Drittes Mal en suite Las Vegas Bowl für die #19 Boise State Broncos, und wirklich zum ersten Mal fühlt es sich „fair“ an: Boise State 2012 war eine Mannschaft, die sich primär über Turnover-Vorteile zu einer 10-2 Saison spielte, die sich nicht wie „10-2“ anfühlte.
Zu schwach war die Offense gewesen. Head Coach Chris Petersen gilt zwar als Offensiv-Genie, aber nachdem jedem klar war, dass QB Joe Southwick die hohen in ihn gesteckten Erwartungen nicht würde erfüllen können, musste Petersen primär über simple Laufspielzüge und RB D.J. Harper (und den weißen WR Matt Miller) zu operieren, und versuchen, ja nicht den Ball herzuschenken. Den Rest sollte die Defense erledigen – und die machte ihren Job gut (u.a. 33 provozierte Turnovers).
Der Gegner Washington (7-5) würgte sich auch eher instabil durch die Saison, mischte gute Performances (Siege über Stanford und Oregon State) mit hohen Pleiten, und schön langsam kriechen die Kritikaster von Head Coach Steve Sarkisian aus ihren Löchern hervor und fragen unverhohlen, ob Sarkisian die Huskies jemals aus dem Mittelmaß herausführen kann.
Ein erster kleiner Schritt wurde diese Saison gemacht: Die jahrelang konstant schwache Defense schoss heuer in den Rankings weit nach oben – nicht in die Top-25, aber wenigstens nicht mehr in die Top-25 von hinten, und der junge S Shaq Thompson gilt als potenzieller Superstar in spe. Die lethargische Boise-Offense könnte damit durchaus mehr Probleme bekommen als erwartet.
Nach SRS (Boise mit 1.5 Punkten) und den Wettbüros in Las Vegas sind die Broncos heute trotzdem favorisiert. Auf dem Spiel steht aber nicht bloß dieser Bowl-Sieg. Auf dem Spiel steht vor allem auch die Stimmung und der Schwung, mit der beide Unis mit einem Sieg gegen einen durchaus namhaften Konkurrenten in die neue Saison gehen könnten. Nicht ausgeschlossen, dass der Sieger dann mit einem guten Ranking in die Saison 2013 gehen wird, und dann sieht man sich gleich zum Saison-Opener 2013 im neu umgebauten Husky Stadium der Washington Huskies in Seattle wieder…
Ab 21h30 LIVE bei ESPN America. Tape ist erstmal keines eingetragen, aber ich hoffe, ich kann heute live mitbloggen.
Vielleicht muss an der Stelle mal die Realität Einzug halten. 10-2 ist etwas, für das sich 90 Prozent aller Mid Majors die Finger abschlecken lassen würden, nur für Boise State ist das eine kleine Enttäuschung. Das zeigt natürlich, dass diese Uni ein besonderes Mid Major Programm hat. Aber man muss auch realistisch sein und anerkennen, dass die Jahren mit Kellen Moore so besonders waren, dass sie vielleicht nicht mehr wieder kommen, und dass 10-2 schon sehr viel ist.
Chris Petersen kann wohl wieder gehalten werden. Also wird Boise auch künftig in der Region mitspielen.
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