In den USA wird schon gar nicht mehr diskutiert, ob das heurige NFL Divisional Playoff-Wochenende das beste aller Zeiten gewesen ist.
Alle vier Spiele waren spannend bis zum Schluss. Nicht ein einziges wurde vor dem allerletzten Spielzug entschieden – wir hatten drei Walk-Off-Fieldgoals und einen unübertrefflichen Overtime-Knaller. Combined Scoring-Differenz in vier Spielen plus Overtime: 15 Punkte. Am Ende haben wir drei Auswärtssiege gesehen, und auch wenn beide #1 Seeds rausgeflogen sind: Kein einziges Spiel fühlt sich wie ein richtiger „Upset“ an.
Von „best ever“ würde ich in der Gesamtsumme des Wochenendes aber doch runtergehen.
Bengals-Titans war spielerisch über weite Strecken eher einem Wildcard-Spiel würdig, aber kein valides Viertelfinale.
Packers-49ers lebte allein von der Spannung, denn spielerisch war die Partie armselig, selbst wenn wir mit einkalkulieren, dass die beiden Mannschaften auf eiskaltem Terrain bei rund -12°C in Green Bay spielen mussten.
Buccaneers-Rams war nur qua Score ein knappes Spiel. Die Rams haben das drei Viertel lang dominiert. Tampa Bay ist eigentlich primär durch Eigenfehler der Rams wieder herangekommen, und vieles an dem Buccs-Comeback fühlte sich vor allem wegen einem Mann so „gefährlich“ an: Tom Brady. Natürlich war das Finish mit den Stafford-Bomben für Kupp elektrisierend, aber „mitreißend“ fand ich das Spiel trotzdem nicht.
Dafür eignen sich solche Big-Comeback-Versuche auch nicht. Geiler ist, wenn es hin- und her geht, mit ein paar Führungswechseln und einem Spiel, in dem beide Mannschaften zu jedem Zeitpunkt voll drin sind.
Chiefs-Bills natürlich war „next level“. Ich habe es schon in der Nacht geschrieben und auch mit ein paar Stunden Schlaf bleibe ich dabei: Das war das großartigste NFL-Spiel, das ich in 20 Jahren gesehen habe.
In Summe ist das heurige Divisional-Weekend in meiner persönlichen Hitliste wahrscheinlich irgendwo zwischen dem zweit- und drittbesten, nach der epischen Serie von 2003/04 und neben oder knapp unterhalb den vier Spielen von 2012/13.
Ein kurzer Nachklapp der vier Spiele.
Tennessee Titans – Cincinnati Bengals 16:19
Ein herausgegrindeter Sieg der Bengals. Über die ganze Spielzeit fand ich, waren die Titans das etwas bessere Team, aber am Ende haben die 3 Interceptions des Ryan Tannehill die 9 Sacks des Joe Burrow knapp überstrahlt. Expected Points Added gibt uns die Chance, den Impact dieser negative Plays aufzuaddieren, und in der Tat waren die Turnovers fast gleich teuer wie die Sacks:
Das Spiel hat ganz gut gezeigt, was so toll an Burrow ist – aber eben auch seine Schwächen offenbart. Burrow ist ein Gamer, der mit seiner Passing-Offense jederzeit Big-Plays auflegen kann, aber seine Tendenz zu kritischen Sacks ist beunruhigend.
Klar ist: Tennessees Front um Jeffrey Simmons hat eine bemerkenswerte Partie geliefert und den für den Sieg notwendigen Gameplan zur Perfektion umgesetzt: Mit vier Mann Druck kreieren, damit dahinter die Coverage entlastet wird, denn Burrow kann man nicht mit Blitzing kaltstellen.
Noch in der Nacht auf Sonntag habe ich Dutzende Forderungen nach mehr Protection für Burrow gelesen und von der Notwendigkeit, dass Cincinnati „zwingend“ hohe Draftpicks in Center und Guard stecken müsse, um seinen Franchise-QB zu schützen.
Ein bissl was ist an den Forderungen dran, denn Cincinnatis Interior-O-Line genügt noch nicht allerhöchsten Ansprüchen.
Aber machen wir uns nix vor: Die meisten Sacks gingen auf Burrow selbst. Burrow, und ich habe in der laufenden Saison oft darüber geschrieben, ist einer der QBs, der dazu tendiert, bei Pressures zu viele Sacks zu kassieren – und Sacks sind als Statistik im Durchschnitt öfter dem Quarterback als der O-Line zuzuschreiben.
Das mag nicht intuitiv klingen, ist aber x-fach statistisch belegt. QBs haben die Zügel in der Hand, den Ball bei Druck schnell loszuwerden. Offense-Playcaller können mit Hot-Routes das Problem entschärfen.
Burrow kassierte heuer in 28% seiner Pressures einen Sack. Nur Baker Mayfield ist noch anfälliger gegen Sacks. Justin Fields, den ich für das Problem schon einmal geroastet habe, hat eine bessere Quote. Die besten QBs kassieren in etwa 12%- 16% der Pressures den Sack. Burrow ist in diesem typischerweise stabilen Punkt des Quarterbackings problematisch.
Burrow hat als große Quarterback-Hoffnung der Bengals eine erfreulich tolle Entwicklung genommen und schon im zweiten Jahr in einer Mannschaft phasenweise auf MVP-Niveau gespielt. Aber er ist noch nicht ganz auf dem Level der absoluten Elite. Weil das Pressure-to-Sack Problem in vielen Fällen QB-immanent ist (heißt: diese innere Uhr der QBs tendiert dazu, über die Zeit stabil zu bleiben), würde ich als GM auch nicht die allerteuersten Assets in die Protection pfeffern, denn Burrow wird immer ein QB bleiben, der zum einen oder anderen unnötigen Sack tendiert.
Upgrades ja – damit man solche Auswüche wie gegen Tennessee verhindert. Aber wenn möglich für einen vertretbaren Preis mit Routiniers in Free Agency oder Mid/Late-Round-Picks. Die Infrastruktur würde ich an anderen Stellen aufbolstern.
Tennessee? Nicht so gut wie der #1 Seed implizierte, aber das war uns längst klar.
Als Titans-Defender hätte ich nach dem Spiel ohne schlechtes Gewissen den Locker der Offense zertrümmert. Das war weggeworfen von der Offense.
Tannehill ist kein Franchise-QB, das haben nun auch die Optimisten in der Titans-Fanbase verstanden. Aber das war längst klar. Das bittere für die Titans: Aus dem Tannehill-Vertrag kommen sie nicht ohne massiven Schaden raus. Über 50 Mio. Dead-Cap bei Cut, fast 28 Mio. bei Trade. Jeder QB-Wechsel führt schnurstraks zum Umbruch.
Und den anzugehen, wird man sich in Nashville nicht trauen. Also 2022 ein weiteres Jahr, indem Tennessee durch die einfache AFC South marschiert um in den Playoffs geplättet zu werden.
Green Bay Packers – San Francisco 49ers 10:13
Ein Sieg, den die 49ers selbst nicht fassen konnten. Das Spiel war merkwürdig, weil es trotz unterirdischer sportlicher Qualität durch das Playoff-Setting mit einsetzendem Schneefall und dem stets knappen Spielstand einen gewissen Reiz ausübte.
Aber stellenweise hagelte es mehr 3&outs als Schneeflocken, was nie ein Zeichen für eine saubere Partie ist. Natürlich haben die Defenses gut gespielt – im 49ers-Fall kann man sogar von „beeindruckend“ sprechen. Wie Aaron Rodgers nach dem butterweichen ersten Drive fast die ganze Spielzeit eingeheizt wurde, hatte schon was.
Aber insgesamt waren zu viele Bolzen der Offenses drin um dieses Slugfest an die hohe Glocke defensiver Dominanz zu hängen.
Die Packers waren mal wieder zu eindimensional. Rodgers‘ Target-Chart war komplett auf Davante Adams und Runningback-Screens ausgerichtet…

…was nie ein gutes Zeichen für die Qualität des Receiver-Depth-Charts ist. Womit wir zum Zillionsten Mal beim Thema WR2 und WR3 der Packers wären. Aber das allein war es nicht – denn in der Crunch Time hatte Rodgers als Beispiel Allen Lazard komplett offen, aber warf tief in Double-Coverage für Adams. Der Ball fiel incomplete. Die Niners rannten über die D-Line drüber und scorten den TD das Fieldgoal zum Sieg (Danke an Silvio für die Korrektur).
Der unterworfene Rodgers-Pass für den komplett offenen Aaron Jones vor der Pause war ein weiterer Fehler, der am Ende wegen des verschossenen Fieldgoals sogar sieben Punkte kostete. Dass die Packers-Offense trotz aller Probleme die Unit war, die noch am ehesten den Ball bewegen konnte, spricht nun auch nicht für die Niners.
Die hatten ein paar coole Run-Konzepte und nicht jeder einzelne Pass-Play war absurd. Aber in Summe war zu vieles „out of sync“. Der 4th Down Play, bei dem LT Trent Williams nach rechts zog um die Flanke freizuwalzen, aber RB Elijah Mitchell geradeaus in die offene Mauer rannte, steht Pate für eine am Ende zu schwache Offense.
San Francisco gewann, weil die D-Line dominierte und die Special-Teams erst ein Fieldgoal blockten und dann einen Punt, und letzteren dann auch zum Touchdown returnierten. Diese beiden Plays plus zwei lange Kickreturns passten wie Arsch auf Eimer zur Packers-Saison 2021/22.
Vieles an den Packers fühlte sich nach Endzeitstimmung an. Rodgers spielte die ganze Partie mit leerem Blick. Nach dem Spiel prügelten auch die Homer unter dem Packers-Beat auf den QB ein, der am Tag vor dem Spiel noch Schwurbeltheorien über ESPN verbreitete und dann mit einer leblosen Performance reagierte.
Green Bay ist 50 Mio. über Salary-Cap. Nicht nur Rodgers ist ein Fragezeichen – auch Davante Adams und Zadarius Smith sind Free Agents. GM Brian Gutekunst kann diesen Kader eigentlich nicht in der aktuellen Form zusammenhalten. Und dann sitzt in Jordan Love noch ein junger 1st Rounder auf der Bank…
Niners? Sind jetzt 4-0 gegen Rodgers in den Playoffs. Und sie haben die letzten drei Spiele alle gewonnen, obwohl QB Garoppolo längst nicht perfekt spielte.
Sie werden im NFC-Finale nächsten Sonntag schlimmstenfalls leichter Außenseiter bei den Rams sein. Sie haben die Aussicht auf ein Heimpublikum – im entscheidenden „Play in Game“ in Woche 18 fühlte sich die Crowd in Inglewood eher pro Niners denn pro Rams an.
Und sie matchen gut gegen die Rams: Sie attackieren mit der Offense die verwaiste Mitte des Feldes und sie können mit vier Mann Druck ausüben.
Tampa Bay Buccaneers – Los Angeles Rams 27:30
Das Spiel können wir eigentlich schnell abhaken. Die Rams haben das Ding physisch in beiden Lines dominiert und Tampa Bay über weite Strecken keine Chance gelassen, aber dann mit einer unfassbaren Orgie an Eigenfehlern ein kleines Comeback ermöglicht, das es am Ende noch einmal spannend werden ließ:
- Ein Fumble an der gegnerischen Goal Line
- Ein Fumble vom „MVP“ Cooper Kupp
- Ein gebotchter Snap direkt nachdem man Brady den Ball per Stripe-Sack abgeluchst hatte
- Ein Fumble von Cam Akers ein Yard vor dem alles entscheidenden 1st Down in der Crunch Time
Die Rams haben außerdem das Kunststück geschafft, ein 47 Yards Fieldgoal zu kurz zu schießen, und haben Tampa Bay ins Spiel zurückkommen lassen, obwohl die Defense in der zweiten Halbzeit nicht bloß einen, sondern gleich zwei 4th Downs stoppte.
Sie haben die Buccs in das Spiel zurückgebracht in einer Partie mit diesem QB-Chart:

So geht das, wenn man wie Sean McVay ein Early Down nach dem anderen in eine Mauer des Schweigens treibt. Die Rams hatten in diesem Spiel 60 First und 2nd Downs.
- Sie ließen 32x werfen und machten dabei 0.26 EPA/Pass.
- Sie ließen 28x laufen und machten dabei (Achtung) -0.78 EPA/Run.
Fumbles waren ein Problem, aber auch ohne Fumbles ist das unentschuldbares Game-Management von Sean McVay.
On a postive Note: LT Bloomwood hat als Whitworth-Ersatz bemerkenswert gegengehalten und quasi keine (oder gar keine?) Pressure aufgegeben, während die Tackles der Buccs komplett an die Wand genagelt wurden.
Der Ersatzmann von RT Wirfs (Josh Wells, später ein Backup-Guard), sah kein Land, und weil die Buccs mit der offenen Flanke an der rechten Front irgendwann jede schematische Unterstützung an der anderen Flanke aufgeben mussten, wurde auch LT Donovan Smith exposed und von Von Miller aufgefressen wie ein Snack. Tom Brady kaschierte das Problem so gut es ging mit sehr schnellen Pässen – aber das alles ging zu Lasten der Effizienz des Passing Games.
Natürlich müssen wir noch über den Schluss sprechen. Nach dem Ausgleich der Buccs konterten die Rams mit zwei Stafford-Bomben für Cooper Kupp. Buccs-DefCoord Todd Bowles sandte in beiden Snaps einen Blitz, den Stafford wie so oft in dieser Saison problemlos verbrannte. Dass ein Receiver wie Kupp im letzten Play, in dem die Offense ohne Timeouts unter höchstem Zeitdruck spielt, so frei downfield laufen kann, darf in der NFL eigentlich nicht passieren.
In Summe war es ein bitterer Gameplan von Bowles, der seine Defense nicht wirklich an den Gegner anpasste. Stafford sah 17 Blitzes. Er kassierte einen Sack, warf 16 Pässe mit 11 Completions für 136 Yards und einen TD:
Hat Bowles so gespielt, weil sein teurer Four-Man-Rush um JPP, Vea, Suh und Barrett nix zustande brachte? Vielleicht. Aber dann stellst du noch immer eine Secondary mit nur einem vernünftigen Man-Corner (Dean) blank gegen eine Offense, die es liebt in den Blitz zu werfen.
Für Tampa ist das Ende damit nah. Brady blieb nach dem Spiel nebulös ob seiner NFL-Zukunft. So wie Brady sich ausdrückte („take it day to day”), klang das schon bei vielen QBs, die irgendwann im Frühjahr ihren Abschied verkündete, aber andererseits wirkte Brady auch 44-jährig noch fit und nach Football lechzend.
Geht Brady, fliegt der Laden auseinander, denn diesmal werden die Buccs nicht alle ihre Free Agents halten können.
Auch nicht hilfreich: Der nicht „feuerbare“ Bruce Arians hat schon verkündet, weitermachen zu wollen. Arians hat sich in den letzten zwei Jahren mit Ausnahme der letztjährigen Playoffs nicht mit allzu viel Ruhm bekleckert. Mit ihm wird es keinen vernünftigen Rebuild geben.
Kansas City Chiefs – Buffalo Bills 42:36/OT
Das Spiel der Spiele. Es hat genau fünf Snaps gebraucht, bis ich voll drin war. Fünf Snaps, bis Sean McDermott im Arrowhead Stadium ohne mit der Wimper zu zucken das erste 4th Down ausspielte – in der eigenen Platzhälfte, im ersten Drive, bei Gleichstand. Dann war klar: Das Spiel findet auf einem anderen Level statt als die Vorgänger.
Es war nicht nur der Unterschied im Speed, der dieses Spiel nach den drei vorangegangenen Divisionals aussehen ließ wie SEC-Football nach dreimal Mid Majors. Es war das ganze Setting. Ein entschlossener Coach, der keine Sekunde zögert, sein Schicksal in die eigene Hand zu nehmen. Kein Geeiere, sondern: Go for the Win.
So eng die ersten drei Spiele waren: Sie waren alle nicht mitreißend. Sie lebten primär von der Spannung – zu selten aber von spielerischer Qualität oder Vertrauen erweckendem Coaching. Bills-Chiefs war anders, und auch wenn McDermott wie auch Andy Reid später noch ihre Bolzen hatten und hie und da Angst vor ihrer eigenen Courage bekamen (beide ließen mindestens ein kurzes 4th Down wegpunten), so war Chiefs-Bills alles, was ich in einem NFL-Spiel haben will.
Es war auch kein hemmungsloser Shootout. Beide Defenses haben lange Zeit bemerkenswert gut gegengehalten, bis sie am Ende komplett fertig waren und einen Touchdown nach dem nächsten kassierten.
Chiefs-Bills ist als episches Quarterback-Duell zwischen Patrick Mahomes und Josh Allen verkauft worden, und diese beiden Superstars haben es irgendwie geschafft, die astronomischen Erwartungen noch zu übertreffen.
Mahomes ging 33/44 für 378 Yards und 3 TD und kassierte trotz starkem Bills-Passrush nur zwei kurze Sacks
Allen war 27/37 für 329 Yards mit 4 TD. Auch er hatte nur zwei Sacks.
Beide QBs waren gleichzeitig die Leading-Rusher ihrer Mannschaften. Allen hatte 11 meistens designte Runs für 68 Yards. Mahomes‘ Läufe waren primär Scrambles. Aber auch er: 7 für 69 mit einem TD.
Das QB-Chart ist entsprechend auch eins für die Galerie:

Mahomes hatte nicht einen einzigen tiefen Pass. Fast die komplette Chiefs-Offense lebte von Clockwork-Mahomes, der auf engstem Raum gegen aggressiven Passrush Plays mit YAC-Potenzial kreierte. Selten, dass so kurzes Passspiel ästhetisch so ansprechend war.
Die Bills hatten lange Zeit fast keine Big Plays, aber zum Ende raus servierte Allen die tiefen Bomben quasi nach Belieben und zerlegte die Chiefs-Defense in ihre Einzelteile.
Dabei war noch nichtmal Allens Passspiel das Element, auf die Kansas City keine Antwort hatte. Es war Allen als Runner. Die Success-Rate muss nahe bei 100% gewesen sein.
Turnovers waren zum Ende raus die einzige Chance, die gegnerische Offense zu stoppen, aber es gab keinen einzigen davon. Dafür gab es spannendes Time-Management im letzten Viertel. Nachdem die Chiefs dachten, es sei eine gute Idee, bei kurzem 4th Down per Fieldgoal auf 26-21 gegen Josh Allen zu stellen, starteten die Bills mit neun Minuten auf der Uhr einen legendären Drive, dessen Intention schon nach wenigen Snaps zu greifen war: Sie wollten die Uhr melken, ja am liebsten auf null bringen.
Die Bills liefen mit den Runningbacks in 1st und 2nd Down, und brachten den Brecher Allen im 3rd und 4th Down. Die Chiefs hatten Antworten und waren mehrmals fast dran – aber Allen wuchtete sich jedesmal raus. Der Touchdown war unvermeidlich – aber die Bills ließen sich über sieben Minuten Zeit und scorten erst nach der 2min-Warning nach satten 18 Plays.
Es war eine tiefe Bombe für den WR Gabriel Davis, der über 200 Yards und vier (!) Touchdowns fing. Ich hätte gedacht, Davis mit so viel Zeit auf der Uhr scoren zu lassen, ist eine gute Idee – wenn es kein 4th Down gewesen wäre. Aber das passte zu dem Wahnsinn: Wenn es wirklich unbedingt notwendig war, machten beide QBs und Offenses, was sie wollten.
Auch Mahomes bzw. Tyreek Hill, die nicht einmal eine Minute brauchten, um zu kontern. Hill, der schon zuvor aus einem Puntreturn mit dichten Schotten einen unmöglichen 45 Yards Puntreturn kreierte, trug mit 62 Sekunden auf der Uhr einen kurzen Mahomes-Slant per Nachbrenner zum TD. Schade, dass Hill ein Frauenschläger ist und damit jedesmal für ungutes Gefühl sorgt, wenn er Hasenplays kreiert, denn als Spieler ist er unvergleichlich.
Die Chiefs stellten mit dem Run auf 33-29, aber jeder im Stadion fühlte, dass sie zu viel Zeit auf der Uhr gelassen hatten.
Natürlich konterte Allen mit dem Sieg-Touchdown 13 Sekunden vor Schluss. 36-33.
Aber war es wirklich der Sieg-TD? Mahomes meinte: Nope. Andy Reid erklärte hinterher auf der Pressekonferenz, was Mahomes vielleicht für den Rest seiner Karriere begleiten wird:
Der „Grim Reaper“ (Sensenmann) kam aufs Feld und orchestrierte in nur 10 Sekunden zwei Plays für 44 (!!) Yards. Erst ein quicker Dump-Off für Hill, der hinter zwei Vorblockern ließ. Und dann ein schneller Pass für Kelce, der eine Route lief, die es im kompletten Playbook nicht gibt. Mahomes beschrieb den Spielzug hinterher so: Kelce habe den Soft-Spot zwischen den Zonen erkannt und Mahomes habe ihm die Freiheit gegeben, dorthin zu laufen wo auch immer er es für richtig hält. Kelce machte 25 Yards, und die Chiefs schossen mit auslaufender Uhr zur Overtime.
Fast alle Analysen vor dem Spiel versuchten, X-Faktoren für dieses zu benennen, aber den letztlich entscheidenden hat niemand gehabt: Den Münzwurf. Es war klar, dass die Mannschaft, die den Münzwurf gewinnt, das Spiel gewinnen würde. Dafür waren die Offenses zum Ende raus einfach zu dominant.
In diesem Fall waren es die Chiefs. Man kann die Overtime-Regeln gut finden oder nicht. Natürlich bleibt ein kleiner fader Beigeschmack, wenn der eine der beiden Superstar-QBs nicht mehr an den Ball kommt und somit rausfliegt, obwohl er ein perfektes Spiel und alles richtig gemacht hat.
Aber so be it. Es war ohnehin ein Spiel, das keinen Verlierer verdient hatte. Einer musste halt gewinnen, und es wäre nicht so, dass die Bills über das ganze Spiel gesehen vom Pech verfolgt gewesen wären:
Ich weiß: Das sind keine guten Argumente speziell für den Punkt mit der Overtime. Aber es hilft einzuordnen, dass der Zufall beim Ende einer solchen Partie immer mitspielen wird – vielleicht die Hauptrolle.
Vor drei Jahren flogen die Chiefs im AFC-Finale raus, ohne gegen New England noch einmal den Ball zu sehen. Diesmal kamen sie eben weiter. Für Buffalo ist die Niederlage natürlich herzzerreißend, aber sie wäre unter jedem anderen Umstand in der Verlängerung nicht weniger dramatisch gewesen.
So läuft das eben, wenn der Win-Probability-Chart am Ende Amok läuft:

Mahomes sprintete direkt nach dem Sieg-TD über das halbe Feld zum schockierten Kollegen Allen, was zu einer herzerwärmenden kurzen Umarmung führte.
Das sind dann die schönen Momente in diesem Sport. Ich war nicht immer Allen-Fan (auf und neben dem Feld), aber ich kann nicht verkennen, dass dieser QB eine unglaubliche Entwicklung genommen hat. In diesem Spiel war er gleichauf mit Peak-Mahomes. Ein höheres Lob für einen NFL-Quarterback kann ich nicht ausstellen. Dass Buffalo verloren hat, lag an Allem, aber nicht an Allen.
Mahomes und Allen sind die beiden Posterboys für die Einführung junger College-QBs in die NFL. Sie sind als ungeschliffene Rohdiamanten mit fassungslosem Arm-Talent und athletischen Wunderwerten in die NFL gekommen. Sie wurden langsam eingeführt, bekamen Waffen und eine Infrastruktur zur Seite gestellt, wie es das Handbuch für NFL-Management eben empfiehlt.
Allen zahlte zwei Jahre Lehrgeld am Feld, ehe er zum Star mutierte. Mahomes saß ein Jahr auf der Bank, ehe er die letzten vier Jahre die NFL in Schutt und Asche spielte. Gemeinsam mit Joe Burrow und Justin Herbert (und vielleicht auch noch Trevor Lawrence) hat die AFC jetzt eine ganze Latte an Quarterbacks, die die NFL in eine goldene Zukunft führen wird.
Das war so nebenbei auch eine der Erkenntnisse des letzten Wochenendes: Finde deinen Quarterback, strebe dabei nach Exzellenz und höre erst auf, wenn die Suche wirklich geglückt ist. Denn der Quarterback ist die Basis von allem. Die 49ers sind die einzigen, die mit suboptimalem QB-Play durchkommen, aber sie haben Kyle Shanahan als Play-Designer, und selbst der reicht nicht aus, um in der absoluten Spitze ohne das Schmarotzen von gegnerischen Fehlern zu gewinnen.
Halbfinale und Finale sind noch gar nicht gespielt, aber die Superbowl 2022 haben wir schon hinter uns. Vielleicht kriegen wir im „echten“ Superbowl ein Re-Match von Rams-Chiefs, dem epischsten Regular-Season-Spiel der letzten Jahre, aber Chiefs-Bills zu toppen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Die Lombardi Trophy ist noch zu vergeben, aber das Spiel des Jahres ist schon hinter uns.
So unterschiedlich können die Eindrücke eines Spieles wirken.
Für mich war das Rams/Bucs-Spiel dramatischer, gerade weil es von seinen Fehlern lebte und es dadurch unberechenbarer wurde. Und ja, Tom B. hat natürlich da auch seinen Einfluss auf das persönliche Empfinden.
Blasphemische Frage:
Wenn man weiß, dass Burrow sackanfällig ist und der oben angeführten Argumentation folgt, wäre es dann nicht weitsichtiger, anstatt O-Line und C zu draften, einfach nach einem guten Backup QB zu fahnden?
Als stiller Mitleser möchte mich mich dafür Bedanken, dass hier jeden Tag absolut lesenswerte Blogeinträge geschrieben werden. Ich freue mich über jeden von dir. Immer informativ und lehrreich.
Vielleicht kannst du in ein paar Tagen/Wochen noch etwas umfangreicher auf die GB-Niederlage blicken. Vor allem als Anfänger möchte ich doch gerne wissen: „Woran lag es?“
Adrian Franke von SPOX hat schon etwas dazu geschrieben:
– O-Line-Probleme (Warum hat man keine eingespielte O-Line aufgestellt(Nijman hat nicht gespielt)
– 2021er Special-Team
– Kein Rhythmus nach dem ersten Drive
– Nr. 2 Receiver fehlt
– fehlendes Kurzpassspiel
Vor allem beim fehlenden Kurzpassspiel macht mich das ein wenig stutzig. Hat man es nicht versucht umzusetzen bzw. ist es von den 49ers gut verteidigt worden oder hat man es sein gelassen? Hat Rodgers es einfach nur übersehen wir hier? https://twitter.com/SportsSturm/status/1485256783270719498?s=20
Bei den Packers…gerade hinsichtlich der Targets, frage ich mich ja ob es wirklich an den Receivern liegt oder ob Rodgers so fokussiert ist auf seine zwei Empfänger das er die anderen einfach nicht wirklich anspielt bzw. anspielen mag.
Sind sie wirklich so mies oder will man zu sehr auf Nummer sicher gehen und spielt deshalb hauptsächlich auf die „Nummer 1“.
Mir geht es wie Hans, ich bin erst seit ein paar Wochen hier mit dabei und möchte mich einmal bedanken für die tollen Previews. Ich kann im Freundeskreis schön angeben mit all dem Wissen von diesem Blog 🙂 Auch wenn nicht immer alle einverstanden sind.
Mich hat Bills @ Chiefs auch fasziniert. Ich verstehe nur nicht, warum die Bills am Ende so offen gestanden sind, die Chiefs hatten immerhin noch ein Timeout. Es musste doch klar sein, dass man damit die Mitte nicht so offen lassen kann?
Zur Overtime: Was gibt es für alternative Vorschläge?
Zu den anderen Games: Ist Burrow overrated, weil er so viele Sacks nimmt? Wenn das Sack Problem so im QB drin ist, was kann Burrow machen um sich noch zu verbessern?
Finde die Packers Situation extrem spannend. Das Frontoffice hat einiges richtig gemacht mit den Signings der Free agents Rasul Douglas, Devondre Campbell, Dennis Kelly).
Jedoch auch vorher insbesondere mit der Verlängerung von Jones anstatt von C Linsley und der folgenden Einberufung von C Josh Myers anstatt des von vielen Experten vorher doch deutlich höher gerankten Creed Humphrey (Einer der besten Rookies des Jahres) auch einige Fehler gemacht. Der wohl kapitalste war das Signing von Randall Cobb. So wurde zwar Rodgers glücklich gemacht, aber notwendige Ressourcen verschwendet um eine richtige Nummer 2 zu verpflichten. (für das Geld wäre zum späteren Zeitpunkt auch ein OBJ zu haben gewesen). Und nun muss man konstatieren, dass es trotz des All In Approaches mit Rodgers einfach nicht reicht.
Wie es einige Beatwriter schreiben, dass Rodgers ein alleiniger guter Regular Season QB ist, finde ich nur zum Teilen richtig. Er hat auch in einigen Playoff Spielen grandios gespielt (Cardinals, Dallas), aber trotzdem fällt es auf, dass er oft scheitert und dann auch meist mit nur okayen Leistungen seinerseits. Da Rodgers nicht am Rebuild teilnehmen möchte und GB in der Cap Hölle ist, gehe ich davon aus, dass er nächste Saison nicht mehr in GB spielen wird. An Green Bays Stelle ist dies vielleicht gar nicht so schlecht, besser als der Kader jetzt wird es nicht mehr mit Rodgers werden und wenn man es so nicht mal schafft damit die Garoppolo 49ers zu schlagen, muss man vielleicht den Ansatz ändern und sich eingestehen, dass es mit Rodgers nicht reicht. Die Packers sind jetzt in einer ähnlichen Situation wie Tampa Bay, der Laden fliegt auseinander.
Ich denke GB wird folgendes machen ;
Rodgers für 2? 1st Rounder traden.
Love spielen lassen und in der wichtigen dritten Saison testen. Möglichst viele Picks für 2023 sammeln um, falls Love nicht einschlägt, sich einen hohen QB zu draften.
Adams Taggen und ebenfalls für 2 1st Rounder traden. Adams wird nicht jünger und für das nächste Super Bowl Fenster dann wohl zu Alt. Zudem hat GB kaum die Mittel für einen Vertrag. Dafür lieber junges Talent um Love oder QB x sammeln.
Z Smith cutten (15 Millionen Cap Ersparnis)
Bin sehr auf die Offseason gespannt und wie eine LaFleur Offense ohne Rodgers aussehen würde. Was meinen die anderen Blog Kommentatoren, bleibt Rodgers? Oder wie seht ihr die Zukunft von GB?
Ich würde endlich gerne mal einen wirklichen „All In“ von GB sehen. D.h. nur Spieler draften, die für dieses eine Jahr Sinn machen. Starspieler aus der Freeagent verpflichten etc. Man ist zwar für die darauffolgenden Jahre sehr „beschränkt“ und „im Nachteil“ aber zumindest hat man es mal versucht. Die aktuelle Strategie hat ja Ted Thompson schon gemacht. Allein schon, dass man Brett Favre rausgeschmissen hat…
Free Agents nach Green Bay bringen, ist aber auch so eine Sache, man hört immer wieder von einem Aufpreis den die Packers zahlen müssen um echte Top Tier FA zu bekommen. Allein der Name Titletown zieht da wohl nicht so richtig 🙂
@Jordy: Glaubst du wirklich, daß Rodgers geht?
In die AFC wird er keine Lust haben, dort muss er sich mit den ganzen jungen Super QBs herumschlagen, und in der NFC sind auch nicht viele gute Contender Teams mit offenen Posten.
Die 49ers haben keine Picks und die Bucs fallen auseinander. Vielleicht am ehesten die Saints, wenn Sean Payton weitermacht? Auch nicht die stabilste Orga.
Da doch lieber die Cakewalk NFC North mit den Lions und 2 Rebuilding Teams dominieren und dann auf einen kurzen PO Run hoffen, wie immer. Ich denke der Cap wird kein so großes Problem sein, die Verträge kann man so strukturieren, daß die Pro Rations in die nächsten Jahre geschoben werden.
Das alles natürlich vorausgesetzt, daß Rodgers überhaupt noch Lust hat und nicht zu OANN wechselt 😀
@FloJo „Aufpreis für Free-Agents“: Warum denn?
Meinst du damit dass man den Aufpreis zahlen muss, weil derjenige sozusagen „Schmerzensgeld“ verlangt? Aufgrund von Rodgers/Gutekunst? Da gab es doch Gerüchte, dass OBJ wegen dem Zwischenmenschlichen nicht zu GB wollte….
Natürlich kann man das irgendwie schaffen, Rodgers neuen Vertrag geben, Void Years etc. Bzgl. All In; ich fand für Green Bay Verhältnisse waren sie ziemlich All In. Klar haben sie nicht mit Picks um sich geworfen, aber trotzdem schon ziemlich viel Geld ausgegeben und von ihrem langjährigen Draft und Develop ein Stück weit weg gegangen (leider trotzdem Kevin King einen zweiten Vertrag gegeben, warum auch immer)
Du hast aber recht, viele Destination gibt es nicht. Die Broncos werden ja immer wieder kolportiert. Und der OC Hackett ist dort zum zweiten Gespräch geladen und könnte den QB Coach Getsy mitnehmen. Man weiss ja wie gerne Rodgers mit seinen Buddy’s zusammen arbeitet. Dort hätte er sicherlich einiges an Mitbestimmungsrecht. Aber will er sich wirklich die Division mit Mahomes und Herbert antun?
Die NFC North ist sicherlich bis der Rebuild der anderen drei Teams durch ist, am einfachsten. Ich finde die Situation total spannend, sowohl aus Packers als auch aus Rodgers Sicht.
Es ist veilleicht auch die Frage, was Teams, die einen QB brauchen, Green Bay bieten würden. Es gibt bestimmt genug GMs, die lieber Green Bay mit Picks zu ballern als sich Kirk Cousins schön zu sauf.. äh reden.
Und zu den Receivern: war das nicht schon immer so, dass Rodgers halt nur zu denjenigen wirft, denen er vertraut? Und der Rest kriegt halt nicht den Ball….
@Hans:
Es war ein bissl von allem.
Spacing der Routen war nicht ideal.
O-Line hat mehrmals nicht lange genug gehalten.
Und Rodgers hat offenste Receiver, die nicht Adams oder Jones heißen, übersehen.
Kurt Warner hat die meisten Plays hier im Breakdown.
1) https://www.youtube.com/watch?v=sK7yD1DfDCc
2) https://www.youtube.com/watch?v=wOS-kEA5yZ8
Allein Lazard war 2-3x weit offen. Auch Deguara war einmal tief verfügbar, Rodgers schaut ihn an, aber denkt nicht mal an einen Pass.
Dazu individuell kein herausragender Tag von Adams, der in 1-2 Situationen mit Elite-Quickness entscheidende Targets hätte kreieren können.
Schwupps haben wir ein offensiv desaströses Spiel. Ja, Niners kriegen einigen Credit. Ja, Wetter war kacke. Aber das war einfach kein guter Auftritt von Rodgers und der Offense.
@Hans: Nö, Green Bay = Pampa. Es gibt attraktivere Destinationen.
Green Bay ist arschkalt. Das kostet.
OT: Nochmal 10 Minuten spielen ohne Sudden Death. Wenn immer noch Unentschieden, dann jede Mannschaft einen 1st & Goal von der gegnerischen 20 mit dem Verbot Field-Goals zu kicken. (Dropkick-Field-Goals kann man ja meinetwegen erlauben 😉 )
@floJo – also mir als Saints Fan wäre es lieber wenn Rodgers zu Qanon wechselt als zu den Saints – da passt er besser hin. Der Saints Cap ist für seine Ansprüche auch viel zu ruiniert, so wie es scheint denkt der Verursacher der Cap Hölle (Sean Payton) über eine eventuelle „Auszeit“ (auf Jerry Jones Schoß?) nach. Also sowieso keine ideale Situation für so einen integren Mann wie Rodgers…
Unterschreibe alles, was Du zu Bills@Chiefs sagst. Einzig (das habe ich schon bei CBS vermisst im Detail [ok, es geht dann auch schnell], Romo hat nur den 4-men rush angesprochen): ein bisschen Fett sollte die Bills Defense schon abkriegen für die Performance in den letzten 13 sek. Regular Time. Ich mag Frazier, und sie haben beeindruckend konsequent agiert das ganze Spiel über, aber so prevent darfst Du einfach nicht spielen, wenn der Gegner 2 Timeouts hat. Thoughts?
Nachhilfe-Bedarf: Warum ist der WP-Chart am Anfang der Overtime im Bills-Bereich?
Bei Burrow fällt auf, dass er nicht nur viele Sacks kassiert, sondern dabei auch oft viele Yards drauflegt. Das kann wohl gerne auch mal zum Game-Killer werden.
@Peter S: Eine gute Frage, danke! Ich hätte das erklären sollen.
Vorausgeschickt sei, dass diese Charts in der Overtime nicht für bare Münze genommen werden sollten, weil es ein Sample-Size Problem gibt (gibt nicht viele Overtimes in der Post Season).
Wenn das Modell an der Stelle mit zu vielen Spielen gefüllt ist, bei dem der erste Ballbesitz gepuntet wird, dann hat der Gegner mit Sudden-Death plötzlich eine riesige Chance.
Der ESPN-Chart z.B. hat die Chiefs in der OT vom Start weg klar vorn:
@WVU: Ja und nein aus meiner Sicht.
Die Buccs kriegen auf den Deckel, dass sie aggressiv mit Blitz gespielt haben.
Die Bills kriegen auf den Deckel, dass sie alles over the top weggenommen haben und zu viel Raum gelassen haben.
Ich kann mich erinnern an das Rahim-Moore-Spiel, als Joe Flacco Anno 2012/13 in den letzten Sekunden tief gegangen ist, weil die Defense „normal“ gespielt hat, und Denver brutal abgestraft wurde. Dass man gegen die Chiefs auch Angst vor den Sprints hat, ist nachvollziehbar.
Sicher kann man sich nachher hinterfragen, und sollte es auch tun. Buffalo hätte z.B. auch mit einem Squib Kick Zeit von der Uhr nehmen können um nur noch max. 1 Snap zu kriegen.
Die Bills Defense kann ich am Ende ein bisschen verstehen weil sie wussten dass kurze Raumgewinne den Chiefs nicht helfen, lange aber schon. Das Problem: zwei mittlere Raumgewinne reichten Dank timeouts eben auch… Das Risiko haben die Bills sicher gesehen, aber dass sie erst den langen Ball verteidigen der sicher ein Problem ist kann ich gut verstehen.
Letztendlich ist der Def Coordinator hier in der Klemme, weil die offense gucken kann was die Defense anbietet – jahrelang war dass das Erfolgsgeheimnis der Patriots-Offense.
Der „Fehler“ ist die Angst vor dem Return beim Kick, das Spiel hätte in einem Kräftemessen der beiden Special Teams entschieden werden müssen. Aber diese Erkenntnis haben wir mit hindsight bias und viel Zeit zur Analyse, ich würde den Staff der Bills da nicht zu hart kritisieren.
Wie auch der Hausherr schon schrieb, auch für mich war es das vorweg genommene SB Wochenende. Dies wird durch die nächsten Wochen nicht zu überbieten sein.
(zumal: Leider habe ich das Gefühl, dass beim SB selbst das „Drumherum“ und die Show längst das Sportliche auf Platz 2 verwiesen hat. )
Aber nochmal zu den jüngsten Spielen (dazu zähle ich auch das Cowboys 49ers Spiel).
Ich war fasziniert, ja geradezu atemlos von den häufigen „turn of events“ in den letzten Viertel und den letzten Minuten.
Und wenn man in Versuchung war zu denken, „das war es nun“, dann wurde noch eine Schippe oben drauf gelegt.
Ohne jetzt die Spiele analysiert zu haben, beschäftigt mich aber nun folgende Überlegung:
Eigentlich müssten doch in den Playoffs die besten Spieler und die besten Coaches sein. Teams bei denen mehr Fehler gemacht werden und Basics nicht klappen, erreichen die Playoffs nicht.
Und trotzem erschien es mir als Laien, dass hier in der Crunchtime sich die Fehler massiv häuften und sich Spieler und Coaches vom Chaos mehr anstecken liessen.
Angefangen die Woche davor schon beim Dallas Spiel ( Special Teams am Platz statt OFF, clock management und Spielzugauswahl) bis hin zum Wochenende.
INT in der Crunchtime (vermeidbar?), ST Fehler (bei ruhenden Ball) in mehreren Spielen, weit offen gelassene Passempfänger durch die DEF die eigentlich wissen muss, dass keine kurzen Pässe kommen können….
Es waren gefühlt so viele „Böcke“ drin, dass man sich wundert, dass dies den besten Teams und den besten Coaches auch passiert.
Einerseits schön, dass es hier „menschlich“ (in Sinn von Fehlern) in der sonst so perfekten NFL noch zu geht.
Andererseits die Überlegung, ob hier für Trainerfüchse ein weiterer Ansatzpunkt ist, solche meltdowns in den letzten Minuten zu vermeiden.
Es waren ja extrem enge Spiele in denen Kleinigkeiten entscheiden (z.B. Coin toss) und war es die Genialität des Siegerteams der zum Erfolg führte oder der eine Fehler zu viel beim Verlierer?
Fehler abstellen:
Die Trainingszeit während der Saison ist ja schon arg begrenzt, daher kann man nicht alles üben, vor allem wenn auch Ersatzspieler auch noch am Feld sind. Corona macht es auch nicht leichter.
Aber lassen sich eklatante Fehler ( 10 statt 11 Mann am Feld, weit offene Receiver in der Crunchtime etc.) im Chaos NICHT vermeiden, wenn die Hektik dann auch Coaches und Spieler ansteckt?
Vom Unterhaltungswert machten für mich solche „Böcke“ das Spiel noch interessanter als ein Spiel welches „“nur““ ( mit Absicht doppelte Anführungsstriche) durch perfekte „Schemes“ entschieden wird.
Das „Drama“ ist es oft, welches in der menschlichen Natur das Interesse stark reizt. Das war schon in der Literatur seit dem Mittelalter so und nun auch in modernen Büchern oder Filmen.
Da sind viele gute Punkte dabei. Mein Take dazu: Auch wenn es die „Football Guys“ nicht gerne hören – die NFL ist in etlichen Punkten ziemlich desaströs in Punkto Game Management.
4th Down Management ist nur der auffälligste Punkt. Längst ist bewiesen, dass die NFL *viel* zu konservativ spielt, aber erst in den letzten 3 Jahren hat etwas Correction Movement eingesetzt. Noch immer sind nur einige wenige Coaches wirklich auf dem richtigen Trip, weil alteingesessene Glaubensvorstellungen einfach nicht hinterfragt werden.
Timeout Management: Ich bin ein besserer Timeout-Manager als die allermeisten NFL-Coaches. Was allein an Timeouts bei eigenem Ballbesitz weggeworfen wird, weil die Teams ihre Basics nicht auf die Reihe kriegen, geht auf keine Kuhhaut und kostet jedes Jahr 1-2 Mannschaften die komplette Saison.
Warum Teams es sich nicht leisten, dem HC einen wahllosen professionellen Maddenspieler an die Seitenlinie zu stellen, der die Timeouts callt: Keine Ahnung. Für zirka 30 von 32 Mannschaften wäre es ein sofortiger Gewinn.
Interceptions: Da bin ich anderer Meinung INT können passieren. Teams, die eine Führung verteidigen, sind IMHO eh schon zu häufig passiv. Bei Teams, die einem Rückstand nachlaufen, würde ich einfach mal radikal argumentieren: Touchdown oder Interception sind die einzigen beiden akzeptablen Outcomes.
Weit offene Receiver: Die gibt es oft genug auch im laufenden Spiel. Ich habe aber eine Erklärung, warum es in der Crunch Time „häufiger“ sein mag: Wenn Teams notgedrungen aggressiver spielen, sind Defenses noch stärker überfordert als im „regulären Betrieb“.
Was wieder eine meiner zentralen Forderungen für NFL-Offenses aufs Tablett bringt: Warum sind so viele Offenses erst dann richtig aggressiv, wenn es unbedingt notwendig ist? Sie verzichten zu lange auf ihre Vorteile.
Playcalling: Schwieriges Thema. Es gibt keinen Nachweis, dass eine Strategie besser ist als die andere. Ich halte es da wie Bill Barnwell:
Ich finde auch, dass Fehler eine gute Drama-Quelle sind, aber wenn sie wie bei Rams-Buccs der *wesentliche* Faktor für Drama sind, dann fehlt halt das wichtigste Element: Guter Football.
Zum Thema „Aggressivität der Offense“ im späteren Spielverlauf ein Gedanke: Kann es sein, dass die Aggressivität auch deshalb erst später ausgepackt wird, weil die Defense zu Spielbeginn noch frischer ist, sowohl mentaler und körperlicher, und Receiver damit weniger Seperation und damit weniger Big Plays kreieren können. Ich stelle mir das Defense-Spiel anstrengender vor, weil man immer reagieren muss, während die Offense weiß, was passieren soll/wird. Und bei Laufspielzügen kann sich der WR dann auch schonen. Meine Theorie ist, dass ein WR gegen Spielende frischer und besser beieinander ist als der zugehörige Cornerback und er damit gegen Spielende einen größeren Vorteil hat der Big Plays und aggressive Offense bevorteilt.
Ich habe keine Ahnung, ob es Statistiken gibt, die die durchschnittliche Seperation über den Spielverlauf messen, die ein WR erzielt. Und ja, ich weiß, die Argumentation geht ein wenig in die Richtung der „ran-Jungs“ mit „Wir müssen die Defense erstmal müde laufen.“ Aber ich freue mich auch über Gegenargumente, die die These einreißen.
„Ich war nicht immer Allen-Fan (auf und neben dem Feld)…“
Darf man fragen, was er abseits des Feldes angestellt hat? Ich habe von Allen noch nichts wirklich mieses non-Football related mitbekommen.
@dudel Ich glaube bei den DBs ist es garnicht so viel vorteil gegenüber den offense spielern, aber bei den dicken Jungs in der DL ist das mit der kondition schiweriger und in der Crunchtime die ja bei solchen Spielen schon ein paar drives geht wird man seltener die 3rd stringer reinrotieren wie man das zu Beginn des Spiels macht.
Zum Thema Timeouts: Da fand ich auch das Video von JT O’Sullivan nach dem Wildcard-Weekend sehr spannend: https://www.youtube.com/watch?v=REEx-Vev5Lg
Da geht es auch nochmal um den Sinn oder Unsinn von Spiken. Wenn man nach der Linie geht, verhauen in der Tat ziemlich viele Teams ihr Timeout-Management – war dann ja auch am letzten Wochenende wiederholt zu bewundern.
Zum Thema Playcalling: Ja, ich kann die Meinung nachvollziehen, dass man es bei solchen entscheidenden Plays sowohl mit Prevent als auch mit Blitzes voll verhauen kann. Mir fehlt da aber ehrlich gesagt der Kontext ein wenig: Die Bucs haben das ganze Spiel über mit ihren Blitzes wenig bis gar keinen Erfolg gehabt – dann verstehe ich nicht, wie man darauf kommt, dass es dann in den Plays, die die Saison entscheiden, eine gute Idee wäre einfach die Strategie weiterzufahren, die das ganze Spiel schon nicht wirklich funktioniert hat. Da hätte ich mir von Bowles mehr Anpassungsfähigkeit gewünscht. Auf der anderen Seite kann man den Bills aus meiner Sicht zugute halten, dass sie wenigstens das Spiel über mit ihrer Strategie, keinen tiefen Ball zuzulassen, durchaus Erfolg hatten – siehe der Pass Chart von Mahomes. Da ergibt es für mich dann mehr Sinn, diese Strategie auch am Schluss weiterzufahren.
Zum Thema Aggressivität: Total spannender Punkt! Finde das v.a. interessant, wenn Teams versuchen ihren Vorsprung zu verwalten, wie z.B. die Rams am Wochenende. Gibt es ja immer wieder, dass Coaches dann ziemlich früh in einen Spielverwaltungsmodus schalten und fast nur noch Runs in die Mauer schicken, um die Uhr am Laufen zu halten bzw. Time-Outs zu verbrennen. Und anstatt dann sauber zu Ende zu spielen, ermöglicht diese Ängstlichkeit dann genau solche Comebacks wie das der Bucs. Das hat dann gerne mal was von Hoffen und Bangen, dass man ohne Gas zu geben noch ins Ziel rollt, anstatt den Fuß noch in gewissem Maße auf dem Gas zu lassen, bis das Ding wirklich durch ist. Wobei das Ins-Ziel-Rollen für die Rams natürlich ohne die Fehler am Schluss doch deutlich entspannter gewesen wäre.
@korsakaff
Hi Thomas, ein Kollege und ich haben gerade folgende Überlegung zu einer neuen Overtime-Regelung angestellt. Es wäre interessant zu wissen, ob es solche Ideen schon gibt und was deine Meinung dazu ist.
1) Das Team mit dem besseren Seed bekommt automatisch das Recht Offense/Defense in der OT zu wählen.
2) Das andere Team wählt davor den „Startpunkt“ aus.
Ansonsten zählt weiterhin die normalen OT Regeln.
z.B.: Bills sagen 1, 5 oder 50 Yard Line, etc. und Chiefs entscheiden, ob sie mit der Offense oder Defense starten wollen.
Alternativ könnte das Team mit dem besseren Seed auch entscheiden, ob es den „Startpunkt“ oder Offense/Defense wählen möchte.
Damit würde es beim Seeding einen neuen/zusätzlichen Anreiz geben nachdem es nur noch eine Bye-Week für die #1 gibt.
Zum Thema Timeouts: Da fand ich auch das Video von JT O’Sullivan nach dem Wildcard-Weekend sehr spannend: https://www.youtube.com/watch?v=REEx-Vev5Lg
Da geht es auch nochmal um den Sinn oder Unsinn von Spiken. Wenn man nach der Linie geht, verhauen in der Tat ziemlich viele Teams ihr Timeout-Management – war dann ja auch am letzten Wochenende wiederholt zu bewundern.
Zum Thema Playcalling: Ja, ich kann die Meinung nachvollziehen, dass man es bei solchen entscheidenden Plays sowohl mit Prevent als auch mit Blitzes voll verhauen kann. Mir fehlt da aber ehrlich gesagt der Kontext ein wenig: Die Bucs haben das ganze Spiel über mit ihren Blitzes wenig bis gar keinen Erfolg gehabt – dann verstehe ich nicht, wie man darauf kommt, dass es dann in den Plays, die die Saison entscheiden, eine gute Idee wäre einfach die Strategie weiterzufahren, die das ganze Spiel schon nicht wirklich funktioniert hat. Da hätte ich mir von Bowles mehr Anpassungsfähigkeit gewünscht. Auf der anderen Seite kann man den Bills aus meiner Sicht zugute halten, dass sie wenigstens das Spiel über mit ihrer Strategie, keinen tiefen Ball zuzulassen, durchaus Erfolg hatten. Da ergibt es für mich dann mehr Sinn, diese Strategie auch am Schluss weiterzufahren.
Zum Thema Aggressivität: Total spannender Punkt! Finde das v.a. interessant, wenn Teams versuchen ihren Vorsprung zu verwalten, wie z.B. die Rams am Wochenende. Gibt es ja immer wieder, dass Coaches dann ziemlich früh in einen Spielverwaltungsmodus schalten und fast nur noch Runs in die Mauer schicken, um die Uhr am Laufen zu halten bzw. Time-Outs zu verbrennen. Und anstatt dann sauber zu Ende zu spielen, ermöglicht diese Ängstlichkeit dann genau solche Comebacks wie das der Bucs. Das hat dann gerne mal was von Hoffen und Bangen, dass man ohne Gas zu geben noch ins Ziel rollt, anstatt den Fuß noch in gewissem Maße auf dem Gas zu lassen, bis das Ding wirklich durch ist. Wobei das Ins-Ziel-Rollen für die Rams natürlich ohne die Fehler am Schluss doch deutlich entspannter gewesen wäre.
Zum Thema Timeouts: Da fand ich auch das Video von JT O’Sullivan nach dem Wildcard-Weekend sehr spannend:
Da geht es auch nochmal um den Sinn oder Unsinn von Spiken. Wenn man nach der Linie geht, verhauen in der Tat ziemlich viele Teams ihr Timeout-Management – war dann ja auch am letzten Wochenende wiederholt zu bewundern.
Zum Thema Playcalling: Ja, ich kann die Meinung nachvollziehen, dass man es bei solchen entscheidenden Plays sowohl mit Prevent als auch mit Blitzes voll verhauen kann. Mir fehlt da aber ehrlich gesagt der Kontext ein wenig: Die Bucs haben das ganze Spiel über mit ihren Blitzes wenig bis gar keinen Erfolg gehabt – dann verstehe ich nicht, wie man darauf kommt, dass es dann in den Plays, die die Saison entscheiden, eine gute Idee wäre einfach die Strategie weiterzufahren, die das ganze Spiel schon nicht wirklich funktioniert hat. Da hätte ich mir von Bowles mehr Anpassungsfähigkeit gewünscht. Auf der anderen Seite kann man den Bills aus meiner Sicht zugute halten, dass sie wenigstens das Spiel über mit ihrer Strategie, keinen tiefen Ball zuzulassen, durchaus Erfolg hatten. Da ergibt es für mich dann mehr Sinn, diese Strategie auch am Schluss weiterzufahren.
Zum Thema Aggressivität: Total spannender Punkt! Finde das v.a. interessant, wenn Teams versuchen ihren Vorsprung zu verwalten, wie z.B. die Rams am Wochenende. Gibt es ja immer wieder, dass Coaches dann ziemlich früh in einen Spielverwaltungsmodus schalten und fast nur noch Runs in die Mauer schicken, um die Uhr am Laufen zu halten bzw. Time-Outs zu verbrennen. Und anstatt dann sauber zu Ende zu spielen, ermöglicht diese Ängstlichkeit dann genau solche Comebacks wie das der Bucs. Das hat dann gerne mal was von Hoffen und Bangen, dass man ohne Gas zu geben noch ins Ziel rollt, anstatt den Fuß noch in gewissem Maße auf dem Gas zu lassen, bis das Ding wirklich durch ist. Wobei das Ins-Ziel-Rollen für die Rams natürlich ohne die Fehler am Schluss doch deutlich entspannter gewesen wäre.
@packman Josh Allen Vergangenheit
Er hat als 15 (!) jähriger sehr dumme Tweets gemacht.
Stunden vor der draft hat er das wohl realisiert und diese gelöscht. Einige Manager haben da nachgefragt Allen hat sich wahrscheinlich sehr glaubhaft für die Dummheit entschuldigt und wurde von ehemaligen Mannschaftskameraden auch unterstützt.
Ich denke es gibt weit mehr Spieler in der NFL die an weit schlimmere Dingen beteiligt waren und einer sogar in die HOF kam.
Zum Thema Timeouts: Da fand ich auch das Video von JT O’Sullivan nach dem Wildcard-Weekend sehr spannend:
Da geht es auch nochmal um den Sinn oder Unsinn von Spiken. Wenn man nach der Linie geht, verhauen in der Tat ziemlich viele Teams ihr Timeout-Management – war dann ja auch am letzten Wochenende wiederholt zu bewundern.
Zum Thema Playcalling: Ja, ich kann die Meinung nachvollziehen, dass man es bei solchen entscheidenden Plays sowohl mit Prevent als auch mit Blitzes voll verhauen kann. Mir fehlt da aber ehrlich gesagt der Kontext ein wenig: Die Bucs haben das ganze Spiel über mit ihren Blitzes wenig bis gar keinen Erfolg gehabt – dann verstehe ich nicht, wie man darauf kommt, dass es dann in den Plays, die die Saison entscheiden, eine gute Idee wäre einfach die Strategie weiterzufahren, die das ganze Spiel schon nicht wirklich funktioniert hat. Da hätte ich mir von Bowles mehr Anpassungsfähigkeit gewünscht. Auf der anderen Seite kann man den Bills aus meiner Sicht zugute halten, dass sie wenigstens das Spiel über mit ihrer Strategie, keinen tiefen Ball zuzulassen, durchaus Erfolg hatten. Da ergibt es für mich dann mehr Sinn, diese Strategie auch am Schluss weiterzufahren.
Zum Thema Aggressivität: Total spannender Punkt! Finde das v.a. interessant, wenn Teams versuchen ihren Vorsprung zu verwalten, wie z.B. die Rams am Wochenende. Gibt es ja immer wieder, dass Coaches dann ziemlich früh in einen Spielverwaltungsmodus schalten und fast nur noch Runs in die Mauer schicken, um die Uhr am Laufen zu halten bzw. Time-Outs zu verbrennen. Und anstatt dann sauber zu Ende zu spielen, ermöglicht diese Ängstlichkeit dann genau solche Comebacks wie das der Bucs. Das hat dann gerne mal was von Hoffen und Bangen, dass man ohne Gas zu geben noch ins Ziel rollt, anstatt den Fuß noch in gewissem Maße auf dem Gas zu lassen, bis das Ding wirklich durch ist. Wobei das Ins-Ziel-Rollen für die Rams natürlich ohne die Fehler am Schluss doch deutlich entspannter gewesen wäre.
Zum Thema Timeouts: Da fand ich auch das Video von JT O’Sullivan nach dem Wildcard-Weekend sehr spannend:
Da geht es auch nochmal um den Sinn oder Unsinn von Spiken. Wenn man nach der Linie geht, verhauen in der Tat ziemlich viele Teams ihr Timeout-Management – war dann ja auch am letzten Wochenende wiederholt zu bewundern.
Zum Thema Playcalling: Ja, ich kann die Meinung nachvollziehen, dass man es bei solchen entscheidenden Plays sowohl mit Prevent als auch mit Blitzes voll verhauen kann. Mir fehlt da aber ehrlich gesagt der Kontext ein wenig: Die Bucs haben das ganze Spiel über mit ihren Blitzes wenig bis gar keinen Erfolg gehabt – dann verstehe ich nicht, wie man darauf kommt, dass es dann in den Plays, die die Saison entscheiden, eine gute Idee wäre einfach die Strategie weiterzufahren, die das ganze Spiel schon nicht wirklich funktioniert hat. Da hätte ich mir von Bowles mehr Anpassungsfähigkeit gewünscht. Auf der anderen Seite kann man den Bills aus meiner Sicht zugute halten, dass sie wenigstens das Spiel über mit ihrer Strategie, keinen tiefen Ball zuzulassen, durchaus Erfolg hatten. Da ergibt es für mich dann mehr Sinn, diese Strategie auch am Schluss weiterzufahren.
Zum Thema Aggressivität: Total spannender Punkt! Finde das v.a. interessant, wenn Teams versuchen ihren Vorsprung zu verwalten, wie z.B. die Rams am Wochenende. Gibt es ja immer wieder, dass Coaches dann ziemlich früh in einen Spielverwaltungsmodus schalten und fast nur noch Runs in die Mauer schicken, um die Uhr am Laufen zu halten bzw. Time-Outs zu verbrennen. Und anstatt dann sauber zu Ende zu spielen, ermöglicht diese Ängstlichkeit dann genau solche Comebacks wie das der Bucs. Das hat dann gerne mal was von Hoffen und Bangen, dass man ohne Gas zu geben noch ins Ziel rollt, anstatt den Fuß noch in gewissem Maße auf dem Gas zu lassen, bis das Ding wirklich durch ist. Wobei das Ins-Ziel-Rollen für die Rams natürlich ohne die Fehler am Schluss doch deutlich entspannter gewesen wäre.
@MagicFlacco: Ich glaube dies wurde hier auf dem Blog schonmal diskutiert und auch mit Zahlen unterfüttert. Auf den ersten Blick klingt das nach vielen Möglichkeiten, aber wenn alle einmal auf die Zahlen geschaut haben, dann wird das sich im Bereich von 5-10 Yards einpegeln, weil alles andere einfach unvernünftig ist.
Zum Thema Timeouts: Da fand ich auch das Video von JT O’Sullivan (YouTube: The QB School – Clock Mismanagement) nach dem Wildcard-Weekend sehr spannend.
Da geht es auch nochmal um den Sinn oder Unsinn von Spiken. Wenn man nach der Linie geht, verhauen in der Tat ziemlich viele Teams ihr Timeout-Management – war dann ja auch am letzten Wochenende wiederholt zu bewundern.
Zum Thema Playcalling: Ja, ich kann die Meinung nachvollziehen, dass man es bei solchen entscheidenden Plays sowohl mit Prevent als auch mit Blitzes voll verhauen kann. Mir fehlt da aber ehrlich gesagt der Kontext ein wenig: Die Bucs haben das ganze Spiel über mit ihren Blitzes wenig bis gar keinen Erfolg gehabt – dann verstehe ich nicht, wie man darauf kommt, dass es dann in den Plays, die die Saison entscheiden, eine gute Idee wäre einfach die Strategie weiterzufahren, die das ganze Spiel schon nicht wirklich funktioniert hat. Da hätte ich mir von Bowles mehr Anpassungsfähigkeit gewünscht. Auf der anderen Seite kann man den Bills aus meiner Sicht zugute halten, dass sie wenigstens das Spiel über mit ihrer Strategie, keinen tiefen Ball zuzulassen, durchaus Erfolg hatten. Da ergibt es für mich dann mehr Sinn, diese Strategie auch am Schluss weiterzufahren.
Zum Thema Aggressivität: Total spannender Punkt! Finde das v.a. interessant, wenn Teams versuchen ihren Vorsprung zu verwalten, wie z.B. die Rams am Wochenende. Gibt es ja immer wieder, dass Coaches dann ziemlich früh in einen Spielverwaltungsmodus schalten und fast nur noch Runs in die Mauer schicken, um die Uhr am Laufen zu halten bzw. Time-Outs zu verbrennen. Und anstatt dann sauber zu Ende zu spielen, ermöglicht diese Ängstlichkeit dann genau solche (Beinahe-)Comebacks wie das der Bucs.
Für OT hätte ich folgende Idee.
1. Es zählen nur Touchdowns.
2. Im ersten Durchgang wird an der 50, im zweiten an der 25 und im dritten an der 5 gestartet. Das Spiel kann nach jedem Durchgang enden wenn halt nur ein Team scort.
3. Ist danach immer noch Gleichstand, beginnen die Teams an der 1-Yard-Line. Im ersten Durchgang vier Versuche, im zweiten drei, im dritten zwei und im vierten nur ein Versuch.
4. Sollte dann immer noch kein Sieger feststeht, geht es halt mit jeweils einem Versuch an der 1 weiter.