Der NFL-Playoffauftakt am Wildcard-Wochenende war unterhaltsamer als befürchtet – ein gutes Omen für das an diesem Wochenende anstehende Divisional Playoff, das NFL-Viertelfinale, das viele NFL-Fans als hochklassigsten Spieltag im Football-Kalender ansehen?
Lasset uns hoffen.
Zwar haben wir auch diesmal zwei Matchups mit mehr als einem Score Differenz bei den Buchmachern (Chiefs und Eagles sind deutlich gegen Jacksonville und die Giants favorisiert), aber dafür warten am Sonntag zwei äußerst knappe Duelle.
Los geht es in der Nacht von Samstag auf Sonntag mit den jeweiligen #1 Seeds in beiden Conferences. Sie treten gegen zwei Mannschaften an, die wir als lebenden Beweis herhalten können, wie wichtig in der NFL Coaching ist.
Jacksonville wurde vor einem Jahr von Urban Meyer trainiert, die New York Giants von Joe Judge. Diese beiden Clowns wurden in der Offseason in Doug Pederson und Brian Daboll durch Pass-affine, qualifizierte Nachfolger ausgetauscht, die nicht nach Schuldigen oder Ausreden suchen, sondern anpacken und aus dem zur Verfügung gestellten Spielermaterial das Maximum herausholen, Trevor Lawrence von der Bust-Trajectory auf Kurs gebracht haben, und auch Daniel Jones sieht in seinem vierten NFL-Jahr plötzlich wie ein QB aus, mit dem man arbeiten kann – nein, noch mehr: Mit dem man Top-10 Offense spielen kann (Giants waren #7 in EPA/Play).
Kansas City Chiefs – Jacksonville Jaguars
Samstag, 22h30 – Favorit: Chiefs mit 8.5
Chiefs gegen „Chiefs light“. Der Über-QB Patrick Mahomes gegen das Über-Talent Lawrence. Chiefs-Headcoach Andy Reid gegen seinen langjährigen Assistenten Pederson (war Reids Offensive Coordinator in Philadelphia und später Kansas City).
Und dann gibt es da noch die Geschichte mit Reid und der Bye-Week. Reids Bilanz mit spielfreier Woche als Vorbereitung ist überwältigend gut. Das alles kombiniert gibt einen deutlichen Favoritenstatus für die Heimmannschaft: Die Buchmacher sehen Kansas City mit 8.5 bis neun Punkten vorn. Dem gegenüber steht der eine Fun Fact: Lawrence hat noch nie an einem Samstag verloren.
Nicht an der Highschool. Nicht am College. Nicht in der NFL.
Eines dieser Narrative wird heute eine Delle bekommen. Die Jags treffen eine Woche nach ihrem trocken heruntergespielten Comeback-Sieg gegen die Chargers auf das nächste AFC-West-Team, aber eben eins, das „for real“ auch abseits der Quarterback-Position ist.
Die Chiefs sind der NFL-Juggernaut unserer Tage, der dank der Präsenz des Headcoach/Quarterback-Duos Reid/Mahomes seit fünf Jahren als das zu schlagende Team gilt. Zwar haben die Chiefs in der Ära Mahomes „nur“ einmal die Superbowl gewonnen, aber sie haben gleichzeitig vier Heimspiele in AFC-Championship Games in Folge bestritten, zwei davon gewonnen und die beiden anderen erst in der Verlängerung verloren, heuer wieder den #1 Seed geholt und mit ihrer atemberaubenden Offense wichtige NFL-weite Entwicklungen auf der Defense-Seite getriggert.
Wir können gar nicht anders, als beim Spiel Chiefs – Jaguars mit der Chiefs-Offense zu beginnen. Denn obwohl die Chiefs mit ihrem Wide-Receiver-Room nicht mehr ganz die individuelle Qualität haben um die allerbesten Secondaries in der NFL zu dominieren, so stellen sie in Summe doch einmal mehr die eindeutig beste Offense in der NFL.
Dabei sollte 2022/23 nach landläufiger Meinung sowas wie ein „Übergangjahr“ werden, nachdem man WR-Superstar Tyreek Hill in der Offseason verkauft hatte um den Kader langfristig auf finanziell solide Beine stellen zu können. Resultat: Der Abstand zwischen der #1 Chiefs-Offense und der #2 49ers-Offense ist so groß wie der Abstand zwischen den #2 49ers und den #10 Seahawks.
Natürlich mussten die Chiefs zur aktuellen Saison ihre Offense anpassen: Hills Talent konnte nicht 1:1 ersetzt werden. Die beiden Ersatzleute Valdez-Scantling und Juju Smith-Schuster mögen gemessen an der Erwartung an sie sogar leicht enttäuscht haben und nicht viel mehr als die geschemten Yards mitgenommen haben – und doch schnurrte der Motor wie geschmiert.
Das Target-Chart der Chiefs zeigt auch deutlich das Fehlen eines klaren #1 Outside-Receivers. Die Offense spielt sich vor allem in der Mitte (TE Travis Kelce bleibt auch mit 33 Jahren ein Erfolgsgarant) und auf kürzeren Distanzen (Andy Reid liebt das Screen-Game mit Zillionen Optionen für McKinnon und Co.) ab – mit ein paar eingestreuten Deep-Shots auf den beiden Seam-Routen:
Mahomes wirft mit 7.7 Air-Yards/Target kürzere Pässe als zu seiner NFL-Einstandszeit 2018-2020. Sie sind im Schnitt etwa so tief wie letzte Saison – aber mit einigen Unterschieden: Mahome kassiert deutlich weniger Sacks pro Pressure (nur noch 11%, letztes Jahr 13.5%), hat eine viel geringere Rate an Throwaways (ein Drittel weniger), und eine bedeutend bessere Rate an Highlight-Plays als während der letzten Saison, als er zum ersten und bislang einzigen Mal in seiner NFL-Karriere für ein paar Wochen etwas ratlos aussah.
Mahomes hat sich also arrangiert mit den neuen Begebenheiten, in denen seine Offense nicht mehr primär über den tiefen Pass kommt, sondern sich auf kürzeren Distanzen abspielt. „Arrangiert“ mag allerdings eine extreme Untertreibung sein.
Denn: Diese Saison mag angesichts der Umstellungen die beeindruckendste in Mahomes‘ bisheriger NFL-Karriere gewesen sein. Sein Level als „Problemlöser“ war stellenweise so absurd hoch, dass es mit konventionellem Quarterbacking gar nicht mehr erklärbar ist – und ist der Hauptgrund dafür, weshalb die Chiefs neben einem sehr hohen „Floor“ in ihrer Offense auch schon wieder die meisten explosiven 20+ Yards Plays aufgelegt haben.
In Kurzfassung: Sie haben sich offensiv zwar stilistisch umgestellt, aber dominieren das Geschehen weiter auf breiter Front, und sind – wenn sie sich nicht gerade langweilen – in ihren besten Momenten kaum zu stoppen.
Wenn die Jaguars diese Offense nicht zumindest einigermaßen in den Griff bekommen, brauchen wir erst gar nicht auf die andere Seite des Matchups zu wechseln, denn dann hätten sie nur in einem krassen Shootout mit einem absolut perfekten QB Trevor Lawrence eine Chance. Und wir wissen, dass Lawrence zwar grandioses Potenzial hat, aber dieses noch nicht in absoluter Konstanz abrufen hat.
Also: Was kann die Jags-Defense tun?
Es ist eine insgesamt mittelprächtige Unit, die in Summe noch nicht ganz so gut performt wie es die Einzelteile vermuten ließen. Der Passrush ist okay, aber nicht überwältigend. #1 Pick Travon Walker kriegt die zweitmeisten Snaps, ist aber zum aktuellen Stand ein besserer Run-Defender als Passrusher. Er ist mit ca. 11% Passrush Win-Rate deutlich ineffizienter als der einst als Supertalent Arden Key gehandelte „dritte Mann“ (Key = 18% Win-Rate).
Star der Runde ist aber EDGE Josh Allen, der sich seit einigen Wochen im Formhoch befindet und in den letzten beiden Spielen kritische, spielentscheidende Momente wie den Fumble-Return gegen Tennessee oder den Sacks und die vier QB-Hits gegen Justin Herbert letzte Woche.
Einer in diesem Trio wird das Matchup gegen den Right Tackle der Chiefs, Andrew Wylie, bekommen. Der ist der einzige klare Schwachpunkt in der vor zwei Jahren hochgerüsteten O-Line. Gegen Mahomes braucht es aber schnellen Druck – am besten ohne Blitz.
Die jungen Linebacker um Devin Lloyd neigen noch zu Aussetzern, was kritisch ist gegen einen abgewichsten Routinier wie Kelce. Im Defensive Backfield haben die Jags in Tyson Campbell einen CB-Jungspund, der eventuell die #1 der Chiefs (sofern diese überhaupt zu bestimmen ist) abmelden kann. Doch die Tiefe dahinter ist relativ gering, und alle DBs sind fehleranfällig.
Die Chiefs schafften es heuer, selbst Elite-Defenses wie San Francisco ihren Willen aufzuoktroyieren, weil sie für fast alle Fragestellungeneine Antwort haben – und sei es durch kleine Nadelstiche wie Screens mit vielen Yards after Catch. Ohne einen total überwältigenden Passrush der D-Line grenzt es an eine unlösbare Aufgabe, diese Unit unter 25 Punkten zu halten.
Die Jags-Offense ist wesentlich einfacher gestrickt, aber die Handschrift ist dank der Connection zwischen Pederson und Reid durchaus ähnlich. Auch die Jags priorisieren Passspiel. Auch sie lieben Screens und RPO. Auch sie werfen gerne Play-Action aus Shotgun. Auch sie spielen sich in Ermangelung einer klaren #1 vor allem in der Mitte des Feldes.
Dieses Ding mit der Spielfeldmitte war einer meiner Pre-Draft-Punkte bei QB Lawrence. Am College hatte er bei Clemson kaum Gelegenheiten gehabt, diese Zonen zu bespielen. Dass er die mentale Hürde, die Mitte anzuspielen, vollumfänglich überwunden hat, zeigt: Lawrence ist angekommen bei den Top-QBs. Das „High-end“ ist da.
Lawrence muss ich nicht weiter in depth analysieren. Wer es genau wissen will: Letzte Woche hatte ich ihn unter der Lupe.
Für „Tier 2“ in einer Liga mit Allen, Herbert und Burrow fehlt ihm jetzt nur noch eins: Konstanz. Letzte Woche fühlte sich an wie seine NFL-Karriere „in a nutshell“: Fehleranfällige erste Halbzeit ohne mit der Wimper zu zucken weggesteckt und nach der Pause zum großen Halali geblasen.
Pedersons Offense fokussiert die Stärken: Horizontales Stretching durch Zillionen Crosser und Mesh, Vermeiden von Würfen in enge Fenster, Nutzung von Trevors erstaunlicher Mobilität. Deep-Shots werden eher „genommen“ als „erzwungen“ – meistens erst dann, wenn die Offense schon irgendwo safe in Mittelfeld-Nähe agiert.
Dass die Jags damit gegen eine nur mittelmäßige Chiefs-Defense den Ball bewegen werden, steht außer Frage. Kritisch wird aber sein, größere Fehler zu vermeiden und die Drives zu Ende zu spielen.
Die O-Line hat sich in den letzten Wochen etwas stabilisiert, doch ein DT wie Chris Jones (20% Win-Rate, bester Defensive Tackle der NFL-Saison!) bleibt immer eine Gefahr für entscheidende Pressures. An der linken Flanke steht in Walker Little ein Backup, gegen den Frank Clark oder Rookie George Karlaftis (beide nur um die 13% Win-Rate, aber aufsteigende Formkurve) den einen oder anderen Rep gewinnen werden.
TE Evan Engram ist die beste individuelle „Matchup-Waffe“, und sollte gegen die Linebacker Gay/Bolton wie auch gegen Safety Justin Reid (oder sogar CB/S L’Jarius Sneed) einen Vorteil haben. Doch dafür ist das Receiver/Cornerback Matchup nur ausgeglichen – KCs giftige Rookies McDuffie und Jaylon Watson werden sich von Christian Kirk, Marv und Zay Jones nicht komplett an die Wand spielen lassen.
Gelingt es DefCoord Spagnuolo, die offensichtlichsten Targets in der Mitte mit Single-High wegzunehmen, schlägt der eine oder andere gut getimte Blitz ein oder blocken die Chiefs D-Liner genug Bälle an der Line of Scrimmage, könnten die Jags schnell drunten sein bei ihren Screens für RB Travis Etienne: Der ist ein Guter – aber das Potenzial seiner kurzen Routen ist eben gedeckelt, und wäre im idealen Szenario bloße Ergänzung, nicht Basis von allem, was die Jags am Leben hält.
Versteckte Faktoren für das heutige Spiel:
- Die Chiefs sind auffällig gesund. Mecole Hardman als WR5 ist der einzige nennenswerte Ausfall. Sogar Backup-OT Lucas Njang wurde rechtzeitig fit, und auch LG Joe Thuney ist wieder bei 100%.
- Tiefe der Chiefs-Anspielstationen: Kelce als Chain-Mover. Juju kurz über die Mitte. MVS für einzelne Deep-Shots. McKinnon für YAC nach Screens. So weit, so gut. Aber da lauern X-Faktoren im Hintergrund – wie Kadarious Toney, ex 1st Rounder Mitte der Saison von den Giants geholt, bislang recht gut unter Verschluss gehalten, und ein offensichtlicher „Sleeper-Pick“ für neue Play-Designs. Oder Skyy Moore, schmaler aber beweglicher Rookie-Receiver, für 2-3 einstudierte Routen.
- Reid mag das entwickeltere Scheme haben, aber Pederson ist der bessere In-Game Coach. Wo Reid Timeouts verbrennt und sinnlose Bälle wegpuntet, hat Pederson ein exzellentes Verständnis dafür, wann der richtige Zeitpunkt für Aggressivität ist.
In Summe gehe ich klar mit den Chiefs. Sie haben Mahomes, aber sie haben auch das bessere Team auch abseits der QBs. Sie hatten die längere Vorbereitungszeit. Sie haben das Heimrecht. Die Jags waren eine tolle Geschichte im letzten Saisondrittel, aber ein „Backdoor Cover“ fühlt sich in dem Spiel wie das höchste der Gefühle an.
Philadelphia Eagles – New York Giants
Samstag/Sonntag 02h15 – Favorit: Eagles mit 7.5
Noch skeptischer, dass das Spiel innerhalb eines Scores endet, bin ich beim anderen Samstagsspiel: Die Eagles fühlen sich gegen die Giants wie ein haushoher Favorit an. Auch wenn sie im Dezember angeschlagen waren und sowohl Fitness als auch Formkurve bei Leistungsträgern wie QB Jalen Hurts oder RT Lane Johnson infrage gestell werden könnten: Die Eagles waren mit Hurts auf QB das beste Team der NFC – nicht nur in Punkto Sieg/Niederlagen, sondern auch in Punkto EPA/Play.
Die Giants sind Overperformer, der durch eine Kombination aus exzellentem Coaching und schwacher Conference in die Playoffs gespült wurden und dort die Fraud-Vikings mit einer Vorstellung geschlagen haben, die sich wie oberes Ende des Leistungsvermögens angefühlt hat.
Eagles und Giants sind als NFC-East-Rivalen diese Saison schon zweimal aufeinandergetroffen. Beide Spiele fanden im letzten Saisonabschnitt statt. Anfang Dezember verprügelten die Eagles New York 48:22, aber am letzten Spieltag der Regular Season war es gegen die Giants-Backups wesentlich knapper. Philly, das noch um den #1 Seed spielte, musste bis zum Ende grinden. Dieses zweite Spiel ist neben dem guten Eindruck, den die Giants letzte Woche gemacht haben, der wesentlichste Grund, warum viele glauben, dass das Ding heute knapp ausgehen könnte.
Ich glaube das nicht. Klar, es ist NFL und allein Varianz in der Leistung kann Upsets provozieren, aber es fällt mir schwer, mir dieses Ding als heiß umkämpftes Viertelfinalspiel auszumalen, denn Philly ist einfach in zu vielen Bereichen deutlich überlegen.
Sie sind das einzige Team, das offensiv in Lauf wie Pass in den Top-10 nach EPA/Play klassiert ist. Sie haben die beste O-Line in der NFL (wenn Johnson spielt und zumindest bei 80% ist). Sie haben ein grandioses WR-Duo in A.J. Brown und Devonta Smith sowie einen passablen TE in Dallas Goedert, der den Blowout gegen die Giants in Woche 14 sogar verpasst hat.
Sie haben ein famoses Laufspiel, eins von nur dreien in der NFL, das positive EPA/Run produziert, weil sie QB Jalen Hurts‚ Mobilität nutzen und Defenses aus Spread-Formationen in die Breite ziehen und offene Boxen attackieren können. Sie haben einen unscheinbaren, aber aggressiven Play-Caller in Headcoach Nick Sirianni, der Kirsche-on-top relativ wenige 4th Downs liegen lässt.
Die Eagles-Offense ist die #3 nach EPA/Play. Die Eagles-Defense ist die #6. Sie hat dank Haason Reddick und Oldie Brandon Graham exzellenten Passrush über die Flanken, von innen kommt DT Javon Hargrave (fast 60 Pressure), und vielleicht kehrt morgen sogar der zuletzt verletzte EDGE Josh Sweat als „depth guy“ zurück. Das Cornerback-Pärchen Darius Slay/James Bradberry ist das vielleicht beste dieser Saison, und der DB-Freelancer Chauncey Gardner-Johnson ist auch wieder fit.
Der größte Schwachpunkt der ersten Saisonhälfte, die Run-Defense, ist seit den Einkäufen der greisen Defensive Tackles Suh/Joseph sowie der Leistungssteigerung von Rookie-DT Jordan Davis auch einigermaßen behoben, sodass es wenige offensichtliche Angriffspunkte in der engmaschigen Zone-Defense von DefCoord Jonathan Gannon gibt.
In Summe ist das ein komplettes Team, das in Ermangelung eines wirklich knackigen Schedules noch nicht oft gezwungen war, einen Plan B auszupacken. Freilich schwebt diese Frage auch nach 19 NFL-Spieltagen noch im Raum: „Was tun, wenn der Offense-Plan mal nicht aufgeht und Jalen Hurts zum Dropback-Passing gezwungen wird?“ Doch wie schon erwähnt: Ich glaube nicht, dass Philly morgen schon eine Antwort drauf geben muss.
Der Weg der Giants zum Upset ist ein extrem weiter:
- Giants-D-Line dominiert das Spiel. Center Jason Kelce ist ein gewiefter Typ, aber körperlich ist Kelce dem Berg von Mann DT Dexter Lawrence krass unterlegen, und Lawrence ist der dominanteste Nose-Tackle im Passrush 2022/23. Und zwar mit Abstand. Dazu ist EDGE Azeez Ojulari wieder fit, und sollte Eagles-RT Lane Johnson doch stärker mit den Nachwirkungen seiner Zipperlein beschäftigt sein, steht die Tür für eine dominante Performance vom immer überzeugenderen Rookie-EDGE Kayvon Thibodeaux einen Spalt weit offen. DefCoord Wink Martindale kann dann wie letzte Woche den Blitz zurückschrauben und die Giants gewinnen die Early-Downs.
- Die Giants kriegen das WR-Duo Brown/Smith in den Griff. CB1 Adoree Jackson und Safety Xavier McKinney sind wieder fit. Jackson ist körperlich kein idealer „Fit“ gegen den physischen Brown, aber er könnte mit dem „Belichick-Plan“ in Manndeckung 1-vs-1 gegen den WR2 Smith gestellt werden, während McKinney den Safety-Support für den anderen Corner gegen WR1 Brown gibt. Quasi reload für das, was die Pats früher mit dem schmächtigen Malcolm Brown gemacht haben.
- RT Evan Neal hält gegen Reddick dagegen; Daniel Jones bleibt erneut fehlerfrei. Neal ist kein gutes Matchup gegen den wuchtigen Reddick, aber sollte der hoch gedraftete Rookie-Tackle einen guten Tag erwischen, wäre das ein massiver Boost für die Offense. Jones stand schon letzte Woche gegen eine wesentlich schwächere Defense ständig unter Druck und spielte den Stiefel mit Zillionen Kurzpässen und 13 Scrambles/designten Runs trotzdem erstaunlich souverän runter. Dies zu wiederholen, ist Mindestanforderung gegen die Eagles, denn an allzu viele Big Plays ist nicht zu denken, jetzt wo in Isaiah Hodgins einer der wenigen WR on Format angeschlagen ist.
- Die Giants haben Turnover-Glück. Einer der wenigen Blitzes führt zu einer Hurts-Interception, und die Eagles fumbeln einen Run an die Giants zurück, die aus kurzer Feldposition zweistellig scoren.
Viele Angriffspunkte sind das nicht, und ich glaube auch nicht, dass Sirianni gröbere In-Game-Coaching-Bolzen begeht. Dafür ist die Eagles-Organisation top-to-bottom zu sound.
Ich glaube, dass wir von Philadelphias kleiner Schwächephase um Weihnachten herum zu stark geblendet werden und der Giants-Spielerkader trotz allem Coachings nach wie vor nicht ganz „for real“ ist. Gerade die Giants-Defense sollte den Eagles nicht gewachsen sein – sie war über die Saison nur die #28 in EPA/Play und hat sich nur mit nicht zu haltender 3rd-Down-Effizienz drin gehalten #3 in 3rd Down EPA/Play).
Daboll hat einen Superjob gemacht, und die Arbeit würde auch durch eine höhere Niederlage morgen keinen Kratzer mehr bekommen. Aber das hier ist ein Mismatch. Vorhersage: Die Eagles cruisen da souverän drüber.
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