Die Western Division der SEC dominiert nicht nur die offiziellen Rankings von AP und USA-Today, sondern auch das Simple Ranking System: Die ersten Vier werden von einem Quartett aus der härtesten Division im College-Football gebildet. Spitzenreiter bleibt auch nach Woche 8 die University of Auburn, die am Samstag spielfrei war.
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Die in den National-Polls an #1 gerankten Mississippi State Bulldogs liegen im SRS „nur“ an vierter Stelle. Sie liegen damit auch hinter den Ole Miss Rebels. Das komischerweise oft fast vergessene Alabama mischt im SRS auch noch sehr heftig vorne mit. Wenn sich diese Teams in den verbleibenden Wochen nicht gegenseitig die Siege wegnehmen – und das ist bei zehn Teams in den Top-25 des SRS nicht auszuschließen – dann wird die SEC mindestens zwei Playoff-Teams stellen. Vielleicht kommt sogar eine Mannschaft mit zwei Pleiten aus der SEC rein.
Dahinter mischen sich die Topteams der Big 12 Conference mit rein. Die Big 12 ist in den SRS-Rankings immer vorne mit dabei. Gründe sind eine sehr tief besetzte Conference und hohe Siege gegen kleinere Conferences, die das Standing dieser Mannschaften nach oben treibt.
Die TCU Horned Frogs, in den National-Rankings noch immer nicht für so voll genommen wie die bekanntere Konkurrenz, gelten dabei als das Top-Team der Conference nach SRS. TCU hat nach dem Kollaps letzte Woche gegen Baylor ein kleines bisschen an Feuerkraft verloren, schoss aber am Samstag die hoch eingeschätzten Oklahoma State Cowboys komplett vom Feld (42-9 Sieg), unter anderem dank einer ersten Freak-Halbzeit mit geschätzt sieben 80yds-Touchdowns.
Die Big 12 ist ein komplett offenes Rennen. TCU, West Virginia, Baylor und Oklahoma State haben erst eine Conference-Pleite auf dem Konto, Kansas State noch gar keine. Oklahoma als 5-2 mit zwei knappen Conference-Niederlagen ist schon in einer denkbar ungünstigen Position was Conference-Gewinn und College-Football Playoffs angeht, gilt aber nach SRS als weiterhin zweitbestes Team der Big 12 und wird ein mitentscheidender Player in der Titelvergabe bleiben – ob aktiv oder passiv.
Die Florida State Seminoles, in den großen Polls noch immer an #2 gerankt, gelten nach SRS nicht als Spitzenteam, werden nur an #15 gereiht, fast 13 Punkte schlechter als die Auburn Tigers. Das hat Gründe, wie wir wissen: So dominant sind die Seminoles nicht mehr. Sie schauten auch gegen die Notre Dame Fighting Irish lange Zeit wie ein „ganz normales“ Team aus, gewannen ein spektakuläres und intensives Spiel aber letztlich mit einer erneut „clutchigen“ Leistung – auch dank einiger glücklicher (nicht falscher!) Schiedsrichterentscheidungen.
Florida State 2014 erinnert mich mehr und mehr an die Teams á la Ohio State Ende der 2000er oder aber auch Notre Dame 2012: Sie bissen sich durch die Saison, gewannen ihre Spiele, weil sie einfachere Schedules hatten als die Giganten der SEC, zogen ins BCS-Title Game ein, wo sie dem Härtetest ausgesetzt plötzlich eher wie das zehntbeste denn das zweitbeste Team des Landes aussahen.
Es ist das Los von Trainern wie Brian Kelly oder einst Jim Tressel: Sie coachten gute, aber nicht superbe Teams exzellent durch die Regular Season, vermieden mit Glück und smarten Coaching die Pleiten gegen die mittelklassigen Teams, aber gegen Alabama oder LSU mit ihren haushoch überlegenen Athleten war Schluss.
FSU 2014 hat selbst Super-Athleten, und es hat, eine Suspendierung ausgeschlossen, in QB Jameis Winston den dominierenden Spieler des Landes. Aber FSU 2014 hat nicht mehr die Tiefe um gegen die Monster durchzuhalten.