Mahlzeit.

Ende Juli und damit die Feststellung, dass die US-Footballsaison näher rückt. So banal wie sie klingt, ist diese Feststellung für mich dieser Tage gar nicht. Denn der Football 2016 ist für mich in diesem Moment noch sehr fern.

Wie weit ich vom Football weg war, merkte ich vor einer Woche, als ich beim Überfliegen von Sommercamps zufällig auf die „News“ der Entlassung von Baylor-Coach Art Briles stieß. Briles war am 26ten Mai wegen der Ignoranz von Sexskandalen an der Baylor University trotz all seiner sportlichen Erfolge gefeuert worden. Keine Chance, dass solche Nachrichten früher länger als zwei Tage an mir vorbeigegangen wären. Bei Briles dauerte es zwei Monate.

So weit war ich weg vom Thema.

Die Distanz hat auch gut getan.

Ich war fokussiert auf völlig andere Themen. Meinen Betrieb, meine Arbeit. Ich arbeite seit Monaten an einer ERP-Einführung, meiner bislang schwierigsten. Baubranche, Sonderkonstruktionen, kein Teil gleich wie das andere, weltweit unterwegs. An den Wochenenden habe ich meine Masterarbeit geschrieben. Sie ist mittlerweile verteidigt.

Football war mir völlig fremd. Nach dem grandiosen College-Football Finale hatte ich gedanklich abgeschaltet. Den Rest der Playoffs hatte ich verfolgt, aber mehr oder minder im Standby-Modus. Das Draft-Boohay hatte ich nebenher noch mitbekommen, danach war komplett Sense.

Erst vor wenigen Tagen habe ich zum ersten Mal wieder das Bedürfnis nach einer Football-Nachricht gespürt.

Viel ist nicht passiert: Dass Brady gesperrt wird, war seit Monaten klar. Dass Luck und Miller Monsterverträge erhalten, ebenso. Aber die Entlassung von Art Briles war dann doch etwas Wichtiges, vielleicht die spektakulärste Neuigkeit der Offseason. Immerhin hat Briles die krasseste, vielleicht beste Offense des Landes spielen lassen und damit aus einem winzig kleinen Programm einen nationalen Titelkandidaten gemacht – allerdings mit dem Makel, dass er Sexualverbrechen seiner Spieler wissentlich ignorierte.

Dass er dafür gefeuert wurde, ehrt die Universität. Es ist eine schlechte Nachricht für den Footballästheten, aber eine gute Nachricht für die, die auch nach vielen skandalösen Vorkommnissen noch immer sklavisch an das Gute im College-Sport glauben.

Ich spüre, dass ich noch dazugehöre. Schon allein deshalb werden die College-Previews in den nächsten Tagen auf diesem Blog wieder Fahrt aufnehmen. Die NFL wird hoffentlich folgen.

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17 Kommentare zu “Mahlzeit.

  1. Ich bin auch gerade weit weg vom football, lass mich gerne wieder von dir heranziehen… 😉

  2. Ich gehöre auch zu denen die an das Gute im College Sport glauben. Man darf halt nicht zu viel hinter die Kulissen gucken und aus meiner Sicht ist College Football zu geil, mit allem was dazu gehört. Natürlich sollen, müssen alle Vergehen bestraft werden und hoffentlich mit dem Resultat das es besser wird.
    Ansonsten freue ich auf die nächste Saison und die nächsten Beiträge.

  3. Zunächst, schön, dass du wieder da bist.

    Was Baylor betrifft, ich habe die Entlassung von Briles als absolute Hängepartie empfunden. Die Uni hätte schon nach den ersten Belegen reagieren müssen.

    Ob ich an „Das Gute“ im College Football glauben kann weiß ich nicht. Könnte man ein Streitgespräch draus machen.

    Nichtsdestoweniger freue ich mich auf die kommende Saison, denn die Spiele versprechen einiges an Sapnnung und insbesondere Woche 1 wartet mit etlichen Krachern auf.

  4. Willkommen zurück und Glückwunsch zum Master. Ich freue mich schon auf deine Artikel.

  5. Ich nähere mich auch langsam wieder an und schaue momentan die Serie über die letzte Saison der Cardinals bei Amazon Prime.

  6. Endlich, da issa wieder. Ich freue mich schon auf die kommenden Artikel und sag vorab schon mal besten Dank dafür, korsakoff. Die Footballlose-Zeit ist endlich vorbei. Auf zur neuen Saison.

  7. Pingback: Baylor Bears | 2016/17 Vorschau | Sideline Reporter - Eier, wir brauchen Eier!

  8. Endlich verstehe ich mal den Unterschied zwischen den einzelnen Ligen – vielen Dank hierfür. Ich hoffe deine ERP Einführung war erfolgreich

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