Bowl-Season am Samstag, 28.12.2019 – Playoff-Zeit!

Die Bowl-Season 2019/20 steuert auf ihren Höhepunkt hin – morgen Abend finden schon die beiden Halbfinals statt, in denen die Teilnehmer des National Championship Games ausgespielt werden!

Dazu natürlich auch eine ausführliche Fragerunde mit den beiden Experten Jan Weckwerth (@giannivanzetti / Triple Option Blog) und Christian Schimmel (@Chris5Sh / u.a. Der Draft).

Wer es verpasst hat: Heute früh sind schon die Bowls vom heutigen Freitag besprochen worden.

Die Bowls von morgen (bzw. Nacht auf Sonntag) sind (alle ESPN-Player):

18h: #10 Penn State – #17 Memphis (Cotton Bowl)
18h: #15 Notre Dame – Iowa State (Camping World Bowl)
22h: #1 LSU – #4 Oklahoma (Peach Bowl / Halbfinale)
02h: #2 Ohio State – #3 Clemson (Fiesta Bowl / Halbfinale)

Cotton Bowl Classic

#10 Penn State Nittany Lions – #17 Memphis Tigers

#1: Memphis ist der Mid-Majors Vertreter dieses Jahres – doch nun ereilt die Tigers das Schicksal der meisten erfolgreichen Mid-Majors: Ihr Erfolgstrainer Mike Norvell wird abgeworben und FSU-Coach. Was hat Norvell ausgezeichnet?

Jan Weckwerth: Ich bin ein großer Fan von Norvells Arbeit bei Memphis und hatte ja schon in der vergangenen Saison fest damit gerechnet, dass ihn jemand abwirbt. Abseits der MAC habe ich wohl keinen Mid-Major die letzten Jahre mehr verfolgt als Memphis.

Was mich vor allem beeindruckt hat, ist die schematische Variabilität von Norvells Offense. Ob Pro Style-Elemente oder Spread und Zone Read, ob laufdominiert oder Passfeuerwerk, ob 4 WRs oder Power Formation mit zwei TEs, ob hurry-up oder methodisch: Je nach Spielsituation sowie Stärken und Schwächen des Gegners kann der Angriff ganz verschiedene Gesichter haben und ist so einfach extrem schwer auszurechnen.

Dasselbe gilt übrigens auch für den Einsatz von Spielern, die wenn möglich nicht unbedingt auf eine Position festgenagelt werden, sondern möglichst gewinnbringend und variabel eingesetzt werden. Beispiele sind unter anderem Tony Pollard (nun Cowboys), der als nominell dritter RB hinter Darrell Henderson und Patrick Taylor verstärkt als Returner und Receiver eingesetzt wurde sowie spezifisch auf ihn zugeschnittene Run Plays bekam, oder in diesem Jahr WR Antonio Gibson, der trotz eines hervorragenden Laufspiels um Kenny Gainwell immer mal wieder als RB eingesetzt wird, da er eine herausragende Physis und Balance hat und die Offense so um eine weitere Option bereichert.

Norvell ist also sowohl schematisch als auch bezüglich der Einsatzbereiche und Entwicklungen der Spieler kreativ und innovativ. FSU hat hier meiner Einschätzung nach eine hervorragende Verpflichtung getätigt.


#2: Warum hat es für Penn State letztendlich doch nicht ganz gereicht um in der Big-Ten an Ohio State vorbeizukommen – und glaubst du, dass die Nittany Lions für 2020 dafür gut genug aufgestellt sein werden?

Jan Weckwerth: Ich war ehrlich gesagt eher erstaunt, wie gut die Saison der Nittany Lions verlaufen ist. Schließlich hatte man in den letzten zwei Jahren gerade in der Offense herbe Abgänge zu verkraften (u.a. QB Trace McSorley, die RBs Saquon Barkley und Miles Sanders, die WRs DaeSean Hamilton und Juwan Johnson, den TE Mike Gesicki etc.). In Anbetracht dessen fand ich die Leistungen überraschend stark, aber letztlich hatte man auf QB und RB nicht die Difference Maker, um einem so kompletten Team wie Ohio State wirklich gefährlich werden zu können.

Auf der anderen Seite konnten wir eine überragende Defense bestaunen mit einer Monster-DL um DE Yetur Gross-Matos und ebenso dominante Linebacker mit einem fantastischen OLB Micah Parsons, dem ich in der Preview auf deiner Seite den absoluten Durchbruch prophezeit hatte.

Parsons ist auf dem Weg zum Superstar und wird einer der Leader der Defense in der kommenden Saison sein. Allerdings müssen einige Abgänge verkraftet werden: neben einigen Seniors eben auch ein Gross-Matos, der sich bereits für den Sprung in die NFL entschieden hat. Von daher bin ich – mal wieder – skeptisch bezüglich der Aussichten von Penn State, lasse mich aber wie immer gern überraschen. DC Brent Pry hat bewiesen, dass er auch aus weniger Talent als in diesem Jahr extrem viel rausholen kann.


#3: Notre Dame 2020: Enttäuschung – oder? 

Christian Schimmel: Für Notre Dame-Verhältnisse war es ein Jahr ziemlich unter dem Radar, geradezu langweilig. Ungewöhnlich für eines der aufgeregtesten Programme im College Football. Notre Dame ist immer eine Story wert.

Es ist bezeichnend, dass sie mit einer 10-2 Bilanz und Niederlagen gegen Georgia und Michigan nur an #15 gerankt wurden und damit außerhalb der Top Bowl Spiele. Aus dem Playoff-Rennen waren sie spätestens nach der Klatsche bei den Wolverines raus. Die restlichen Partien konnten sie zwar gewinnen, doch weil renommierte Gegner (USC, Stanford, Virginia Tech) kein gutes Jahr hatten, steht am Ende auch nur ein Erfolg über ein geranktes Team, ein 52:20 gegen Navy.

In South Bend ist das schlicht zu wenig. Der überraschende Abgang von OC Chip Long wirft auch nicht zwingend ein gutes Licht auf das Programm. Es gibt viel Arbeit für HC Brian Kelly.

Playoffs – Peach Bowl

#1 LSU Tigers – #4 Oklahoma Sooners

#4 Kurze Vorschau aufs erste Semifinale LSU vs. Oklahoma: Was muss passieren, dass LSU das Spiel nicht gewinnt?

Jan Weckwerth: Sehr, sehr viel. Für mich ist LSU hier haushoher Favorit. Die Offense um Joe Burrow spielt schlicht von einem anderen Stern, und die Sooners Defense zeigte sich gerade zu Beginn der Saison zwar verbessert, ist aber immer noch viel zu löchrig, um mit dem Passfeuerwerk auf Justin Jefferson und Ja’Marr Chase mithalten zu können.

Darüber hinaus fehlen ja bei Oklahoma nun auch noch S Delarrin Turner-Yell (Schlüsselbeinbruch) sowie der beste Passrusher Ronnie Perkins wegen eines positiven Drogentests wohl aufgrund der einen oder anderen Sportzigarette. Das gleiche Schicksal wie Perkins traf übrigens den bulligen change of pace RB Rhamondre Stevenson und Backup WR Trejan Bridges. Als ob die Aufgabe nicht schon schwer genug wäre.

Zudem haben einige Teams in den letzten Wochen gezeigt, wie man die Offense um Jalen Hurts an die Leine legen kann. Hurts hat eine großartige Saison gespielt, doch hat er immer wieder Probleme, Lücken in engmaschiger Zone Coverage zu finden und agiert da oftmals zu zögerlich und unentschlossen. Die Sooners müssen auf einen Sahnetag von WR CeeDee Lamb hoffen sowie auf Big Plays im Laufspiel durch Hurts und RB Kennedy Brooks. Doch selbst all das wird kaum reichen, wenn LSU im Angriff so aufdreht wie insbesondere in den letzten Wochen.

Oklahoma muss LSU in einen Shootout zwingen und benötigt dafür voraussichtlich einige glückliche Bounces. Ich sehe es einfach nicht.

Christian Schimmel: Ironisch gesagt dann, wenn Joe Burrow an dem Tag einen wichtigeren Termin wahrnehmen muss. OU wird die Offense vermutlich nie komplett ausschalten können. Ich halte nichts von „in Cover 4 abwarten“. Dafür ist LSU zu gut. Also her mit dem defensiven Opportunismus und Turnover oder (sportlicher) Tod. Die Offense muss da allerdings mitspielen und selbst lange Drives fahren. LSU hat durchraus gezeigt, dass man defensiv verwundbar ist. Tippe auf etliche designte Runs von QB Jalen Hurts.

Playoffs – Fiesta Bowl

#2 Ohio State Buckeyes – #3 Clemson Tigers

#15 Gigantenduell im zweiten Semifinale. Ich behaupte, Clemson wird vom Public total unterschätzt, weil sie gegen nix Namhaftes gespielt haben. Zustimmung oder können wir sie erst nach diesem Spiel richtig bewerten?

Jan Weckwerth: Ich würde antworten, dass du da schon ein wenig auf Dabo Swinneys Propaganda hereingefallen bist. Clemson ist an #3 gerankt und wird von den Buchmachern aktuell als Favorit mit 2.5 Punkten gesehen. Von fehlendem Respekt oder ähnlichem also keine Spur.

Natürlich wird der leichte Spielplan des Öfteren thematisiert, da Clemson in einer unglaublich schwachen ACC kaum einen wirklichen Gegner hatte und abgesehen vom Zittersieg bei UNC nur Kantersiege eingefahren hat. Doch selbst aus einem solch dominanten Auftreten lassen sich Schlüsse ziehen.

Die Tigers sind in den letzten Wochen noch einmal stärker geworden und haben ja selbst in der garbage time kaum einmal Punkte zugelassen. Das spricht nicht nur dafür, dass selbst der zweite Anzug extrem gut sitzt, sondern auch dafür, dass die Motivation vorhanden ist, ein Spiel über die kompletten 60 Minuten durchzuziehen. Von daher: Ja, sie wurden noch nicht wirklich getestet, aber sie haben so konzentriert gespielt, dass sie darauf vorbereitet sein sollten. Ich glaube nicht, dass irgendwer Clemson aktuell unterschätzt – so gerne Swinney das auch hätte.

Christian Schimmel: Bitte, bitte lasst uns nicht in den schwachsinnigen Chor von Dabo Swinney einstimmen, aka keiner nimmt uns ernst, keiner will uns in den Playoffs. Das ist Quatsch, zumal es in dieser Jahreszeit schöneres Liedgut gibt. Nein, glaube ich nicht dran.

Nicht durch die letzten Auftritte und das Abschießen von Virginia im ACC Championship Game. Klar ist, wir wissen um die wahre Stärke von Clemson noch nicht 100% Bescheid. Wir wissen sehr wohl das sie sehr, sehr gut sind und ich denke sie bekommen auch in den US-Medien entsprechenden Respekt.


#16 Hat Ohio State genug Pass-Rush und genug Coverage um QB Trevor Lawrence und seine Armada in Griff zu kriegen?

Jan Weckwerth: Gerade die Duelle zwischen Clemsons Passspiel & WRs gegen Ohio States Coverage halte ich für so hochkarätig und eng, dass da die Tagesform entscheidend sein dürfte. Tee Higgins und Justyn Ross sind solche Matchup-Probleme aufgrund ihrer Größe, Schnelligkeit, Physis und Ball Skills, dass es gar keine großen schematischen Tricksereien braucht. Clemsons Offense ist von ihrem Personell ja nicht übermäßig divers, aber das ist eben auch nicht zwingend nötig. Lawrence setzt die beiden Star-Receiver vorzugsweise am Perimeter nahe der Seitenlinie ein, wo sie ihre superben Skills im eins gegen eins ausspielen können. Und mit seinem Hammer-Arm findet er sie eben überall auf dem Feld.

Ohio State hat allerdings eine der besten und tiefsten CB-Truppen des Landes. Jeff Okudah ist mit seiner Schnelligkeit, Wendigkeit und seiner beinahe elektrisierenden Fußarbeit der wohl beste CB des Landes und meiner Ansicht nach ein Top 10-Pick. Ich hatte ihn vor der Saison auf deinem Blog kurz vorgestellt als potenziellen Breakout-Kandidaten. Dem ist er vollends gerecht geworden. Okudah gegen entweder Higgins oder Ross ist eines der besten WR-CB-Matchups des Jahres.

Doch auch die anderen beiden CBs, der erfahrene Damon Arnette außen und Shaun Wade im Slot, haben eine Riesensaison gespielt und gelten mittlerweile ebenfalls als Kandidaten für einen Pick in der ersten Runde. Dennoch würde ich bei einem Duell zwischen Higgins/Ross und Arnette die Vorteile doch auf der Seite des Tigers WR sehen. Die entscheidende Frage lautet, wie die Buckeyes CBs die überlegene Größe und Physis der Receiver verteidigen können.

Vorteile für Ohio State sehe ich dagegen im Passrush. Chase Young ist einfach zu dominant und für jeden College-OT eine unlösbare Herausforderung. Kein Spieler hat diese Saison dem Spiel bei jedem einzelnen Play seinen Stempel so sehr aufgedrückt wie Young. Die beiden Clemson-OTs Jackson Carman und Tremayne Anchrum haben eine starke Saison gespielt, sollten im Duell gegen Young dennoch unterlegen sein. Ich würde an Stelle der beiden Buckeyes DCs Young durchaus öfter umherbewegen und öfter mal auf LDE stellen, da RT Anchrum nicht besonders lang ist und so der potenzielle „Arc“ zum QB recht kurz ausfallen könnte.

Doch wird sich Swinney sicherlich einiges überlegen, um Young so weit wie möglich zu neutralisieren. Michigan und Wisconsin haben in den letzten beiden Spielen dazu einige Anregungen gegeben, allerdings ist auch immer zu bedenken, dass das zu Lasten des eigenen Playbooks geht, weil man viele Plays von vorneherein ausschließt. In diesem Sinne geht der Impact von Young eben weit über Sacks, Tackles und ähnliche Statistiken hinaus.


#17 In welcher Reihenfolge würdest du an Stelle von Clemson-DefCoord Brent Venables gegen die Mega-Offense der Ohio State Buckeyes schemen um die Offense bestmöglich in den Griff zu bekommen?

Jan Weckwerth: Brent Venables ist einer der kreativsten Defensivköpfe überhaupt, daher maße ich mir sicher nicht an, ihm Tipps zu geben. Mich würde es allerdings wundern, wenn er nicht zuallererst das Inside Zone Running von J.K. Dobbins auf der Liste hat. Das ist letztlich Basis (und Gerüst) der Buckeyes Offense, auf der alles weitere aufbaut: der Zone Read von Justin Fields wie auch die RPOs, Playaction Pässe etc. Bei Fields ist abzuwarten, ob er nach seiner Knieverletzung in Sachen Mobilität und Beweglichkeit wieder komplett bei 100% ist oder etwas vorsichtiger agiert.

Fields ist ein herausragender deep ball Passer, der in diesem Spiel voraussichtlich einige big plays generieren wird. Ich bin mir aber nicht sicher, ob er die Tigers Defense mit stetigem Passspiel in Bedrängnis bringen kann. Venables ist bekannt für seine Coverage Disguises und brilliert, wenn der Gegner eindimensional wird. Will Ohio State gewinnen, wird Dobbins eine große Rolle spielen müssen.

Christian Schimmel: Druck und Containement auf Fields. Das wird der große Balanceakt für Venables. Er braucht meiner Meinung nach Druck auf Fields um ihn im Passspiel einzuschränken. Die Crux dabei ist, eben nicht zu viele Running-Lanes herzugeben. Sofern die Tigers Passrush nicht mit vier Leuten hinbekommen, braucht er dafür zwangsläufig einiges an Personal, was wiederum zu einem höheren Anteil Man Coverage in der Secondary führen wird. Ich bin selbst sehr gespannt, wie er es angeht.

Playoffs – Die Tipps

#18 Und natürlich: Welche beiden Semifinalisten werden wir Mitte Jänner im National Championship Game wiedersehen?

Jan Weckwerth: Im Peach Bowl sehe ich wie gesagt LSU klar vorne.

Dem Fiesta Bowl fiebere ich schon ziemlich entgegen. Meiner Ansicht nach ist das vielleicht das beste Matchup der noch jungen Halbfinal-Geschichte der College Football Playoffs: vier absolut dominante Units voller NFL-Talent, die da aufeinandertreffen. Um das mal anhand von SP+ Statistiken zu verdeutlichen: Hier trifft die #6 Offense (Clemson) auf die #2 Defense (OSU) sowie die #4 Offense (OSU) auf die #3 Defense (Clemson). Für mich auch nach intensiver Beschäftigung ein ziemlicher Münzwurf. Aber da ich mich zu einem Tipp hinreißen lassen muss, wähle ich den ‚Außenseiter‘ Ohio State – warum, weiß ich selbst nicht so genau.

Christian Schimmel: LSU und Ohio State. Die Tigers sehe ich 45:31 vorne. Die Offense ist zu viel für Oklahoma. Ohio State gewinnt 30:27 nach zweifacher Verlängerung. Sie waren für mich das kompletteste Team über das Jahr.

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12 Kommentare zu “Bowl-Season am Samstag, 28.12.2019 – Playoff-Zeit!

  1. Ich wiederhole mich, aber: Tolles Format und sehr gute Antworten.

    My 2 cents:

    LSU-OU: Klare Kiste, Hurts ist als Passer nicht komplett genug um die schwache Sooner Defense zu kompensieren. Burrow wird noch nichtmal sein A Game bringen müssen um zu gewinnen.

    CLEM-OSU: Enge Kiste. OSU ist für mich favorisiert, auch wenn ich wie Jan/Christian d’accord gehe, dass Clemson schon länger nicht mehr unterschätzt wird (spätestens seit dem ACC Final).
    Bin eher in der Fields > Dobbins Ecke, was den Wert der Offense Player angeht und würde als erstes Fields tiefes Passing Game versuchen wegzunehmen. Glaube nicht, dass Clemson defensiv dafür gut genug ist.

  2. Mal eine technische Frage zu Ohio State: Ist das wirklich alles Inside-Zone was OSU spielt? Bin leider noch nicht so geschult, aber mir scheint auch viel Outside Zone dabei zu sein. Mir ist schon klar, dass es da teilweise verschwimmende Grenzen gibt, aber hoffe, mir kann jemand weiterhelfen. Ich lerne gerade Football und fuchse mich in diese Details, da ist der NCAA Football ziemlich geil dafür 🙂

  3. @Andre: Dein Gefühl trügt nicht. Ca. 1/3 der OSU-Rushing Plays sind Outside-Zone Runs – sie sind die effizientesten Runs im System von Ryan Day. Ich schreibe dazu morgen noch ein bisschen mehr.

    Aber wenn man die OSU-Offense von 2018 mit der von 2019 vergleicht, dann ist die auffälligste Änderung neben dem mobilen QB Fields vs. der Statue Haskins, dass OSU heuer fast doppelt so viel Outside-Zone laufen lässt.

    Inside-Zone bleibt mit mehr als der Hälfte der Rushing-Plays aber der am meisten gespielte Run Play.

  4. @Andre: Natürlich wird auch Outside Zone gespielt und ab und an Gap Plays. Die Buckeyes Offense basiert aber seit den Zeiten von Urban Meyer auf Inside Zone.

    @korsakoff: Neben mehr Outside Zone wurden natürlich auch mehr Zone Read Runs mit dem QB und mehr QB Draws gecallt,die in einigen Spielen verdammt effizient waren. Bleibt abzuwarten, wie sehr man Fields‘ Running einsetzen wird in Anbetracht seiner Knieverletzung.

  5. @Jan: Das Verhältnis ist relativ genau 50% Inside-Zone, 30% Outside-Zone. Inside-Zone ist ziemlich effizient, aber Outside-Zone ist in der Kombination wie sie Day spielen lässt, tödlich und fast so effizient wie das Fields-Passspiel (das eines der besten im CFB ist).

    Ich schreibe morgen dazu noch mehr – ich stimme deiner Analyse natürlich grundsätzlich zu.

  6. Danke euch!

    Super spannender Sport, bin seit 2 Jahren dabei und intensiv am Lernen 🙂 Wie habt ihr die ganzen Feinheiten gelernt?

  7. @korsakoff: Ich werde da morgen (oder heute Nacht) auch noch was zu veröffentlichen. Hatte im Saturday Kick-Podcast schon kurz drüber gesprochen: Ich würde wesentlich mehr Inside Runs (jedweder Couleur, aber das bedeutet hier meist Inside Zone) rennen, allein wegen der Präsenz von Isaiah Simmons outside. Der ist zu sehr play buster (gerade bei east west oder sich langsam entwickelnden).
    Das Fields-Passpiel ist in der Tat grandios, aber ich weiß nicht, ob das nicht (im Gegensatz zu LSU, Clemson o.ä.) von seiner Effizienz verliert, wenn die Bucks nur noch eindimensional passen sollten. Das haben sie bislang weitgehend vermieden. Vielleicht werden wir es morgen rausfinden, bin sehr gespannt.

    @Andre: Lange Beschäftigung mit dem Sport, kommt mit der Zeit. Für zwei Jahre scheinst du aber extrem weit zu sein (soll nicht so paternalistisch klingen, mein ich ernst).

  8. @Andre: Durchaus auch autodidaktisch in den ersten Jahren, dann viel Beschäftigung mit guten Seiten – in meinem Fall das mittlerweile „Advanced NFL Stats“, „Smart Football“ und einige andere.

    Heute viel PFF, weil sie Daten ohne Ende liefern, die den Abgleich mit dem Eye-Test ermöglichen.

    Dazu einige Bücher und Interviews mit Coaches. Habe mal mit Art Briles (ex-HC Baylor) gesprochen, aber wenn der loslegt, dann komme ich nicht mehr mit.

    Mein aktueller Favorit ist übrigens Cody Alexander, der ein paar sehr erhellende Bücher über Defensiv-Football geschrieben hat.

  9. @Jan: Ich denke nicht, dass Ohio State eindimensional passen sollte – nicht, wenn sie ein so gutes Laufspiel haben. Ihre Outside-Zone Runs sind als Ergänzung so erfolgreich, dass sie fast schon Fields‘ Passing nahe kommen – OSU wäre fahrlässig, diese Bedrohung aufzugeben.

    Das Running Game ist theoretisch so gut, dass Clemson Angst haben muss vor vielen 8-10 yds-Runs in 1st Downs, denn dann wird Verteidigen natürlich schwierig.

  10. Pingback: Vorschau CFB Halbfinals: LSU vs. Oklahoma // Ohio State vs. Clemson // u.v.m. – Triple Option

  11. Pingback: College Football Playoff 2019/20 – Die furchtlose Halbfinalvorschau | Sideline Reporter - Eier, wir brauchen Eier!

  12. Danke für eure Tipps 🙂

    Inside v. Outside Zone habe ich bei Youtube gelernt, und es sieht wirklich nur im ersten Moment alles gleich aus. Nen Kollege hat mir den Tipp bekommen College Offenses zu schauen wie zb. OSU weil sehr gut geschemed sind, daher hat es mich halt interessiert.

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