Edge-Rusher vor der Combine 2019

Die Passrusher-Klasse soll die beste Positionsgruppe im Draft sein. Natürlich ist eine Latte an Trades in den Top-5 nicht auszuschließen, wenn Teams geil auf Quarterbacks werden – aber in einem Szenario, in dem keine Mannschaft einen Trade anstrebt, in denen Arizona auf Rosen setzt und Giants wie Buccs auf ihre momentanen QBs weiterzählen, ist nicht auszuschließen, dass drei von fünf Top-5 Picks für einen Edge Rusher gezogen werden.

Die Übersicht der Top-Prospects: Wir haben Bosa und den Rest.

Nick Bosa / Ohio State. Bosa gilt als #1 Spieler im Draft. Er ist im Prinzip eine Kopie seines Bruders Joey, der bei den Chargers voll eingeschlagen hat. Bosa plagte sich letzten Herbst mit Zipperlein, entschied sich schließlich, seine Saison frühzeitig zu beenden und sich auf den Draft vorzubereiten.

Josh Allen / Kentucky. Wieder ein Josh Allen im Draft – diesmal kein Quarterback, sondern ein Quarterback-Jäger! Allen gilt als Idealbesetzung für eine 3-4 OLB Besetzung, weil er auch in Coverage gehen kann.

Rashan Gary / Michigan. Als sehr ungeschliffener Athlet ein Risiko-Pick. Bei ihm werden die Scouts genau auf seine Testwerte in der Combine schauen: Sie sind nur mäßig, wird Gary das Board runterfallen. Doch bestätigt Gary seinen Ruf als exzellenter Athlet, wird es mindestens ein Team in den Top-20 geben, der bei ihm zugreift. Potenzial und so.

Clelin Ferrell / Clemson. Guter Techniker, aber kein hyper-explosiver Athlet. Das macht ihn im Gegensatz zu Allen eher zu einer Option für eine 4-3 oder 4-2-5 Front – also ein „echter“ Defensive End. Die Frage wird sein, ob die NFL Ferrells Reife ihm als Stärke („ist schon sehr weit“) oder Schwäche („hat nicht mehr viel Luft nach oben“) auslegen wird.

Jachai Polite / Florida. Erst kürzlich 21 geworden und somit noch extrem jung. Polite gilt zum aktuellen Zeitpunkt als „one trick pony“: Er ist unbrauchbar als Lauf-Verteidiger, aber brutal explosiv als Passrusher. Idealerweise draftet ihn also eine Mannschaft, die eine 3- bzw. 5-Man Front spielt und ihn als 3-4 OLB auflaufen lässt.

Brian Burns / FSU. Noch jünger als Polite und ähnlich ungeschliffen. Burns gilt als nicht so überrumpelnd als Passrusher, dafür ist er potenziell flexibler einsetzbar. Nachteil: Er ist kein so guter Techniker wie Polite.

Montez Sweat / Mississippi State. Etwas hüftsteif um mit Granaten wie Bosa mitzuhalten, aber ähnlich vielseitig. Solche Prospects tendierten in den letzten Jahren, am Draft-Tag überraschend weit nach unten zu fallen, weil die NFL in der 1ten und 2ten Runde lieber nach fantastischen Athleten greift, die jede Bewegung potenziell drauf haben.

Jaylon Ferguson / Louisiana Tech. Kein erstklassiger Athlet, aber ein Fiesling vor dem Herrn: Ferguson nutzt alle Tricks um sich im 1-vs-1 zu behaupten. Er hat das, was US-Scouts „nasty streak” genannt haben: Spielt mit allen Wassern gewaschen, am Rande der Legalität.

DeAndre Walker / Georgia. Der Nachfolger von Leonard Floyd oder Lorenzo Carter am College in Georgia. Die beiden Genannten sind in der NFL bislang allerdings eher Hopp-oder-topp. Walker gilt als nicht so talentiert, was einige Bedenken eröffnen wird.

Oshane Ximines / Old Dominion. Ein Tweener von einem kleinen College, wie bereitet für stundenlange Diskussionen von wegen „ist er besser im einen oder im anderen und ist er überhaupt im einen oder anderen brauchbar“? Mischfiguren haben es am Markt eben nie leicht.

7 Kommentare zu “Edge-Rusher vor der Combine 2019

  1. Ich hoffe ja sehr die Giants warten noch bis nächstes Jahr mit ihrem QB Pick und verstärken heuer die Defense, aber woher hast du die Info sie hätten sich schon auf Eli geeinigt? Bisher hat D. Gettleman dazu doch nichts gesagt. Ich schätze schon sie werden sich auf der Combine mit Haskins ernsthaft auseinander setzen.

  2. Ich schreibe ja „in einem Szenario“.

    BTW Meine ich, es gab immer mal wieder Gerüchte, dass die Giants mit Eli Manning weitermachen könnten. Wie sollte Dave Gettleman auch ohne Gesichtsverlust weitermachen, wenn er heuer einen QB draftet, nachdem er letztes Jahr, in der Top-QB Klasse, alle QB-Rufer verhöhnte?

  3. Viele hegen diesen Gedanken, aber wenn man einen Saquon Barkley haben kann, dann muss man zuschlagen. Ja, ich weiß, die NFL ist eine Passing League, aber Barkley ist ein Ausnahmentalent. Und welcher QB aus der letztjährigen Klasse hat besonders überzeugt? Große Talente, zweifelsfrei, aber wer sich dauerhaft etablieren wird bleibt abzuwarten. Wir können auch nächstes Jahr noch einen QB draften. Da sind wieder mehr Talente am Start.

  4. Ein Ausnahmetalent, das im unteren Drittel der NFL-Runningbacks nach Success-Rate und EPA/Play rangierte.

    Das heißt nicht automatisch, dass Barkley eine Flasche ist. Aber es wurde dutzendfach bewiesen, dass teure Investitionen in Runningbacks vor allem Investitionen sind um Trikots zu verkaufen, nicht um Mannschaften sportlich wesentlich voranzubringen.

  5. Uh…. da sind wir aber vollkommen unterschiedlicher Meinung. Lass uns das nochmals Ende Dezember besprechen…. 😉

  6. Wir können es auch jetzt besprechen: Runningbacks sind vor allem Produkt der Offense (nicht die Offense das Produkt der Runningbacks. Tausendfach belegt, als Beispiel hier:

    Barkley war letzte Saison keine Ausnahme:

    Dreiviertelsaisonrundschauer NFL 2018: 1st Down Play-Calling und Offensiv-Skillplayer in der Analyse

  7. Pingback: Combine-Sonntag 2019: Blick auf die Linebacker | Sideline Reporter - Eier, wir brauchen Eier!

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