Ich hab heute nicht viel Zeit, daher nur ganz kurz: Timo Riske hat bei PFF die Draft-Termini „Steal“ und „Reach“ unter die Lupe genommen.
Mit diesen beiden Begriffen werfen Draftniks nur so um sich dass es aufstaubt, doch Moos Analyse zufolge sollten wir unsere Aufregung temperieren. Denn:
- Reaches stellen sich oft als die erwarteten Enttäuschungen heraus.
- Aber Steals erweisen sich nur selten als die großen ausgerufenen Glücksgriffe
Das Ergebnis der Studie, die die Draftjahre 2014 bis 2019 untersucht, ist insofern „logisch“, als dass es für einen „reach“ nur ein Team braucht, das den Marktwert/späteren Wert eines Spielers überschätzt, während bei einem „steal“, also einem Spieler, der unerwartet weit durch die Draft fällt und viel später gezogen wird als angenommen, alle 32 Mannschaften ähnliche Zweifel an dem Prospect haben müssen.
Das heißt natürlich alles nicht, dass alle reaches busten und kein steal groß auftrumpft. Doch in der Tendenz sollten wir uns durchaus zurückhalten mit allzu definitiven Aussagen. Das gilt dann auch für das Draft-Grading.
Spannend unter diesem Gesichtspunkt sind im heurigen Draft Personalien wie Jeremiah Owusu-Koramoah, einem prognostizierten 1st Rounder, der von den Browns erst Mitte der 2ten Runde gezogen wurde, oder auch Justin Fields, der dann doch bis runter auf #11 gefallen ist.
Hat Fields die „Haskins-Vibes“? Einst gehypter QB-Prospect, bei dem die NFL richtig lag in ihren Zweifeln? Oder werden sich letztlich die Optimisten wie J.T. O’Sullivan durchsetzen, die Fields annähernd in QB1-Region hatten?
Auf der Gegenseite tun wir durchaus gut, Teams wie die Raiders für ihren Aktionismus abzustrafen, wenn sie zum wiederholten Male Leute wie OT Alex Leatherwoord (war 45t-bestes Prospect am Consensus-Board) weit oberhalb ihres eingeschätzten Werts ziehen (an #17 in diesem Fall). Während Mike Mayock gestern noch einmal verbal nachgelegt hat, deutet Riskes Studie recht klar drauf hin, dass wir ein gutes Argument in unserer vereinten Kritik den Raiders gegenüber haben.
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