Auf Nachfrage heute wieder einmal eine Auflistung jener Podcast-Sendungen, die ich regelmäßig zum Thema American Football höre.
Die amerikanischen Podcasts
PFF Podcast mit Steve Palozzolo und Sam Monsen – Der einzige Podcast, den ich wirklich das ganze Jahr in fast jeder Episode höre. Es ist die beste „in-depth“ Analyse, die es auf dem Markt gibt. Ich mag normalerweise diese sehr langen Podcasts nicht wirklich, habe es lieber kurz und knackig, aber bei Steve und Sam bin ich meistens traurig, wenn abschalten muss.
PFF Forecast mit Eric Eager und George Chahrouri – Mein favorisierter Podcast in der Offseason. Während die beiden Analysten von PFF sich in der laufenden Saison für meinen Geschmack zu lange mit Wetten aufhalten (das Thema interessiert mich nicht), ist die Offseason für „Big Picture“ Themen da. Gerade George Chahrouri empfinde ich als sowas wie meinen „Bruder im Geiste“, was Football betrifft.
Mina Kimes – Ich liebe Mina, eine exzellente Journalistin mit analytischem Fokus. Sie ist täglich in einer kurzen ESPN-Show („ESPN Daily“) zu hören. Einmal pro Woche lädt Mina in ihrer privaten Show „Mina Kimes show featuring Lenny” dann jeweils einen meistens interessanten Gast vor.
Ringer NFL Show – Die Ringer Show ist erstklassig, weil sie in aller Kürze die Themen abarbeitet: 30-45 Minuten, Mund abputzen, weitermachen. Persönlich mag ich nicht jede Besetzung dieses Podcasts: Wenn Robert Mays oder die göttliche Mallory Rubin hinterm Mikrofon sind, schalte ich aber fast immer rein.
Ross Tucker Football Podcast – Während beim Ringer gilt: Der Host macht die Show, so gilt beim RTFP: Das Gast macht die Show. Wenn Greg Cosell oder Andrew Brandt zu Gast sind (und sie sind es für gewöhnlich ca. einmal pro Woche), dann ist die Chance hoch, dass ich die eine Viertelstunde fürs Interview mit ihnen reinzappe.
The Solid Verbal – Die beste College-Football Sendung. Ty Hildenbrand und Dan Rubenstein sind die beiden Hosts, die seit mehr als zehn Jahren immer noch jede Woche wissen was über College-Football zu erzählen.
Es gibt noch ein paar weitere Podcasts, die ich mir hie und da gebe – aber es sind eher Ausnahmen: Im Eagles-Podcast Netzwerk z.B. macht Fran Duffy einen guten Job und in der Draft-Zeit ist der „2 for 1 Drafts“ Podcast mit Mike Renner und Austin Gayle aus der PFF-Welt immer eine informative Anlaufstelle.
In deutscher Sprache
Ich hatte schon letztes Jahr einen Artikel dazu geschrieben, was ich auf Deutsch so höre – hier ein kleines Update:
- Down Set Talk: Adrian Franke und Christoph Kröger. Qualitativ sicher der insgesamt beste und vor allem am besten vorbereitete deutsche Footballpodcast. Ich habe schon einige Male darüber geschrieben, dass zwischen meiner Sichtweise und jener dieses Podcasts mittlerweile recht ähnliche Wellenlänge herrscht. Für meinen normalen „non Coronazeit“ Tagesablauf ist die Sendung aber oft zu lang (meistens über eineinhalb Stunden).
- Snap – Die Football Show: Fabian Sommer und James Wiebe. Deutscher Analytics-Talk, und für mich mit seiner knackigen Länge von rund 45 Minuten idealer. Hier geht es weniger um in-depth Football-Inhalte, mehr um allerlei Analytics-Themen rundherum.
- Sofa-Quarterbacks: Host Nicolas Martin mit verschiedenen Gästen. Jede Woche montags unter der Saison zur NFL und am Donnerstag zum College Football. Meistens eine gute, knackige Spieltagszusammenfassung. Hie und da war ich selbst dort auch zu Gast.
- Der Draft: Christian Schimmel und Roman John. Gutes Programm in der Pre-Draft Zeit. Die beiden fangen meistens deutlich vor anderen Anbietern mit Draft-Analysen an. Ich groove mich dann meistens mit Teilen ihrer Podcasts in die Draftmaterie.
- Saturday Kickoff: Von Julian Barsch, oft mit Gästen. Programm zu Draft und College Football, auch hier hie und da für mich zu lang.
- Generell Podcasts, bei denen Jan Weckwerth (@giannivanzetti) zu Gast ist. Auch wenn wir uns in manchen Sichtweisen zu Football unterscheiden: Man hört ihm gerne zu. Auch hier aber die Gefahr, dass es zu lange wird – ich habe dann meistens keine Zeit mir alles anzuhören und bin viel mit Vorspulen beschäftigt.
Ich weiß, dass der Mainstream Football Bromance mit Patrick Esume und Björn Werner liebt, und es gibt einige wirklich gute, auch unterhaltsame Ausgaben, z.B. jene über das CBA. Ich höre trotzdem nur sporadisch rein, weil die grundsätzlich kommunizierte Haltung („pound the football“) inhaltlich längst überholt ist.
Podcasts außerhalb der Sportwelt
Vielleicht für den einen oder anderen interessant: Podcasts außerhalb der Sportwelt.
Der viertelstündige, tägliche TED Talk ist abseits vom PFF-Podcast der einzige, den ich praktisch immer höre.
In der Coronazeit war bzw. ist das „Coronavirus-Update“ im NDR mit Professor Drosten eine meiner Lieblingssendungen.
Ansonsten Eine Stunde History im Deutschlandfunk, radioWissen im BR2 und hie und da Economist Radio.
Hallo, ich finde die Footballerei mit allen dazu gehörigen extra Sendungen wie Stolle`s „Concussion protocol“ sehr unterhaltsam.
Was ist aus dem Ed Feng Podcast geworden?
Ja, der Power-Rank Podcast ist auch gut und wäre eine Nennung wert gewesen!
Ich hatte ihn schon einige Male hier verlinkt.
Kurz, knackig, analytisch.
Fand ich sehr interessant den Beitrag. Auch wenn ich viel davon schon kenne.
Mit den deutschen Podcasts zum Football werde ich nicht richtig warm. Sofa QBs höre ich nur, wenn du dabei bist. Sonst ist mir das zu stammtischmäßig. Down Set Talk – da pack ich den Christian K. nicht. Kommt mir zu viel Radiomoderator durch bei ihm. Adrian find ich top, macht es dann aber nicht wett. Bei Bromance fang ich an zu rennen, wenn ich nur den Titel höre. Geht für mich gar nicht. Vor allem die Art der beiden über die Welt zu philosophieren finde ich schwierig. Also für mich.
Bei den englischsprachigen werd ich in einige deiner Tipps noch reinhören. Mina Kimes mag ich auch sehr. Sie ist so schön nüchtern, das mag ich. Ringer NFL kommt auf die Gäste an. Mallory ist mir zu aufgesetzt. Mays ist top.
PFF: Sehe das für den Forecast Pod ähnlich wie du und höre ihn auch lieber jetzt in der Offseason. Den PFF Podcast kann ich nicht mehr hören. Ähnlich wie Down Set Talk komm ich mit 50% der Hosts nicht klar. Monson liebe ich auch, Steve finde ich anstrengend. Wenn dann noch die ewigen gekünstelten Werbeblöcke von ihm kommen zu Mancave dann muss ich abdrehen. Geht gar nicht. Wäre mir echt was wert hier die Werbung gegen Bezahlung abstellen zu können.
@Madwurst: du meinst die legendären Manscaped Werbeblöcke?
Ergänzend könnte man Brandts eigenen Podcast (the Business of Sports Podcast) neben, in den ich eigentlich immer mal wieder ganz gerne reinhöre. Ist eine ganz andere Perspektive mit vielen Informationen, die ich sonst nicht bekommen habe. Kurz und knackig und leider manchmal etwas sehr von der eigenen Erfahrungswelt geprägt. Dafür von Zeit zu Zeit Gute Interviews.
Bei den offtopic Podcasts sei kurz auf dan Carlin’s Hardcore History verwiesen- geht eigentlich nicht besser (allerdings in epischer Länge. Längst kein Geheimtipp mehr; für lange Fahrten super geeignet.
Ach und natürlich, diesmal deutschsprachig, „Steingarts Morning Briefing“, sehr professionell aufgezogener Nachrichtenpodcast mit etwas Witz; eher links geprägt.
@alexanderbrink: Ja, Manscaped meinte ich. War spät 🙃 Ich fang wirklich an zu rennen, wenn ich einen Spot von Steve P. höre. Finde ich grausam. Inhaltlich kann ich anerkennen, dass der Podcast mit ihm viel Substanz hat und gut gemacht ist.
Aber ich glaube wenn du Steingart magst, dann haben wir einfach einen völlig unterschiedlichen (Podcast-) Geschmack. Ich bin da aber auch etwas empfindlich und höre nur, wenn ich voll und ganz von einem Format überzeugt bin.
In den Business of Sports Podcast werd ich mal reinhören.
Sagen wir so, ich habe sehr viel Zeit Podcast zu hören, dementsprechend ist es auch durchaus abwechslungsreich, was Themen und Formate angeht. PFf NFL show halte ich auch selten mehr als eine Folge am Stück aus, da ist dann doch Zuviel nonsense dabei.
Das Gute an der Werbung: Dreimal 30 Sekunden vorspulen klicken und du bist gerettet 😀
Absolut. Hab ich lange gemacht. Aber bei viel Konkurrenz ist es ein bisschen wie mit der Tonqualität bei Bill Barnwell 🙂
Höre übrigens gerade den Economist Podcast, toller Tipp. Wie mir der nur bisher entgehen konnte.
Bei Down Set Talk bin ich bei Dir.
Aber Snap ertrage ich gar nicht. Fragwürdiger Umgang mit Sprache („dazu habe ich nicht genug Tage gegrindet…“ kommt regelmäßig) und mit Aussprache (sollte man Podcast Host / Moderator werden wenn man kein „Sch“ unfallfrei rausbekommt? IMHO nicht) Und inhaltlich ist das leider genau so einseitig („Analytics Analytics über alles…“) wie bei der Bromance mit der konträren Sichtweise. Aber die Football Bromance ist zumindest unterhaltsam … Snap nicht.
Die Pille für den Mann von Spengemann fehlt noch. Zumindest launig unterhaltsam. Geht bei Autofahren. Inhaltlich ist das leider bisweilen grausam.
James Wiebe hat in einer der Folgen über seine Aussprache gesprochen, mich hat es noch nie gestört, da finde ich Mallory Rubins HISCHTORY schon auffälliger 🙂
Hab lieber einen einseitigen Analytics-Podcast wie Snap als das inhaltlich Gruselige, das Bromance und Pille anbieten.
Finde interessant, daß vor einem Jahr in dieser Aufstellung noch die Footballerei mit drin war, jetzt sind sie rausgefallen 😀
Ich finds cool, dass James Wiebe trotz dem Sprachproblem Podcasts macht und er kommt auch sympathisch rüber… Mich stört das gar nicht mehr…
Ich höre gern Down, Set, Talk! aber mit der Länge hader ich auch öfters, weil es sich dann selbst mit Hin- & Rückweg von der Arbeit nicht ausgeht…
Interessant wie unterschiedlich alle die verschiedenen Formate hier wahrnehmen. Bei Snap zum Beispiel finde ich die Hosts sympathisch, Aussprache macht es für mich natürlich. Sind halt Typen wie du und ich. Ob man das dann hören will wenn es Leute ohne den ganz breiten (journalistischen) Hintergrund sind, ist eine andere Frage.
Inhaltlich ist es mir aber auch zu einseitig. Ist aber auch ein schmaler Grat.
Wenn aber dann wie bei Snap gefühlte 100x pro Folge das Wort „Regression“ vorkommt, bin ich auch raus. Ähnlich wie „Manscaped“ 😱
@FloJo: Aus meiner Erfahrung ist das „sch“ so wie bei Rubin ein recht verbreiteter Dialekt. Im Mittelwesten ist mir das jedenfalls sehr häufig untergekommen und ich habe nicht das Gefühl, dass das als Sprachdefizit wahrgenommen wird in den USA.
@manscaped: Ich finde die machen das genau richtig und es kommt – wenngleich mich das Produkt deshalb um keinen Iota mehr interessiert – sympathisch rüber. Müssen sie halt machen die Werbung, also besser gleich lustig machen. Interessant wie unterschiedlich da die Wahrnehmung ist.
MMQB Podcast würde ich auch noch dazu anführen, den höre ich auch recht gerne. Ich mag vor allem Albert und Jenny sehr gerne.
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