NFL Power Ranking 2014, Week 15

Nach einem spannenden Wochenende der Blick auf das Power-Ranking vor den letzten beiden Spieltagen der NFL-Saison.

NFL Power Ranking 2014, Week 15

NFL Power Ranking 2014, Week 15

WP entspricht der Siegchance der jeweiligen Franchise gegen eine standardisierte, durchschnittliche NFL-Franchise, (LW) ist das (provisorische) Ranking von letzter Woche, E16 ist WP hochgerechnet auf 16 Spiele (WP*16 = E16), SOS ist der bisherige Strenght of Schedule, den dieses Modell für die jeweilige Franchise errechnet, Rs die Platzierung des Schedules, W-L die tatsächliche Sieg-Niederlagen-Bilanz jeder Franchise zum Ende der Woche 15.

In der folgenden Gallerie gibt es die Offense-Rankings, Defense-Ranking, das Statistik-Dashboard, eine Statistik-Übersicht der wichtigsten Effizienz-Stats und die Drive-Stats nach Woche 15:

#1 Denver (11-3) bleibt unangefochten vorne. Den Broncos wollte man nach ihrem harzigen Auftritt gegen Buffalo schon eine Krise andichten… not gonna happen anymore nach dem Bills-Auftritt diese Woche.

#2 Green Bay (10-4) mit einer bitteren Pleite, aber die Packers halten weiterhin alle Zügel in der Hand. Es zeigte sich aber zum wiederholten Male, dass Green Bay vor allem mit einer Methode zu schlagen ist: Eine Defensive Line, die imstande ist, ohne Hilfe von „hinten“ Druck zu erzeugen, plus gute Deckung. Allerdings auch: Plus suboptimaler Tag bei QB Rodgers, plus Drops der Receiver. Es kam vieles zusammen für die Packers, die nach ihrem ultraheißen November zuletzt ein klein wenig zurecht gestutzt wurden.

#3 Seattle (10-4) sieht seit Wochen wie in Stein gemeißelt aus: Unspektakuläre Offense, aber immer grandioser werdende Defense. Die 49er-Offense 2014 ist kein echter Gradmesser, aber sie war nicht die einzige, die in den letzten Wochen komplett niedergemacht wurde. Seattle hält aktuell noch nichtmal die Führung in der eigenen Division, aber in den Playoff-Simulationen ist man der momentan beste NFC-Tipp auf den Superbowl-Trip.

Ein Fakt, den ich am Sonntag auf Twitter aufschnappte: Die Seahawks befinden sich momentan in einer Serie von 51 Spielen, in denen sie zu irgendeinem Zeitpunkt eine Führung innehatten – NFL Rekord. 51 Spiele. Das ist die Anzahl an Spielen, die Russell Wilson in Seattle QB ist.

#4 Indianapolis (10-4) ist wie Patriots und Broncos fix in den Playoffs. Die Colts mit einer mühseligen Leistung gegen QB-lose Houston Texans, und sie sehen immer nur phasenweise wie echte Playoff-Hoffnungen aus. Andrew Luck wirkt zwar in Jahr drei so reif wie nie, aber weiterhin mit etlichen krassen Fehlern, für die man andere Artgenossen bei lebendigem Leibe grillt.

#5 New England (11-3) ist ein notorischer Overachiever nach den Metriken dieses Rankings, weswegen ich geneigt bin, die Patriots für besser zu erklären als Platz fünf. Sonntag war mal wieder so ein Tag: Miami fühlte sich vor der Halbzeit mindestens ebenbürtig an, mit einigen unglücklichen Momenten wie geblockten-FG TD Return, Fumbles, Drops. Aber nach der Pause kam New England wie ein Wirbelwind aus der Pause und pulverisierte die Dolphins auf atemberaubende Weise, wie es nur wenige Mannschaften imstande sind. Die Sequenz von der Interception bis zum rattenscharfen Brady/Gronkowski Touchdown war eines der absoluten Highlights der NFL-Saison 2014/15.

#6 Miami (7-7) ist, wenn man so will, der heurige positive Ausreißer nach diesen Ranking-Metriken – das Team, das trotz mäßiger Win/Loss Bilanz weit oben gerankt bleibt. Miamis Playoff-Chancen sind geringer als 1%, aber das Gesamtpaket dieses Teams war Down für Down zumindest Playoff-würdig. Dass man die Post Season wohl erneut verpassen wird, könnte Head Coach Philbin den Kragen kosten.

#7 Baltimore (9-5) als aktuell bestes AFC-North Team. Joe Flacco mit einer guten Saison (6.9 NY/A, #8). Die Defense hat aufsteigende Tendenz (u.a. #2-Run Defense).

#8 New Orleans (6-8) wird von diesem Ranking gewiss höher eingestuft als in allen anderen Rankings. Die Saints profitieren von der sechstbesten Offense. Ihre Pass-Defense ist mit 7.0 NY/A richtig schlecht, aber sie ist nicht so historisch schlimm für das man sie erklären will. Trotzdem sagt das Power-Ranking, dass die Saints gegen einen .500 Schedule (den sie bisher quasi gespielt haben), am Saisonende 9.6 Siege hätten einfahren müssen. Sie sind also bei allen Problemen ein unglückliches Team (siehe auch: 2-5 in engen Spielen).

#9 Kansas City (8-6) mit gar nicht so schlechten Chancen auf die Playoffs: 27% der Simulationen enden in einer Qualifikation der Chiefs für die Post-Season.

#10 Buffalo (8-6) hat viele Tie-Breaker gegen sich laufen. Die Bills haben die beste Defense der Saison, sie hatten aber etwas Pech dieses Jahr mit dem viertschwersten Schedule, und werden in zehn Tagen noch die Patriots sehen.

#11 Cleveland (7-7)Johnny Manziel mit dem lang ersehnten Debüt, das schrecklich in die Hosen ging. Cincinnati war zwischendurch mehr mit der Money-Geste beschäftigt als mit richtiger Verteidigung von Manziel, wo eh nix klappte.

#12 Detroit (10-4) steht kurz vor der Playoff-Qualifikation, die ich dieser Mannschaft so lange schon prophezeie, dass ich erst dran glaube, wenn es soweit ist. Am Sonntag wieder das typische Lions-Spiel 2014: Schnell 0-14 in Rückstand, mit hoffnungsloser Offense und zu softer Defense. Dann reißt DT Suh das Kommando an sich, reißen zwei Interceptions in gut aussehenden Drives die Defense raus. Am Ende würgt sich Detroit zu einem weiteren sehr knappen, sich nicht verdient anfühlenden 16-14 gegen eine unterdurchschnittliche Vikings-Mannschaft.

Detroit 2014 ist Indianapolis 2012-13: Die Mannschaft ist 5-1 in engen Spielen. Sie sieht viele Breaks für sich laufen um nicht überzeugende Leistungen zu Siegen zu orchestrieren. Damit ist man auch Anti-Detroit 2012-13. Der Mainstream wird es an Caldwell vs Schwartz ausmachen. Wir wissen: Es ist überwiegend Zufall, dass Detroit wohl heuer die Playoffs erreicht, die man schon letztes Jahr mit zwei anders kullernden Bällen erreicht hätte.

RG3 mit einem Kurzzeit-Comeback, das Hoffnung machte. Vielleicht wird die Zeit um den Jahreswechsel in Washington ja doch noch dramatischer als es aktuell gemalt wird. Eine gemeinsame Zukunft von Headcoach Gruden und RG3 sieht unmöglich aus, aber wer sagt, dass Owner Snyder nicht zuerst Gruden übers Messer springen lässt bevor er das Riesentalent RG3 aus der Hauptstadt verbannt?

Die Karriere des RG3 ist in den letzten zwei Jahren krass den Berg runter gegangen, nachdem er eigentlich perfekt an die NFL herangeführt wurde. Vielleicht sind es nicht nur die Verletzungen und die ständigen Ein- und Auswechslungen, die seine Entwicklung behindert haben. Vielleicht ist er wirklich eine Flasche. Vielleicht ist er ein Wichser, mit dem man nicht zusammenleben will, schon gar nicht in einem Mannschaftssport.

Aber RG3 ist rein von den Anlagen und von seinem Alter her ein Spieler, um den ich mich als Verantwortlicher in einer Mannschaft wie St Louis, Houston oder Arizona reißen würde. Ich würde kämpfen, dieses Talent zu bekommen. Denn in den kurzen Phasen, in denen RG3 spielt und leuchtet, leuchtet er noch immer extrem hell. Vielleicht ist ein kleinerer Markt als D.C. die bessere Wahl für RG3.

MVP-Rennen

  • MVP: Watt, Rodgers, Peyton Manning
  • Offense-Player: LeVeon Bell, Andrew Luck, Gronkowski
  • Defense-Player: Watt
  • Rookie des Jahres: Borland, Beckham jr, Khalil Mack, Aaron Donald
  • Coach: Belichick, Bruce Arians

LeVeon Bell kriegt mittlerweile in den Massenmedien die Beachtung, die seine Saison verdient. Die Steelers haben in Roethlisberger und Antonio Brown drei erstklassige Offensiv-Spieler, aber keiner hebt sich von seinen Positionskollegen so weit ab wie Bell, der sich als fantastische Waffe im Lauf- und Passspiel erweist.

Watt wird kaum offizieller NFL MVP werden, aber er sollte. Er steht bei irgendwo zwischen 15 und 17 Sacks, und er wird mit Jacksonville und Baltimore noch zwei durchaus nicht elitär gute Offensive Lines sehen. Trotzdem läuft es auf Rodgers oder Peyton Manning raus… also wohl Rodgers, trotz Buffalo.

Headcoach des Jahres? Arians zu 99%. Belichick bleibt im Listing, weil die Patriots wie gesagt so konstant ihre eh schon guten Effizienz-Stats schlagen.

Sieg-Wahrscheinlichkeiten für Woche 16

Letzte Woche 12-4 Bilanz, damit insgesamt eine 101-61 Bilanz über die Saison (62.3%). Für diese Woche gibt es das Schmankerl des bislang knappsten Matchups seit ich das Power-Ranking aufzeichne: Carolina vs Cleveland sieht einen Spread von 0.0004 Punkten, mit den Panthers als „Favoriten“. Wenn das Spiel im Unentschieden enden –bei Manziel vs Derek Anderson ist ein Null zu Null nie auszuschließen – verbuche ich es als korrekten Tipp.

0.0004 Punkte Spread kann man auch anders interpretieren: Rundet hie ein Stat-Guy einen Play ein Yard auf, da einer eins ab, ist der Tipp anders. Bislang knappste Prediction war Superbowl 2012, Giants vs Patriots.

NFL Wahrscheinlichkeiten 2014, Week 16

NFL Wahrscheinlichkeiten 2014, Week 16

23 Kommentare zu “NFL Power Ranking 2014, Week 15

  1. Manning als MVP? Also den hab ich in den letzten Wochen von absolut keiner Seite gehoert und es gaebe auch nicht wirklich eine Rechtfertigung dafuer wenn man sich die Leistungen anschaut.

    Aktuell sehe ich da (in dieser Reihenfolge): Rodgers, Watt, Luck, Brady, (Gronkowski). Rodgers als logischer Kandidat, und abgesehen vom Buffalo-Spiel auch absolut berechtigt. Watt als heisser Kandidat falls er den Sack-Rekord doch noch biegt, denn dann ist da auch die grosse Storyline da. Luck und Brady halt als die guten Follow-Up QBs und Gronk wird tatsaechlich von einigen aktuell diskutiert, auch wenn ich mir bei Gott nicht vorstellen kann, dass ein Tight End tatsaechlich MVP wird.

  2. Die letzten Spiele haben Manning etwas geschadet, aber über die Saison führt er immer noch eine der besten Offensivreihen der Liga. Wenn Peyton nicht in die Diskussion gehört, dann gehören da ein Andrew Luck und Tom Brady genauso wenig mit rein. Peyton liegt sowohl bei Y/A, Completion Percentage und QB Rating über den beiden (nur mal so) 😉 Für mich gibt es sowieso nur 2 Kandidaten: Watt und Rodgers.

  3. Bin was die Kandidaten betrifft bei dir, jedoch zu Manning: man muss sich da halt schon auch die Spiele anschauen denke ich. Und Fakt ist, dass Manning selbst einfach nicht mehr so dominant ist wie er mal war. Viel von seiner Arbeit wird zum Beispiel von Demarius Thomas after catch gemacht. Und seine Baelle sind einfach insgesamt nicht mehr so praezise. Ist er immer noch einer der besten QBs der Liga? Gar keine Diskussion darueber, aber fuer einen MVP darf das in meinen Augen nicht reichen, solange es andere Spieler gibt, die auf ihren Positionen ganz simpel und einfach konstant besser spielen.

  4. @Philipp S.

    Ich hab diese Saison alle Spielen von Peyton gesehen. Und ich stimme dir zu. Er ist nicht mehr so dominant wie früher. (Wäre ja auch gegen die Naturgesetze) Mir geht es eher darum, dass Brady oder Luck unbedingt vor Manning (nicht nur bei dir) sein müssen. Die Stats sagen nun mal was anderes. Die gleichen Argumente, die gegen Peyton genannt werden, kann man auch gg die anderen anführen: Schwächephase jetzt? Hatte Brady in den ersten Wochen der Saison nocht stärker. Luck hat pro Spiel eine Schwächephase. Peyton profitiert von seinen Receivern? Brady von Gronk ebenso. Diese Saison sehe ich auch Rodgers klar vor den anderen QBs, aber für mich muss sich Peyton nicht hinter den anderen verstecken. Er ist kein MVP Kandidat, ja. Aber er spielt keine schwächere Saison als Brady/Luck. Mehr wollte ich nicht sagen.

  5. Stimme ich absolut zu. Aber da geht’s halt auch um die Dynamik eines MVP-Awards.

    Manning hat’s nach dem Rekordjahr und Gewinn letztes Jahr halt quasi durch den eigenen Track Record doppelt schwer und wird deshalb halt auch ueberhaupt nicht diskutiert. Zusaetzlich ist die dominante Broncos-D halt ne tolle Storyline, die Manning selbst ein wenig zudeckt.

    Brady hat den Vorteil, dass eine starke zweite Saisonhaelfte bei QBs fuer einen MVP-Award durchaus reichen kann (obwohl’s umgekehrt nicht funktioniert).

    Luck ist als der ‚logische Nachfolger‘ von Manning halt auch eine gute Story und dreht viele Spiele spaet und spektakulaer, sowas mag man im Voting. Wuerde ich persoenlich aber als absolut unverdient ansehen, weil er sehr von der wahrscheinlich schwaechsten Division der NFL profitiert und in den schweren Spielen (Broncos, Patriots) nicht wirklich was gezeigt hat.

  6. Endlich mal jemand, der auf dieser Seite schreibt, der Manning auch nicht als MVP sieht, ich wollte schon gar nix mehr schreiben….

    #15 der Liga bei Adjusted Acc und #23(!!!) bei Accuracy under Pressure.
    Das ist heuer einfach keine Peyton-Saison von Peyton. Ein überragendes WR-Duo, ein Mismatch-TE und die beste Pass-Blocking Line der Liga(#1 der NFL in Pass Blocking Efficiency) versuchen das zu kaschieren, es ist aber so.

    Peyton hätte es eig fast in jeder Saison seiner Karriere verdient gehabt MVP zu werden, aber heuer nicht!
    Wie Philipp schon schreibt, klar ist er noch immer einer der besten QB´s der Liga, aber er ist heuer sicher kein MVP!

  7. Muss aber, btw, nix schlechtes für die Broncos heißen, denn als Peyton seine schlechteste Post Season spielte, hat er seinen einzigen Ring geholt. 😉

  8. Manning ist der zweitbeste Quarterback nach EPA und WPA in diesem Jahr.

    Manning hat dies erreicht, obwohl die Offense bis zur Pleite gegen die Rams eine komplette One-Man Show war, die 50/10 Ratio im PlayCalling spielte. Eine Offense Line, die von den Rams in Stücke gerissen wurde.

    Der wichtigste Mann für die Goal-Line Situation Julius Thomas musste wochenlang aussetzen. Demariyus Thomas zuletzt mehrere Wochen nicht fit. Sanders mit zwei Gehirnerschütterungen. Tamme das ganze Jahr über nicht fit. Welker nur mehr ein Schatten seiner selbst. Manning selbst seit zwei Wochen grippegeschwächt.

    Dazu spielte Denver einen verrückten Defense-Schedule dieses Jahr: Buffalo, Miami, New England (auswärts), Seattle (auswärts), Rams, 49ers, Kansas City, Arizona.

    Das Gerede um Manning hat was von Mücke und Elefant. Ist er die #3 im „offiziellen MVP-Rennen“? Vielleicht nein. Aber er sollte es sein.

  9. Ist doch nichts neues, dass man Peyton Manning ganz gerne irgendwelche Makel ihrer Wahl andichten will, geht ja seit 15 Jahren schon so 😉
    Wahrscheinlich hat man sich so an seine Größe gewöhnt, dass es langweilig wird, und nach ein paar nicht so aufregenden Spielen wird gleich schon wieder im Mist gewühlt…

  10. Ich sehe es wie Onomatopoesie. Ich wüsste nicht, warum man Luck oder Brady vor Peyton sehen sollte. Wenn, dann sind sie maximal auf einem Niveau. Manning aber mit dem Vorteil der Stats, was NY/A und Turnovers angeht. Bei Brady funktioniert es auch erst seit die O-Line sich gefunden hat und Gronk wieder richtig fit war. Davon profitierst Peyton zwar höchstwahrscheinlich auch, aber nachweisbar ist es leider nicht.

    MVP kann IMO aber nur Rodgers werden, weil der Einfluss eines DEs auf das Spiel einfach zu gering ist.

  11. @Korsakoff
    Es ist eher umgekehrt, er ist im „offiziellen Rennen“ sicher unter den Top 5, sollte es aber nicht sein….

    Die O-Line wurde von den Rams zerstört, hmmm, ein Spiel im Vegleich zur ganzen Saison, wo sie die effizienteste Pass-Blocking Line der Liga ist…
    D. Thomas und Sanders haben kein einziges Spiel verpasst, kleinere Verletzungen hat fast jeder Skill-Position Player mal in einer Saison.
    Einzig der Ausfall von Julius in der Redzone war bitter.

    Ein MVP sollte doch auch mit den besten D´s der Liga keine Probleme haben, oder?

    Aber lassen wir das einfach, wir werden uns da nie einig werden…
    Jeder hat andere Stats, sieht Spiele anders, soll ja auch verschiedene Meinungen geben…

    @RiceUp

    „Geht seit 15 jahren so“
    Habe oben ja geschrieben, er hätte es fast in jedem Jahr seiner Karriere verdient MVP zu werden, aber heuer halt leider nicht…

  12. Die Offensive Line der Broncos ist die effizienteste der Liga, so wie alle Offensive Lines der Indianapolis Colts die effizientesten der Liga waren: Sie blocken für den Quarterback, der seit über zehn Jahren die wenigsten Sacks kassiert. Diese Line ist mit einem anderen Quarterback nicht die Hälfte wert.

    Rodgers in Hochform ist der einzige Quarterback, der aus waidwundem Receiving-Corp Wunderdinge zu machen vermag, stimmt. Manning ist dem nicht mehr gewachsen, aber Manning ist jedem der anderen in diesem Thread genannten um Längen voraus, wenn es darum geht, kaputte Receiving-Corps durchzuschleppen.

    Und: Nein, ein MVP darf keine Probleme haben. So wie Rodgers Buffalo, Detroit und Seattle in ihre Einzelteile auseinander genommen hat, sollte sich jede Diskussion erledigt haben…

  13. Ich wollte eig nix mehr dazu schreiben, aber ich hätte gewettet, dass dein letzter Absatz kommen wird. 😀

    Und zum O-Line Thema:
    Peyton hilft seinen O-Line´s(wie jeder der Elite-QB´s), aber mit den Line´s in Indy ist das in Denver überhaupt nicht zu vergleichen…
    2007 #32 in Pass Blocking Efficiency
    2008 #25
    2009 #12
    2010 #15
    Hingegen Denver jetzt schon zum dritten mal in Serie auf #1, die Line ist mit Clady, Vasquez, etc… einfach stark im Pass-Blocking.

  14. Indianapolis Sack Quote
    2004: 2.6%
    2005: 3.7%
    2006: 2.6%
    2007: 4.0%
    2008: 2.3%
    2009: 2.1%
    2010: 2.3%
    2011: 6.2%
    2012: 6.1%
    2013: 5.2%
    2014: 4.3%

    Denver Sack-Quote
    2009: 5.7%
    2010: 6.5%
    2011: 8.9%
    2012: 3.4%
    2013: 2.9%
    2014: 2.6%

    Anhand dieser Liste muss dir sogar nichtmal mehr jemand sagen, in welchem Jahr Peyton Manning die Farben gewechselt hat (für Nichtwissende: 2011 setzte er komplett aus).

  15. Sacks… 😀
    Peyton verhindert halt Sacks besser als viele andere, aber die Line in Denver lässt einfach kaum Pressure(Hits und Hurries) zu.
    Hab dir die Effizienz(komisch, dass du nicht mit diesen Stats kommst, sonst ist hier Effizient, zurecht, immer das Wichtigste) ja oben aufgelistet.
    Wenige Sack´s zuzulassen, heißt nicht immer eine gute Pass-Blocking Line zu sein.

    So wie Peyton, btw, heuer under Pressure spielt, ist es auch gut, dass die Line der Broncos kaum Druck zulässt….

  16. schließ mich an – schöne Diskussion.

    Kommt halt wie bei jeder Statistik auf die Interpretation an.
    (und wenn ich es richtig in erinnerung habe, hält Korsakoff nicht so viel von PFF)

    Grundsätzlich würde ich der Aussage, das Peyton ein Quaterback ist, der sich nicht leicht Sacken lässt nur Bedingt zustimmen. => er ist kein QB ala Wilson/ Newton/etc… bzw. Rogders der dem Rush aussweicht; er baut seine Line und seine Calls so auf, dass er nicht gesackt wird.

  17. Wirklich eine sehr schöne Diskussion. V.a. schön, wenn beide Seiten mit „handfesten“ Argumenten arbeiten…

  18. @Panthers

    Natürlich ist Peyton nicht so agil oder schnell wie einer der von dir genannten, aber er besitzt etwas anderes; überragende Pocket Awareness(wie z.B. auch Phil Rivers oder Tom Brady). Die 3 registrieren Pressure besser als die meisten anderen QB´s und bewegen sich in der Pocket hervorragend.

    2007, wo die Colts O-Line die schlechtes Pass Blocking Efficiency der Liga hatten, ist ein ganz gutes Beispiel dafür….
    Die O-Line hat über die gesamte Saison nur 10 Sacks erlaubt(insgesamt wurde Peyton 21 mal gesacked, aber für den Rest waren blockende TE´s/RB´s und 1-2 mal er selbst verantwortlich), klingt ja eig ganz gut…
    Aber, sie haben nicht nur 10 Sacks zugelassen weil sie so gut geblocked haben, sondern weil Peyton Sacks so gut vermieden hat. Die O-Line hat nämlich unglaubliche 192 Pressures(145 Hurries, 37 Hits) bei 575 Passing Snaps erlaubt, Peyton hat aber in der Pocket gut gearbeitet und die Pässe oftmals sehr schnell released und wurde deswegen nur 10 mal davon gesacked.

    Mit 10 Sacks, 37 Hits und 145 Hurries bei 575 Snaps, kommt man auf eine sehr schwache PBE von 74.5, womit man 2007 #32 der NFL war.
    Das heißt, die Colts hatten also die ineffizienteste Pass-Blocking Line der NFL, worauf man aber nie kommen würde, wenn man sich nur die, oben von Korsakoff gepostete, Sack Quote ansieht.

    Übrigens, ist das auch mal wieder ein gutes Beispiel, warum die Statistik „Sack“ mMn sehr überbewertet ist.

    Achja, Korsakoff, weil ein paar die Diskussion hier gelobt haben, es ist für mich immer ein „Genuss“ mit dir über Football zu diskutieren, auch wenn das vllt manchmal nicht so rüber kommt… Zu deinen unglaublichen Football-Kenntnissen muss man ja nix mehr sagen. 😉

  19. Hallo

    Ich bin neu hier (habe über Spox hergefunden). Auch von meiner Seite: sehr interessante Diskussion.

    Ich habe eine Frage zu den Siegwahrscheinlichkeiten und dem Spread: Wo kommen die her und wie setzen die sich zusammen? Würde da gerne ein bisschen mehr erfahren.

  20. (und wenn ich es richtig in erinnerung habe, hält Korsakoff nicht so viel von PFF)

    Stimmt… nicht ganz. Ich halte die Ansätze von PFF für sehr exzellent, aber es gibt ein paar Schwachpunkte, an denen ich zu knabbern habe. Dass All-22 konsequent ignoriert wird, zieht das Gesamtbild quasi aller Bewertungen über die Defense, aber in Teilen auch Offense, runter.

    PFF beurteilt Plays unabhängig vom PlayCall und vom Gegner – aus meiner Sicht ein Problem, aber zugegeben kann ich keine Patentlösung anbieten, wie man das Dilemma lösen kann und gleichzeitig möglichst hohe Objektivität beibehalten kann.

    Gerade im Bereich von Offensive Lines würde ich PFF aber den meisten Mehrwert zugestehen.

    Sack-Quoten sind zweifellos in der Isolation betrachtet eine überbewertete Statistik, aber der Sack ist die einzige verfügbare Zahl, die sich nachweislich prüfen lässt, und die objektiv nachvollziehbar ist.

    Ich versuche mit meiner Argumentation nichts anderes als nachzuweisen, dass Peyton Manning ein Phänomen ist, der – es ist nicht sein einziger großer Pluspunkt, aber einer von vielen – es konstant geschafft hat, Sack-Quoten jenseits von gut und böse zu halten, die fast identische Offensive Lines mit anderen QBs verdoppelt und verdreifacht gesehen haben.

    Hits und Hurries haben alle ihre Berechtigung, und ich bin froh wenn jemand sie in den Raum wirft, denn ich kann sie momentan nicht überwachen. Viele Hits und Hurries werden langfristig zu mehr Sacks führen – außer bei Peyton Manning. Die Gründe können viele sein: Der Schritt nach vorn im rechten Moment, die geringe Zeit zwischen Snap und Wurf (roundabout 2.4sek bei Manning, Top-5 Wert)… kurze Zeit zwischen Snap und Wurf kann auch ein Grund sein, weswegen so wenige Hits und Hurries zustande kommen.

    Ich weiß es nicht. Die Versuche, Individualleistungen so gut es geht zu isolieren, sind längst nicht ausgeschöpft. Deshalb kann ich am besten mit dem gehen, was ich habe und überprüft habe.

    PFF ist immer ein erwünschter zusätzlicher Faktor, und ich bin froh, wenn jemand damit in der Diskussion a bissl Gegenwind reinbringt, so wie vorhin geschehen.

  21. @BigLuck:

    Die Sieg-Wahrscheinlichkeiten kommen aus dem Power-Ranking mit ca. 7% Vorteil für das Heimteam bei zwei gleich guten Mannschaften.

    Die beiden essenziellen Links zur Erklärung des Power-Rankings sind in diesem Artikel angeführt:
    Rückkehr des Power Rankings 2014.

    Kurz und knapp geht es um eine logistische Regression der Variablen, die am meisten zu Sieg und Niederlage in der NFL beitragen, auf Ebene der Downs. Special Teams werden ignoriert. Es ist ein sehr einfaches Modell, das aber ganz gut Predictions machen kann.

    Spreads ergeben sich aus den Sieg-Wahrscheinlichkeiten (analog Las Vegas). Es gibt mehrere Formeln, anhand deren man den Spread errechnen kann. Aus einer alten Analyse halte ich es am liebsten mit dieser Formel:

    Spread = – 8 * ln ( 1 / P[Sieg] – 1)

    Von Spread auf die Wahrscheinlichkeit kommt man mit einer Umkehrfunktion, die ich aktuell nicht parat habe, irgendwo auf diesem Blog aber zu finden sein müsste.

  22. Vielen Dank. Ich werde mir das morgen mal genauer anschauen. Die Erklärung hat aber zumindest schon geholfen es einzuordnen

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