Ohio State Buckeyes | 2016/17 Vorschau

Beginnen wir mit folgender Grafik:

Ohio State Abgänge 2016

Das ist die Liste der Spieler, die im heurigen NFL Draft 2016 von der Ohio State University in die NFL gegangen sind. Bei einem solchen Verlust an Spielerqualität und Spielerquantität ist es nicht verwunderlich, dass man vor der anstehenden Footballsaison von einem „Umbruch“ im Buckeyes-Team von Head Coach Urban Meyer spricht. Und damit eigentlich nicht genug: Meyer muss auch noch den Abgang von DefCoord Ash verschmerzen.

Will heißen: Ohio State steht vor keiner einfachen Saison, wobei „nicht einfach“ bei einer von Urban Meyer gecoachten Mannschaft häufig immer noch mindestens 10-2 oder 11-1 bedeuten kann. Nur mal so als Fakt für nebenbei: Meyer coacht seit vier Jahren bei Ohio State. Er hat dabei insgesamt vier Spiele verloren.

Meyer gilt als einer der besten Coaches im Lande. Seine Spread-Offenses sind spätestens seit der Tebow-Zeit bei Florida um 2007-2009 herum landesweit berühmt. Den letzten Höhepunkt erreichte Meyer mit Ohio State dann in der Schlussphase der Saison 2014/15, als man eine Phase der totalen Dominanz mit dem Gewinn des National-Title abschloss.

Der Kader

Nun muss Meyer praktisch ein komplettes Mannschaftsgerüst ersetzen. Nur ein Schlüsselspieler in der Offense ist noch da: QB J.T. Barrett, der mobile Spread-QB, dem in den letzten beiden Jahren so häufig zum dümmsten Zeitpunkt eine Verletzung widerfuhr.

Barrett wird der Schlüsselspieler der Offense bleiben, umso mehr, nachdem mit WR Chris Samuels der Top-WR ganze 22 Catches auf dem Buckel hat und RB Elliott mittlerweile in der NFL aufläuft. Auch in der Offensive Line gibt es massiv Turnover: 3/5 der Line sind weg. Ich gebe zu, ich kenne außer Barrett keine Sau mehr in der Buckeyes-Offense.

Das klingt beunruhigender als es ist. Denn der quasi-OffCoord ist Urban Meyer. Und Urban Meyer stellt immer eine wenigstens funktionierende Offense auf das Spielfeld – im besten Fall sogar eine veritable Top-Offense.


Etwas anders gelagert ist der Fall in der Defense, wo trotz Abgängen noch viele bekannte Gesichter da sind, allerdings im neuen DefCoord Greg Schiano auch ein Mann am Ruder, der nicht über alle Zweifel erhaben ist.

Immerhin scheint Schianos Grundidee (aggressive Defense) ganz gut kompatibel zu sein mit dem verbliebenen Spielermaterial: DT Michael Hill gilt als Ankermann, und an den Flanken sorgten die DEs Tyquan Lewis, Hubbard und Jalyn Holmes schon in den letzten Jahren als Backups für zahlreiche Sacks. Auf Linebacker steht mit Raekwon McMillan bereits der nächsten potenzielle NFL-er im Kader, und die Recruiting-Klasse der Front Seven soll schon wieder die beste im Lande gewesen sein.

Der Schedule

Dass die Erwartungen an die Buckeyes diesmal trotz allem eher mittelmäßig hoch sind, liegt letztlich auch noch am Spielplan, der da besteht aus u.a.:

  • @Oklahoma am 04.10.
  • @Wisconsin am 15.10.
  • @Penn State am 22.10.
  • vs Nebraska am 05.11.
  • @Michigan State am 19.11.
  • vs Michigan am 26.11.

Da kommst du in deinen besten Jahren im seltensten Fall ungeschlagen durch. Nehmen wir die aktuellen Wettquoten, ist man gegen Oklahoma mit 7 Punkten Außenseiter, Penn State, Michigan State und Michigan sind Münzwürfe und gegen Wisconsin und Nebraska ist man auch nur knapper Favorit. Spricht also einiges für besagte Umbruch-Saison.

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3 Kommentare zu “Ohio State Buckeyes | 2016/17 Vorschau

  1. Sehr schöne Vorschau. Ich wäre wirklich überrascht, wenn man mehr als 10-2 geht, aktuell würde ich auf eine 9-3 Saison setzen (der Aderlass war einfach gewaltig). Aber man hat natürlich Urban Meyer, also ist die wette auf 3 Niederlagen schon ziemlich gewagt.
    Hast du eigentlich eine Penn State Vorschau in Planung? Würde mich sehr freuen 🙂

  2. Man kann Ohio State aber auch anders sehen: Viele Siege schön, aber die richtig dominante Phase war mit 2 Monaten 2014-2015 eher kurz. Glücklicherweise war diese Phase genau in der Post Season und Playoffs sodass man eine Championship geholt hat.

    .Die vielen Abgänge sind sogar vielleicht etwas gutes für OSU. Ich hatte den Eindruck dass schon sehr viel Unruhe im Kader war. Spätestens nach der Pleite gegen Michigan State kamen viele Stimmen auch offen raus, die sich über Meyer und sein Coaching Team beschwert haben.

    Ein neuer Anfang ist auch eine neue Chance.

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