Akademische Viertelstunde – Woche 8

Blick zurück auf das letzte Wochenende.

Rugby-Viertelstunde

Ich habe am letzten Wochenende vor allem Rugby geschaut:

  • England 40, Australien 16. Eine merkwürdige Partie. Die Australier spielten und waren in den meisten Statistiken eigentlich überlegen. Aber die Engländer verteidigten taktisch meisterhaft und konterten wie die Kings. Interessanterweise war Englands Schaltzentrale um Underhill/Curry dem weiter erfahreneren australischen Mega-Pärchen Pocock/Hooper hoch überlegen. Englands Sieg fühlte sich am Ende einen Tacken zu hoch an, aber die Abgewichstheit war schon eindrucksvoll.
  • Neuseeland 46, Irland 14. Totale Dominanz der All-Blacks, die eine phänomenal gute Partie hinlegten. Irland war „sloppy“ und machte viele unnötige Eigenfehler, und Johnny Sexton war nicht auf der Höhe. Aber ganz ehrlich: Ich glaube, auch in Bestverfassung und ohne diese unforced errors wäre die Irland-Pleite höchstens knapper ausgefallen, aber gegen einen Gegner in dieser Verfassung nicht zu verhindern gewesen.
  • Wales 20, Frankreich 19. Zittersieg für das bis dahin so überzeugende Wales. Frankreich mal wieder aus dem relativen Nichts mit einer starken Performance, aber nach dem 12-0 Zwischenstand zur Halbzeit das Resultat nicht nach Hause gebracht. Mitschuldig daran war der Platzverweis für Vahaamahina. Wales drückte nach der Pause und scorte gerade noch rechtzeitig den entscheidenden Versuch. Es war das drittgrößte Comeback der WM-Playoffgeschichte.
  • Südafrika 27, Japan 3. Japan hielt eine Halbzeit lang ganz gut mit (Pausenstand 5-3), doch mit zunehmender Spieldauer schlug die physische Übermacht der Springboks immer krasser zu. Am Ende ein diskussionsloser Sieg. Für Japan war es dennoch eine tolle WM.

Am Wochenende: Samstag England – Neuseeland (9h45) als eine Art „vorgezogenes Endspiel“. Am Sonntag (9h45) Südafrika gegen Wales.

College Football

Doch die Granden ganz oben cruisen überwiegend noch ungefährdet:

  • #1 Alabama 35, Tennessee 13. Story des Tages war der verletzungsbedingte Ausfall von QB Tagovailoa, der mit Sprunggelenksverletzung runter musste und mindestens diesen Samstag gegen Arkansas ausfällt. Für Bama ist dieser Ausfall wohl relativ wurscht. Doch Tua, der Spieler, muss sich immer mehr Zweifel anhören, ob er denn körperlich robust genug für die NFL ist, schließlich hat er in eineinhalb Jahren als Starting-QB nun schon häufiger Zipperlein erlitten. Ich bleibe bei meiner Wette: Tua wird die Playoffs aussitzen.
  • #2 LSU 36, Mississippi State 13. Fast eine Halbzeit lang knabberte QB Burrow mit seiner Monster-Offense an den Bulldogs, ehe er doch noch 4 TD auflegte.
  • #3 Clemson 45, Louisville 10. Lockerer Sieg, aber: Clemson-QB Lawrence wirft weiterhin zu viele INTs, hat nun schon deren acht. Gegen Louisville kamen zwei in der Endzone – die zweite ein selten beknackter Pass.
  • #4 Ohio State 52, Northwestern 3. Ohio State ist eine brutale Dampfwalze. Am besten beschrieb es hernach Northwestern-Headcoach Pat Fitzgerald: „Ich bin heute nichtmal wütend. Du kannst nur anerkennen, wie grandios sie sind.“
  • #5 Oklahoma 52, West Virginia 14. Der nächste Kantersieg. Wenn das so weitergeht, hat Oklahoma in den Playoffs seinen ersten ernsthaften Gegner.
  • Illinois 24, #6 Wisconsin 23. UPSET-FRONT! Sensationelle Pleite von Wisconsin gegen Lovie Smiths Illinois Fighting Illini. Das Rezept: RB Taylor abwürgen (28 Rushes, 132 Yards, 39% Success-Rate), Wisconsin zwingen, mit dem Pass erfolgreich zu sein, das Maximum aus seinen wenigen eigenen Scoring-Chancen zu machen und viele Turnovers kreieren (Wisconsin hatte deren 3). Es war natürlich ein glücklicher Illinois-Sieg, aber fast alle Upsets laufen so.
  • #7 Penn State 28, #16 Michigan 21. College Football in Reinform: Das ganze Beaver-Stadium in weiß bei Nacht, und eine spannende, rasante Partie.

  • Michigan kämpfte von einem 0-21 Rückstand zurück in die Partie, doch fiel am Ende knapp, weil WR Bell zwei Minuten vor Schluss einen 4th-Down Pass in der Endzone droppte. Auf Penn-State Seite war WR Hamler der Star mit 6 Catches für 108 Yards. Penn State war heuer nicht immer so aufregend, aber diese boom or bust Offense hat bei aller Imperfektion optisch schon was.
  • #9 Florida 38, South Carolina 27
  • #10 Georgia 21, Kentucky 0. Kentucky spielte mit einem besseren Wide Receiver auf QB, insofern überraschend die null Punkte niemanden. Doch bei Georgia läuten dennoch die Alarmglocken: Die Offense war eine Halbzeit lang traurig – in zwei Wochen beim Derby gegen Florida geht es mit so einer Performance schief!
  • #11 Auburn 51, Arkansas 10
  • #25 Washington 31, #12 Oregon 35. Dritte Pleite für Washington, deren Saison quasi beendet ist. Die Huskies waren lange Zeit die bessere, überlegene Mannschaft, doch in der zweiten Halbzeit fand die Oregon-Defense Mittel und Wege und Oregon-QB Justin Herbert fand gerade früh genug zu sich um die Partie zu retten.
  • BYU 28, #14 Boise State 25. Erste Saisonpleite für Boise.
  • Kansas 48, #15 Texas 50. Absurde Defense-Probleme bleiben weiterhin die Achillesferse von Texas.

Mit diesen Resultaten steht Wisconsin jetzt mit dem Rücken zur Wand – Big Ten Finale ist natürlich auch weiterhin möglich, aber die Playoffträume sind quasi zu Ende. Am Samstag muss man nach Ohio State, wo man doch deutlicher Außenseiter sein dürfte. Und mit zwei Niederlagen ist man heuer quasi aus dem Rennen.

Das neue AP-Ranking

#1 Alabama (7-0)
#2 LSU (7-0)
#3 Ohio State (7-0)
#4 Clemson (7-0)
#5 Oklahoma (7-0)
#6 Penn State (7-0)
#7 Florida (7-1)
#8 Notre Dame (5-1)
#9 Auburn (6-1)
#10 Georgia (6-1)
#11 Oregon (6-1)
#12 Utah (6.1)
#13 Wisconsin (6-1)
#14 Baylor (7-0)
#15 Texas (5-2)

Am anstehenden Wochenende

Drei Duelle zwischen gerankten Teams stehen uns bevor:

  • #3 Ohio State – #13 Wisconsin. Die Partie hat durch die überraschende Wisconsin-Pleite am Samstag ein bisschen an Thrill verloren, aber dennoch bleibt es nicht unwahrscheinlich, dass dieses Spiel nur das „Hinspiel“ in der Saison 2019 ist – mit einer Neuauflage im Big-Ten Conference-Final.
  • #2 LSU – #9 Auburn. Das Tiger-Duell aus der SEC: Tigers gegen Tigers.
  • #19 Michigan – #7 Notre Dame. Revival einer großen, traditionsreichen Rivalität zwischen zwei Flagship-Unis in der Region um die Großen Seen. Michigan ist nach der knappen Pleite bei Penn State
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