Der Head Coach hat im College Football eine noch größere Strahlkraft als das Pendant in der NFL: Er ist als General-Manager, Chef-Recruiter, Coach und Lehrer auch offiziell auch im Bildungsauftrag der Universität unterwegs. Der Head Coach ist so viel wie die wichtigste, ja zentrale Figur eines jeden College-Footballprogramms. Daher lohnt sich vor Start jeder College-Football Saison auch ein Blick auf die Änderungen auf den Trainersesseln. Weiterlesen
Jimbo Fisher
Florida State Seminoles | 2016/17 Vorschau
Die Florida State Seminoles haben sich unter Head Coach Jimbo Fisher zu einem der beständigsten Teams im College Football entwickelt. Nach vielen Jahren, in denen jedes Jahr überflüssigerweise 2-3 Partien einfach abgeschenkt wurden, stehen in den letzten fünf Spielzeiten sensationelle 58 Siege zu Buche, darunter der National Title von 2013/14. Weiterlesen
Florida State Seminoles vor der Saison 2014/15
Die Florida State Seminoles sind regierender Landesmeister im College-Football und gehen als solcher trotz einiger Änderungen im Kader wieder als großer Favorit auf die National Championship in die anstehende Saison. Dass es überhaupt so weit gekommen ist, daran hatten viele schon gar nicht mehr geglaubt. Weiterlesen
BCS National Championship 2014 Preview: #1 Florida State Seminoles – #2 Auburn Tigers
Heute Nacht, ab 02h30 (live bei SPORT1 US und im ESPN-Player), findet in der altehrwürdigen Rose Bowl Schüssel in Pasadena (Kalifornien) das letzte BCS National Championship Game ever statt (ab nächstem Jahr: Playoffs, Baby!). Die Ansetzung hat einen gewissen Charme: #1 Florida State Seminoles (13,0 ACC-Champ) vs #2 Auburn Tigers (12-1, SEC-Champ). Sie hat Charme, weil sie relativ unerwartet kommt und sich relativ „neu“ anfühlt.
Es ist für einmal nicht das Duell SEC gegen Pac-12, oder Big 12, oder SEC gegen SEC oder SEC gegen Notre Dame. Die Auburn Tigers kommen zwar aus der alles dominierenden Conference der letzten Jahre, der SEC, und standen zuletzt vor erst drei Jahren im Endspiel (und gewannen), aber das nahm man damals wie heute als eine Art „New York Giants Freak-Lauf“ wahr. Auburns Final-Run diesmal kommt ebenso überraschend.
Dazwischen lagen zwei horrende Jahre für diese Uni, inklusive des Total-Absturzes 2012. In der Folge wurde bei Auburn reiner Tisch gemacht, der Meistercoach von 2010 Gene Chizik entlassen, und mit Gus Malzahn der OffCoord des damaligen Meisterteams als Head Coach zurückgeholt und installiert. Malzahn steht für spread-run option Offense im Angriff, und mit solchem walzte sich seine Mannschaft erst unauffällig, dann als dark horse, dann als „Team of Destiny“ durch die Saison. Im November verbündeten sich die Tigers dann mit Schutzengeln gegen Georgia, und als sei das nicht genug auch noch in der einmaligen, einzigartigen Iron Bowl 2013 gegen die damalige #1 Alabama:
Florida State ist ein anderes Kaliber. Die Seminoles waren in den 80er und 90er Jahren eine absolute Macht im College-Football, aufgebaut von der Trainerlegende Bobby Bowden, aber mit Bowdens zunehmender Vergreisung in den 2000ern versank auch FSU immer weiter im Mittelmaß. Seit 2007 wurde Bowden der dynamische, junge OffCoord Jimbo Fisher als Headcoach in spe zur Seite gestellt, aber Bowden weigerte sich jahrelang beharrlich, seinen Rücktritt einzureichen. So kam es vor vier Jahren zu einer relativ abrupten, offiziell mit „Rücktritt“ überschriebenen Hinauskomplimentierung des Bobby Bowden, und Fisher übernahm das Zepter in Tallahassee.
In Fishers ersten Amtsjahren standen die Noles jahrelang für das Eine: Große Erwartungen, große Enttäuschungen. Nicht, dass FSU eine schwache Mannschaft gestellt hätte, nein, es war vielmehr das Problem „die PS nicht ganz auf den Boden bekommen“: Ein oder zwei Spiele wurden stets verloren. Bis heuer.
Chris B. Brown hat bei Grantland.com einen schönen Artikel geschrieben darüber, wie Jimbo Fisher in den vier Jahren am Ruder die Florida State Seminoles wieder zu einer großen landesweiten Macht gebaut hat:
Darin schildert er die Denke des Jimbo Fisher, der einst als Schüler Nick Sabans dessen Ideen weitergesponnen hat: Recruiting ist wichtig. Hole dir die besten Athleten, und du wirst gewinnen. Fisher als Offensivgeist verfolgt dabei die eher unkonventionelle Methode, in erster Linie Abwehrspieler an die Uni zu holen, im Vertrauen darauf, dass er die Offense mit seinem Coaching hinbiegen wird. Mit wenigen Ausnahmen: Drei bis vier Super-Athleten braucht Fisher für seine Offense. Das ist die Alabama-Methode, und diese Alabama-Methode darf heute nicht gegen das echte Alabama das Endspiel bestreiten, sondern gegen dessen Erzfeind, Auburn.
Florida State Seminoles 2013/14
Alle zur Verfügung stehenden Metriken legen den Schluss nahe, dass wir es bei den Seminoles 2013 mit der vielleicht dominantesten Mannschaft der letzten Jahre zu tun haben, den mehrfachen Titelträger Alabama eingeschlossen. Der Schedule von Florida State ist als ACC-Uni zwar nicht der allerheftigste, aber FSU dominierte ihn deutlich: Der durchschnittliche der 13 Siege beträgt 42 Punkte. Zweiundvierzig. Und es wäre nicht so, dass man gegen eine Sunbelt Conference gespielt hätte.
Das Gesicht, der Superstar, ist der Freshman-QB #5 Jameis Winston, aktueller Gewinner der Heisman-Trophy trotz undurchsichtigen Vergewaltigungsanschuldigungen. Winston stieß letztes Frühjahr schwer gehypt zur Mannschaft, und alle glaubten, er könne dem Buzz nicht standhalten – eine eigentlich „logische“ Annahme. Aber dann passierte, was niemand erwartet hatte, und Winston übertrumpfte die Erwartungen. Er pulverisierte sämtliche Rekorde. Würde Winston in den Draft gehen, er wäre der #1-Pick. Er wirkt für einen 19jährigen Frischling sehr reif, mit seiner Granate von Wurfarm auch mächtig als Waffe für ein tiefes Spiel.
FSUs Offense ist aber nicht bloß Winston. Das RB-Trio Wilder/Freeman/Williams (zusammen 36.5 Rushes/Spiel für 5.7yds/Carry) und der WR/TE-Corp um die künftigen NFL-Picks Benjamin/Shaw/Green/O’Leary (Benjamin/Shaw jeweils mit „nur“ um die 50 Catches für um die 950yds) bürgen für große Tiefe im Kader und dürften gegen die Auburn-Defense durchaus den einen oder anderen Touchdown auf das Tablett bringen.
Die Noles-Defense verlor in den letzten Jahren etliche 1st und 2nd-Round Draftpicks in die NFL (DE Björn Werner, DE Carradine, CB Rhodes…), und gehört diesmal dennoch wieder zu den besten im Lande. Der herausragende Spieler ist DB #20 Lamarcus Joyner, der für manche NFL-Scouts zu klein gewachsen ist um es in der NFL zu schaffen, aber wer Joyner am College spielen sieht, dem dürften die Augen aufgehen.
Das schwierige an der FSU-Defense: Die Schwachstelle ist nicht eindeutig ausfindig zu machen. Nach Advanced-Metrics wie FEI oder S&P von Football Outsiders ist man die #3 in Standard-Downs (z.B. 1st-und-10), die #6 in Pass-Downs (also 2nd/8 oder 3rd/5 oder 4th/5 und schlimmer), und die #5 in Laufspiel-Downs.
Auburn Tigers 2013/14
Eines hat Florida State dieses Jahr aber noch nicht gesehen: Ein Laufspiel wie jenes von Auburn. Die Tigers haben keine Scheu, ihr von Gus Malzahn kreiertes und weiterentwickeltes spread option Offense-System eiskalt durchzuziehen. Sie laufen im Schnitt 52x pro Partie und erzielen pro Lauf 6.5yds. Geworfen wird bei Auburn nur 20x/Spiel. Auch hier liefert Chris B. Brown bei Grantland die hervorragende inhaltliche Tiefe hinter dem Design der Tigers-Defense:
The backbone of Auburn’s current rushing attack has been an amped-up version of the zone-read, which gives Marshall as many as four options: (1) throw a receiver screen, (2) hand it to Mason, (3) keep the ball, or (4) keep the ball and then toss it to a receiver who can sit in an open area of the defense if the man covering him comes up for the run — a form of the quadruple-option.
Quelle: The Making of a Modern-Day Guru (Chris Brown).
Malzahn gilt als einer der markantesten Offensiv-Köpfe Amerikas, schon lange vor seiner Zeit bei Auburn. Man kann sich das wirklich mal gut durchlesen, wenn man weitergehend am American Football interessiert ist. Malzahn ist im Gegensatz zu Jimbo Fisher (Fokus auf Recruiting und perfekte Umsetzung) mehr der Bastler, der sich über sein Offense-Scheme definiert.
Der Motor der Offense ist RB #21 Tre Mason (283 Rushes, 1621yds, 22 TD), ein wendiger, quicker Back, den man allzu lange unterschätzte. Aber der Star ist trotzdem ein anderer: QB #14 Nick Marshall, letztes Jahr noch ein Defensive Back im Kader, der nur aufgrund der akuten QB-Not umgeschult wurde, und heuer als gemachter Mann dasteht: Marshall erlief über 1000yds, und machte 1700 Pass-Yards, und vor allem: Vermeidet die großen Böcke.
Durch die Bank ist Auburn eine eindimensionale Offense: Man ist nach selbiger S&P-Metrik die #3 in Rushing-Downs, aber wenn es mal eng wird und man zum Werfen gezwungen wird, ist man „nur“ die #21 nach Effizienz. Okay, Auburn läuft im Zweifelsfall auch im 3rd-und-10, aber wie erfolgreich das gegen eine der besten Defenses der Saison ist, steht auf einem anderen Blatt.
Auburns Abwehr ist der andere Knackpunkt: Wie gut ist diese Defense wirklich? Sie wurde zuletzt von einem ersatzgeschwächten Georgia und von Mizzou platt gemacht, und auch Alabama klopfte in besagter Iron Bowl immer und immer wieder in der RedZone an. Allein, Auburn konnte mit mehreren Stands antworten.
Wie klar ist Florida State favorisiert?
SRS sagt: „Mit 12.5 Punkten“. Das wäre eine heftigst klare Favoritenstellung pro Seminoles. Die Wettbüros eröffneten ihre Lines bei runden 8.5 Punkten. Wie man es dreht und wendet, alle sehen Florida State vorn. Diese Mannschaft sieht zu dominant, zu komplett aus, als dass man sie gegen ein Auburn verlieren sieht, ein Auburn, das dieses Jahr gleich mehrmals das Schicksal anrufen musste, um überhaupt hierhin zu kommen.
So oder so kann man ein unterhaltsames Spielchen erhoffen: Florida State scheut sich nicht, auch spektakuläre Plays auszupacken, und schon allein dieser unbeschwert aufspielende QB Winston ist immer einen Blick wert. Im Gegensatz ist Auburns Offense-System qua Design ein Hingucker.
Florida State als klarer Favorit, aber Spaziergang dürfte es keiner werden.
The Countdown, T-minus 8: Florida State Seminoles
The Countdown
#8 Florida State Seminoles.
ACC, Atlantic Division.
2012: 12-2.
Die Florida State Seminoles gehören zu den bekanntesten Mannschaften in den Vereinigten Staaten, obwohl sie nicht auf denselben Rucksack an Tradition verweisen können wie beispielsweise Nebraska, Alabama oder Notre Dame. Berühmt sind die „Mighty Noles“ vor allem wegen eines sagenhaften Laufes in den 80er und 90er Jahren, als sie unter der Trainerlegende Bobby Bowden 14x (!) in Folge in den AP Top-5 abschlossen – eine Serie, die keine andere Uni auch nur annähernd jemals erreichte.
Wie es so ist, wenn eine Legende zu lange an ihrem Lebenswerk festhält und niemand die Schneid hat, sie abzusägen, ging es mit den Noles in den 2000ern ziemlich abwärts. Die PK-Auftritte des greisen Coaches Bowden in dessen letzten Amtsjahren gehörten zu den bizarreren TV-Momenten. Erst Anfang 2010 wurde der damals 82jährige Bowden von seinem Zögling Jimbo Fisher als Head Coach abgelöst. Seither geht es kontinuierlich bergauf.
Fisher hat kein schweres Leben, was das Recruiting im unendlich tief besetzten Highschool-System Floridas angeht: Viele der besten Talente werden noch immer von der Marke „Florida State University“ angezogen und zieht es nach Tallahassee. Für Fisher geht es viel mehr darum, wieder ein Produkt auf das Feld zu bringen, das den Erwartungen des erfolgsverwöhnten Publikums entspricht. Die Leute wollen einen „Winner“, und sie wollen ihn jedes Jahr.
Fisher gewann letzten Herbst erstmals die Atlantic Coast Conference und beendete das Jahr 12-2, aber so richtig glücklich war niemand. Schließlich sollte 2012 „das Jahr“ sein, ein Herbst, in dem etliche Supertalente ihr letztes College-Jahr absolvierten, ehe es in die NFL geht. Letztlich scheiterte man an den hohen Erwartungen, weil zwei eher unnötige Pleiten eingebaut wurden – Pleiten, die schon zur Folklore von Fishers Mannschaften gehören.
Jetzt also 2012.
Die Offense
Da schickte FSU zuletzt in Chris Ponder und E.J. Manuel zwei Erstrundenpicks auf Quarterback in die NFL, und trotzdem ist niemand so richtig besorgt. Das liegt vornehmlich am neuen Starting-QB, einem Freshman (!), Jameis Winston, einem schwarzen Scrambler, der nebenbei als zweites Hobby richtig gut Baseball spielt und von dem man ganze Wunderdinge erwartet. Wie gut Winston wirklich ist, wird sich zeigen, aber man sollte nicht erwarten, dass er sofort in Manziels Sphären aufgeigt. Auf alle Fälle ist Winston aber ein sehr ulkiger Charakter, immer für einen flotten Spruch gut und gilt als sehr gewinnender Typ.
Winston wird in Jimbo Fishers Offense unter Garantie nicht sofort von der Leine gelassen. Aber er hat neben einer sehr gut aufgestellten Offense Line auch noch gewaltige Skill-Player: RB James Wilder jr. und RB Devonta Freeman dürften eines der besten RB-Pärchen im Lande bilden und selbst die Ersatzleute dahinter gelten alle als Supertalente. FSUs Laufspiel dürfte eines der besten sein. Und bei den Wide Receivers haben die Noles seit etlichen Jahren einen Corp beisammen, der so breit ist, dass die Jungs aus 50m Entfernung nicht alle aufn Bildschirm passen.
Fragezeichen ist allerdings das Coaching: Der OffCoord James Coley ging frustriert nach Miami/FL, weil er bei FSU keine Spielzüge ansagen durfte. Und die Positionstrainer auf RB und QB sind beide ebenso weg. Fisher steht bei mir im Ruf, etwas zu zögerliche Calls zu machen und die Offense eher zu viel zu knebeln.
Die Defense
Die Seminoles-Defense galt in den letzten beiden Jahren als fantastische Einheit, als einer der drei, vier besten im Lande. Nun ist mit Mark Stoops der DefCoord weg, und zudem die Positionscoaches auf DL und LB. Auf Spielerseite sind vor allem die Abgänge von DE Björn Werner, DE Cornelius Carradine und CB Xavier Rhodes zu beklagen. Wer den Draftprozess auf diesem Blog verfolgt hat, wird die Namen wiedererkennen: Alle drei waren hoch gedraftete Jungs. Einen solchen Talentabfall kannste nicht per Knopfdruck vergessen machen, nichtmal im Talenteschuppen Florida.
Linebackers und Defensive Backfield sind noch immer überladene Units mit etlichen künftigen NFL-Profis (vor allem der FS/CB Lamarcus Joyner ist ein Mann, den ich aufgrund seines Potenzials seit Jahren anhimmle), aber „vorne“ in der Defense Line, da gibt es schon einige Bedenken: Von den 35 Sacks der Noles sind allein in Werner und Carradine 24 (!) abhanden gegangen. Das Tackle-Pärchen Tim Jernigan/Demonte McAllister dürfte noch gut gegen den Lauf sein, und der Sophomore-DE Mario Edwards war ein Highschool-Talent, das die Scouts an allen großen Unis sabbern ließ, aber hinter diesem Trio wird es schnell seeeeehr dünn. Da sind die Noles eine Verletzung oder zu viele Spiele down to the wire davon entfernt, dass die geringe Kadertiefe böse zuschlägt.
Ausblick
Die BCS-Titelchancen für FSU sehe ich eher gering. Vielleicht kriegen die Noles sogar schon in der Atlantic Coast Conference ein Problem, denn sie müssen das schwierigste Spiel auswärts bei den Clemson Tigers bestreiten. Verliert man dort, dürfte ein Einzug ins ACC-Finale fast unmöglich werden. Das zweite große Spiel der Saison ist der „Sunshine-Showdown“ gegen die Florida Gators am Thanksgiving-Wochenende, das viel Prestige enthält, aber nur dann wirklich relevant ist, wenn die Noles dann – rein hypothetisch jetzt – mit 11-0 anreisen. Wahrscheinlicher ist aber, dass FSU bis dahin das eine oder andere Spiel abgeschenkt haben wird. Blickt man sich die Rankings in den Staaten so an, erwartet eigentlich auch niemand einen Durchmarsch der Seminoles. Nicht in diesem Jahr.
Neues Jahr, altes Lied, altes Leid. Nur die Hoffnung bleibt.
Die Anhänger dieser Mannschaft sind es seit Jahren gewohnt. Meine Freunde, die das ganze schon länger verfolgen, mussten es in der Blütezeit in den 1990er Jahren auch fast jedes Jahr erleben: Florida State verliert ein Footballspiel, obwohl hoch favorisiert, obwohl Titelanwärter, obwohl niemand auch nur die Möglichkeit einer Niederlage in Betracht zieht.
Am Samstag hat der Fehlerteufel wieder zugeschlagen: Die Seminoles verloren beim Divisionskonkurrenten North Carolina State, in deren Stadion in Raleigh, knapp, 16-17. Wie knapp die Niederlage war, interessiert keinen. Der Punkt ist: Die Noles haben sich mal wieder nach vielen Monaten voller Vorfreude und viel Hype vorzeitig und gegen einen klaren Außenseiter aus dem Titelrennen in der Bowl Championship Series verabschiedet.
Und das bringt auch Head Coach Jimbo Fisher ins Kreuzfeuer, denn auch im College Football gilt: Leitende Angestellte werden für solche Pleiten gefeuert. Es war nicht zum ersten Mal. Fisher verlor in seinem dritten Mal zum fünften Mal ein Spiel, in dem die Noles mit mehr als zwei Touchdowns favorisiert waren.
Gegen N.C. State hatte alles so gut begonnen. In der ersten Halbzeit lieferte die Defense eine große Vorstellung, das Wolfpack blieb punktelos. Der Angriff der Noles konnte Drive für Drive erst in der Red Zone gestoppt werden, aber genau das war entscheidend. Viermal waren die Noles dort. Nur einmal holten sie die ganze Beute. Nur 16-0 Führung zur Pause, aber niemandem schwante Böses.
Im dritten Viertel hatte N.C. State scheinbar schon aufgegeben, als der Head Coach Tom O’Brien trotz des hohen Rückstandes und nach einem langen und schwierigen Drive nur ein Field Goal kicken ließ. Aber danach wurde es bitter.
Der Quarterback E.J. Manuel gab das Signal zum Kollaps, warf eine Interception, erst die zweite in diesem Jahr, und keine zwei Augenblicke später war der Anschluss geschafft: 10-16 in einem Spiel, das alle schon abgehakt hatten.
Eine Mannschaft voller Selbstvertrauen hätte das weggesteckt, sagen meine Freunde. Aber die Florida State Seminoles 2012 sind keine Typen, die den Seminoles aus den Neunzigern das Wasser reichen kann und vor lauter Selbstvertrauen die Spiele wegschenkte. Die Seminoles von Jimbo Fisher wurden nervös, und Fisher war nicht unschuldig.
Direkt auf den Touchdown folgte ein guter Angriff. Florida State war in der Red Zone, mal wieder, aber diesmal wurde Manuel beim Third Down gesackt, für minus 15 Yards. Und Jimbo machte eine folgenschwere Entscheidung. Die F.S.U. an der NCSU 34 UND JIMBO SAGTE EINEN PUNT AN! So viel Angst übertrug sich auf das Team.
Die Defense wehrte sich noch mit Händen und Füßen, aber die Offense hatte fertig. Kurz vor Schluss blockte N.C. State einen Punt und zwei verwertete Fourth Downs später brachte Mike Glennon den entscheidenden Pass zur schockierenden Niederlage der Florida State Seminoles an.
F.S.U. ist mal wieder draußen aus dem Rennen um den BCS-Kristallpokal. Die Saison könnte noch bitterer werden, weil sie nun in der eigenen Division hinter N.C. State zurückgefallen ist. Die Hoffnung bleibt. Denn N.C. State ist auch kein sicherer Kandidat, dem man zutraut, alle verbleibenden Spiele zu gewinnen.
Für F.S.U. bleibt also die Hoffnung auf den Trostpreis. Für FSU bleibt die Hoffnung auf ein A.C.C.-Finale. Vielleicht sogar gegen die Miami Hurricanes. Das würde die Saison dann vielleicht doch noch retten.
Florida State Seminoles 2012/13 Preview
Die Florida State Seminoles sind keines der ganz traditionellen Programme im College Football, aber dank einer glanzvollen jahrzehntelangen Zeit unter dem Head Coach Bobby Bowden (inklusive 14jährigem ununterbrochenem Lauf an Top-5 Rankings!) und einer szenereichen Fanszene in der Hauptstadt von Florida, Tallahassee, einer der ganz großen Namen. Und FSU ist das Äquivalent zum FC Arsenal im Fußball: Ein Versprechen jahrein-, jahraus, nur um in schönster Regelmäßigkeit zum Saisonende als gescheitert erklärt und für die Zukunft als gigantischer „Sleeper“ gefeiert zu werden. Ein Kreislauf seit Jahren, und besonders wahr seit der Machtübernahme von Jimbo Fisher nach Ende der Bowden-Ära.
2011/12 war typisch: Viel Buzz, große Leistungen, aber am Ende mit vier knappen Niederlagen enttäuschend auf 9-4 abgestürzt. Das soll aber nicht zu viel täuschen: Gegen Oklahoma kann man immer mal verlieren und alle anderen Pleiten waren fünf Punkte und weniger. Man werfe den Mixer an und gebe richtiggehende richtige Verletzungsserien auf Quarterback, Offensive Line und Defensive Backfield dazu, und schwupps ist da ein BCS-Kandidat in the making.
Bevor ich es eben von der Festplatte gelöscht hab, hatte ich mir nochmal Ausschnitte aus den Partien gegen Oklahoma und Notre Dame durchgespult. Fazit: Die Offense war unkonstant, die Defense – mit einem Deutschen! – faszinierend.
Die ganz große Problemzone der Seminoles ist trotz unisono gelobert Line-Coaches die Offensive Line, wo zuletzt wegen Krankenständen teilweise bessere Highschool-Auswahlen auflaufen mussten. Nach den Abgängen der Tackles Sanders/Datko wird das Problem eher ver– denn entschärft, aber vielleicht ist das wenigstens ein Pluspunkt für einen der „Unsrigen“: Mit Daniel Glauser wurde ein Offensive Tackle aus der Schweiz rekrutiert.
Hinter der unzuverlässigen Protection wird es aber hochklassiger: Mit QB E.J. Manuel wird ein ganz großes Talent wöchentlich abgeschossen; Manuel wird heuer bereits Senior sein und kriegt die letzte Chance, um den seit Jahren bestehenden Hype um seine Person zu rechtfertigen. Guter, groß gewachsener Athlet mit intelligentem Scrambling, aber das Passspiel ist nicht wirklich konstant akkurat. Zugegebenerweise hatte Manuel auch nicht wirklich die großartigen Ballfänger (wenigstens nicht abseits von WR Rashard Green) und noch weniger die Laufspielentlastung durch die Running Backs (3.3yds/Carry), aber auch wenn das Highend-Talent in der Spitze fehlt, ist der Block an Skill Players wenigstens ausgeglichen und breit gestreut (und hinter Manuel gibt es in Clint Trickett einen ruhigen Lokalmatador als verlässlichen Backup).
Die größten Hoffnungsträger hören auf die Namen WR Kelvin Benjamin und RB Devonta Freeman, die ausgezeichnete Kritiken kriegen und, sofern sie die entsprechend Blocks und Pässe genießen, vor dem Durchbruch stehen sollen. Dazu gesellen sich der von Verletzungen genesene WR Willie Haulstead und WR Rodney Smith (beide für je 40 Catches gut).
Der stärkere Mannschaftsteil im Vergleich zum Sekundengenie „Offense“ ist in Tallahassee die Defense. Die hat den wichtigsten Mann gehalten: DefCoord Mike Stoops, der intensiv mit Auburn geflirtet hatte. Unter Stoops stellen die Seminoles eine – und ich muss mich da nach Analyse der Datenlage selbst korrigieren – wirklich überzeugende Defense.
Unisono gelobt wird die Defensive Line, in der der deutsche DE Björn Werner herausragt und im Laufe der nächsten Monate zum Erstrundendraftpick für 2013 hochgejazzt werden könnte. Werners Gegenstück ist mit DE Brandon Jenkins der Mann, der den Durchbruch bereits hinter sich hat (2010 mit 13.5 Sacks). Dahinter stehen mit DE Cornellius Carnigan, NT Tim Jernigan und dem Freshman–DT Mario Edwards quer durch die Lande gejagte ehemalige oder aktuelle Super-Recruits im Fokus – und dann gesellt sich mit DT Everett Dawkins noch der athletische Ankermann der Line dazu.
FSU verfügt mit dieser Line über eine herausragende Lauf-Abwehr und, gemessen an den Eindrücken v.a. gegen Notre Dame und Oklahoma, damit auch über eine exzellente Basis gegen den Pass, nachdem sich in der Secondary weitere Supertalente die Hand geben und sogar konstantere Leistungen boten: CB Xavier Rhoades, SS Karlos Williams oder FS Lamarcus Joyner standen bei mir alle im Ruf, für große Hits Großmütter zu opfern, schienen zuletzt aber die Schotten besser dicht gemacht zu haben. Da kann man den Rauswurf von Einser-CB Greg Reid wegen Marihuanabesitzes schon mal verschmerzen – Jimbo Fisher ist diesbezüglich deutlich weniger schmerzfrei als es Bobby Bowden je war.
Im Prinzip wird 2012/13 ein „Make or Break“ für die Noles. Nicht, weil hinter den Seniors keine Grundlage für die Zukunft existierte, sondern aus Gründen der Glaubwürdigkeit. Eine weitere Durchschnittssaison würde den Ruf Fishers langsam beginnen, anzukratzen. Der Schedule ist diesmal günstig gestaltet: Die größeren Hürden Clemson und Florida empfängt man daheim, während die schwersten Auswärtsspiele @USF, @Virginia Tech und @Miami gegen Gegner erfolgen, die nicht über jeden Zweifel erhaben sind.
FSU ist an #7 im Coaches-Poll gerankt. Die Pundits betreiben fleißig Oralsex mit den Seminoles. Aber im Gegensatz zu manch anderer ehemaliger Großmacht ist Florida State wohl wirklich über kürzer oder länger „back“. 11-1 und das Ticket für das ACC-Finale dürften drin sein – vielleicht sogar die Ungeschlagenheit (und nun wird FSU mit 7-5 antworten).
Champ Sports Bowl 2011 live: Florida State Seminoles – Notre Dame Fighting Irish
[03h04] Für diejenigen mit Koffeinüberschuss gibt es jetzt noch den Gewinner der Heisman Trophy, Robert Griffin III („RG3“). Ich werde noch ein paar Drives zuschauen, aber kein Liveblogging mehr machen.
[03h00] Endstand Florida State 18, Notre Dame 14.
Glanzloser Sieg der Seminoles in einem Spiel, das über weite Strecken enttäuschte. Florida State brauchte bis tief ins dritte Viertel hinein, um ein Rezept gegen Te’o und Konsorten zu finden. Als es gefunden war und QB Manuel den Moment zum Gucken bekam, war es um Notre Dame geschehen. Jo, es halfen tiefe Bomben mit. Aber Notre Dame war auch erstaunlich mittellos gegen einen ruhigeren Manuel hinter halbwegs solider Protection.
Freilich halfen auch die drei INTs kräftig mit, zwei davon in der EndZone (beide gegen Rees), einmal eine sinnlose INT direkt auf den LB Bradham (gegen Hendrix), die den Stimmungsumschwung in dieser Partie brachte.
Lobeshymnen für die Seminoles wären fehl am Platz. Es ist ein Sieg, aber nichts, auf dem aufbauend man eine Mannschaft für nächste Saison in die Top-10 hypen sollte.
As for Notre Dame: Wenn ich mir den Schedule anschaue, wird 2012/13 auch recht heftig für die Irish. Michigan State, Michigan, Oklahoma, Stanford, USC als Gegner. Möglicherweise wird die Saisonbilanz nächstes Jahr erneut nicht viel besser ausschauen, selbst wenn Kelly die QB-Frage lösen kann.
[02h48] Rees riskiert, gleich einen Kopf kürzer gemacht zu werden. Notre Dame startet an der FSU28, hat fünf Minuten, und Rees wirft einen langsamen Ball in Doppeldeckung in die EndZone. Völlig überraschend ist das Resultat die dritte INT, 2:48 vor Schluss. Kelly dreht sich an der Seitenlinie resigniert ab, überlegt noch einen Moment, ob er sich zum Wutausbruch noch abdrehen soll.
[02h39] Brian Kelly staucht QB Rees nicht zum ersten Mal zusammen, nachdem Rees beim langen 3rd down nicht den Killerschlag sucht. Notre Dame spielt weiterhin ohne WR Michael Floyd und sieht in diesem Kontext seinen gefährlichsten verbliebenen Mann, TE Tyler Eifert, von einem Cornerback (#1 Mike Harris) bewacht. Eifert macht Plays, aber ohne Floyd sind die Optionen für Rees doch recht beschränkt. Positiv für Kelly: Der Punt wurde an der 0,1yds Line der Seminoles niedergelegt.
[02h31] Florida State 18, Notre Dame 14/Q4 8:05. Das emotionale Hoch nicht zum TD verwandeln können, weil Manuel beim 3rd down mit zwei Defensive Ends im Gesicht einen Ball in die EndZone 2m überwirft. Gemessen an den letzten Minuten muss Notre Dame sich nun aus einem ganz tiefen mentalen Loch hochziehen.
[02h26] Notre Dames Defense kriegt nun keinen Zugriff mehr auf QB Manuel. Wie vermutet sieht Manuel mit dem Funzen mehr Zeit plötzlich Land und traut sich beim 3rd-and-6 einen ganz tiefen Ball zu. Wieder fängt WR #80 Rashard Greene, diesmal im Nachfassen am Boden liegend, 2cm vor der Auslinie. Aber Respekt, wie locker nun der lange so starke Druck der Fighting Irish im Keim erstickt wird.
[02h11] Florida State 15, Notre Dame 14/Q4 13:18. Nun wirft auch Hendrix eine eher hanebüchene Interception, weil Hendrix den in der Zonendeckung hängenden LB Bradham übersieht und Bradham den Ball direkt auf die Brust serviert. Bradham wälzt sich ein paar Yards beim Return durch, ehe im nächsten Spielzug QB Manuel den WR #80 Greene in einer nicht hautengen Dreifachdeckung zum Touchdown findet. Jimbo Fishers Entscheidung, vorhin auf 2pts Conversion zu gehen, schlägt nun zurück, FSU scheitert zum zweiten Mal und führt nur +1 anstelle der durchaus möglichen +3.
[02h03] Florida State 9, Notre Dame 14/Q4 14:54. Erster Spielzug ist ein Manuel-Ball, der genau zweieinhalb Minuten in der Luft hing, ehe ihn WR Bert Reed runterpflückte zum ersten „Sechser“ für die Seminoles. Plötzlich ist Leben in der Bude.
[01h57] Das dritte Viertel geht in diesen Sekunde zu Ende und die Seminoles zeigen zum ersten Mal etwas Leben in ihrer Offense: Manuel komplettierte dank fantastischem Catch von WR Rashard Greene einen ganz tiefen Ball, kann dann mit etwas Zeit Screen-Pässe komplettieren, scrambeln und sogar erfolgreich die Bälle an die Running Backs übergeben. Man ist an der RedZone, ein zäher Marsch vorwärts, aber die Körpersprache bei den Seminoles ist plötzlich eine ganz andere.
[01h39] Florida State 3, Notre Dame 14/Q3 9:03. Ein langer Kickoff-Return vom flinken FS Joyner, eine gebremste Offense, eine Strafe gegen die Defense = 42yds Field Goal für K Hopkins. Joyner ist für einen Safety erstaunlich schnell, dabei muss man wissen: Joyner wurde als Sprinter für die Cornerbacks rekrutiert, aber aufgrund des schieren Überangebots an athletischen CBs auf Safety umgeschult, da man ihn als zu schade ansah, um draußen zu sitzen. Joyner, ein big hitter bei zirka 1,20m Körpergröße, als Instinktfootballer einer meiner Lieblingsspieler im College Football.
[01h30] Florida State 0, Notre Dame 14/Q3 11:24. Wilder, wilder TD-Spielzug, als QB Rees einen Ball in die EndZone lupft, wo WR Michael Floyd dem Gegenspieler CB Greg Reid überlegen ist, und im sechsten oder siebten Nachfassen einen spektakulären Touchdown fängt, während Reid böse mit dem Helm voraus auf dem Boden aufschlägt, sich aber wie durch ein Wunder nicht Hals und Genick bricht, sondern „nur“ gestützt rausgetragen werden muss. Scary, scary shit.
Notre Dame machte es nun interessant: Nutzte FSUs Undiszipliniertheit aus, wechselte zwischendurch als Tempowechsel den Scrambler QB Hendrix ein und schlug gleich nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Floyd-Bewacher #27 Xavier Rhoades eiskalt zu. Zweifellos gut gemacht von Brian Kelly – nun könnten die Seminoles ohne die beiden besten Deckungsspieler auskommen müssen (Rhoades/Reid).
[01h16] Habe ich das richtig mitgekriegt oder gibt es im College Basketball gerade ein Spiel mit Halbzeitstand „14-9“? In diesem Falle danken wir dem Herrn für diese sieben Punkte in Orlando.
[01h04] Halbzeit Florida State 0, Notre Dame 7.
Fürchterliches Spiel in der ersten Halbzeit. Keine der Offenses kriegt irgendwas auf die Reihe. Notre Dame sieht für meine Verhältnisse fast noch trauriger aus, die Quarterbacks kriegen trotz Zeit ganze 4.3yds/Passversuch zustande. Vierkommadrei, obwohl die Seminoles überhaupt nichts besonderes entgegenwerfen. Björn Werner hatte übrigens einen Sack und um ein Haar einen erzwungenen Fumble.
Florida State sieht nicht ungefährlich aus in den Momenten, in denen QB Manuel einen Moment zum Werfen kriegt. Weil Manuel hinter der taufrischen Offensive Line (angeblich vier Freshmen?) aber zumeist null Zeit zum Schnaufen bekommt und schon im Zurückstapfen unter Druck steht, werden fast alle Drives im Ansatz niedergemacht, Manuel niedergeschlagen. Florida State 0/7 bei 3rd downs, was alles sagt. Dazu ein Laufspiel mit 9yds in 14 Versuchen (vier davon waren allerdings Sacks).
[00h47] Während sich Notre Dame noch an den paar erzielten Punkten hochziehen kann, herrscht an der Seitenlinie der Seminoles blanke Frustration angesichts der schieren Unfähigkeit, den Pass Rush zu stoppen. Und es wäre nicht so, dass Notre Dames Front Seven da aus allen Rohren schießen würde…
[00h38] Während sich Co-Kommentator Gilmore wundert, warum QB Manuel kein Vertrauen in die Protection habe (warum bloß?), probieren die Seminoles einen Punt-Fake, der ein paar Zentimeter zu früh gestoppt wird. Angesichts der Aussichtslosigkeit, auf die traditionelle Weise was zustande zu bekommen, eine gute Entscheidung Fishers.
[00h28] Erstes 1st down der Seminoles durch eine Strafe (late hit gegen #55 Prince Shembo/“dirty“?), aber ansonsten dasselbe Lied: Florida States QB E.J. Manuel kriegt überhaupt keine Luft zum Atmen und wird andauernd niedergeschlagen und gesackt, konnte nur einmal per genialem Scramble dem massiven Druck entweichen. Überhaupt ein schwer anzusehendes, unrhythmisches Spiel mit einigen Strafen und vielen Auszeiten, um Strafen zu verhindern. Wenn ich da an Toledo-Air Force gestern denke…
[00h14] Kelly wechselt für einen Drive den jungen QB Andrew Hendrix ein, der gleich mal eine Auszeit verbrennt. Dann kommt Hendrix aber langsam ins Rollen, u.a. mit einigen NFL-reifen Pässen, deutet auch seine Beweglichkeit an, aber zum Ausklang des ersten Viertels setzt Notre Dames Kicker ein 48yds Field Goal rechts vorbei.
Florida State kommt wieder auf das Feld. Die Versuche, die Protection zu stabilisieren, sind interessant: Mal wird ein Spreading mit 5 WR versucht, dann kommt ein zusätzlicher Tight End, aber so richtig effizient war datt ganze bis dato nicht.
[23h54] Die Offensive Line der Seminoles gibt QB E.J. Manuel in dieser Anfangsphase zum Abschuss frei. Sind es die beiden unerfahrenen Guards? Manuel wird bei jedem Spielzug entweder gesackt oder niedergeschlagen, FSU kommt überhaupt nicht in Tritt und hat noch kein 1st down erzielt. Dagegen fällt bei Notre Dame auf, dass der Pass Rush gezielt durch wohl getimte Blitzes verstärkt wird, wobei sich vor allem #5 Te’o hervortut. Dass Te’o 2012 am College bleibt, sollte Notre Dame nächstes Jahr helfen.
[23h47] Florida State 0, Notre Dame 7/Q1 9:04. Der super-athletische LB #5 Te’o schlägt dem Backup/Backup-RB #8 Devonta Freeman den Ball nach einem Screen-Pass aus der Hand, der Ball wird straight zum Touchdown returniert. Zwei Spielzüge, zwei Turnovers. Geht ja mal gut los.
[23h42] QB Tommy Rees bestätigt gleich mal seinen Ruf, wirft bei 3rd down in die EndZone hinein eine INT: Ball von LB Jones Bradham direkt in die Arme von FS #20 LaMarcus Joyner abgefälscht und Joyner mit einem wilden 25yds-Return mit zig gebrochenen Tackles.
[23h31] Florida State vor dem Spiel: Die Verletzungsprobleme schlagen ziemlich arg durch, sodass in der Offensive Line heute beide Rookies ihren allerersten Einsatz in der Startformation haben werden. Was für das Laufspiel suboptimal ist, zumal dort der gefährlichste Running Back wegen zu schlechter Noten gesperrt ist.
[23h25] Im Vorfeld des Spiels wird der deutsche DE Björn Werner außerordentlich gelobt und als möglicher „high round draftpick“ (O-Ton) bezeichnet. Werner ist heuer Sophomore, wäre frühestens im April 2013 „draft-eligible“.
[22h43] In ca. einer Dreiviertelstunde wird das Reminiszenzenduell FSU – Notre Dame angepfiffen. Ich mache schonmal den Thread fürs Liveblogging auf.