2020 AFC Championship Game Preview: Bills @ Chiefs

Zweite Runde des Championship Weekends: 00.40Uhr in der Nacht auf Montag im Arrowhead Stadium zu Kansas City.

[2] Buffalo Bills (15-3) @ [1] Kansas City Chiefs (15-2)

Die Storyline hier ist schnell erzählt. Die Kansas City Chiefs werden weithin für unschlagbar gehalten, weil sie Patrick Mahomes haben. Dieser ist so eine Art Terminator: feuerfest und kugelsicher. Unbesiegbar. Vereinzelt halten sich in der NFL Community auf Twitter & Co kleine Ecken, in denen auf Advanced Stats verwiesen wird, welche den Chiefs die Unbesiegbarkeit absprechen. Die Reaktionen darauf beschränken sich komischerweise oftmals auf Gefühle, als wären die Beobachter plötzlich genervt von ihrer ansonsten analytischen Betrachtungsweise.

In der Divisional Round gegen die Cleveland Browns und im Nachgang dazu spielte das dann keine große Rolle, weil Mahomes verletzt ausgewechselt werden mußte. Chad Henne mit wildem 13-Yard-Lauf und Andy Reid mit entschlossenem 4th-Down-Knockout-Punch bestimmten die öffentliche Meinung.

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NFC Championship 2017/18 Preview – Philadelphia Eagles vs Minnesota Vikings

Das zweite Conference-Finale wird heute Nacht, 0h40 angepfiffen: Philadelphia Eagles vs Minnesota Vikings, die #1 der NFC gegen die #2. Übertragen wird der Showdown im NFL Gamepass, bei ran.de und DAZN im Stream, sowie bei ProSieben und PULS4 im TV. Weiterlesen

AFC Championship 2017/18 Preview – New England Patriots vs Jacksonville Jaguars

Championship-Sonntag in der NFL! Das bedeutet, dass morgen die Meister von AFC und NFC ausgespielt werden – gleichzeitig die beiden Qualifikanten für die Super Bowl, die in zwei Wochen in Minneapolis ausgespielt wird.

Die beiden Conference-Finals in dieser Saison sind morgen ab 21h05 New England Patriots vs Jacksonville Jaguars aus der AFC und ab 0h40 in der Nacht auf Montag Philadelphia Eagles vs Minnesota Vikings aus der NFC.

Heute: Die Vorschau auf das AFC-Finale. Weiterlesen

NFC-Championship Game 2013/14: Seattle Seahawks – San Francisco 49ers live

[04h27] Kaepernick in der Pressekonferenz mit einem Özil-würdigen Blick ins Leere, Kopfhörer um den Hals: Wir haben gut gespielt, aber ich hab’s verbockt. 3 Turnovers, sie waren das Entscheidende. Ich dachte beim letzten Play, den kriege ich hin. Das Matchup hat gut ausgesehen. Ich wollte nur „Crab“ eine Chance geben. One-on-One, Back-Side. Das willst du doch. Ich hab’s verschissen, aber ich muss es mir nochmal im Tape anschauen. Ich fühle, dass wir hätten gewinnen sollen.

[04h20] Superbowl-Quoten in den Wettbüros schwanken momentan noch zwischen SEA -2 und DEN -2. Und über das Wetter ist noch lange überhaupt nix bekannt.

[04h12] Jim Harbaugh in der Pressekonferenz:

  • Ich konnte den Fumble nicht challengen. Ich habe keine Ahnung, warum nicht. Bowman hat den Ball entrissen, kein Zweifel.
  • Navorro Bowman hat sein Knie verletzt. Es sieht nach Kreuzbandverletzung aus.
  • Es war ein Kampf über 15 Runden, und Gratulation an die Seahawks.
  • Ich glaube, unser Time-Management war super. Wir hatten die Timeouts, aber wir fühlten uns trotzdem gut, am Ende tief in die Endzone zu gehen.

Heftig. Harbaugh machte aus den 49ers quasi mit seiner Ankunft einen Superbowl-Favoriten von Tag eins an. Es muss frustrierend sein, trotzdem jedesmal gescheitert zu sein – zum dritten Mal en suite.

[04h00] Endstand Seattle Seahawks 23, San Francisco 17.

Auch in der NFC fährt der Top-Seed in die Meadowlands. Für die Seahawks war es aber eine verhältnismäßig viel schwierigere Conference-Finalaufgabe, denn die 49ers erwiesen sich als knüppelharter Gegner. Wie in der Pause geschrieben: Auf Messers Schneide. Jeder Spielzug für Negativ-Yards killte jede Offense-Serie. Zwei QBs, denen nicht wirklich viel gelang, zumindest nicht als Werfer.

Russell Wilson ist optisch ein extrem sympathischer Spielertyp, aber heute… seien wir ehrlich:

Yup, Niners-Defense ist fantastisch, aber für Wilson war das erneut ein überwiegend mäßiges Spiel. Der Thrill fehlt weiterhin. Zwei lange Pässe (einer davon als Free-Play) waren entscheidend. Kaepernick hatte die Scrambles, aber im Passspiel gegen die Legion of Boom letztlich mit 14/24 für 147yds, 1 TD und 2 INT recht chancenlos.

Zum Thrill gehörte auch das fröhliche Fumble-Festival im Schlussviertel. Die unverständliche erste INT des Colin Kaepernick. Was hat er da gesehen? Auf der anderen Seite: Im letzten Drive hatte er einen 100% identischen Wurf, aber Earl Thomas (1.78m) ist 13cm kleiner als Kam Chancellor (1.91m) und fing den Ball nicht ab – und dann sieht es wie der souveränste Raketenpass aus…

Dazu die leicht freakigen Entscheidungen der Refs. Der Knick im Regelbuch beim Bowman-TD. Er war nicht entscheidend, weil Lynch den Ball zurück fumbelte, aber es passte ins Bild. 3 Turnovers für San Francisco, nur 1 für Seattle (plus ein TO on Downs).

Am Ende entschied ein Zögling des Jim Harbaugh, CB Richard Sherman, mit einer fantastischen Einzelaktion das Spiel zu Ungunsten von Jim Harbaugh (Sherman war Cornerback bei Stanford). Sherman rastete nachher im Siegerinterview komplett aus. Das wirkte authentisch bei Sherman, aber trotzdem in der Krassheit… bizarr. Erin Andrews wusste nicht, wie ihr geschah.

Die beiden besten Teams ihrer jeweiligen Conference fahren in die Super Bowl. Seattle brauchte mehr Glück, aber es hatte auch den stärkeren Gegner. Es ist die erste Super Bowl der beiden Top-Seeds seit 2009/10 Colts vs Saints. Beste Pass-Offense der Liga gegen beste Pass-Defense der Liga – was kann es Besseres geben?

Jetzt noch einen halben Meter Schnee und ich bin happy.

[03h55] Siegerinterview/erste Reaktion: Steht Sherman unter Drogen oder kann ein Mann so voller Adrenalin vollgepumpt sein?

[03h50] 31sek, Kaepernick tief in die EndZone für #15 Crabtree. CB #25 Richard Sherman mit einem sensationellen Play, kriegt in der Drehung eine Hand an den Ball, fälscht ihn direkt in die Arme von LB #53 Smith ab. Interception, Game Over mit 22 Sekunden auf der Uhr. Seattle Seahawks fahren in die Super Bowl.

[03h49] Kaepernick mit der Chance, unsterblich zu werden. Pass links raus, ähnlich wie vorhin bei der INT, aber der Ball segelt diesmal eine Handbreit über CB #28 Thurmond hinweg, in die Arme des an der Seitenlinie stehenden WR #15 Crabtree. 55sek. SF an der SEA 29.

[03h45] Es wird dramatischer. 3rd-Down, Kaepernick wirft eine Incompletion mit 2:01 auf der Uhr… und die Refs lassen die Uhr auf die 2min-Warning hinunterticken. Während ich mich über den nächsten schlechten Call wundere und FOX in die Werbung geht, wird die Uhr zurückgenommen auf 2:01.

Kaepernick kommt im 4th-Down raus, rollt links raus und bringt gegen seine Wurfrichtung einen fetten Pass für RB #21 Frank Gore an. Neue Angriffsserie für San Francisco, das kurz vor der Mittellinie angekommen ist.

[03h43] Bestes Publikum der Liga:

[03h39] Seattle 23, San Francisco 17/Q4 3:37. 47yds-FG Hauschka. Da ist sie: Die gefährlichste aller Führungen in der NFL: Sechs Punkte.

Die Seahawks-Defense ist allerdings nicht die Packers-Defense, Kaepernick-Scrambling Yards hin oder her…

[03h33] Mann Mann Mann. 3rd-und-lang. Wilson für WR #81 Tate. Tate zum 1st-Down. Tate rennt aus freien Stücken hinter das 1st-Down. Wurstelt sich rücklings drehend doch noch zurück über die gelbe Linie.

Plötzlich ist wieder volle Intensität in der Partie. Noch sechs Minuten.

[03h31] …und der nächste: Kaepernick mit einem Pass für WR #81 Boldin, und der underneath in der Wurfbahn stehende SS #31 Chancellos fängt den Ball ab. Was hat Kaepernick da gesehen? Chancellor stand sekundenlang in der Wurfbahn. Konnte sich das leisten, weil hinten zwei CB und ein Free Safety die tiefen Zonen abdeckten.

[03h26] BIG PLAY III! Rache des Schicksals? Seahawks spielen den 4th-Down an der 1 aus. RB #24 Lynch kriegt aber keinen Griff auf den Ball, und Fumble zum Dritten. Ball kullert etliche Yards rückwärts und San Francisco kommt wieder an den Ball. Wilson verhindert zumindest den TD-Return. So viel Zufall entscheidet am Ende über den Superbowl-Teilnehmer.

#imFootballistalleskontrollierbar
#GlückspieltkeineRolle
#derSiegeristimmereinverdienter

[03h21] BIG PLAY II! Wieder 3rd-Down (und 10yds zur Goal Line). Wilson für Kearse. Fumble Kearse. Bowman nimmt den Ball auf und hat *eigentlich* Kontrolle – zumindest gefühlt würde man das behaupten. Schien down zu sein. Aber aus irgend einem Regel-Kniff bleiben die Seahawks nicht bloß am Ball, sondern der Spielzug ist noch nicht einmal per Videobeweis überprüfbar.

Was für ein Bullshit.

Bowman wird das Knie durchgebogen, dass es mir den Schauer über den Rücken jagt. Bowman muss abtransportiert werden.

Bullshit, wie gesagt. Desaster auf allen Ebenen.

[03h17] BIG PLAY! 3rd-Down und 1, Kaepernick vergisst die Play-Clock und kassiert eine Strafe. 3rd-Down und 6, und die #56 Avril blitzt und schlägt Kaepernick das Ei aus der Hand, und von hinten rauscht DE #72 Michael Bennett heran und nimmt das Ei auf. Seattle kommt nun an der SF 7 an den Ball.

Das verrückte Fumble-Glück der 49ers in diesen Playoffs findet ein abruptes Ende (5/6 der Fumbles von Niners aufgenommen; fast alle in wichtigen Situationen).

[03h07] Seattle 20, San Francisco 17/Q4 13:44. 35yds-Pass Wilson für Slot-WR #15 Kearse (direkter Gegenspieler #22 Rogers war eigentlich gut positioniert, hat aber keine Chance).

Die Vorgeschichte: Wilson rettet sich bzw. seinen Tight End mit einem 15yds-Pass in entfernte FG-Reichweite (53yds für Hauschka), aber dann bekommen die Seahawks den Snap nicht durch und müssen Harbaugh-like ein Timeout verbrennen. In einem engen Spiel. Kommen wieder raus, und spielen aus!

Kurz vor dem Snap zum 4th-und-6 ein 49ers, der ins Offside hüpft, aber die Seahawks spielen den Versuch aus. Gratis-Spielzug für Wilson, der alsdann nutzt um tief zu gehen, und Kearse setzt sich gegen CB Rogers durch. Erste Führung für die Seahawks in dem Spiel.

Drittes Viertel

[03h03] Ende Q3. Viertel geht mi einem relativ klaren Intentional Grounding gegen Russell Wilson zu Ende. Harbaugh nutzt die Situation wieder für Leibesübungen an der Seitenlinie.

[02h54] Wieder die alte Leier: Ein negativer Spielzug gegen Seattles Defense, und sofort wartet der Punt. Der negative Lauf war… Überraschung, ein Run-Play über Gore. Es ist eine Frage der Zeit (oder der Starrköpfogkeit Harbaughs), bis diese Run-Plays abgestellt werden.

[02h49] Seattle 13, San Francisco 17/Q3 3:55. 40yds-FG Hauschka. Erneut Blitzes gegen Wilson, und erneut kann sich Wilson nur haarscharf vor Sack und „Intentional Grounding“ retten. Hauschka verwandelt zumindest zum 13-17.

[02h44] Antwort Baldwin: 69yds-Kickoff Return tief in die Platzhälfte hinein. Das Over/Under wackelt…

[02h41] Seattle 10, San Francisco 17/Q3 6:29. 26yds-TD Pass Kaepernick für Boldin. Atemberaubender Wurf Kaepernicks für Boldin und eine standesgemäße Antwort der 49ers auf den Ausgleich.

Ein gelungener Drive für Kaepernick: 6 Plays, 83yds, 3:22min. Erneut so ein langer Kaepernick-Lauf bei einem Bootleg, wo die Defense komplett verschlief. Allerdings auch ein glücklicher Drive: Kaepernick fumbelte, aber der C #59 Goodwin nahm den Fumble auf. 2 Fumbles, beide von den 49ers aufgenommen, und in der Folge für 10 Punkte verwertet.

[02h33] Seattle 10, San Francisco 10/Q3 9:51. 40yds-TD Lauf für RB #24 Marshawn Lynch. Der längst TD-Stolperer der Playoffgeschichte?

Seattle mit neuen Lauf-Strategie: 6 Offense Line. Beim ersten Mal 12yds-Lauf für Lynch. Danach der TD-Lauf: Lynch bei einem sog. „inside zone run“, prallt vom eigenen Vorblocker #78 Bailey ab, macht den Cut und lässt damit einen übermotivierten S #35 Eric Reid aussteigen, stolpert um die 20yds Line und rettet sich irgendwie einen Purzelbaum schlagen zum Ausgleichs-TD in die EndZone.

CB #26 Brooks Brock versucht anstelle des Tackles, einen Fumble freizuschlagen.

[02h28] Die 49ers schaffen im ersten Drive nach der Pause ein 1st-Down (Catch in der Zange von WR #15 Crabtree), aber danach wird ein Gore-Lauf sofort im Backfield von einer Traube um DE #72 Bennett niedergemacht, und einmal Raumverlust bedeutet gegen eine Seahawks-Defense sofort das Ende der Angriffsserie und Punt.

Zweites Viertel

[02h08] Halbzeit Seattle Seahawks 3, San Francisco 10.

Ein gutes, aber nicht völlig mitreißendes Spiel, da kann Harbaugh sich noch so sehr wie ein kleines Mädchen aufführen, dem man den Lutscher geklaut hat.

Es ist ein durchaus vielschichtiges Spiel. Fast alles kann man an den Schützengräben ausmachen, der Zone um die Anspiellinie herum.

Auf der einen Seite wäre da die SF-Offense Line, die einen bislang okayen Job macht. Allerdings ist Seattles Defense Line durchaus großartig, würgt San Franciscos Laufspiel komplett ab. Passspiel der 49ers? 3/5 für 17yds von Kaepernick. Den Unterschied machten diese designten Scrambles für Kaepernick (über 100yds Rushing), aber das waren zum Teil schlicht vergessene „Assignments“ der Seaahwks-Spys.

Die andere Spielfeldseite ist für die Seahawks besorgniserregender: Seattles Offense Line wird von der Front-Seven der 49ers bislang bei lebendigem Leibe verspeist. Die Linebackers Bowman/Willis und DE #94 Smith machen Russell Wilson die Hölle heiß und Wilson sieht arg verunsichert aus. Zögert, zaudert. Läuft immer wieder 10-15yds rückwärts, ehe er sich irgendwie zur Incompletion rettet. Kassierte schon 4 Sacks und sieht gegen den Blitz kein Land. Einzig der eine tiefe 51yds-Pass rettete Wilson.

Das Spiel ist durchaus auf Messers Schneide. Beide Offenses hatten einen Ausreißer-Spielzug. Seattle hatte den Turnover. Aber San Franscisco hat bislang null Passspiel und ist 0/4 in 3rd-Downs.

[02h05] 4th-und-6 der Seahawks 27sek vor der Pause an der SF 35. Incomplete. Nach dem Spielzugende gibt es ein Personal-Foul gegen San Franciscos CB #22 Rogers. Es war ein schlechter Call der Refs, aber praktisch ohne Konsequenz, weil „nach Spielzugende“ eh bedeutet, San Francisco bekam den Ball. Kniet ab, und Halbzeit.

[01h51] Jetzt wird Kaepernick im Backfield niedergemacht. Three and out. San Francisco hat erst ein Passing 1st-Down. Wie schon unten geschrieben: Die Niners müssen ihre Standard-Offense in Gang kriegen, oder sie werden über kurz oder lang von Seattle überholt werden.

[01h43] Seattle 3, San Francisco 10/Q2 5:47. 32yds-FG Hauschka. Ein 62-Drive, der sich so zusammensetzt: 51yds-Pass von Wilson für #89 Baldwin in einem Broken-Play und 8 weitere Plays für insgesamt 11yds. Finde den Ausreißer.

Okay, der lange Pass war ein Spielzug, in dem die Improvisationsfähigkeiten Wilsons zählten. Aber es war trotzdem ein Spielzug, in dem Russell Wilson nicht „Russell Wilson“ zu sein schien. Wilson zögerte, zauderte, wirkte nicht überzeugt, fand dann aber doch den enteilten Baldwin. Das ist momentan noch nicht der aus der ersten Saisonhälfte gewohnte Russell Wilson, der so traumwandlerische Kontrolle über sich, die Mannschaft und den Gegner hatte…

…und vom Blitz wird er jedesmal, wirklich jedes Mal, verbrannt zum Sack oder Incompletion.

[01h30] Seattle 0, San Francisco 10/Q2 10:03. 1yds-TD Dive für FB #24 Dixon. Der LG Iupati wird im Play niedergemacht und bleibt liegen. Aber sehr, sehr gut ausgeführt, und richtig von Harbaugh, das 4th-Down und 0.5yds an der GoalLine auszuspielen.

Schlüssel ist aber das Scrambling von Kaepernick, der wie wild durch die Packers-Defense scrambelt und einen 58yds-Run machte. Ähhh, Packers-Defense? Die Seahawks haben exzellente Run-Defender und wissen, wie es ist mit einem Spy zu spielen, und trotzdem lassen sie sich komplett von Kaepernick verarschen. Vier, fünf ausgewichene Tackles von Kaepernick bei seinen Slalom-Läufen, und schon 101yds Laufspiel für Kaep.

Allerdings: Die 49ers kriegen im „regulären“ Laufspiel null zustande. 9 reguläre Plays über die Runningbacks für 13yds. Das wird für die 49ers ein Problem werden, wenn man sich dort nicht am Riemen reißt. Aber erstmal eine 10pts-Führung für den Außenseiter.

Ich bin nun gespannt auf die Seahawks. 10 Punkte Rückstand sind sie nicht gewohnt, und es ist auch kein Grund, panisch zu werden. Aber werden sie bei ihrem GamePlan bleiben? Haben sie die Geduld?

[01h16] Punt, und PR #23 Lamichael James verschätzt sich im allerletzten Moment. Muff-Punt, aber ein 49er schmeißt sich auf das Ei. James kassiert einen Killer-Hit und krümmt sich erstmal ohne Helm auf dem Spielfeld.

Erstes Viertel

[01h12] Ende Q1. Intensives erstes Viertel geht mit einem Sack des LBs #53 Bowman gegen Russell Wilson im 3rd-Down zu Ende. Allein von der Geschwindigkeit ist das eine andere Welt verglichen mit dem AFC-Endspiel. Ein gutes Viertel für die 49ers, die vermieden, überrollt zu werden. Auf der anderen Seite auch ein Viertel der verschenkten Chancen für San Francisco, das ein sehr kurzes Fieldgoal schoss und ein glasklares 4th-Down nicht ausspielten.

[01h07] Russell Wilson mit einem Pass für den tief laufenden TE #82 Luke Willson. Pass ist minimal ungenau, Wilson gerät in die Zange zwischen zwei 49ers-Safetys. Es gibt ein regeltechnisch eher inkorrektes Personal-Foul (das erste heute!) gegen S #31 Whitner (nur Schulter-vs-Schulter), aber in „Full-Speed“ sah es schon erschreckend aus, und unglaublich, dass Willson da aufstand und noch geradeaus laufen konnte.

[00h59] Ganz billiger Versuch der 49ers, Seattles Defense in einem 4th-und-1 „offside“ zu ziehen. Geht natürlich schief und San Francisco muss punten (Punt an die 1yds-Line). Die ersten Erkenntnisse:

  • Kaepernick ist heute offenbar angewiesen, oft und schnell zu laufen. Es sind aber nicht bloß Scrambles, sondern teilweise richtige designte QB-Keeper ohne überhaupt eine „Option“ für den QB. Das ist gute alte Football-Offense aus den 20er Jahren, als der Back den Ball bekam und los lief. Vorwärtspass? What dat?
  • CB #25 Sherman deckte drei Spielzüge lang TE #85 Vernon Davis, auch in der Spielfeldmitte.
  • Harbaugh hat heute keine aggressive Strategie. Das Field Goal. Der Hardcount. Statistisch wäre es sogar richtiger gewesen, auch noch nach dem 5yds-Penalty im 4th-und-6 auszuspielen!

[00h52] Seattles Offense macht Fortschritte: Nun statt Turnover ein three and out. Im 3rd-und-2 macht LB #53 Bowman den Wagner und würgt den Spielzug im Ansatz ab. Der wuchtige RB #24 Lynch wird von Bowman direkt in den mit offenen Armen wartenden LB-Kollegen #52 Willis getrieben, der Lynch für 0yds Raumgewinn tackelt.

[00h46] Seattle 0, San Francisco 3/Q1 12:45. 25yds-FG für Dawson. Harbaugh zum Einstand gleich einmal mit einer eher konservativen Entscheidung, ein kurzes Fieldgoal zu nehmen. Erwartet wohl ein Spiel mit wenigen Punkten. #jederPunktzählt

Ich hätte ausgespielt.

Massiv war das 3rd-Down von Seattle-LB #54 Wagner, der erst den blockenden TE Davis abschütteln musste und danach noch den scrambelnden Kaepernick stoppte. Kaepernick rannte früh los, aber wenn man sieht, wo sich der Safety #29 Thomas bewegte, muss man auch sagen, dass Kaepernicks Receiver sicher nicht offen gewesen wäre.

[00h43] Erstes Play, Wilson mit Play-Action für #24 Lynch, dreht sich ab, und von hinten rauscht OLB #99 Aldon Smith heran und schlägt das Ei frei. Smith recovert den Fumble, und die 49ers beginnen an der SEA 15.


[00h35] Meine Punkte to watch heute:

  • Schiedsrichter. Es ist viel Aggressivität im Spiel zu erwarten. Welche Linie verfolgt der Head-Ref Gene Steratore? Vor dem Spiel soll es ruhig geblieben sein.
  • Wie kommt San Francisco ins Spiel? In den letzten beiden Auswärtsspielen in Seattle wurden die Niners jeweils physisch in der ersten Halbzeit niedergewalzt.
  • Colin Kaepernick gegen die sensationelle Pass-Defense der Seahawks:

  • Coaching. Harbaugh ist der Außenseiter. Er sollte tendenziell aggressiveres PlayCalling zeigen. Aber: Harbaugh/Kaepernick und die Timeouts – das könnte heute ein Knackpunkt werden. Die 49ers werden ihre Eigenfehler minimieren müssen.

[00h31] Ich werde heute beim Gamepass bleiben, also kein SAT.1.

[00h21] In der Hoffnung auf ein spannenderes NFC-Endspiel: Seattle Seahawks vs San Francisco 49ers aus dem großartigen Seahawks-Stadion. Die Vorschau:

Back in a few moments.

AFC-Championship Game 2013/14: Denver Broncos – New England Patriots live

[00h14] Wie gut die Broncos-Offense heute war, zeigen die Drive-Stats:

START QTR POSS. YARD PLAYS YARDS RESULT
13:25 1 03:55 DEN 15 7 37 Punt
07:50 1 04:07 DEN 18 10 73 Field Goal
14:51 2 07:01 DEN 7 15 93 Touchdown
02:54 2 02:29 DEN 20 8 63 Field Goal
15:00 3 07:08 DEN 20 13 80 Touchdown
02:25 3 05:23 DEN 39 9 60 Field Goal
09:26 4 02:26 DEN 25 6 39 Field Goal
03:07 4 03:07 DEN 49 7 38 End of Game

Ein Punt in zwei Playoff-Spielen, Baby.

[00h10] Endstand Denver Broncos 26, New England Patriots 16

Letztlich unangefochtener Sieg für Peyton Manning und seine Denver Broncos gegen eine heute enttäuschende Patriots-Mannschaft. Dritte Superbowl-Qualifikation für Manning. Für Brady geht der „Manning-Fluch“ weiter (letzte vier Spiele gegen Manning-QBs verloren).

Die Leistung der Broncos-Offense habe ich schon diskutiert. Es war eine nach einem wackeligen ersten Spielviertel praktisch fehlerlose Vorstellung Peyton Mannings (32/43 für 400yds, 2 TD). Eine interessante, vielfältige Pass-Offense der Broncos gegen überforderte Patriots.

Auf der anderen Seite bin ich mir nicht sicher, wie gut Denvers GamePlan gegen Tom Brady war. Man konnte über weite Strecken vermuten, dass John Fox und DefCoord Jack Del Rio vor allem die Mitteldistanz und das Laufspiel weg nehmen wollten. Das gelang größtenteils, aber wenn Brady bei den zwei langen Bällen zu meterweit offenen Wide Receivers nicht plötzlich Mark-Sanchez-Form auspackt…

Die Patriots hatten ihre Chancen. Sie haben sie bloß nicht ausreichend genutzt. Es war gewiss eine fantastische Leistung vor allem vom Denver-DT #74 Knighton, der mehrere Key-Plays hatte inkl. der entscheidenden Aktion bei einem Sack gegen Brady plus in der 2pts-Conversion. Ich bin mir bloß nicht sicher, dass Denvers Defense so großartig aufgestellt war. Brady hatte – aus Spannungs-Sicht – „leider“ einen relativ typischen Brady-2013 Tag: Mehrere einfache Bälle überworfen, tiefes Spiel inexistent.

Gratulation, Denver Broncos. Broncos sollten nun beten, dass San Francisco das Endspiel erreicht, denn das Matchup gegen Seattle dürfte kein besonders gutes sein…

[00h03] 4th-und-2, und überraschenderweise lässt John Fox Peyton Manning genau das Richtige machen und ausspielen. Montee Ball macht die paar Yards und Denver qualifiziert sich erstmals nach 15 Jahren wieder für die Super Bowl.

[23h56] Erster Pass des Drives, TE Tamme kann viele Meter downfield laufen. Bleibt im Spielfeld. Keine Regung bei den Pats. Erst nach 7 verschenkten Sekunden wird das Timeout genommen. Schwartz-mäßiges Timeout-Management von Belichick in dieser Situation. Das kostet New England letztlich im Kontext minimum 40sek, weil Denver nun minimum einen Spielzug nach der 2min-Warning ausspielen kann.

[23h54] Onside-Kick geht genau in die Arme des WR #87 Decker. Zu 99.9% ist das Spiel over.

[23h52] Denver 26, New England 16/Q4 3:07. 5yds-Scramble Tom Brady. Aber viel wichtiger: Vereen wird bei der 2pts-Conversion gestoppt.

Ein methodischer Patriots-Drive, der gut aussah, aber man beachte den Kontext: Denver konnte den Drive „verlängern“ durch grundsolides Tackling und Halten der Plays im Spielfeld. So brauchte New England fast vier Minuten und 10 Plays, um die 80yds zurückzulegen.

[23h43] Denver 26, New England 10/Q4 7:00. 54yds-FG für Prater. Interessante Entscheidung der Broncos im 3rd-und-8 von der NE 36yds Line. Man lässt Prater kicken, und ich habe Sympathie für diese Entscheidung: Das Risiko eines Fehlkicks ist gefühlt kleiner (vor allem in Denver) als der Gewinn, von +13 auf +16 zu erhöhen.

Ein Schlüsselspielzug war in dem Drive, als TE #80 Thomas von LB #91 Collins gedeckt wurde – ohne Safety-Hilfe. Linebacker gegen Julius Thomas ohne Safety-Unterstützung klingt nicht nach Belichick, war aber so.

[23h39] Kein Onside-Kick, sondern ein völlig sinnloser, saftloser Kickoff downfield, das Denver 5yds Feldposition schenkt im Vergleich zum obligatorischen Touchback.

[23h36] Denver 23, New England 10/Q4 9:26. 7yds-TD Pass für Edelman. 9 Plays, 80yds, 2:36min langer Drive. Anflüge von Prevent-Defense bei den Broncos in den ersten Plays, und dann schlagen die Verletzungen zu: Rodgers-Cromartie und Carter müssen für Momente aus dem Spiel. Brady ist nicht perfekt, verpasst im 3rd-Down via grottenschlechtem Pass einen freien RB Vereen, aber das 4th-Down wird danach gemacht. Edelman wird erst in der EndZone meterweit überworfen, aber ein Play später der TD.

Jetzt ist eigentlich ein Zeitpunkt für einen Onside-Kick, wenn man die Hilflosigkeit der Patriots-Defense betrachtet.

[23h23] Denver 23, New England 3/Q4 12:02. 19yds-FG Prater. Die aggressive Mentalität der Broncos nach dem 4th-Down Stop der Defense ließ vermuten, dass hier Peyton Manning das Sagen hat. Aber das kurze Fieldgoal zeigt: John Fox lässt sich nicht immer drein reden.

Ansonsten: Wieder ein massiver Drive: 9 Plays, 60yds, 5:23min. Es ist schlicht beeindruckend, mit welcher Leichtigkeit die Broncos-Offense über New England drüber fährt. Manning war 1-2 Drives lang nicht 100%ig perfekt, aber seither ist das nahe dran an der Perfektion.

Drittes Viertel

[23h18] Ende Q3. Manning erneut mit einer Kurzpass-Serie, steht schon wieder kurz vor der Patriots-EndZone und wird das Spiel wohl gleich eintüten. Oder?

[23h11] 4th-and-2, und einer der besten Spieler auf dem Feld, der unglaublich fette DT #74 Terrance Knighton, bricht pfeilschnell durch und reißt Brady zum Sack und Turnover on Downs im Backfield um. Das hat schon was von Sargnagel.

[23h09] Vereen droppt einen Ball in enger Deckung im 3rd-und-2 von der DEN 29. Simms möchte natürlich den Fieldgoal-Kick sehen, aber Belichick schickt erwartungsgemäß erstmal seine Offense auf das Feld. Das verwirrt seinen Gegenüber Harbaugh Fox genug, um sein zweites Timeout zu verbrennen.

[23h05] Nächster gut 8-10m überworfener tiefer Ball Bradys.

[22h55] Denver 20, New England 3/Q3 7:52. 3yds-Pass für WR #88 Thomas auf einer quicken Slant-Route gegen einen hoffnungslos verlorenen CB #37 Dennard.

Ein weiterer fast perfekter Broncos-Drive: 13 Plays, 80yds, 7:08min. Alle 3rd-Downs mit exzellent exekutierten Plays verwertet. Dazu häufig weit offene Receiver in der umtriebenen Spielfeldmitte. Die Patriots brauchen nun wohl schon einen TD, ansonsten können wir die Partie schön langsam abhaken.

[22h49] Kaepernick Manning bastelt zu lange an seinem Spielzug an der Anspiellinie herum und muss nach fünf Minuten im dritten Viertel ein Timeout verbrennen. Das hat den Zusatzeffekt, dass die nervösen Hampelmänner in der Patriots-Defense auswechseln können.

[22h45] CB #31 Talib soll Rippen- und Knieprobleme haben. Er ist noch immer „questionable“, also Rückkehr nicht komplett ausgeschlossen.

Zweites Viertel

[22h36] Denver hatte nur vier Drives. Sie machten alle gute Yardage, aber wenn du im Schnitt an der eigenen 15yds-Line beginnst, sind eben auch mit 214 Pass-Yards nur 13 Punkte drin.

START QTR POSS. YARD PLAYS YARDS RESULT
13:25 1 03:55 DEN 15 7 37 Punt
07:50 1 04:07 DEN 18 10 73 Field Goal
14:51 2 07:01 DEN 7 15 93 Touchdown
02:54 2 02:29 DEN 20 8 63 Field Goal

[22h29] Halbzeit Denver Broncos 13, New England Patriots 3

Keine gute Halbzeit für die Patriots, für die das positivste am Spiel der noch relativ akzeptable Rückstand von „nur“ 10 Punkten ist. Peyton Manning dominiert mit seiner Pass-Armada die Partie: 18/25 Completions für bereits 214yds (8.6 NY/A), aber nur 13 Punkte, weil Denver heute die Drives nicht zu Ende gespielt bekam bzw. auch aufgrund der schlechten Feldpositionen für Denver (vier Drives, die innerhalb der eigenen 20yds Line begannen).

Krasse Spread-Offense von Manning, der teilweise Plays spielt, die du am College bei Baylor siehst, mit Dutzenden Shallow-Crosses und Routen über die Spielfeldmitte.

Bei den Patriots eine zahnlose Defense. Die Secondary kriegt mit ihren Manndeckungs-Konzepten keinen Zugriff auf die Broncos-WRs (TE Thomas ist noch nicht mal besonders involviert). Es hilft natürlich nicht, dass im Passrush die einzige Waffe DE #95 Chandler Jones neutralisiert wird und CB #31 Talib mit Verletzung großteils draußen saß.

In der Defense scheint Denver zu versuchen, New Englands Laufspiel aggressiv abzuwürgen, und vor allem: Das Mitteldistanz-Passspiel der Patriots weg zu nehmen. Brady bei einem tiefen Pass horrend. Darüber hinaus verhindert Denvers Secondary die Yards nach dem Catch.

Denver kriegt nun als erstes den Ball nach der Pause.

[22h23] Denver 13, New England 3/Q2 0:25. 35yds-FG Prater. Eigenartige Entscheidung von John Fox, bei einem 4th-und-1 nahe der RedZone erst eine Auszeit zu ziehen und dann das Fieldgoal zu schießen. Damit schenkst du den Patriots im Prinzip eine halbe Minute Zeit.

Aber vorher: Ein famoser Drive der Broncos: Erstes Play, ein Holding gegen die Offense. Aber danach groovt sich Manning rein, findet zweimal en suite einen WR #88 Thomas downfield und schon ist Denver in Punktereichweite. Ein sehr guter Tackle des S #32 McCourty rettet New England vor dem drohenden TD.

[22h15] So köstlich und so wahr:

[22h11] Denver 10, New England 3/Q2 2:54. 47yds-FG Gostkowski. Brady ließ sich im 3rd-Down von DE #91 Ayers für 11yds Raumverlust sacken, aber Gostkowski nagelte das lange Fieldgoal rein. Es ist mühsamer bei den Patriots: 9 plays, 51 yds, 4:56min, aber es wird von Drive zu Drive besser.

Was auffällig ist: Die Anspielstationen von Brady sind durchaus offen, aber Denver lässt zwar Catches zu, aber quasi keine Yards nach dem Catch (außer für RB Vereen auf kurzen Passrouten).

[22h04] Greg Bedard von Sports Illustrated hat diese „Pick-Plays“ wie von Welker weiter unten beschrieben, schon unter der Woche unter die Lupe genommen und beschrieben, welche legal sind und welche nicht: Aye, There’s the Rub. Gute Lektüre, um zu verstehen, was heute auf dem Spielfeld in fast jedem Offense-Spielzug beider Seiten vorgeht.

[21h57] Denver 10, New England 0/Q2 7:50. 1yds-Pass für den selten angespielten TE #84 Tamme. Ein langer, 15 Plays, 93yds, 7:01min Drive für die Broncos, die nun weniger krasse Spread-Formationen spielen.

Manning ist nicht völlig kritikfrei, verpasst auch einige Pässe. Dazu komisches PlayCalling in einem 3rd-Down und 1 mit einer „Empty Backfield Formation“, aber Denver wurde gerettet von einem windelweichen Flaggenwurf eines Refs gegen CB Ryan.

Der wichtigste Spielzug war der 28yds-Lauf für Moreno. Man konnte in der Wiederholung sehen, dass Denvers Offense Line hier für einmal einen superben Job machte, aber auch Moreno war stark, ließ die hilflosen Safetys gekonnt aussteigen.

[21h54] Manning hat heute einen „Montana“-Audible im Köcher, und just im Moment danach zündet RB #27 Moreno den Brenner und lässt mehrere Patriots-Safetys aussteigen für einen 28yds-Lauf. McCourty greift ins Nichts.

[21h50] Drei Plays später kriegt Patriots-CB #26 Ryan ein Holding gepfiffen für nicht die Hälfte an Körperkontakt. Nicht ein Zehntel.

[21h46] Wieder so eine Crossing-Route des WR #88 Thomas, und Welker nimmt CB Talib per Bodycheck aus dem Spiel. Keine Flagge gegen Welker.

[21h43] Sie punten, und Denver muss tief hinten drin an der eigenen 6 beginnen.

Erstes Viertel

[21h40] Ende Q1. Ein ansatzweise guter Drive der Patriots zum Ende des ersten Viertels. Brady mit einem rattenscharfen Pass links raus für RB #34 Vereen, der haarscharf am „Pick-Six“ vorbeischrammt, aber Brady rasiert den Ball durch. Dann ein übler tiefer Ball für Edelman, der meterweit überworfen war (siehe vorigen Post). Kurz danach eine PI gegen die Pats, die im 3rd-und-20 einen merkwürdigen Kurzpass spielen, der überhaupt nichts bringt. Er resultiert in einem 4th-und-16, und es sah vor dem Gang in die Werbung aus als wollten die Pats es ausspielen.

[21h32] Tiefer Ball Bradys für einen meterweit offenen WR Edelman und Brady überwirft um locker 5m. Ein furchtbarer Ball. Phil Simms dazu:

„Sometimes you throw it so well, you overthrow your receiver by a few yards.“

[21h27] Denver 3, New England 0/Q1 3:43. 27yds-FG Prater. Der Drive: 10 Plays, 73yds, 4:07min. Angesichts der Leichtigkeit, mit der Denver hier die Eier bewegt, muss das Fieldgoal als Gewinn für die Patriots angesehen werden.

Denver spielt eine etwas untypische Offense heute, mit fast ausschließlich 4 WR bzw. einem TE #80 Thomas, der als Wideout aufgestellt ist. Man nutzt den mäßigen Passrush der Patriots und die tief stehenden Safetys. Das Matchup WR #88 Thomas gegen CB #31 Talib ist ein Alptraum für Talib ab dem Moment, ab dem er Thomas nicht an der Anspiellinie killen kann.

In der Pats-Defense schaut LB #91 Collins hellwach aus, aber der Rest ist nicht gut. #95 Jones scheint teilweise dreifach gedeckt zu werden. Die Lauf-Defense funktioniert, weil die Schotten dicht gemacht werden, aber es geht auf Kosten des Pass Rush. Resultat: Eine zahnlos Defense bisher.

[21h19] Nächstes 3’n’out für die Patriots. Im dritten Down geht Brady tief für #18 Slater, aber Slater kriegt gegen gute Deckung vom S #32 Tony Carter nicht beide Hände hoch. Sieht mir ein bissl aus, als würde Denvers Defense hier versuchen, New England zum Werfen (sic!) zu zwingen – mit Erfolg (für die Defense…).

Immerhin funktioniert der Punter: Punts für 60 und 55yds bisher.

[21h15] Ein guter erster Drive der Denver Broncos, die aber letztendlich nix gewinnen, denn New England startet nach dem Punt erneut an der eigenen 20.

Manning hatte 4/5 Completions für 39yds, aber das Laufspiel der Broncos wurde im Backfield abgewürgt. Die Pässe schauten aber smooth aus. Manning mit viel Tempo und extremer Spread-Offense gegen eine Pats-Defense, die bei Cross-Routen sehr verwundbar aussah, weil die Safetys tief standen.

[21h09] Sehr gebremster Start der Patriots. Brady eröffnet mit einem eher unpräzisen Kurzpass für #11 Edelman (Catch für 3yds). Dann Lauf und Incompletion bei einer schnellen In-Route für #10 Slater. Kein guter Beginn für die Pats und Punt.

[21h03] Sonnenschein und fast wolkenlos in Denver, aber wenn ich die Rauchschwaden des Feuerwerks im gleißenden Sonnenschein plus das Wehen der Fahnen richtig interpretiere, ist es ziemlich windig.

[20h30] In einer halben Stunde geht es los. Die Vorschau-Texte zum ersten Conference Finale des Tages, Denver Broncos vs New England Patriots, haben wir schon geliefert:

Gibt also genügend Lesestoff. Kickoff ist ca. 21h MEZ, live übertragen wird das Spiel bei SPORT1 US, im Gamepass und im ran.de-Stream, sowie für Österreich auch noch bei PULS 4.

Vor dem AFC-Conference Finale 2013/14: Denver Broncos – New England Patriots

Es mag der eine oder andere Wind davon bekommen haben, dass morgen, Sonntag, 19.1. die beiden Conference-Finals der NFL ausgespielt werden. Übrig geblieben sind dieses Jahr erstmals seit mehrere Jahren tatsächlich die „Big-Four“, die vier Teams, die nach Common-Sense als beste des Jahres galten. Aber das ist nichtmal der große Punkt. Es sind mehr die Ansetzungen. Zuerst zum AFC-Endspiel Denver Broncos (14-3, Sieger AFC West) vs New England Patriots (13-4, Sieger AFC East). John Fox gegen Bill Belichick. Peyton Manning gegen Tom Brady. HypeHypeHypeHypeHype.

Denver Broncos – New England Patriots

  • Kickoff: Sonntag, 21h MEZ
  • Live bei SPORT1 US, PULS 4, im NFL-Gamepass sowie im ran.de Stream.
  • Live-Einstieg ab 0h05 bei SAT.1
  • US-Kommentatoren: Jim Nantz/Phil Simms
  • Vorschau Herrmann: Broncos vs Patriots.

Ich halte mich für überwiegend hype-resistent. Minimum drei Viertel der Mainstream-Storylines in NFL, im Fußball, im Sport generell, über den Sport hinaus, gehen an mir für gewöhnlich relativ untangiert vorbei. Die Rivalität zwischen Peyton Manning und Tom Brady gehört nicht dazu. Sie wird von mir höchstens etwas „anders“ gefühlt als im Mainstream.

Peyton Manning und Brady waren die beiden dominierenden Spielerfiguren, als ich vor gut einem Jahrzehnt damit begann, mich mit dieser Liga und diesem Sport zu beschäftigen. Sie waren die dominierenden Gestalten vor sieben Jahren. Zwei der dominierenden vor drei Jahren. Zwei der dominierenden heute. Peyton Manning (NFL MVP 2003, 2004, 2008, 2009 und wohl 2013) und Brady (NFL MVP 2007, 2010) sind keine direkten Gegenspieler, aber sie werden für immer miteinander verglichen werden als die beiden prägenden Franchise-Spieler der beiden Standout-Franchises in der NFL (als Manning noch in Indianapolis spielte).

Sie haben unzählige Male gegeneinander gespielt. Fast immer waren es enge oder wichtige Spiele – ich habe schon vor drei Jahren darüber geschrieben, und der instant classic vom November 2013 war da noch Jahre entfernt. Man kann nicht alle Resultate an diesen beiden Spielern aufhängen, aber man kann die Geschichten doch in gewisser Form auf diese beiden reduzieren. Es ist keine Rivalität der bösen Worte, der feindlichen Vibes, der lauten Sprüche. Es sind zwei Spieler, die sich in all ihren Statements fast immer und fast ausschließlich auf den Sport beschränkt haben.

Beide haben so grundverschiedene und doch ähnliche Geschichten. Manning ist der Sohn eines NFL-QB, schon als kleiner Zögling von seinem Daddy Archie zum Quarterback herangezüchtet. Manning war der unumstrittene Superstar-QB am großen College Tennessee. Manning war der Top-Draftpick und designierte künftige Star-QB der Indianapolis Colts. Manning holte statistische Rekorde und MVPs, aber brauchte lange um seinen ersten Titel zu holen. Manning ist trotz seines eher trockenen Charakters ein bekanntes Werbegesicht in den Staaten. Manning ist mit seinem College-Sweetheart verheiratet.

Tom Brady kommt aus der Familie von Otto Normalverbraucher. Seine wahre Leidenschaft als Bub war Baseball. Er war auch ein Quarterback an einem großen College, bei Michigan. Aber dort versuchte man, ihn trotz guter Leistungen stets abzusägen. Er rutschte im NFL-Draft erst kurz vor Schluss in der sechsten Runde noch zu den Patriots. Er kämpfte sich vom unteren Ende des Depth-Charts hoch und kam erst durch Zufall in die Starter-Rolle. Er holte erst die Superbowls, und holte seine Statistik-Rekorde erst in späteren Jahren. Er ist trotz Werbegesicht nur begrenzt in TV-Ads präsent. Brady schleppte die Schnitten reihenweise ab. Verheiratet ist er heute mit Supermodel Gisele Bündchen.

Manning ist der Quarterback, der in der Post Season stets daran erinnert wird, dass er nicht der größte „Gewinner“ unter der Sonne ist. Das mag in Ergebnissen stimmen (Manning verlor 11 seiner 21 Playoffspieel), aber rein leistungstechnisch schmiert Brady größer ab. Aber Brady ist der „Gewinner“. Brady ist der QB, dessen Conference-Finalqualifikation sich heute genau „angemessen“ anfühlt: Es ist eine durchschnittliche Saison. Das ist richtig: Brady, 12te Saison als Starter: 3x Superbowl-Champ, 2x Superbowl-Verlierer, 2x Halbfinalverlierer, 2x Divisional-Verlierer, 1x Wildcard-Verlierer, 1x an der Playoff-Qualifikation gescheitert, und jetzt wieder fürs Halbfinale qualifiziert. Brady erreicht im Schnitt in seiner Karriere das Conference-Finale!

Manning gegen Brady ist so großartig, weil es die beiden größten Stars des heutigen American Football sind. Weil sie Hormonschwangerschaft auskommen. Weil sie… schlicht die besten waren, und das für extrem lange Zeit, und sie noch heute zwei der besten sind.


Auch 2013/14 sind Manning und Brady noch die treibenden Kräfte hinter ihren Offenses. Bei Manning ist das offensichtlich. Brady hatte heuer das wackeligste Jahr seit langem, aber er hatte auch lange nicht mehr einen so banalen Support-Cast:

  • WR #11 Julian Edelman, 111 Catches in 160 Anspielen, 1140yds, 6 TD und nur 21% tief angespielt.
  • WR #80 Danny Amendola, 57 Catches in 88 Anspielen, 2 TD und nur 16% tiefe Anspiele
  • TE #47 Michael Hoomanawanui, 13 Catches in 20 Anspielen, 4 TD, 5% tiefe Anspiele
  • „RB“ #34 Shane Vereen, 49 Catches, 443yds, 3 TD
  • RB #38 Bolden, 21 Catches, 152yds.

Gronkowski (33% tiefe Anspiele), Dobson (36% tiefe Anspiele) und Thompkins (27% tiefe Anspiele) sind längst aus diversen Gründen nur mehr Randerscheinungen. Das Laufspiel war in New England eh fast immer effizient, wobei man „effizient“ nicht zwingend mit „gut“ gleichsetzen sollte.

„Effizient“ kann auch sein „bringt Output bei guten Rahmenbedingungen“. „Gut“ wäre eher „bringt Output die Rahmenbedingungen nicht beachtend“. Die Herrschaften RB #29 Blount (177 Carries, 938yds, 11 TD, 47% Success-Rate) und RB #22 Ridley (192 Carries, 825yds, 9 TD, 44% Success-Rate) liefern meistens so, wie dem Durchschnitt nahe Running Backs in der NFL so liefern: Gut, wenn es die Rahmenbedingungen erlauben, teilweise in der Lage, selbst ein Yard aus dem Nichts zu generieren, aber keine klassischen Arbeitstiere. Ein als sehr exzellent wahrgenommenes Patriots-Laufspiel, aber kein Back mit mehr als 1000yds: Mehr „Patriots-Way“ geht nicht.

Einen Punkt, den man nicht vernachlässigen sollte: Die Patriots können werfen. Sie hatten eine ganz üble Phase zu Saisonbeginn, aber seit ziemlich genau Mitte Oktober ist das eine der besten Pass-Offenses in der Liga. Selbst nach Gronkowskis erneutem Verletzungsausfall büßte Brady kein Jota an Effizienz ein; es bleibt allerdings die Sorge, ob die Patriots imstande sind, ihren Stiefel auch dann runterzuspielen, wenn der Gegner es schafft, das Kurzpassspiel etwas einzudämmen – ein schwieriges Unterfangen, aber kein unmögliches, selbst wenn der Gegner wie Denver auf den meilenweit besten Passrusher Von Miller sowie einen der besten Deckungs-CB Chris Harris (beide Kreuzbandriss) verzichten muss. Eine Offense, der ein tiefes Element abgeht, bricht leichter ein als eine, die eins hat. Das haben die Patriots in den letzten Jahren häufig schmerzvoll im Jänner erlebt. Und John Fox und sein DefCoord Del Rio sind Abwehrfüchse, die, wenn sie eines perfektioniert haben, dann wissen, wie man ein gefährliches Laufspiel einbremst.


Patriots-Offense und Broncos-Offense sind vom Style her gewiss verschieden, aber der gesamte Output ist bei beiden frappierend ähnlich:

  • Denver spielte heuer 192 Offense-Drives, New England 191.
  • Denver mit nur 16% three’n’out (#2 ligaweit), New England mit 19% (#3 ligaweit).
  • Denver mit 38.2yds/Drive (#2 ligaweit), New England 33.7yds/Drive (#7 ligaweit).
  • New England kaschiert dies mit der um 2yds besseren Starting Field Position.
  • Beide mit 6.1 Plays/Drive.
  • Sekunden pro Play: Beide mit im Schnitt 24.7sek zwischen den Snaps.

Beide punten wenig (Denver nur in jedem dritten Drive). Der große Unterschied kommt in den Punkten zustande (Denver erzielte einen neuen Punkterekord mit 606 über die Regular Season), aber der Unterschied ist letzten Endes: Denver beendet mehr Drives mit Touchdowns. New England schließt jeden fünften Drive mit Field Goals ab, Denver beendet 37 von 100 Drives mit TD. Beide Werte sind in ihren Kategorien Spitzenwerte. Rate mal, wer glücklicher damit ist.


Die Broncos-Offense macht mir Angst. Manning fährt mit 7.8 NY/A über den Gegner drüber. Er hat vier Anspielstationen, die praktisch die gesamte Workload tragen: Die beiden Thomasse, Decker und ex-Patriot Welker sind verantwortlich für 77% der Yards. Mannings Präzision und vier gutklassige Anspielstationen? Dieses Quartett allein ist fast nicht aus dem Spiel zu nehmen. Dazu gesellt sich dieses Jahr aber auch ein starkes Laufspiel, das die Patriots schon im ersten Spiel komplett mit über 200yds überlief. RB Moreno spielt die Saison seines Lebens, RB Montee Ball macht eigentlich immer einen recht flotten Eindruck, wurde aber teilweise arg wenig eingesetzt.

New England hat dank zahlreicher Verletzungen eine der wackeligsten Lauf-Defenses. Ohne zusätzliche Verstärkung der „Box“ dürfte es für die Herrschaften wie DT Jones oder DT Siliga eine Herkulesaufgabe werden, Morenos eingestreute Carries zu stoppen. Aber dann fehlen diese Jungs hinten in der Deckung.

Was tust du als Defense dagegen? Laufspiel kannst du dem Gegner eigentlich nicht ohne weiteres anbieten, da es der risikoloseste Weg ist, zum Erfolg zu kommen. Aber verstärkst du die Front-Seven mit einem Safety, öffnest du einem WR #88 Demariyus Thomas „hinten“ alle Scheunen für 25yds-Catches. Es hat was von Jänner 2005, als eine ähnlich dezimierte Pats-Defense gegen eine ähnlich rekordträchtige Manning-Offense (damals 49 Pass-TD für Manning) antrat – und diese dann auf drei Punkte hielt. Das ist bis heute eines der herausragenden Abwehrspiele seit ich Football verfolge. ES war allerdings im Schneegestöber von Foxboro, und morgen soll es in Denver vergleichsweise gesittete Witterungsverhältnisse geben.

Es wird einen erneuten sensationellen GamePlan von Belichick und seinem Defense-Coachingstaff brauchen, um Denver in deren Stadion einzubremsen. Ich bin mir nicht sicher, ob sie ausreichend Personal und Tiefe dafür haben. Ich bin allerdings sicher, dass Belichick noch ein Karnickel im Ärmel hat.


Die Broncos sind zu favorisieren. Es spricht so vieles für sie: Sie haben die bessere Offense, sie eine Defense, die zumindest trotz allem noch eine Spur besser aufgestellt ist um den Stärken des Gegners zu begegnen. In beiden Mannschaftsteilen sind sie trotz einiger wichtiger Ausfälle (Miller, Harris) gesünder, tiefer besetzt. Sie haben den Heimvorteil. Die Wettbüros sehen Denver mit 4-5 Punkten vorn, mein Power-Ranking sah einen 7pts-Vorteil für die Broncos und empfiehlt entsprechend, auch gegen den Spread auf den Favoriten zu setzen.

Ein Patriots-Sieg würde niemanden vom Hocker reißen, aber das Gesamtpaket und die Ausgangslage vor dieser Partie sollten pro Denver sprechen und damit für die siebte Superbowl-Qualifikation für die Broncos.