NFL Dienstagsvorschauer – Woche 13

(Achtung, Spoiler Monday Night)

Die Pittsburgh Steelers haben also gestern Nacht finalmente ihre weiße Weste verloren. Die 23-17 Niederlage gegen Washington fühlte sich trotz leichtem Favoritenstatus irgendwo „fällig“ an. Pittsburgh führte zwar zur Pause 14-3, doch je länger das Spiel wurde, desto zäher war die Offense, und Washington holte in kleinen Schritten auf. Wenn deine eigene Offense nix auf die Reihe kriegt, knickt auch eine gute eigene Defense irgendwann gegen durchschnittliche Gegner ein.

Es war weiß Gott keine explosive Vorstellung der Washington-Offense. Sie machte nur -0.08 EPA/Play. Pittsburgh wankte schon in den letzten Wochen waidwund durch die Saison und wäre am Mittwoch von einem fitten Ravens-Team abgeschossen worden.

Das Gute dran: Gegen den NFC-Gegner Washington zu verlieren, war die „bestmögliche“ Niederlage für die Steelers. Sie bleiben dank Conference-Record damit weiterhin in der Führungsposition um den #1 Seed. Mit 15-1 Record holen sie sich die Bye-Week, weil Kansas City in Las Vegas gegen einen Conference-Rivalen verloren hat. Aber natürlich ist jetzt die Fehler-Toleranz für die Steelers viel kleiner geworden.

Beenden Chiefs und Steelers die Saison beide mit 14-2 Record, so gibt es diverse Szenarien für die Verteilung des #1 Seeds:

  • Jede weitere AFC-Niederlage der Chiefs wäre dann entscheidend pro Steelers (Chiefs spielen in der NFC noch gegen Atlanta und New Orleans)
  • Haben Chiefs und Steelers dann aber den gleichen AFC-Record (z.B. durch Chiefs-Pleite gegen Saints oder Falcons), entscheidet der Strength of Victory Tie-Breaker – wer hat die besseren Siege? In jenem Fall wäre es für die Steelers besser, gegen Cincinnati zu verlieren als gegen Buffalo, Colts oder Browns.

Also rechnerisch noch alles in eigenen Händen bei den Steelers, aber die Formkurve deutet nicht drauf hin, dass dieses Team in den letzten vier Wochen 4-0 gehen kann.

Tuesday Night Game

Und damit zum Abschluss von NFL Woche 13 heute Nacht (2h05) mit Baltimore Ravens (6-5) vs. Dallas Cowboys (3-8).

Die Ravens gesunden langsam – u.a. kehrt heute QB Lamar Jackson zurück. Er allein hätte am letzten Mittwoch vermutlich gereicht um die Steelers zu schlagen, bei allen sonstigen Problemen in der Offense.

Heute sieht das Matchup so aus: Dallas ist die #31 in Run-Defense nach EPA/Play – Baltimores Rushing-Offense könnte heute eines seiner besseren Spiele dieses Jahr erleben. Im Passspiel sollten die Cowboys die Flanken dominieren (v.a. Demarcus Lawrence gegen den Backup-Right Tackle in Baltimore), doch 1-2 Big Plays für entweder TE Mark Andrews über die Mitte oder einen der Receiver sollten drin sein.

Auf der Kehrseite des Matchups tritt Dallas mit QB Andy Dalton an, der sich in den letzten Wochen etwas konsolidiert hat. Das Problem in Dallas ist aber die horrende Offensive Line, in der jetzt auch noch OG Zach Martin ausfällt. Die Line könnte sich heute so lesen:

  • LT Cam Erving
  • LG Connor Williams
  • C Joe Looney
  • RG Connor McGovern
  • RT Terence Steele

Viel Starter-Potenzial ist da nicht – und Baltimore ist mit seiner berüchtigten, blitz-lastigen Defense für jeden Mittelklasse-QB ein ernsthaftes Problem. Auf Cornerback ist Baltimore heute ziemlich fit, weil auch CB Jimmy Smith wieder einsatzbereit ist. Dallas hat natürlich die notwendige Receiver-Power um ein paar Pass-Plays zu machen, aber ich bezweifle, dass Dalton heil durch das Gemetzel kommen wird. Es wird garantiert ein paar Hits und Sacks geben, denn diese Line kann die Ravens eigentlich nicht stoppen.

Natürlich wäre Dallas nicht zum ersten Mal ein „Trap-Gegner“. Vor ein paar Wochen hätten sie z.B. mit QB Garrett Gilbert fast die Steelers geschlagen in einer Partie, in der die ansonsten stets unterirdische Run-Defense für einmal nix zuließ. Aber in Summe dürfte das alles heute eine etwas zu hohe Aufgabe für Dallas gegen eine mittlerweile schon unterschätzte Ravens-Mannschaft sein.

Die müssen natürlich gewinnen. 6-5 Record ist momentan Schwelle zu den Wildcards. Die Ravens haben ein einfaches Restprogramm mit Cleveland, Jacksonville, Giants und Bengals – aber 10-6 muss es am Ende schon mindestens sein, und da wäre besser mit dem Siegen früh genug anzufangen.

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4 Kommentare zu “NFL Dienstagsvorschauer – Woche 13

  1. „Die Ravens haben ein einfaches Restprogramm mit Cleveland …“ Nach Record sind die Browns das viertstärkste Team der Liga 🙂
    Aber stimmt schon mit, mit Jacksonville, Giants und Bengals kommen recht einfache Gegner, wobei die Giants langsam Fahrt aufnehmen und nicht mehr so leicht zu schlagen sein werden, wie am Anfang der Saison.einfache Gegner, wobei die Giants langsam Fahrt aufnehmen und nicht mehr so leicht zu schlagen sein werden, wie am Anfang der Saison.

  2. Browns sind im provisorischen EPA/Play Power-Ranking nach Woche 13 immer noch nur auf #18.

    Immer noch negatives Punktverhältnis, weil man die deutliche Führung gegen Tennessee nur gerade so über die Runden gebracht hat.

    Offener Ravens-Schedule: #32

  3. Pingback: NFL Power Ranking 2020 – Woche 13 | Sideline Reporter - Eier, wir brauchen Eier!

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