So langsam beginnt die Zeit, in der die ersten Mannschaftem nervös werden. Auch bei den Houston Texans (3-3) und den Pittsburgh Steelers (3-3) stehen Trainer wie Spieler unter Druck, nicht unter die .500 zu rutschen und den Anschluß zu verlieren.
Nachdem sie im Sunday Night Game Woche 3 die Carolina Panthers ganz böse veprügelt haben, wurde es finster für die Steelers. Niederlagen gegen die Tampa Bay Buccaneers und die Cleveland Browns steht nur ein knapper Sieg in Jacksonville gegenüber.
So schlecht hat Pittsburgh dabei gar nicht gespielt. Sie sind aber nicht mehr gut genug, starke Tage der Gegner und etwas Pech mit ihrer spielerischen Klasse ausgleichen zu können. Vor allem aber sind sie nicht effizient, weder im Angriff, noch in der Verteidigung.
Nach Yards gehören sie in die Top10, gemessen an Punkten nicht mal in die Top20, sie haben große Probleme in der red zone. In den letzten beiden Wochen haben sie aus sieben red zone trips nur einen Touchdown gemacht – gegen Jacksonville und Cleveland. Penalties, drops, Sacks: Gründe gibt es viele. Für ganz große Sorgen ist es noch zu früh. Le’Veon Bell ist wahrscheinlich der zurzeit beste RB der Liga, Antonio Brown ein Top5-WR und Big Ben immer noch Big Ben. Aber sie müssen die vielen Yards, die sie between the 20s machen, in Touchdowns umwandeln.
Die Houston Texans nun haben keine besonders starke Verteidigung, aber die ist immerhin effizient. Sie lassen Yards zu ohne Ende – aber nur wenige Punkte. Das liegt vor allem an Turnovers. Kein anderes Team hat soviele Ballverluste erzwungen wie Houston. Natürlich hat J.J. Watt auch daran einen großen Anteil. Das Spiel gegen Buffalo in Woche 4 hat er mit seinem 80-Yard-Interception-Return alleine entschieden. Letzte Woche hat er seine überforderten Kollegen mit etlichen Sacks, hits and hurries gegen ständige double teams sowie schließlich auch noch einem TD-Return nach einem Fumble wie so oft alleine im Spiel gehalten. Eventuell kehrt Nr.1 pick Jadeveon Clowney heute abend nach mehrwöchiger Verletzung zurück (game time decision). Um im Heinz Field heute zu bestehen, werden sie wieder Turnovers brauchen.
Houstons schwache Offense trifft zwar nur auf eine mittelmäßige Defense der Steelers, aber viel Hoffnung auf eine tragende Rolle sollte man nicht hegen. Das Zentrum ist das Laufspiel um Arian Foster, das ganz gut funktioniert; nur fehlt die Explosivität und die big plays. Es hilft natürlich auch überhaupt nicht, daß QB Ryan Fitzpatrick nur alle zwei Wochen mal für mehr als 150 Yards wirft und sie in den letzten vier Spielen neun Turnovers herschenkten.
Pittsburghs-D macht niemandem mehr Angst wie noch vor einigen Jahren. Aber insgesamt ist sie immer noch ganz solide. Wenn sie den Texans das Laufspiel einbremsen können, sollte das ein recht ruhiger Abend werden. Allerdings weiß man vorher nie, welche Lauf-D man bekommt: In drei Spielen diese Saison haben sie die gegnerische Offense unter 60 rushing yards gehalten, in den anderen drei Spielen über 150 zugelassen.
Beide Mannschaften haben 1,5 Spiele Rückstand auf ihre jeweiligen division leaders, die anscheinend richtig starken Ravens und Colts. Mit einer 3-4-Bilanz wären beide in einer extrem schwierigen Ausgangslage nicht nur für den Divisionssieg, sondern auch für die Wild-Card-Plätze, wahrscheinlich müßten sie dann sieben ihrer verbleibenden neun Spiele gewinnen.
Bell soll der beste RB sein? Das hört man bei den Cowboys ungern. Die haben auch einen ganz guten.
Bell ist im Gegensatz aber erst in seiner zweiten Saison und wen man jenseits von den reinen Yards (Erfolgsrate, Yards after Contact und mit etwas Vorsicht Missed Tackles) schaut, dann sieht man schon, dass Murray nicht der einzige Topmann in der NFL ist.