Nachklapp zu den beiden NFL Conference Finals von letzter Nacht.
Es waren zwei dramatische Spiele, nicht frei von Fehlern. Die beiden fürs Endspiel qualifizierten Mannschaften schreien beide nicht notgedrungen nach „Superbowl“, aber so be it. Die NFL-Playoffs haben uns nach vielen Jahren mal wieder zwei Finalisten mit genügend Flauseln beschert, dass sämtliche seit Monaten diskutierten Makrotrends der NFL ad absurdum geführt wurden.
Kansas City Chiefs – Cincinnati Bengals 24:27/OT
Joa. Das Spiel lief in der ersten Halbzeit ab wie erwartet:
Ich mag die Bengals und ich liebe Burrow-to-Chase. Aber der Terminus „Glück“ ist im Zusammenhang mit dem kleinen Wunder von Cincinnati schon nicht ganz zufällig gewählt, denn ich werde das Gefühl nicht los, dass Cincinnati bei aller Aura und Cockiness Burrows ihre Mittel ausgereizt haben und nach zwei knappen Siegen gegen AFC-Mittelklasseteams morgen in ein Debakel bei einem Juggernaut rennen.
Ich sehe einfach nicht, wie die Bengals-Defense Mahomes entscheidend stoppen will – und wenn Burrow, Chase, Higgins und Tyler Boyd kein absolut perfektes Spiel abliefern, dann geht das in die Binsen.
Die Bengals spielten Two-High mit Zone-Defense gegen Patrick Mahomes und wurden Serie für Serie, Snap für Snap, in ihre Einzelteile zerpflückt. Die Chiefs hatten in der ersten Halbzeit vier Drives. Die ersten drei endeten in Touchdowns. Der vierte endete nach horrendem Goal-Line-Management in letzter Sekunde an der 2 Yards Line, aber ohne Punkte.
Die Chiefs führten zwischendurch mit 21-3, zur Pause noch immer mit 21-10, hatten in den Sekunden vor der Halbzeit ein 1st & Goal an der 1 und die Aussicht auf den ersten Ballbesitz im dritten Viertel – und chokten das Spiel weg wie ich Mahomes noch nicht haben choken sehen.
Das war eine Implosion.
Der Win-Probability-Graph gibt nur einen ersten Eindruck, wie krass das Spiel ab dem verpassten Score vor der Pause tatsächlich in Richtung der Bengals geshifted ist:

Kansas City machte in der zweiten Halbzeit keinen Stich mehr – Mahomes war am Ende so kaputt, dass er einen offenen Travis Kelce auf dem Crosser beim Sack zum Fieldgoal in der Crunchtime übersah.
Aber der Kollaps lag nicht allein an den Chiefs. Die Bengals haben den Umschwung auch erzwungen, indem DefCoord Lou Anarumo die Schneid hatte, nach dem gescheiterten Gameplan der ersten Halbzeit radikal auf den Belichick-Plan umzustellen: Nur mehr drei Mann im Passrush, dafür acht Mann zurück in Coverage und hoffen, dass Mahomes ungeduldig wird.
Der Gamble ging auf, weil die Individualisten in der Bengals-D-Line ein brillantes Spiel machten (EDGE Trey Hendrickson hat weiter einen sensationellen Lauf und ist die Entdeckung der Saison) und die von Safety Jessie Bates geführte Deckung geraaaaaaade gut genug hielt. Mahomes wirkte die komplette zweite Halbzeit extrem frustriert, ja total ratlos. Die Bengals nahmen ihm nicht nur die Anspielstationen, sondern mit diszipliniertem Spying auch die Möglichkeit für effiziente Scrambles. Das war eine super Defense-Leistung.
Weniger Credit als dem DefCoord gebührt dem Offensive-Playcaller Zac Taylor, der ein Bengals-1st Down nach dem nächsten in eine Mauer des Schweigens trieb und dadurch immer wieder QB Joe Burrow in kritische 3rd Downs brachte. Aber Taylor ist ein Glückskind, denn Burrow pfiff auf die umständen und lieferte trotzdem.
Wie schon in den letzten Wochen war es nicht immer schön. Die Bengals hatten quasi keine explosiven Plays, und auch der einzige Touchdown-Drive der zweiten Halbzeit war eher Produkt einer kurzen Feldposition als einer spielerischen Glanzleistung (27 Yards).
WR Ja’Marr Chase war bis auf eben jenen TD fast durchgehend von zwei Chiefs-Verteidigern weg-gebracketed, TE Uzomah war nach wenigen Downs (und nach einem gefährlichen Burrow-Pass in enge Deckung) im Krankenstand, aber das machte nicht viel, denn Burrow schaltete einfach in den Tee-Higgins-Modus und attackierte über den Backup-TE Drew Sample die Spielfeldmitte. Sample ist zwar immobiler als Uzomah, aber gegen diese instabilen Middle-of-the-Field-Defender reichte das zu 5 Catches für fast 60 Yards.
Burrows Pocket-Präsenz war diesmal beeindruckend. Gegen einen nicht ungefährlichen Passrush blieb er diesmal ruhig und kassierte nur einen einzigen Sack. Freilich hätte Burrow in der zweiten Halbzeit das Spiel fast weggeworfen, aber sein idiotischer Throwaway direkt auf LB Nick Bolton flutschte dem verdutzten Linebacker durch die Finger. Solche Momente werden in der Geschichtsschreibung gerne vergessen – vor allem, weil sich Burrow direkt im nächsten Snap wie einst Eli Manning aus einer Traube an Passrushern herauswand und mit einem wundersamen Scramble das 1st Down erlief.
Diese Kombination – gedroppte Interception und Wunder-Play aus Menschentraube direkt im Anschluss – ist nicht die einzige Parallele zu jenen Giants, die sich 2007/08 anschickten, die NFL nach einer durchschnittlichen Regular Season zu schocken. Wie die Giants damals lebt diese Mannschaft von einigen sehr guten Individualisten in der Defense und spot brillance auf QB – und hat nach einer durch Verletzungen in der Konkurrenz gewonnenen AFC North jetzt drei Playoffsiege erspielt, die mit jeder Woche besser ausschauen.
Das sind alles keine dominanten Siege, und die Bengals schreien gewiss nicht aus jeder Pore nach einem Team, das sich „Superbowl-Teilnehmer“ nennt. Aber diese zähe Spielweise, diese situativen Adjustments – das hat schon andere relativ durchschnittliche Mannschaften mit dem notwendigen Quäntchen Glück ganz nah zum Titel gebracht. Die Carolina Panthers 2003/04 waren auch so ein Team, das kein bei klarem Verstand befindlicher Mensch auf der Rechnung haben konnte, aber auch deren Defense legte sich wie Mehltau auf die gegnerische Offense, und plötzlich waren nur mehr zwei Minuten zu spielen und die Offense realisierte, dass sie die ganze zweite Halbzeit im Halbschlaf verdöst hatte.
Das mit den „Cardiac Cats“ passt auch ganz gut zu jenen Panthers – also: Erster Durchschnittstrupp auf der größten aller Bühne sind sie nicht.
Ich freue mich für die Bengals. Neben den Lions und Raiders waren sie in „meiner“ Zeit als NFL-Fan eine der größten Gurkentruppen, die am meisten für Unfähigkeit standen. Aber auch das ist die NFL: Da baut der Konkurrent auf der anderen Seite des Bundesstaats Ohio einen jahrelangen Prozess mit einem Analytics-driven Front Office auf und wird zurecht dafür gefeiert (Browns), aber das andere hat im richtigen Jahr den #1 Overall Pick und kriegt einen Quarterback Joe Burrow, der auf seine Limitierungen pfeift und diese Aura ausstrahlt, die Menschen Hoffnung gibt.
Ich bin by far kein Mensch, der zu viel in die Kategorie der „Intangibles“ hineinlesen will. Aber dass diese Mannschaft sich an ihrem Quarterback hoch hangelt, auch wenn der noch nicht in jedem Detail absolute Perfektion spielt, ist unübersehbar. Und so sind die Bengals wie Burrow: Kopf hoch, wenn mal was danebengeht. Weiter, immer weiter. Irgendwie wird’s scho geh’n.
As for the Chiefs: Sie haben den „heimlichen“ Superbowl gewonnen und sind vor dem „echten“ Superbowl gescheitert. Das ist enttäuschend – vor allem auch, weil sich diese Mannschaft nach einer ruppigen Saison im rechten Moment gefunden zu haben schien. Letzte Woche haben die Chiefs gespielt wie einer der dominantesten Champions ever. Gestern wurde ihnen von einem recht banal ausschauenden Gegner der Zahn gezogen.
Das ist das, was ich an der NFL so liebe: Upsets in den Playoffs sind das Salz in der Suppe. Du kannst den besten Eindruck aller Zeiten hinterlassen und nächste Woche gegen ein Mauerblümchen rausfliegen. Selbst der famoseste Quarterback ever ist davor nicht gefeit.
Überzureagieren ist aber deutlich verfrüht. Mahomes hat einen Choke-Job hingelegt, den ich nicht für möglich hielt, und Andy Reid hatte u.a. mit dem schlechten time-Management in der ersten Halbzeit nicht seinen besten Tag. Die zweite Halbzeit, als Mahomes gegen die 8-Mann-Coverage so gut wie nichts zustande brachte, war vielleicht das erste Mal in den letzten 3-4 Jahren, in denen der eine oder andere Lauf in entvölkerte Box hie und da die bessere Idee gewesen wäre als der Wurf ins Nirvana.
Aber so oder so: Die Chiefs brauchen keinen radikalen Umbruch, sondern ein bisschen Stellschraubendrehen an der einen oder anderen Stelle. Das leidige Thema „Offense-Waffe #3“ wird mit zunehmendem Alter von TE Travis Kelce dringlicher, und etwas Stärkung der Cornerback-Depth würde auch nicht schaden. Der Rest ist Self-Scouting in der Offseason, und ein neuer Angriff im nächsten Jahr.
Los Angeles Rams – San Francisco 49ers 20:17
Das zweite Conference-Finale war ähnlich dramatisch wie das erste, aber bei aller Intensität spielerisch keine Offenbarung. Beide Teams haben prinzipiell genau das geliefert, was man von ihnen erwarten konnte.
Die Rams haben bei allen Eigenfehlern (Drops, wilde Interception, Timeouts) genug explosive Plays über WR Cooper Kupp und Odell Beckham (beide über 100 Yards) aufgelegt um sich rechtzeitig aus einem tiefen Loch herauszuarbeiten.
Die Niners hatten gegen eine dominante Rams D-Line kein Laufspiel, aber dafür übernahmen die Super-Individualisten um Deebo Samuel, George Kittle oder Brandon Aiyuk das Kommando und machten atemberaubende Big Plays zu einer zwischenzeitlichen 10-Punkte-Führung.
Die D-Line der Niners war richtig gut und heizte Matthew Stafford in fast 40% der Dropbacks ein ohne mehr als eine Handvoll Snaps zu blitzen, aber Stafford antwortete mit einer insgesamt richtig guten Partie:
In der ersten Halbzeit hatte ich noch böse Vibes, denn es war die komplette Stafford-Lions-Performance: Ein paar Wunder-Plays, crasse Conversions, eine unnötige Interception in der Endzone, bisschen Pech mit den Referees, wüste Drops der Receiver (Kupp! SKOWRONEK!!!), und dann liegst du wegen zweier Big Plays beim Gegner plötzlich 7:10 hinten und hast keine Ahnung, warum.
Die Rams wirkten im dritten Viertel konfus, aber die Defense hielt gut genug dagegen, dass die offensiv ebenso ratlosen 49ers zu nicht mehr als einem Touchdown kamen und dadurch mit einer zu knappen Führung ins letzte Viertel gingen.
Was die Partie dort entschieden hat, waren auf den Kern reduziert zwei Dinge:
- Rams hatten einfach die besseren Einzelspieler.
- Der dicke Stafford-Bock wurde von der Defense gedroppt, der letzte Verzweiflungs-Bolzen Garoppolos dagegen wurde abgefangen.
Das war einfach auch das notwendige Glück in der Crunch-Time, das es in solchen engen Spielen braucht.
Was dieses Halbfinale bei aller Spannung so ärgerlich macht, war das grausame In-Game-Coaching von beiden Headcoaches.
Sean McVay ging ohne Timeouts die letzten 10 Minuten. Ich meine sorry: Die Rams lagen 10 und später 3 Punkte zurück. McVay verbrannte zwei Auszeiten bei hoffnungslosen Challenges und ein drittes, als sich die Offense nicht fristgerecht an der Line of Scrimmage aufstellte. Das ist unentschuldbar für einen Coach, der in der teuersten Liga der Welt die Zügel in der Hand hat und hätte bitterböse ins Auge gehen können…
…wenn nicht auf der anderen Seite die tragischste Figur unter allen NFL-Coaches gestanden hätte. Kyle Shanahan ist der anerkannt größte Offense-Master der NFL. Und der größte Hosenscheißer in 4th Downs.
Auch wenn nix besseres zu erwarten war: Wir dürfen nicht müde werden zu betonen, wie katastrophal Shanahans 4th-&-2-Entscheidung mit 10 Minuten auf der Uhr war, als er lieber den Ball wegpuntete als das Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen.
Es war die einfachste Entscheidung der Welt: Go for it, und Shanahan kollabierte. Zum wiederholten Mal. Und zeigte sich hinterher auch nicht einsichtig.
So verdienst du dir haarsträubende Pleiten im Last Exit before Superbowl. Die Rams übernahmen, und selbst wenn die direkt im Anschluss weggedroppte Stafford-Interception gefangen und das Geschichtsbuch damit umgeschrieben worden wäre, hätten wir noch immer die Gewissheit, dass das für Shanny eben beim nächsten Mal schiefgegangen wäre. Aber Staffords Bombe wurde vom Schicksal gedroppt bzw. von Jaquiski Tartt fallengelassen, das von Niners-Fans dominierte Stadion verstummte und wachte bis zum Ende nicht mehr auf. Den Rams gelangen zwei Fieldgoal-Drives erst zum Ausgleich und dann zur Führung, während die von schlechtem Karma erdrückte Niners-Offense nicht einen einzigen positiven Spielzug für den Rest des Spiels mehr zustande brachte.
Den Chiefs wurde wenigstens vom Gegner der Zahn gezogen. Die 49ers haben ihn sich selbst gezogen.
Ein erster Ausblick auf das Finale
Zwei Wochen bis zur Superbowl. Rams – Bengals ist eine Ansetzung, die selbst kühnste Analysten nicht erwarten konnten, und auch wenn sie sich eine Woche nach dem Knaller Chiefs – Bills eher anfühlt wie ein munteres Sonntagnachmittag-Spiel im November, so geht es für diese beiden Mannschaften, und nicht für Kansas City oder Buffalo, Mitte Februar um den Gewinn der Vince Lombardi Trophy.
Zwei Wochen sind eine lange Zeit für Overanalyzing jedes noch so unwichtigen 3rd String Matchups. Andrew Whitworth im allerletzten NFL-Spiel gegen sein Ex-Team ist eine von vielen. Im Kern kann das Duell aber schon jetzt auf ein einziges Matchup auf der anderen Seite der Line of Scrimmage reduziert werden: Bengals O-Line gegen Aaron Donald und Kollegen.
Die Rams matchen außerordentlich gut gegen die Bengals (z.B. auch Ramsey gegen Chase) und haben als Mannschaft auch ganz anderen Speed und Physis, aber Cincinnati hat sich in den letzten Wochen trotzdem stets durchgesetzt.
Die Rams sind mit 3.5 Punkten favorisiert. Das fühlt sich wie ein knapper Spread an, aber wie kann ich die Bengals nach diesem Wochenende noch einmal abschreiben?
Defense wins (AFC) Championship.
Das Mahomes Play beim Sack ist so ein typisches Beispiel, wie Defense alles machen kann um der Offense das Leben so schwer wie nur irgendwie möglich zu machen, aber wenn Mahomes nicht zu Carson Wentz wird, wäre alles umsonst gewesen.
Ja guter Sieg für die Bengals und erfreulicher weise ein neues Team im SB. Aber eben auch von Mahomes weg gechoked und ich bin froh, dass du als Mahomes Stan das hier auch klar ansprichst.
Du meinst die Defense, die 21 Punkte in der ersten Hälfte kassiert hat?
Oder bist du nur darauf aus zu trollen?
wer sind für dich die aktiven Top-Coaches wenn es um das Ausspielen von 4th Downs und Clock-Management geht?
Sean McDermott wurde ja sehr gelobt bei den Divisionals
@tony: Die üblichen Verdächtigen.
McDermott war ganz okay, aber hatte z.B. gegen die Chiefs auch einen brutalen Stinker drin, der am Ende gekostet hat.
Brandon Staley von den Chargers, John Harbaugh von den Ravens, auch Matt LaFleur von den Packers.
Heuer auch Dan Campbell von den Lions, wobei wir abwarten müssen wie das bei Dan the Man aussieht, wenn es mal um mehr als die goldene Ananas geht. Ähnlicher Fall ist Robert Saleh von den Jets.
Browns, Cardinals und Washington waren heuer Teams, die viele 4th Downs ausgespielt haben, als sie noch nicht *mussten*.
Ins Summe ist die NFL natürlich deutlich weiter als vor 10 oder auch nur 5 Jahren, aber noch längst nicht genug. Selbst die Top-Coaches lassen in weniger als 50% der Fälle, in denen Analytics das Ausspielen empfiehlt, die Offense auf dem Feld.
@alexanderbrink
Natürlich war das ein bisschen „Trollen“.
Dennoch meine ich, dass die Defense der Bengals das Spiel durch die Adjustments in Halbzeit 2 und in OT „herumgerissen“ hat. Und das gegen einen QB, der als „unstoppable“ gilt und der dieses Mal auch eine Top O-Line vor sich hatte.
Ich komme auf die Chiefs Pleite noch nicht ganz klar. Das hatten sie sicher in der Tasche, sogar nach dem 21:10 gab es keine Zweifel, und dann verlieren sie gegen einen Coach mit nicht weniger als 17 Runs in First Downs.
Ich hab mir noch einmal die Sequenz vor der Halbzeit angeschaut. Mahomes wollte nach dem gestoppten Screen ein Timeout ziehen, aber die chiefs haben keins mehr gehabt. Du mußt einfach wissen wie es um deine Timeouts steht.
Nicht in die EZ zu gehen und den Stand seines TO nicht zu wissen ist schon ganz schwach für HC+QB in der Situation. Das hat die Chiefs das Game gekostet, denn sooo überragend war Burrow jetzt auch nicht.
Also Sorry Cantona, ich möchte da jetzt doch einhaken. Du hattest ja letzthin schon einmal hier den Austausch gesucht und – grob zusammengefasst – deine Ansicht über das „Defense wins Championship“ Mantra zur Disposition gestellt. Ich habe aber tatsächlich nicht den Eindruck, dass du die Perspektive die der Hausherr hier entwickelt hat, in ihrer gesamten Tragweite respektierst, also versuche ich es nochmal:
Analytics schauen auf Statistiken und ermitteln gewisse Kennzahlen, die bisherigen Erfolg nach bestimmten, im Kontext logischen Parametern bewerten – diese Statistiken beschreiben Vergangenes. Ausgehend davon kann man Zahlen interpretieren, unter anderem auf die Frage hin „Was ist vielverpsprechender für die Zukunft?“. Der Punkt ist dieser: niemand kann die Zukunft vorhersagen, auch die beste Statistik nicht. Aber wir können Wahrscheinlichkeiten formulieren, etwa, dass im BIG PICTURE Offense deutlich stabiler ist als Defense, dass Passing-Offense deutlich effizienter ist als Rushing-Offense, dass Passing-Defense wichtiger ist als Rushing-Defense und dass in der Passing-D die Coverage offenbar wichtiger ist als QB-Rush.
Wir schauen aufs Spiel gestern: Jo, die Bengals Passing-D hat das Spiel gedreht, in einem schönen Zusammenspiel von Coverage und individuellem Pass-Rush. Aber: ein einziges Spiel, welches es auch immer sein mag, verändert nicht die grundlegenden Aussagen von Analytics – denn es fügt der Stichprobe genau eine Einheit hinzu. Klar kann man jetzt argumentieren dass das hier ein wichtiges Spiel war, und dass der Erfolg in diesem Spiel mehr wert ist, als in irgendeinem Regular Season Spiel im November. Aber rhetorische Gegenfrage: Welches Konzept würdest du als GM eher nachbauen: würdest du eher eine Pass-First-Offense um Patrick Mahomes bauen, mit der du regelmäßig tiefe Playoff-Runs hinlegst? Oder würdest du wegen einer Niederlage des statistisch effizienteren Ansatzes in einem wichtigen Spiel doch lieber eine Defense voller hochgezahlter Maurermeister bauen, die – wenn sie nicht wie die Bengals einen QB im Rookie-Vertrag hat – sich nur einen Verwalter wie Jimmy G leisten kann?
Letztlich landen wir immer wieder beim gleichen Punkt. Bengals-Defense hat das super gemacht nach der Pause, aber die Chiefs hatten trotzdem ihre Chancen und haben diese nicht genutzt.
Wenn Mahomes einen offenen Kelce anwirft statt den Sack zu fressen, ist die Story des Spiels eine andere, obwohl die Defense exakt genau gleich gespielt hat.
Das ist das Los von Defense: Kannst alles richtig machen und die Offense hat trotzdem die Zügel in der Hand, wenn auch mit ein paar Chancen weniger.
Von einem Top-QB kann man im Regelfall erwarten, dass er die Situation löst. Ist Mahomes gestern nicht gelungen –> dann fliegst du eben raus.
Joe Burrow hat eben auch das Glück des tüchtigen gehabt, dass Chase sich beim TD trotz enger Deckung durchsetzt, dass die 2Pt-Conversion klappt, dass er sich ein ums andere Mal aus ziemlich aussichtslosen Situationen manövriert hat. Burrows zweite Halbzeit war punktuell spektakulär und nervenstark as fuck, ich fand sie aber spielerisch lange nicht auf dem Niveau von Mahomes erster, der die Bengals D halt methodisch zerpflückt hat.
Ergänzend dazu:
Die Bengals sind keine gute Defense! Sie sind laut pff genau Average.
Die Adjustments waren Gut und haben gestern einen großen Teil zum Erfolg beigetragen. Die Benagls D ist aber eben keine Elite Unit – soll heißen eine solche Performance können auch andere Teams leisten , viele sogar eine Bessere. -und auch andere Teams haben Ähnliches Versucht – mit weniger Erfolg.
Die Bengals sind also weder eine Defense, die Personell überragend besetzt ist und jeden Gegner in die Knie zwingt, noch war es ein genialisches Sheme, das der Coach als Geheimwaffe herausgezaunert hat. Gestern kamen aber alle Umstände dazu, dass Mahomes eine ganz schwache Performance geliefert hat und beispielsweise weit offene Receiver übersehen hat.
Die Defense hat die Chiefs gestern vor eine Aufgabe gestellt, die sie nicht lösen konnten.
Gleichzeitig wäre das aber auch alles verpufft, wenn nicht gleichzeitig die eigene Offense gescort hätte.
Wenn eine Durchschnittliche Defense in der Lage ist Mahomes eine Halbzeitlang kaltzustellen ist das für mich eher ein Beleg für das Zufalllselement (oder dafür dass die offense zum Großteil verantwortlich ist) als dass ich daraus ablesen kann, dass eine gute Defense Championships gewinnt.
Damit greife ich wieder auf die Frage zurück die ich letztens schon gestellt hatte- was ist den. Eine gute Defense für dich?
Gleich schade für, wie schlecht von Shanahan. Leider ist ein guter OC nicht automatisch ein guter HC Stratege.
Wenn er in dem einen kleinen Punkt besser wäre, coacht er im nächsten SB.
Wobei ich McVay gestern noch schlimmer fand, wie kann man so seine Timeouts wegwerfen, das hätte ganz böse ins Auge gehen können, wenn der Stafford Ball intercepted worden wäre.
All in all hat für mich der gestrige Abend gezeigt, warum ich Spiele wie Rams 9ers besser finde als Chiefs Bengals: Wenn es Schlag auf Schlag geht und beide immer im Spiel sind, ist einfach interessanter als großer Vorsprung und großes Comeback. Beide CCG am Ende natürlich spannend, aber mitreißender wars beim NFC CCG, trotz der HC Fehler.
@Flyhalf
Ich respektiere die Perspektive des Hausherren in seiner gesamten Tragweite.
Und über 17 Spiele gesehen werden die Mannschaft mit ihren dynamischen Offenses zweifelsohne dominieren. Aber damit ist für mich nicht auch gleichzeitig der Weg für zukünftige Super Bowl Sieger vorgezeichnet.
Du sagst mit Recht:
„Aber: ein einziges Spiel, welches es auch immer sein mag, verändert nicht die grundlegenden Aussagen von Analytics – denn es fügt der Stichprobe genau eine Einheit hinzu.“
Aber in den Playoffs hat dieses einzige Spiel eine ungleich größere Bedeutung als in der Regular Season.
Aber erkläre doch mal bitte deine Argumentation.
Selbst wenn wir annehmen, dass die Defense die Spiele gewinnen, was ich nach wie vor wehemend bestreiten würde, gibt es nach wie vor keine Möglichkeit der Prognose . Wie gesagt es sind fast ausschließlich die besten Offenses in die Playoffs gekommen; reihenweise top defenses sind draußen geblieben.
Und in den Playoffs gewinnt auch nicht immer die bessere Defense => Bengals schlagen Titans; Chiefs die Bills; 49ers die Cowboys.
Bengals wie gesagt eine absolute Durchschnittsdefense.
Was ist den die Schlussfolgerung daraus? Wie muss denn eine Defense aussehen, damit sie mir die Championship holt?
Man ist Burrow unsympathisch allein die Angeberei mit der gold Kette. Hoffentlich zerstören die Rams diesen aroganten mit 72-0
@mandy: Spottbild gelesen?🙄
Ne auf ESPN
… ich habe mich jetzt nicht intensiv mit Burrow beschäftigt, finde es aber grundsätzlich immer schwierig so von ganz außen den Charakter beurteilen zu wollen.
Zumal er immer noch erst Mitte 20 ist – und in einem Umfeld arbeitet ist, das durchaus ungewöhnlich ist – super viele Millionäre, jeder zweite hat irgendwelche Statussymbole, peer pressure etc…
Ja mei, mag sein, dass es nicht die geilste Aktion war ; auf der anderen Seite finde ich es besser, dass er offen darüber redet, dass er Geld verdient, als heuchlerisch so zu tun als sei man Joe Average a und was soll ich dann erst zu all den vollidioten sagen, die bei mir vor der Haustür mit den Ganz dicken SUVs vorbeifahren…
Glaube am Ende ist es eher der disconnect, das die Lebenswirklichkeiten so unterschiedlich sind, dass man nicht mehr miteinander anfangen kann. Oder eben persönliche Prägungen, die Getriggert werden…
Ich kann zum Beispiel nichts mit Mahomes anfangen; finde den total unsympathisch- aber rational ist das nicht wirklich….
Er hätte einfach ja sagen können aber mit dem Hinweis zusätzlich das er Schweine viel Geld hat ist einfach arogant.
So grandios Mahomes auch ist (sensationeller QB), dieser Overhype im Sinne von „famosester QB aller Zeiten“ muss aufhören.
Vielleicht einer der spektakulärsten QBs aller Zeiten, wenn er on point ist, ja.
Ansonsten hat er eben auch noch Schwächen (Ungeduld, happy feet in Pocket etc.), die mal mehr und mal weniger auffallen.
Zudem muss man auch bedenken, dass er seit Karrierebeginn in nahezu perfekten Umständen spielt (großartige Coaches, Elite Waffen in Kelce + Hill und bis auf die Playoffs letzte Jahr immer gute OLs).
Das soll Mahomes jetzt auf keinen Fall herabwürdigen (wie gesagt: sensationeller Spieler), aber wir hatten seinen Fall schon einmal: Aaron Rodgers Anfang letztes Jahrzehnt.
Letztendlich gibt es, wenn wir vom famosesten/besten QB aller Zeiten sprechen nur eine Wahl, so langweilig es auch sein mag: Brady
@Joffrey
Klar, overhypen ist nie gut und Mahomes hat auch klar zu erkennende Schwächen, die schon immer wieder mal vor allem auch in dieser Saison thematisiert werden.
Aber in den ersten 4 Jahren als Starter 4 mal ins AFC Finale und 2 mal in die Superbowl zu kommen, ist schon extrem außergewöhnlich und hat so auch ein Rodgers nicht geschafft.
ad Umstände: Da ist sicher auch etwas dran, ist mMn dennoch immer zu einem gewissen Teil ein Henne/Ei Problem. Das ist einfach schwierig zu entkoppeln. Eine Kombo aus starkem TE und WR1 ist jetzt erstmal auch nicht so außergewöhnlich.
@Mandy
Muss zugeben das ich den Spruch von Burrow auch etwas…wie sagt der Ami…cringy fand. Da kam ehrlicherweise der Fremdscham hoch und die Augen rollten beinahe in den Hinterkopf.
Hat jetzt aber nicht wirklich meine Ansicht zu ihm geändert, bin aber auch vorher kein großer Fan von ihm gewesen. Sympathisch war er mir nicht und hatte eher schon vorher was von einem etwas großkotzigen Johnny Manziel der seine lächerliche „Money“-Geste machte.
Burrow kann aber wenigstens irgendwas auf dem Feld nachweisen.
Und solange er nur großkotzig ist und nicht den Deshaun Watson oder Ray Rice macht ist es mir egal.
Und was auch nicht bedeutet das ich die Bengals nicht im SB haben möchte.
Ich finde es schon cool das ein Team nach so langer Zeit, nicht nur endlich Playoff Siege eingefahren hat, sondern nun für den Titel spielt.
Freut mich wirklich für die Fans.
Auch wenn ich nicht so ganz glaube das sie es schaffen werden – wäre aber ja nicht die erste Überraschung.
Hat eigentlich Eric Weddle gespielt? Im Vorfeld wurde spekuliert, ob Shanahan vielleicht Weddle als mögliche Schwachstelle der Rams-D ins Visier nimmt.
Für die Stadt Cincinnati freue ich mich riesig,
Ein team aus Ohio hat es reglich verdient im Superbowl zu stehen nur ist ihr QB ziemlich unsympathisch werde für die Rams sein.
Heimvorteil in ihrer 4,8 Milliarden Dollar Hütte und sie haben einen edel Fan Danny Trejo aus dem Film from Dusk Till Dawn 😂😂😂😂😂😂😂😂
@joffrey und Thompson: im Kleinen hat Mans doch gestern gesehen. Wenn on point (1.HZ) ist der Typ unglaublich. Alleine wie er da direkt die Single high Defense erkannt hat und sofort das big play auflegt, nachdem er die 1,5 (?) drives davor for bengals D nur mit kurz und mitteldistanzen seziert fand ich unfassbar. Und genauso unfassbar war dann der Einbruch, mit völlig verzweifelten scrambles für -unendlich loss. Interessant finde ich, ob irgendwie absehbar wird dass mahomes die mentalen breakdowns sowohl abstellt, als auch dran wächst. Ich glaub vom reinen „Sportlichen“ Talent ist mahomes über jeden Zweifel erhaben. Wenn er jetzt noch mental zulegt, wird der Typ größer als Brady. Aber da vielleicht die Frage an den Hausherrn: gibt es zu diesem Thema irgendwelche Ideen bzw. Erfahrungswerte im NFL coaching?
Irgendwie sind diese kompletten Auszeiten ja auch so bissl Markenzeichen der Chiefs mit Mahomes… erinnere mich da noch an das Conference Championship Game gegen die Patriots in Mahomes! erstem jahr als Starter. Nur war es damals die erste Halbzeit in der die Chiefs keinen Stich machten, nur um in der zweiten Hälfte dann ein Comeback zu starten welches erst durch den verlorenen Coin Toss um den ersten Ballbesitz in der OT vereitelt wurde. Ähnlich dann ja auch ein jahr später im Super Bowl, in dem lange Zeit nix ging gegen die 49ers bis dann gegen Ende auf einmal die Big Plays kamen… Kann jetzt halt natürlich auch einfach nur Zufall sein, oder anderen mannschaften passiert das ähnlich häufig. Aber das waren jetzt nur Spiele in den Play-offs. Auch in der Regular Season gab es meines wissens nach häufig Spiele, in denen die Chefs teilweise ganze Halbzeiten verpennten und so das Spiel am Ende nochmal unnötig eng machten oder halt in der zweiten Halbzwit einen großen Rückstand aufholen mussten bzw gegen schwache Teams halt dann in einem Viertel 30 Punkte auflegen, obwohl vorher nix geklappt hat. Und was in der Regular Season dann halt gut geht, weil schwacher Gegner oder verschmerzbar ist, weils halt inzw 17 Spiele sind, fällt einem dann im K.O. System schnell auf die Füße… aber wie gesagt, kann auch einfach ein falsches Gefühl von mir sein, was die Häufigkeit von solchen Auszeiten bei den Chiefs angeht und andere Teams sind davon ähnlich häufig betroffen…
@Dizzy:
Ja, mir Weddle gestern mal im Huddle aufgefallen. Hatte nach zwei Jahren Pause eher die Statur von nem Kicker/Punter. Aber wahrscheinlich für einen S besser als die eines O-Liners…:D
Nachdem ich da gestern auch ein bisschen überrascht war, habe ich mir heute seine Stats angeschaut: er hat scheinbar sogar durchgespielt und hatte die meisten Tackles (Solo + Assist) der Rams. Hut ab.
Eric Weddle 9 Tackles, davon 4 Solo
Nicht schlecht für einen alten Mann (eigentlich Rentner!)
Etwas pro Bengals:
Hatten schweren Weg zum Superbowl. Haben Seed 1 & 2 rausgeworfen. Haben es sich also 100% verdient. Rams hatten nach Seed-Liste einfacheren Weg 😉 .
@Flyhalf: Größer als Brady ist für Mahomes mMn unmöglich.
Letztendlich zählen für QBs eben auch Ringe/SB Appearances (egal ob man das gut findet oder nicht) und es ist schlicht sehr unwahrscheinlich, dass Mahomes jemals 7 Ringe/10 Superbowls erreichen wird.
Nicht zu vergessen der ewige Makel, dass er auf der großen Bühne 0-2 gegen Brady steht.
@Flyhalf: Ich kenne keine Studien, aber gemessen an den Gründen, warum die Chiefs-Offense in besagten Spielen „streaky“ wirkte, würde ich erstmal nicht bei Mahomes anfangen.
Beim Texans-Chiefs Spiel waren z.B. Drops
Bei Pats-Chiefs hätten die Chiefs auch locker mindestens einen TD scoren können, aber Eigenfehler haben verhindert.
In Series Conversion Rate waren sie z.B. heuer die #1 der NFL, bei allen Problemen. Das spricht für eine gewisse Stabilität.
Der Kollaps vom Sonntag ist ein bisschen aus heiterem Himmel gekommen. Ich habe keine Erklärung dafür, denn bei aller guter Arbeit der Defense hatte Mahomes seine Chancen, hat aber plötzlich verlernt, wie man QB spielt.
@JoffreyG: Also vom QB WINZ / RINGZ Argument würde ich runtergehen. Das wird Brady und Mahomes und den anderen Top-QBs nicht gerecht.
Auch das direkte Duell ist in meinen Augen kein valides. Erstens mal sprechen wir über eine Sample Size von zwei (!). Und dann sprechen auch die Art und Weisen dieser Niederlagen jetzt nicht dafür. Beim ersten Mal ist einfach ein Defensive End im falschen Moment ins Abseits gesprungen und dann haben die Patriots den Münzwurf gewonnen. Beim zweiten Mal hatte der QB hinter einer total kaputten O-Line gegen einen dominanten Passrush keine Chance.
@korsakoff: Es ging ja nicht um die Frage „talentiertester QB“ aller Zeiten. Da kann man einige Argumente für Mahomes in den Ring werfen.
Es ging um den „größten QB aller Zeiten“.
Und da zählt nun mal vor allem die Legacy (Ringe, Superbowl Teilnahmen, direkte Vergleiche) – ob es einem gefällt oder nicht (und glaub mir, ich als Steelers Fan habe keinen Grund Brady zu verteidigen).
Diesen völlig absurden Status, den Brady erreicht hat, kann Mahomes fast gar nicht erreichen und daran hat er nicht mal wirklich Schuld.
@joffrey
Ich seh den Punkt, jemanden auf eine Stufe mit Brady heben verbietet sich eigentlich. Ich mag das auch gar nicht als „ist“ bezeichnen, ich würde es mal anders formulieren: wenn mahomes weiterhin das Glück hat, in einer einigermaßen geführten franchise eine gute offense anzuführen, dann schließe ich aus den bisherigen Auftritten, dass von den aktuellen QBs Mahomes am ehesten die Chance hat, eine ähnliche Karriere hinzulegen. Um den trophäenschrank ähnlich zu füllen, muss natürlich vieles vieles zusammen kommen – ich ziehe da als Beispiel andere hochtalentierte QBs heran, zB Peyton manning, drew Brees, QAaron Rodgers. Das sind alles fantastische Spieler, von denen aus diversen Gründen keiner mehr als zwei Ringe hat. Trotzdem haben alle genannten in der NFL auch über Jahrzehnte hinweg einen Bleibenden Eindruck hinterlassen, aber keiner so konstant erfolgreich wie mahomes es sich anschickt zu tun. Für mich ist die (Achtung, semantisches futur zwei) Legacy die mahomes sich anschickt aufzubauen, näher an Brady’s Gesamtleistung als an bspw rodgers oder drew Brees Leben in nola. Das ist immer noch unfassbar viel Projektion, aber lass im nächsten Jahr halt mal eine einzige Situation aus dem Bengals Spiel andersrum laufen, schon steht mahomes im nächsten SB. Und da war das für seine Verhältnisse schon eine eher harzige Saison im Gesamtbild.
Vielleicht wartet man da einfach mal ein paar Jahre ab um dann zu beurteilen, was Mahomes Legacy wirklich ist. Er ist mit viel Furor in die Liga gekommen, hat überragende Fähigkeiten. Lass ihn mal noch 10 Jahre spielen und wenn er dann z.B. bei 4 Ringen steht, dann steht er noch nicht bei Brady, aber halt trotzdem ganz oben in der Liste. Er kann auch bei einem Ring stehenbleiben, zum jetzigen Zeitpunkt weiß das keiner. Ich sehe ihn gerne spielen, auch weil er, wenn er implodiert, immer noch spektakulär spielt.
Was denke ich sicher ist: Mahomes ist am Sonntag ein Stück weit geerdet worden – mehr als letztes Jahr beim Superbowl. Damals gab es eine klare Entschuldigung.
Diesmal gibt es prinzipiell keine.
Das war weder eine Top-Defense noch war es ein besonders raffinierter Gameplan. Die Chiefs sind einfach extremst implodiert, angefangen bei Mahomes.
Auch Brady hatte über die Jahre solche Stinker, auch in den Playoffs. Mahomes hatte sie bislang nicht/kaum. Jetzt ist auch er ein wenig „normalisiert“ worden.
Erstmal allgemein zur „Burrow Halskette“.
Einen gewissen Freiraum sollte man jedem zustehen. Und erst recht ihn nicht wegen einer Kette/Brille/Zigarre ablehnen oder verteufeln.
Wie auch immer anscheinend das ESPN Interview war. Die PK nach Spielende wird das Original sein.
Zu der Frage ob die Kette echt ist. Burrow muss selber loslachen über seine Antwort.
Ich lass dass mal so stehen…
Wade Phillips = Legend