NFL 2011/12, Woche 8 MNF: Kansas City Chiefs – San Diego Chargers

[05h32] Endstand Kansas City Chiefs 23, San Diego Chargers 20 (OT)

Wie sich wohl Philip Rivers nun fühlt? Für die AFC West ist das natürlich ein Traumszenario mit nun drei Teams gleichauf und einem ausgeglichenen Tie Breaker zwischen Kansas City und San Diego.

Game Probability Model - Advanced NFL Stats

Das statistische Sieg-Wahrscheinlichkeitsmodell von Brian Burke/Advanced NFL Stats zeigt das Auf und Ab in diesem Spiel: Über weite Strecken standen die Chancen auf den Sieg für die Chiefs höher, obwohl San Diego optisch dominierte, andauernd drückte, aber in der RedZone keine Touchdowns erzielen konnte, sich mit Field Goal begnügen musste.

Mit dem TD zum Ausgleich wendete sich das Blatt, plötzlich waren die Chargers auch auf dem Papier obenauf und hatten in der Schlussminute eine 87%ige Chance zum Siegen, ehe dieser einmalige, unglaubliche Fumble kam und die Siegchance auf 48% absackte.

Aber selbst danach waren die Chargers bald wieder obenauf. 6sek vor Schluss, unmittelbar nach der INT, betrug die Siegchance 55%. Mit dem Abknien gewann man nochmal 6%, hatte zum Start der Overtime 61%ige Siegchance, da man den Münzwurf gewann.

San Diego kann sich grün und blau ärgern, dieses dominant geführte Spiel – sofern man bei 4 Turnovers, 5/14 3rd downs und 9 Strafen für 105 von „dominant“ sprechen kann – nicht gewonnen zu haben.

[05h05] OLB #91 Tamba Hali mit einem Strip-Sack, Rivers fällt gerade noch auf den freien Ball, aber San Diego muss schnell punten – bei den großartigen Puntern auf dem Feld längst keine Garantie für Kansas City.

[05h00] San Diego gewinnt den Münzwurf und kriegt den Ball. Memo to all: Keine Playoff-Regeln in der OT. Der erste Punktgewinn entscheidet das Spiel, nach 15 punktelosen Minuten würde es ein Remis geben. Herr McNabb, haben Sie zugehört?

Schlussviertel

[04h57] INT gegen Matt Cassell. 6sek vor Schluss springt S Weddle in einen überworfenen Ball Cassells, kann aber nicht lange genug die Balance halten, um entlang der Seitenlinie zum Touchdown durchzulaufen. Overtime.

[04h54] Fassungslos! Fassungslos!

Die Chargers haben den Ball perfekt in der RedZone liegen, müssen nur noch das Field Goal schießen, die Chiefs ohne Timeouts, 55sek zu spielen. UND DANN FUMBELN DIE CHARGERS DEN SNAP. Overtime, are we coming??

[04h44] Die Duelle zwischen dem kleinen CB #24 Brandon Flowers (1,75m) und den Chargers-Riesen WR #83 Vince Jackson (1,96m) und WR #80 Malcom Floyd (1,96m) haben was. Phasenweise merkt man die zwei Stockwerke Unterschiede gar nicht.

[04h36] Kansas City 20, San Diego 20/TD Brinkley, 7:12 to go.  Da werden Alpträume wahr: Eine Overtime winkt nicht allzu weit entfernt.  Rivers mit mittlerweile 346yds Pass-Spiel.

[04h20] Kansas City 20, San Diego 12/TD Battle. Schau an, schau an. Auf einmal klickt der Chiefs-Angriff wieder, die Pässe werden komplettiert und das Laufspiel schleift drei Linebacker pro Spielzug mit. 12:01 to go.

Drittes Viertel

Ohne diese Disziplin der Chiefs-Defense in GoalLine-Nähe wäre das Spiel längst entschieden. Die Partie findet seit Mitte des zweiten Viertels fast ausschließlich zwischen das KC20 und KC45 statt.

[04h03] Kansas City 13, San Diego 12. Die Partie hat sich zu einem faszinierenden Geduldsspiel entwickelt und es ist putzig mit anzschauen, wie hilflos die Chargers in der RedZone gegen acht Deckungsspieler der Chiefs agieren. Nächstes Field Goal, was auf lange Sicht reichen sollte, da die Chiefs-Offense seit zweieinhalb Vierteln unteriridisch spielt.

[03h55] Es wird Zeit, den Chiefs-Punter Colquitt zu loben, der immer und immer wieder mit fantastischen, langen, kaum zu returnierenden Punts die Chargers hinten reinnagelt.

[03h50] Kansas City 13, San Diego 9. Erneut springen die Chiefs von der Schippe: False Start und San Diego kommt erneut nicht voran. Nächstes FG aus über 40yds, aber der Rückstand verkleinert sich sukzessive.

[03h47] INT gegen Matt Cassell, entstanden aus einem entschlossenen CB Gilchrist im Rookie-Duell gegen WR Baldwin. Der abgefälschte Ball fällt dem teuren S Weddle in die Hände. San Diego schon in RedZone-Nähe.

[03h32] Die Chargers wollten ihre Strafen zurückfahren. Start in die zweite Halbzeit, 1. Play: delay of game.

Halbzeit

[03h16] Halbzeitstand Kansas City Chiefs 13, San Diego Chargers 3.

Ich melde mich als Tutor im Nebenfach „Clock Management“ für die Praktikanten an der Seitenlinie der Chiefs an. Aber obwohl Todd Haley keine Ahnung hat, wie man mit Timeouts und dem Two-Minute-Drill umgeht, schaut noch ein Field Goal heraus.

Kansas City führt mit zehn Punkten. Eine verdammt glückliche Führung in einer immer unansehnlicher gewordenen Partie, die mittlerweile ein Strafen- und Turnoverfestival geworden ist. Besonders hervor tun sich dabei die Chargers, die eigentlich haushoch überlegen sind, sich aber minimum bei zwei, drei Chancen zum Punkten selbst ins Knie geschossen haben.

Alles in allem schaut das nicht so gut für die Chiefs aus, die sich nur noch durchlavieren und auf sinnlose Chargers-Patzer hoffen müssen.

[03h07] Zweiter Turnover Chiefs. Cassell fumbelt den Ball gleich wieder zurück, aber die Chargers schlagen daraus kein Kapital, weil bei einem Touchdown für TE Gates ein Ref voll überzeugt eine Flagge reinwirft, noch während die angebliche Strafe begangen wird. Sehr kleinlicher Call. Dass die Chargers in der Folge per weiterer, diesmal berechtigter Strafen den Rückwärtsgang einlegen und ein 52yds-Field Goal verkicken, dafür können die Zebras freilich nichts.

[02h50] Dritter Turnover Chargers! Diesmal lässt sicht RB Ryan Mathews den Ball aus der Hand schlagen. Riesenglück für die Chiefs, die die Kontrolle über das Spiel verloren und überhaupt keinen Zugriff mehr auf das Spiel haben. Der Pass Rush ist inexistent und QB Rivers zerlegt die Defense in ihre Einzelteile. Die Chiefs sollten dringend punkten, um sich für die zweite Halbzeit ein Polster zu verschaffen.

[02h40] Die Chargers grooven sich ins Spiel, bleiben zwar immer noch umständlich, aber immer wenn Rivers die eine Sekunde Zeit bekommt, schaut der Pass-Angriff gefährlich aus. Field Goal, San Diego schreibt an.

Erstes Viertel

[02h22] Ende erstes Viertel. Unterhaltsamer Kick und eine verdiente Führung der wuchtigen Chiefs, die die Chargers voll im Griff haben und nun via OLB Hali regelmäßig Rivers unter Druck setzen bzw. die Offensive Tackles zu Strafen zwingen.

[02h14] Kansas City 10, San Diego 0/TD Baldwin. Meine Fresse, was für ein Spiel! Einen Spielzug nach einer Phantom-Strafe gegen den Safety der Chargers (oder handelt es sich doch „nur“ um eine sinnlose Regel?**) jagt QB Cassell einen Ball 39yds in die EndZone, wo WR Jon Baldwin einen wunderbaren Touchdown aus der Luft pflückt.

**Jo, korrekte Regelauslegung. „Defenseless“ ist zwar korrekt, aber der Abwehrspieler ging überhaupt nicht mit dem Helm voraus auf den Mann. Eine Regel, die nicht unwesentlich für die zigtausenden Pass-Yards der letzten Wochen beigetragen haben dürfte: Verteidiger dürften Receiver nicht mehr beim Ballfangen stoppen. Vielleicht sollte man INTs auch gleich verbieten.

[02h10] Vogelwilde Anfangsphase: Erst lässt CB Flowers eine sichere INT fallen, dann scheinen die Chargers plötzlich mit ihrer straighten Offense Rhythmus zu bekommen. Und dann fälscht an der RedZone DE Wallace Gilberry einen Rivers-Pass ab, der Ball fällt direkt LB Derrick Johnson in den Schoß. Gilberry war im Frühjahr der „Secret Superstar“ der Chiefs bei Profootballfocus.com.

[02h02] QB Philip Rivers mit einer INT. TE Gates auf einer simplen Slant-Route und Rivers (RIVERS!) feuert den Ball am Mann vorbei. Im nächsten Spielzug fummelt und fumbelt RB McCluster den Ball. Der Videobeweis gibt klare Indizien, dass es sich um eine Fehlentscheidung handelte. Scheißt den Head-Ref nicht: Challenge wird bizarrerweise abgekanzelt.

[01h57] Kansas City 3, San Diego 0. Erstaunlicherweise haben die Chiefs mit ihrer nervösen Offense größere Probleme mit False Starts als die Chargers. Kansas City probiert, nach dem Huddle pfeilschnell aufzustellen und zu snappen, was durch eben jenes Problem aber nicht immer gelingt. Was sich aber andeutet: Die Chiefs werden heute wenn es brenzlig wird auf QB Matt Cassell setzen.

[01h33] Diese Stimmung im Arrowhead Stadium ist Grund genug, sich so eine Partie reinzuziehen.

[01h15] Update: RB Mike Tolbert ist nicht im Aufgebot (Hand und Leisten Oberschenkel), wenn ich das aber richtig mitgekriegt habe, wird TE Gates auflaufen können.

[00h41] Ich gebe zu, ich bin erleichtert, mal wieder ein NFL-Nachtspiel sehen zu können, wissend, nicht wieder bloß die eine Stunde zwischen 6h und 7h zum Augenrasten zu bekommen. Morgiger Schedule fürs Aufstehen: Nicht vor 8h.

[00h22] Sehr ehrliches und sinniges Statement von Walter Reiterer/Football-Austria zur zeitversetzten Übertragung von Denver-Detroit bei PULS4, die meine Äußerungen hinsichtlich Quiz Taxi/Quark wie Quark erscheinen lassen. PULS4 wird auch weiterhin nicht alles blank live, sondern hin und wieder zeitversetzt senden (müssen).

[17h55] Guten Abend. Halloween-Programm sieht bei mir heute nächtlichen Profi-Football vor. Vorab schonmal eine Vorschau auf das Divisionsspiel Kansas City Chiefs (3-3) vs. San Diego Chargers (4-2), zwei Teams, deren Bilanz ähnlicher ausschaut als man es bis vor kurzem hätte annehmen wollen.

Die Chiefs sind furchtbar in diese Saison gestolpert, und irgendwo zwischen massiven Verletzungssorgen und internen Reibereien stand schon nach drei Spieltagen der eigenwillige Head Coach Todd Haley kurz vor der Rasur. Dann kam der Schedule zu Hilfe, schenkte den Chiefs drei Teams mit großen QB-Sorgen (McNabb/Vikings, Painter/Colts, Boller/Palmer/Raiders) und Haley einen Siegerbart, der seit Wochen keine Klinge gesehen hat.

Ohne die Siege überbewerten zu wollen: Wie man sich am eigenen Schopf aus dem tiefschwarzen Loch gezogen hat, verdient Anerkennung und ist eine nicht zu unterschätzende mentale Leistung. Dass die Offense weiterhin entsetzlich ausschaut und ohne den kreuzbandverletzten Jamaal Charles kaum Laufspiel in die Gänge bekommt – geschenkt. Man probiert es eben mit QB Matt Cassell, dem nun neben WR Dwayne Bowe mit WR Steve Breaston und dem endlich einsatzbereiten WR Jon Baldwin je eine quicke und eine physische Alternative zur Seite gestellt wird. Gegen San Diego vielleicht nicht die übelste Idee, da die Chargers nicht über den mächtigsten und vielfältigsten Pass Rush verfügen.

Ein Problem, das allerdings auch die Chiefs selbst betrifft, wo man enorm von OLB Tamba Halis Tagesform abhängig ist, aber wenigstens eine mittlerweile sehr gute Unit gegen das Laufspiel stellt. Nicht unwichtig, denn Norv Turners Chargers streuen viel und gerne RB Ryan Mathews ein.

Prunkstück ist aber weiterhin der Luftangriff um den unkonventionell werfenden QB Philip Rivers. Rivers spielt bislang eine dezent enttäuschende Saison und hat sich als turnoveranfällig erwiesen. Allerdings dürfte die Chiefs-Defense ein Traum von einem Matchup sein: WR Vince Jackson ist augenmaßgeschätzte 50cm größer gewachsen als Gegenspieler CB Brandon Flowers, beide Running Backs Mathews/Mike Tolbert sind exzellente Ballfänger und welche Probleme Kansas City seit geraumer Zeit mit fangstarken Tight Ends hat, dürfte bekannt sein. Die Chargers besitzen mit TE Antonio Gates praktischerweise den – wenn auch nicht 100%ig fitten – Modellathleten in dieser Hinsicht.

Das Spiel ist für die Chiefs „wichtiger“. Ein Sieg und die durchwachsene AFC West sieht ein punktgleiches Dreigestirn San Diego, Oakland, Kansas City mit zwei locker lösbaren Chiefs-Aufgaben an den nächsten beiden Sonntagen. Mit einer Niederlage bekämen die leisen Playoff-Hoffnungen einen argen Dämpfer: Man läge zwei Spiele hinter San Diego, plus fix verlorenem Tie Breaker (in Woche 3 verlor man gegen die Bolts 17-20) – und über eine Wildcard dürfte aus dem Westen niemand das Ticket lösen.

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NFL 2011/12, Woche 8: Pittsburgh Steelers – New England Patriots

 

[01h15] Endstand Pittsburgh Steelers 25, New England Patriots 17.

Hochverdienter Sieg der Steelers in einer dominant geführten Partie, der eigentlich hätte viel höher ausfallen müssen, als unter Umständen in den Schlussminuten noch einmal in Gefahr zu geraten. Pittsburgh dominierte mit seiner Spread Offense gegen eine furchterregend schlechte Pass-Abwehr der Patriots, die mit einem lendenlahmen Pass Rush begann und im ultravorsichtigen Defensive Backfield endete. Alles extrem befremdlich, was wohl Bill Belichick darüber denkt?

Der eigene Angriff um QB Tom Brady kam ebenso nicht in die Gänge und litt enorm unter einer nicht immer sattelfest wirkenden Offensive Line. Man könnte sagen, Pittsburgh dominierte das Spiel in den Schützengräben, was aber aufgrund der Patriots-Secondary noch nicht mal die gesamte Wahrheit ist.

Vor einem Jahr wurde Pittsburgh von den Patriots an die Wand gespielt. Heute war es umgekehrt. Damals nutzte Pittsburgh genau diese Niederlage, um seine Defense anzupassen, was in der Superbowl endete. Was wird New England diesmal machen?

[00h12] Recht trauriger Onside Kick der Patriots, Pittsburgh verwertet optimalerweise den dritten Versuch und dürfte damit die Sache eingetütet haben.

[00h04] Pittsburgh 23, New England 17/TD Hernandez. Der Patient lebt, auch wenn das an der Goal Line ein schweres Stück Arbeit war. Aber frappierend, wie einfach das bis dahin für Brady und Konsorten ging. Da fragt man sich stets: Warum nicht früher?

[23h52] Diesmal verkickt Shame Suisham für Pittsburgh. New England übernimmt an der eigenen 34yds Line und begibt sich auf die Suche nach Lazarus.

[23h38] Pittsburgh 23, New England 10. Bitte Text von 23h12 hier reinkopieren und ergänzen, dass der erneute Stop für New Englands Hoffnungen essenziell war: Nur 13 statt 17 Punkte Rückstand. Trotzdem stehen  die Sieg-Wahrscheinlichkeiten nach Brian Burkes „Game-Probability Model“ aktuell bei mickrigen 6% für die Patriots.

[23h29] Ende drittes Viertel. Die Steelers sind wieder voll im Rhythmus und unterwegs zum nächsten RedZone-Besuch. New England muss mittlerweile auf einen mehr oder weniger zufälligen Turnover hoffen.

[23h25] K Stephen Gostkowski machte den Schweren. Der Einfache geht an die Stange. Weiterhin 10 Punkte Differenz.

[23h20] Zeit, einen Blick auf das Defensive Backfield der Patriots zu werfen. S Meriweather wurde vor Saisonbeginn gefeuert. CB Leigh Bodden am Freitag rausgeworfen, just nach seiner Wiedergenesung. CB Ras-I Dowling, ein Rookie, ist bereits auf der Injuried Reserve. Sofern: Das Personal wird knapp.

Das ist insbesondere bitter, wenn man sich auf Leute wie CB #24 Kyle Arrington, CB #44 James Ihedigbo oder S #31 Sergio Brown verlassen muss, oder auf einen CB #32 Devin McCourty. McCourty, der vergangenes Jahr viel Presse bekam. Heuer spielt der Mann eine schwache Saison, wie hier wunderbar von ProfootballFocus seziert.

[23h12] Pittsburgh 20, New England 10. Ähnliches Bild wie in der ersten Halbzeit: Pittsburgh macht unendlich Yards, aber an der Goal Line werden die Schotten dicht gemacht und Pittsburgh muss plötzlich für seine Yards schwitzen. Diesmal sogar mit negativer Auswirkung: Nur Field Goal anstelle von TD.

[23h05] Dieses Bild mit CB Devin McCourty und dem rosaroten „Schnuller“… zu geil. Warum kann der Erinnerungsmonat nicht verlängert werden?

[22h41] Halbzeit Pittsburgh Steelers 17, New England Patriots 10.

Die Siebenpunkteführung der Steelers fühlt sich zu gering an. Die Steelers haben dieses Spiel bislang d-o-m-i-n-i-e-r-t, und zwar primär mit ihrer Pass-Offense. QB Ben Roethlisberger mit 32 Pässen und 23 Completions in der ERSTEN HALBZEIT! [Bitte hier einen vorläufigen Superlativ eintragen]

Für die Patriots ist das Spiel eine harte Nuss: Im Angriff lässt sich die Offensive Line, insbesondere auch RT Sebastian Vollmer, zu sehr von den Blitzformationen der Steelers verunsichern, was QB Tom Brady zu schnell unter Druck setzt. Brady auch mit einigen überhastet wirkenden Würfen ins Seitenaus.

Viel mehr zu denken geben sollte die Defense, die einfach keinen Zugriff auf das Spiel bekommt, interessanterweise aber in der RedZone plötzlich einen Gang höher zu schalten vermag und auf engem Raum die Steelers richtig fordert.

Die Statistiken:

Ballbesitz: NE (8:47), PIT (21:13)
Spielzüge: NE (23), PIT (43)
Offensiv-Yards: NE (83), PIT (261)

Für Brady auf seiner Yards-Rekordjagd natürlich keine gute Halbzeit: Erst 76 Pass-Yards, was für Bradys Verhältnisse indiskutabel ist.

[22h34] Pittsburgh 17, New England 10. Anflüge von eingespielter Offense auf Patriots-Seite, wo man jedoch auch zu ungeduldig und strafenanfällig ist. Ins Auge stach auch RB Kevin Faulk, der mit einem direkt angenommenen Snap das Field Goal vorbereitete: Faulk schwerfällige Tippelschritte sind nichts mehr im Vergleich zum „alten“ Faulk. Der Mann ist satte 36, man sieht es. Dass K Stephen Gostkowski im berüchtigten Heinz Fiel ein 46yds-Field Goal locker verwandelt, sollte lobend erwähnt werden.

[22h22] Pittsburgh 17, New England 7/TD Brown. New England spielt eine eigenartige Form der Zonendeckung, die WR #17 Mike Wallace zwar auf den tiefen Routen einbremst, dafür ist Wallace 15yds um die Line of Scrimmage häufig völlig allein auf weiter Flur, v.a. wenn er im Spielzug die Seiten wechselt. Roethlisberger hat mit dieser krassen Form der Spread Offense immer einen oder zwei Leute offen, sofern der Spielzug länger als 3sek dauert.

[22h07] Pittsburgh 10, New England 7/TD Branch. Der Pendel-Umschwung. QB Roethlisberger übersieht auf einer Slant-Route für WR #88 Sanders den LB #59 Gary Guyton, wirft Guyton den Ball haargenau in die Hände, was bizarrer aussieht als es angesichts Roethlisbergers Gedanken war. Die Patriots haben keine 10yds in die EndZone, WR Deion Branch fängt den Ball auf einer simplen „Out“-Route.

[21h57] Speaking of Intensität: Die Steelers gehen etwas aggressiv und spät zu Werke und Sekunden später sind wir am Rande einer gepflegten Massenschlägerei. Die Emotionen kochen in der Folge bei jedem Spielzug hoch.

[21h49] Ende erstes Viertel. Weil QB Roethlisberger es für einmal mit dem Ballhalten übertrieb, werden die Steelers in Kürze ein Field Goal schießen. Bisher schaut das Matchup Steelers-Pass gegen Patriots-Deckung beängstigend aus, weil die Patriots für gewöhnlich nicht bloß zu wenig Druck zustande bringen und schlecht decken, sondern auch noch gefühlt 50% der Yards nach dem Catch hergeben: „Schlechtes Tackling“ wäre die Kurzbeschreibung.

Die dazu gehörigen Statistiken:

Ballbesitz: NE (1:24), PIT (13:36)
Plays: NE (7), PIZ (26)
Offensiv-Yards: NE (7), PIT (140)

[21h24] Pittsburgh 7, New England 0/TD Moore. Die Steelers machen das, was sie seit Wochen praktizieren: Sie holen den „Sechser“ im Eröffnungsdrive. Diesmal unter massivem Einsatz von Tight Ends und Running Backs, was die halbherzigen Blitz-Versuche der New England Patriots eiskalt ins Leere laufen lässt. Erinnerte ein klein wenig an das Duell letztes Jahr. Damals marschierten die Patriots als erstes auf das Feld und verbrannten den Gegner mit einem Kurzpass-Stakkato.

[21h15] Nur by the way: Die Ravens sind Wahnsinnige. Oder wenigstens der, der diesen Spielzug angesagt hat. Damit zum Schlager im Heinz Field.

[21h03] Pittsburgh Steelers gegen New England Patriots ist stets eine der fünf, sechs Spiele, die ich in einer Footballsaison nicht verpassten möchte. Heute ohne WR Hines Ward, aber mit MLB Jerod Mayo.

NFL 2011/12, Woche 8: New York Giants – Miami Dolphins

[20h55] Endstand New York Giants 20, Miami Dolphins 17.

Matt Moore wirft die Interception beim 4th down und 23. CB Corey Webster kann als alter Fuchs in einen ideenlosen Wurf Richtung WR #19 Brandon Marshall reinspringen. Für die Dolphins nur der Tiefpunkt einer unteriridischen zweiten Halbzeit für die Offense, die überhaupt nichts mehr zustande brachte, was auch an Moore lag, der den Ball gerne lange genug hält, um gesackt zu werden.

Für die New York Giants war es ein Sieg, der härter erkämpft war als man es angesichts der Statistiken hätte erwarten können. Womöglich hätten die Giants auf ihr Laufspiel ganz verzichten und in jedem einzelnen Spielzug werfen sollen. QB Eli Manning mit 349yds, obwohl die Receiver gut eine Handvoll Bälle fallen lassen haben. Recht viel einfachere Spiele wird es für Manning nicht mehr geben.

Miami beeindruckte wenigstens mit Kampfgeist, bleibt aber sieglos. Für die Giants kommt es nun knüppeldick# mit haufenweise Spitzenspielen in den nächsten Wochen. Ich halte es mit den Giants so: Sie sind jederzeit in der Lage, jeden Gegner zu schlagen. Aber sie kriegen es nicht 2-3x in Serie zustande.

[20h41] Miamis Offense ist verwaist. Matt Moore kriegt nicht mehr viel Zeit, wird niedergeschlagen und gesackt, und wenn das Laufspiel nicht mehr in Schwung kommt, riskiert Reggie Bush, noch unter 100yds für den heutigen Tag  zu rutschen. Dabei schien das zweite 100yds-Spiel für Bush gegen die Giants und gleichzeitig das zweite 100yds-Spiel für Bush in seiner NFL-Karriere unvermeidlich. Keep an eye on: Miami hat nur mehr ein Timeout.

[20h35] NY Giants 20, Miami 17/TD Cruz, 5:58 to go. As said: Die Deckung der Dolphins verdient diesen Namen nicht. Dazu gesellt sich beim TD noch schlechtes Tackling.

[20h30] Wie lange hat Miami kein 1st down mehr gemacht? Die Dolphins mit zunehmenden Problemen, 3rd downs zu verwerten bzw. überhaupt kurze 3rd downs zu erspielen – eine Stärke in der ersten Halbzeit. Dazu gesellen sich nun unnötige Strafen und Phantom-Strafen (PI gegen #19 Marshall? My ass)

[20h20] NY Giants 13, Miami 17/10:37 to go. Die Dolphins wanken bedrohlich, fallen aber in der RedZone nicht. Trotzdem wird man sich darüber unterhalten müssen, warum die Zonendeckung in schöner Regelmäßigkeit Wide Receivers 15yds allein auf weiter Flur lässt.

[20h13] Ende drittes Viertel. Uiuiuiui. RB #44 Ahmad Bradshaw scheint doch angeschlagener als gedacht, muss in die Kabine. Damit wird das Giants-Laufspiel um RB Jacobs zum Spießrutenlauf, so verhasst wie Jacobs in diesem Stadion ist.

[20h05] CBS: Manning mit einem geflippten Vorwärtspass, die Kommentatoren diskutieren über Mannings Neigung zu solch nicht ungefährlichen Aktionen und zweikommavier Sekunden später schon die entsprechenden Video-Inserate mit Mannings Historie an Rückhand-Würfen.

[20h00] Die Geräuschkulisse kann mich täuschen, aber ich traue es zu sagen: Das Publikum ist bei RB Brandon Jacobs recht schnell am Ausbuhen. Das erinnert an die unselige Zeit von No. 2 in Oakland.

[19h51] Es sind sicher nicht die einfachsten Catches, aber würden die Giants etwas konzentrierter beim Bällefangen zu Werke gehen, sähe Miamis Passdefense gegen diesen Angriff kein Land. Horrende Deckungsarbeit, die durch Eigenfehler der Giants geschönt wird.

[19h42] NY Giants 10, Miami 17. Moore wirft sehr viel im Laufen, obwohl die Protection in der Pocket so übel nicht ausschaut. Die Dolphins mischen heute die Formationen aber recht schön durch und kriegen dafür auch von Reggie Bush das eine oder andere „Big Play“ geschenkt. Für Miami wird nun wichtig sein, dass sich LT Jake Long nicht verletzt hat.

[19h23] Halbzeit New York Giants 10, Miami Dolphins 14.

Fast perfekter Drive der Giants zum Ende der ersten Halbzeit. QB Eli Manning meistens mit ausreichend Zeit gegen einen viel zu unkonstanten Pass Rush, bringt die Bälle ratzfatz an den Mann und 8sek vor der Pause der Touchdown. 13 Spielzüge, 84 Yards. RB Ahmad Bradshaw gefiel mit außerordentlich, meistens ein zuverlässiger „Blitz-Blocker“ und elektrisierend, wenn er den Ball zugeworfen bekommt. Und das Publikum ist wieder im Spiel.

[19h00] Das Giants-Publikum schmeißt bereits Mitte des zweiten Viertels die Nerven weg und buht die Mannschaft nach Herzenslust aus. Was war passiert? Erst ließ RB Jacobs einen Pass fallen, der sowieso zu Raumverlust geführt hätte,  dann muss Manning zuhause ein Timeout gegen delay of game nehmen. Kann noch lustig werden heute.

[18h52] NY Giants 3, Miami 14/TD Moore. Matt Moore macht heute einen sehr entschlossenen Eindruck, scheut keinen Scramble und keinen Hit. Zwischendurch kriegt sogar RB Reggie Bush dadurch seinen Big Play, ehe die Dolphins an der Goal Line das machen, was ich in der Vorschau gefordert hatte: Sie spielen das 4th down aus, und kein simpler Lauf über die Mitte. Nein, Moore täuscht die Ballübergabe an und trappst dann rechts raus, locker in die EndZone. Das war mutig und kreativ.

[18h31] Eli Manning kriegt beim Werfen so viel Zeit, da kann man während des Spielzugs sogar die Schneehaufen hinter der EndZone bestaunen.

[18h21] NY Giants 0, Miami 7/TD Slaton. Runder Drive für QB Matt Moore, der sogar einen großen Scramble zeigt. In der RedZone wird unter Unterstützung der undisziplinierten Giants-Defense gelaufen.

[18h15] Guten Abend. Staus am Sonntagabend gehören verboten.

Rekapituliert: Woche 9, College Football 2011/12

(Vorsicht, Spoiler!)

Vorausgeschickt: Auch ohne das Mitwirken von #1, #2 und #4 in der BCS-Wertung hatte das Wochenende etliches zu bieten und man kann mit Fug und Recht behaupten: Die Kniffe nehmen zu, in Sachen National Title Game und in Sachen Conferences.

Das Spiel des Tages habe ich soeben im Schnelldurchgang durchgesehen. Prädikat: Unterhaltsam. Außergewöhnlich. Ein Spektakel, was die USC Trojans und die Stanford Cardinal da lieferten, ein Spiel, das erst in der dritten Overtime entschieden wurde. Stanford gewann am Ende 56-48, weil USC mit einem ausgedünnt wirkenden Kader gegen Ende etwas die Power ausging, die Defense zu bröckeln begann und es einen Ball in die EndZone fumbelte.

Bei Stanford ragte die Coolness von QB Andrew Luck selbst nach einem potenziell verheerenden Return-TD heraus, aber auch Lucks Anspielstationen zeigten Nehmerqualitäten und bissen sich durch brenzlige Situationen, z.B. #25 Tyler Gaffney beim ersten Touchdown.

Stanfords Kader schaut sehr ausgeglichen, selbstbewusst aus, ist variabel für verschiedenste Situationen und auch in der Lage, zwei, drei Overtimes mit voller Kraft durchzuspielen. Allerdings dürfte es gegen Oregon eine Steigerung in der Defense brauchen, vor allem das Tackling war suboptimal. Stanford wirkt jedoch physisch in der Lage, Oregons Angriff einzubremsen und wird Heimvorteil genießen: Ein vermutlich ausverkauftes Stanford Stadium – mittlerweile die absolute Rarität, aber dieses Spiel wird enorme Auswirkungen in Pac-12 und BCS-Rankings besitzen.

BCS-Stoff

Pac 12 – #7 Oregon auf der anderen Seite walzte Washington State nieder und setzte dabei vor allem wieder die angeschlagenen QB Darron Thomas und RB LaMichael James ein, ein gutes Zeichen. Nun folgen die beiden Auswärts-Kracher @Wazzou und @Stanford an den nächsten beiden Samstagen.

ACC – Ich hatte es angekündigt: #5 Clemson wird a) kaum ungeschlagen durchkommen und b) gegen Georgia Tech mit seiner Triple-Option-Offense große Probleme bekommen. Gesacht, getan: Die Tigers vergeigten in Atlanta, verloren klar 17-31 und verabschieden sich damit aus dem BCS-Rennen, können jedoch noch über die schwache ACC in die Orange Bowl einziehen, wobei insbesondere in ihrer laschen Atlantic Division nicht viel Konkurrenz wartet und auch der mögliche ACC-Finalgegner #12 Virginia Tech eine alles andere als zufriedenstellende Offense besitzt.

Big 12 – Wenig überraschend ist auch #8 Kansas State, ein klassisch durch schwachen Schedule nach vorne gespültes Team, erstmals geschlagen. Augenöffner ist allenfalls die Klarheit der Heimniederlage gegen die #9 Oklahoma Sooners: 17-58. Und das, obwohl man anfangs recht gut mithalten konnte, ehe ab Ende der ersten Halbzeit sämtliche Dämme brachen und die Sooners trotz Verlust ihres Einser-RB Whaley locker drüberrollten (u.a. 505yds Passspiel für QB Landry Jones).

Big Ten – Die Conference bleibt eine Wundertüte par excellence. #15 Wisconsin entpuppt sich immer mehr als Knallfrosch, verlor gegen die in dieser Saison teilweise armseligen Ohio State Buckeyes und muss nun ernsthaft bangen, überhaupt den Einzug in das B1G-Finale zu erreichen. Denn: Die #21 Penn State Nittany Lions sind Raubkatzen mit mehr als sieben Leben. Unglaublich, wie sich die Elf von Joe Paterno (Karrieresieg Nr. 409!!) durchlaviert, trotz einer inexistenten Offense. Gegen Illinois brauchte es einen geblockten Punt und verschossenes Field Goal eines bis dato fehlerlosen Illinois-Kickers (in der Schlusssekunde an die Stange!), um ein 10-7 herauszuwürgen.

In der anderen Division verloren die von mir so gelobten #14 Michigan State Spartans mit einer anämischen Offensivleistung in Nebraska und brachten dabei keine 200yds Offense zustande. Die Legends Division ist nun völlig offen: Michigan, Michigan State und Nebraska jeweils mit 3-1 Bilanz in der Conference.

SEC – Die Cocktail-Party in Jacksonville bot adäquates Programm auch auf dem Feld: #22 Georgia trotz 14-Punkte-Rückstand am Ende mit einem 24-20 Sieg über Florida, das seine Offense nicht wirklich in die Gänge bekam, hauptsächlich mit gewaltigen Big Plays vorankam, aber insgesamt enttäuschend auftrat. Georgias SEC-Träume hängen allerdings davon ab, dass South Carolina im Schlussspurt eines der folgenden beiden Spiele verliert: @Arkansas, vs. Florida. Die Gamecocks haben in der Zeit nach Garcia/Lattimore auf knackige Defense umgestellt.

#10 Arkansas seinerseits wurstelt sich seit längerer Zeit durch, ist recht abhängig von der Tagesform QB Tyler Wilsons, dürfte aber tatsächlich bereit stehen, wenn sich LSU einen Ausrutscher leistet. Stichwort „At-large“-Einladung in die BCS-Bowls.

Big East – Hier wird der Conference-Sieger ausgewürfelt. #25 West Virginia schlug diesmal die gehypten Rutgers Scarlet Knights, während Syracuse eine Woche nach dem Kantersieg über West Virginia sensationell klar gegen die knüppelharten Louisville Cardinals verlor. Eine Prognose ist ausgeschlossen, weil keine Mannschaft souverän genug wirkt, nicht noch eine oder zwei unmotivierte Niederlagen einzustreuen.

Non-BCS Stoff

C-USA – #17 Houston fuhr auf brutalste Weise über die kleinen Rice Owls drüber: 73-34 mit 534 Pass-Yards und NEUN Pass-Touchdowns für QB Case Keenum. In der C-USA dürfte keine Mannschaft ernsthafte Konkurrenz für Houston bieten (vielleicht Tulsa), man muss in Sachen BCS-Bowls allerdings weiterhin ungeschlagen bleiben.

MWC – Ereignisloses Wochenende, weil #4 Boise State spielfrei hatte und TCU nur ein non-Conference-Spiel bestritt, dabei BYU mit einigen Problemen schlug.

MAC – Toledo war diesmal spielfrei, ist allerdings in Ermangelung ernsthafter Außenseiterkandidaten weiterhin der Favorit und sollte dank zugeneigtem Schedule (Heimspiel gegen den größten Stolperstein NIU) und der zu Saisonbeginn gezeigten Stärke gegen Ohio State und Syracuse aussichtsreichster Kandidat auf den Gewinn der MAC bleiben.

Sun Belt – Die beiden Topfavoriten vor Saisonbeginn, FIU und Troy, matchten sich in einem unterhaltsamen Dienstagspiel, FIU gewann 23-20 in der OT. Allerdings dürften beide Unis keine Chance mehr haben, die Conference zu gewinnen, weil der Aufstand der Zwerge diesmal zu fruchten scheint: Die Winzlinge von Arkansas State, ULL und Western Kentucky mischen seit Wochen die Conference auf und dürften sich letzten Endes den Titel untereinander ausspielen. Wobei vor allem die kleinen Western Kentucky Hilltoppers sich als Dramaqueen herauskristallisiert haben (zwei OT-Siege, eine knappe Niederlage).

WAC – Ich traue Hawaii und dem eigenartigen QB Moniz nicht, daher ist Nevada für mich der klare Favorit in diese Conference.

Independents – Notre Dame mit dem erwartet klaren, nie gefährdeten Heimsieg über die übermannte Navy.

NFL-Woche 8/2011: Willkommen zum Süßes-sonst-gibt’s-Saures-Spieltag

Letztes Wochenende im Oktober 2011. Das bedeutet:

  • Weil die Amerikaner eine Woche später die Uhr zurück auf die Winterzeit stellen, werden die Partien an diesem NFL-Spieltag um eine Stunde früher angepfiffen. Sprich: 18h, 21h30 und 1h20 am Sonntag, 1h30 in der Nacht auf Dienstag.
  • Mit dem letzten Oktober-Wochenende werden wir auch zum letzten Mal für 2011 die teilweise urkomischen Farbkombinationen mit rosa zur Erinnerung an die Brustkrebsrisiken erleben. Ich frage mich so oder so Jahr für Jahr, ob die NFL mit dieser Aktion schon die richtige Kundschaft anspricht?
  • Schließlich: Die Baseball-Saison ist um. In anderen Worten: ESPN America kann wieder zu seinem gewohnten Spielplan zurückkehren, was uns GamePass-lose Gesellen besonders freut.

Zum Hallowe’en (oder wie meine Musik-Kollegen zu sagen pflegen „Hallo, Wein!“) Spieltag der NFL. Trick or Treat?, bei dem NFL-Fernsehprogramm an diesem Wochenende erübrigt sich diese Frage.

Tennessee – Indianapolis
Washington – Buffalo (Mo/15h30 Tape ESPN America)
Baltimore – Arizona
Houston – Jacksonville (18h LIVE Sport1+)
Carolina – Minnesota
St Louis – New Orleans
New York Giants – Miami (18h LIVE ESPN America)
Denver – Detroit (23h20 PULS4, Mo 13h30 Tape ESPNA)
Pittsburgh – New England (21h LIVE ESPN America)
San Francisco – Cleveland (21h LIVE Sport1+)
Seattle – Cincinnati
Philadelphia – Dallas (01h LIVE ESPN America)
Kansas City – San Diego (Mo/Di 01h LIVE ESPN America)

13 NFL-Spiele und ACHT davon im TV? Wie geil ist das denn?

Houston Texans – Jacksonville Jaguars

Sonntag, 18h LIVE bei Sport1+

Trick. Das Spiel gewinnt durch den sensationellen MNF-Sieg der Jags gegen Baltimore an Intensität, aber vom rein ästhetischen Standpunkt darf man nicht von einem Kracher ausgehen. Die Jaguars besitzen eine erstaunlich gute Defense, die in der Lage ist, mit ihrer Defensive Line Lauf- und Passspiel zu attackieren und auch im Defensive Backfield im Vergleich zum vergangenen Herbst nicht wiederzuerkennen ist. Unter diesem Gesichtspunkt dürfte der erneute Ausfall von Texans-WR Andre Johnson für Houston noch bitterer sein. Auf der anderen Seite dürften die Texans mit ihrem ordentlichen Pass Rush QB Blaine Gabbert unter Zugzwang bringen können.

New York Giants – Miami Dolphins

Sonntag, 18h LIVE bei ESPN America

Trick. Sieht aus wie eines der uninteressantesten Matchups, das man über eine NFL-Saison bekommen kann. Die New York Giants führen zwar immer noch die NFC East an und kein Mensch kann sie so richtig einschätzen: Siege über Eagles und Bills, Niederlagen gegen Redskins und Seahawks (!).

Diesen Sonntag bekommen die Giants Fischstäbchen vorgeworfen. Die Miami Dolphins sind meilenweit davon entfernt, mein Playoff-Geheimtipp zu sein, viel näher sind die Dolphins dran, NFL-Bodensatz zu werden. Nicht, dass man es nach all den Stänkereien in der Offseason (Sparano, Henne) nicht hätte erwarten können, aber dass mit der Defense das Prunkstück der Mannschaft derart abschmieren würde, war nicht abzusehen.

Vergangene Woche wurde zuhause gegen Denver zu allem Überfluss ein Spiel gegen einen weiteren Bodensatz-Topfavoriten Denver verloren, ein Spiel, in dem die Siegchancen 5:23 Minuten vor Spielende bei 99.2% gelegen hatten. Neunundneunzigkommazwei, und dann verliert man gegen QB-Grünschnabel Tim Tebow. Zuhause.

Head Coach Tony Sparano ist nur noch dead man walking, und weil dies jeder – inklusive Sparano himself – weiß, darf man sich getrost wundern, warum der Mann seine Mannschaft weiterhin so stockkonservativ auftreten lässt. Mut zum Risiko ist ein Fremdwort – dabei hätte der Mann nichts mehr zu verlieren!

Pittsburgh Steelers – New England Patriots

Sonntag, 21h LIVE bei ESPN America

Treat, Steelers (4-2) gegen Patriots (5-1) gehört zum Feinsten, was die NFL zu bieten hat. Zusätzlichen Thrill gewinnt diese Partie, weil beide mittlerweile wenigstens punktegleich ihre jeweiligen Divisionen anführen, was insbesondere bei den Steelers noch bis vor wenigen Wochen verwundert hätten.

Schließlich spielte die Mannschaft über Wochen uncharakteristisch fehlerhaft und schlampig, erlaubte sich dutzende völlig überflüssige Strafen und erzwang mit ihrem Prunkstück, der Defense, kaum Turnovers. Diese Defense laviert sich bereits seit Wochen mit Verletzungssorgen durch und musste kürzlich einen massiven Schlag ins Kontor einstecken, als DE Aaron Smith, ein alter Recke, auf die Injuried Reserve gesetzt wurde.

Dagegen kommt im Angriff langsam, aber sicher das Laufspiel um RB Rashard Mendenhall in die Gänge, während die Steelers seit Wochen ein Passspiel aufziehen, das man bis dato eher von den nebenan spielenden Studenten von der University of Pittsburgh gewohnt war: Fassungslose tiefe Bälle für WR Mike Wallace, der über die Saison sensationelle 20.3yds/Catch macht, und WR Emanuel Sanders, da erblasst ein ehrenwerter Kämpe wie Hines Ward nur noch.

Erblassen ist ein Tunwort, das auch beim Gegner zutrifft: Was die New England Patriots um QB Tom Brady für einen Passangriff hinstellen, gehört zum Besten, was ich in fast einem Jahrzehnt NFL bislang gesehen habe und übertrifft IMHO die 2007er-Ausgabe meilenweit, da diesen Herbst ohne deep threat operiert wird – höchst erfolgreich operiert wird. Wird interessant zu sehen sein, wie Pittsburgh mit all seinen Sorgen diese Offense einzubremsen gedenkt: Mit enorm physischen Cornerbacks wie zuletzt gegen Arizona, als man dafür haufenweise Strafen kassierte?

Die Patriots kommen aus der spielfreien Woche, in der Vergangenheit meist ein Alarmsignal für den Gegner, heuer aufgrund der unzuverlässigen Defense vielleicht sogar essenziell. Belichick dürfte an einigen Stellschrauben in der Front Seven geschraubt haben und mit einiger Sicherheit die wunden Punkte in der Offensive Line der Steelers offenlegen.

Ansonsten verlief die Bye Week eher patriots-untypisch: TE Rob Gronkowski sorgte für Aufsehen, als er sich mit einem Pornostar ablichten ließ und unmittelbar darauf im Namen der amerikanischen Prüderie zu einer Entschuldigung gezwungen wurde.

Wird ein interessantes Spiel. Vor einem Jahr marschierten die Patriots mit dicksten Klöten auf das Heinz Field und legtem mit einem sensationellen Kurzpass-Stakkato Ei um Ei in der EndZone ab – damals Startschuss zu einer gewaltigen Siegesserie, während in Pittsburgh ein Umdenken stattfand, das letzten Endes gar zum Durchmarsch in die Super Bowl führte.

San Francisco 49ers – Cleveland Browns

Sonntag, 21h LIVE bei Sport1+

Trick. Weder ein Augenschmaus, noch spannend zu werden verspricht dieses Duell. Trotzdem ist es ein wichtiges Spiel, für San Francisco geht vielleicht schon um ein gutes Seeding in den Playoffs, die Cleveland Browns dagegen können in der erstaunlich offenen AFC North weiter dran bleiben. Was eigentlich ein Witz wäre. Ich kann nämlich nicht fassen, wie schlecht diese Offense ist. Vergangene Woche gegen Seattle ganze SECHS Punkte gemacht (und BTW trotzdem gewonnen!). Sechs Punkte durch zwei Field Goals. Aus 52yds und 53yds. Ohne Worte. (FGs aus 24yds und 48yds wurden verkickt).

San Francisco dürfte klarer Favorit sein, weil die Offense der Browns immer noch allein auf den schmalen Schultern vom jungen QB Colt McCoy lastet und sich RB Peyton Hillis weiterhin im Clinch mit der Vereinsführung wiederfindet.

Denver Broncos – Detroit Lions

Sonntag, 23h20 LIVE bei PULS4
Montag, 13h30 Tape bei ESPN America

Treat. Wie wohl die Quoten bei PULS4 aussehen, nachdem man bereits mitten in der Saison beginnt, Livespiele zeitversetzt zu senden und stattdessen Quark wie „QUIZ TAXI eXtrem“ bringt?

Dabei hat das Spiel einiges an interessanten Facetten zu bieten, selbst wenn man den Würgegriff des Themas Tebow und seiner Wiederauferstehungsgeschichten mal weglässt. Tim Tebow hat sich beim Debüt in Miami als enorm schwerfällig im Ausgucken der Defense herausgestellt. Kein gutes Vorzeichen, wenn man gegen eine der wildesten Defensive Lines der NFL antreten muss. Sacks und Hits scheinen vorprogrammiert.

Auf der anderen Seite ist Tebow auch ein Quarterback, der schnell aufgibt, wenn seine erste Anspielstation abgedeckt ist, und einfach mal drauflos scrambelt. Detroit wird in dieser Hinsicht eine Lösung brauchen, wie die Lions auch ihre schwache Lauf-Defense gegen die Herren Moreno/Ball aufpeppen müssen.

Auch Detroits Angriff ist eindimensional wie Weißbrot, hängt allerdings am Tropf von QB Matt Staffords Gesundheit (Stafford aktuell „questionable“), nachdem ein Running Back nach dem anderen auf die Verletztenliste wandert. Zuletzt sah der Angriff dann auch nicht besonders elegant aus und diesmal wird WR Calvin Johnson gegen einen der besseren Cornerbacks der Liga gematcht werden: CB Champ Bailey.

Nicht zu unterschätzen ist der Pass Rush der Broncos, der mit Top-Athleten wie Rookie Von Miller (ex-Texas A&M) und Elvis Dumervil nicht ungefährlich ist und sich auch auf den großartigen OLB D.J. Williams verlassen kann, TE Brandon Pettigrew als schnelle Anspielstation ordentlich abzudecken.

Eine spielentscheidende Frage wird auch sein: Verfügen die Lions über die Nerven, sich nach zwei missratenen Vorstellungen dem Druck zu stellen und vor der spielfreien Woche in die Siegerstraße zurückzukehren? Schließlich scheint ein Hauch von Resignation eingekehrt zu sein, während Denver trotz einer weitestgehend schwachen Vorstellung gegen Bodensatz Miami im Stimmungshoch ist.

Philadelphia Eagles – Dallas Cowboys

Sonntag/Montag, 01h20 LIVE bei ESPN America

Treat. Durch das 253yds-Spiel vom ex-Oklahoma Sooner RB DeMarco Murray gegen die St Louis Rams muss man sich plötzlich fragen, ob wir es hier mit einem klassischen „top vs. Bottom“-Duell zu tun haben werden: Cowboys-Laufangriff gegen die fürchterliche Defense der Philadelphia Eagles. Unter diesem Gesichtspunkt dürfte Dallas auch auswärts leichter Favorit sein, jedoch schaut es für die Eagles nur wie eine Frage nach der Zeit aus, bis der Schnapper „klick“ macht und die Stärken die teilweise eklatanten Schwächen dauerhaft überdecken können.

Buffalo Bills – Washington Redskins

Montag, 15h30 Tape bei ESPN America

Trick. Das jährliche Kanadaspiel der Bills, ein paar Kilometer übern See in Toronto ausgetragen. Washington kommt mit einer namenlosen Offense des Weges: QB John Beck, RB Roy Helu, TE Fred Davis, WR Anthony Armstrong, LT Sean Locklear, LG Will Montgomery, C Erik Cook, RG Chris Chester, RT Jammal Brown, WR Jabar Gaffney (okay, den kennt man), FB Darrel Young.

Bei den Bills hat QB Ryan Fitzpatrick einen frischen Sechsjahresvertrag in der Schublade: 59 Mio. Dollar für den Mann, der einst als hoch intelligenter Wandervogel und Backup fürs Leben galt, unter dem höchst interessanten Head Coach Chan Gailey aufgeblüht ist.

Kansas City Chiefs – San Diego Chargers

Montag/Dienstag, 01h30 LIVE bei ESPN America

Treat. Der überlegene Sieg der Chiefs über die hoch eingeschätzten, aber quarterbacklosen Raiders kam genau zum richtigen Zeitpunkt, denn plötzlich ist dieses Monday Night Game gegen die Chargers ein wichtiges in einer offenen AFC West. Genaueres dann am Montag.

Gelage unter Palmen: College Football in Woche 9

An diesem Wochenende findet in Jacksonville/Florida das traditionelle SEC-Derby Florida Gators#22 Georgia Bulldogs statt, ein Spiel auf neutralem Boden und US-weit als „World’s Largest Cocktail Party“ bekannt geworden. Ein Spiel mit interessanter Geschichte, seit den 20ern ausgetragen, seit Anfang der 30er in Jacksonville und für die Region in Nordflorida ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor, dank des Flairs von Football unter Palmen und den obligatorischen Saufgelagen vor allem unter Studenten zu einem beliebten Event geworden. Offiziell werben TV-Anstalten und Ausrichter nach mehreren Blutrausch-Exzessen in den 80ern allerdings nicht mehr mit dem Claim des Sauffests. Dafür genießt das Spiel in anderer Hinsicht heute bei mir einen außergewöhnlichen Ruf: Den der weltweit originellsten Ausrede für Niederlagenserien: Georgia hat 18 der letzten 21 Spiele verloren und schämt sich nicht, dies mit dem „geographischen Nachteil“ zu begründen: Die Uni muss 550km anreisen, während Florida nur 120km Anfahrt nötig hat. Diesmal geht es um die Vorherrschaft in der SEC East, und Georgia reist mit der hoch favorisierten Mannschaft um den grundsoliden QB Aaron Murray an. Zu sehen im TV am Sonntag, 9h30 als Tape bei ESPN America.

Das weitere Programm bei ESPN America (Auswahl):

Samstag, 18h LIVE: #14 Nebraska – #11 Michigan State. Wichtiges Duell um die Vorherrschaft in der Legends Division. Oder war es die Leaders Division? Auf alle Fälle die Division, in der NICHT Wisconsin spielt, also vermutlich ist ein Endspielplatz in der Big Ten zu gewinnen. Michigan State sollte mit seinem sehr guten Laufspiel die Huskers in Bedrängnis bringen können, gilt aber mental noch nicht als 100%ig gefestigt.

Samstag, 21h30 LIVE: #8 Kansas State – #9 Oklahoma. Oklahoma ist trotz des niedrigeren Rankings haushoch favorisiert und dürfte die Wildcats nach deren überraschend gutem Start wieder auf Normalgröße stutzen.

Samstag, 02h LIVE: USC – #6 Stanford. ESPN bringt den GameDay aus Los Angeles, und nicht ohne Grund: Das Duell zweier auch akademisch hochklassiger Universitäten, Südkalifornien gegen Nordkalifornien, und ein Hauch von Rachegelüster: Das große USC hat zuletzt zweimal in Serie von den Emporkömmlingen aus Palo Alto eine Klatsche eingeschenkt bekommen. „Eingeschenkt“ dürfte ein gutes Stichwort sein: Wenn ein Spiel an dem Wochenende das Tailgate-Feeling von Jacksonville putzen möchte: Dieses dürfte das aussichtsreichste sein. Ach, und: Luck-Watch. (Wh. So, 12h)

Dienstag, 14h: Ohio State – Wisconsin. Partygefahr auch bei diesem Spiel, obwohl beide Unis Kopfschmerzen haben: Die Buckeyes erleben im Jahr eins nach Tressel/Pryor eine brach liegende Offense, Wisconsins BCS-Titelträume wurden letzte Woche von einem Hail Mary der Marke „unglaublich“ zerschmettert.

Eurosport 2:

Samstag, 21h30 LIVE: Minnesota – Iowa. Ähh, ja. Da spielt die uralte Musik Notre Dame – Navy an dem Abend, und ES2 bringt MINNESOTA GEGEN IOWA? Bisschen Thrill bringt Gophers-Coach Jerry Kill rein, dessen taufrischer Fünfjahresvertrag nach einem Epilepsieanfall zu Saisonbeginn vor wenigen Tagen zu einem SIEBENjahresvertrag ausgeweitet wurde. Ich meine ganz ironiefrei und ohne irgendwelche Hintergründe zu kennen: Respekt und Hochachtung.

Sonntag, 9h30: Notre Dame – Navy. Dann also als Aufzeichnung. Vor einem Jahr gewann die Navy unter dem „Players Coach“ Ken N-I-U-M-A-T-A-L-O-L-O. Diesmal dürften die Fighting Irish trotz oder gerade wegen der verheerenden Heimniederlage gegen USC Favorit der Größenordnung „haushoch“ sein.

Sonst so

Upset-Watch in Atlanta, wo im niedlichen Historic Grant Field die #5 Clemson Tigers auf die faszinierende Triple-Option-Offense der Georgia Tech Yellow Jackets treffen. Georgia Tech war bis vor kurzem gerankt, ehe am Samstag das folgte, was immer schon folgen musste: GT verlor gegen Miami. GT verlor wie immer schon gegen Miami. Trotzdem gilt es aufzupassen: Clemson hätte Anfang September um ein Haar gegen den Winzling Wofford aus den Niederungen der FCS verloren. Wofford spielt rein zufällig ebenso triple option. Vorteil Clemson: Sie haben das System heuer bereits einmal gesehen. Nachteil Clemson: Die Blamage wurde damals nur haarscharf umgangen.

No. 2

The dude in the O.co Coliseum parking lot holding a Negra Modelo bottle in his right hand and a Schlitz malt liquor can in his left – and rocking baggy jeans and a white JaMarcus Russell jersey. He wasn’t the only one displaying his No. 2 with pride, by the way – but he was definitely my favorite. What kind of statement is that guy making? Is he being ironic? Is he simply trying to get as much wear as he can out of an expensive replica jersey? Or perhaps he’s saying to his fellow members of Raider Nation, “Yo, I’m still with JaMarcus. If we’d given the kid a chance, he’d have been a great one.” I don’t know the answer. But whatever it is, it’s awesome.

Quelle: Michael Silver/Sektion Two Things I can’t comprehend.

Das ganze Land blieb ungerührt

Motivation ist […] der Spaß, die Freude am Tun und noch mehr am Ergebnis. Dafür werden oft große Opfer in Kauf genommen. Das Potenzial eines Menschen findet Ausdruck in seinen Fähigkeiten. Diese erwirbt man nicht auf Anhieb. Es ist oft ein mühsamer, anstrengender Weg zum Erfolg. Der Kaufhausgründer R. H. Macy, so eine Anzeige, machte siebenmal Pleite, bevor sein Kaufhaus in New York Erfolg hatte. Der englische Romancier John Creasey erhielt siebenhundertdreiundfünfzig Ablehnungen, bevor er fünfhundertvierundsechzig Bücher veröffentlichte. Dieselbe Anzeigenserie berichtet von einem Mann, der aus der Grundschule flog. Er eröffnete einen Laden, machte pleite. Brauchte fünfzehn Jahre, um seine Schulden zu bezahlen. Heiratete. Die Ehe war unglücklich. Kandidierte für den Kongress. Verlor zweimal. Kandidierte für den Senat. Verlor zweimal. Hielt eine Rede, die zum Klassiker wurde. Das Publikum blieb ungerührt. Er wurde täglich von der Presse angegriffen und vom halben Land verachtet. Er hieß Abraham Lincoln.

Zitiert aus: „Menschen verstehen – Potenziale erkennen“ (Friedemann Stracke, 2. Auflage/2007, S. 97)

BCS-Report 2011/12, vor dem Gruselfest

Letzte Woche hatte ich mich über das lahme BCS-Rennen in dieser Saison beklagt. Das vergangene Wochenende hat uns dann doch noch die eine oder andere Überraschung (Wisconsin) oder gar Sensation (Oklahoma) eingebrockt, was dem BCS-Titelrennen dann doch einige zusätzliche Kniffe verleiht. Ein Blick auf Titelrennen und automatische BCS-Bowleinladungen vor Woche 9.

Die BCS-Standings

#1 Lousiana State Tigers
#2 Alabama Crimson Tide

Beide Mannschaften gönnen sich am kommenden Hallowe’en-Wochenende ein Päuschen, bevor es am 5. November zum ganz großen Kracher der Saison in Tuscaloosa kommt. Ich werde langsam, aber sicher immer mehr zum heimlichen Bewunderer der LSU Tigers und ihrer seelenruhigen Spielweise in Offense und Defense. Mag man ihnen entgegenwerfen, was man wolle, sie werden nicht nervös, spielen ihren Stiefel runter als seien sie beim Nachmittagskränzchen ihrer Schwiegermütter. Ähnliches gilt für Alabama, die mit einer Handvoll herausragender Einzelspieler aber einen Tick mehr Rabatz veranstalten.

#3 Oklahoma State Cowboys
#4 Boise State Broncos
#5 Clemson Tigers
#6 Stanford Cardinal

Das Quartett, das ungeschlagen der Dinge harrt. Einzig Oklahoma State dürfte sein BCS-Endspiel-Schicksal in eigenen Händen haben: Die Computer sind verknallt in die Cowboys (#1 gerankt) und sollten sie die Sooners am letzten Spieltag killen, dürfte das auch entsprechend von den restlichen Abstimmenden gewürdigt werden, sprich National Title Game.

Stanford kann hauptsächlich auf den Faktor Luck und entsprechenden Hype hoffen, muss aber Oregon schlagen (woran ich noch nicht zu glauben vermag) und auf eine Cowboys-Niederlage hoffen.

Clemson ist immer noch suspekt, dürfte aber selbst im Falle einer Perfect Season den Makel der schwachen ACC mit sich schleppen und muss entsprechend auf höhere Mächte hoffen.

Boise State ist IMHO die beste Mannschaft in diesem Quartett, aber auch jene mit den schedulebedingt geringsten Chancen. Dazu kommt, dass der tapfere AP-Voter, der Boise seit Wochen an #1 rankt, für die BCS irrelevant ist. Bleibt Boise State jedoch ungeschlagen, werden die Broncos als Trostpreis in eine BCS-Bowl eingeladen – man hofft weiterhin auf die Sugar Bowl gegen die zweitbeste SEC-Mannschaft (aber eher muss man davon ausgehen, in der Fiesta Bowl auf den hoffnungslosen Big-East-Champ gematcht zu werden).

#7 Oregon Ducks
#8 Kansas State Wildcats

#9 Oklahoma Sooners
#10 Arkansas Razorbacks

Kansas State ist noch ungeschlagen, aber Kansas State wird nicht ungeschlagen durch den November kommen, insofern kann man die sympathischen Wildcats getrost außen vor lassen. Oregon ist für mich mit Abstand die beste Mannschaft in diesem Quartett, wird aber nur dann ins BCS-Endspiel kommen, wenn sie den restlichen Schedule zertrümmern und Alabama gegen LSU haushoch verliert. Verliert LSU gegen Alabama, ist Oregon draußen (remember: Oregon verlor recht eindeutig gegen LSU), kann sich aber aus eigener Kraft die Teilnahme an der Rose Bowl sichern.

Oklahoma ist eine sehr gute Mannschaft und bleibt mein Favorit in der Big 12, könnte aber durch die bittere Heimniederlage gegen Texas Tech das BCS-Endspielticket bereits verloren haben, es sei denn, man zertrümmert Oklahoma State nach Strich und Faden und eine Handvoll weiterer ungeschlagener Mannschaften baut zum rechten Zeitpunkt Mist.

Arkansas dürfte nach der Schlappe in Tuscaloosa aus dem Titelrennen sein, aber bei entsprechendem Saisonverlauf (Sieg über LSU) durchaus noch Chancen auf eine „At-large“-Einladung in die Sugar Bowl besitzen.

#11 Michigan State Spartans
#14 Nebraska Cornhuskers
#15 Wisconsin Badgers
#18 Michigan Wolverines
#19 Penn State Nittany Lions

Hier wird es interessant, was die Conferences und die damit verbundenen automatischen BCS-Bowleinladungen angeht. Beginnend mit der Big Ten Conference, die gleich FÜNF Mitglieder auf einem Haufen aufbietet, alle mit einer einzigen Niederlage, alle damit wohl aus dem Rennen um den National Title, aber alle noch mit Chancen auf die Rose Bowl.

Michigan State (3-0 in der Conference) und Nebraska (2-1) in der Legends Division, Penn State (4-0) und Wisconsin (2-1) in der Leaders Division haben es alle in eigener Hand, sich für das B1G-Finale zu qualifizieren, in dem sie die direkten Duelle gegen den jeweils anderen und ihre Divisionen gewinnen. Faszinierend wäre natürlich ein Re-Match Michigan State – Wisconsin um den Einzug in die Rose Bowl. Die Michigan Wolverines müssen dagegen auf entsprechende Ergebnisse zwischen Nebraska und Michigan State hoffen, um noch eine Finalchance in der Big Ten zu bekommen.

#12 Virginia Tech Hokies
#13 South Carolina Gamecocks

South Carolina dürfte in der SEC verletzungsbedingt früher oder später Probleme bekommen,  Virginia Tech hat alles in seiner Hand, muss „nur“ seine völlig offene Coastal Division in der ACC gewinnen, ehe es im ACC-Endspiel gegen vermutlich Clemson um den Einzug in die Orange Bowl geht. VT wurde von Clemson heuer bereits 23-3 abgewürgt, aber wenn es im Endspiel um alles oder nichts geht… Clemson, Flatternerven, anyone?

#16 Texas A&M Aggies
#20 Texas Tech Red Raiders

Texas A&M sowie Texas Tech müssen in der Big 12 Conference auf höhere Mächte hoffen, um das Endspiel der Big 12 und die Fiesta Bowl zu erreichen, wobei insbesondere die Chancen der Red Raiders minimal sein dürften (bereits 2 Conference-Niederlagen).

#17 Houston Cougars

Interessant sind die Houston Cougars aus der kleinen C-USA. Noch unbesiegt und mit QB Case Keenum einen Außenseiterkandidaten auf die Heisman Trophy, und sollte Houston – woran ich noch nicht glaube – ungeschlagen durchkommen und Boise State ein Spiel verlieren, werden die Coogs mit hoher Wahrscheinlichkeit eine automatische BCS-Einladung bekommen. Wie gesagt: Beide Szenarien, die dafür nötig sind, halte ich für recht unwahrscheinlich.

#21 Arizona State Sun Devils

Arizona State dürfte spätestens nach der Abschlachtung von UCLA die Süddivision der Pac-12 und damit den Finalplatz in der Pac-12 sicher haben, wird im Endspiel aber krasser Außenseiter gegen Stanford oder Oregon sein. BCS-Bowlchancen: gering.

#22 Georgia Bulldogs
#23 Auburn Tigers

Selbiges gilt in der SEC für die Georgia Bulldogs, die man mittlerweile als Favoriten in der SEC East sehen kann, die aber krasser Außenseiter im SEC-Finale sein werden, wenn sie es denn erreichen sollten. Auburn ist spielerisch in der knüppelharten SEC West zu limitiert, aber trotz dreier verheerendener Niederlagen und zweier hauchzarter Siege im Schedule die #15 in den Computer-Rankings!

#24 Texas Longhorns

Texas hat nur noch minimalste theoretische Chancen, in der Big 12 etwas zu reißen, wird die verbleibene Saison als Aufbaujahr für 2012/13 nutzen.

#25 West Virginia Mountaineers

WVU wurde am Freitag von Syracuse in Grund und Boden gespielt (49-23 Niederlage), was für West Virginia und vor allem für die Big East Conference verheerend ist. Denn obwohl die Mannschaft gerankt bleibt, besteht plötzlich die Möglichkeit, dass eine andere Uni als WVU die Conference gewinnt und die automatische BCS-Bowleinladung bekommt, was zu einem weiteren Debakel und Diskussionen um die BCS-Würdigkeit der gesamten Conference führen dürfte.

Meine Top-10

#1 Alabama
#2 Louisiana State
#3 Boise State
#4 Oregon
#5 Oklahoma State (+1)
#6 Michigan State (+1)
#7 Stanford (+2)
#8 Oklahoma (-3)
#9 Texas A&M (-1)
#10 Clemson (NR)

Die Rankings bleiben eine harte Nuss, da es nur 3-4 rundum überzeugende Mannschaften (Oregon mit Abstrichen) gibt, dazu die Schönspieler von Oklahoma State, Oklahoma und Clemson sowie die weiterhin schwer einzuschätzenden Michigan State Spartans und Stanford Cardinal. Michigan State hat wie erwartet Wisconsin geputzt, aber hinlänglich Angriffsflächen geboten (spielt der gegnerische Angriff zügig, ist die Defense in Bedrängnis zu bringen, eigene Offense wird gegen starke Lauf-Defense große Probleme kriegen), bei Stanford hängt die Saison am Duell mit Oregon, und, sollten sie dieses wider Erwarten gewinnen, am letzten Spieltag gegen die fiese Defense von Notre Dame. Texas A&M bliebt mit zwei Freak-Niederlagen in den Top-10.

Cald, well?

Meine Rübe. Das Sunday Night Game von gestern Nacht war mit das Schockierendste, was ich vom Football in den letzten 1-2 Jahren gesehen habe (und ich habe die Memphis Tigers einmal spielen sehen).

Die Indianapolis Colts haben bei den New Orleans Saints 7-62 verloren. Wurden von den New Orleans Saints 7-62 abgeschlachtet. Wurden zertrümmert. Ein Spiel, nach dem dir erstmal die Worte fehlen.

Und doch ist die Sache eigentlich ganz einfach: Die Indianapolis Colts haben ein Problem, das sich nicht nur auf „Peyton Mannings Nacken“ reduzieren lässt. Mannings Nacken killt eine gesamte Offense und legt die Inkompetenz eines gesamten Offensiv-Trainerstabs blank.

Viel, viel (viel!) schlimmer aber war das Gezeigte in der Defense. Man kann im Superdome verlieren. Man kann im Superdome sehr viele Punkte kassieren und hoch verlieren. Und man kann im Superdome neun Drives (plus einmal abknien und einmal Abfalldrive gegen Spielende) spielen, dabei acht 3rd downs erzwingen, dafür 36 1st downs, 31 von 35 komplettierte Pässe, 321 Pass-Yards, 226 (!) Rush Yards (gegen die Saints!), sieben Touchdowns und zwei Field Goals zulassen und dann in der Halbzeit was vonwegen „we did not do the little things very well“ faseln, nur um danach drei lange TD-Drives en suite aufzugeben.

Die Statistik des Abend ist für mich: Neun Drives, acht 3rd downs erzwungen. Das ist einfach fassungslos.

Es wäre nicht das erste Mal in dieser Saison, dass die Colts in Grund und Boden gespielt werden. Aber dass eine Abwehr trotz beherztem Auftretens von Leuten wie DE Robert Mathis oder S Antoine Bethea so Spielzug für Spielzug in ihre Einzelteile zerlegt wird… ungesehen, und fällt direkt auf DefCoord Larry Coyer zurück. Coyer, der bei mir seit seiner Zeit in Denver einen Ruf wie Pest und Cholera genießt. Spielzug für Spielzug gewann man den Eindruck einer völlig ratlosen Unit. Und sie taten einem leid. Und es waren nicht die „little things“.

Auch die Offense schaut horrend aus, trotz des beherzten Rookie-RB Delone Carter. Wie man jedoch mit einem QB-Grünschnabel wie Curtis Painter in Indianapolis eine „no-Huddle“-Offense spielen kann, entzieht sich meinem Verständnisvermögen und fällt letzten Endes auf die Spielvorbereitung und den Trainerstab zurück.

Die ultimative Bankrotterklärung folgte im Schlussviertel, als man Painter für QB Dan Orlovsky auswechselte. Ein Move, der im Grunde alles besagte: Head Coach Jim Caldwell ist abgesägt.

Watt nun, Indy?

Ich halte die sportliche Leitung in Indianapolis eigentlich für zu besonnen, um Caldwell sofort zu rasieren. Ich würde allerdings nicht mehr darauf wetten, dass Caldwell die komplette Saison übersteht. Die Entscheidung wird auch davon abhängen, wie die Strippen im Hintergrund gezogen werden, wo mit Chris Polian der Sohn des Bill (jetzt „Sportdirektor“) den Posten des General Manager übernommen hat und von dem man munkelt, einen Führungswechsel klar zu bevorzugen.

Caldwell, der so stoische, sympathische, kleine, schwarze Mann, hat – mir tut das verdammt weh – wohl ausgeschissen. Man kann Schmallippigkeit durchaus gutheißen, aber diese horrende Defensivleistung auf „little things“ zu schieben, geht an den tatsächlichen Geschehnissen vorbei. Das Positive, das man Caldwell in dieser Niederlage ankreiden kann: Die Mannschaft lebte, Teile der Mannschaft lebten noch im Schlussviertel, bei 7-62. Es war Aufbäumen da, als kein Aufbäumen mehr half. Andererseits: Wenn dann immer noch ein 7-62 herausspringt…

Ich halte die Defensivprobleme in weiten Teilen für vergleichsweise behebbar, kompetente Trainer vorausgesetzt. Man kassiert keine 62 Punkte, weil die Spieler grottenschlecht sind. Man kassiert 62 Punkte, weil die Spieler nicht wissen, was sie zu tun haben. Schwerer zu lösen sind die Probleme im doch sehr zentralistischen Colts-Angriff, wo die Indianapolis Colts eine Entscheidung werden treffen müssen.

Die Komponente Andrew Luck

Franchise-QB Peyton Manning stand während des Spiels an der Seitenlinie (der Sideline Reporter hat beobachtet!), und Manning ist noch nicht auf der Injuried Reserve. Nun wäre das alles ein kleiner Hoffnungsschimmer, wenn da nicht Cris Collinsworth in einer schockierenden Offenheit wie ich sie bis dato bei US-Sportübertragungen noch nicht gehört habe, über Mannings Karriereende gesprochen hätte. Wenn ich mich nicht verhört habe, meinte Collinsworth sinngemäß „I hope he shuts it down for this year“ und „his daily life could be influenced“. Vielsagend, wie schnell Al Michaels an den immer noch im Roster aufscheinenden Manning erinnern musste.

Nun wartet im April 2012 im NFL-Draft der mögliche Hauptpreis, QB Andrew Luck von der Stanford University, ein zugegeben unglaublich „mündig“ wirkender Quarterback, der konsensfähig als reifster Quarterback aus den Colleges seit… Peyton Manning gilt. Wenn die Colts die Chance bekommen, Luck zu ziehen – sprich: weiterhin Woche für Woche verlieren – werden sie Luck nehmen, zumal unter einem neuen Trainerstab und mit dem Wissen, alternativ mittelfristig auf einen 36jährigen Manning mit ernsthaften (chronischen?) Verletzungssorgen setzen zu müssen.

Lassen wir mal den bizarren Rentenvertrag Mannings vom Sommer außer Acht: Wie wahrscheinlich ist es, dass die Colts in der Offseason die Legende Manning für Draftpicks verhökern würden? Es hebe der oder die die Hand, der daran glaube.

Instant Classic: Michigan State Spartans – Wisconsin Badgers 2011

Eine Spoilerwarnung voraus für den, der das Spiel noch sehen und genießen will (Mittwoch, 16h ESPN America). Michigan State vs Wisconsin war wieder eines dieser Spiele, über die man sagen könnte „Wahnsinn! Geil! Einfach verrückt!“. Oder man sagt: „College Football eben“.

Für Wisconsin lief eigentlich alles recht souverän. Erstes Viertel, die Offense rollte, RB Montee Ball mit vielen Läufen über 4yds, 5yds, und Wisconsin schien über die Spartans drüberzufahren. Bis QB Russell Wilson gegen Ende des Viertels einen Ball direkt in die Hände von S Trenton Richardson warf. Ein Spielzug, der nach einem Missverständnis mit WR Nick Toon aussah. Von da an spürte man, dass sich die Stimmungslage in East Lansing zu drehen begann.

Freilich konnte man nicht vorausahnen, was für ein zweites Viertel folgen würde. Wisconsin zückte die Pistole und schoss sich Drive für Drive mit einem lauten Knall in die eigenen Knie. Erst wurde Wilson unter Druck in der EndZone zu einem absichtlichen Wegwerfen („Intentional Grounding“) gezwungen – Safety. Direkt im Anschluss ein EndAround über WR Keyshawn Martin durch die bereits waidwunde Badgers-Defense, 14-9.

Die letzten Minuten der ersten Halbzeit. Erst blockte Michigan State ein reichlich kurzes Field Goal Wisconsins (30yds), dann packte Head Coach Mark Dantonio die dicken Eier aus, ließ 1:27 vor Ende ein 4th and 2 in Fieldgoal-Reichweite (35yds-Linie) ausspielen, QB Kirk Cousins auf WR B.J. Cunningham, der von vier Mann umgeben mit einer Drehung sämtliche Verteidiger ins Leere laufen ließ, den Turbo zündete und zum 16-14 einschenkte.

45 Sekunden vor Halbzeit, Wisconsin beim Punten. Plötzlich stürmen fünf Grüne daher, der Punt wird geblockt, kullert in die EndZone, wo sich fünf Spartans um das Ei prügeln und schließlich irgendwie jemand doch noch unter Kontrolle bringt, 23-14 zur Pause.

Im dritten Viertel beruhigte sich die Szenerie zwischenzeitlich, Michigan State scheute plötzlich das Risiko, während Wisconsin merklich unter dem phasenweisen Ausfall von RB Montee Ball litt, ohne den sie die Offense nicht mehr in die Gänge bekamen, nur ein Field Goal machten.

Michigan State packte erst gegen Viertelende wieder einen langen Drive aus, setzte primär auf den kräftigen RB La’Veon Bell, ehe in der RedZone bei 3rd und 11 erneut WR Martin angespielt wurde. Wisconsins schon seit Wochen schlampiges Tackling schien wieder durch, Martin zwar nicht auf der Direttissima, aber auf Umwegen in die EndZone, 31-17 und ein frenetisches Publikum.

Aber Wisconsin war noch nicht ausgeknockt, Wilson riss das Team am Riemen, scrambelte und pumpfakte sich zum Anschluss-TD, ließ sich von einer weiteren sinnlosen INT nicht aus dem Konzept bringen, die Special Teams plötzlich mit langen Returns, während Michigan State mit einem Mal NICHTS mehr zustande brachte, serienweise Three’n’Outs produzierten.

1:26 vor Schluss, nach einem wilden tiefen Ball auf Toon, zwei Plays später der Ausgleich, 31-31, mit kurzem Chip zum zurückgekehrten RB Ball.

Michigan State bewies Eier, während Wisconsins Head Coach Bret Bielema sich den Zorn der eigenen Anhängerschaft mit einem sinnlosen Timeout zugezogen haben dürfte (mir wäre nicht bekannt, dass Bielema mal Schottenheimers Assistent war). Die Spartans an die WIS44, 4sek zu spielen.

QB Cousins nimmt den Snap auf, wartet, als der PassRush durchkommt mit dem Wurf auf einem Bein, die Hail Mary fliegt in hohem Bogen in die EndZone durch die Hände von Wisconsins Safety Aaron Henry, wird drei Yards tief in der EndZone abgefälscht, springt heraus, direkt in die Arme von WR Keith Nichol. Henry mit der geistesgegenwärtigen Reaktion, reißt Nichol zu Boden. Nach dem Video-Replay wird der Touchdown gegeben, eine haarige, aber IMHO korrekte Entscheidung. 37-31, die hochgejazzten Wisconsin Badgers geschlagen und wohl aus dem BCS-Rennen.

Meine Fresse, Nichol, was für eine Geschichte: War vor fünf Jahren ein gehypter QB auf der Highschool, wollte nach Michigan State, ehe dort der neue Coach Mark Dantonio eingestellt wurde. Nichol ging nach Oklahoma, sah dort gegen Sam Bradford kein Land, wechselte zurück zu Michigan State, verlor den teaminternen Wettstreit mit Kirk Cousins. Ließ den Kopf nicht hängen, schulte auf Wide Receiver um und macht nun den Touchdown, über den man in East Lansing noch 30 Jahre sprechen wird.

Oder Kirk Cousins: Seit Highschool-Zeiten stets auf Umwegen über die Ersatzmannschaften und Scout-Teams den Weg zum Starter geschafft, ein staubtrockener Typ von einem Charakter, furzlos bis in die Knochen, aber was eine coole Leistung und was ein Wurf 4sek vor Schluss.

Oder Mark Dantonio. Letztes Jahr nach einem ultraengen Heimsieg über Notre Dame zusammengeklappt und mit Herzinfarkt ins Krankenhaus eingeliefert. Am Samstag der noch wüstere Krimi, wie dem Mann an dem Abend wohl war?

Ins Rennen um den BCS-Titel werden die beiden Teams heuer wohl nicht mehr eingreifen können, was jedoch den Titel in der Big Ten Conference angeht, ist ein Re-Match im Conference-Endspiel Anfang Dezember in Indianapolis nicht ausgeschlossen. Beide dürften gute Chancen besitzen, ihre jeweiligen Divisionen zu gewinnen.

Wenn Michigan State weiterhin so diszipliniert (Strafen in diesem Spiel: null, nach sechs Personal Fouls letzte Woche gegen Michigan) und fehlerlos (nur ein verlorener Fumble gleich zu Spielbeginn) auftritt, traue ich es ihnen durchaus zu. Seit Dantonio dort Coach ist, haben die Spartans auch nicht mehr den Ruf, auf große emotionale Momente sinnlose Niederlagen gegen scheinbar unterlegene Gurkentruppen einzufangen.

NFL International Series 2011: Tampa Bay Buccaneers – Chicago Bears

[22h24] Endstand Tampa Bay Buccaneers 18, Chicago Bears 24.

Irgendwie riecht das nach dem identischen Ergebnis wie vor einem Jahr in London. Es war diesmal über weite Strecken ein ödes Spiel, bedingt durch schwache Offensive Lines, und vor allem eine unterirdische Buccs-Offense. Chicago war nicht viel besser, aber es hatte RB Forté.

Am Ende bleibt die Frage, warum die Buccaneers immer erst im Schlussviertel auftauen. Laxheit der Bears war nicht der Grund, das Spiel wäre hinreichend knapp geworden, hätte CB Talib nicht diese Strafe begangen – Tampa hätte mit dreieinhalb Minuten einen soliden Drive ohne Zeitdruck hinlegen können.

[22h17] Interception. Als die Bears auf The Moose hörten und den Druck verstärkten, war es um Freeman und die Buccs geschehen. 29sek vor Ende ist das Spiel, das hätte vor einer dreiviertel Stunde zu Ende sein können, entschieden.

[22h10] Two Minute Warning.

Genug Stoff zum Ärgern. Tampa mit dieser hirntoten Strafe, aber auch die Frage muss gestattet sein, warum man keine Auszeiten nimmt. So hat man nun über eine Minute weniger Zeit.

Chicago dagegen läuft und läuft, allein: 2:05 vor Schluss hätten sie genauso gut werfen können. Hätte keinen Unterschied gemacht, und wenn sie bis dahin so gerne geworfen haben…

[22h05] CB #25 Aqib Talib hat sich in diesem Moment ganz weit nach vorne in der unoffiziellen „hirnloseste Strafe der Saison“ geschossen: Chicago war gestoppt. Talib nach dem Spielzugende mit einer Personal-Foul-Strafe.

[21h56] Tampa Bay 18, Chicago 21/TD Briscoe. QB Josh Freeman packt bei regelmäßig schnell zusammenklappender Pocket wieder eine Handvoll Wunderpässe aus, findet erst #19 Williams, dann #89 Briscoe für 1st down und Touchdown. Plötzlich ist das Spiel 7:25 vor Schluss wieder völlig offen.

[21h50] 9:51 to go, Tampa startet in Chicagos Hälfte. Chicago scheint vom Flitzer nervös geworden zu sein, brachte eine subpare Angriffs-„Serie“ zustande.

[21h40] Tampa Bay 11, Chicago 21/TD Winslow. Huch? Diesmal macht Tampa sofort die „Re-INT“, weil Cutler unter Hochdruck lieber den Ball in die Deckung feuert als den Sack zu nehmen. S #41 Lynch sagt „danke“.

Freeman plötzlich on fire, findet obwohl die Spielzüge lange in ihrer Entwicklung brauchen, stets seine Leute, u.a. in der EndZone TE Winslow, der gegen S Conte leichtes Spiel hat. Dass die Conversion mit der Aufstellung gegen diese Defense nicht funktionieren würde, konnte man dagegen prognostizieren.

[21h35] Seufz. INT #3 gegen Freeman, Urlacher returniert, der Fumble wird per Videobeweis zurückgenommen. Ich wage mal die leise Prognose, dass Tampa es so heute nicht mehr biegen wird.

[21h17] Während die Bears ein 41yds FG verschießen, verletzt sich ein Buc nach dem anderen. Diesmal wird C #76 Zuttah ausgeknockt. Die Liste damit: RB Graham, MLB Foster, C Zuttah, wobei RB und C jeweils bereits Backups waren.

[21h05] Durch das Wembley-Stadion schwappt die Welle. Begeisterungsstürme, die sicher noch vom Geschehen auf dem Feld befeuert wurden.

[21h00] Freeman wird ungeduldig, forciert einen Ball in ein schmales Fenster. OLB Briggs kann dazwischenspringen und eine einfache INT machen.

[20h55] Tampa Bay 5, Chicago 21/TD Barber. Der Anti-Martz. Chicago kommt nur dann in die Gänge, wenn sie laufen. Das Passspiel produziert bestenfalls fast-INTs und Sacks, wogegen Forté und Barber locker über die Mitte laufen können, Barber gar untouched fast 20yds 12yds in die EndZone spazieren kann. Falls da Buccs-Adjustments waren, sie haben auf beiden Seiten nicht gegriffen.

[20h50] Die Buccs schauen in der zweiten Halbzeit recht unverändert aus, desinteressiert, mit dem dritten Backup-RB ein Laufspiel aufzubauen. Ganz nach dem Rezept: Irgendwie durch das dritte Viertel durchlavieren und dann auf den ultimativen „4th quarter QB“ Josh Freeman zu hoffen.

[20h32] Halbzeit Tampa Bay Buccs 5, Chicago Bears 14.

Grauenhafte erste Halbzeit aus Sicht der Buccs-Offense, die mit „lendenlahm“ über weite Strecken gütig beschrieben ist und im einzigen ansprechenden Drive, eben kurz vor der Halbzeit, schlechtes Zeit-Management gezeigt hat. Chicago ist in der Offense etwas besser, aber hauptsächlich aufgrund des Einzelspielers RB Forté, während QB Cutler ohne Zeit nur das Nötigste machen kann, kaum alle Optionen durchchecken kann.

Aus ästhetischer Sicht kann man bloß hoffen, dass sich die Offensive Coordinators für Halbzeit zwei etwas einfallen lassen.

[20h15] Tampa Bays Offense = non-existent.

[20h10] Tampa Bay 2, Chicago 14/TD Williams. Chicago mischt nun die Läufe schön durch, Forté macht 12yds, Barber 28yds, danach werden die Buccs bei einem quicken Ball halbrechts hinaus auf WR Roy Williams auf dem kalten Fuß erwischt. Einfacher TD für Chicago.

[20h02] Gotohell-Alarm bei Fox: Auf alle Fälle wird die Möglichkeit, eines zweiten Europaspiels geprüft. „Maybe“ eine NFL-Franchise für Europa (halte ich für Hirngespinste für die nächsten mindestens 10-15 Jahre).

Gotohell zum möglicherweise fixen NFL-Europateam: Die Buccs sind zum zweiten Mal in England, um das potenzielle Wachstum zu testen. Buccs seien „tremendously interested“ im englischen Markt. Zur Erinnerung: Buccs-Owner ist die Familie Glazer, die auch Manchester United besitzt.

[19h55] Man sollte auch mal die starken Defenses in dieser Partie erwähnen: Beide Defensive Lines d-o-m-i-n-i-e-r-e-n die Offensive Lines, und was die Buccs da teilweise an kreativen Formationen (Zone Blitzes) aufbieten, hat was. Je eine INT pro QB verschleiert, dass da durchaus 2-3 weitere möglich gewesen wären.

[19h45] Seufz. Drei Spielzüge, fünf Penalties. Aktuell eine unansehnliche Partie.

[19h36] Unglaubliche Szenen in London: Erst fängt S Tanard Jackson einen überworfenen, von RB Barber nicht festgehaltenen, aber fangbaren Ball ab, einen Spielzug später fängt S Chris Conte einen schön geworfenen, aber von WR Mike Williams nicht festgehaltenen Ball an der Goal Line ab, im nächsten Spielzug provoziert DB Ronde Barber den Safety, respektive: Forté war mir da zu zögerlich, kriegt Mitschuld. Tampa Bay 2, Chicago 7.

[19h31] Die Buccs kriegen Probleme bei den Running Backs: #34 Earnest Graham muss auf dem Weg in die Umkleidekabine gestützt werden, RB Blount ist sowieso verletzt, man ist angelangt bei der dritten oder vierten Option (RB Kregg Lumpkin heißt der Mann).

[19h21] Tampa Bay 0, Chicago 7/TD Forté. Take that, Mike Martz. Kaum kriegt RB Matt Forté den Ball, läuft es besser. Forté kriegt zwar keine Riesenlöcher geblockt, aber es ist faszinierend, was Forté mit dem wenigen Raum macht. Auch der TD-Play geht zum größten Teil auf Fortés Konto.

[19h16] Einstand für QB Josh Freeman auf der anderen Seite: Einen weit offenen TE Kellen Winslow einfach verfehlt.

[19h09] QB Jay Cutler muss im ersten Drive bereits um sein Leben scrambeln, da die Line auf beiden Seiten zwischen Guards und Tackles auseinanderbricht. Man könnte nun sagen: Aber sie haben Kreutz gehen lassen! Kreutz hat dieser Tage aus Bocklosigkeit seinen Rücktritt erklärt – bei einem Superbowl-Kandidaten spielend.

[19h03] Das Gute an diesem Spiel: Ein schwarzer Head Coach wird gewinnen.

Das Schlechte: Ein schwarzer Head Coach wird verlieren.

[19h00] „Both National Anthems“?

[18h32] Die Vorschau zum NFL-Programm gibt es übrigens hier.

[18h27] Guten Abend. Mal kurz das Wochenende rekapituliert:

  • Öder Football-Samstagabend? Check.
  • Völlig verrückte Footballnacht? Check.
  • Ödes Rugby-Weltmeisterschaftsendspiel? Check.
  • Völlig verrücktes Derby in Manchester? Check.
  • Öder Skiauftakt in Söden? Check.

Hinsichtlich „regression to the mean“ sollte nun also ein standesgemäßes London-Spiel folgen. Und bitte auf Rio Ferdinands Gesichtsausdruck beim Münzwurf als Buccs-Ehrenspielführer achten.

NFL 2011/12, Week #7 Preview: Rohe Eier aus England

NFL in Wembley, yaddayadda. Leider fehlt es Sideline Reporter erneut an Zeit und Geld, das alljährliche Europaspiel der NFL gebührend zu würdigen (sprich: zu besuchen). Für nächstes Jahr werde ich eine Spendenhotline für verarmte Studenten und Praktikanten andenken.

Tampa Bay Buccaneers – Chicago Bears

So, 19h LIVE bei ESPN America und Sport1+

Dabei hat es die heurige England-Paarung im Gegensatz zu 2010 durchaus in sich: Die Buccs sind extrem unberechenbar, scheinen aber der Pubertätsphase entwachsen zu sein und trotz gefühlter Unterlegenheit in der Lage, Titelkandidaten wie New Orleans aus dem Weg zu räumen. Hauptgrund neben ein paar wenigen Big Plays RB Earnest Grahams und wohl getimten INTs dafür sind QB Josh Freemans Coolness, nach drei missratenen Würfen im entscheidenden Moment trotzdem den siegbringenden Ball anzubringen, und eine Defensive Line, die schön langsam ernst zu nehmen ist und in dutzenden Formationen des Weges kommt. Man merke sich die Herren Bennett, McCoy, Price, Clayborn.

Die Chicago Bears sind vielleicht ganz froh, diese Woche fernab aller Lokalmedien in England spielen zu können. Denn die heimische Berichterstattung wird trotz der starken Vorstellung gegen Minnesota von einem anderen Thema überlagert, das sich da nennt: QB Jay Cutler und das F-Wort. Der eigentlich besonnene Dan Pompei (auch NFL/Yahoo) hat am Donnerstag in seinem Editorial (Cutler: „F in Leadership“) in der Printausgabe der Chicago Tribune Cutler so dermaßen in den Senkel gestellt, dass sich der ehemalige NFL-Profi Matt Bowen (auch NFP) genötigt sah, am Freitag eine beschwichtigende Kolumne einzuschieben.

Cutler hatte am Sonntag nach dem x-ten Hit an der Seitenlinie seinen Frust an OffCoord Mike Martz abgelassen („Tell Mike Martz I said f*ck him“), was rein zufällig von NFL Films aufgefangen wurde. Dem menefregistischen Cutler wurde in genanntem Editorial von Bear Bryant über Sun Tzu hin zum alten Aristotel alles an klugen Sprüchen über Führungsperönlichkeiten um die Ohren gehauen.

Ein zweite Storyline ist das Wiedersehen von Bears-Headcoach Lovie Smith mit seiner ehemaligen Mannschaft Tampa Bay, wo Smith einst als Linebacker-Coach unter Tony Dungy die Basics der „Cover-2“-Defense erlernte, die er später in St Louis und Chicago zu ganz neuen Höhen getrieben hat. Jene „Cover-2“-Defense, die in den vergangenen Wochen immer lauter kritisiert wurde, auch aufgrund bockiger Safetys wie #31 Meriweather oder #46 Harris, deren undiszipliniertes Spiel für mehrere aufgegebene Big Plays gesorgt hatte, und die nun tatsächlich von den taufrischen Jungspunden Wright/Conte ersetzt werden sollen.

Chicago gegen Tampa. Ein Duell zweier Wundertüten, die mich für eine Prognose ziemlich ratlos hinterlassen.

Da ist es ergiebiger, über die Zukunft der NFL in London zu sprechen, über die vor wenigen Tagen auf dem Herbstmeeting der NFL-Owner abgestimmt wurde. Resultat: Eine Verlängerung des Vertrags bis 2016, mit der Option, ein zweites Europaspiel anzusetzen, falls sich ein entsprechender Abnehmer finden lässt, der die NFL gütlich genug zu entlohnen bereit ist. Interessanter Passus in den offiziellen Statements der Liga: Man gedenkt, eine fixe Heimmannschaft für das London-Spiel zu suchen.

Da ist der Gedanke „Tampa Bay Buccaneers“ nicht fern, zumal die Buccs bereits zum zweiten Mal nach 2009 in England angesetzt werden, ihr heimisches Raymond James Stadium nicht annähernd voll bekommen und die Buccs-Besitzerschaft (Reizwort Glazer) rein zufällig auch Eigner von Manchester United ist. Ob es für die bunte NFL-Anhängerschaft allerdings so reizvoll ist, jedes Jahr die selbe Mannschaft sehen zu dürfen/müssen/können… Abwarten und Tee trinken.

NFL 2011/12 Woche 7, der TV-Rest

Minnesota Vikings – Green Bay Packers (So, 22h LIVE ESPN America, Sport1+ und PULS4): Nach dem Ende der unsäglichen Ära Favre steht in der zuletzt hitzigen Rivalität Packers-Vikings diesmal mit QB Chris Ponder ein Rookie im Mittelpunkt: Minnesota prüft in den kommenden Wochen die Optionen Ponder und „Suck vor Luck“. Mitte November  dürfte die Richtung bekannt sein.

Ponder als Starter bedeutet im Umkehrschluss auch: Minnesota dürfte vor allem zu Beginn des Spiels primär auf RB Adrian Peterson setzen, um Ponder nicht schnell zu verunsichern. Von Green Bays Seiten kann man einen sehr druckvollen GamePlan erwarten, da sich bei Ponder letzte Woche andeutete, dass er bei überhasteten Würfen zu Fehlern neigt.

Tennessee Titans – Houston Texans (Mo, 10h Tape bei ESPN America): Wichtiges Spiel für beide, da es für beide die Playoffs kaum über eine Wildcard geben dürfte und somit der Divisionssieg wichtig wird. Houston ist eigentlich klar favorisiert, aber weil WR Andre Johnson keine Möglichkeit auf einer Schlägerei-Revanche kriegt und die Texans nach zwei unnötigen Niederlagen schon wieder Schlotterknie mitschleifen, darf man Tennessee mit seiner kühlen Spielweise, seiner starken Offensive Line und einer soliden Secondary eine Chance geben.

Detroit Lions – Atlanta Falcons (Mo, 12h Tape bei ESPN America): Die Lions bangen um ihr Laufspiel, nachdem bei RB Harrison ein Hirntumor prognostiziert wurde, der einen Trade für RB Brown negierte, und RB Jahvid Best geraten wurde, aufgrund akuter Gehirnerschütterungsgefahr die Saison vorzeitig zu beenden. Atlanta dagegen schraubt an allen Ecken und Enden, um seine lahme Offense und den blassen QB Matt Ryan in Gang zu bekommen. Dass dabei nun ausgerechnet die mächtige Defensive Line der Lions wartet, dürfte das Unterfangen erschweren.

New Orleans Saints – Indianapolis Colts (Mo, 14h Tape bei ESPN America): Das Superbowl-Rematch, diesmal unter völlig veränderten Vorzeichen, weil die Hauptstrategen von damals fehlen. QB Peyton Manning und Coach Sean Payton, der mit Schienbeinbruch nur limitiertes PlayCalling machen soll. Es bleibt abzuwarten, ob dies die Saints-Offense gegen eine wenigstens beherzt spielende Colts-Defense entscheidend einbremsen wird können. Das Duell LT Bushrod gegen DE Freeney riecht aber wenigstens nach drei Sacks und zwei Fumbles, insofern ist für die Colts nicht alles bereits vor dem Kickoff verloren.

Jacksonville Jaguars – Baltimore Ravens (Mo/Di LIVE bei Sport1+, Di, 14h30 Tape bei ESPN America): Das MNF-Spiel, eher auch kein Augenschmaus. Jacksonvilles Rookie-QB Blaine Gabbert kann sich in seinen Meriten aber vermerken, sich jüngst von Pittsburgh nicht verrückt machen gelassen zu haben (wow, ging das sprachlich denn nicht einfacher?). Allerdings dürfte Baltimores Defense, vor allem in der Front Seven, zurzeit einen Gang höher einzuschätzen sein. Auf der anderen Seite stehen die Jaguars bei mir im Ruf, in Primtetime-Spielen seit Jahren immer mal wieder eine Überraschungsleistung auf das Parkett zu zaubern, als ob sie bloß die nötige Aufmerksamkeit bräuchten.

NFL 2011/12 Woche 7, sonst so

Abseits von Ponders Debüt gibt es auch in Washington (von Grossman zu John Beck), Seattle (vom verletzten Jackson zu Charlie Whitehurst) und – natürlich – in Denver Quarterback-Wechsel. Die Broncos starten heute vor ausverkauftem Haus in Miami die Ära Tim Tebow, der passenderweise vor dem Spiel auch noch für seine 2008er-Titelsaison am College geehrt wird. Gestern im Sportscenter bei ESPN wurde mit Jerry Rice eine interessante Komponente angesprochen: Nicht nur für die Offensive Line, sondern auch für die Wide Receivers bedeutet der Wechsel von einem Rechtshänder (Orton) auf einen Linkshänder (Tebow) eine Umstellung: Der Ball rotiert entgegengesetzt, was erhöhte Konzentration beim Fangen bedeutet (die Flugkurve selbst ist arm-unabhängig).

Völlig unter dem Radar fliegt bei uns das IMHO hochinteressante Duell der New York Jets gegen die San Diego Chargers, die beide in ihren Divisionen unerwartet hartnäckige Konkurrenz bekommen haben und bislang nicht rundum überzeugend aufgetreten sind. Alle Statistiken weisen darauf hin, dass die Jets nur dann eine Chance gegen die giftige Defense der Chargers haben werden, wenn sie konsequent hartes Laufspiel durchziehen können – etwas, das mit RB Shonn Greene schwer möglich werden wird.

Am Boden liegen aktuell die St Louis Rams, bei denen man offenbar bereits in Betracht zieht, Steve Spagnuolo noch vor Saisonende zu rasieren. Heute wird erstmal QB Sam Bradford fehlen. Backup A.J. Feeley gibt den Notnagel gegen Dallas.

Okay. In einer Stunde beginnt das WM-Finale im Rugby. Man sieht sich dann am Abend.

College Football 2011/12, #8: Louisiana State Tigers – Auburn Tigers

[00h51] Endstand LSU Tigers 45, Auburn Tigers 10. Alles gesagt.

[00h40] Ein Merkmal der bisherigen SEC-Saison: Verne Lundqvist/Gary Danielson müssen sich ihre Gesprächsthemen im Schlussviertel aus den Fingernägeln saugen, so unspannend sind die CBS-Spiele.

[00h32] Meine Fresse, das Spielfeld sieht aus wie ein Kartoffelacker. Würde aussm linken Daumen behaupten: Erhöhtes Verletzungsrisiko.

[00h15] Ende drittes Viertel: LSU 42, Auburn 3.

Es sollte im Football die Möglichkeit geben, dass die Team-Captains per Handschlag ein Spiel beenden können. Das nämlich wäre die richtige Option in diesem Moment. Denn vom Spiel hat man alles gesehen.

LSU = bärenstark, das waren nicht bloß schmarotzte Turnovers, das war wie in den vergangenen Wochen konsequente Defense und eine balancierte, souveräne Offense.

Auburn = Durchschnittlich in der Defense, letzten Endes mittellos in der Offense, was in der Protection beginnt, sich über das nicht funktionierende Passspiel fortsetzt. Am Ende war der eine 3rd down-Pass Richtung TE Lutzenkirchen an der eigenen Goal Line das Highlight der heutigen Offense.

LSU hat nun spielfrei, ehe am 5.11. der Kracher in Tuscaloosa gegen Alabama steigen wird. Für heute dürfte wohl Schonung angesagt sein, dass sich da nicht noch ein Leistungsträger unnötig verletzt.

[23h59] LSU 42, Auburn 3. LSU lässt gerade sein Testosteron für die nächsten drei Monate raus, prügelt Auburns Kick Returner windelweich. Fumble, Touchdown, beim nächsten Return der nächste fürchterliche Hit, kein Fumble, dafür zwei Plays später der INT-Return zum Touchdown. Auburns Stimmung ist einer Beerdigung würdig.

[23h50] LSU 28, Auburn 3. Ich bin geneigt, das Spiel für beendet zu erklären. LSU spielt einen staubtrockenen Stiefel runter, gegen den Auburn keine Antwort findet. LSUs Offense sieht im Übrigen auch Woche für Woche besser, sicherer aus.

[23h10] Halbzeitstand LSU Tigers 21, Auburn Tigers 3.

LSU wirkt insgesamt reifer, selbstbewusster, souveräner. Der Haupt-Unterschied waren aber die beiden Bälle rechts runter auf WR #2 Rueben Randle, zwei sehr ähnlich aussehende Situationen, wo er dem Cornerback davonlief, während der Safety zu spät kam. Beim ersten Mal würde ich dem Safety die Schuld geben, beim zweiten allerdings dem Cornerback, der interessiert dabei zuschaute, wie Randle einfach geradeaus vorbeilief.

Auburn schaut etwas ratlos im Angriff aus, sucht nach den richtigen Spielzügen, die Running Backs einzusetzen. Passspiel klappt nicht, weil die Defensive Ends konstant ungeblockt durchkommen und Auburn jeden Rhythmus nehmen. Auburn seinerseits bringt seinerseits nur wenig Druck auf die Offense Line LSUs zustande.

Ich würde sagen: Verdiente Führung, aber richtig überzeugend ist das in LSUs Angriff auch nicht.

[23h04] Ich möchte darauf hinweisen, dass, auch wenn ich das nicht mehr höre, in der Werbepause Musik von korsakoff im Tiger Stadium gelaufen ist. „Sands“, von dj korsakoff.

[22h50] LSU 14, Auburn 3. Kaum geschrieben, hält Auburn per Strafe einen LSU-Drive am Leben, wo Jefferson drei Plays später einen rechts frei runterlaufenden WR findet. Da war der Safety einen Moment auf dem falschen Fuß erwischt.

[22h45] Mitte des zweiten Viertels bleibt das in Baton Rouge ein interessantes Spiel, in dem beide Offenses daran basteln, längere Drives zustande zu bekommen.LSU bringt hie und da den laufstarken QB Jordan Jefferson ins Spiel. Auburn variiert zwischen den Running Backs #23 McCalebb und #5 Dyer, kriegt aber aufgrund zu schwacher Offensive Line nicht wirklich eine Alternative im Passspiel zustande.

[22h26] OT: Meine Fresse, Oregon ohne Starting-QB und Starting-RB nach einem Viertel 29-0 bei Colorado in Führung.

[22h22] Ende erstes Viertel: LSU 7, Auburn 3.

LSU wirkt selbstsicher in der Offense, macht keine Mätzchen, spielt staubtrockenen seinen Stiefel runter, lieber punten als einen Fehler bei 3rd down zu riskieren.

Auburn dagegen kriegt langsam Zugriff auf das Spiel, versucht nach Kräften, eine schnelle No-Huddle-Offense einzuführen, was solange gelingt, solange nicht die QBs #15 Moseley und #10 Frazier rein- und rausrotiert werden.

Überraschend wird allen voran RB #23 Onterrio McCalebb eingesetzt, mal per Pitch über rechts, mal über links. McCalebb ist unglaublich quick und bislang Auburn wirksamste Angriffswaffe.

Die in der Vorschau gestellte Frage nach LSUs Aggressivität in der Front Seven kann bislang mit einem klaren „Ja“ beantwortet werden: Da wird massiv Druck aufgebaut, von erhöhter Schüchternheit nichts zu spüren.

[21h47] LSU 7, Auburn 0. Beeindruckender erster Drive für LSU, die in jeder Situation den haargenau richtigen PlayCall einstreuen: Lauf, quicker mitteltiefer Ball über die Mitte, LAuf über die Mitte, Lauf über links. RB #27 Hilliard schleift beim TD eine Klette von fünf Verteidigern über 10yds in die EndZone.

[21h33] Auburns WR #80 Emory Blake hat sich beim Aufwärmen offensichtlich verletzt und wird heute fehlen. Wie auch die angesprochenen LSUler: CB Simon, CB Mathieu, RB Ware. Wird interessant, ob sich LSU nach deren Ausfall weiterhin traut, all die Aggressivität in der Front Seven an den Tag zu legen.

[21h17] Nach dem Touchdown- und Turnoverfestival in Clemson zu den nächsten Tigers: LSU und Auburn. Back here in a minute.

Die Vorschau: Hier entlang.

College Football 2011/12, #8: Clemson Tigers – North Carolina Tar Heels

[21h30] Endstand Clemson Tigers 59, North Carolina Tar Heels 38.

[21h07] Das Spiel ist gegessen. Die Clemson Tigers sind eine recht eigenartige Offense: Gegen starke Defensive Lines eindimensional wie Toastbrot, und mit dem Handicap eines unzuverlässigen (*) Quarterbacks Tajh Boyd.

(*) Jo, die Stats sprechen eine deutliche Sprache pro Boyd. Aber wer so konstant freie Leute so klar verfehlt, der sollte noch mit einem Sternchen versehen werden. Das gute an Boyd: Er vermeidet idiotische Entscheidungen und scrambelt, obwohl athletisch, dosiert und effizient.

Die Offense hat was von Sekundengenie, rhythmisch is datt nicht wirklich. Heute kamen dazu immer gut getimte Turnovers, die man zu Touchdowns returnierte und mit denen man UNC den Zahn zog.

BCS-Fazit: Clemson ist schlagbar, aber man muss imstande sein, schnell Druck auf die Offensive Line ausüben zu können. (Und auf das „Clemson-Syndrom“ hoffen.)

[21h03] Seufz. Nächster Turnover, der sechste. Das Positivste, was man aus Tar-Heels-Sicht da noch sagen kann: Es war 4th down und ohne INT hätte Clemson zwei Yards verbesserte Feldposition bekommen.


[20h51] Ende drittes Viertel.

[20h48] Clemson 59, UNC 24. Meine Fresse, schon wieder ein Return-TD für DE #90 Kourtnei Brown, diesmal ein Fumble. FÜNF Touchdowns in einem Viertel? Das Spiel ist eingetütet, interessant nur noch, inwiefern Clemson noch daran interessiert ist, Punkte zum Beeindrucken der Voter draufzulegen (die BCS schwört hoch und heilig, dass die Punkte-Differenz in ihren Computer-Rankings keinen Einfluss hat).

[20h43] Clemson 52, UNC 24. Ja, Tajh Boyd macht über weite Strecken gute Entscheidungen. Aber die ESPN-Herren unterschlagen, wie unpräzise Boyd über weite Strecken selbst mit Minuten Zeit zum Ausgucken wirft, weit offene Receivers klar verfehlt. Von „throws deep ball well“, Mr Spielman, kann nur mit Sternchen gesprochen werden. Trotzdem hat Boyd jetzt 27/46 für 368yds, 5 TD und 0 INT.

[20h29] Clemson 45, UNC 24. Spektakel. Vierter Touchdown in elf „realen“ Minuten. 3rd and 18, Boyd geht tief und diesmal ist WR #2 Sammy Watkins offen UND wird präzise angespielt. Watkins mit einem 42yds TD-Catch. Im Heisman-Rennen wird man zugehört haben.

[20h25] Clemson 38, UNC 24. Irgendwas von Sargnägel gelesen? UNCs Catanzaro Thorpe returniert direkt nach seinem Fumble den nächsten Kick in die EndZone. Das nenne ich eine Antwort.

[20h20] Clemson 38, UNC 17. Clemson kann sich schön langsam die Sargnägel zurecht legen. Fumble beim Kickreturn, nach drei Plays vollendet.

[20h17] Clemson 31, UNC 17. Diesmal gelingt zur Abwechslung mal ein tiefer Ball, weil WR #6 Hopkins heute alles fängt. QB Boyd vollendet höchstpersönlich per Sneak. Aber das Spiel zieht sich extrem in die Länge, wird gewiss nicht vor 21h30 fertig.


[19h40] Halbzeit Clemson Tigers 24, UNC Tar Heels 17.

Hoch interessantes Spiel im zweiten Viertel, weil UNC ein wunderbares Schachspiel gegen Clemsons Offense spielt und mit allen Mitteln versucht, die richtigen Züge zu machen, um den Angriff einzubremsen: Mal werden sechs Leute angezeigt und geschickt, im nächsten Spielzug werden sechs Leute angezeigt und drei rücken in die Deckung ab.

Resultat: Clemson ist häufig übermannt an der Line of Scrimmage, muss praktisch ohne Laufspiel auskommen. Trotzdem kriegt QB Tajh Boyd immer wieder weit offene Wide Receivers downfield. Allein, Boyd erweist sich als außerordentlich unpräziser Werfer, hat minimum 5-6 Mal offene Leute verfehlt und 1-2 INTs riskiert.

North Carolina seinerseits ist recht unvorsichtig in der Offense, aber weniger vom Gegner forciert, mehr aus eigener Schlampigkeit: 1 INT wäre leicht zu verhindern gewesen, dazu zwei eigenverschuldete Fumbles (einer verloren). Positiv für UNC: Trotz -3 Turnovers nur 7 Punkte Rückstand.

[19h28] Clemson 24, UNC 17. Das Spiel bekommt immer mehr „Clemson-Gen“, sprich: Wird spektakulärer. Auch North Carolina bringt nun plötzlich aus dem Nichts einen 58yds-Ball auf WR #87 Boyd zustande, just in dem Moment, in dem Co-Kommentator Chris Spielberg die hellblaue Offense als „träge“ und „not built for scoring fast“ abgekanzelt hatte.

[19h22] Clemson 24, UNC 10. DE #90 Kourtnei Brown (hatten wir nicht mal einen „Courtney Brown“ in der NFL?) mit einer artistischen INT bei einem Swingpass-Versuch der Tar Heels, plus 20yds-TD Return. QB Bryn Renner holt heute alles an Turnovers nach, was er seit Wochen vermieden hat.

[19h10] Clemson 17, UNC 10. Mir gefällt überhaupt nicht, was UNC in der Coverage veranstaltet. Da wird viel zu viel Platz gelassen, was Clemson auszunutzen weiß: Der von vielen als hoher Draftpick gesehene TE #83 Allen wird als Ablenkungsmanöver auf die Safetys abgestellt, während die Wide Receiver alles fangen, was bei drei nicht auf den Baum gekraxelt ist. Beim TD  ein typischer tiefer Ball rechts raus auf WR #1 Martavis Bryant.


[18h47] Ende erstes Viertel.

Ich rieche heute noch die eine oder andere 300yds-Performance eines Quarterbacks. Beide Offenses kommen nun besser in Schwung. UNCs QB Renner lässt sich vom vierköpfigen Passrush Clemsons nicht beeindrucken, Clemsons QB Boyd findet gegen seichte Deckung nun immer häufiger seine Anspielstation. Dagegen ist Laufspiel trotz einiger kreativer Spielzüge bei Clemson derzeit abgewürgt.

[18h45] Clemson 10, UNC 7. Clemson arbeitet im Passspiel fast ausschließlich an beiden Seitenlinien, fast immer sind entweder #6 DeAndre Hopkins oder #2 Sammy Watkins auf die eine oder andere Weise im PlayDesign involviert. UNC reagiert in der Secondary wenig aggressiv.

[18h23] Clemson 3, UNC 7. Das ging schnell: Zwei Spielzüge plus eine grenzwertige Personal-Foul-Strafe und UNC ist in der Endzone. Beim Touchdown kann QB Renner schnurstraks über die Mitte werfen, WR Jeremy Boyd ist für den Safety kein Gegner und macht den TD. Sah ein bisschen schläfrig im Defensive Backfield aus.

[18h11] Clemson 3, UNC 0. Es deutet sich bereits an, dass UNCs Defense extrem aggressiv darauf abzielt, das Laufspiel zu stoppen. Mal schauen, inwiefern Clemsons dies langfristig mit Play-Action für sich nutzen wird.

[18h05] UNCs QB Renner übersieht die Zonendeckung, wirft einen soften Ball in die Secondary und S #5 Meeks springt dazwischen. INT im dritten Spielzug.

[17h44] Guten Abend. Heute nach langer Zeit mal wieder eine Live-Abend im College Football, beginnend mit der ACC Clemson – UNC, später dann die SEC mit LSU – Auburn.