Tag 3 des letzte Nacht zu Ende gegangenen NFL Drafts 2022 hat nahtlos an die ablehnende Haltung der NFL gegenüber den heurigen Quarterbacks angeschlossen. Sam Howell, der vor einem Jahr noch in zahlreichen Mock-Drafts als Top-3 Pick ausgewiesen worden war, fiel am Ende in die 5te Runde (!) – erst, als die Meute zu spekulieren begann, ob er tatsächlich „undraftet“ gehen könnte, erbarmten sich die Washington Commanders an Stelle #144.
Kurioserweise landet Howell damit wie seine Kollegen Pickett, Ridder, Willis und Corral bei einem Team, bei dem er durchaus schnell Snaps als Starting-QB bekommen könnte – so beschädigt ist Carson Wentz im Jahr 2022 als #1 QB!
Wir müssen das realistisch sehen: Wentz war mal ein vernünftiger NFL QB. Aber spätestens seit er vor zwei Jahren aufhörte, die 100%ige Rückendeckung seiner Coaches zu spüren, ist in ihm etwas kaputt gegangen. Der Trigger damals soll der 2nd Round Pick von Jalen Hurts in Philadelphia gewesen sein. Wentz implodierte als Stamm-QB nacheinander bei den Eagles und Colts und wurde vor ein paar Wochen mit einer derartigen Ladung Schimpf und Schande aus Indianapolis geworfen wie ich es bei einem QB selten gesehen habe.
Washington sollte ein Neustart werden – und dann ziehen die Commanders schon wieder einen Rookie-QB. Einen zwar erst in Runde 5 – aber einen, der vor wenigen Tagen noch als möglicher Late 1st Rounder diskutiert wurde. Wentz muss innerlich gestorben sein.
Howell hat theoretisch die Tools. Was ihm fehlt, ist die Verbindung mit einem NFL-kompatiblen Scheme. In Washington sieht er zumindest wieder seinen Ex-WR1 in Dyami Brown vom College. Ich wäre überraschter, wenn Howell 2022 kein Spiel für Washington startet, als wenn er im Lauf der Saison für den fertigen Wentz übernimmt.
Late Round Splittern
Ansonsten hat sich nicht mehr so viel getan, was an meiner allgemeinen Einschätzung des Drafts Großes ändern würde.
Die Ravens haben ein bisschen Credit verspielt, weil sie nach den famosen „Value Picks“ in den ersten drei Runden einen Punter in Runde 4 geholt haben. Es war noch nichtmal der Wunder-Punter Matt Araiza von San Diego State, sondern Jordan Stout. Positiv: Ich hab in Zuge der Diskussionen um diesen Pick gelernt, dass Stout aus Analytics-Sicht eh der bessere Punter sei, weil die Flugkurve seiner Punts der Coverage-Unit wesentlich mehr Zeit gebe den Returner zu jagen als bei Araiza.
Araiza soll prompt gekontert haben, dass das Adjustment dieser Hangtime eine über Nacht zu behebende Kleinigkeit sei. So viel über Punter-Technik nachgedacht wie gestern Abend hab ich wahrscheinlich eh noch nie. Keep an eye on.
Die Ravens haben außerdem noch zwei Late-Round Tight Ends gezogen, aber keine Receiver. Das ist dann wohl die eine Kritik, die wir an diesem Draftwochenende an Baltimores Front-Office anbringen müssen: Während wir uns an den Details vom Punting Game aufgegeilt haben, lautet der WR-Depht Chart Rashod Bateman, Devin Duvernay, James Proche und Tylan Wallace. Wesentlich NFL-Erprobtes ist da nicht dabei, und ich weiß nicht wie attraktiv Baltimore mit seiner extrem lauf-fokussierten Offense für die verbliebenen Free-Agents (Jarvis Landry, OBJ, Emmanuel Sanders) ist.
Oder sind die vielen Tight Ends ein Zeichen dafür, dass man eine Rückkehr zur goldenen Offense von 2019 anstrebt? Immerhin haben beide Tight Ends nachgewiesen hervorragende College-Production.
Kleinere Dellen haben am dritten Tag auch die Front Offices der Chargers und Browns bekommen.
Bolts – in den ersten fünf Runden nur vier Picks, und die gingen auf einen 1st Round Guard, einen um 30 Positionen overdrafteten Safety, einen Runningback und einen Run-Stuffing Nose Tackle. Premium-Positionen Fehlanzeige – was für 2022 oder auch 2023 nicht relevant sein wird, schlägt dann in zwei Jahren zu: Aufkommende Ebbe auf den wesentlichen Positionen + Notwendigkeit teure Free Agents zu holen = schnurstraks Cap-Probleme. Tom Telesco ist und bleibt ein GM nicht würdig auf Augenhöhe mit Brandon Staley zu arbeiten.
Browns – Kicker in Runde 4 war mal Strafbank für das Front Office. Es gibt aber durchaus Hinweise darauf, dass die Investition in einen Late-Round-Kicker gar nicht mal so horrend ist wie immer gedacht – je später zwar, desto besser. Aber die Browns hatten zahlreiche Late-Rounder für den „Surplus Value“ auf den „richtigen“ Football-Positionen, als dass es für eine kleine Delle, nicht für das komplette Einreißen reicht.
Die Vikes haben quasi bis zum Ende munter weitergetradet, aber wenn dann so Picks wie 5th Round Runningbacks in einem Kader der schon jetzt zur Hälfte aus Runningbacks besteht kommen, dann frage ich mich nach Kwesis Plan.
Pats hatten einen richtig merkwürdigen Draft. Nach den deutlichen „reaches“ mit den ersten beiden Picks folgten in Runde 4:
- #121 DB Jack Jones
- #127 RB Pierre Strong
- #137 QB Bailey Zappe
- #183 RB Kevin Harris
- #200 EDGE Sam Roberts
- Danach noch zwei OGs
Zappe ging übrigens vor Howell! Jones soll immerhin etwas Upside für eine mögliche Umschulung auf Receiver besitzen und pfeilschnell sein. Zwei Runningbacks für einen Kader, in dem sich Runningbacks schon vor dem Draft auf den Füßen standen. In Summe will ich bei der Draftklasse aber gar nicht beginnen, sie logisch/analytisch zu zerklauben, denn ich will an meinem Weltbild mit Bill Belichick als GOAT GM verzweifelt festhalten.
Bei den Jaguars wäre eher das Label des „worst GM“ zu zerschlagen, aber das schafft Trent Baalke mit solchen Moves einfach nicht:
„…denn sie wissen nicht was sie tun…“
Die Bears haben nach den miesen Picks an den ersten beiden Tagen gestern noch Zillionen Trades für Late-Rounder nachgelegt. Unmittelbare Hilfe für Justin Fields ist damit nicht in Sicht, aber man ist dem Kampf um die besten UDFA einfach ausgewichen. GM Poles wusste natürlich auch, warum: Freiwillig geht eh keiner zu einem so geführten Team.
On the brighter side
Packers haben dem Vernehmen nach an Tag 3 mit Jungs wie WR Romeo Doubs, OL Zach Tom und EDGE Kingsley Enagbare guten Value mitgenommen. Ich glaub zwar nicht, dass sie die Verfehlungen von GM Gutekunst in den frühen Runden damit kompensieren, aber immerhin ein bisschen Tiefe für einen Kader, der auszubluten drohte.
Steelers haben nach Kenny Pickett in Runde 1 zwei ganz geile Receiver nachgelegt: 2nd Round George Pickens, der gutes X-Receiver Potenzial haben soll, und Calvin Austin in Runde 4. Beide haben ganz gutes Profil für klar definierte Rollen und stoßen zu einem Kader mit Deionte Johnson und Chase Claypool, in dem Juju und Ray-Ray McCloud ersetzt werden müssen.
Die Chiefs haben in den Late-Rounds noch ein paar krasse athletische Typen nachgelegt. Dass der 3rd Rounder LB Leo Chenal eine 9.99 im RAS-Score aufgelegt hat, ist mir erst gestern Abend bewusst geworden:
Aber auch 4th Round CB Joshua Williams ist ein fantastischer Athlet:
5th Round OT Darian Kinnard ist wenig athletisch, aber Adrian Franke lobt seine Aggressivität. Chiefs-Line wird mit Kinnard in der Hinterhand nur noch physischer:
Noch ein paar Worte zur Berichterstattung.
Ich war praktisch keine Minute auf den offiziellen Kanälen der NFL unterwegs. Natürlich geht dadurch ein kleines bisschen Flair der Veranstaltung vor Ort verloren – auf der anderen Seite ist die Konkurrenz dem NFL Networks mit Rich Eisen und Daniel Jeremiah in Punkto Analysen ganz einfach haushoch überlegen.
Und natürlich positiv: Schaust du nicht NFL Network, kriegst du auch solche Scheiße wie die Pick-Verkündung von Oliver Bierhoff aus München nur am Rande mit. Ich meine, wer hatte die grandiose Idee den in den Staaten umstrittenen Tomahawk Chop zu machen? Wie der Teufel es wollte, killte der Chop nicht bloß die komplette Audiospur, sondern wurde noch dazu zum Pick eines Spielers gemacht, der von einem HBCU und somit einem Minderheiten-College in die NFL kommt:
Damit zu den beiden Veranstaltungen, denen ich beiwohnte – meist nicht live, nicht immer in Wort und Bild, aber die Audiospur hatte ich quasi den ganzen Samstag im Ohr oder auf der Baustelle nebenherlaufen.
Hier die Kollegen von „Der Draft“ und Triple Option mit ihrer Live-Übertragung aus einem Studio im Stadion von Marburg. Ausgesehen hat das ganze so – als Sitzordnung hätte ich den Halbkreis glücklicher gefunden, aber offensichtlich hat das Quartett nebst im Raum befindlichen Gästen einen großen Studiomonitor als Bildquelle benutzt, was die zwei Reihen erklärt:

Die Chemie in der Runde hat ganz augenscheinlich trotzdem gestimmt. Wie gewohnt war die In-Depth-Analyse aller Picks bis rein in den dritten Tag sehr tief, mit kleineren technischen Goodies wie der Einblendung der „Pick ins“ und schnellen Aufbereitung von Trade-Values usw.
Christian Schimmel und insbesondere Jan Weckwerth sind natürlich Garanten, dass auch bei späteren Picks mehr als zwei Allgemeinplätze zu jedem Spieler kommen, aber ich fand, dass diesmal auch die „Positional Value“ Diskussionen den notwendigen Platz bekamen und war erstaunt, wie nahe dran die Vorbesprechung der Picks an den tatsächlich gezogenen Spielern oft war.
Drei Tage Draft dauern lang – weit über zehn, vielleicht sogar über 15 Stunden Sendezeit mit erstaunlicher „stamina“ durchgezogen. Wer es trotzdem zumindest in Teilen nachhören möchte: Der Twich-Stream ist noch online.
Die andere Übertragung war die PFF-Live-Coverage. Als jemand, dem im Allgemeinen graut vor der übertriebenen Show italienischer oder US-amerikanischer Studiopundits war ich blown away von dem Setting bei PFF.
Die Experten – wie hier in der 1ten Runde von links Eric Eager, Cris Collinsworth, Moderator Trevor Sikkema und Mike Renner – saßen sich ins Gesicht sehend an einem monströsen Studiotisch und lieferten ein Feuerwerk an Infos, das dich ohne die volle Aufmerksamkeit komplett überfordert.

Renner kriegt hie und da von der Community auf die Fresse, und sein PFF Draftguide war im Umfang in dieser Saison etwas überschaubar. Aber in diesem Setting ist er als Experte absolut legit: Ohne unnötige Show trockene jeden einzelnen Pick analysiert, untermauert von fantastischen Statistiken in Real-Time von Eager der Runde zugespielt, und im Hintergrund gibt Collinsworths Stimme der Runde die notwendige Aura und „Big Time“ Schwere.
Etwas lästig wurde mit der Zeit der Moderator Sikkema – besser hätte ich ohnehin den etwas abseits sitzenden und immer wieder zugeschalteten Austin Gayle (im Bild unten links) gefunden, der im Mindhunter-Fan in mir zwar bitterböse BTK-Vibes auslöst, den Stiefel in Vergangenheit aber trockener moderierte.
So viel über PFF geschrieben und den besten von allen noch nicht erwähnt: Seth Galina (rechts). Sein Wort ist Musik in meinen Ohren. Gestern Abend regte sich Galina ohne Vorwarnung auf Zuspielung eines Kollegen plötzlich furchtbar über das Coaching von nicht Scheme-fitten Spielern auf. Galina: It’s bullshit. Your job is to prepare & coach your players for your scheme. Do your job. DO. YOUR. JOB.
Bäm. Hat gesessen, aber ich möchte nicht wissen, welch Drama in einem ESPN-Studio abgelaufen wäre. Galina schnaufte einmal durch. Mund abputzen, und weiter ging’s.

Besonders auffällig ist die breite Brust von PFF. Egal wie zusammengesetzt: Jede Runde strahlt ein Selbstverständnis aus, das auch darin liegt zu wissen, an welchen Stellen PFF mit ihren Methoden an die Grenze stößt. Gerade Eager und Co. haben in den letzten Jahren die Stärken und Schwachstellen der analytischen Projection herausgearbeitet – womit die Diskussion am Ende auch nur mit den Daten gespeist wird, die von Relevanz sind.
An dieser Stelle fand ich „Der Draft“ einen Tick zu schüchtern. Jeder weiß, dass es Hobby-Draftgeeks nicht mit professionellen Scouting-Abteilungen aufnehmen können, und doch hat es nach meinem Einstieg nur wenige Minuten gedauert bis zur ersten Stelle, an der Jan Weckwerth seine eigene Arbeit klein machte – „wir sind nicht vergleichbar mit richtigem Scouting“ usw.
Muss es auch nicht sein.
Aber der gelieferte Content war gut genug, dass ich lieber auf dem kleinen Twitch-Stream dabei bin als auf dem millionenschweren NFL Network. Das sollte eigentlich ausreichen um mit harten Nippeln für die eigene Arbeit einzustehen, solange sie verschiedene Meinungen einfließen lässt. Wirklich Recht haben kannst du im NFL Draft eh nicht.
Zunächst mal danke für die Blumen!
Das mit der Einordnung des Scoutens war wohl vor allem unglückliches Timing. Hab das ein einziges Mal dezidiert ausgeführt in den drei Tagen (zumindest wenn ich mich nicht irre, einiges ist etwas verschwommen). Aber ist wohl eh ein Punkt, an dem ich nicht ungerne ein wenig schüchtern bin.
Halbkreis hätten wir gern gemacht, allein aus Diskussionsgründen, leider war das von der Raumausstattung nicht drin. Erstes Mal im „Studio“, da gibt es sicherlich eine ganze Menge Verbesserungspotenzial.
Sehr schön zusammengefasst, wie immer!
Das Ausmaß der Empörung über die Pick-Verkündung der Chiefs aus Deutschland kann ich aber nicht nachvollziehen.
War es peinlich („cringe“) – absolut!
Jetzt aber wieder das Rassismus-Fass aufzumachen, wenn die amerikanischen Fans der Chiefs, der Seminoles etc. den Tomahawk-Chop selbst jedes Spiel regelrecht zelebrieren, ist einfach drüber.
Ich bin mir sicher, dass kaum jemand der deutschen Chiefs Fans gewusst hat, dass man den Chop auch als kontrovers ansehen kann.
Woher auch? Man sieht ihn ja ständig bei den Spielen und kein Schwein beklagt sich bei der Übertragung darüber.
@JoffreyG: Es war einfach eine unglückliche Situation, weil genau dann noch ein HBCU-Spieler verkündet wird, und finde es nicht falsch, im Zuge dessen drauf hinzuweisen.
Ich will ausdrücklich niemandem böse Absicht unterstellen.
Das in Dtl keiner von der Kontroverse weiß, ist doch ein Teil des Problems.
Ab ca 00:32
@alexanderbrink: Ganz ehrlich: Wenn der Tomahawk-Chop in den USA bei den Spielen abgefeiert wird wie noch was (siehe eben Chiefs, Noles etc.), ist es wirklich vermessen vom gemeinen deutschen Fan, der eben nicht wie wir jede Twitter-Debatte oder Blog-Meinung konsumiert, zu erwarten, dass sie mögliche Kontroversen kennen und ideal einordnen können.
Ich hab übrigens den Eintrag auch nicht gegen Thomas oder andere Blogger/Twitterer geschrieben, nur gegen die überhöhten Moralansprüche, die hier wieder teilweise gestellt werden.
Da sollten wir alle mal runterkommen und etwas realistischer/außerhalb der Bubble denken.
@JoffreyG:
Ich würde es nicht unbedingt vorwerfen, aber ein Symptom ist es doch trotzdem.
Ich würde davon ausgehen, dass keiner bewusst eine verletzende Geste machen wollte, aber dass dort eine Gruppe von Weißen Personen zusammenkommt und sich des Problems überhaupt nicht bewusst ist, spricht doch Bände.
Nein, tut es eben nicht!
Du kannst nicht von jedem „Weißen“ verlangen, jede auch nur halbwegs als verletzbar zu interpretierende Handlung gegenüber jeglichen Minoritätsgruppen zu kennen.
Das ist realitätsfremd.
In diesem Fall besonders, da man den Tomahawk Chant jedes einzelne Mal bei Chiefs Spielen, Noles Spielen etc. sieht, wie er zelebriert wird (und es sich als neutraler Außenstehender ohne polit. Wertung auch saucool anhört).
Kein Kommentator – auch nicht bei den Amis – verliert je ein Wort über den Background.
Wieso zum Geier soll nun der begeisterte Chiefs-Fan Herbert aus Bielefeld, der einfach nur am Wochenende sein Lieblingsteam Football spielen sehen will, etwas über eine mögliche Kontroverse wissen, wenn diese „Kontroverse“ selbst in den USA so klein ist, dass die Fans und Networks den Chant weiter abfeiern und zelebrieren?
Idealismus ist ja ehrenwert, in diesem Fall aber einfach völlig an der Realität vorbei.
Du verstehst, denke ich, nicht so ganz, was ich meine.
Ich ärgere mich gar nicht darüber, dass Herbert aus Bielefeld sich des Problems nicht bewusst ist.
Aber, dass nachdem wir einen Riesen Rummel um die Redskins hatten, den auch in Deutschland jeder NFL Fan mitbekommen hat, im Jahr 2022 die Fans der Meinung sind, dass es eine gute Idee ist, in einer Live schalte den Thomahawk Chop zu zelebrieren und keiner dabei ist, der sagt: “Stopp, lass uns das mal lieber lassen”, das zeigt doch, wie wenig uns das Rassismus Problem hier bewusst ist, wie ignorant wir als Gesellschaft sind.
Vlt. muss man um die Debatte zu bestärken einen neuen Begriff finden. Denn auch wenn Rassismus nicht unzutreffend ist, ist doch immer gleich der Rösselsprung zur Sklavenhaltung und zum Nationalsozialismus da und damit ist es dann ganz einfach vor sich selbst zu rechtfertigen, warum im Bewerbungsgespräch mal wieder den Deutschen dem Türken vorgezogen hat…
Es ist also meiner Meinung nach eher unsere deutsche bubble, die es uns einfach macht das Rassismusproblem als klein, weit weg und unwichtig wahr zu nehmen
Ich erwarte nicht, dass jeder einzelne, jedes Detail kennt, aber dass sich ein Bewusstsein entwickelt eben schon.
@ab:ich bitte dich auch mal, auf die oben mitten in der Chant-Diskussion durch öwi verlinkte Szene (ca. 0:32 bis 0:45) von Drafttag 1 einzugehen (die du vermutlich übersehen hast) und das in deiner Argumentationskette zu verarbeiten. Danke schon mal im voraus.
Ich verstehe die Idee deiner Ausführungen sehr wohl, mach dir da mal keine Sorgen.
Ich sehe es lediglich anders.
Für mich ist das Thema in dieser Kommentarspalte auch durch, wir werden außerhalb der grundsätzlichen „Rassismus ist scheiße“ Aussage auf keinen weiteren gemeinsamen Nenner kommen.
@n74er:
Verstehe deinen Punkt nicht wirklich. Was ändert sich denn bitte dadurch, dass andere es genauso machen?
nein, es sind nicht irgendwelche „anderen“, die es genauso machen … es sind nicht-Weiße, nicht-Deutsche, die dort zur besten Sendezeit chanten und damit das Vorbild geben für Zitat ab: “ eher unsere deutsche bubble, die es uns einfach macht das Rassismusproblem als klein, weit weg und unwichtig wahr zu nehmen“
und wenn du schon das Thema „Bubble“ ansprichst: es wurden hier wohl also hauptsächlich „Befindlichkeiten“ der woken Moraliban-Bubble getriggert, insofern … der berühmte Sack in China wäre hier eine mehr als angemessene Reaktion.
Vielleicht nochmal zwei Denkanstöße:
1. Der Tomahawk Chop steht quasi seit seiner Erfindung 1991 durchgehend in der Kritik. natives haben quasi sofort angefangen zu protestieren.
2. Kann es sein, dass die Debatte deshalb so klein ist, weil die Betroffene Gruppe sehr klein ist?
@n74er:
Ich hatte befürchtet , dass du das meinst…
Dir ist bewusst, dass das eine klar rassistische Aussage ist? “Es kann nicht rassistisch sein, weil schau, Schwarze machen es auch” ist auf dem gleichen Nivea wie “es kann keinen Rassismus gegen schwarze geben, sonst wäre obama nicht Präsident gewesen”
Und nein, wie aufgeführt sind Raben gerade die Betroffenen, die sich daran stören, was eine einfache Google auch auch gezeigt hätte…
@ab:
so typisch „woke“ … macht selber die Rassismuskarte auf („deutsche“ Bubble, die es nicht versteht … und ja, ich kenne eure vorgeschobene Ausrede, daß es Rassismus gegen Weiße nicht gibt und laß die nicht gelten), wird auf einen ausgelassenen Punkt seiner „Argumentations“-Kette hingewiesen, baut dann einen Pappkameraden auf, an dem er sich abarbeitet (interpretiert in eine von mir getroffene Aussage ein „Es kann nicht rassistisch sein, weil schau, Schwarze machen es auch”) und unterstellt Rassismus … Chapeau
(btw. wie hast du es geschafft, in meine obige Aussage ein „“Es kann nicht rassistisch sein, weil schau, Schwarze machen es auch” rein zu interpretieren? Ich bin sicher, daß ist dir nur durch deine eigene zutiefst rassistische Denkweise gelungen ist, so eine Volte zu ziehen, weil DU denkst dabei an sowas, nicht ich … und mir ist sehr wohl bewußt, daß diese Aussage klar rassistisch ist, allerdings stammt sie nicht von mir, sondern von dir!)
Und da ich hier schon ein knappes Jahrzehnt mitlese, allerdings selten kommentiere (wegen dem sportlichen) ist mir auch schon früher deine Vorliebe für eine extreme rassistische Bewegung (die BLM) aufgefallen, insofern überrascht mich hier auch nicht dein Denk-Ansatz.
so, und nun? Ich halte dich für einen der größten Rassisten auf diesem Blog, und du hältst mich für rassistisch, diesen gordischen Knoten bekommen wir so schnell nicht durchschlagen … insofern konzentriere ich mich jetzt wieder hier aufs sportliche und versuche mich wie die letzten Jahre aus solchen „Diskussionen“ rauszuhalten