Upcoming: US-WM-Auftakt 2011

In zwei Stunden startet die US-Frauenfußballmannschaft in das WM-Turnier 2011. Ich habe mich in den letzten Wochen ein bisschen mit der Elf von Pia Sundhage befasst und eine vorläufige Erklärung gefunden, warum diese Mannschaft im vergangenen Herbst solche Probleme hatte, sich zu qualifizieren (als #3 der CONCACAF in die Relegation, wo Italien recht wenig überzeugend ausgeschaltet wurde):

Die US-Mannschaft hat in den beiden Testspielen gegen Japan im Mai und im Freundschaftsspiel gegen Mexiko arge Probleme im Spielaufbau offenbart und ich bin mir nicht sicher, ob die Zentrale mit #7 Boxx und #10 Lloyd optimal besetzt ist. Einen Blick auf den Kader habe ich vor ein paar Tagen geworfen.

Wenn die USA ins Turnier starten, ist auch der Tag, an dem Hope Solo ins Turnier startet. Ich nehme mir die Frechheit, auf einen selbstgefertigten Artikel über den Impact der Hope Solo zu verweisen, den ich bei Spox reingestellt habe. Wenn die Frau nach einer längeren Verletzungspause in den letzten Wochen genügend Trainingsrückstand aufgeholt hat, traue ich den USA auch mit ihren limitierten spielerischen Qualitäten durchaus Geheimfavoriten-Status zu.

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Jacksonville Jaguars in der Frischzellenkur

ÜBERBLICK

#10 QB Blaine Gabbert (Missouri)
#76 OG Will Rackley (Lehigh)
#114 WR Cecil Shorts (Mount Union)
#121 S Chris Prosinski (Wyoming)
#147 CB Rod Issac (Middle Tennessee)

Die Jacksonville Jaguars kommen aus einem so schnuckelig kleinen NFL-Markt, da schweift man seinen Draft-Fokus schonmal von den großen Unis weg. Jacksonville wäre Kulturschock für die Newtons und Leinarts dieser Welt. Entsprechend liest sich die Bilanz: Spieler von Lehigh, Mount Union, Wyoming oder Middle Tennessee – nie gehört? Für einmal gilt: Sie sind kein Ignorant.

Der Mann von der bekanntesten Uni ist Mizzous QB Blaine Gabbert, an #10 gepickt und über Monate aus dem quasi-Nichts zum Top-QB gehypt. Gabbert passt wie die Faust aufs Auge nach Jacksonville: Blasser QB, blasse Franchise. Jack del Rio war e-u-p-h-o-r-i-s-i-e-r-t, als er über Gabberts Stärken referierte, man hätte fast geglaubt, er würde Gabbert noch morgen in die Startaufstellung schmeißen. Dabei ist das Szenario eigentlich optimal: Recht solide Offense Line, recht solider Noch-Starter in David Garrard. Gabbert könnte 1-2 Jahre Einlernzeit kriegen, wenn denn Owner, Coach und Fans genügend Geduld haben.

Die Macht des kleinen, unscheinbaren Bindewörtchens „wenn“ ist dabei bitte nicht zu unterschätzen.

Alles nach Gabbert ist völlig unbekannt, angefangen mit WR Cecil Shorts, der vom Division-III Serienchamp Mount Union kommt. Die Uni hat übrigens vor nicht allzu langer Zeit den Colts-Receiver Pierre Garcon hervorgebracht, der letzten Februar in der Super Bowl einen Touchdown gemacht hat.

Guard und zweimal Secondary – who cares? Es ist Gabberts Draft. Nur ein Sternchen: S Prosinski war am College Teamkollege eines Deutschen: LBs Oliver Schober, dessen Bruder übrigens nicht weit entfernt in Innsbruck bei den Tyrolean Raiders angeheuert hat (wobei ich mir nicht mehr sicher bin, ob Daniel Schober überhaupt noch in Innsbruck spielt; meine da mal was gelesen zu haben).

Summa summarum

Wenn Gabbert einschlägt, ist der Draft gut. Und zwar nur dann. Die Strategie der Jaguars: Finde den zukünftigen Franchise-QB, wenn du ihn noch ein paar Jahre aufbauen kannst, bevor du ihn ins kalte Wasser schmeißen musst. Jetzt muss die gute Idee nur noch umgesetzt werden – wir werden in drei Jahren noch einmal drüber reden.