Nach der Offense wird heute und morgen die Defense in der Free Agency kurz vorgestellt.
Defensive Tackles
Ich verweise noch einmal auf den Eintrag vom März – einige (Rogers, Stroudt) haben mittlerweile neue Teams gefunden. Dazu kommt noch Pat Williams, dessen Größe sich vor allem zahlenmäßig in Minnesotas Lauf-Defense wiederschläft. Diese Statistik dürfte Stammlesern mittlerweile hinreichend bekannt sein, aber sie ist einfach frappierend – es ist die Lauf-Defense der Minnesota Vikings (yds/carry):
2003 4,9yds/Lauf
2004 4,6yds/Lauf
2005 4,0yds/Lauf (erstes Jahr mit Pat Williams)
2006 2,8yds/Lauf
2007 3,1yds/Lauf
2008 3,3yds/Lauf
2009 3,9yds/Lauf
2010 3,9yds/Lauf
Bekannt ist auch der Name von John Henderson, einstiger Pro Bowler in Jacksonville und zuletzt in Oakland integraler Bestandteil einer Würfegriff-Defense. Sein Wert dürfte durch zahlreiche Verletzungsprobleme um einiges geschmälert werden. Ganz interessanter Mann: San Franciscos Aubrayo Franklin, bei dem ich geneigt war von „jüngerer Generation“ zu schreiben, der aber tatsächlich schon Ü30 ist – und trotzdem einen massiven Vertrag kassieren dürfte. Franklins Wert ist in keiner Statistik ablesbar, aber der Ruf des „two-gap“ NT dürfte Millionen wert sein. „Two gap“ heißt: Spielt nicht bloß 1-gegen-1 gegen den Center, sondern kriegt auch Zugriff auf den Running Back.
„Jüngere Generation“ ist korrekt für Seattles Brandon Mebane. Ein völlig unbekannter Name, der sich aufgrund der konstant hohen Wertschätzung bei Pro Football Focus aus der grauen Masse heraushebt.
In Sachen Trades kann ich mir einen Albert Haynesworth vorstellen.
Defensive Ends
Zwei Namen stechen sofort heraus: Ray Edwards (Minnesota) und Charles Johnson (Carolina), die eines einst: Sie standen lange Zeit im Schatten anderer (Allen, Peppers), sind beide noch jung (26 respektive 25 Jahre alt) und beide schwer zu blockende Pass Rusher auf dem aufsteigenden Ast. Bei Edwards geht man von einem Mannschaftswechsel aus, aber bei beiden gilt: Der neue Vertrag wird richtig schwer. Aufsteigender Ast gilt auch für Cliff Avril (Detroit), der aber RFA-Status genießt und somit recht sicher bleiben wird.
Eher auf dem absteigenden Ast sind die beiden Jets Shaun Ellis und Trevor Pryce, beide Mittdreißiger. Sie sollen dem Vernehmen nach tatsächlich N.Y. verlassen (müssen), aber irgendwo sorge ich mich dann doch um die nötige Kadertiefe bei den Jets.
Alteisen gilt auch für die Ends Raheem Brock, Cullen Jenkins und Jason Babin, die alle seit Jahren mehr oder weniger konstante Leistungsträger für diverse Teams waren und alle Varianten von Defenses gesehen haben, von 3-4 bis 4-3 und wieder zurück.
Linebackers – Olbs und Sams, Ilbs und Mikes
Haufenweise bekannte Namen, die man nicht so recht einschätzen kann. Steve Tulloch von den Titans ist nicht nur jung (26), sondern mit fünf Saisons auch schon recht erfahren – gegen ihn spricht seine breakout season 2010/11, zufällig genau in dem Jahr, vor dem sein Vertrag auslief. Solche Spieler tendieren oft dazu, nach dem Kassieren der big bucks wieder auf Normalmaß gestutzt zu werden.
Jung, dynamisch und variabel sind auch Paul Poluszny (Bills), Quincy Black (Buccs), James Anderson (Panthers) und Justin Durant (Jags). Bei Anderson spielt der Zusatzfaktor Thomas Davis mit, der ebenso FA ist und von einer Kreuzbandverletzung zurückkehrt.
Von der älteren Garde sind Akin Ayodele (Bills), der ewige Runningback-Schreck Takeo Spikes (49ers), Mike Peterson (Falcons) und Dhani Jones (Bengals) vertragslos. Spikes sollte auf alle Fälle bleiben.