Keine Notwendigkeit, den heutigen Black-Monday in der NFL (Kettensägen an Trainerstühlen) weiter zu sezieren: dogfood von Allesaussersporthat alles Nennenswerte bereits vorweggenommen. (Achtung, am Ende werden die Wildcard-Ansetzungen gespoilert!)
Nach der besinnlichen Feier letzte Woche folgt heute die besinnungslose Party. Wer uninteressiert dran ist, sich beim Böllern die Griffel wegzusprengen und lieber College Football Bowl Season guckt, dem sei diese Silvester-Preview gewidmet.
Music City Bowl
Vanderbilt Commodores – NC State Wolfpack
18h LIVE bei ESPN America
Draft 2013
Who to watch
Vanderbilt
WR #87 Jordan Matthews
CB #8 Trey Wilson
RB #2 Zac Stacy
QB #11 Jordan Rodgers
N.C. State
QB #8 Mike Glennon
CB #1 David Amerson
S #27 Earl Wolff
Die VanderbiltUniversity (8-4) gehört als Eliteschule nicht unbedingt zu den traditionellen Mächten im College Football; vielmehr stellt sie eine Mannschaft, die jahrzehntelang als Bodensatz in der SEC gegolten hatte, aber seit Head Coach JamesFranklin in Nashville/TN am Werkeln ist, geht es aufwärts: Der glatzköpfige Franklin hat seinen Offizierstrupp zum zweiten Mal en suite in der Bowl Season – bislang ungesehen bei Vanderbilt. Dass die Uni als Football-Marke aber noch einen weiten Weg zu gehen hat, zeigt die Einladung in der „Heim-Bowl“, der „Music City“ Nashville – es gibt attraktivere Orte, an Silvester zu spielen.
Quarterback in einer ausbalancierten Offense ist der kleine Bruder Aarons, JordanRodgers, und der Mann hat einen Super-WR an seiner Seite: JordanMatthews, eine der Überraschungen der Saison. Matthews wird für Rodgers die Chance auf Yards und Punkte bedeuten, für NC States CB David Amerson ist er die Chance, sich vor dem NFL-Draft noch mal zu beweisen: Amerson hatte im Sommer als potenzieller Top-Pick gegolten, spielte dann aber einen bitterbösen Herbst und mittlerweile ist nicht mal mehr sicher, ob Amerson sich überhaupt traut, schon dieses Jahr in den Draft zu wechseln. Ein Kaltstellen eines der heißesten Receiver im College Football wäre aber wenigstens eine versöhnliche Note für die entsetzten Scouts.
Neben Amerson ist noch ein zweiter „Wolf“ im Fokus: QB Mike Glennon, ein eigentlich unauffälliger Mann, der aber so grundsolide auftritt, dass man ihn schon als potenziellen Erstrundendraftpick sieht.
Vandy ist mit 8 Punkten im SRS klar favorisiert, und das SRS weiß noch nichtmal um den vielleicht gewichtigsten Faktor im Vorfeld dieser Partie: NC State spielt mit Interimscoach (wir kennen das mittlerweile…): Tom O’Brien wurde gefeuert, weil man ihm nicht zutraut, das Team aus dem Mittelmaß herauszuführen, und als Nachfolger wurde DaveDoeren vom BCS-Spoiler Northern Illinois eingekauft. Heute wird aber noch OffCoord DanaBible coachen, und niemand getraut sich zu prognostizieren, wie lustig oder lustlos NC State aufmarschieren wird.
Liberty Bowl
Tulsa Golden Hurricane – Iowa State Cyclones
21h30 LIVE bei ESPN America
Draft 2013
Who to watch
Tulsa
FB #34 Willie Carter
Iowa State
LB #47 .J. Klein
Zwei nicht alltägliche Teams zur Hauptspeise im Silvestermenü, aber zwei Altbekannte für Freunde der Bowl Season: Der Champion der Conference USA, Tulsa (10-3), ist zum fünften Mal en suite dabei, Iowa State (6-6) aus der Big 12 Conference zum dritten Mal in vier Jahren unter dem äußerst beliebten Head Coach PaulRhoads. Die Diskrepanz in der Saisonbilanz ist eklatant, aber trotzdem sind die Cyclones laut SRS mit 4 Punkten leichter Favorit – warum?
Es liegt nicht nur am 38-23 Sieg von Iowa State im Season Opener über selbigen Gegner Tulsa (yup, das ist ein Rematch heute), sondern vor allem an der generellen suspekten Qualität der C-USA dies’ Jahr. Da war Tulsa nur das beste von vielen unterdurchschnittlichen Mannschaften.
Tulsa stellt immerhin immer eine schöne Offense, die aus der Spread-Formation extrem viel läuft: Man bringt eine Vielzahl verschiedener Running Backs fast 250 Rush-Yards pro Spiel zusammen und schaut, dass der QB Cody Green ja nicht zu viele Fehler macht. Das könnte heute zum kleinen Problem werden, denn die größte Stärke der Cyclones ist die Lauf-Defense (du spielst in der Big 12 und baust dein Team vor allem um die Lauf-Defense?).
Iowa States Offense ist im Gegenzug, wie soll ich sagen… uninspirierend? Der langjährige Quarterback SteeleJantz wurde abgesägt und durch den Freshman Sam Richardson ersetzt, der mobiler ist und wenigstens die ganz großen Bolzen vermeidet.
Ich befürchte ja, dass die beiden Mannschaften ihren Teamnamen nicht alle Ehren machen werden und es kein stürmisches Spiel wird, aber ich gäbe Tulsa hier einen Vorteil. Denn man muss wissen, dass Iowa State eine schwache zweite Saisonhälfte spielte und dass deren beste Spieler in der Secondary ausfallen.
Chick fil-A Bowl (“Tiger-Duell”)
Clemson Tigers – Louisiana State Tigers
1h30 LIVE bei ESPN America
Draft 2013
Who to watch
Clemson
WR #6 DeAndrew Hopkins
RB #23 Andre Ellington
S #31 Rashard Hall
DE #97 Malliciah Goodman
QB #10 Tajh Boyd
Louisiana State
DE #49 Keke Mingo
DE #99 Sam Montgomery
S #1 Eric Reid
LB #46 Kevin Minter
DE #89 Lavar Edwards
CB Tyrann Mathieu
("Honey Badger",
inaktiv)
WR #10 Russell Shepard
DT #77 Josh Downs
K #30 Drew Alleman
DT #18 Bennie Logan
Das traditionelle ACC-SEC-Duell in der Silvesternacht aus dem Georgia Dome sieht diesmal ein perfektes Matchup Super-Offense gegen Super-Defense. Die Super-Offense stellen die #14 Clemson Tigers (10-2, ACC), die vor sensationellen Athleten von NFL-Kaliber nur so strotzen: QB Tajh Boyd ist zwar nicht der konventionellste Werfer, aber der Arm ist nicht wurfschwach, WR DeAndre Hopkins dürfte im NFL-Draft einige Beachtung finden und RB Andre Ellington gehört zu den Backs, denen ich nun rein optisch sofort wenigstens eine Chance in der zweiten Runde zutrauen würde. Über den potenziell besten Mann haben wir da noch nicht gesprochen: WR #2 Sammy Watkins, den Superstar der letzten Saison 2011/12 (damals als Freshman), der dieses Jahr aber mit Sperren und Krankheiten zu kämpfen hatte, sich nun aber endlich fit fühlen soll. Wenn Watkins tatsächlich in Hochform auflaufen kann, sehen wir da einen Rastaman, der von spektakulären Catches über EndArounds über unmögliche Punt-Returntouchdowns alles drauf hat.
Freilich werden sich die #9 LSU Tigers (10-2, SEC) nicht lumpen lassen, denn diese bieten immer noch eine Top-Defense auf, die fast alles kann: Dampf machen vorne mit dem DE-Duo Mingo/Montgomery, wo beide in der ersten Draftrunde gepickt werden sollten, dazu ein Ankermann DT Bennie Logan, der vielleicht in den Draft gehen wird, disziplinierte Linebackers und ein Backfield, das schwer zu knacken ist; FS #1 Eric Reid ist ein kleiner ballhawk, aber von den Yards her am ehesten ein Spielertyp, der mal ein Big Play aufgibt.
LSUs Offense wird extrem wichtig: Diese lag wochenlang unter der Erde, aber ausgerechnet gegen Alabama gab es das erste Lebenszeichen, und seither läuft QB Zach Mettenberger als anderer Mensch über den Campus: Vom verunsicherten Mauerblümchen ist plötzlich ein Mann mit breitem Grinsen geworden, der sich ganz relaxt auch die tiefen Bomben zutraut. Im Kern ist LSU immer noch eine schwer lauforientierte Mannschaft, aber dank Mettenberger ist man nicht mehr gänzlich drauf angewiesen.
SRS favorisiert LSU mit 3.5 Punkten, sieht das Spiel also relativ eng. Ich halte LSU hier, sofern LesMiles’ Jungs nach dem Verpassen der BCS überhaupt noch bei der Sache sind, für klarer favorisiert.
Sun Bowl
USC Trojans – Georgia Tech Yellow Jackets
Kickoff 31.12. um 20h
Tape am 1.1. um 9h30 bei ESPN America
Draft 2013
Who to watch
USC
QB #7 Matt Barkley
(inaktiv)
WR #2 Robert Woods
CB #7 Nick Robey
DE #91 Morgan Breslin
S #7 T.J. McDonald
C #78 Khaled Holmes
RB #22 Curtis McNeal
Schließlich morgen früh als Tape die Sun Bowl (Spiel wird in den Staaten von CBS übertragen, also keine Ahnung, ob der ESPN-Player das live zeigen darf) in einem Matchup, in dem keiner der beiden wirklich Lust drauf zu haben scheint, in der Wüste in El Paso/TX nahe New Mexico aufzulaufen. [Update: ist nicht im ESPN-Player; danke an Matthias/Update Ende]
Bei USC (7-5) ist das verständlich: Die Jungs vom windigen Head Coach LaneKiffin sahen ihre Saison in den Süden wandern, von der #1 in der Preseason zu einer blamablen Bilanz, die unter Umständen noch zu einer Entlassung Kiffins führen könnte.
Als Sinnbild kann „Poster-Boy“ QB Matt Barkely herhalten: Der Mann sprengte alle USC-Passrekorde und blieb für sein Senior-Jahr an der Uni, um nach den Sperren (Stichwort: Causa Reggie Bush) endlich seine erste BCS-Bowl spielen zu können und dann als strahlender Held an #1 nach Kansas City gedraftet zu werden. Life is Hell, und wie es manchmal so läuft, spielte Barkley nicht nur ein schwaches Jahr und offenbarte nicht bloß technische Schwächen in der Wurfbewegung und äußerst verbesserungswürdiges Lesen von Defenses, qualifizierte sich USC nicht mal für die BCS, sondern verletzte sich zu allem Überfluss auch noch und wird heute nicht spielen können.
Starting-QB für USC ist heute der Freshman MaxVittek, der immerhin zwei Granaten auf Wide Receiver stehen hat: Robert Woods, der als hoher Draftpick gilt, und MarquiseLee, der eigentlich hätte die #2 sein sollen, der aber den Top-Athleten Woods in Grund und Boden spielte und mit 1680yds und 14 TD sogar in der Heisman-Verlosung war. Von den Running Backs um McNeal und SilasRedd war heuer nicht viel zu hören, umso mehr von eklatanten Protection-Problemen der Offense Line.
Auch die Defense vom aus der NFL (Tampa Bay) bekannten MonteKiffin zeigte Schwächen, und nun kommt mit der Flexbone-Triple Option Offense von GeorgiaTech (6-7, losing record!) aus der ACC ein untypisches Angriffssystem daher. Die letzten Jahre Bowl Season zeigten allerdings, dass Georgia Tech immer dann Probleme hat, wenn sich ein Gegner drei, vier Wochen auf sein System einstellen kann, und Monte Kiffin wird an seinem allerletzten Arbeitstag seiner Karriere ungern von einer steinzeitlichen Offense verarscht werden.
So sehr ich den Coach der Yellow Jackets, Paul Johnson, für diese ausgeklügelte Offense schätze, so sehr ist sie davon abhängig, zumindest ein bissl so was wie Passspiel aufziehen zu können, vor allem tiefes Passspiel, um die Front-Seven etwas auf Trab zu halten. Jetzt hat USC zwar brutal viele Lücken, aber in der Secondary ist man mit den potenziellen NFL-Picks S McDonald und CB Robey so gut besetzt, dass niemand auch nur von einem Minimum an Passerfolgen für Georgia Tech und seinen wuseligen QB Washington ausgeht.
So oder so: Der Sieger wird nur gequält in die Kamera grinsen. USC ist im SRS mit 12.5 Punkten favorisiert, und das würde ich auch, trotz allem, unterschreiben.
#1 Atlanta (13-3)
#2 San Francisco (11-4-1)
#3 Green Bay (11-5)
#4 WAS/DAL
#5 Seattle (11-5)
#6 Minnesota (10-6)
NFC Wildcard-Playoffs
#3 GB - #6 MIN
#4 W/D - #5 SEA
[02h03] WAS/DAL waren letztes Jahr beide nicht in den Playoffs. Im Vergleich zu 2011/12 haben wir heuer nur vier „neue“ Playoffteams: Seattle, Minnesota, Indianapolis und WAS oder DAL. Für gewöhnlich war da mit fünf zu rechnen.
[01h59] Zum Phänomen „regression zur Mitte“: Vikings 2011 mit 2-9 Bilanz in engen Spielen. Vikings 2012 mit 5-1 Bilanz. Sehr beständig, die engen Spiele, ich weiß.
[01h45] Endstand Minnesota Vikings 37, Green Bay Packers 34.
Die Vikes sind in den Playoffs. Ein beeindruckender letzter Drive mit zwei Pässen, die ich QB Ponder nicht zugetraut hätte. In den letzten Sekunden trägt RB Peterson die Vikes in Field Goal-Reichweite, aber es fehlen 9 Yards zum ewigen Rekord. Die Vikes nehmen kein Timeout, um den Rekord brechen zu können, sondern kicken mit auslaufender Uhr das Field Goal. K Blair Walsh schießt das Playoffticket, das uns nächste Woche ein Rematch im Lambeau Field beschert.
Ja, war ein Superspiel, eines meiner Top-3 dieser Saison, keine Frage. Große Leistung der Vikings, die aber in der zweiten Halbzeit kein Land mehr gegen Green Bay sahen und ohne a) den Fumble und b) Tramon Williams diese Partie nicht gewinnen und nicht in die Playoffs einziehen. Ändert nix dran, dass es die beste Saisonleistung der Vikes (vor allem auch QB Ponder) war von den Spielen, die ich gesehen habe.
[01h33] Schwierig für die Vikings: Sie können per Field Goal das Spiel gewinnen, müssen aber aufpassen, den Packers im Zweifelsfall nicht zu viel Zeit zu lassen (bsp. durch three’n’out).
[01h28] MIN 34, MIN 34/Q4 2:52. Mutiges 4th down der Packers, dann folgt besagter fragwürdiger Call, und nach ein paar rattenscharfen Rodgers-Pässen fängt WR #87 Nelson einen kaum zu verteidigenden 2yds-Pass zum Ausgleich. Dramatisches Spiel.
[01h23] Sehr, sehr sehr zweifelhafte nicht gegebene Intentional Grounding, als Rodgers ins Niemandsland wirft und der einzige, 10m daneben stehende Receiver in eine andere Richtung guckt.
[01h21] Im etwas Schwung reinzubringen: Kansas City hält nach dem 3-38 in Denver den Top-Pick 2013, und darf nun entscheiden, ob ihnen QB Geno Smith nach gestern den Pick wert ist.
[01h16] MIN 34, GB 27/Q4. Langer Ball für WR #17 Wright, und nach vielen sinnlosen Vikes-Strafen begeht CB #38 Tramon Williams von den Packers eine hirntote, als er im sicher gestoppten 3rd down einem Vike ins Gesichtsgitter greift. Zweite Chance, dritte Chance… und QB Ponder feuert einen gefährlichen Ball in die EndZone, den WR #84 Michael Jenkins gerade so vor einem DB fängt. TD.
[01h11] In der Vikes-Radiospur läuft nun grad wieder Paul Allen („THIS IS THE SUPERBOWL“) zur Hochform auf.
[01h07] SF wird zuhause gegen ARI gewinnen (2:50 to go, 27-6 Führung), ergo braucht GB hier definitiv einen Sieg zum #2-Seed und Freilos in Runde eins.
[01h04] MIN 27, GB 27/Q4. 12min vor Schluss gleicht K Crosby aus 41yds aus.
[00h56] Ende Q3. Die eigentlich disziplinierten Vikings begehen grad eine Serie an kleinen, schmerzhaften Strafen, die sich zu summerieren beginnen. Punt.
[00h47] MIN 27, GB 24/Q3. Aufregende Szenen: WR #87 Nelson wird mit einem wunderschönen Pass tief geschickt, aber an der MIN 9 getackelt. Dann läuft WR James durch, aber Jones (im ersten Moment!) scheint zu fumbeln. Referee Mike Carey gibt Fumble und Touchback. HC McCarthy macht den Schwartz und der daneben stehende Jordy Nelson steckt entsetzt die brach liegende rote Flagge in den Sack.
Im Gegenteil zu Schwartz wird Green Bay „nur“ mit 15yds bestraft, aber der Call wird zum TD gewandelt.
Tja, Schwartz. Solche Sachen passieren selbst SUPERBOWL-Coaches. McCarthy hatte aber reinstes Glück, weil angeblich der Video-Ref zu schnell den Review ausgelöst hatte als dass McCarthy hätte Schwartz-like bestraft werden können. McCarthy kommt mit seinem Fehler durch; Schwartz war es nicht. Und morgen wird wieder über „Schwartz Rule“ gefaselt.
[00h40] MIN 27, GB 17/Q3. Sehr intelligentes Spielzugdesign der Vikings, die im zweiten Down auf Aikmans Ratschläge pfeifen und nicht mehr Peterson gegen fuffzich Mann über die Mitte schicken, sondern QB Ponder per Bootleg auf einen weit offenen RB Peterson werfen lassen. 2yds-TD, enorm wichtiger Vikes-TD, in dieser Phase, nach dem Turnover.
AFC Playoff-Picture
#1 Denver (13-3)
#2 New England (12-4)
#3 Houston (12-4)
#4 Baltimore (10-6)
#5 Indianapolis (11-5)
#6 Cincinnati (10-6)
AFC Wildcard-Playoffs
#3 HOU - #6 CIN
#4 BAL - #5 IND
[00h29] Rechts habe ich nun das wohl definitive (die Spielstände sind mittlerweile DEN +32, NE +21) Playoff-Bild in der AFC dieses Jahr. Re-Match Houston-Cincinnati in der ersten Playoffrunde (letztes Jahr hatte Watt dort sein Breakout beim 31-10, als Cincinnatis Abhängigkeit von AJ Green offensichtlich wurde).
BAL-IND, da haben die Colts tatsächlich eine richtig realistische Chance, weiterzukommen!
[00h22] Massives Play seitens DE Brian Robinson, der dem scrambelnden Rodgers das Ei aus der Hand schlägt; DB Sanford nimmt im wilden Getümmel den Ball auf und die Vikes kriegen den Ball – Verschnaufpause für eine Defense, die im dritten Viertel bisher keinen guten Eindruck mehr gemacht hatte.
[00h19] LB #54 Brinkley kriegt die Vandenbosch-Strafe: Ein von seiner Seite vermeidbares, aber seitens der Refs überhartes Roughing the Passer.
[00h15] Der 2000er für Peterson wird beiläufig zur Kenntnis genommen (bissl Szeneapplaus von den Rängen), ganz so, als ob sich im Metrodome schon alles auf den NFL-Rekord (2105yds) konzentrieren würde.
[00h13] MIN 20, GB 17/Q3. Ein eindrucksvoller Drive, 6 Plays, 80yds mit sehr viel Yards after Catch für die Herren Jones und Jennings. Vor allem Jennings scheint physisch nach all seinen Verletzungen auf der Höhe zu sein.
Szenario Update
(Stand 22h30)
NFC
GB mit Sieg über MIN NFC #2.
CHI lebt noch; kommt weiter,
wenn MIN ab 22h25 verliert
NYG ist raus.
WAS-DAL wird zum Playoff.
AFC
DEN kann mit Sieg über KC
den #1-Seed in der AFC fixieren.
NE kriegt mit Sieg über MIA
den #2 Seed.
BAL durch die Niederlage
nun fix an AFC #4 gerankt.
AFC-Wildcards (I): BAL-IND.
[23h55] Halbzeitstände andernorts:
DEN 21, KC 3
NE 21, MIA 0
SD 17, OAK 7
SF 7, ARI 6
SEA 3, STL 7
[23h54] Halbzeit Minnesota Vikings 20, Green Bay Packers 10.
Dramatische Schlussphase mit einigen einfachen Pässen für Green Bay, einem massiven Sack, dann einem 51-yds Field Goal mit auslaufender Uhr vom angeblichen Katastrophenkicker Mason Crosby. Das Spiel bleibt in Reichweite. Die Leistung der Vikes ist aber beeindruckend: Ponder hatte ich schon angesprochen, aber was sowohl die Front-Four als auch die Secondary in der Defense veranstalten, ist noch größer und der Hauptgrund für eine Packers-Offense, die erst ganz spät in Schwung kam.
Im dritten Viertel wird RB Peterson nun gleich den 2000er brechen (Peterson fehlen noch 11yds), aber für die Vikes sollte die Playoffqualifikation deutliche Priorität haben.
[23h44] MIN 20, GB 7/Q2 1:13. Nach dem gefährlichen Ball war es ein blitzsauberer Drive der Vikes, die von einem weiteren Superlauf des RB Peterson über 18yds profitierten, aber mich erstaunt noch mehr, wie lange man heute bei QB Ponder die Leine lässt, und wie gut Ponder darauf reagiert (bis auf den besagten Freak-Ball ein blitzsauberes Spiel von Ponder bisher).
[23h38] Krasser Spielzug: QB Ponder wird in der Pocket gnadenlos abgeschossen, feuert im letzten Moment einen gefährlichen Ball downfield. Ball wird in einem Bulk von 3-4 Leuten abgefälscht und fällt dem ca. 5yds dahinter stehenden WR #17 Jarius Wright in die Arme, bzw. nicht in die Arme. Aber McCarthy hatte ja eine Challenge schon sinnlos verbrannt – diese hätte er auch gewonnen, und sie wäre deutlich mehr wert gewesen. (edit: er hätte eh kein Timeout mehr gehabt!)
[23h34] MIN 13, GB 7/Q2. Die Packers versuchen, das Tempo in der Offense anzuziehen und entweder a) Rodgers sehr schnelle Würfe zu ermöglichen oder b) Rodgers aus der Pocket rausrollen zu lassen, um den Receivern mehr Zeit zum Freilaufen zu geben. An der GoalLine ist es eine zähe Geschichte mit etlichen Versuchen und einfachsten Drops (WR Greg „Fummler“ Jennings!), aber Jennings macht seinen Fehler vergessen und scort den TD.
[23h20] Beide Defenses haben die Anspiellinien weiterhin unter Kontrolle, deswegen war eben ein 32yds-Puntreturn eines Packers-Backups ein massives Play. Green Bay beginnt nun in der Platzhälfte der Vikings.
[23h15] Ein Szenario, das ich vorhin unterschlagen hatte: NE kann daheim gegen MIA den #2-Seed in der AFC klarmachen, und wir hätten ein „Rematch“ HOU-CIN aus der letztjährigen Wildcardrunde. Sollte DEN sensationell daheim gegen KC verlieren, wäre NE mit Sieg über MIA sogar AFC-Topseed.
[23h10] MIN 13, GB 0/Q2.
[23h04] Ende Q1. Eindrucksvolle Mannschaftsvorstellung der Vikings bisher und eine verdiente Führung.
[23h00] Les Frazier scheißt auf Aikmans Dünnpfiff und lässt ein 4th down und inches ausspielen. RB Peterson verwertet. Ich meine, wenn man mit dem besten NFL-Back der letzten 10-15 Jahre sowas nicht ausspielt, wann dann?
[22h55] Auch nach der zweiten Serie ist Green Bay noch ohne 1st down und sucht noch nach genügend Zeit für Rodgers.
[22h50] MIN 10, GB 0/Q1. RB Gerhart (Kurzpass für großem Raumgewinn) und RB Peterson (per viele gute Läufe und TD) pfeifen auf die Challenge, Minnesota führt überraschend schnell 10-0. Vikings-Führung ist gut für die Playoffchancen und die peterson-Rekordjagd.
[22h44] Ponder wird im ersten Viertel gesackt, aber die Schiedsrichter geben incomplete pass. McCarthy wirft die rote Flagge und ich bin mir ziemlich sicher, dass morgen Herr Barnwell/Grantland was dazu in seiner Kolumne über schlechtes Coaching zu schreiben hat…
Klar, McCarthy wirf die Challenge gewinnen, aber wir sind im ersten Viertel, es geht um 5 Yards (!) und wir hatten 1st down. Und wir wissen, dass die Crunch Time viel wertvoller ist als die ersten Minuten des ersten Viertels.
[22h41] Viel Druck auch gegen QB Rodgers, der im dritten Down einen gefährlichen Pass auf einen ausgerutschten Receiver wirft, den CB Cook aber nicht abfangen kann (wäre ein Return-TD geworden). Punt, guter Return Vikes.
[22h39] Nicht unwitzig ist übrigens, dass die Packers ihrem größten Erzfeind Chicago nun zu einer Playoffqualifikation verhelfen können und womöglich müssen, wenn sie selbst den #2-Seed halten wollen (SF ist gegen ARI haushoch favorisiert).
[22h35] MIN 3, GB 0/Q1. Wunderkicker Walsh versenkt aus 54yds. Die Vikes haben zu kämpfen mit dem Pass Rush der Packers, der massiver ist als erwartet; RB Peterson bereits mit einem ordentlichen Lauf, aber ansonsten ließ man 6x QB Ponder antreten (2 Completions, 1 Scramble).
[22h25] Für die Vikings ist die Situation fast die gleiche geblieben: Sie müssen gewinnen und sind durch. Das kleine Hintertürchen „eigene Niederlage und alle anderen verlieren auch“ entfällt nun natürlich. Bei Vikes-Niederlage kriegen die Bears den #6-Seed. Ich baue auch gleich den geupdateten Szenario-Block ein.
[22h18] Das Spiel in New Orleans ist zwar bedeutungslos, aber man kann sich das als Pausenfüller durchaus mal geben, vor allem wenn man gestern von WVU-Syracuse enttäuscht war. Carolina wird in den Rankings fallen, wenn ich mir das stat Sheet so ansehe.
[22h14] Ich bin nun gespannt, ob Jim Schwartz nicht doch noch gefeuert wird. Die Mannschaft ist potent, aber die Probleme zogen sich doch wie ein roter Faden durch die Saison, und Schwartz schien immer mehr über die wahren Probleme hinwegzuschauen bzw. diese zu verkennen (Disziplin, Titus Young, Stafford). Ich glaube zwar, dass Schwartz noch ein Jahr Bewährung kriegt, aber eine Entlassung würde mich nicht mehr überraschen.
[22h03] Nebenwirkungen: Titelverteidiger Giants ist ausgeschieden, WAS-DAL ist ein definitives Play-in, wo nur noch der Sieger weiterkommen kann (WAS kann nicht mehr über den #6 Seed in die Playoffs kommen).
[22h01]Endstand Detroit Lions 24, Chicago Bears 26.
2:38 min vor Schluss macht Forté das nächste 1st down; Lions haben kein Timeout mehr und verlieren das Spiel. Detroit Lions beenden die Saison tatsächlich mit 4-12 (unglaubliche 3-9 in engen Spielen).
[21h57] Diesmal hautenge Deckunng von CB #26 Jennings gegen WR #18 Durham – schneller Punt der Lions zurück. Die Giants haben in dem Moment 42-7 gegen Philadelphia gewonnen und müssen nun hoffen, dass die Lions das Ding in den letzten 3:46min noch irgendwie drehen. Dazu ist nun ein Defensive-Stop gegen Cutler und Co. notwendig. Ich tippe mal auf fleißiges Laufspiel.
[21h55] Lions-Defense hält und WR Marshall fängt einen schönen Pass, aber nur ein Fuß imi Spielfeld. Punt, Lions 4:36 beginnend an der eigenen 9yds Line. Das ist ein weiter Weg.
[21h50] Die Texans sind drauf und dran, in Indianapolis den Top-Seed zu verspielen, liegen sechs Minuten vor Schluss 16-28 zurück, nachdem die Colts zwei laaaaaaaaange TDs gescort haben: 101yds-Kickreturn TD, 70yds-Pass für WR TY Hilton. Dazu 2 Turnovers der Texans.
[21h45] DET 24, CHI 26/Q4. Konsequenz der hirnlosen Briggs-Strafe: Drei schnelle Pässe später scort WR #80 Robiskie einen gar nicht einfachen TD inmitten von zwei Verteidigern, und dann rauscht ein Safety mit Helm voran daher und Robiskie hält das Ei fest.
[21h43] Bears-LB #55 Briggs (oder war es DB Hayden?) mit einem Lions-würdigen Penalty, fährt dem am Boden liegenden QB Stafford mit dem Helm voraus in die Parade. Resultat ist die logische 15yds-Personal Foul Strafe.
[21h33] DET 17, CHI 26/Q4. Erneut eine exzellente Vorstellung der Lions-Defense in der RedZone, die an der GoalLine hält und mit abgefälschten Bällen an der Anspiellinie und hautenger Deckung (#23 Houston vs #15 Marshall) den TD verhindert.
[21h25] Ende Q3 in Detroit. Es war ein ordentliches drittes Viertel für die Lions in allen Bereichen, außer dem überflüssigen Turnover. Allein QB Stafford wirft weiterhin eher wilde Bälle, von denen noch der eine oder andere abgefangen wird, wenn das so weiter geht.
[21h20] (Ich hab mich gerade wieder in eine Diskussion über Power Rankings bei Spox hineinreißen lassen, deswegen war ich etwas abgelenkt.)
[21h17] DET 17, CHI 23/Q3. Super Verteidigung wieder von der Front-Four bis hinein in die Secondary, und vor allem DT Suh geigt auf. Erneut nur ein FG für CHI.
[21h14] Wellental der Gefühle für Giants-Fans: Ballübergabe an RB #25 Leshoure geht in die Hosen, vierter Turnover Lions. Und: Johnston, ob Marinelli das Fumble-Recovern trainieren lässt oder nicht, es ist für die Fumble-Recovery der Bears leider völlig unentscheidend 😉
[21h10] Gewaltiger Druck der Front-Four der Lions, die unterstützt von einem Linebacker die Bears-Linie im 3rd-und-1 komplett zerbröselt und Forté gut und gerne 3yds im Backfield niedermacht. Lions kriegen den Ball zurück.
[21h04] DET 17, CHI 20/Q3. Die Combo Stafford-Johnson kommt in Schwung, und in der RedZone verkürzt TE Will Heller, der gegen einen DB den Ball festhalten kann.
[20h58] Bears müssen schnell punten, Detroit kommt gleich wieder an den Ball und kann verkürzen.
[20h37] Die Giants werden ihren Part abliefern und die Eagles ziemlich sicher schlagen (NYG führt zur Pause 35-7). Manning 11/16 für 196yds, 4 TD und ein Laufspiel, das 7.3 Y/A macht. Das wohl letzte Spiel des Andy Reid wird leider etwas unwürdig zu Ende gehen.
[20h34] Halbzeit Detroit 10, Chicago 20. Chicago ist die etwas bessere Mannschaft, aber das Spiel ist noch nicht vorbei: Die Bears machten und machen zu wenig aus ihren Chancen, während Detroit – as ever – „nur“ das Turnovern abstellen muss, um ins Spiel zurückzukommen (und C. Johnson sollte den einen oder anderen schwierigen Catch mehr machen).
[20h32] DET 10, CHI 20/Q2 0:12. Zur Abwechslung mal ein perfekter Ball die linke Seitenlinie runter für WR #18 Kris Durham, der zwischen S Conte und den völlig deplatzierten CB #26 Jennings (unser Interceptor) frei steht.
[20h28] Die Grafik eben erklärt alles: DET begann im Schnitt an der DET 21yds Line. Auch Chicago begann durchschnittlich in der Platzhälfte der Lions (DET 49). Das ist Resultat der drei Turnovers.
Noch ist nicht alles vorbei – die Giants können noch hoffen, aber nur, wenn Detroit mit dem Ballverschenken aufhört.
[20h24] Das Geschwafel von Daryl Johnston bezüglich Staffords Mechanics („do not understand; Rodgers has his uniquse style, Stafford has his; every QB has his own style“) geht am entscheidenden Punkt vorbei: Staffords Pässe sind unpräzise, und sie sind desto unpräziser, desto „sidearmiger“ er sie wirft. Deswegen sind diese komischen Wurfbewegungen eher auszumerzen.
[20h23] DET 3, CHI 20/Q2. Haarscharf abgewehrter Touchdown gegen #17 Jeffery, und Chicago muss mit dem FG Vorlieb nehmen.
[20h20] Ich werde jetzt gleich „richtig“ einsteigen. Die Arbeit ist in Kürze getan.
[20h15] DET 3, CHI 17/Q2. Die schlechte Nachricht für die Giants ist ja die anhaltende Turnover-Wut der Detroit Lions: Stafford-Fumble => 10yds Offense für CHI zum TD, dann folgte eine Stafford-INT (in die Hände des Magneten CB #26 Tim Jennings), und Chicago ist wieder in FG-Reichweite.
[20h01] Wieder ein überworfener (bzw. überfeuerter) Stafford-Ball für WR Johnson, der sich gegen CB #33 Tillman erwartet schwer tut, aber dann, wenn er freigelaufen ist, die Bälle nicht präzise bekommt.
[19h55] Es bleibt eine Partie auf überschaubarem Niveau: Die Offenses kommen abseits von zwei langen Bears-Pässen nicht in Schwung, und bei den Lions gibt es auch nur lange Raumgewinne, wenn durch Holding-Strafen nachgeholfen wird.
[19h35] DET 3, CHI 10/Q1. Die Bears mit dem zweiten langen Ball für einen Wide Receiver (Bennett) und diesmal läuft der gleich durch zum TD. Nächster Drive, RB Bell fumbelt, Field Goal für die Bears, die offenbar mit kurzem Feld wenig bestellen können.
[19h24] DET 3, CHI 0/Q1. „Tuck Rule“ sei Dank können die Lions per Field Goal in Führung gehen (Stafford hatte den Ball ohne Fremdeinwirkung in der Wurfbewegung verloren).
[19h18] Die Bears können einen langen Ball für den sich schön freigelaufenen WR Jeffery nicht nutzen, weil sie danach Strafen begehen und QB Cutler zurück an die 50yds Line fumbelt.
[19h06] Zu viel Druck über die Mitte (v.a. von DT #69 Melton), und Stafford muss den Ball zum three’n’out in den Boden werfen.
[18h56] Letzter Spieltag der Regular Season 2012/13 und ich schulde noch die Tipps für die heutigen 16 NFL-Partien. Los geht’s gleich mit Detroit – Chicago bei ESPNA. Chicago braucht dringend einen Sieg und muss dann auf die Packers (in Minnesota) ab 22h25 hoffen.
ATLANTA – Tampa Bay
BUFFALO – NY Jets
CINCINNATI – Baltimore
DETROIT – Chicago
TENNESSEE – Jacksonville
Indianapolis – HOUSTON
New Orleans – CAROLINA
NY GIANTS – Philadelphia
PITTSBURGH – Cleveland
SAN DIEGO – Oakland
SAN FRANCISCO – Arizona
SEATTLE – St Louis
Minnesota – GREEN BAY
NEW ENGLAND – Miami
DENVER – Kansas City
WASHINGTON – Dallas
Letzter Spieltag der Regular Season 2012/13, und wir haben noch Seeding-Aktivitäten in beiden Conferences plus zwei zu ermittelnde Playoff-Teams in der NFC. Das genaue Prozedere habe ich schon am Mittwoch versucht aufzudröseln, deswegen soll heute der Blick mehr auf die Spiele selbst gehen – richtig heiß wird es sowieso erst ab 22h…
19h – Detroit vs. Chicago
TV-Programm
ESPN America LIVE
So 19h DET - CHI
So 22h25 MIN - GB
So 02h20 WAS - DAL
ESPN America Tapes
Mo 08h IND - HOU
Mo 10h30 NYG - PHI
Mo 13h DEN - KC
Mo 15h30 WAS - DAL
SPORT 1+ LIVE
So 19h NYG - PHI
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PULS4 LIVE
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Die Lions zeigten sich letzte Woche gegen Atlanta wieder von der kämpferischen Seite und sollten heute dringend auch den Chicago Bears einen Fight liefern, um nicht das Playoffrennen zu verfälschen; die Bears (9-6) brauchen dringend einen Sieg und müssen dann hoffen, dass Minnesota am späteren Abend gegen Green Bay verlieren wird.
Die Medien machen viel Tamtam um eine mögliche 2000yds-Saison für WR CalvinJohnson… man vergesse dabei nicht, dass CB Charles Tillman nicht gerade als Lieblingsgegenspieler Johnsons gilt und uns ergo eine zähe Partie erwartet, in der Detroit Schwierigkeiten haben wird, die Eier zu bewegen (v.a. wenn die Lions auf Druck versuchen, Johnson zu den notwendigen hundertundirgendwas Yards zu verhelfen).
Tillman kann reichen, um ein bedeutungsloses Faktum zu verhindern; er allein wird für die Bears aber nicht reichen, um das Spiel zu gewinnen, denn die Bears müssen auch ihre eigene Offense ins Rollen bringen, was gegen die wuchtige und zuletzt wieder in Schwung gekommene Defensive Line der Lions nicht die einfachste Aufgabe wird. Play-Action, ick hör dir trappsen…
Diese Saison zeigte auch: Chicago ist immer dann gefährlich, wenn viele Turnovers produziert werden und viele dieser für guten Raumgewinn (im Optimalfall logisch: Touchdowns) returniert werden. Da man davon aber nicht per se ausgehen kann, kann dieses Spiel durchaus Wundertüte werden; ist Detroit noch motiviert und bei der Sache, ist ein kleines Upset durchaus nicht auszuschließen.
Morgen als Tape (8h) kommt Indianapolis – Houston, das Comebackspiel vom leukämiegeheilten Colts-Coach Chuck Pagano. Beide sind bereits in den Playoffs, und es geht nur mehr für Houston um etwas, und zwar nix wenigeres als den Top-Seed. Sollen wir der Statistik „Houston ist 0-10 in Indianapolis“ Glauben schenken? Oder gehen wir mit dem common sense, dass die Texans-Elf prinzipiell eine bis zwei Klassen besser besetzt ist? Wie ernst ist es den Colts, für die es um nix mehr geht, überhaupt noch?
Ebenso morgen in der Aufzeichnung (10h30) wird N.Y. Giants – IndianapolisPhiladelphia sein. Die Giants haben noch minimale Playoffchancen, aber es muss im Verlauf des Abends zusätzlich zu einem Sieg gegen die Eagles noch viiiiiiiiiieles weiteres für New York geradeaus gehen. Der Körpersprache der letzten beiden Spiele (v.a. letzte Woche Baltimore) nach zu urteilen, hat sich Big Blue schon aufgegeben. Bei den Eagles wird nach dem Handbruch bei Nick Foles zum wohl letzten Mal QB Michael Vick antreten.
22h25 – Minnesota vs. Green Bay
Ausgangslage: Die Vikings (9-6) haben mit einem Heimsieg über Green Bay ihr Schicksal und den #6-Seed in der Hand! Aber auch die Packers (11-4) spielen noch um was: Den #2-Seed, Freilos in Runde 1 und ein eventuelles Heimspiel gegen ein Kaliber wie San Francisco in den Playoffs. Wenn die Vikings gewinnen (ergo die Packers verlieren), gibt es mit hoher Wahrscheinlichkeit nächste Woche einen „Favre Bowl“ in Green Bay: Ein Wildcardspiel Packers-Vikings.
Auch hier Trara um eine nette Zahl: Vikes-RB Adrian Peterson ist 102yds von einer 2000yds-Saison entfernt, und 208yds vom NFL-Laufrekord (Eric Dickerson machte mal 2105yds in den 80ern). Die Rekordjagd wird IMHO – wie es bei Running Backs halt so ist – weniger von Peterson abhängen, dafür mehr von der generellen Spielentwicklung: Solange Minnesota das Spiel eng halten kann, ist der Laufmodus angebracht; scort QB Rodgers früh im Spiel drei Touchdowns, muss Minnesota der Playoffs willen in den Ponder-Modus schalten (oder wieder von – gegen Green Bay unwahrscheinlichen – Turnovers schmarotzen).
Eine der ältesten Rivalitäten in der NFL, und diesmal ein vorgezogenes Playoffspiel um den Divisionssieg in der NFC East (Washington kann bei entsprechenden Ausgängen in den vorherigen Spielen u.U. noch als #6 einziehen, weiß aber vor Spielbeginn, ob es sich auch eine Niederlage leisten kann).
Washington muss auf die Genesung des RG3 hoffen: Letzte Woche merkte man in Philadelphia doch deutlich, wie angeschlagen der Mann als Scrambler noch war, und es wirkte sich auf die halbherzigen Play-Action Pässe aus. Dallas wird da nicht mehr drauf reinfallen, also dürften die Wurfqualitäten Griffins an Wert gewinnen.
Zweiter Knackpunkt: Turnovers. Washington ist diesbezüglich dieses Jahr ein Glückskind, nicht bloß was aufgenommene Fumbles (68%) angeht (insgesamt +14 Turnovers), während Dallas mit -10 Turnovers da deutlich benachteiligter war. Man werfe die exzellente Form des Tony Romo ins Spiel und ich sehe hier durchaus Potenzial für eine „Überraschung“ in Form eines Cowboys-Triumphs.
Irgendwo tief drin in meiner Herzkammer erwarte ich aber eher trotzdem einen Redskins-Sieg und ein episches Rookie-QB-Duell nächstes Wochenende.
Infos: Around The League
Bei den Raiders wird heute der ehemalige Quarterback von Ohio State, Terrelle Pryor, seinen ersten „NFL-Start“ haben. Pryor war bei den Buckeyes lange Jahre ein Mega-Thema gewesen, aber löste sein Versprechen nie ganz ein; ob seiner NFL-Kompatibilität darf man getrost skeptisch sein, aber eine Chance hat ein Athlet wie Pryor wohl verdient. Weitere Infos zu Pryor auf diesem Blog: [1] [2]
Wieder kein Tebow bei den Jets: QB McElroy ist verletzt und sorgt mit einer verschwiegenen Gehirnerschütterung für Aufregung, aber die Jets werden morgen in Buffalo trotzdem wieder auch Mark Sanchez als QB setzen, das bedeutet Tim „ich bin kein Wildcat-QB“ Tebow wird wieder nicht zum Einsatz kommen. Es gilt als geritzt, dass Tebow in der Offseason nach Jacksonville verkauft wird, um die Jaguars-Passoffense von 5.4 NY/A auf 4.7 NY/A zu downgraden.
Bei den Saints wird wohl Sean Payton Head Coach bleiben (Fünfjahresvertrag, weitere Bedingungen und Ausstiegsklauseln für weitere Bountygate-Skandale sind unbekannt).
Don Banks/SI.com hat eine Preview auf den morgigen Black Monday geschrieben („Definitive Guide to 2013 Coaching Carousel„). Schreck: Neben Chip Kelly oder Bruce Arians wird auch Josh McDaniels (ja, derJosh McDaniels). Mal schaun…
Disclaimer: Ja, diese Preview ist laaaaaang. Passend zu einem Spieltag mit gleich fünf Spielen (eines davon morgen als Tape). Aber mal ganz ehrlich: Solche Tage wie heute sind vielleicht der Hauptgrund, weswegen ich dieses Blog einst überhaupt aufmachte: Ich kann mich selbst durch den Zahlenwald graben und mich mental in nicht alltägliche Matchups reingrooven – auch wenn nicht immer alles 100%ig zutreffen wird..
Auch neu heute: Ich habe zu jedem Spiel eine kleine Übersicht über die gängisten Draft-Kandidaten gebastelt (Team, Position, Rückennummer, Name). Anmerkungen oder Änderungs- oder Verbesserungsvorschläge sind gern erwünscht; der Arbeitsaufwand scheint allerdings groß genug zu sein, dass ich mir mittelfristig auf alle Fälle werde ein Makro dafür programmieren müssen.
Zu den Spielen: Die beiden Kracher, die ich unbedingt empfehlen würde, sind schlafraubend, aber auch das Aufwärm- und Frühstücksbegleitprogramm ist durchaus nett und kann man sich schon mal geben.
Armed Forces Bowl
Rice Owls – Air Force Falcons
17h30 LIVE bei ESPN America
Draft 2013
Who to watch
Rice
TE #88 Vance McDonald
Zwei 6-6 Teams im Stadion von TCU: Für die Air Force aus der MWC ist es die sechste Bowl-Qualifikation in Serie unter Head Coach Troy Calhoun, und das kommt nach dem extremen personellen Aderlass nach 2011/12 schon einer kleinen Überraschung gleich. Air Force übertüncht dieses Problem schematisch: Als möchte man vor allem sich selbst und seinen Namen verspotten, wird hier gelaufen, gelaufen, gelaufen, und das in der klassischen triple-option Version (wenn auch meiner Erinnerung von letzten Jahr nicht aus der Flexbone-Formation. Auf alle Fälle aber ein absoluter Hingucker, und etwas unterschiedlich von dem, was zum Beispiel Navy und Georgia Tech spielen.
Bei den Rice Owls von der Elite-Raumfahrtuni aus Houston bin ich selbst gespannt: Das Team war zuletzt 2008/09 in Hochform und damals mit 10-3 unter Coach DavidBailiff; deren Bowlspiel war damals nicht bei NASN, ergo sehe ich Rice heute tatsächlich zum allerersten Mal.
Die Mannschaft soll bevorzugt eine Pistol-Offense spielen und, auch wenn mehr geworfen wird als bei der Air Force, primär lauforientiert sein. Die Athleten in der Offense lesen sich ziemlich monströs (WR mit fast 2,00m Körpergröße, Tight Ends mit 2,05m und 120kg), was bei jedem, der die Air-Force-Defense schon mal gesehen hat, sofort das Alarmglöckchen schrillen lässt, denn deren Defense gilt als bestenfalls undersized, und anderen würden von einem Leichtathletik-Club sprechen, wo ein paar Sprinter mal eben für ein Footballspiel ausgeliehen wurden. Man sieht mich gespannt wie ein Regenschirm.
Excel/SRS sieht Rice mit einem Punkt vorne (Rice ist in diesem Simple Rating System aber auch nur an #87 gerankt). Gefühlt würde ich die Vorteile eher bei der Air Force sehen (Vertrautheit, ich weiß), aber man weiß auch, wie es den Falcons gehen kann, wenn die gegnerische Defense im 1st down Erfolge einfahren kann: 2nd-und-lang, und eine fast reine Option-Offense ist häufig schnell zum Punten verdammt.
Die Pinstripe Bowl im neuen Yankee-Stadium ist nicht bloß ein Spiel mit ungewöhnlicher Kulisse (Yankee Stadium ist ein Baseballstadion), sondern auch ein Spiel mit Potenzial auf 1500 Offense-Yards und 100 Punkte, was daran liegt, dass a) beide einen gepflegten Ball in der Offense spielen und b) beide mit tackleresistenten Defenses aufwarten. Und es ist ein Spiel alter Bekannter, nachdem WVU und Syracuse vor WVUs Wechsel in die Big 12 jahrelange Konkurrenten aus der Big East Conference gewesen waren (2011 z.B. ein 49-23 Kantersieg von Syracuse über WVU).
Die West Virginia Mountaineers (7-5) von 2012 sind eine Freakshow: Die Offense scort 41.6 Punkte pro Spiel, die Defense kassiert 38.1 Punkte. Damit rangiert man in beiden Kategorien ca. 12 Punkte/Spiel über Syracuse (7-5), auch keine Angriffsmaschinen von Traurigkeit.
Die Offense der Mountaineers ist wie Offenses von Head Coach Dana Holgorsen eben so sind: Zirka fuffzich verschiedene Anspielstationen und ein Quarterback, der den Ball nur per Kurzpass zu verteilen braucht. Dieser Quarterback ist im WVU-Falle GenoSmith, ein großgewachsener und beweglicher schwarzer Schlaks, der rein zufällig auch als Top-Draftpick 2013 gehandelt wird. Dabei besteht die WVU-Offense im Kern aus extrem quicken Kurzpässen, die die gelben Blitze wie die WRs Stedman Bailey (Draft-Kandidat) oder JD Woods zu großen Raumgewinnen mutieren.
Der Superstar im Angriff ist aber der kleine WR/HB Tavon Austin, der wie ein verirrtes Licht durch die Abwehrreihen zischt und eine Art Percy Harvin 2.0 (minus Migräne) gibt – Austin ist der Mann, der diesen Angriff definiert, Beispiel:
Austin ist noch mehr Schlüsselfigur als Geno Smith, bei dem ich noch einmal die tiefen Bälle sehen möchte, bevor ich mich überzeugen lasse, dass ich den Mann in der ersten Runde vom Tablett gehen lasse.
Fraglich ist allerdings, ob West Virginia überhaupt tief gehen muss, denn die Qualität der Syracuse-Defense lässt befürchten, dass die Bälle hier nur per Screenpass verteilt werden müssen, und schon haben wir dank 10 YAC ein neues 1st down. Neben den vielen Shootouts dieses Jahres taugt auch die fassungslose Demontage von Clemson letztes Jahr in der Orange Bowl als Beweisstück.
Syracuse hat seinerseits eine gute Offense, die man Head Coach Doug Marrone (ehemaliger QB-Coach von Drew Brees in New Orleans) nicht zugetraut hätte. Schlüsselspieler ist QB Ryan Nassib, ein sehr guter Mann, das wusste man, aber Nassib hat sich dieses Jahr in die Reihe der möglichen hohen QB-Draftpicks geschossen (gilt als minimum Zweitrundenpick). Der Mann ist vielleicht nicht der NFL-kompatibelste Werfer unter der Sonne, aber er kann eines: Den Blitz verbraten. Das ist das Mittel, das gegen West Virginia todsicher für 300yds reicht, denn die Mountaineers bringen kaum Druck ohne Blitz-Verstärkung zustande (20 Sacks über die Saison), obwohl man fast ausschließlich Passspiel gegen sich ausgespielt sah.
Ich „fürchte“ hier ein weiteresShootout, in dem ein, zwei Big Plays der Defenses die richtigen Swings hergeben; ist nicht ganz mein Fall, aber wer drei der spannenderen NFL-Draftkandidaten 2013 (Geno Smith, Nassib, Austin) sehen will, kann sich hier mal einen Eindruck verschaffen, was die Jungs gegen no-contact Defense zu liefern imstande sind.
Excel/SRS favorisieren die West Virginia Mountaineers mit 4.5 Punkten.
Alamo Bowl
Texas Longhorns – Oregon State Beavers
0h30 LIVE bei ESPN America
Draft 2013
Who to watch
Texas
DE #80 Alex Okafor
S #4 Kenny Vaccaro
DE #44 Jackson Jeffcoact
(heute inactive)
WR #84 Marquise Goodwin
Oregon St
CB #14 Jordan Poyer
WR #2 Markus Wheaton
Das Spiel des Abends findet in San Antonio/TX statt, wenn die #23 Texas Longhorns (8-4) in einem Klassenkampf auf die #13 Oregon State Beavers (9-3) gematcht werden. Beide Teams sind interessant.
Oregon State gehört zu den positiveren Erscheinungen dieses Jahr, eine kleine Uni aus Corvallis/OR mit ihrem hoch geschätzten Head Coach Mike Riley, die aus limitierten Budgets erstaunlich viel rauspresst. Ich habe das Team heuer nie gesehen, deswegen muss ich die Preview mit etwas Angelesenem anreichern, aber generell kann man sagen: Rileys Teams sind als ehrlich zu sich selbst bekannt, d.h. sie wissen, was sie können, und was sie nicht können, lassen sie.
Im Falle der Beavers heißt das: Kurzpass-Feuerwerk in der Offense, die um ihre beiden Wide-Receiver-Zwerge Brandin Cooks und Markus Wheaton (ok, der Mann ist 1,85m) gebaut ist, die fröhlich yards after catch produzieren, egal ob denn nun QB SeanMannion oder QB Cody Vaz die Eierschlacht führen. Heute wird übrigens Vaz starten, nachdem Mannion nach einer Verletzungspause gegen Saisonende seine zwischendurch immer typischen schwachen Vorstellungen mit vier INTs eingestreut hatte.
Bei den vielen Körnern wird der texanische Pass Rush in den Fokus geraten, der nach der Verletzung vom potenziellen NFL-Star Jeffcoat nun vom ebenso potenziellen NFL-Star DE Alex Okafor angeführt wird (es ist Okafors letztes College-Spiel) und zünden muss, um den Linebackers um den exzellenten LB Steve Edmond in den Zweikämpfen mit Wide Receivers und RB Storm Woods zu helfen.
Die Longhorns-Defense vom mir als Pragmatiker in Erinnerung geblieben DefCoord Manny Diaz gefiel in den letzten Wochen besser, wenigstens besser im Vergleich zur absolut horrenden Vorstellung gegen Oklahoma (63 Gegenpunkte plus Gnadenschuss), und vor allem das Tackling ist besser geworden – wichtig gegen solch flinke Wide Receivers.
Größter Vorteil für Texas in dem Spiel liegt in der Lauf-Offense, wo es exzellente Running Backs um den FreshmanJohnathan Gray und den SophomoreMalcolmBrown gibt, die auf eine schwache Front-Seven treffen. Schlüssel im Duell Texas-Offense gegen Beavers-Defense sind aber die Quarterbacks, wo man sich nicht entscheiden kann zwischen QB David Ash und QB Case „hallo ich bin Colts kleiner Bruder“ McCoy: Beides Jungs mit Hang zum self destruction button, und beiden können die Flauseln seit Jahren nicht ausgetrieben werden. Riecht also nach lauflastiger Offense für Texas, v.a. auch, weil OffCoord BryanHarsin (ex-Boise) mittlerweile bei Arkansas State angeheuert hat und nix mehr zum Spiel beisteuern wird.
Fragezeichen steht hinter dem Einmann-Passrush von Oregon State, DE ScottCrichton: Ist der Mann erstmal ausgeschaltet, gibt es keinen, der für ihn einspringen kann.
Prinzipiell sind die Longhornsimmer in der Lage, jeden Gegner zu schlagen, wenn dem Quarterback, sei es wer es auch immer sei, ein Weltklassespiel ausrutscht; die Frage ist halt, ob das passiert. Wenn nicht, droht die Truppe, in den Improvisationsmodus zu verfallen, und das ist gegen disziplinierte Mannschaften wie Oregon State häufig kein probates Mittel.
Und: Oregon State ist laut Simple Ranking System mit 3 Punkten favorisiert, obwohl man angesichts der Nähe von Austin (Heimat der University of Texas) zu San Antonio von einem halben Heimspiel für die Longhorns ausgehen kann.
Buffalo Wild Wings Bowl
TCU Horned Frogs – Michigan State Spartans
4h LIVE bei ESPN America; Tape morgen 12h bei ESPNA.
Draft 2013
Who to watch
Michigan St
DE #2 William Gholston
RB #24 Le’Veon Bell
CB #5 Johnny Adams
Wer auf knackige Defenses steht, ist hier genau richtig: Die Texas Christian University (TCU) (7-5) wird seit der Amtsübernahme von Head Coach Gary Patterson vor über zehn Jahren mit seiner extrem schnellen, dynamischen 4-2-5 Abwehr assoziiert, und die der Michigan State Spartans (6-6) gilt dieses Jahr ebenso trotz der schwachen Saisonbilanz als superbe Unit, kaum am Boden zu bezwingen und mit einer exzellenten Secondary ausgestattet.
Ich habe Michigan State nur einmal spielen sehen (Opener gegen Boise State), und ich kann mir aufgrund dieser Partie vorstellen, warum man 6-6 ging, obwohl man laut Simple Ranking System und anderen fortgeschrittenen Rankings zu den besseren Mannschaften hätte gehören müssen: Man dominierte damals eine nicht schwache Boise-Elf komplett, fuhr mit RB Le’Veon Bell über die Broncos drüber, nur um am Ende trotzdem bloß knapp 17-13 zu gewinnen. Michigan State in den 12 Saisonspielen: 8x innerhalb eines Scores (3-5 Bilanz), und das, obwohl die Defense bloß 16.3 Punkte pro Spiel zuließ und etliche Turnovers produzierte.
Man merze die Schwachstellen in der RedZone aus und lasse den jungen QB Maxwell reifen, und wir sprechen hier über einen Big-Ten-Favoriten. Freilich haben die TCU Horned Frogs ähnliche Probleme, die aber hausgemachter sind: QB Casey Pachall, ein eigentlich exzellenter Mann, wurde nach mehreren positiven Drogentests in die Reha geschickt und der junge Freshman Trevon Boykin übernahm und machte mir im letzten Saisonviertel einen guten Eindruck. Allein: Man ist in Scoring-Range aus welchen Gründen auch immer verdammt dazu, mit Field Goals Vorlieb zu nehmen.
Prinzipiell halte ich beide Teams mit ihren Saison-Records für unterbewertet. SRS favorisiert TCU mit 2 Punkten, aber das kann auch an den eklatanten Problemen der Spartans zu tun haben, den Sack zuzumachen. Ich traue mir keine Prognose zu, auch weil ein Spiel mit wenigen Punkten auf ein, zwei gut exekutierte Big Plays hinauslaufen kann, und freue mich einfach, TCUs fantastische Hochgeschwindigkeitsdefense ein letztes Mal für die nächsten paar Monate zu sehen.
Kraft Fight Hunger Bowl
Navy Midshipmen – Arizona State Sun Devils
Tape morgen 9h30 bei ESPN America
(dürfte LIVE heute, 22h im ESPN-Player aufschlagen)
Draft 2013
Who to watch
Arizona St
OLB #8 Brandon Magee
Schließlich noch die „richtige“ Flexbone-Triple Option Offense, die die Navy (8-4) seit den Zeiten unter Paul johnson (jetzt Georgia Tech) spielt, und die auch unter Johnsons Nachfolger, dem Hawaiianer Ken Niumatalolo noch in mehr als Spurenelementen vorhanden ist. Es ist aber nicht mehr so extrem wie früher, und das war schon zum Saisonauftakt gegen Notre Dame in Irland erkennbar; seit der Einwechslung vom Freshman-QB Keenan Reynolds (für den altgedienten Recken Trey Miller) sieht die Pass-Offense sogar recht akzeptabel aus und ist mit 8 TD und 1 INT sogar effizient. Neben Reynolds sind die Schlüsselspieler natürlich der Slotback mit dem unvergesslichen Namen Gee Gee Greene und noch mehr FB Noah Copeland, der verzweifelt versucht, das texanische Monster Alexander Teich (Karriereende 2011) vergessen zu machen.
Arizona State (7-5) spielte eine durchwachsene Debütsaison unter seinem neuen, unter etwas bizarren Umständen gekommenen Head Coach Todd Graham: Die Spread-Offense unter dem spaßigen QB-Gunslinger Taylor Kelly funktioniert so gut, dass man gegen mittelmäßige Teams um die 40 Punkte auf das Tablett legen kann, aber Kelly hat in Shootouts häufig Probleme, das Tempo mit dem Gegner mitzugehen und baut dann Würfe ein, für die jeder QB in der siebten bayrischen Liga auf die Bank gesetzt würde. Im Laufspiel entlastet eine Horde an in etwa gleichwertigen Running Backs, aus denen der brutal bewegliche RB DJ Foster IMHO herausragt.
Arizona State ist im SRS mit 13.5 Punkten favorisiert, und ich würde den Spread voll unterschreiben. Die Navy hat nicht die Qualität in der Defense, um mehr als 25, 30 Punkte zu verhindern, und umgekehrt dürfte die Navy-Offense nur dann Land sehen, wenn das Passspiel früh im Spiel ein paar große Raumgewinne schafft. Auf der anderen Seite: Arizona States Chef-DT Will Sutton scheint mir ein Typ Suh zu sein, der nicht gerne seine Assignments einhält und gerne aggressiver als notwendig zu Werke geht – tödlich gegen eine Flexbone-Triple Option Offense…
Weiterer Grund einzuschalten: Wir haben es wieder mit einem Baseball-Stadion (AT&TPark der SF Giants) zu tun; im Gegensatz zum Yankee-Stadium gibt das AT&T Stadion aber eine schöne Kulisse mit dem Meer der San Francisco-Bay im Hintergrund ab.
Weiter geht es am heutigen Freitagabend mit drei Bowls, und es steigen vermehrt die großen Conferences ein, so z.B. heute die traditionsreiche Big Ten Conference, die nach einer erkennbar schwachen Regular Season etwas für ihren Ruf tun muss. Ansonsten werden die Helme der Virginia Tech Hokies von Interesse sein, die mit einer Schleife in Gedenken an die Opfer des Amoklaufs in Connecticut antreten werden; die Virginia Tech University ist bekanntlich in Sachen Schießereien auf dem Campus ein gebranntes Kind.
Independence Bowl
Ohio Bobcats – Louisiana-Monroe Warhawks
20h LIVE bei ESPN America
Hauptgrund, hier einzuschalten, sind die Quarterbacks: Die OhioBobcats (8-4) aus der MAC bieten den weißen Wusler Tyler Tettleton auf, während die Louisiana-Monroe Warhawks (8-4) aus der kleinen Sunbelt Conference mit Kolton Browning den etwas spritzigeren Scrambler haben.
Zuerst zu den Neulingen: Louisiana-Monroe spielt seine erste Bowl ever. Trotz aberwitzig schlechter finanzieller Voraussetzungen und Facilities. Die Warhawks sind auch eine der Mannschaften, bei denen ich im Sommer völlig in den Gully griff, als ich ihnen wörtlich „nichts“ zutrauen wollte. Bullshit. Man war gut genug, um auswärts gegen Arkansas zu gewinnen, auswärts Auburn in die Overtime zu prügeln und war gegen Baylor nur Verlierer mit fünf Punkten. Klar, diese Truppen hatten alle schlechte Jahre, aber wir sprechen immerhin über Louisiana-Monroe.
Und der aufopferungsvolle Browning war der wichtigste Mann, Passing- und Rushing-Leader; gegen Ohio erwartet man, dass vor allem der Bodenweg gesucht wird, denn Ohio besitzt eine schwache Lauf-Defense (164yds/Spiel).
Die Bobcats selbst werden sich voll dem harten Knochen Tettleton verschreiben, der das Team schon zu einem Auswärtssieg bei Penn State führte. Tettleton hatte so viele Wehwehchen, dass man ihn zuletzt erstaunlich oft werfen ließ, und das könnte gegen die schwache Secondary von ULM zum Vorteil gereichen, denn ULMs Abwehrstärke ist eindeutig die Lauf-Defense.
Auf der anderen Seite zeigte die Formkurve von Ohio mit dem zusätzlichen Einsatz von Tettletons Arm deutlich nach unten, und man marschierte nach 7-0 Start und Aufscheinen in den nationalen Rankings runter auf 8-4 und raus aus dem MAC-Finale. Bonuswaffe wäre RB Beau Blankenship, der mir vor allem in Penn State gut gefiel.
Die Wettbüros sehen ULM mit 6 Punkten vorne, das Simple Rating System gar mit 9.5 Punkten. Man addiere da den „Heimvorteil“ (Bowlspiel wird in Shreveport/LA ausgetragen) und Louisana-Monroe darf da tatsächlich als Favorit gelten, obwohl der Abgewichstheitsfaktor eher Ohio vorne gesehen hätte.
„Russell Athletic Bowl“? Was erstmal völlig neu klingt, ist beim zweiten Hingucken nix anderes als die Nachfolgerin der Champ Sports Bowl der letzten Jahre. Heimatstadion: Die Citrus Bowl in Orlando, bekannt den Fußballfans noch als Spielstätte bei der 94er WM.
Wenn wir in den letzten Tagen Offensivfeuerwerke angekündigt haben: Diese Bowl könnte eher defensivorientiert sein, und „defensivorientiert“ heißt „wenige Punkte“ und das lässt ein spannendes Spiel bis ins Schlussviertel erwarten. Nach SRS ist Rutgers dann auch „nur“ mit 2.5 Punkten favorisiert.
Das mag Fans überraschen, aber in der Tat hatte Virginia Tech (6-6) heuer ein Scheißjahr, schlechter noch als man angenommen hatte: Man brauchte zwei Siege in den letzten beiden Spielen, um überhaupt eine ausgeglichene Bilanz einzufahren. Head Coach FrankBeamer hat meistens drei Credos: Defense, Defense, Defense. Die funktionierte dieses Jahr auch halbwegs ordentlich, vor allem, wenn sie Turnovers forcierte (über 1 INT/Spiel) und der Offense damit kurzes Feld gab.
Kriegt die Offense dieses nicht, ist Ende der Fahnenstange: QB Logan Thomas, der angebliche „Cam Newton 2.0“, floppte schwer und produzierte 23 Turnovers. Der Mann ist trotzdem einer meiner Favoriten, nicht nur weil Namenskollege, sondern auch, weil das double threat Thomas neben hirntoten Momenten auch immer für einen spektakulären Spielzug aus dem Nix gut ist.
„Spektakulär“ im selben Atemzug mit „Rutgers“ (9-3) zu verwenden, wäre dagegen unangebracht: Die Offense läuft auch im Jahr eins nach GregSchiano (jetzt Tampa Bay Buccs) fast ausschließlich am Boden und muss sich immer wieder auf die Defense verlassen. Dort laufen künftige NFL-Spieler wie der LB Khaseem Greene oder DT Scott Vallone in der Front-Seven auf, und das Backfield ist bekannt dafür, extrem aggressiv gegen den Mann zu gehen und dabei überproportional viele Turnovers zu provozieren.
Logan Thomas gegen diese Secondary? Das riecht nach minimum zwei INTs. Logan Thomas gegen diese Front-Seven? Riecht nach locker zwei Fumbles.
Das ist eine Partie, die durchaus auf einen oder zwei Big Plays hinauslaufen könnte, und ich gebe diesbezüglich eher den Hokies den Vorteil, widerspreche also Excel/SRS.
Meineke Car Care Bowl of Texas
Texas Tech Red Raiders – Minnesota Golden Gophers
03h LIVE bei ESPN America; Tape morgen 11h30.
Hier steigt die Big Ten Conference in die Bowl Season 2012/13 ein, und der erste, der die Ehre der stolzen Mutter aller Conference verteidigen muss, ist der Underdog von der University of Minnesota gegen Texas Tech.
Minnesota gegen Texas Tech? Da war doch mal was? Tief in mich hineingehorcht, und ja, im fernen 2006 zu meiner Anfangszeit im College Football gab es eine Bowl Season mit irren Footballspielen (Sun Bowl, Fiesta Bowl usw.), und eines davon war das damals leider bei uns nicht live übertragene Insight Bowl, Texas Tech – Minnesota:
Heute also die “Neuauflage”, und beide Unis sind spannend. Die Texas Tech Red Raiders (7-5), deren Record schwächer ist als die Leistungen, und auch wenn die Offensivpower von Zeiten eines Mike Leach nicht ganz erreicht wurden, so gibt es dennoch im Schnitt 38 Punkte pro Partie. Hauptgrund ist nach wie vor das Passspiel um QB Seth Doege.
Allerdings war die Vorbereitung auf das Spiel nicht ohne Nebengeräusche: Der Head Coach Tommy Tuberville, im College Football schon eine Hausnummer, wechselte Anfang Dezember völlig überraschend nach Cincinnati, und der Nachfolger lässt die Fanscharen in Lubbock/TX geiler als geil werden: Der 33jährige Kliff Kingsbury, aus der NFL als Brady-Backup in New England bekannt, und zuvor am College der erste von vielen Star-Quarterbacks bei Texas Tech. Kingsbury gilt bei den Red Raiders als Legende, und er sammelte zuletzt als Assistent von Kevin Sumlin in Houston und bei Texas A&M Erfahrung; nicht wenige glauben, dass der Cheftrainer-Job zu früh kommt, aber das soll die Euphorie nicht bremsen. Heute wird Kingsbury allerdings noch nicht coachen, sondern der OL-Coach ChrisThomsen, und diese Ablenkungen könnten die Chance für Minnesota sein…
…die auch so ihre Trainergeschichten liefern: JerryKill ist nun zwei Jahre dort und man hört prinzipiell nur Gutes über seine Arbeit, aber Kill hatte schon mehrere epileptische Anfälle an der Seitenlinie (letztes Jahr habe ich das live am TV miterlebt, das mucksmäuschenstille Stadion war gespenstisch) und Kill ist ob der nervlichen Belastung nicht über jeden Zweifel erhaben.
Auf dem Spielfeld ist die 6-6 Bilanz für die notorischen Loser Minnesotas schon ein Erfolg – Euphorie will aber nicht so recht aufkommen. Verletzungsprobleme und Suspendierungen haben dafür gesorgt, dass der QB/WR MarQueis Gray mittlerweile zum reinrassigen Wide Receiver zurückgeschult wurde und die Spielmacheraufgabe an Freshman Philip Nelson übertragen wurde, der so blass spielte, dass die Gophers fast ausschließlich laufen müssen. Und wenn Texas Tech in der Defense so was wie eine Stärke hat, ist es die Position der Defensive Tackles um das NFL-Kaliber KerryHyder (ein Junior).
Das sind alles Gründe, weswegen sich der 12pts-Spread pro Texas Tech für mich nicht zu hoch anfühlt, trotz der unruhigen Vorbereitung auch auf deren Seite.
Die nächsten Tage sind Großkampftage im College Football. Heute geht es los mit einem „Triple-Header“ an Bowls: Military Bowl aus Washington, Belk Bowl aus Dallas und Holiday Bowl aus San Diego. ESPNA ist überall live dabei.
Military Bowl
San José State Spartans – Bowling Green Falcons
21h LIVE bei ESPN America
Die #24 San José State Spartans (10-2) gehören zu den positiven Überraschungen der Saison: Innerhalb von drei Saisons machte Head Coach MikeMcIntyre die Jungs von 1-12 zu 10-2, aber wegen des Dominoeffekts auf der Trainerposition ist McIntyre heute gar nicht mehr an der Seitenlinie (wurde von Colorado angeheuert). Auch auf der Gegenseite steht ein Rebuilding-Genie: DaveClawson, der Bowling Green innerhalb von drei Saisons von 1-12 in die Bowl Season coachte.
Diesmal sind die Spartans auf dem Papier klarer Favorit: Die Offense ist aufregend mit dem QB David Bales, der als sehr sicherer, fehlerarmer Werfer gilt, und vor allem dem kleinen Wusler WR Noel Grigsby, der aus Kurzpässen gerne mal einen 80yds-Touchdown fabriziert.
BowlingGreen (8-4) hat keine gute Offense, aber eine sehr gute Defense mit einem potenziellen Draft-Kandidaten: DT Chris Jones, der genügend Druck macht, um die Secondary im Alleingang zu entlasten. SRS favorisiert San José State mit 13 Punkten, aber aufgrund des Interimscoaches KentBaer bin ich skeptisch, ob die Spartans das wirklich so klar dominieren werden.
Was ich ebenso nicht erwarte: Gut besetzte Ränge im RKF Stadium von Washington. Keine Militärs, dafür ein Westküstenteam… riecht nach maximal 15.000 Zuschauern.
Belk Bowl
Cincinnati Bearcats – Duke Blue Devils
0h30 LIVE bei ESPN America; Tape morgen 13h30.
Viel Trara wird gemacht um die Qualifikation von Duke (6-6) für die Bowl Season. Man muss sich vor Augen führen, dass Duke eine „Basketball-Universität“ ist, d.h. der Football genießt bei allem großen Namen der Blue Devils nur einen untergeordneten Stellenwert. So war 1994/95 s’letzte Mal, dass Duke sich für eine Bowl qualifizieren konnte. Rühmlich war das ganze nicht (man ist 6-6 und 0-5 gegen Teams, die ebenso „bowl-eligible“ sind), aber immerhin war man nicht mehr das Schlachtopfer auf der Bank. Head Coach David Cutcliffe, der schon Eli Manning groß gemacht hatte, lässt recht lässig werfen, und so gilt die Combo QB Sean Renfree/WR Conner Vernon dann auch als durchaus profikompatibel.
Auf der anderen Seite kommt Cincinnati (9-3) ohne Head Coach daher, nachdem ButchJones gen Tennessee abgewandert ist und Tommy Tuberville erst im Januar zum Team stoßen wird. Cincy ist mir als explosive Offense in Erinnerung, aber es scheint Knatsch gegeben zu haben, denn der Quarterback mit dem göttlichen Namen, Munchie Legaux, wurde zur Saisonmitte durch Brendan Key ersetzt. Von der Offense weiß man nie, was man erwarten kann: Mal gibt es eine 30/70 Pass/Lauf-Ratio, mal eine 60/40-Ratio. Gegen Duke und sein Sieb in der Defensive Line könnte eine heftige Prise von RB Winn reichen, um drüberzufahren.
Cincinnati ist im SRS mit 10 Punkten favorisiert. Vor drei oder vier Jahren waren die Bearcats in der Sugar Bowl mit Interimscoach angetreten (weil Brian Kelly damals zu Notre Dame gegangen war) und hatten sich abschlachten lassen. Diesmal wieder ohne den richtigen Head Coach. Ich bin gespannt, kann mir einen Sieger Duke mit seiner Defense aber beim besten Willen nicht vorstellen.
Holiday Bowl
Baylor Bears – UCLA Bruins
4h LIVE bei ESPN America; Tape morgen 16h.
Den Freunden gepflegter Defensivarbeit kann ich schon jetzt vom Einschalten abraten, denn wenn Baylor und #17 UCLA im Bärenduellin San Diego aufeinander treffen, wird es vor allem über viele Yards und Punkte gehen.
Die Baylor Bears (7-5) hatten im Jahr eins nach Robert Griffin III zwar diverse kleinere Problemchen, vor allem in der Defense, aber nach einner Niederlagenserie im Oktober (u.a. knapp 63-70 (!) gegen WVU und 50-56 gegen Texas verloren) berappelte man sich und schloss im November mit Siegen über große oder beachtliche Truppen wie K-State, Texas Tech oder Oklahoma State ab. Zu Baylor soviel: Man scort 44.1 Punkte pro Spiel. Man kassiert 38.2 Punkte pro Spiel. ’Nuff said.
Zum neuen Superstar im Angriff ist der RB Lache Seastrunk mutiert, der aus Oregon gekommen war und in den letzten Wochen zur Hochform aufgelaufen ist; aber es gibt auch einen guten QB in Nick Florence und einen WR Terrance Williams, der im NFL-Draft schon als Erstrundenpick gehandelt wird.
Die UCLA Bruins (9-4) auf der anderen Seite gehen bei mir mit ihrer Bilanz durchaus als Sensationsteam durch und dürften die insgesamt komplettere Mannschaft besitzen. Jim Mora jr., dieser Name als Head Coach ist bei mir ja längst verbrannt, aber Mora scheint in Los Angeles gute Arbeit geleistet zu haben, denn von allein gewinnst du eine Division mit Arizona State und USC dann auch nicht.
Star ist RB Jonathan Franklin, der den Angriff quasi im Alleingang trägt und sowohl eine große Anzahl an Carries bekommt, als auch viele Bälle fängt und im Pac-12 Title Game in Stanford fantastische Zahlen ablieferte: 216 Yards in 22 Carries.
Baylor ist im SRS mit 0.5 Punkten favorisiert, und das zeigt uns schon: Hier könnte es knapp zugehen. Lassen wir einfach die Turnovers entscheiden (beide Mannschaften mit über 2 Turnovers/Spiel durch die Defense) und hoffen auf ein Spiel mit viel Hin und Her (und wenigstens etwas Defense…).
Pizza Bowl aus dem Ford Field zwischen zwei durchwegs unterdurchschnittlichen Mannschaften: Jede Wette, dass am zweiten Weihnachtsfeiertag eher maue Quoten eingefahren werden, wenn sich die Western Kentucky Hilltoppers (7-5) aus der Sunbelt Conference und die Central Michigan Chippewas (6-6) aus der MAC im nasskalten Detroit gegenüberstehen.
Western Kentucky ist eigentlich eine feel good-Story: Erst seit 2008 spielt man in der FBS mit, und unter dem Head Coach Willie Taggert, einem Lokalhero und ehemaligen Studenten an dieser Uni, ging es schrittweise bergauf: Nach drei Lehrjahren war man schon letztes Jahr „bowl-eligible“, war aber nicht berücksichtigt worden. Dieses Jahr schon, und dann wechselte ausgerechnet Taggert vor Start der Bowl Season zu South Florida, und wird die Früchte seiner Arbeit nicht ernten können. Nächstes Jahr kommt dann eine der verhasstesten Gestalten auf Head Coach: Der windige Bobby Petrino (ex-Louisville, ex-Atlanta, ex-Arkansas), der noch überall verbrannte Erde hinterließ und ein halbes Jahr nach der Kellnerinnen-Geschichte wieder eine Anstellung auf Zeit gefunden hat.
Central Michigan, vor drei Jahren noch eine heiße Geschichte unter Butch Jones (jetzt Tennessee Volunteers) und dann zwei Jahre im Nichts, ist nach allen fortgeschrittenen Rankings eine der schwächsten FBS-Mannschaften (irgendwo zwischen #100 und #120 verortet) und primär wegen knapper Siege über inferiore Konkurrenz überhaupt qualifiziert, während Western Kentucky seit Oktober einen einzigen Sieg eingefahren hat. Bleibt einzig für NFL-Fans was zum Schauen: Der „Eric Fisher-Watch“. Fisher ist Offensive Tackle bei Central Michigan und gilt als Geheimtipp für einen ganz hohen Draftpick 2013.
Western Kentucky ist im SRS schon als unterdurchschnittliche Mannschaft klassifiziert, gegen CMU aber immer noch mit 9 Punkten favorisiert.
Spiel gibt es ab 1h30 LIVE bei ESPN America; ein Tape folgt dann morgen, 27.12. ab 18h.
Das Playoff-Bild hat sich nach dem 16ten Spieltag merklich gelichtet. Um nichts weiteres zu spoilern, gibt es die wichtigsten Infos und den aktualisierten Spielplan für Woche 17 nach dem Sprung.
American Football Conference
Die Playoff-Teams stehen bereits fest: Houston (12-3), Denver (12-3), New England (11-4) und Baltimore (10-5) haben ihre Divisionen schon gewonnen, Indianapolis (10-5) und Cincinnati (9-6) sind die Wildcard-Teams. Das Seeding in der Spitze kann sich noch ändern:
Die Texans haben es zuhause gegen Indy in der Hand, können per Sieg den Top-Seed fixieren; bei einer Niederlage ist man darauf angewiesen, dass Denver und New Englnad verlieren. Im schlimmsten Fall kann Houston sogar noch an #3 zurückfallen, nämlich bei eigener Niederlage und Siegen von Denver und New England.
Denver kann mit Sieg über Kansas City und einer Houston-Niederlage noch an #1 vorrücken, aber bei eigener Niederlage und Patriots-Sieg auch noch an #3 zurückfallen.
New England hat noch vieles drin: Top-Seed, wenn Denver und Houston verlieren und man selbst gegen Miami gewinnt, #2-Seed mit eigenem Sieg und Niederlage von Denver oder Houston, aber auch bei eigener Niederlage und Ravens-Sieg noch ein Zurückfallen auf #4 (wegen des kontroversen Ravens-Fieldgoals in Woche 3).
Baltimore ist #4 und nur in letztgenanntem Falle noch mit Chancen auf den dritten Seed.
Der vierte Seed könnte aber fürs Erste sogar der attraktivere sein, da man dann „nur“ gegen Indianapolis spielen müsste und eine Runde weiter wohl nach Houston (und nicht zu den gewaltigen Denver Broncos, Stand heute).
Die Seeds #5 und #6 sind fix vergeben: Indianapolis hält selbst bei einer Niederlage den tie-Breaker „record in common games“ gegen Cincinnati.
National Football Conference
Der Kantersieg der Seahawks gegen San Francisco hat große Auswirkungen auf das Playoffbild: Top-Seed ist und bleibt Atlanta (13-2), das von Green Bay (11-4) nicht mehr eingeholt werden kann; Green Bay kann aber den #2-Seed und somit Freilos in Runde eins mit einem Sieg in Minnesota freischalten.
Dahinter wird es „murky“. San Francisco (10-4-1) ist aktuell an #3, muss aber daheim gegen Arizona gewinnen, um den Divisionssieg in der bockstarken NFC West klarzumachen. Nur mit eigenem Sieg und Packers-Niederlage kann man noch an #2 vorrücken. Ein Rückfall auf #4 ist ausgeschlossen.
Seattle ist mit 10-5 Siegen fix für die Playoffs qualifiziert; das Seeding ist noch in der Schwebe: Bei entsprechendem Ausgang (Sieg über STL, SF-Niederlage) springt man noch an #3 oder – wenn auch noch zusätzlich Green Bay in Minnesota verlieren würde – sogar an #2! Fix ist aber auf alle Fälle mindestens der fünfte Seed, weil man die direkten Duelle gegen Dallas, Minnesota und Chicago gewonnen hat und von den Giants (maximal 9-7) nicht mehr eingeholt werden kann.
Der vierte Seed geht an den Sieger der NFC East. Da führt aktuell Washington (9-6) vor Dallas (8-7) und den Giants (8-7). Das letzte Spiel der Regular Season 2012/13 wird am Sonntag Washington-Dallas sein; der Sieger gewinnt die NFC East und den #4-Seed.
Der sechste Seed ist der am schwierigsten zu erklärende. Vier Teams kommen dafür in Frage: Minnesota (9-6), Chicago (9-6), New York Giants (8-7) und Washington (9-6), sofern sie ihr Heimspiel gegen Dallas verlieren sollten (Dallas ist mit Sieg an #4, mit Niederlage aber komplett aus dem Playoffrennen).
Die Vikings haben es in der Hand: Mit Heimsieg gegen Green Bay (schwierig genug) ist man durch. Bei einer Niederlage ist man darauf angewiesen, dass Dallas und NY Giants und Chicago jeweils verlieren!
Chicago wäre der nächste an der Reihe: Wenn die Vikes verlieren, sind die Bears mit einem Auswärtssieg in Detroit durch.
Dann käme Washington, das mit einer Heimniederlage gegen Dallas zwar die Division verlieren würde, aber noch den #6-Seed fixieren könnte, und zwar, wenn Minnesota und Chicago verlieren.
Die geringsten Playoffchancen hat Titelverteidiger New York Giants, die auf alle Fälle mal selbst zuhause gegen Philadelphia gewinnen müssen. Und dann ist man darauf angewiesen, dass Washington die Dallas Cowboys schlägt, und dass Minnesota und Chicago jeweils verlieren.
Dallas wie erklärt kann den sechsten Seed aufgrund der verlorenen tie-Breaker Situationen gegen sämtliche anderen Kandidaten nicht mehr einfahren, hat es aber in der Hand, mit einem Auswärtssieg in Washington seine Division und den #4-Seed zu holen (weil man den common games record dann 8-4 vs 7-5 gewinnen würde).
Und dieses Spiel, Washington-Dallas, ist dann auch wie prognostiziert das Sunday Night Game am Sonntag und wird die Regular Season 2012/13 beenden. Da werden wir dann auch vor dem Kickoff dieser Partie wissen, ob Washington sich auch eventuell eine Niederlage würde leisten können, oder ob es ein „richtiges“ vorgezogenes Playoffspiel sein wird: Dass nämlich beide gewinnen müssen, um überhaupt die Playoffs zu erreichen.
Weil es keine tie-Breaker Situationen gibt, in denen SOV oder SOS benötigt werden, sind viele Spiele am letzten Wochenende wertlos oder nur noch für die Draftreihenfolge 2013 interessant.
Draft 2013
Kansas City kann mit einer Pleite in Denver den Top-Pick 2013 „gewinnen“; bei einem Sieg würden die Jacksonville Jaguars plötzlich „vorrücken“, es sei denn, sie gewännen in Tennessee.
Schedule für den Sonntag
NB: Alle 22h-Spiele beginnen diesmal zeitgleich um 22h25.
19h-Spiele
Atlanta – Tampa Bay (wertlos)
Buffalo – NY Jets (wertlos)
Cincinnati – Baltimore (fast wertlos)
Detroit – Chicago (u.U. wichtig)
Tennessee – Jacksonville (praktisch wertlos)
Indianapolis – Houston (Top-Seed HOU)
New Orleans – Carolina (wertlos)
NY Giants – Philadelphia (u.U. für NYG wichtig)
Pittsburgh – Cleveland (wertlos)
ESPN America zeigt davon: Detroit-Chicago. SPORT1+? Mir noch nicht bekannt.
Die 22h25-Spiele
San Diego – Oakland (wertlos)
San Francisco – Arizona (für SF wichtig)
Seattle – St Louis (von SF-ARI abhängig)
Minnesota – Green Bay (für beide extrem wichtig)
New England – Miami (für NE möglicherweise wichtig)
Denver – Kansas City (für DEN möglicherweise wichtig)
ESPN America zeigt davon: Minnesota-Green Bay. SPORT1+ ebenso noch unbekannt, wie auch PULS4.
[Update] PULS4 zeigt, wie in den Kommentaren erwähnt wurde, MIN-GB.[/Update]
Die Sofa-Quarterbacks haben sich am gestrigen Heiligen Abend wieder zusammengesetzt und den 16ten Spieltag besprochen: Andreas Renner/SKY, Nicolas Martin/GFL TV, Dieter Hoch/Huddle und Kai Pahl/Allesaussersport waren mit dabei. Themen sind unter anderem: Spieltagsanalyse, NFC-Playoffbild, Suche nach dem Rookie des Jahres.
Die Seattle Seahawks, in diesem Power-Ranking schon seit vielen Wochen in den Top-5, mausern sich nun langsam auch in der öffentlichen Wahrnehmung zu einem Geheimfavoriten.
Seattles Stärken sind schwer auszumachen, da sie überall liegen: Die Offense ist prinzipiell eine Lauf-Offense, die hinter einer sehr, sehr soliden Offensive Line mit zwei fantastischen Running Backs aufwartet: RB #24 Marshawn Lynch gibt dabei das Arbeitstier, Rookie-RB #30 Robert Turbin so was wie den Speedster. Vor allem Lynch spielt eine MVP-würdige Rolle und so gut, wie ich es von ihm noch nie gesehen hatte. Als Lynch gegen San Francisco mal wieder drei Abwehrspieler aus dem Weg rammte, dachte ich heimlich „beast mode“; es vergeht keine halbe Sekunde und Al Michaels bei NBC: „somewhat beast mode by Marshawn Lynch“…
Rookie-QB #3 Russell Wilson muss den Angriff nicht gänzlich allein tragen, aber seine Rolle ist im Laufe der Saison immer größer, wichtiger geworden. Wilson macht wenige Fehler, obwohl er kein Play aufgibt und sich weigert, den Ball bei der ersten Gelegenheit auf die Tribüne zu befördern. Diese Scrambles bei kollabierender Pocket warden zum letzten Mal anno 2004 von Donovan McNabb gesehen. Der Receiving-Corp ist nichts narrisch zu werden, aber die Leute sind solide und machen die Plays, wenn es sie braucht: WR #89 Doug Baldwin ist ein Mann, den man knuddeln könnte, und sogar WR #18 Sidney Rice hat seine Tendenzen, wichtige Bälle fallen zu lassen, offenbar aufgegeben.
Die Defense lebt von ihrer phänomenalen Secondary, die alles abräumt, was überhaupt an Bällen dorthin kommt. Was S #29 Earl Thomas zum Beispiel spielt, ist seit den Glanzzeiten von Polamalu und Reed ungesehen in der NFL (man gebe sich wirklich mal ein paar All-22 Tapes, das ist sensationell), und mit CB #25 Richard Sherman gibt es einen grundsoliden Manndecker, der für eineinhalb zählt.
Etwas mau finde ich zwar mittlerweile den Pass Rush der Defensive Line, weswegen viele Blitzes geschickt werden müssen; aber wenn du aus der zweiten Reihe einen OLB#51 Bruce Irvin schicken kannst, gibt es größere Probleme… und dass die Hawks kaum Verletzungssorgen haben, hilft natürlich auch.
Es hängt nun viel vom letzten Spieltag ab: Seattle kann bei entsprechenden Ergebnissen gar noch bis an #2 hoch springen und wäre dann ein monströser Superbowl-Kandidat. Aber selbst an Seed #5 würde ich die Jungs in Washington oder Dallas favorisieren, und wer weiß, was dann in Atlanta oder Green Bay drin ist…
Vielleicht wird die Saison in den Playoff von einem „Rookie-Tag“ des RussellWilson beendet. Vielleicht ist die Diskrepanz Heim/auswärts bei den Hawks tatsächlich größer als bei anderen Teams und die Hawks werden fern ihres großartigen Heimstadions durch den fünften Seed entscheidend geschwächt.
Ist wurscht. Ich weiß auf alle Fälle, wem ich in den Playoffs dieses Jahr heimlich die Daumen drücken werde.
Die Power-Rankings.
NFL 2012/13 – Power Ranking Woche 16
WP entspricht der Siegchance der jeweiligen Franchise gegen eine standardisierte, durchschnittliche NFL-Franchise, (LW) ist das Ranking von letzter Woche, E16 ist WP hochgerechnet auf 16 Spiele (WP*16 = E16), SOS ist der bisherige Strenght of Schedule, den dieses Modell für die jeweilige Franchise errechnet, Rs die Platzierung des Schedules, W-L die tatsächliche Sieg-Niederlagen-Bilanz jeder Franchise zum Ende der Woche 16. Fettgedruckte Teams sind bereits für die Playoffs qualifiziert.
Comments
Die „Big-2“ Denver/San Francisco sind erstmals seit vielen Wochen aufgebrochen, weil die eh schon dominanten Seahawks reinschossen und um ein Haar fast die Spitzenposition übernommen hätten. Seattle und San Francisco haben zudem für Playoff-Teams unheimlich schwere Schedules gespielt.
Seattle ist nicht in den letzten Wochen explodiert, wie man uns weismachen will. Seattle rangiert seit vielen, vielen Wochen den Top-6 der NFL, according to dieses Model. In Woche 8 z.B. war Seattle 4-3 und in diesem Modell trotzdem an #5 gerankt. Seither sind die Hawks noch besser, noch dominanter geworden, aber es ist nicht so, dass sie im Oktober nicht auch schon eine Spitzenmannschaft gewesen wären.
Ein Team, das wohl zugleich überschätzt und unterschätzt ist: Die Atlanta Falcons, die vielleicht nicht 13-2 Kaliber sind, aber mal ehrlich: Solche Bilanzen erreichst du in der NFL ohne etwas Glück nicht. Die Mannschaft ist vom Potenzial ein grundsolides 11-5 Team mit einer herausragenden Pass-Offense und guter Defense, und sie sollte auf alle Fälle das Leistungsvermögen haben, ihr Playoff-Stigma abzulegen. Ob es zum Superbowl reicht? Nicht sicher, aber es wäre keine Schande, es in diesem NFC-Playofffeld nicht zu packen.
WR Calvin Johnson brach den ersten der beiden “großen” Yards-Rekorde (der nächste ware der Rushing-Rekord), aber es fühlte sich recht „leer“ an. Dass Johnson der beste von allen ist, war eh jedem klar gewesen, aber die dummen Fehler in dummen Zeitpunkten machten Detroit auch gegen den NFC-Seed Atlanta einen Strich durch die Rechnung. Besonders ärgerlich diesmal: JimSchwartz lässt bei 21-13 Rückstand in der Schlussphase ein Field Goal von der 2yds-Line kicken! WFT? Vom angeblichen numbers guy Schwartz war diese Saison nichts zu sehen.
Bei den Arizona Cardinals hätte Tebow (2011 mit 4.7 NY/A) gute Chancen auf den Starter-Platz: Die Cards bringen 4.4 NY/A im Passspiel zustande, was Werte sind, über die die Lions von 2008 oder die Rams von 2009 lachen würden. Allerdings haben die Cards dabei auch gegen den schwersten Schedule der Liga spielen müssen – und am Sonntag geht es noch nach San Francisco…
Sieg-Wahrscheinlichkeiten für Week 17
Woche 16 war mit 10-6 richtigen Tipps für dieses Modell nicht mehr ganz der Brenner wie die Wochen vorher; Excel ist nun mit 131-60 bei 68.6% richtigen Tipps. Letzte Woche – und wenn nicht noch ein kolossaler Kollaps folgt, war es ein viel besseres Jahr für das Modell als ich es erträumt hatte.
HOME % AWAY %
Atlanta 70 Tampa Bay 30
Buffalo 52 N.Y. Jets 48
Cincinnati 61 Baltimore 39
Detroit 55 Chicago 45
Tennessee 66 Jacksonville 34
Indianapolis 36 Houston 64
New Orleans 33 Carolina 67
N.Y. Giants 60 Philadelphia 40
Pittsburgh 69 Cleveland 31
San Diego 60 Oakland 40
San Francisco 91 Arizona 9
Seattle 72 St Louis 28
Minnesota 37 Green Bay 63
New England 60 Miami 40
Denver 92 Kansas City 8
Washington 62 Dallas 38
Die Sonne geht unter in Hawai’i – Bild: korsakoff.
Für die Hartgesottenen gibt es jedes Jahr in der Christnacht ein Footballspiel, nämlich dann, wenn in Honululu im Aloha Stadium der/die/das Sheraton Hawaii Bowl ausgespielt wird (02h LIVE bei ESPN America, Tape morgen 18h). Statt der normalerweise gesetzten Hawai‘i Warriors (diesmal nicht qualifiziert) treten heute die Fresno State Bulldogs (9-3) aus der MWC gegen die Southern Methodist University Mustangs (6-6 aus der C-USA) an.
Wenn schon die Hausherren nicht dabei sind, so hat doch einer ein Heimspiel: SMU-Coach June Jones, einst der Mann, der aus bloß ein paar Steinhütten in Honululu einen BCS-Buster (Hawaii spielte 2007/08 in der Sugar Bowl) gebaut hatte und noch heute, fünf Jahre nach seinem freiwilligen Abgang, im Aloha Stadium ein gefeierter Mann sein dürfte. Jones war damals, frustriert von den limitierten Budgets der Warriors, nach Dallas/TX gegangen, an die private SouthernMethodistUniversity (SMU), wo er ähnliche Umkremeplungsarbeit leistete.
SMU ist kein gewöhnliches Footballprogramm: SMU war in den 80ern, zur Boomzeit von Dallas, eine Macht in der damaligen SouthwestConference und gehörte mit (gekauften) Superstars wir RBEricDickerson alljährlich zu den National-Title Anwärtern… bis nach wiederholten schweren Recruitingverstößen und mehreren ausdrücklichen Warnungen seitens der NCAA die berüchtigte death penalty, der Ausschluss vom Spielbetrieb, ausgesprochen wurde (siehe auch ESPN-Doku Pony Excess). SMU war damit nicht nur der erste Dominostein zum Fall der Southwest Conference, sondern erholte sich selbst als Programm über 20 Jahre nicht von dem Ausschluss. Bis June Jones Anfang 2008 aus – eben – Hawaii kam, den Schalter umlegte und SMU nun zum vierten Mal in der Bowl Season hat. Favorit ist heute allerdings Fresno State mit seinem starken Passspiel um Quarterback Derek „ich bin Davids kleiner Bruder“ Carr: 13 Punkte laut Excel.
Und damit allen ein frohes Weihnachtsfest. Lasst euch reichlich beschenken und trinkts nicht zu viel Tee. Man liest sich dann morgen.
[01h29] Endstand Baltimore 33, NY Giants 14. ’s Gute an solchen Blowouts: Das Schlussviertel ist meistens schnell um. Der famose Tyrod Taylor (von Virginia Tech) mit ein paar Hand-Offs, und das Spiel ist um. Giants hatte ich eben erklärt, aber auch in der AFC ist damit einiges getan: BAL fast sicher mit dem #4-Seed (es sei denn, NE verliert und BAL putzt CIN). Baltimore aber auf alle Fälle mit dem Gewinn der AFC North.
Ach ja, und: Beste Vorstellung der Ravens in dieser Saison.
[01h30] FOX wirbt noch fleißig mit dem WAS-DAL Spiel, das zu 99.9% von NBC in die Primetime „geflext“ (bitte deutsches Wort für finden!) wird.
[01h27] Baltimore 33, NY Giants 14/Q4. Ehrentouchdown #87 Hixon. Das ist der Mann mit einer deutschen Mutter, by the way.
[01h17] Baltimore 33, NY Giants 7/Q4. Nächster langer Lauf gegen die in Auflösungserscheinungen befindliche Giants-Defense. Bissl Kampfgeist gibt es noch, weil RB Pierce an der 1yds Line gestoppt wird und in der Folge ein Field Goal herhalten muss. Spiel trotzdem zu Ende. Die Giants zucken im Playoffrennen noch, weil sie:
mit eigenem Sieg über Philadelphia (daheim)
und mit Washington-Sieg gegen Dallas
und mit entweder Vikes-Pleite in Green Bay oder (sofern SEA heute Nacht noch verliert) Seattle-Pleite daheim gegen St Louis (oder beide dieser Kombinationen)
den fünften oder sechsten Seed noch kassieren können. Ist angesichts der Bilder der letzten zwei Wochen unwahrscheinlich, aber who knows. Wir haben größere Überraschungen gesehen.
[01h08] Mit einer Serie Incompletions müssen die Giants zehneinhalb Minuten vor Schluss schon wieder punten, und ich bin ein paar Ravens-Läufe davon entfernt, das Ding endgültig für gegessen zu erklären.
[01h02] Baltimore 30, NY Giants 7/Q4. Jetzt kommt auch noch etwas Laufspiel dazu, um die Uhr runterzutickern. Die Ravens spielen das locker runter und die Giants stehen konsterniert an der Seitenlinie und schauen sich das Treiben an.
[00h48] Wieder ein Blitz im dritten Down (NB #38 Brown), wieder ein Sack gegen Manning – und Manning hat keine Lust mehr. Aber wieder eine Verletzungspause. Dieses Spiel ziiiiiiiieht sich, und es ist nicht so, dass es begeistern würde…
[00h38] Baltimore 27, NY Giants 7/Q3. Was auch immer LT Oher an personal fouls aufführt: Es bleibt ohne negative Folgen, denn wohin QB Flacco auch immer wirft, Doppeldeckungen, Dreifachdeckungen: Boldin, Pitta und Co. fangen alles. Am Ende ist das Field Goal fast zu wenig, und lässt den Spalt in diesem Spiel noch einen halben Zentimeter offen.
[00h30] Das Spiel wird immer unansehnlicher. Ich ibin kurz davor, LT Michael Oher auf den Mond zu schießen.
[00h22] Noch wenig Neues in der zweiten Halbzeit: Eli Manning sieht sich immer noch zu brutal unter Druck und kann damit nicht umgehen. Zwei, dreimal waren gefährliche Pässe ins Herz der Secondary interception-gefährdet.
[00h12] Tom Coughlin soll (nicht unerwartet) extrem angefressen sein und hat Wechsel in der Defensive Line angekündigt.
[00h00] Halbzeit Baltimore 24, NY Giants 7. Dominante Vorstellug der Ravens, deren Defense hier beeindruckt, den Giants ganze 20 Offense-Plays vergönnte (IMHO null 3rd down-Verwertungen für New York, weil ständig lange dritte Versuche provoziert werden). Baltimores Offense spielt nicht fehlerfrei, aber sie kreiert immer wieder offene Receivers, und die fangen dann teilweise spektakuläre Catches. Laufspiel wird dosiert eingesetzt, vor allem für Draws – ein Draw war dann auch der beste von den Läufen des Ray Rice.
[23h52] Baltimore 24, NY Giants 7/Q2. Meine Fresse, die Ravens fahren da ja drüber! Flacco grinst sich einen ab, während WR Boldin fantastische Catches macht und Ray Rice das, was er am allerbesten kann: Kurzpass auf einer Post-Route aufnehmen, Linebacker aussteigen lassen, lockeren TD scoren.
[23h43] Wie stehen die Wettquoten nun übrigens, dass nächste Woche Washington-Dallas als Sunday Night Game und Quotenhit bei NBC laufen wird? Eins zu einskommanullnullnulleins?
[23h40] Ziemlich große Konfusion in der FOX-Kabine bei Buck/Aikman, was eine unübersichtliche Fumble-Situation um Eli Manning anging. Derweil kriegt WR Hakeem Nicks einen Anschiss vom Coach, weil er jenen potenziellen Manning-Fumble auf dem Spielfeld, obwohl in nächster Nähe, nicht weiter beachtet hatte und einfach zugesehen hatte wie die Ravens den Ball aufnahmen.
(und mal im Ernst: keinen Vorteil für die Giants? Mit der Fumble-Rück-Recovery hätten sie ein 1st down gehabt! So mussten sie im 4th down punten. Idioten.)
[23h32] Baltimore 17, NY Giants 7/Q2. Die Ravens-Offense funktioniert recht gut, die Receivers sind offen und machen angesichts der etwas ungenauen Flacco-Würfe zum Teil artistische Catches für die Galerie (WR Boldin!). Am Ende verschenkt man nach dem zurückgenommenen Jones-TD mit unkreativen Rice-Läufen über die Mitte den Touchdown.
[23h28] Die Referee-Entscheidung beim „Touchdown“ für WR #12 Jacoby Jones ist angesichts der Calvin-Johnson-Rule nur konsequent und nachvollziehbar.
[23h18] Die Ravens zeigen sich sehr druckvoll und sind ohne Scheu, per Blitzer zusätzlichen Druck zu senden. Manning hat damit so seine Probleme.
[23h02] Baltimore 14, NY Giants 0/Q1. Bei einem tiefen Ball wird Giants-CB #23 Webster – laaaaaaaange nicht zum ersten Mal dieses Jahr – verbrannt (diesmal von WR Torrey Smith), und kurz danach zieht BAL auf zwei TD davon. Ich würde mich angesichts der beiden suspekten Defenses da aber noch auf nix festlegen wollen.
[22h56] Also: Das Playoffbild in der AFC hat sich insofern gelichtet, als dass wir die 6 Playoffteams nun kennen:
HOU, DEN, NE sind Divisionssieger. Houston kann nächste Woche in Indianapolis den Top-Seed, den man heute verpasst hat, nachträglich klarmachen.
Indianapolis (10-5) ist Wildcard Team und höchstwahrscheinlich Seed #5.
Baltimore und Cincinnati sind drin, und Baltimore kann mit einem Sieg heute gegen die Giants den Divisionssieg klar machen. Bei Ravens-Niederlage heute hat Cincinnati nächste Woche daheim die Chance, an den Ravens noch vorbeizuziehen.
In der NFC:
Atlanta ist Top-Seed.
San Francisco ist durch, kann heute Nacht in Seattle den Divisionssieg klarmachen.
GB (11-4) kann unter Umständen noch an San Francisco vorbeiziehen (z.B. wenn SF heute verliert), ist aber sicher Sieger der NFC North.
In der NFC East: Giants sind mit einer Niederlage heute fast raus (denn es braucht dann nächste Woche: eigenen Sieg gegen Philly, Sieg Green Bay über Minnesota, Sieg Washington über Dallas, Niederlage Chicagos in Detroit). Washington – Dallas nächste Woche wird zu einem Endspiel um den Divisionssieg und den Seed #4. Washington könnte im Falle einer Niederlage noch durch die Hintertür die zweite Wildcard bekommen; Dallas nicht mehr.
Seattle ist der Favorit auf die erste Wildcard, selbst mit Niederlage heute (u.a. weil man das direkte Duell mit Minnesota gewonnen hat)
Minnesota ist mit 9-6 nun in guter Position, nächste Woche gegen Green Bay eine Wildcard zu sichern, wenn die Giants heute verlieren.
[22h42] Ich melde mich in ein paar Minuten wieder.