Stanford steht nach einer fulminanten Saison 2015 vor einer äußerst interessanten Saison 2016, in der man mit RB Christian McCaffrey nicht bloß einen der aufregendsten Spieler im College Football stellt, sondern auch einen neuen Quarterback, eine verbesserte Defense – und in der man gegen einen monströsen Schedule anspielen muss.
Die Offense schrieb Stanfords Geschichte der letzten Saison. McCaffrey machte über 2000 Yards Rushing, 650 Yards Receiving und weitere 1200 Return-Yards und sorgte für landesweit staunende ahhs! und ohhs! mit seinen speichelproduzierenden Auftritten im Pac-12 Finale gegen USC und in der Rose Bowl gegen Iowa und geht als einer der Favoriten auf die Heisman Trophy in die anstehende Saison.
McCaffrey war der Treiber der Offense, die nach einem unerklärlich sterilen Auftaktspiel gegen Northwestern (6-16 Niederlage) über den Rest der Saison über sämtliche Gegner drüberfuhr. Stanford und Offense – was ganz Neues!
Jetzt müssen allerdings 3/5 der Offense Line sowie QB Kevin Hogan ersetzt werden. Hogan war ein oft umstrittener Mann, aber bei aller fehlender letzter Brillanz war Hogan immer ein Mann, der das Spiel gemäß den Vorstellungen seines Head Coaches David Shaw „managte“. Oder „verwaltete“. Hogan wird nicht einfach zu ersetzen, wenn Stanford seine Offense-Schema beibehält.
Die Defense war letztes Jahr in der Front Seven erstaunlich saftlos: #88 nach Adjusted Line Yards und sogar nur #105 nach Sack-Rate. Festmachen konnte man dies an der zu dünn besetzten Defensive Line, wo insgesamt fünf Mann die Rotation für die ganze Saison bildeten. Die Aufstellung sollte diese Saison etwas breiter sein, und vor allem vom DT Solomon Thomas erwartet man sich in seinem ersten zweiten College-Jahr ganze Wunderdinge.
Sportlich sollte die Mannschaft also ihren Level in etwa halten können. Inwieweit sich das aber positiv in der Siegbilanz niederschlagen wird, müssen wir abwarten. Denn Stanford spielt in der bevorstehenden Saison einen BRUTALEN Schedule:
- USC am 17.09.
- @UCLA am 24.09.
- @Washington am 30.09.
- @Notre Dame am 15.10.
- @Oregon am 12.11.
Dazu ein weiteres out of conference Spiel zum Saisonauftakt gegen nie zu unterschätzende Kansas State Wildcats. Diesen Schedule überlebt kein College-Footballteam ungeschlagen. Nicht einmal Alabama. Andererseits: Kommt Stanford auch mit nur einer Niederlage durch, ist das ein Freifahrtschein in die Playoffs. Aber selbst das sieht nahezu wie ein Ding der Unmöglichkeit aus.
Also bleibt als oberste Priorität vor allem Christian McCaffrey Watch.
In der Tat. Das schedule von Stanford ist brutal. Aber die Mannschaft sollte durch die gewonnene Erfahrung durchaus in der Lage sein mit einer Niederlage die Sache zu überleben. Dann wären die Playoffs die Konsequenz. Ich räume den Cardinals immerhin Außenseiterchancen ein.