Die New England Patriots sind NFL-Champion des Jahres. Im Power Ranking schließt der Ringträger aber nur auf Platz 5 ab. Für New England ist das gewohntes Territorium: Die Patriots sind die einzige Mannschaft, die konstant seit Jahren in diesem Ranking zu niedrig eingestuft wird – das hat einen Grund, und um diesen zu erläutern, müssen wir noch einmal kurz ausholen und uns auf die Kernwerte des Rankings besinnen.
Das Ranking basiert auf historisch gewachsenen Zahlen: Wie viele Spiele haben in der jüngeren NFL-Vergangenheit Mannschaften mit vergleichbarer Effizienz in jedem Down gewonnen? Werfen wir die wichtigsten unabhängigen Kennzahlen in Offense und Defense in den Mixer und jagen wir sie durch eine Regression, bekommen wir eine Regressionsformel mit Konstanten, die auf der Basis von reellem NFL-Football basieren.
„Reeller NFL-Football“ bedeutet auch, dass unterbewusst Faktoren wie schlechtes Coaching im Ranking eingeschlossen sind. Mannschaften wie die 2012 Panthers sind mit eingeschlossen ebenso wie die 2012 Ravens. Erstere erreichten mit guten Zahlen wenig weil sie von haarsträubenden Coaching-Entscheidungen runtergezogen wurden. Letztere erreichten alles, weil sie u.a. von gutem situativen Coaching profitierten.
Der durchschnittliche NFL-Coach ist zu konservativ – wir wissen das. Im Schnitt schenken die Coaches mit zu vielen Punts und zu vielen kurzen Fieldgoals und zu wenigen ausgespielten kurzen 4th-Downs mehr Sieg-Wahrscheinlichkeit weg als sie durch die wenigen mutigen Entscheidungen gewinnen. Sprich: Ein überdurchschnittlich mutiger Coach kann die Zahlen, die ja auf der tatsächlichen Historie beruhen, schlagen.
Bill Belichick ist bekanntlich ein überdurchschnittlich mutiger Coach, und vor allem einer, der sehr guten situativen Football spielt. Weiterlesen