Einer der modernsten Coaches der NFL hat unter der Woche Medienleuten gegenüber einige bemerkenswerte Statements abgegeben.
Staley über das Zusammenspiel von Pass und Lauf:
Du brauchst kein gutes Laufspiel um Play-Action spielen zu können. Aber das Laufspiel bringt eine Physis ins Spiel, die es allein mit dem Pass nicht geben würde. Das schafft QBs und Receivern den Platz im Passspiel.
Und weiter über Sacks und Pressures:
Sacks sind eine Illusion und wichtig für die Payroll der Spieler. Aber Pressures (Hurries und Hits) sind deutlich bessere Indikatoren.
Okay. Diese Einordnung von Laufspiel, Passspiel und die Bedeutung isolierter Statistiken ist absolut keine Neuigkeit für diejenigen, die sich seit Jahren mit Analytics auseinandersetzen. Aber es ist trotzdem erfrischend, wenn solche Konzepte langsam selbstverständlicher Teil von Medien-Talk werden und wir uns von den immergleichen alten Phrasen schön langsam verabschieden.
Dass Coaches wie Staley vorausgehen, ist umso wichtiger, denn es gibt noch immer Dinosaurier auf dem Headcoach-Posten, die uns tagtäglich daran erinnern, dass selbst einfache 4th Diskussionen bei aller Dauerschleife noch immer kein Selbstläufer sind.
Ich denke, an dieser Stelle muss ich auch über die Kommunikation sprechen. Wenn Coaches wie Staley über Analytics sprechen, bekommt das Thema eine ganz eigene Schwere. Leute, die dem aufgeregten Geschrei auf Twitter mit all seinen aggressiven bis überheblichen Untertönen (auf beiden Seiten) niemals Aufmerksamkeit schenken würden, werden durch solche unaufgeregten, aber knackig-klaren Formulierungen aufnahmefähiger und offener dem Thema gegenüberstehen als bisher.
Dass Konzepte von Analytics den Football überall durchdringen und schön langsam Mainstream werden, liegt auch an solcher präziser Kommunikation.
Und sonst?
Einmal: Staley wird die Chargers für lange Zeit wettbewerbsfähig im Spitzenfeld halten.
Und an der Stelle gebe ich dem Leser noch einen Tipp zu einem Cheat-Sheet für gute und schlechte Quarterback-Stats mit. Hier entlang.
Ich verstehe das mit dem Time of Possession als schlechte Team Statistik nicht.
Hatten wir vor Jahren nicht die Diskussion um Chip Kelly und das seine schnelle Offensive dem Team auf Seiten der D# zu viele Nachteile bringt?
Einige der alten Analysten Hasen hatte Staley nicht gleich verstanden.
Time of Possession ist meiner Ansicht nach eine Underdog Strategie- in kleiner Sample size kann dich h Qualität weniger konstant durchsetzen.
Off-topic:
Auf ran.de wird gerade Boise-BYU gestreamt. Mit amerikanischem Originalkommentar! Sweet. Wenn das der neue ran-Kommentar-Standard ist, genial!
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