In Sachen American Football würde ich mich als Autodidakten bezeichnen. Im Gegensatz zu Fußball, Rodeln, Skifahren, Radfahren, Laufen, Schwimmen, Klettern und weiß der Teufel was habe ich nie den Sport ausgeübt, hab noch nichtmal eine Uniform angelegt bekommen. Faszinierend am Football waren für mich ursprünglich drei Dinge: Tabellen und Zahlen, der Thrill der Nacht und Christopher D. Ryan. Das und die vielen sensationell spannenden Playoffspiele der 2000er hielten mich immer wieder in Atem und sorgten dafür, dass ich mir American Football immer wieder ansah.
Das Spiel selbst schaute ich mir lange Zeit nur durch die Makro-Perspektive an: Wie grimmig sieht der Head Coach drein, wie reagiert das Publikum auf eine Interception, ist Pass oder Lauf angesagt, wohin laufen die Linebacker usw. Es ist nicht einfach, als Neuling seine Augen vom Ball wegzubewegen. Was ich über Spielsysteme wusste, hatte ich im Konsolenspiel Madden Football gelernt. Erst mit der Zeit, und mit verstärktem Konsum von College-Football lernte ich die Vorzüge von diversen Spielsystemen kennen und begann, mich für Feinheiten zu begeistern, die im Einheitsbrei der NFL nicht so offensichtlich erkennbar waren.
Alles, was ich über Kleinigkeiten wie Zuständigkeiten von Einzelspielern in gewissen Situationen und Schemen weiß, erlernte ich über ein Computerspiel (Madden eben) und das TV. Keine Bücher, keine Lehrgänge. Immer und immer wieder wurde ich mit meinem Halbwissen eines Besseren belehrt, begriff ich in der Wiederholung, was für einen Schmarren ich im Live-Spielzug angenommen hatte. Ich begann, mir Notizen zu machen über Spielsysteme, Philosophien, Spielzugdesign. Ich begann, Spielertypen und Spielsysteme gedanklich zu verheiraten und zu begreifen, weshalb eine Bohnenstange mit 1,57m und 65kg als Right Guard ebenso wenig funktionieren konnte wie ein 150kg-Bomber im Defensive Backfield.
Ich bin überzeugt, nur einen Bruchteil von den Details des Footballsports zu kennen und habe wohl noch immer nicht mehr als den Blick auf das große Ganze. Aber das reicht uns ja erstmal. Daher ist für die nächste Zeit, die GFWTC gibt uns ja quasi die Steilvorlage, der eine oder andere Blogeintrag zum Thema „was geht da unten auffm Spielfeld eigentlich vor sich?“ geplant – sozusagen von einem Laien für Laien.
Die entsprechenden Einträge werden dann nach und nach hier unten ergänzt. Coming Up: