AFC-Wildcard Preview 2018/19

Das Wildcard-Weekend steht an! Es ist das nominell hochwertigste Wildcard-Wochenende seit vielen Jahren – eine Auftaktrunde, die ohne kaputte Mannschaften auskommen muss, die nur noch auf dem Zahnfleisch kriechend den Weg in die Post-Season gefunden haben. Stattdessen sehen wir an diesem Wochenende einige Teams, die durchaus Potenzial für einen Superbowl-Angriff haben könnten.

Heute eine Preview der beiden AFC-Spiele von morgen und übermorgen. Morgen folgt dann die Vorschau auf die NFC, geschrieben von einem Altbekannten.

Houston Texans – Indianapolis Colts

Samstag, 05.01. um 22h35

Das Auftaktspiel morgen Abend ist ein Divisionsduell aus der AFC South – und zwar zwischen den beiden Mannschaften aus der AFC South, die in der vergangenen Saison hinter Jacksonville und Tennessee nicht für die Playoffs qualifiziert waren: Houston Texans (11-5) gegen Indianapolis Colts (10-6). Es ist ein Duell, das in den USA nicht für überragende TV-Ratings sorgen wird. Aber dass sich die beiden Divisions-Schlusslichter der letzten Saison für die Playoffs der aktuellen Saison qualifizieren, ist NFL galore. Schon deshalb sollte man zuschauen.

Doch auch spielerisch hat die Partie einiges zu bieten. Die Texans schafften ihren Playoffeinzug nicht dank eines austarierten Kaders oder eines besonders gefinkelten Coaching, sondern dank ihrer „Big Four“:

  • QB Deshaun Watson
  • WR DeAndre Hopkins
  • DE J.J. Watt
  • DE Jadeveon Clowney

Man kann Argumente bringen, dass Hopkins der beste Wide Receiver in der NFL ist, und man kann Argumente bringen, dass Watt auch 2-3 Jahre von seiner absoluten Blüte noch immer ein Top-5 Verteidiger in der Liga ist. Und man kann Argumente bringen, dass Watson, der Quarterback mit Eiswasser in seinen Venen, schon im zweiten Jahr zu den 10 besten Quarterbacks in der NFL gehört.

Die Colts auf der anderen Seite galten vor der Saison nicht unbedingt als Breakout-Kandidat. Zu schwach waren die letzten Jahre gewesen, zu viele Fragezeichen hatte es um QB Andrew Luck und den Zustand seiner Wurfschulter gegeben – immerhin hatte Luck eineinhalb Jahre keinen Football mehr gespielt.

Zu allem Überfluss mussten sich die Colts im letzten Winter nach einer Last-Minute Absage des eigentlich schon als neuen Cheftrainers eingestellten Josh McDaniels einen Notnagel als neuen Head Coach einstellen – doch just jene Notlösung entpuppte sich bei genauer Betrachtung als Glücksgriff: Frank Reich, letztes Jahr der Offensive Coordinator des Superbowl-Champions Philadelphia, kam nach Indianapolis und brachte neben jeder Menge positiver Stimmung auch die nötige aggressive Herangehensweise mit. Reich ist ein Coach, der sein Schicksal lieber selbst in die Hand nimmt als den langsamen Tod zu sterben.

Der dritte wesentliche Grund neben Lucks Genesung und Reichs Einstellung war die geglückte Personalpolitik von GM Chris Ballard in der letzten Offseason: Ballard hatte sich mit zahllosen Draftpicks jede Menge Offensive und Defensive Linern gegriffen, weswegen die Colts nach langen Jahren mit chancenloser Pass-Protection und harmlosem Passrush in dieser Saison zu den physischsten Teams gehören.

Und so schafften beide Teams trotz missratenem Saisonstart am Ende auch den Sprung in die Post-Season: Die Texans schafften den Turnaround nach 0-3 Start, die Colts gar nach 1-5 Beginn in die Saison. Houston gewann 11 seiner letzten 13 Spiele, die Colts 9 ihrer letzten 10. Dass beide Mannschaften dabei gegen einen überwiegend einfachen Spielplan antreten durften, half. Aber es war nicht der einzige Grund.


Die Offense der Houston Texans ist relativ schnell beschrieben: Sie überlebt trotz einer schrecklichen Offensive Line (höchste QB-PRessure-Rate, meiste Sacks der NFL mit 62 Stück), weil QB Watson ausreichend Plays macht und WR Hopkins eine ungeheure Saison spielt. Man muss sich das vorstellen: 33% der Passversuche Watsons gehen in Richtung von Nuk Hopkins, und obwohl die Texans-Offense derart auf ihren ebenso gliebigen wie physischen Star-WR vertraut, hat Hopkins eine Success-Rate von über 60% bei seinen Anspielen.

Die Colts haben keinen Cornerback um Hopkins allein in Manndeckung zu nehmen, doch das brauchen sie auch gar nicht. Sie spielen sowieso überwiegend in Zonenverteidigung, lassen vorne ihre Front mit verschiedenen Pressure-Konzepten Druck ausüben, während hinter dem extrem schnellen Rookie-LB Darius Leonard eine gut geschemte Secondary operiert, die die Wurfbahnen ganz klein werden lässt.

Vor dem, was DefCoord Matt Eberflus mit der Colts-Defense in nur 11 Monaten gemacht hat, muss man den Hut ziehen: Eberflus übernahm eine Abwehr, die jahrelang mit 3-4 Aufstellung ins Spiel gegangen war. Ohne einen richtigen 3-tech DT im Kader, dafür mit vielen Youngsters, die über kaum Erfahrung verfügten, baute Eberflus über Nacht eine 4-2-5 Defense, die ohne allzu übertriebenes Blitzes, dafür mit viel Disziplin dem Gegner standhält.

Die Colts kassieren zwar durchaus viele Yards (#15 nach Yards/Drive gegen einen unterirdischen Offense-Schedule), lassen dich aber nie wirklich tief gehen und zwingen dich zu „Dink&Dunk“ ehe sie in der Redzone die Schotten dicht machen und dich zwingen, Fieldgoals anstelle von Touchdowns zu schießen.

Der Schlüssel in diesem Duell wird vielleicht weniger sein, ob die Colts sich im Isolieren von WR Hopkins behaupten können – sondern vielmehr, dass sie Watson schnell genug unter Druck setzen können: Watson wurde z.B. in den beiden Regular-Season Duellen mit den Colts insgesamt 12x gesackt.

Als Reaktion auf diesen immensen Druck stellen die Texans-Coaches um Bill O’Brien Watson verstärkt Sets mit 2 Tight Ends (12-Personnel) zur Seite um die Protection zu verstärken: Houston operierte in 37% seiner Snaps aus 12-Personnel, die höchste Quote der Liga. Die Resultate sprechen für sich:

  • Texans-Passspiel aus 11-Personnel: 43% Pass-SR%, 8.1 YPA, 12% Sack-Quote
  • Texans-Passspiel aus 12-Personnel: 54% Pass-SR%, 8.8 YPA, 10% Sack-Quote

Bei relativ identischen Erfolgsraten im Laufspiel muss man anmerken, dass die Indianapolis-Passverteidigung, je „schwerer“ das Personal wird (also 21, 12 und 13-Personnel), umso zahnloser gegen Passspiel wird:

  • Colts Pass-D vs. 11: 52% Def-SR%, 7.0 YPA
  • Colts Pass-D vs. 21: 33% Def-SR%, 9.6 YPA
  • Colts Pass-D vs. 12: 41% Def-SR%, 8.6 YPA
  • Colts-Pass D vs. 13: 39% Def-SR%, 8.0 YPA

Indianapolis kann ganz gut die Wide Receivers verteidigen, doch gegen Tight Ends (#29 nach DVOA) und Runningbacks (#25 nach DVOA) hat die Eberlus-Defense nur wenige Mittel. Für die Texans ist der Weg, die Neutralisierung seiner Offense zu verhindern, also vorgezeichnet.


Auf der anderen Seite trifft der gefürchtete Passrush der Texans um die Defensive Ends Watt und Clowney auf die Offense, die die wenigsten Sacks der Liga kassiert: 2.8% Sack-Quote. Das ist zum Teil der physischen Offensive Line um die beiden starken Rookies OG Quenton Nelson und RT Braden Smith geschuldet – aber zum großen Teil natürlich auch dem großartigen QB Andrew Luck und dem quicken Play-Design.

Luck geht in der laufenden Saison deutlich seltener tief als in Vergangenheit, doch dafür sieht seine Offense rhythmischer aus, viel mehr auf Timing basierend, weniger auf Improvisation. Die Chance, dass Luck mit guter Protection schnell in Rhythmus kommt, ist durchaus gegeben. Doch es gibt auch Potenzial für schnellen Colts-Katzenjammer:

  1. Laufspiel wird gegen die massierte Texans-Defense (66% Defensive Run-SR%, #2 der Liga) nicht durchkommen, also bleibt das Passspiel.
  2. Dort ist der wichtigste Mann WR T.Y. Hilton, der Houston in der Regular Season mehrmals tief verbrannte, nicht fit. Hilton wird zwar spielen, aber nicht das gewohnte deep threat geben können.
  3. Also Rampenlicht für TE Eric Ebron (110 Targets) und den flexibel einsetzbaren „Catching-RB“ Nyheim Hines (81 Targets): Die Colts-Offense wird versuchen, die beiden über Crossing-Routen quer über das Feld freizukommen um die Texans-Defense in der Horizontalen auseinanderzuziehen.

Das alles bietet die Zutaten für einen potenziell starken Showdown. In Summarium: Für Houston gilt es, QB Watson ausreichend Protection für gelegentliche Big Plays zu verschaffen, für Indianapolis gilt es, auch ohne gefährliches tiefes Element genügend Plays aufs Feld zu bringen um die Partie eng zu halten.

Viele sehen in den Colts den Favoriten – und tatsächlich hat Indianapolis einige Phasen in seinem Spiel, die wir gemacht scheinen um Houstons Angriff empfindlich zu stören. Doch auf der anderen Seite hat Houston Heimspiel, kann im ersten und zweiten Viertel auf ein rebellisches, extrem lautes Publikum im Heimstadion setzen und hat die Playmaker um leichte Nachteile in Kadertiefe und Coaching durchzuschleppen. Tipp: Houston Texans.

Baltimore Ravens – Los Angeles Chargers

Sonntag 06.01. um 19h05

Die zweite AFC-Partie findet am Sonntag statt – und sie verspricht einen Leckerbissen, denn die Baltimore Ravens (10-6) und die Los Angeles Chargers (12-4) können mit einigem Recht für sich reklamieren, die beste AFC-Mannschaft zu stellen. Dass sie beide schon am Wildcard-Wochenende ranmüssen, liegt auch an fehlendem Spielglück: Die Chargers hatten das Pech, in derselben Division wie die offensivgewaltigen Chiefs (ebenso 12-4) zu spielen, die Ravens waren eine Overtime-Pleite bei eben jenen Chiefs von einer 1st-Round Bye entfernt.

Die Ravens leben in erster Linie von ihrer monströsen Defense, die nicht zuletzt die Chargers schon vor zwei Wochen zu Weihnachten komplett abwürgte und damit den #1 Seed in der AFC kostete. Die Chargers dagegen müssen sich trotz der kleinen Schwächephase zum Ende der Saison hin – und trotz der Heimpleite gegen eben jenes Baltimore – nicht grämen: Sie fahren mit einer Top-5 Offense und einer der besten Defenses als vielleicht komplettestes Team in der NFL nach Baltimore. Diese Ingredienzien lassen eine hervorragende Partie erwarten.


In Woche 16 gewann Baltimore in Los Angeles dank zweier wesentlicher Waffen:

  • Eine auch ohne allzu viel Blitzing hyper-aggressive Defensive Front-Seven zerbröselte die rechte Seite der Chargers-OL, und weil die wichtigste Anspielstation von Chargers-QB Philip Rivers, WR Keenan Allen, mehr humpelte als rannte, hatte Rivers weder die Zeit für tiefe Pässe noch die Sicherheitsoption für Schadensbegrenzung.
  • In der Offense stoppte L.A. zwar das Laufspiel um QB Lamar Jackson, doch dafür rutschte Jackson seine bislang beste NFL-Passing Performance raus, was zum 22-10 Sieg reichte.

Dass es diesmal ähnlich läuft, ist nicht auszuschließen, wenn die Ravens-Abwehr alle Register zieht. Doch es gibt gute Gründe zu glauben, dass die Chargers aus dem „Hinspiel“ ihre Lehren gezogen haben.


Die einfachere Übung für Los Angeles in diesem Spiel wird sein, Baltimores unkonventionelle Offense in Zaum zu halten. Es dürfte sich natürlich herum gesprochen haben, dass die Ravens seit dem QB-Wechsel von Flacco auf Jackson zu den lauflastigsten der NFL-Geschichte gehören, und dass fünf Spiele en suite mit über 190 Yards Rushing neuen Rekord bedeuten. OffCoord Marty Mornhinweg und der schon zu Kaepernick-Zeiten in San Francisco sehr kreative Rushing-Coordinator Greg Roman maximieren Jacksons Stärken, wo es nur geht.

Doch so viele Options das Ravens-Laufspiel hat: Das Big-Picture der Ravens-Offense ist relativ einfach zu lesen:

1) Laufspiel: Jackson kann natürlich alles, doch wenn Jackson den Ball an den Running Back übergibt, kannst du schonmal den Rechner auspacken um zu wissen, welche Reise der Spielzug geplant hat: Ist RB Gus Edwards der Ballträger, gehen 30% der Plays über den Center und insgesamt 77% bleiben innerhalb der A-Gaps (zwischen Center und Guard).

Wird der Ball hingegen an RB Kenneth Dixon übergeben, gehen nur noch 18% der Runs über den Center, dafür insgesamt 65% über die Gaps rechtsseitig des Centers. Spielst du Chargers-Defense, weißt du, wohin du deine Linebacker beordern musst.

2) Passspiel: So effizient die Ravens trotz allem imstande sind, ihre Rushing-Offense in Szene zu setzen, so limitiert bleibt das Passspiel. Jackson mag zwar über eine Rakete von Wurfarm verfügen, doch er ist noch kein geschliffener Werfer – und er hat mit seinen gerade sieben Spielen als Starting-QB noch kein vollständiges Verständnis, wie man das ganze Feld liest bzw. wie man die Intentionen der Defense interpretiert.

Und so halten es Mornhinweg/Roman einfach. Nachfolgend die Wildcard-Mannschaften und die Verteilung ihres Passspiels in der laufenden Saison in der Horizontalen – die Prozentzahlen sind zu verstehen als „Target-Quote über/unter dem NFL-Schnitt für die jeweilige Zone“:

Passing-Offense nach Richtung - Saison 2018 vs. NFL Schnitt

Passing-Offense nach Richtung – Saison 2018 vs. NFL Schnitt

Und so bedarf es keines monatelangen Studiums um zu verstehen, wie die Pass-Offense tickt. Dass Baltimore wie keine andere NFL-Mannschaft die Spielfeldmitte attackiert, ist angesichts meiner Studien aus der Vergangenheit eine durchaus kluge Idee.

Doch du musst auch wissen, dass Jacksons Passspiel links- und rechtsseitig der Hashmarks so harmlos ist wie ein Bettvorleger: Jackson bringt zu beiden Seiten des Feldes keine 50% Erfolgsquote zustande, ist unter den unpräzisesten Werfern der NFL. Es wäre Selbstmord, an Ravens-Stelle den Angriff dorthin zu designen, wo der eigene Quarterback am anfälligsten ist und droht, die Bälle herzuschenken.

Freilich weiß Los Angeles dies – und wird die Mitte zustellen. Dies hat auch zur Folge, dass die Chargers mit ihrer Dime-Defense trotz vieler Snaps mit 6 Defensive Backs am Feld eine bessere Chance haben, das Laufspiel der Ravens wie schon zu Weihnachten zu plätten – zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, würde der Literat dazu schreiben.


Die schwierigere Aufgabe für die Chargers wird es sein, mit ihrer Offense Punkte aufs Tablett zu legen. Es besteht kein Zweifel, dass der famose QB Rivers eine seiner besten Saisons spielt und dass die Unit von OffCoord Ken Whisenhunt über ausreichend Waffen verfügt um die meisten Defenses zu knacken. Doch Baltimore ist keine gewöhnliche Defense. Es ist die mutmaßlich beste Defense der NFL:

  • #3 gegen den Pass mit 5.5 NY/A und #1 nach Defensive Pass-SR% (60%)
  • #4 gegen den Lauf mit 63% Defensive Success-Rate
  • #5 nach zugelassenen Big-Passing Plays (nur 7% der Pässe > 20yds)
  • #3 nach Yards/Drive und #2 nach kassierten Punkten/Drive
  • #8 nach QB-Pressure Quote

Und das alles trotz fehlender Turnovers (nur #20 nach Interceptions-Quote). Wir haben zu Weihnachten gesehen, was passiert, wenn die Ravens-Defense einmal auch noch gegnerische Pässe abfängt.

Kritisch für die Chargers wird diesmal sein, das Mismatch seiner überrumpelten Offensive Line zu umgehen, z.B. indem man seltener den tiefen Killerschlag versucht und dafür häufiger die schnellen Kurzpässe sucht.

Es trifft sich gerade in diesem Zuge gut, dass sowohl der superbe Possession-WR Keenan Allen deutlich wieder bei 100% ist, dass man wohl wieder auf den quicken RB Austin Ekeler als Geschwindigkeitswechsel zurückgreifen kann und dass zum ersten Mal in dieser Saison der TE Hunter Henry auflaufen wird können.

Nicht nur ist Baltimores einzige wesentliche Abwehr-Schwäche das Verteidigen von Tight Ends (#22 gegen Tight Ends nach DVOA) und nicht bloß ist Chargers-TE Antonio Gates mehr Schatten und Name als echte Explosivität – nein, Henry war letzte Saison (2017/18) eine absolute Augenweide.

Seine Achillessehnenverletzung im Frühjahr hätte die Chargers-Offense in Grund und Boden reißen können – doch stattdessen bemerkte man sein Fehlen fast gar nicht. Die Offense cruiste dennoch durch die Saison. Und als Lohn bekommt sie nun Henry in gesundem Zustand zurück aufs Feld – just für den Zeitpunkt, an dem es wirklich zählt. Ein willkommener Luxus gegen diese Monster-Defense.

Freilich wird Henry noch nicht wie aufgedreht über den Platz walzen. Doch auch wenn es nur für eine Handvoll Snaps reicht: Er ist eine zusätzliche Waffe. Die Ravens haben um CB Humphrey herum starke Manndecker, doch haben sie ausreichend Personal um eine vollumfängliche Chargers-Offense, die in WR Benjamin/Williams tief gehen kann, die mit WR Allen/TE Henry die Intermediate-Distanzen angreifen kann und mit RB Gordon/Ekeler die Flat-Zonen in der Horizontalen besetzt in Schach zu halten?


Das macht dieses Duell so fantastisch, dass es durchaus eines AFC-Championships würdig wäre: Eine großartige Offense gegen eine brillante Defense – und auf der anderen Seite eine unkonventionelle Offense gegen eine austarierte Defense.

Baltimore hat Heimvorteil, hat eine Defense, die gut genug ist um das Spiel fast im Alleingang zu holen, hat die besseren Special Teams und wohl das insgesamt verlässlichere Coaching. Baltimore trifft auf eine Westküstenteam – und Westküstenteams haben es historisch gesehen schwer, an der Ostküste zur Mittagszeit antreten zu müssen.

Doch die Los Angeles Chargers sind kompletter besetzt und haben schon 60 Minuten Erfahrung mit den Kniffen der Baltimore Ravens gemacht. Sie werden personell kompletter antreten als zu Weihnachten. Ich sehe sie als Favorit.

Es gibt nur zwei große Szenarien, in denen ich Baltimore hier durchkommen sehe: Die Ravens verhindern Turnovers (nicht einfach, weil QB Jackson in 7 Spielen 12 Fumbles fabriziert hat) und fangen erneut einen oder zwei Rivers-Pässe ab. Doch die Wahrscheinlichkeit solcher erzwungener Fehler steigt nur dann, wenn die Ravens wieder schnell in Führung gehen.

Ich kann verstehen, wieso so viele Baltimore als legitime AFC-Gefahr betrachten und ein Championship-Angriff der Ravens würde mich angesichts des Potenzials dieser Mannschaft nicht wundern. Aber sie haben das Pech, schon in der 1ten Runde auf den Gegner zu treffen, der für sie das schlechteste Matchup aller AFC-Teams stellt. Tipp: Los Angeles Chargers.

14 Kommentare zu “AFC-Wildcard Preview 2018/19

  1. Muss dir leider, wie so oft Recht geben.
    Hoffe aber , dass dies das Spiel ist, in dem so designt wird, dass viel 12 Personel gespielt wird und am besten mit Montgomery, den ich als KeyRB für den Gameplan der Ravens sehe, da er der beste Fänger der BALRBs ist.
    Mit Bradyeskem Dink and Funk die Flats kontrollieren und zwei Raketen im richtigen Moment geht da was.

  2. Lamar ist der Wahnsinn am boden wenn er noch sein passing game verbessert konnte er bradys 5 superbowls übertreffen.

  3. Die Run Defense war sicherlich nicht das Problem vor zwei Wochen, wenn man 160 Yards kassiert, aber das in 35 Runs und davon einer auch noch ein langer von 45 Yards war, dann bleibt nicht viel übrig, was Baltimore richtig gemacht hat: 115 in 34 Rushes ist keine gute Bilanz… Viel mehr war das Passing Game zum einzigen Mal richtig gut mit Lamar Jackson. Aber ob sich das wiederholen lässt, ist die große Frage.

    Ich glaube, dass die Turnover entscheiden werden. Rivers hatte sein schlechtestes Spiel und 2 iNT, bei den Ravens blieb Jackson zum einzigen Mal ohne TO.

    @jogi: Immer langsam, lass ihn erstmal ein 1st Round Playoff Game gewinnen 😉

  4. Ja ich weis bin nur so aufgeregt und freue mich schon auf dieses spiel. Wäre aufjedenfall ein rekordlastiger playoff. Der erste rookie der ein playoff spiel gewinnen kann und wer weiß was mit dieser monster devensive alles möglich ist.

  5. N’abend.
    Ich freue mich wie’n Schnitzel auf das was da kommt! Auf jeden Fall sehr schöne Vorschau die nur noch mehr Bock macht.
    Sehe die Colts und die Bolts vorne. Aber die Ravens sind so gefährlich..

    Morgen die Preview von einem Altbekannten?! 🙂 ..darauf freue ich mich iwie auch schon seit die ersten zeilen las..

  6. Kleine Frage:

    Mir ist hier im im Blog schon 1-2x auf gefallen das DeAndre Hopkins als „Nuk Hopkins“ bezeichnet wird. Was genau hat es damit aufsich?

  7. Pingback: NFC Wild-Card Preview 2018/19 | Sideline Reporter - Eier, wir brauchen Eier!

  8. Ich sehe eher die Colts als leichten Favoriten, was immerhin mehr ist als bei Chargers vs Ravens. Da hab ich keine Ahnung wer besser ist.

  9. Pingback: AFC Wildcard-Playoff 2018/19: Baltimore Ravens – Los Angeles Chargers im Liveblog | Sideline Reporter - Eier, wir brauchen Eier!

  10. Nochmal danke an dich @Korsakoff und Hermann für die super Vorschau!
    Vor allem Ravens-Chargers und Bears-Eagles sind genau so verlaufen wie erwartet. Top!

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