Die New Orleans Saints (0-2) waren nach zwei knappen Niederlagen in Atlanta und Cleveland schon im win-now modus. Zum home opener 2014 emfingen sie die Minnesota Vikings (1-1), die letzte Woche von New England plattgemacht wurden. Die Vikings suchen vor allem in der Offense ihre Identität, weil sie nach der Peterson-Geschichte nochmal neu anfangen müssen. Unerwartet und plötzlich könnten sie die jetzt gefunden haben.
Der Beginn des Spiels ließ schlimmstes befürchten für die Vikings. Nach fünfeinhalb Minuten stand es 7-0. Ein 3&out Minnesotas und weitere fünf Minuten später stand der 2-Meter-Mann Josh Hill zum 13-0 in der Endzone (der Extrapunkt wurde geblockt). Besonders schockierend war, mit welcher Mühelosigkeit die Saints direkt durch die Mitte laufen konnten. Die Herren Linval Joseph, Sharrif Floy und Chad Greenway haben sich umstellen lassen wie die Kegel im Training.
Die folgenden drei drives ließen sich auch ganz gut an für New Orleans, allein Nachlässigkeiten wie drops von Colsten und ein snap über Brees‘ Kopf bei dritten Versuchen verhinderten die Punkte – nicht Minnesotas Verteidigung.
Auf der anderen Seite stand plötzlich Teddy Bridgewater auf dem Feld, nachdem Matt Cassel mit einer Knöchelverletzung zu Beginn des zweiten Viertels raus mußte. Unverzüglich hat Saints DC Rob Ryan natürlich blitz um blitz geschickt. Vikes OC Norv Turner hat als Reaktion das einzig richtige gemacht: screen um screen. Zwei dieser screens, einer zu Cordarrelle Patterson und einer zu Matt Asiata, führten zu big plays und zwei Field Goals.
Nach der Halbzeitpause kam Mike Zimmers Defense dann wie verwandelt aus der Kabine und würgte das Laufspiel komplett ab. Außerdem begannen sie nun ihrerseits Drew Brees zu blitzen. Einige Male ging das gut und Brees wurde zu überhasteten Würfen gezwungen, einige Male hat Brees sich dafür aber auch bedankt und einfache 1st Downs eingesammelt, vor allem über Rookie Brandin Cooks. Seltsam war aber, daß außer Cooks kein WR über die ersten drei Viertel eingebunden wurden.
Am Ende hat Brees das Spiel dann auch mit einem starken, langen close-out drive gewonnen, 20-9. Was aber die Vikings mitnehmen können: damn, sah Bridgewater gut aus! Ich kann mich nicht erinnern, schonmal so ein starkes erstes Spiel eines Rookie-QBs gesehen zu haben.
Das war vor allem so beeindruckend, weil Bridgewater clever and smart bei den vielen blitzes war. Es ist mental unglaublich streßig, blitzes von allen Seiten zu bekommen. Bridgewater hat sich oftmals russelwilsonmäßig befreit, hatte dabei immer den Blick auf seinen receivers und ist nur gelaufen, wenn er wirklich niemanden gefunden hat – und dabei hat er dann auch noch immer den im richtigen Moment den slide gemacht. Das Problem der Vikings war das fürchterliche Laufspiel. Was ist in diesem Spiel gegen die Saints vor allem gefehlt hat, war eine größere Einbindung Cordarrelle Pattersons und big plays in der zweiten Hälfte.
Wenn die Defense so spielt wie in der zweiten Hälfte und wenn Bridgewater dieses level halten kann, könnte Minnesota recht lange im Playoffrennen bleiben. Daß man ausgerechnet von einem Spiel im Louisana Superdome gegen die Saints im must-win modus soviele positiva mitnehmen kann, sollte optimistisch stimmen.
Pingback: NFL 2015 – Preview Minnesota Vikings | Sideline Reporter - Eier, wir brauchen Eier!