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NFL Power Ranking 2020 – Woche 13

Power Ranking heute im Schnelldurchlauf.

Die Packers sind jetzt fast an den Chiefs „dran“. Die Cheeseheads legten gegen Philly zwar „nur“ 30 Punkte auf und brauchte länger als erhofft um die offensiv bis zur Auswechslung von QB Carson Wentz anämischen Eagles zu distanzieren. Aber am Ende war die Play-by-Play Effizienz der Packers-Passing-Offense ein paar Drops von Perfektion entfernt.


Auch die Chiefs sind durch Drops geplagt worden – bzw. durch einen gefangenen, nicht gegebenen, aber auch von den chiefs-Coaches nicht „gechallengeten“ TD-Catch von Tyreek Hill um den Lohn ihrer Arbeit gebracht worden. Dadurch stand am Ende „nur“ ein 22-16 Sieg für Kansas City. Der Sieg selbst fühlte sich nicht in Gefahr an, doch „die Chancenverwertung“ wird immer mehr zum Thema der Chiefs-Offense. Wenn man Woche für Woche das Gefühl hat, dass da eigentlich mehr gehen müsste – ist dann irgendwann das Gefühl falsch? Oder die Erwartung zu hoch? Oder kann die Offense pünktlich zur Crunch-Time in der Playoffs die kleinen Fehler abstellen und zum Armageddon werden, das wir alle „fühlen“?


Steelers sind nach der Pleite gegen Washington und dem Verlust der „perfect season“ zwar noch in der Pole-Position auf den #1 Seed in der AFC, aber im Power-Ranking ein paar Prozentpunkte nach hinten und von #2 auf #3 gefallen. Gefühlt ist dieses Ranking noch immer etwas zu hoch. Ich sehe die Steelers eher als das fünft-sechstbeste denn das drittbeste Team in der NFL.


Bei den Saints fällt auf: Die Defense ist jetzt schon die #3 nach EPA/Play! Natürlich hat dabei das Kendall-Hinton-Spiel auch seinen Beitrag dazu geleistet, aber Baby: In zwei der letzten drei Spiele wurde jeweils die nicht zu unterschätzende Falcons-Offense abgewürgt. Und zwar komplett. Wenn die Saints-Defense so performt wie in den letzten Wochen, dann schafft sie es tatsächlich, die extrem hohen Erwartungen zu erfüllen. Ich hatte ja davor im Sommer noch gewarnt: Die Saints-Defense hat in den letzten zwei Jahren defensiv nicht ganz das ausgeschöpft was „die Summe der Einzelteile“ hätte hergeben müssen. Aber jetzt: Zweimal Buccs platt gemacht, zweimal Falcons, dazu kein Stich für 49ers.


Ravens jetzt wieder auf #9. Baltimore mit sagenhaften 0.43 EPA/Run gegen Dallas – ich hatte vor der unteririschen Rushing-Defense der Cowboys gewarnt. Wenn das Laufspiel so dominiert, gibt es keinen Grund davon wegzugehen.


Seahawks sind jetzt auf #10 zurückgefallen. Heimpleite gegen die von Colt McCoy angeführten Giants? No Go! Alles in dem Spiel war Besorgnis erregend, von Pete Carrolls „High-Leverage-Entscheidungen“ (4th down usw.) bis zur unterirdischen Early-Down-Effizienz der eigentlich passlastigen Offense. Russell Wilson war nicht er selbst – bzw. in dem Spiel wurden seine negativsten Eigenschaften wie Sack-Anfälligkeit krass bloßgestellt ohne den Benefit von ausgleichenden Big-Plays zwischendurch.


Die Browns haben es mit einer schwachen zweiten Halbzeit gegen Tennessee versäumt, weiter nach oben zu klettern als drei Plätze von #21 auf #18. So dominant wie Baker Mayfields Passing-Offense vor der Pause (38-7 Halbzeitstand!) drauf war, konnte man natürlich nicht ganz für voll nehmen, aber dass aus einem31-Punkte-Spiel am Ende noch ein 6-Punkte-Spiel wurde, ist schon erstaunlich. Cleveland hätte das souveräner nach Hause bringen müssen.

Die Browns sind übrigens auch deshalb spannend, weil sie einen starken 9-3 Record, aber nach den Schlappen gegen Pittsburgh und Baltimore (gegen die sie jeweils noch einmal spielen müssen) ein negatives Punktverhältnis haben. Dieses Punktverhältnis ist aber nur dann negativ, wenn man die ganz krassen „Endpunkte“ der Win-Probability-Skala auslässt: Zwischen 2% und 98% Siegwahrscheinlichkeit haben sie ein extrem positives Punktverhältnis. Sprich: Wenn sie gut drauf sind, schießen sie Gegner ab (Titans erste Halbzeit). Wenn nicht, werden sie abgeschossen (Steelers & Ravens).

Das sind natürlich willkürliche Endpunkte, doch ich habe auf Twitter dazu interessante Diskussionen und Analysen gefunden, die andeuten: Garbage-Time EPA/Play ist wohl doch deutlich unwichtiger „neutral situation EPA/Play“ [1][2]. Man kann sie nicht weglassen (die Falcons können ein Lied davon singen), sollte sie aber entsprechend anders gewichten. Garbage-Time ist allerdings kein klar abgrenzbarer Bereich wie „zwischen 2 und 98 Prozent“, sondern vielmehr fließend. Offensichtlich scheint nur: Der Take „Sample Size ist bei EPA King“ ist wohl doch einen Tick zu lax. Es gibt Verbesserungspotenzial!


Nach einem 45-0 Kantersieg würde man eigentlich erwarten, dass die Patriots weiter klettern als von #22 auf #19 und die Chargers tiefer fallen als #18 auf #22. Aber die Dominanz im Endergebnis täuscht ein bisschen:

  • Die Pats hatten zwei Special-Teams-TD-Returns, aber Special Teams rechne ich hier gar nicht mit ein
  • Die Pats-Defense war „stifling“, aber die Pats-Offense mit nur 0.12 EPA/Play gar nicht so dominant wie man erwarten würde. Cam Newton hatte keine 70 Yards Passing. Das war mehr Verwaltungsmodus als „Angriffsmodus“.

So. Mehr geht grad nicht. Hier ist das Ranking und unten angehängt noch ein paar weitere bekannte Statistiken und Auswertungen, Datenquelle rbsdm.com/stats/stats aus dem nflfastR Package.

Hier noch die Stats-Anhänge:

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5 Kommentare zu “NFL Power Ranking 2020 – Woche 13

  1. @Steffen: Interessante Frage. Von 5-95% Siegwahrscheinlichkeit wären die Browns #6.

    #1 Packers
    #2 Chiefs
    #3 Bills
    #4 Steelers
    #5 Saints
    #6 Browns
    #7 Buccaneers
    #8 Rams

    #11 Seahawks
    #12 Raiders

    #15 Cardinals

    Browns kann man sich v.a. mit den drei Spielen vs. BAL/PIT (Loss) und TEN (Sieg) erklären.
    Raiders werden im Overall-Ranking vom desaströsen Falcons-Spiel runtergezogen und sind daher hier viel höher.
    Packers sensationellerweise mit der #5 Defense ohne die Garbage-Time.

  2. Cool, danke!

    Wie ist das zu erklären, dass eine Mannschaft so gut im normalen Spielbetrieb ist, aber in den Extremen abschmiert? Einfach Zufall oder gibt es da eine andere gute Erklärung dafür?

    Glaubst du jetzt, dass die Browns in der AFC contenen können? Klar muss man noch gegen Steelers und Ravens ran, aber Jets und Giants sollte man schlagen, da ist 11-5 doch drin…

  3. @Steffen:

    Wie schon oben geschrieben: Fast alles hängt an den 3 Spielen gegen PIT, BAL und TEN (plus das Dallas-Spiel). Man kann die drei Partien nicht einfach ausblenden und ich glaube, dass die Browns nicht so stark sind wie ich sie in der Preseason erwartet hatte.

    Natürlich ist 11-5, vielleicht gar 12-4 wenn die Steelers mit Backups spielen, drin. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass viele Siege gegen schwache Gegner kamen. Dominanz? Naja:

    – nur mit 5 und 3 gegen die Bengals gewonnen
    – nach 41-14 gegen Dallas fast noch in Bedrängnis gekommen
    – mit 3 und 5 gegen Texans und Eagles gewonnen, aber das waren krasse Wetterspiele und schwer zu bewerten
    – nur mit 2 gegen Jacksonville (1-11) gewonnen
    – 31 Punkte Führung gegen Tennessee nur mit 6 Punkten nach Hause gebracht

    Wenn Baker Mayfield einen guten Tag erwischt und der Gegner Myles Garrett mit einem unterklassigen Offense Tackle blockt, ist einiges drin. Aber wirklich drauf verlassen kann man sich noch nicht.

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