Häufig draften auch Teams ohne sichtbares „Need“ einen Quarterback zum Entwickeln, aber hier sei der Blick mal auf die allgemeine Quarterback-Situation in der NFL am heutigen Montag gerichtet.
American Football Conference (AFC)
EAST – in New England versauert der Arkansas-Bomber Ryan Mallett hinter Brady und wird bis minimum 2015 kein Land sehen. Mallett wird immer wieder als Trade-Objekt gesehen, vor allem für Cleveland oder Tampa. Buffalo ist spätestens nach der Trennung von Fitzpatrick ein heißer Anwärter drauf, mit einem Top-10 Pick (aktuell halten die Bills Pick #8) einen Quarterback einzuberufen – vielleicht Geno Smith oder Ryan Nassib, dessen Coach der neue Bills-Cheftrainer Doug Marrone am College war. Bei den Jets würde man sich lieber heute als morgen Mark Sanchez entledigen, was aber durch dessen Vertrag ausgeschlossen ist. Tebow ist auch auf dem Abstellgleis, aber ich würde nicht drauf wetten, dass New York in den ersten Runden einen QB draften wird.
NORTH – in Cleveland hält das neue Regime um GM Lombardi und HC Chudzinski wohl nicht so größe Stücke auf das QB-Duo Weeden/McCoy; vor allem Weeden gilt nach nur einem Jahr als verbrannt. Eine hohe Einberufung eines Quarterbacks halte ich aufgrund der verfügbaren Optionen für unwahrscheinlich. In Cincinnati gibt es (noch) wenig Grund, Andy Dalton fallen zu lassen. Pittsburgh könnte ein Ort sein, an dem man langsam einen Nachfolger für den windelweich geprügelten Roethlisberger suchen muss.
SOUTH – in Houston dürfte der Geduldsfaden mit Matt Schaub am Reißen sein, aber die Texans dürften realistisch genug sein, dass sie so schnell keinen besseren Spielmacher mit halbwegs normalem Preis/Leistungsverhältnis finden werden. In Tennessee hat QB Locker nach zwei Jahren immer noch nicht viel gezeigt. In Jacksonville scheint man es trotz schlechtester Vorzeichen noch einmal mit Blaine Gabbert zu versuchen. Tennessee und Jacksonville könnten aber trotz aller Unkenrufe im Rennen um einen QB sein.
WEST – Denver (Starter Manning, Zögling Osweiler) ist geklärt. Kansas City (Alex Smith, Chase Daniel) vermutlich für wenigstens ein Jahr auch. Oakland hat mit Carson Palmer einen akzeptablen Starter und die großen Probleme eher an anderen Stellen, aber mit dem Investment in QB Pryor vermutlich zu viele Ressourcen in die QB-Position gebunden, um dort schon wieder aktiv zu werden. San Diego hat mit Rivers eigentlich einen ganz Großen, der mit 32 aber nicht jünger wird und 2012/13 ein furchtbares Jahr spielte. Die Chargers sehen aus wie die klassische Franchise, die sich dieses Jahr nach einem jungen QB aus der vierten Runde zum Entwickeln umsieht.
National Football Conference (NFC)
EAST – in Philadelphia steht Vick ein (letztes?) Jahr unter Vertrag. Backup Nick Foles ist jung und zeigte immerhin sowas wie Ansätze, passt aber von der Spielanlage eher nicht in eine Offense von Chip Kelly. Für realistisch halte ich eine Einberufung von Geno Smith in der ersten Runde oder EJ Manuel in der zweiten oder dritten Runde. Kelly gilt als Fan von Manuel.
NORTH – in Minnesota kriegt QB Chris Ponder eine letzte Bewährungschance; ich hätte es als Imperativ gesehen, in Runde 2 oder 3 aktiv zu werden und einen potenziellen Nachfolger zu draften, aber nach dem Einkauf des ebenso suspekten Matt Cassel aus Kansas City scheint man in Minnesota andere Pläne zu verfolgen.
SOUTH – in Tampa scheint Josh Freeman nicht mehr unumstritten zu sein. Weil ich weiterhin ein Fan von Freeman bin und die Offense eigentlich auf Freemans Talente zugeschnitten ist, sehe ich nicht, wie die Buccs einen „per sofort“ Ersatz holen. Einen junger Nachwuchsspieler mit Option 2015 dagegen schon.
WEST – San Francisco ist auf dem Markt für einen Backup aus den mittleren Runden und hat etliche Draftpicks. Arizona sucht händeringend einen #1-QB und kotzt die Eingeweide in die Wüste, dass dieses Jahr kein richtiger „Franchise-QB“ verfügbar ist. Man hört was von „Barkley mit Pick #7“ nach Arizona. Der schwache Wurfarm Barkleys und „deep ball“-Bruce Arians? Culture Clash hoch drei.