Das offizielle Power-Ranking von Sideline Reporter ist noch nicht stabil genug, deswegen gibt es auch nach der zweiten Spielwoche der NFL-Saison ein reines Stimmungsbild in einer nicht klassischen Form. Das Weekometer vor dem Thursday Night Game der dritten Woche.
First Class
Denver | San Francisco | Green Bay | Seattle | Cincinnati
Denver ist auch in der ersten inoffiziellen Variante des Mathe-Rankings die Nummer 1, aber ich wollte dieses Ranking ja erstmal außen vor lassen. Die Broncos hatten zweimal in der ersten Halbzeit einige Schwierigkeiten, fuhren dann aber nach der Pause über Baltimore und New York jeweils drüber. Seattle schlug zwei sehr starke Gegner und scheint die hohen Erwartungen bisher zu erfüllen. Green Bay hatte in San Francisco Abwehrprobleme gegen den Pass, aber die Offense scheint brillant zu funktionieren. San Francisco hat einige Kopfschmerzen wegen des enttäuschenden Laufspiels im Angriff. Cincinnatis Probleme ließen in der „Chancenverwertung“: Optische Dominanz wird nicht in ausreichend Punkte umgesetzt, das tiefe Spiel findet wegen QB Daltons Präzisionsschwierigkeiten kaum statt.
Noch Luft nach oben
Carolina | New Orleans | Atlanta | Houston | Kansas City | Miami | Chicago | Pittsburgh
Bei den Panthers ist die Offense ein Fragezeichen, umso mehr nach der anämischen Vorstellung gegen Buffalo. Houston ist als Gesamtpaket nicht greifbar, riskierte gegen Tennessee eine Pleite. Die Chiefs sahen noch keinen wirklich ernsthaften Test. Miami auch nicht, aber es staubte relativ souveräne Siege gegen schwache Konkurrenz ab. Saints und Falcons jeweils mit zwei Spielen, die ein gutes Gefühl hinterließen, aber vor allem die Saints sprangen in beiden Partien von der Schippe. Immerhin: Sie haben schonmal zwei Divisionssiege im Sack. Pittsburgh hat große Sorgen in der Offense, aber die Abwehr bleibt erstklassig.
Die drei Fragezeichen
New England | Tampa Bay | Detroit
Die Patriots zeigen die Probleme, die man befürchtet hatte: Die Offense klickt nach extrem vielen Ausfällen noch nicht. Zwei knappe Siege gegen vermeintlich inferiore Konkurrenz reißen das Gesamtbild grade noch raus. Tampa Bay hat größere Offense-Probleme als befürchtet und ist 0-2. Aber sehen wir es mal anders: Es müssen nur zwei Plays ein klitzekleines bisschen anders ausgehen, und die Buccs sind 2-0 und haben sich trotz aller klar ersichtlichen Probleme erstmal Zeit erkauft. Detroit brachte nach dem guten Auftakt gegen Minnesota in der zweiten Halbzeit des zweiten Spiels in Arizona kein Bein mehr in den Boden. Welches ist das wahre Gesicht der Lions?
Die grauen Mäuse
San Diego | Philadelphia | Dallas | NY Giants | NY Jets | St Louis | Arizona | Indianapolis | Oakland | Minnesota | Tennessee | Baltimore | Buffalo
Chargers und Bills sind spielerisch die beiden größten Überraschungen in diesem Bulk an Mittelklassemannschaften, und beide könnten mit etwas Glück 2-0 sein (aber auch 0-2). San Diego hat aber auch eine schwache Secondary. Ähnlich ist Philadelphia gelagert: Der Augentest sagt dank spektakulärer Offense „ja“, aber das Defensive Backfield zieht die Iggles runter. Die Jets zehren von einer exzellenten Defense und können sich an zwei zwar Turnover-reichen, aber grundsätzlich nicht katastrophalen Vorstellungen von Rookie-QB Geno Smith hochziehen. Giants und Cowboys sind blanker Durchschnitt, aber mit ihrer aufregenden Spielweise vielleicht eher „vogelwild“ als „grau“. Baltimore wäre gegen einen respektablen Gegner am Sonntag gefallen und 0-2, aber würgte sich gerade so durch. Ein totales Rätsel ist Tennessee: Schau dir die Titans an und du sagst „die können nix“. Und dann putzen sie Pittsburgh auswärts und führen in Houston Sekunden vor Schluss mit acht Punkten, nur um noch knapp zu verlieren.
Die Panischen
Washington | Cleveland
Bei Washington kommt die Offense um den noch etwas unsicheren Werfer RG3 nicht in Gang, aber die größeren Sorgen bereitet die unterirdische Secondary. Cleveland ist noch auf der Suche nach seiner Offense: Nie wäre ein Sieg über Baltimore einfacher gewesen, aber so ganz ohne brauchbaren Angriff geht halt nix. Nun wurde RB Trent Richardson nach Indianapolis getradet – jener Richardson, der zwar als solider Spieler galt, bei dem aber jeder „Mathlet“ wusste, dass sie im Draft für ihn hoffnungslos – und ich meine hoffnungslos – überbezahlten.
Die EKG-Anforderer
Jacksonville
In Summe ein (in Worter: ein) Offensiv-Touchdown in zwei Spielen gegen Kansas City und Oakland. Nuff said.