The Countdown
#17 LSU Tigers.
SEC, Western Division.
2012: 10-3.
Der College-Football-Countdown von Paul Myerberg ist bei der #17 angelangt, den überraschend niedrig gerankten Louisiana State Tigers (SEC-West Division), einer Mannschaft, die nie in den Verdacht gerät, langweilig zu sein. Head Coach Les Miles hat die engen, dramatischen Spiele in seiner DNA, und bei aller Klasse, die seine Mannschaft besitzt, gerät sie immer wieder in die aufregenden, engen Partien.

Gehört zu den stimmungsvollsten Stadien weltweit: Das Tiger Stadium in Baton Rouge, ein 92.000er Gigant – Bild: Wikipedia.
In der vergangenen Saison hatte LSU noch ein wenig mit den Nachwirkungen des BCS-Finaldebakels von 2011/12 zu kämpfen, und zeigte vor allem auf fremdem Boden relativ besch…eidene Leistungen (u.a. eine Beinahe-Pleite in Auburn!). Hemmschuh war vor allem die unterirdische Pass-Offense um QB Zach Mettenberger, der kurioserweise ausgerechnet beim wichtigsten Saisonspiel gegen den stärksten Gegner (Alabama) die einzige vernünftige Vorstellung brachte.
Mettenberger ist auch diese Saison als Starter gedacht, aber nur, weil es absolut keine vernünftigen Alternativen gibt. Der neue OffCoord ist der aus der NFL (Chargers, Dolphins, Ravens) bekannte Cam Cameron, der eine schnellere Offense einführen möchte. Der LSU-Quarterback muss wohl zwar immer noch nicht mehr machen als das Spiel „zu managen“, wie die Amerikaner so sagen, aber im hochkarätig besetzten Spitzenfeld der SEC braucht es mittlerweile hie und da mehr als ein reines, bärenstarkes Laufspiel.
Das hätte LSU, zumindest solange der nicht koschere RB Jeremy Hill nicht erneut durch hirntote Kneipenschlägereien seine Spielberechtigung riskiert. Es gibt neben Hill noch einige mittelprächtige Backs sowie eine der besten Offensive Lines im College Football, sodass es an Mettenberger und dessen rundumerneuertem (oder aber auch: „unerfahrenem“) WR-Corp liegt, ob LSU dieses Jahr konkurrenzfähig im Sinne von „BCS-Titelkandidat“ ist.
LSU Tigers Defense
Die Defense von DefCoord John Chavis ist auf alle Fälle titelreif: Obwohl die beiden besten Defensive Ends (Keke Mingo, Sam Montgomery) sowie der beste Linebacker (Kevin Minter) mit hohen Draftpicks in die NFL gingen, bleibt die Front-Seven sensationell: Die Tackles Anthony Johnson und Ego Ferguson werden schon länger als künftige Erstrundenpicks gehandelt, und bei den Linebackers durften schon letztes Jahr etliche junge Freshmen und Sophomores viele Downs zur Eingewöhnung spielen. Einzig die Tiefe in der Line könnte am Ende fehlen, wenn LSU erneut sieben, acht Spiele down to the wire spielen muss.
Auch LSUs Secondary verlor ihre beiden besten Mitglieder in der Kette (S Eric Reid, CB Tharold Simon), aber das sollte nicht weiter ins Gewicht fallen, da in der Hinterhand schon längst etliche künftige Profis wie der überragende Safety Micah Eugene herangezüchtet wurden. Und: Die Passdefense war schon letztes Jahr eine der fünf besten Units landesweit, und das trotz mittelmäßigem Passrush und trotz damals unerfahrener Backups. Die sind nun gereift.
Ausblick
Letztes Jahr fühlte sich LSU vielleicht schwächer an als es überhaupt war, aber das mag auch an der fehlenden Ästhetik im Angriff liegen: Wenn ein Team so banale Offense spielt, unterschätzt man es ganz gern ein wenig. LSU war immer noch 10-3 trotz einer schweren SEC, und alle drei Niederlagen waren acht Punkte oder weniger (und alle gegen Top-12 Teams). Der Schedule ist natürlich auch heuer wieder ziemlich heftig (ist immerhin SEC, Western Division), mit Auswärtsspielen in Georgia und Alabama sowie Heimpartien gegen Florida und Texas A&M, plus einem Auftaktspiel out of conference auf neutralem Boden gegen die nicht zu unterschätzenden TCU Horned Frogs.
Ein erneutes 10-3 wäre da schon ein Erfolg, aber das ist nicht LSUs Anspruch, und das ist, bei erneut etlichen zu erwartenden engen Spielen, auch ein bisschen vom Glück abhängig.
Pingback: College Football 2013/14, Kickoff Weekend: Samstag der Wehmut | Sideline Reporter