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Geht es nach sämtlichen Analysten, haben die Denver Broncos mit der Verpflichtung des 36jährigen Quarterbacks Peyton Manning den Jackpot des Jahrzehnts gezogen und den spektakulärsten Free Agent in der NFL-Historie eingekauft. Wir sprechen immerhin von dem Quarterback, der gemeinhin als einer der besten aller Zeiten gilt. Aber eben auch einer, der von „Best ever?“ zu „Salary Cap-Belastung“ mutierte – und das innerhalb von nur acht Monaten. Nichtsdestoweniger bleibt trotz einiger Fragezeichen um Mannings zukünftiges Leistungsvermögen festzuhalten: John Fox hat erstmals in seiner Karriere einen wirklich großen Namen auf Quarterback. Und Manning dürfte auch mit halber Kraft problemlos Tebows 4.9yds/Pass putzen.
Positiv für Manning: OffCoord McCoy hat sich schon im Falle Tebow als durchaus pragmatisch genug gezeigt, ein komplettes Angriffssystem auf einen einzigen Spielertypen anzupassen. Das sah nicht immer schön aus und hatte Anflüge von völliger Identitätslosigkeit, muss aber bei einem Manning als gutes Zeichen gewertet werden. Denn Peyton Manning implementiert nicht irgendeine Offense. Peyton Manning implementiert seine Offense.
Das bedeutet: 212 (2 WR, 1 RB, 2 TE) oder 311 (3 WR, 1 RB, 1 TE) in der Grundaufstellung und Zilliarden an schnellen Kurzpässen. Dass die Offensive Line nach zahlreichen vermurksten Drafts in den letzten Jahren zum löchrigsten gehört, was die Schweizerkäse-Produktion zusammengesennert hat – geschenkt. Manning scheißt seit Jahren auf schwaches Blockspiel. Problematischer könnte jedoch das vorhandene Spielermaterial sein.
WR Demariyus Thomas ist eher ein deep threat denn eine Mitteldistanzwaffe, weswegen Denver bereits aktiv Ballfänger einkaufen ging (u.a. Caldwell aus Cincinnati, möglicherweise noch Clark aus Indianapolis). WR Eric Decker, der eine solche Mitteldistanzwaffe wäre, verletzte sich im Wildcardspiel gegen Pittsburgh in einer fürchterlich aussehenden Aktion. Und beim jungen TE Virgil Green (aus Nevada) weiß auch noch keiner so recht, ob da mit der NFL-Karriere was draus wird.
Schließlich ist da noch das Laufspiel. Ich hege null Vertrauen in RB Knowshon Moreno, während McGahee auch nicht jünger wird. Dummerweise zeigt uns dann auch noch die Geschichte, die uns zeigt: Backs, die mit laufstarken Quarterbacks (wie Tebow) fruchtbar waren, tendieren gepaart mit „Traditionals“ auf QB (wie eben Manning) dazu, ca. 1yds/Versuch an Produktivität einzubüßen.
Die Defense bekam für den Glückslauf im vergangenen Jahr die meiste Anerkennung abseits von Tebow. Die Zahlen sprechen eine andere Sprache, zeigen keine nennenswerte Verbesserung von Saisonbeginn zu Saisonende. Die Hauptbestandteile waren eine gute Defensive Line gegen den Lauf, ein exzellenter Rookie-Linebacker Von „dirty“ Miller, sowie ein immer noch fähiger Cornerback Champ Bailey.
Nun wurde der wichtigste Neueinkauf ganz unscheinbar bereits im Jänner gemacht: DefCoord Jack Del Rio aus Jacksonville. Del Rio/Fox ist die Reunion aus Carolina 2002/03, als die beiden gemeinsam mit Mike Trgovac die spektakulärste Defensive Line up today im Football gebastelt hatten.
Die Broncos-Line von 2012 verlor ihren wichtigsten Würgemann im fetten, aber unbeweglichen DT Broderick Bunkley (gen NO), besteht nun aus einem guten Passrusher (DE Dumervil) und einem Haufen unbekannten jungen Recken. Die Linebacker verloren mit Mays eine wichtige, wenn auch hüftsteife Komponente. Beide Positionsgruppen wurden noch nicht adäquat verstärkt.
In der Secondary kam bis dato mit CB Tracy Porter Mannings Freund aus Superbowl 44 neu dazu, während sich mit Brian Dawkins ein weiterer Hero meiner Football-Anfangszeit wohl endgültig aus dem Geschäft zurückzog. Denver sorgte dafür aber schon im vergangenen Jahr vor: Die jungen Safetys Moore/Carter gelten als durchaus fähige Nachfolger.
Mannings Einkauf sorgte dafür, dass die Superbowl-Wetten der Broncos innerhalb von Stunden von 1:50 auf sagenhafte 1:10 schnellten. Man sieht mich überrascht, denn wir sprechen trotz Manning und trotz des exzellenten Chefcoaches Fox, immer noch von einer Mannschaft, die nach pythagoreischer Erwartung zuletzt ganze 5.8 Siege hätte einfahren dürfen und deren Playoff-Run nur mit „Freak“ erklärbar war. Manning allein wird daraus keinen Titelfavoriten generieren.
Denn dafür halte ich den aktuellen Kader trotz einiger Versprechungen wie Miller oder Thomas für hinreichend suspekt. Ich bin baff, dass der nach Titeln lechzende Manning sich die Denver Broncos als letzte Karrierestation ausgeguckt hat. Ich wäre noch erstaunter, wenn die Broncos bereits 2012/13 in der AFC ein gewichtiges Wort mitreden würden.
Hi, ich hab ne kleine Anmerkung zum Personal. Auf TE haben sie die Broncos bereits J. Tamme von den Colts gesichert und der Vertrag mit MLB Mays wurde letzte Woche verlängert (ich glaube um 3 Jahre).
P.S.: Respekt für deinen wie immer lesenswerten Blog 🙂
Freu mich schon auf deine Kommentare zum möglichen neuen Saints HC….
Ich bin mal gespannt, wie Manning mit dem Freiluftstadion klar kommt. Sein passer rating unterscheidet sich bei Hallenspielen ja ungemein von den Spielen unter freiem Himmel (Wind, Sonneneinstrahlung o.ä.)
Die Defense dürfte sogar angespornter sein, als mit Tebow. Ich denke, dass Erfolg immer noch mehr Eindruck schindet, als die Motivationskünste von Timmy Tebow.
Der Druck wird jetzt auf Mannings Schultern gelegt.
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