NFL Sonntagsvorschauer 2021 – Woche 4

Vorschau auf den 4. NFL-Spieltag 2021.

Am Donnerstag haben die Cincinnati Bengals zum Auftakt schon die Jacksonville Jaguars 24-21 geschlagen. Es war kein hochklassiges Spiel, aber ein durchaus spannendes. Und eins mit guten Offense-Vorstellungen. Beide Quarterbacks haben gehalten, was ich mir versprochen hatte.

Joe Burrow und Trevor Lawrence lieferten ziemlich fehlerfreie Vorstellungen ab und servierten den einen oder anderen prächtigen Pass. Burrow to Chase zündete. Lawrence kam zum ersten Mal in seiner noch jungen NFL-Karriere ohne Turnovers aus, nachdem er bis dato dreimal jeweils mindestens zwei fabriziert hatte.

Es waren keine starken Defenses, aber in dieser Form sind beide Quarterbacks Hoffnungsträger für ihre Mannschaften.

Cincinnati ist jetzt schon 3-1 in der NFC North. Jacksonville ist mit 0-4 noch sieglos, schöpft aber erstmals Hoffnung auf ein paar positive Schlagzeilen in dieser Saison.

Und damit zum heutigen Sonntag. Kommentatoren in den US-Networks und auf DAZN hat wie immer René Bugner auf Twitter zusammengestellt:

Let’s go.

Frühschicht um 19h

  • Minnesota Vikings – Cleveland Browns

Das sportlich wohl beste Spiel der Frühschicht. Browns-HC Kevin Stefanski gegen sein ex-Team, das nach seinem Weggang nur ganz wenige Stellschrauben an der Offense gedreht hat. Insofern sind es zwei philosophisch ähnlich gestrickte Teams: Wide-Zone-Rushing, viel Play-Action mit tiefen Shots.

Beide Teams stehen bei 2-1 und könnten locker 3-0 sein. Minnesota schoss sich in Woche 1 gegen Cincinnati mit einem Overtime-Fumble ins Knie, Cleveland fabrizierte in der Crunch-Time in Kansas City gar drei größere spielerische Fehler. Wir sprechen also über zwei durchaus starke Mannschaften.

Auch die beiden QBs sind ähnliche Spielertypen: Baker Mayfield wird oft als eine Art „geupgradeter Kirk Cousins“ bezeichnet. Wobei Cousins bislang eine starke Saison spielt und mit einer fantastischen Präzision glänzt. Baker dagegen ist besser, wenn seine Pocket unter Druck gerät.

Minnesota ist in der Offense gewohnt lauflastig, aber weil heute wohl erneut Alexander Mattison als RB1 für Dalvin Cook einspringen muss und das WR-Pärchen Jefferson/Thielen weiter auf exzellentem Niveau performt, wird das Passspiel wohl die Last der Big Plays tragen müssen.

Clevelands Defense hat gegen Chicago gezeigt, aus welchem Holz sie geschnitzt sein kann, wenn alle Räder ineinandergreifen. Hinten fliegen die Linebacker und DBs nur so über das Feld. Und vorne dominierte ein EDGE Myles Garrett im Alleingang eine ganze Partie. Garrett ist entgegen meiner Erwartung nicht nur Edge-Rusher, sondern wird immer mal wieder auch nach innen geschoben um die Pocket über die Guards zu crashen.

Minnesota hat auf Left Tackle eine potenzielle Schwachstelle. Rookie Christian Darrisaw könnte sein NFL-Debüt geben, und gleich eine Vielzahl an Snaps gegen Garrett spielen zu müssen, ist Hardcore-Einstand. Das könnte weh tun.

Clevelands Offense wirkt über weite Strecken noch einen Tacken passiv bzw. schlicht ineffizient. Nicht im Play-Calling – da ist Stefanski weiter aggressiv. Gegen Houston und Chicago aber verpasste man es lange, den Sack zuzumachen. Mayfield hatte längere Phasen mit unpräzisem Passspiel, in denen entweder die Receiver keine Chance auf den Ball hatten – oder sich extrem strecken mussten um den Catch überhaupt zu machen und damit wertvolle Yards after Catch verpassten.

Odell Beckham ist zurück, aber Jarvis Landry wird weiter fehlen. Peoples-Jones und Rashard Higgins sind situativ immer wieder gute Targets – und gegen den suspekten DB-Room der Vikes mit Leuten wie CB Breeland oder dem Schatten von Patrick Peterson, die extrem viele Yards aufgeben, könnten die zweite-Reihe-Receiver der Browns einen Sahnetag erleben. Aber es ist auch denkbar, dass Cleveland wieder auf den elektrisierenden Demetric Felton setzt, der in den letzten beiden Spielen auch aus dem Slot heraus sensationelle Plays gemacht hat.

Prinzipiell hat Minnesotas Defense aber auch eine Stärke, die sich gegen Cleveland gut macht: Eine massierte Defensive Line. Laufen ist über Tackles wie Richardson, Pierce oder Tomlinson schwierig, und an den Flanken hat sich der Passrush mit Hunter/Griffen konsolidiert. Theoretisch werden die Browns diese Defense nicht einfach überlaufen, sondern Mayfields Passing-Game brauchen.

Cleveland ist auch auswärts leicht favorisiert. Theoretisch könnte ich mir in dem Spiel trotzdem ein Upset vorstellen, wenn Cousins makellos bleibt.

  • Dallas Cowboys – Carolina Panthers

Das Spiel der Wahrheit für die Panthers, die überraschend bei 3-0 stehen und einen lächerlichen Schedule vor sich haben. Im Prinzip sind die Cowboys die erste und auf längere Sicht einzige echte Herausforderung für dieses noch etwas schwer zu greifende Panthers-Team.

Carolinas Defense ist bis jetzt super-effizient. Sie spielt schematisch variabel, mischt mehr Man-Coverage schön durch mit Single-High Aufstellungen, aber es gibt auch Verarsche-Konzepte wie Post-Snap Rotation oder 3-Man-Lines. Dazu glänzen Jungs wie EDGE Brian Burns auf individueller Ebene.

Bloß war das alles bis jetzt gegen schwache Gegner (mit Ausnahme vielleicht von den Saints). Dallas bringt die bislang klar beste Passing-Offense, die Carolina heuer gesehen hat – mit starken individuellen Receivern Cooper/Lamb, aber auch einem QB Dak Prescott, der sich im Gegensatz zu den bisherigen QBs nicht so einfach von Druck einschüchtern lässt. Prescott hat auch die Geduld, underneath das zu nehmen, was ihm die Defense anbietet – und auf den richtigen Moment für einen Deep-Shot zu warten.

Carolina muss heute auch auf CB Jaycee Horn verzichten. Ob der unter der Woche von den Jaguars erstaunlich billig ertradete C.J. Henderson (Top-10 Pick 2020) schon heute auflaufen kann, bin ich mir nicht ganz sicher.

Das umgekehrte Duell Panthers-Offense gegen Cowboys-Defense wirkt wie eins zwischen zwei überschätzten Units. Bei den Panthers kreiert Joe Bradys System gerade ausreichend Räume, dass das Fehlen eines Top-QBs einigermaßen kaschiert werden kann. QB Sam Darnold verwaltet die „System-Plays“ effizient genug und gibt etwas Added-Value durch ein paar out of structure/2nd reaction Plays (wie sie Greg Cosell nennen würde), dass wir von einer Top-15 Offense nach EPA/Play sprechen – Top-5 sogar in Early Downs.

Aber heute fehlt Christian McCaffrey, der Runningback, der in den ersten drei Spielen trotz eines aDOT von nur 0.3 Yards (also quasi: im Schnitt genau an der Line of Scrimmage angespielt worden) fast 3 Yards pro gelaufener Route macht. Anders: McCaffrey serviert so viel nach dem Catch, dass Darnold durch ihn allein fast 10 NY/A kreiert, ohne auch nur das kleinste persönliche Risiko eingehen zu müssen. Solche Stats sind eh nicht wirklich stabil – ohne das Talent eines CMC umso weniger.

Die Dallas-Defense auf der anderen Seite ist vielleicht nicht so horrend wie letztes Jahr, aber von einer Top-Unit können wir auch nicht sprechen. EDGE Lawrence ist weiter verletzt, und so überlebt die Defense eigentlich primär dadurch, dass sie sehr simpel spielt und die paar guten Athleten hinten aggressiv auf den Ball gehen und damit Turnovers kreieren.

Carolina ist 3-0 und war bis jetzt eine der positiveren Erscheinungen. Heute haben wir aber einen „Reality Check“. Nicht umsonst ist Dallas auf dem Wettmarkt mit 5 Punkten favorisiert. Ich erwarte viele Punkte der Dallas-Offense.

  • Atlanta Falcons – Washington
  • Buffalo Bills – Houston Texans
  • Chicago Bears – Detroit Lions
  • Miami Dolphins – Indianapolis Colts
  • New Orleans Saints – New York Giants
  • New York Jets – Tennessee Titans
  • Philadelphia Eagles – Kansas City Chiefs

Die anderen 19h-Spiele sind eigentlich nur punktuell von Interesse. Washington hat in Atlanta die Möglichkeit, seine in Rekordzeit abgestürzte Defense zu rehabilitieren, denn Matt Ryan sendet gefährlich viele Signale eines QBs aus, der „über die Klippe gefallen“ ist, wie die Amis zu sagen pflegen: Ein QB mit einem shot arm.

Ryan hat kaum mehr Big Time Throws (bis jetzt nur einen in drei Spielen). Er hat nur mehr wenige richtig positive Plays. Und sein aDOT ist unter 5 Yards, nachdem er noch die ganze Karriere konstant zwischen 8 und 9.5 Yards gelegen hatte.

Bills gegen Texans muss eigentlich eine klare Angelegenheit werden. Im Gegensatz zum famosen Playoff-Meltdown vor eineinhalb Jahren wird es diesmal keinen Crunch-Time-Kollaps von Josh Allen und Deshaun-Watson-Heroics geben.

Bei Bears gegen Lions interessiert vor allem, welchen QB Matt Nagy aufstellen wird. Traut er sich noch einmal, Justin Fields zu bringen? Wenn schon, dann ist die Lions-Defense der letzte schwache Gegner für längere Zeit.

Dolphins vs. Colts ist Jacoby Brissett gegen sein altes Team. Beide Teams sind extrem enttäuschend in die Saison gekommen. Indy ist 0-3, Miami könnte es sein, wenn man nicht einen Glückssieg bei den Pats erwirtschaftet hätte. Immerhin: Miamis Defense ist stark in Early-Downs, und das könnte sich gegen Carson Wentz‘ Colts gut machen.

Bei Jets vs. Titans trifft der bis jetzt krass enttäuschende Rookie-QB Zach Wilson zum ersten Mal auf eine schwache Defense.

Bei Iggles vs. Chiefs interessieren eigentlich nur drei Dinge: Findet Jalen Hurts gegen eine suspekte Defense wieder in die Spur? Wie gut ist KCs neu formierte Offense Line? Und wann tritt bei den Chiefs eine valide #3 Waffe in der Offense auf den Plan?

Dass die Chiefs das Spiel gewinnen müssen, steht eigentlich außer Frage. KC steht bei 1-2 und darf auf keinen Fall den Anschluss in der AFC West verlieren. Mit 2-2 hätte man eine gute Basis um das Schicksal in eigenen Händen zu bewahren.

Saints vs Giants ist kaum zu previewen. Einmal ist Jameis Winston total volatil, aber sonst wissen wir genau was passieren wird: Physische Saints-Rushing-Offense gegen physische Giants-Rushing-Defense. Bei der Giants-Offense ist eigentlich nur die Frage, ob der solide QB Daniel Jones hie und da aus dem starren Korsett der Jason-Garrett-„Offense“ ausbrechen kann und einen oder zwei Big Plays auf Kenny Golladay anbringen kann.

NFC West Schicht um 22h05

  • Los Angeles Rams – Arizona Cardinals
  • San Francisco 49ers – Seattle Seahawks

Die beiden NFC-West-Duelle sind lustigerweise exakt auf 22h05 terminiert. Drei der vier Teams haben Winning-Record:

  1. Rams 3-0
  2. Cardinals 3-0
  3. 49ers 2-1
  4. Seahawks 1-2

Alle vier Teams haben relativ hohen Floor, aber beim „Ceiling“ bin ich nach wie vor etwas skeptisch. Die Rams wirkten in den ersten drei Spielen am mächtigsten, aber wir wissen zwei Dinge: McVay-Offenses starten jedes Jahr wie die Feuerwehr in die Saison, ehe sie ab November schrittweise abkühlen. Und der Kader ist an einigen Schlüsselstellen gefährlich dünn.

Arizona war bis jetzt auch super, aber hat eine entscheidende Schwachstelle in der Verteidigung von Zone-Rushing – und dummerweise sind alle drei NFC-West-Gegner auf dem Papier starke Zone-Rushing-Teams. San Francisco läuft in Jimmy Garoppolo mit einem QB auf, der keine positiven Plays über das Shanahan-System hinaus kreiert und Seattle hat eine absurde Defense.


Rams – Cardinals ist eins der zwei, drei sportlich besten Spiele des Tages. Eine Konstante der McVay-Ära: Er hat Arizona immer geschlagen. Acht Spiele, acht Siege, meistens mit extrem vielen Punkten. Die Rams können wie schon angedeutet auch dieses Jahr auf gutes Zone-Rushing setzen, gegen das Arizona interessanterweise auch in den ersten Wochen keine schematischen Antworten fand, wie Adrian Franke feststellte:

Dazu bietet die Passing-Offense von Matthew Stafford bis jetzt explosive Plays on top. Ich bin zwar skeptisch, ob das so stark von Stafford abhängt wie der Public uns das weismachen will, aber Punkt ist: Cooper Kupp ist bis jetzt fantastisch, DeSean Jackson flasht immer mal wieder tief downfield auf, und wenn ein Robert Woods fast in Vergessenheit gerät, weißt du, dass da viele Playmaker auf vielen unterschiedlichen Zonen und Levels des Felds aktiv sind.

Was können die Cards dem entgegensetzen? D-Line ist im Passrush okay, aber Defensive Backfield war bis jetzt abhängig von Byron-Murphy-Interceptions.

Am erfolgversprechendsten scheint mir ein Shootout, in dem Kyler Murray Vollgas mit der Rams-Offense mitgehen kann. Murray legte in den ersten Wochen eine ganze Latte an Big Plays auf und glänzt auch in 2nd reaction Plays.

Wir kriegen Nuk Hopkins gegen Jalen Ramsey bzw. kriegen wir auch Ramsey im slot gegen einen der Cards-Irrwische wie Kirk oder Rondale Moore? Wie will Kliff Kingsbury es angehen, einen Aaron Donald mit seinen Wide-Splits in der O-Line diesmal zu kontrollieren? Murray ist ein QB, der eher lange den Ball hält – was gegen eine Defense mit der Kombination aus Donald plus starker Two-High-Safety-Rotation durchaus auch in wilden Backfield-Scrambles und Sacks enden kann…


Beim anderen Spiel (Niners-Hawks) geht es für beide Offenses darum, sich selbst wieder in Fahrt zu schubsen. SF trifft auf eine bis jetzt unterirdische Defense, in der sogar Football-Guys wie Cosell einen Jamal Adams mittlerweile nur mehr als einen abgehalfterten Linebacker verspotten.

Das über die Jahre so gute Rushing-Game ist heuer mehr theoretisch existent als auf dem Platz. JimmyG ist ein reiner Verwalter geworden, und üblerweise einer, der nichtmal fehlerlos bleibt, weswegen wir eigentlich stündlich drauf warten, dass Trey Lance eingewechselt wird. Es wäre eigentlich ein so logischer Wechsel: Mobiler QB, und das hilft dem Laufspiel automatisch. Und Rocket-Arm QB um das Bild zu entzerren. Es kann eigentlich nicht mehr lange dauern.

Seattles Offense groovt bis jetzt auch nicht so recht. Keine Ahnung, woran es bislang lag. Gegen San Franciscos hoffnungslos übermannte Secondary sollte es aber ein paar Big Plays über DK Metcalf und/oder Tyler Lockett (so er spielen kann) geben, sonst verlier ich meinen Glauben.

Spätschicht um 22h25

  • Denver Broncos – Baltimore Ravens
  • Green Bay Packers – Pittsburgh Steelers

Broncos – Ravens ist das Duell der beiden ex-Louisville QBs Teddy Bridgewater und Lamar Jackson (so Lamar spielen kann). Gerade für Denver ist das ein Gradmesser, wie „legit“ dieses Team im Allgemeinen und die Teddy-Offense im Speziellen sind.

Bis jetzt hat Bridgewater, der noch nie in seiner Karriere einen aDOT von über 8 Yards hatte, die Pässe im Schnitt 9.5 Yards downfield gefeuert und etliche Big Plays kreiert, und das sogar, ohne eklatante Bolzen zu schießen.

Gegen Baltimores Defense erwarte ich Regression. Die WRs Jeudy und Hamler fallen beide aus (Hamler ist sogar out of season), und so sollte es für die Ravens ein Feines sein, Courtland Sutton mit Marlon Humphrey und Noah Fant mit einem der Safetys (Chuck Clark?) zuzustellen und den Rest mit etwas Blitzing abzuwürgen.

Nicht unspannend ist auch Baltimores Offense. Sie zeigt jede Woche ein anderes Gesicht – schematisch wie in der Performance. Letzte Woche z.B. gab es praktisch kein designtes Run-Game über Jackson, und auch kein Intermediate-Passing-Game, nur hopp oder topp (aDOT von fast 19 Yards).

Ich glaube trotzdem noch an diese Unit, denn sie ist stark in Early-Downs, aber bislang brutal schwach in 3rd Downs. Gegen Denvers auf Passing-Defense fokussierte Abwehr könnte das Laufspiel wieder zurück in die Spur finden – und sollte Vic Fangio dann doch mal seine Safetys nach vorn ziehen, kann man schon drauf hoffen, dass Hollywood Brown diesmal keine Serie an klaren Drops fabrizieren wird.

Keep an eye on: Mögliches Rashod-Bateman-Debüt.


Packers-Steelers klingt besser als es ist. Die Steelers-Offense liegt mit einem völlig kaputten Ben Roethlisberger meterweit unter der Erde, und es gibt quasi keine Hoffnung auf eine Revitalisierung:

  • Die Packers haben CB Jaire Alexander um Chase Claypool zu kontrollieren, und damit sind auch die gelegentlichen Deep-Shots von Big Ben weit weniger gefährlich.
  • Die Packers haben die individuellen D-Liner um die kaputte Steelers-O-Line zu zerbröseln.

Die Steelers können nur hoffen, dass ihre Passrusher wie T.J. Watt oder Alex Highsmith wieder fit sind und zu großer Form auflaufen, denn sonst sehe ich da wenige Wege zum Sieg.

Nachtschicht um 02h20

  • New England Patriots – Tampa Bay Buccaneers

Natürlich wird sich alles auf Tom Brady vs. Bill Belichick fokussieren und auf die definitive Frage „wer von den beiden war denn nun wichtiger für die Dynasty der Pats“. Wir kennen die Antwort bereits (Brady), und seien wir ehrlich: Die Diskussionen um diese Frage werden in zwei Wochen auch wieder alle vergessen sein.

So wie auch vergessen sein wird, dass Brady heute den All-Time-Passing-Rekord von Drew Brees knacken wird – in seinem langjährigen Heimstadion in Foxboro, ausgerechnet als Gegner der Patriots.

In den letzten Tagen wurde noch einmal ein bisschen über die Trennung Brady/Patriots vor eineinhalb Jahren gesprochen, aber so gerne manche Medien ein Fass aufgemacht hätten, so sprachen beide Seiten doch von einem respektvollen Auseinandergehen – hier z.B. ein krächzender Brady, der sich nicht wirklich kerngesund anhört:

Alles klar. Sentimentalitäten und warme Rückkehr für die Pats-Legende Brady mal ausgeklammert: Sportlich ist das spannendste an dem Spiel für mich, welchen Gameplan Belichick auslegen wird um Tampas Offense zu bremsen.

Niemand kennt Bradys Stärken und Schwächen besser als Belichick, aber es ist auch klar, dass Brady in Tampa etwas anders spielt als in New England: Weniger über die Mitte, mehr über die Flanken. Es ist auch klar, dass Brady in New England lange nicht mehr so ein sensationelles Arsenal an Waffen hatte wie gerade in Tampa – Mike Evans, Godwin, Gronkowski, Antonio Brown, Cam Brate, OJ Howard und so weiter, und so fort.

Wird Belichick softe bend but don’t break Defense spielen und Brady/Byron Leftwich in eine Orgie an Screens für „stonehand“ Leonard Fournette locken? Oder wird er versuchen, Bradys alte Schwachstelle (schneller Druck über die Mitte) mit Blitzes über die Offensive Guards zu testen?

Wie viel Erfolg kann das haben, wenn die Pats-Secondary sich ohne Stephon Gilmore weiter eher wackelig zeigt?

So oder so wird Tampa Punkte machen – und dann frage ich mich, wie New England antworten will. Die Pats wollen im Kern eine Power-Rushing Offense spielen, mit solidem Kurzpassspiel über Mac Jones. Das Problem: Einmal ist die O-Line nicht ganz so gut wie gedacht, und jetzt trifft man auf die Rushing-Monster der NFL schlechthin, Vita Vea und Ndamukong Suh. Und dann ist Jones ein QB, der bislang jegliches Risiko scheut.

Das sah dann in den meisten Phasen der bisherigen Saison so aus: Die Pats bringen sich mit erfolglosem Laufspiel in lange 3rd Downs, und dann scheut sich Jones, das Abzugshändchen zu drücken.

Tampas waidwunde Secondary böte dieses Abdrucken eigentlich an. Aber ist Jones vom Typ her ein QB, der sich sowas traut? Oder bleibt er so stockkonservativ wie in den ersten Wochen angedeutet? In letzterem Fall gebe ich den Pats kaum eine Chance.

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4 Kommentare zu “NFL Sonntagsvorschauer 2021 – Woche 4

  1. Das Brady für den Erfolg verantwortlich war bei den Patriots war klar,ein Trainer ist nur so gut wie sein Spieler Material.

  2. Wenn man nach den Medien geht könnte man aber meinen das sie in ewiger Feindschaft auseinander gegangen sind. Währenddessen beide aber ganz normal voneinander sprechen und anscheinend kein böses Blut auf irgendeiner Seite steht.

  3. Pingback: NFL 2021 – Liveblog von Woche 4 | Frühschicht | Sideline Reporter - Eier, wir brauchen Eier!

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