Muss ich noch mal vor Spoilern warnen? Egal, ich mach’s.
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Die Seahawks sind mit diesem Spiel (auch dank „12th man“ Detlef Schrempf?) zurück in der Siegerstraße. Dabei waren zwei, drei Dinge doch etwas anders als in den vergangenen Hawk-Spielen, beginnend mit der Lauf-Defense, die nicht so wie gewohnt dominierte. Okay, bei RB #28 Adrian Peterson musste ich schon zweimal hinschauen, ob da nicht noch in letzter Sekunde für Jamaal Charles getradet wurde, denn Peterson wirkte fast frischer und flotter als vor seiner Kreuzbandverletzung. Er hatte auch Räume, denn die Offensive Line der Vikings blockte vor allem innen doch beträchtliche Löcher frei. Peterson mit unglaublichen 182 Yards in nur 17 Versuchen.
Dagegen sah die Vikes-Protection gegen den Seahawk-Passrush schlecht aus, aber lange nicht so schlecht wie QB Chris Ponder, seit Wochen in einer tiefen Formkrise befindlich. Der Receiving-Corp der Vikes machte wenig Stich, aber so leblos wie Ponder auftrat… da werden sich einige zurückerinnert haben, wie nahe die Vikes an RG3 im Draft dran waren. Am meisten sagen diese sehr schnellen Ponder-Scrambles nach nullkommaneun Spielsekunden aus – der Mann hat kein Selbstvertrauen mehr und bringt nichtmal mehr die kurzen Swing-Pässe an.
Swing-Pässe sind ein gutes Stichwort für das, was Seattle von QB Russell Wilson verlangte. Wilson antwortete mit einem effizienten Spiel (16/24 complete, 3 TD) ohne gröberen Bock, und es wären mehr komplette Pässe gewesen, hätten die Receiver vor allem zu Spielbeginn nicht so viele fangbare Bälle einfach durch die Handschuach gleiten lassen.
Heimlicher Star war die Offense Line, die den Ausfall vom Top-Guard Carpenter locker kaschierte und auch DE Jared Allen kaum ins Spiel kommen ließ. Wilson hatte Zeit, RB #24 Lynch Platz, und so wurde ohne größeres Spektakel der vierte Saisonsieg eingefahren.
Die Hawks dürfen weiter gen Playoffs schielen. Die Vikes müssen sich besorgt fragen, was aus Ponder werden soll und ob sie nun doch nicht Playoff-Material für diese Saison stellen.
Jamaal Charles > Adrian Peterson? Echt jetzt?
All Day dominiert seit Jahren die RB’s der NFL! JC ist in Topform vermutlich auf ähnlich hohen Niveau wie All Day, aber sicher nicht besser!
Vielleicht nicht besser, aber zur Blütezeit spektakulärer, explosiver. So wie Petersons Läufe am Sonntag.
Ich weiß gar nicht, wo die Leute Probleme mit Wilson haben. Seine Entscheidungen werden immer besser. Er bringt die Offense vorwärts ohne von seinen eigenen Scramble-möglichkeiten gebrauch zu machen. Richtig übertrieben ist aber auch sein Arm. Was er komplett aus dem Stand für Bomben aus dem Arm schüttelt ist echt genial.
Ich bin von Russell Wilson auch sehr begeistert, der wirkt so abgeklärt und souverän…