Über die Stars am heutigen Tag habe ich schon geschrieben: Defensive Tackles und Edge-Rusher zählen zu den bestbesetzten Positionen im NFL-Draft 2019. Die Linebacker hingegen kriegen eher wenig Buzz ab.
Das war letztes Jahr noch anders, als mit Roquan Smith (Bears), Tremaine Edmunds (Bills) und Leighton Vander Esch (Cowboys) drei Linebacker in der 1ten Runde gingen – und der 2nd Rounder Darius Leonard von den Colts den Rookie-des-Jahres Preis abstaubte.
Heuer soll es nur zwei echte 1st-Round Kandidaten geben. Der erste ist Devin White von LSU, dessen spielerische Qualitäten und Speed außer Frage stehen. Scouts vergleichen seine Spielweise mit jener von Roquan Smith oder Jarrad Davis (2017 in der 1ten Runde zu den Lions), aber bei White bleiben nach Fahrerflucht und versuchtem Sex mit einer 14-jährigen (immerhin alles schon 3 Jahre her) ein paar charakterliche Fragen: Hat er sich gebessert? Ist er fokussiert und führbar um als „Quarterback der Defense“ zu agieren?
White ist 6‘1. Noch interessanter ist vielleicht Devin Bush von Michigan, der aber nur 5’11 groß ist und nur um die 100kg wiegt. Bush gilt als brutal schnell und kann in Windeseile von einer zur anderen Seitenlinie sprinten um Runningbacks zu tackeln, aber ist er physisch genug um sich in der NFL durchzusetzen? Bei Bush zählen die athletischen Werte. Jeder Zentimeter und jedes Pfund bringt ihm Reputation, wohingegen jede verlorene Hundertselsekunde im Laufen Fragen aufwirft.
Was kann Alabamas Mack Wilson, dem einige nachsagen, ein Klon von Darius Leonard zu sein? Nur ein Jahr Starter-Erfahrung in der tendenziell gut organisierten Alabama-Defense, die es Individualisten erlaubt, leichter gut auszusehen – aber andererseits bist du bei Nick Saban schnell unten durch, wenn du nicht hervorragend aussiehst. Wilson tat das – aber nicht so konstant wie man es sich wünschen würde.
Germaine Pratt/NC State ist ein Prospect für die mittleren Runde auf Outside Linebacker, Jahlani Tavai von Hawaii ist ein Spieler von einer Freak-Uni, der mit seiner Kombination aus hoch aufgeschossenem Körper und sehr schlanker/schneller Spielweise durchaus das Potenzial haben könnte, in der NFL irgendwann mal als „3-Down Linebacker“ durchzugehen.