Fragt man mich, war Woche 8 die bislang beste der NFL-Saison 2014/15. Sie bot neben einer Handvoll spannender Spiele auch spektakuläre, großartige Performances einiger Mannschaften. Wir haben uns an die Überlegenheit der Denver-Broncos Offense gewöhnt, aber am Sonntag knallten die New England Patriots und Pittsburgh Steelers mindestens gleichwertige Leistungen auf das Feld.
Kein Spiel war aber besser als das Sunday Night Game New Orleans Saints gegen Green Bay Packers, das in den ersten 45 Minuten der beste Football war, den ich diese Saison gesehen habe. Da waren zwei fantastisch geölte Offense-Maschinen auf dem Feld, und die Defenses machten es ihnen nicht einfach. Beide Defenses spielten aggressiven, zügigen Football mit vielen Blitzes direkt gegen die Pocket und verlangten den Meister-QBs Rodgers und Brees alles ab.
Die Partie bot alles, was das Footballherz begehrt: Intensität in jedem Play, zielgenaue Pässe unter Hochdruck, wuchtige Läufe erst unter Menschenbergen begraben zu stoppen, aggressive Coaches mit überraschenden Onside-Kicks und mindestens drei ausgespielten 4th-Downs, erfolgreiche RedZone-Defense und drei Viertel lang kaum Strafen. Auch die Turnovers waren keine schlechten Pässe, sondern abgefälschte Dinger, die du als Verteidiger erstmal fangen musst. Erst im Schlussviertel ließ die Qualität merklich nach und die Partie wurde schlampiger. Wer aber do or die-Football sehen möchte ohne einen einzigen Punt, der schalte noch einmal in dieses rasende Spiel.
Die New Orleans Saints haben so nebenbei mit dem Heimsieg ihre Saison am Leben erhalten. Sie sind nun bei 3-4 Siegen nicht weit hinter dem Divisionsleader Carolina Panthers, dem man morgen im Donnerstagsspiel begegnet. Und auch in den Power-Rankings klettern die Saints aus den Untiefen der ersten Wochen schön langsam empor.
Zwar bleibt die Defense mit immer noch 7.6 NY/A gegen den Pass ein Problemkind (#29 der Liga), aber wenn die letzten zwei Spiele ein Indikator sind, sind die Saints auf dem Weg der Besserung. DefCoord Rob Ryan soll seine Schemen vereinfacht haben, und der direktere Zug zum Quarterback scheint der Front-Seven bislang gut zu tun (u.a. #94 Cameron Jordan mit zwei Sacks am Sonntag).
Diese Defense wird auch künftig entscheidend für New Orleans sein: Schafft sie zumindest den Sprung zu einer mittelmäßigen Unit, ist New Orleans mit der nicht zu bändigenden Offense (7.2 NY/A Passspiel als #7, 51% Success-Rate als #2) ein relativ sicherer Playoff-Kandidat in der schwachen NFC South und mit dem Superdome im Rücken eine ständige Bedrohung für Upsets im Jänner. Weiterlesen