NFL Vorschau 2022: AFC South

Die AFC South gilt seit Jahren als eine der schwächsten NFL-Divisionen. Die Titans waren letztes Jahr trotz AFC #1 Seed mehr Schein als Sein, die Texans machen sich als quasi-religiös geführter Club vom Owner herab seit Jahren lächerlich, die Jaguars haben in 15 Jahren mit Ausnahme eines Freak-Playoffruns fast auschließlich in den Top-10 gedraftet, und auch die Colts haben sich vom schockierenden Rücktritt von Andrew Luck vor drei Jahren noch immer nicht recht erholt.

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All-32: Atlanta Falcons 2021 Preview

Die Atlanta Falcons von 2020 haben es mit autoaggressivem Verhalten zustande gebracht, trotz vernünftiger Performance einen Top-5 Pick zu „erspielen“. Nach der Saison hat Owner Arthur Blank eine neue Sportliche Leitung installiert, deren erste Offseason aber Fragen hinterlässt.

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NFL Offseason Ausblick 2021: NFC South

Vorletzter Teil der NFL-Offseason-Vorschau mit der NFC South. Und so viel Freude ich bis jetzt an fast jedem Team hatte: Die vier Mannschaften in der heutigen Division sind speziell spektakulär. Jede einzelne bietet eine ganze eigene, klar umrissene Storyline.

Die Saints müssen Cap-Hölle lösen. Die Buccs stehen vor der Entscheidung, inwiefern den Superbowl-Kern zusammenzuhalten die bessere Option ist als schon mittelfristig zu denken. Die Panthers lechzen förmlich nach einem Big-Name-QB. Und die Falcons haben „Chance des Lebens“.

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Atlanta Falcons 2020 in der Fragestunde

Eines der am schwierigsten einzuschätzenden Teams im Vorfeld der NFL-Saison 2020 sind die Atlanta Falcons. Ich habe dem Falcons-Anhänger Marko Markovic (@ViennaFalcons) ein paar Fragen zu diesem dark horse gestellt – und wir bekommen detaillierte Einblicke in diese manchmal gesichtslos wirkende Franchise. Weiterlesen

Aaron Rodgers vs. Matt Ryan

Vor einigen Tagen hat Adrian Franke/SPOX mit seinem QB-Ranking von „Matt Ryan > Aaron Rodgers“ für Aufregung gesorgt. Ehrlicherweise dachte ich gar nicht mehr, dass es jemanden gibt, der ernsthaft Rodgers über Ryan ranken würde. Ein Blick auf die beiden Star-QBs. Weiterlesen

Date am Donnerstag 2015, Week 6: New Orleans Saints – Atlanta Falcons Preview

Heute Nacht das erste Spiel der NFL-Woche 6: New Orleans Saints (1-4) vs Atlanta Falcons (5-0) aus dem Superdome, live ab 2h30 bei SPOX.com, SPORT1 US und im NFL Gamepass. Vor der Saison hätte man vermutet, dass es hier bereits um die Wurst in der NFC South geht, aber nach den ersten Wochen geht es für die Saints hier schon um das nackte Überleben. Weiterlesen

NFL Vorschau 2014 – Atlanta Falcons

2008 haben die Atlanta Falcons nach vielen Jahren Mittelmäßigkeit einen radikalen Schnitt gemacht. Owner Arthur Blank holte sich einen neuen GM (Thomas Dimitroff), einen neuen Head Coach (Mike Smith) und einen neuen Quarterback (Matt Ryan). Selten läuft in der NFL ein Neuanfang vom Start weg so rund wie in Atlanta: in den ersten fünf Jahren gewannen sie 56 Spiele in der regular season und erreichten vier Mal die Playoffs.

 

Man wähnte sich nur einen difference maker vom großen splash entfernt – und dieser sollte WR Julio Jones werden. Das nahm sich auch ganz gut aus, schließlich endete die Saison 2012 nur einen 4th down vom Super Bowl entfernt. Unter der Oberfläche wurde das Eis aber immer dünner. Nicht nur hatte Atlanta in den Drafts 2011 und 2012 nur insgesamt vier picks in den jeweils ersten vier Runden; sondern diese picks und die späteren wurden auch noch reihenweise in den Sand gesetzt.

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Atlanta Falcons in der Sezierstunde

Die Atlanta Falcons gelten als eine der langweiligeren Franchises in der Ära nach Michael Vick, aber so ganz erschließt sich mir nicht, warum. Die Mannschaft ist seit der Inthronisierung des sportlichen Führungsduos bestehend aus Head Coach Mike Smith und GM Thomas Dimitroff eine permanente Wundertüte, die, obwohl jeder weiß was sie spielen möchte, die immergleichen Erwartungen entweder massiv übertrifft (2008, 2010, 2012) oder massiv enttäuscht (2011, 2013). So richtig „in line“ sind die Falcons nicht – warum, ist fast nicht nachvollziehbar.

Dimitroff ist eine coole Socke, fast nicht in das klassische Schema des NFL-Bürokraten zu pressen. Das neue, alpenländische deutschsprachige Football-Blog Two Point Conversation von Simon Traxl und dem Falcons-nahen Marko Markovic (in Blogsphären auch als Wiesengrund unterwegs) schreibt in einem der ersten Blogeinträge, einer Buchrezension, unter anderem auch über den (O-Ton) „liberalen laid-back Nerd“ Dimitroff. Ein lesenswertes Stück. Dimitroff kommt, wie wir wissen, aus dem Stamm Belichicks, aber er wirkt wie ein Gegenentwurf zu Belichick. Mit dem harten Hund Scott Pioli (einst auch in New England, später als GM in Kansas City gescheitert) holte sich Dimitroff nun einen alten Weggefährten in das Front-Office.

Dimitroffs Falcons versprühten trotzdem nie die ganz große Magie. Es mag dran liegen, dass der Franchise-QB Matt Ryan kein Lautsprecher ist, dem die Sideline-Reporterinnen am Hals hängen. Oder dass man den leisen Head Coach Mike Smith nicht auf der Straße erkennen würde. Oder dass man die Bilder vom verbrauchten RB Michael Turner (*schmacht*) noch nicht ganz verdrängt hat. Oder dass die heimatliche Halle nur dann ausverkauft ist, wenn die SEC dort College-Football spielt. Anyhow: So fasziniert man von den Falcons und ihren kultigen Führungspersönlichkeiten sein sollte, so langweilig findet man diese Jungs.

Überblick 2013

Record         4-12   --
Enge Spiele    4-7
Pythagorean    5.8    24
Power Ranking  0.340  28
Pass-Offense   6.0    17
Pass-Defense   7.1    32
Turnovers      -7

Management

Salary Cap 2014.

Der Absturz der letzten Saison auf 4-12 tat nicht viel dafür, dieses Vorteil in deinem Kopf zu beseitigen. 2013/14 lief alles schief, was schieflaufen konnte: Knappe Niederlagen zum Saisonauftakt, ein schneller Ausfall des Schlüssel-WRs Julio Jones (2012 mit 22% Anspielen, 2013 mit 41 Catches für 580yds in nur viereinhalb Spielen / 33% tiefe Anspiele), eine unter Verletzungen kollabierende Offensive Line und Defense, ein WR Roddy White auf dem Zahnfleisch. Das Gute an solchen Seuchenjahren: Es gibt dir die Möglichkeit, ein bissl umzubauen, und mit ein paar höheren Draftpicks wieder nachzubessern.

Jones und White sollten zur kommenden Saison wieder fit sein. In WR Douglas hat man einen ganz brauchbaren dritten Mann für die Catches. Dafür muss man versuchen, die TE-Legende Tony Gonzalez zu ersetzen.

Ryan würdest du für Max Müller aus der Blumenthalstraße 17 halten, wenn du nicht wüsstest, dass er einer der erfolglosesten erfolgreichsten Quarterbacks der letzten Jahre in der NFL ist. Ryan leidet noch immer unter seinem Image als Playoff-Loser. Er ist im Gegensatz zu einem Rodgers, Manning oder Brees nicht in der Lage, eine Offense komplett im Alleingang zu tragen, aber unter passenden Rahmenbedingungen ist Ryan trotzdem ein verlässlicher Mann, der dir über 7 NY/A und 30 Touchdowns ohne Laufspiel fabrizieren wird.

Gerade wegen dieser Rahmenbedingungen sollte Atlanta vielleicht ein Auge auf die TE-Position halten, und im Draft versuchen nachzubessern. Erinnert sei noch einmal an das NFC-Finale 2012/13, als Jones/White/Gonzalez so um die ersten 21 Catches im Spiel unter sich aufteilten, weil sich keine weitere Alternative anbot. Einen Gonzalez ersetzt du niemals 1:1, aber es dürfte nicht mit einem TE Levine Toilolo in die Saison gehen.

Wo bereits eine gute Ergänzung gemacht wurde: Offensive Line. Diese ist seit Jahre ein Bremsklotz in Atlanta, aber mit dem RG Jon Asamoah aus Kansas City wurde ein hervorragender Mann geholt, um die halbrechte Position nicht in die Hände eines ungedrafteten Rookies zu legen. Der Rest der Line halt zuletzt aber als purste Katastrophe in Reinform.

Atlanta wird vermutlich nicht viel anderes übrig bleiben als in der ersten Runde einen Offensive Tackle zu draften: Ein neuer Tackle dürfte sogar zwei Probleme lösen: Die linke Flanke (Ryans „Blind Side“), und man könnte der bisherigen LT Baker nach rechts schieben, wo ihn Experten als besser geeignet sehen.

Und dann sehen es alle als wichtig an, noch einen „interior Lineman“ zu holen, also einen weiteren Guard oder Center. Gerade auf Center galt zuletzt der junge Peter Konz als komplett pulverisiert und hoffnungsloser Fall. Es gibt Experten, die behaupten, Atlanta müsse bloß irgendeinen Center holen, ihn zwei Wochen lang in ein Steakhouse schicken und mit dem Bröckerl hätte man genügend Physis um Konz vergessen zu machen.

Also: Left-Tackle, Center/Guard als unbedingte Needs für die Offense, plus wenn es sich ausgeht, noch einen Tight End. Das sind gar einige dringende Fälle auf einmal.


Zumal auch die Defense keine g’mahnte Wiesn ist. Nicht einmal DefCoord Mike Nolan war zuletzt noch in der Lage, aus diesem Haufen eine gescheite Unit zusammenzufinden. Atlantas Defense war nie eine der effizientesten, aber sie kaschierte ihr abwartendes und oft viele NY/A kassierendes Spiel häufig mit Turnovers und Interceptions. Letztes Jahr ging aber alles den Bach runter.

In der Offseason waren die Bemühungen erkennbar, die Front-Seven zu massieren: Mit Tyson Jackson (einstiger 1st-Round Pick Piolis in Kansas / hatte 2013 seine erste wirklich gute Saison) und Paul Soliai aus Miami wurden zwei Männer für die Innenseite der Defensive Line geholt, um eine schwache Lauf-Defense aufzubolstern und den Flanken und Linebackers etwas mehr Raum zum Atmen zu verschaffen. Die beiden Eigenbauprodukte Babineaux, Jerry und Peters wurden gehalten, sodass man diese Position zumindest im weiteren Offseason-Verlauf vernachlässigen kann.

Auf Defensive End ist man mit einem verbrauchten Umenyiora und Bierman nicht unbedingt weltbewegend besetzt – in einer Defense, die zuletzt die wenigsten „Adjusted-Sacks“ der Liga hatte, kannst du da immer ein Upgrade brauchen. Sagen wir es so: Sollte Jadeveon Clowney wider Erwarten zu den Falcons runterfallen, ist keine Frage, wer als erstes gedraftet wird. Dann kannst du dir auch deinen Offense Tackle eine Runde aufsparen. Aber Clowney wird höchstwahrscheinlich nicht fallen. Möglicherweise wird Atlanta versuchen, in den späteren Runden des Drafts passende Spielertypen auf Defensive End zu holen – es war eh überraschend, das man sich keine Ends vom Transfermarkt holte.

Oder bastelt Dimitroff schon am nächsten Mega-Trade, diesmal für Clowney?

Linebacker ist nur auf der Strong-Side mit Weatherspoon adäquat besetzt, aber bei so vielen Problemen kannst du dich im Draft nicht auf LB stürzen. Es bleibt die Option, auf den Frühsommer zu warten, wenn möglicherweise nach einer Entlassungswelle einige billige Routiniers auf dem Markt kommen.

In der Secondary ist man mit dem starken Rookie-CB Trufant sowie dem phasenweise ähnlich guten Rookie-CB Alford eh ganz gut aufgestellt. Die größte Schwachstelle, S Decoud, wurde per Entlassung Decouds gelöst – ein Fall von Addition durch Subtraktion, sagen die Auguren. Keine Ahnung, wie man diese Free-Safety Position zu verbessern versucht.

Das liest sich alles ein wenig wie zu viele Baustellen für eine halbe verbleibende Offseason. Aber man sage mir nicht, man hätte es nicht schon eine zeitlang sehen können: Atlanta hat diese Schwachstellen zu lange mit einem fantastischen Pass-Spiel, knappen Siegen und hoher Interception-Quote kaschieren können. Solche Erfolgsstrategien können natürlich gut gehen – man war erst vor 15 Monaten einen 4yds-Pass davon entfernt, in die Superbowl einzuziehen – aber wenn nur Kleinigkeiten wie 1-2 Verletzungen daneben gehen, bricht so ein Haus schnell mal zusammen.

Atlanta wird 2014/15 deutlich mehr als vier Siege holen. Bei allen Verletzungen, bei aller Schlechtigkeit: Man war 4-7 in engen Spielen, also phasenweise durchaus konkurrenzfähig, eine 1.9% INT-Quote in der Defense ist auch gering genug, dass man Regression erwarten kann.

Eine Offense Line, die einem Quarterback ein paar Zehntel mehr Schutz gibt, zwei der besten Wide Receiver in der Liga auf ihrer Comeback-Tour und eine etwas verbesserte Defense – das dürfte schon reichen, um Atlanta zumindest per sofort wieder nahe an eine 8-8 Bilanz zu bringen. Zumal eine eigene Offense, die imstande ist, das Tempo vorzugeben, der eigenen Defense auch meistens hilft, weil sie den Gegner eindimensionaler macht. Kannst du dich darauf konzentrieren, den Pass zu stoppen, hast du immer einen Vorteil.

Atlanta hat folgende Needs:

  1. Offensive Tackle (LT, kurzfristig)
  2. Guard/Center (kurzfristig)
  3. Tight End (kurzfristig)
  4. Free-Safety (kurzfristig)
  5. Defensive End (kurz-/mittelfristig)
  6. Tiefe bei Wide Receivern (mittelfristig)
  7. Running Back (mittelfristig)

Vielleicht sollte Dimitroff nicht einmal zu kurzfristig „Need“ draften, sondern versuchen, den Laden eine Spur mittelfristiger aufzustellen. Lieber den exzellenten Mann für 2015 als den guten für 2014, oder so. In einer einzigen Offseason räumst du den Laden nicht auf, aber der Kern ist schon jetzt gut genug um wieder spätestens 2015 in den Playoffs mitzuspielen, wenn man nicht ausschließlich Griffe in den Gully macht.


Auch für heute gilt das Mantra: Haben die Falcons die letzten drei Tage besondere Moves gemacht, hab ich nix davon mitgekriegt. Also bitte keine Klagen ob mangelnder Tagesaktualität.

NFL-Sonntagsvorschauer 2013, Week 8

Achter NFL-Spieltag, was nichts anderes heißt als: Wir näheren uns rasant der Saisonhalbzeit. Was heute in keinem Einleitungssatz fehlen darf: Die Warnung. Die Amerikaner stellen die Winterzeit eine Woche später um als wir Europäer, weswegen es heute Abend schon um 18h mitteleuropäischer Zeit losgeht, mit dem zweiten Slate ab 21h05 / 21h25 und dem Sunday Night Game ab 1h30.

SPORT1 US bringt heute folgendes NFL-Programm:

18h    New England Patriots - Miami Dolphins
18h    Jacksonville Jaguars - San Francisco 49ers (*)
21h25  Denver Broncos - Washington Redskins
21h25  Arizona Cardinals - Atlanta Falcons (*)
01h25  Minnesota Vikings - Green Bay Packers

PULS 4 überträgt in Österreich Denver Broncos gegen Washington Redskins, das x-te Mal also die Broncos, aber es ist im Vergleich zu den sich bietenden Alternativen verständlich. PULS4 steigt allerdings erst um 22h30 ein. Das Free-Game im Gamepass: Kansas CityCleveland.


Ab 18h MEZ aus dem Wembley-Stadion: Jacksonville Jaguars (0-7) gegen San Francisco 49ers (5-2). Ich schrieb schon am Freitag ausführlich über den Status der Jaguars in diesem Jahr, und weswegen ich trotzdem Chancen sehe, dass die Jags in den nächsten Jahren mit London warm werden – und umgekehrt Europa mit den Jags warm wird. Für heute ist es freilich eher trostlos, aber die Hütte ist dennoch voll.

Ein Faktor könnte das Wetter werden: Für heute ist ein Unwettereinbruch inklusive heftigster Stürme von 120 km/h und mehr gemeldet (sagt zumindest die BBC). San Francisco geht mit oder ohne Sturm als haushoher Favorit ins Spiel, und kriegt gegen einen besseren Sparringspartner die Chance, wieder so etwas wie Rhythmus in die seit Wochen verwaiste Offense zu bekommen. QB Colin Kaepernick, vor knapp einem Jahr die Liga überrollend, ist zwar nicht mehr so unsicher wie noch in den ersten Wochen dieser Saison, aber richtig rund läuft der Niners-Angriff noch nicht.

Als Nachtrag zu verlinktem Eintrag über NFL-International sei gesagt, dass mittlerweile die drei Spiele von 2014 bekannt gegeben worden sind:

  • Jacksonville Jaguars – Dallas Cowboys
  • Oakland Raiders – Miami Dolphins
  • Atlanta Falcons – Detroit Lions

Die genauen Termine stehen noch nicht fest.


Zurück in die Gegenwart: Auch in den Staaten wird gespielt, ab 18h MEZ. Die 18h-Partien sind:

  • Detroit Lions – Dallas Cowboys
  • Kansas City Chiefs – Cleveland Browns
  • New England Patriots – Miami Dolphins
  • New Orleans Saints – Buffalo Bills
  • Philadelphia Eagles – New York Giants
  • Jacksonville Jaguars – San Francisco 49ers

Detroit Lions (4-3) – Dallas Cowboys (4-3) gab es zuletzt vor zwei Jahren in Form eines spektalulären Comeback-Siegs der Lions inklusive eines unvergessenen Touchdown-Catches von WR #81 Calvin Johnson in Triple-Deckung. Johnson wird auch heute wieder spielen, und als Aufwärmrunde klaubte er letzte Woche einen ähnlichen Ball gegen Cincinnati aus der Luft.

Die Fangkünste von „Megatron“ dürfte heute CB #39 Brandon Carr zu verhindern versuchen, der einzige Cowboys-DB von Format. Überhaupt ist das beidseitig heute ein Duell zweier ähnlich gepolter Mannschaften, denn auch Dallas stellt einen hünenhaften WR-Schlaks, der jedem Gegenspieler Probleme bereiten kann, in #88 Dez Bryant, und auch Detroit hat in CB #23 Chris Houston nur einen wirklich guten Cornerback. Okay, die Lions können in Delmas und Quin bessere Safetys für sich reklamieren, dafür hat Dallas in Tony Romo den besseren der beiden „Neuner“ auf Quarterback.

Der Rest der Kontrahenten dürfte sich grob auf Augenhöhe begegnen, mit einem leichten Vorteil für Dallas auf Tight End, aber einer sehr viel gesünderen Front-Seven auf Seiten der Lions. Je länger das Spiel geht, desto schmerzhafter dürfte es heute für Dallas-DefCoord Monte Kiffin werden, wenn sich ein DE Hatcher im Alleingang durchplustern muss. Da ist der Gegner schon besser dran, wenn er zwischen einem Suh, einem Fairley und sechs bis sieben gleichwertigen Line-Spielern durchrotieren kann.

Ich bin gespannt auf diese Partie, denn sie hat Ingrendienzien, ein Shootout zu werden. Gleichwohl sehe ich auf beiden Seiten durchaus gute wie schlechte Matchups, bei denen ich mir vorstellen kann, dass sie der einen oder anderen Mannschaft das Genick brechen und zu einem Blowout führen könnte. Detroit würde ich leicht favorisieren, aber im Prinzip kannste hier bei einer Prognose auch gleich die Münze werfen. Das macht aus einem sehr wichtigen Spiel zwischen zwei Teams am Rande von Playoffs oder Nicht-Playoffs ein wunderbares Matchup.

New England (5-2) gegen Miami (3-3) wäre vor drei Wochen das Duell zweier ungeschlagener AFC East Teams gewesen, aber mittlerweile fühlt es sich leicht „kriselig“ an. Die Patriots wissen wohl selbst nicht genau, wo sie stehen, in der Lage, mit den Bengals mitzuspielen und die Saints zu schlagen, aber dann wieder schlampig genug um sich mit den Jets auf Augenhöhe zu begegnen und mit dummen Strafen Spiele zu vergeigen.

Frage 1: Wie weit können DE Cam Wake und seine Kollegen Tom Bradys Pocket unter Druck setzen, um Brady erneut zu so vielen grausigen Würfen zu zwingen wie letzte Woche die Jets? Frage 2: Welchen Druck können die Patriots auf die üble Offense Line der Dolphins ausüben, um QB Tannehill kaltzustellen? Dieser Tannehill sah in den letzten Wochen (insbesondere Q1 letzte Woche gegen Buffalo) unterirdisch aus, weil er keine Zeit zum Werfen bekam. In den Momenten, in denen er von den Kollegen einigermaßen Zeit bekommt, glaubt man dann wieder an diesen Tannehill: Ein Mann, der alles Potenzial der Welt besitzt und in drei Jahren Allstar ist.

Namhafte Partie zweier völlig unberechenbarer Teams in Philadelphia: Eagles (3-3) gegen Giants (1-6). Ganz ehrlich: Ich habe nicht den leisesten Schimmer, was ich erwarten soll. Die Eagles waren letzte Woche ganz schrecklich drauf, was nicht nur, aber auch an der Vorstellung von QB #9 Nick Foles lag: Foles sah offene Receiver, die nicht da waren, und wurde mit zunehmendem Spielverlauf immer unsicherer, begann, grobe technische Fehler in seine Würfe einzubauen. So wild es klingt bei 3 INTs in nur einem halben Spielviertel, aber bei QB #2 Matt Barkley (eingewechselt im Schlussviertel, weil Foles mit Gehirnerschütterung runter musste) hatte ich eher das Gefühl, dass er ein halbwegs ordentliches Debüt gab: Barkley machte Anfängerfehler, die viele junge QBs machen (Wurf zum Receiver erst, als er frei ist), aber immerhin schien sich Barkley nicht komplett vom Passrush narrisch machen zu lassen. Heute soll es wurscht sein, da eh wieder Michael Vick zurückkehrt.

Bei den Giants sah ich haargenau im ersten Saisonsieg das erste wirklich furchtbare Spiel (ok, das Panthers-Spiel war ähnlich). Eli Manning durchlebt momentan ein tiefes Tal. Die Offense war noch schlechter drauf als in den letzten Wochen, aber sie vermied immerhin halbwegs die Turnover. Irgendwie scheint aber alles, was auf Runningback eingesetzt wird, den Ball wegfumbeln zu wollen.

Sicherer bin ich mir bei Saints (6-1) gegen Bills (3-4): Setze nicht gegen New Orleans in deren Heimstadion. Brees und Co. gefielen mir zuletzt in New England nicht allzu gut, und wir müssen erst schauen, wie diese Offense ohne den wichtigsten Ballfänger, TE #80 Jimmy Graham, aussieht, aber bei aller Bewunderung für die couragierten Bills: Ich sehe nicht, woher das Upset kommen soll.

Im Arrowhead Stadium versuchen die Cleveland Browns (3-4), die letzten Ungeschlagenen des Jahres zu stürzen, die Chiefs (7-0). Und ganz ausschließen möchte ich eine Überraschung hier nicht. Nicht, dass ich den Chiefs völlig misstrauen würde, aber diese Browns entwickeln sich mit ihrer furztrockenen Defense zu echten Parasiten, die die gegnerische Offense zu sich herunter ziehen, nur um an der Seitenlinie mit ansehen zu müssen, wie die eigene Offense alles verkackt. Umgekehrt ist auch die Chiefs-Defense ein Monstrum: Laufspiel geht gegen eine Defense Line mit einem 180kg-Bewegungstalent #92 Dontari Poe nun mal gar nicht, und gegen den Passrush von OLBs wie #91 Hali oder #50 Houston sah noch keine Offense Line überzeugend aus. Wer die rechte Seite der Browns-Line dieses Jahr schon hat spielen sehen, der kann nicht anders als drei Sacks als Minimum zu erwarten.

Also: Chiefs-Browns hat die Zutaten, eine unansehnliche Abwehrschlacht zu werden. Wenn die schlechteste Passoffense der Liga (Browns, 4.9 NY/A) auf die beste Pass-Defense (Chiefs, 4.8 NY/A) trifft, sollte man kein 37-34 erwarten. Aber weil beide Defenses großartig sind, und beide Offenses ziemlich limitiert im Passspiel, könnte das durchaus ein punktarmes Spiel werden, und punktarme Spiele bedeuten häufig „enge Spiele“. Enge Spiele bedeuten mehr Fokus auf Turnovers und Special Teams… vielleicht kann ja einer der beiden Returnspezialisten, #22 McCluster von den Chiefs oder #80 Benjamin von den Browns, das entscheidende Akzent setzen?

Nach Neune

Die Ansetzungen ab 21h05 lauten:

  • Cincinnati Bengals – New York Jets
  • Oakland Raiders – Pittsburgh Steelers

Und ab 21h25:

  • Denver Broncos – Washington Redskins
  • Arizona Cardinals – Atlanta Falcons

Für 21h05 ist der Kickoff von Cincinnati Bengals (5-2) gegen New York Jets (4-3) angesetzt. Erstere spielen im Rahmen des Erwarteten, können aber nicht vor den Eindrücken davon laufen, dass ihre Pass-Offense zu banal ist: QB #14 Andy Dalton ist mit 7.0 NY/A über die Saison einer der bislang effizientesten Quarterbacks, aber rein optisch lässt Dalton unzählige Plays liegen; allein gegen Detroit unterwarf Dalton drei potenziell einfache lange Touchdowns (und der lange 82yder für A.J. Green war auch suboptimal geworfen). Es deutet vieles darauf hin, dass Daltons Wurf-Repertoire nicht ausreicht, um mit der Spitzenklasse mitzuhalten.

Ein Klassiker: Oakland (2-4) gegen Pittsburgh (2-4), ein Duell, das Succus aus der Historie in Form von unzähligen Schlachten in den 70ern ziehen kann. Heute sieht die Sache etwas anders aus: Beide sind 2-4, und während die Raiders damit etwas besser unterwegs sind als man befürchtet hatte, geht es den Steelers umgekehrt. Das Gute für Pittsburgh: Die Mannschaft scheint langsam in Schwung zu kommen; QB Roethlisberger zuletzt gegen Baltimore mit einer für meine Begriff erstklassigen Leistung, bekam ein Jota mehr Zeit von seiner Offense Line und hielt nicht mehr ständig den Ball für 13sek. Was auch lobenswert an Pittsburgh ist: Das Laufspiel um den erstaunlich agilen RB #26 Bell kommt in die Gänge; Bell hatte ich als komplett anderen Spielertyp aus dem College in Erinnerung.

Ein Lob muss man bei den Steelers auch mal OffCoord Todd Haley machen, dessen Spielzugdesign und -ansagen mir in den letzten beiden Spielen gegen Jets und eben Ravens hervorragend gefielen: Haley verließ sich nimmer auf die nicht mehr vorhandene individuelle Spitzenklasse im Kader, sondern kreierte einfache Routen und schnelle Reads für Roethlisberger und seine Jungs um WR Brown und WR Sanders; dass TE Miller noch nicht in Form ist (aber wenigstens wieder da!), wurde von Haley auch gebührend berücksichtigt.

Jezz‘ aba bidde aufgepasst, denn die Raiders-Defense ist auch ohne große Namen eine unangenehme. Ich habe keine Ahnung, was diese Defense kurz und knackig beschreiben könnte. Außer eben „unangenehm“. Da scheinen ein paar Altstars und ein paar Youngsters sich gefunden zu haben und soweit zu harmonieren, dass es gegen die mitteklassigen NFL-Teams für Upsets reichen kann.

Die anderen beiden Spiele starten um 21h25. Arizona (3-4) vs Atlanta (2-4)? Die Cards müssen sich nach dem pathetischen Auftritt gegen Seattle erstmal verspielten Kredit bei mir zurückholen, und wenn das sieben ausgespielte 4th-Downs an der 10yds-Line bedeutet. Ich traue den Jungs dabei durchaus einen Heimsieg zu, denn Atlanta hat a) keine überzeugende Defense und b) eine Offense, in der außer QB Matt Ryan nimmer viel beim gewohnten Alten ist. Jener Ryan stopfte letzte Woche mit einer einwandfreien Leistung gegen die Buccs-Defense vielen Kritikern das Maul (Stichwort: „Ryan ist Produkt seiner Skill-Player“). Allerdings muss man zum heutigen Zeitpunkt auch sagen: Eine motivierste Cards-Defense ist schwerer zu bespielen als eine unmotivierte Buccs-Defense. Insofern: Eher würden ich hier zu den Cardinals tendieren.

Sunday Night Game

Ab 2h30 1h30

Zu Green Bay Packers (4-2) gegen Minnesota Vikings (1-5) fällt mir nicht viel ein, da es wie ein Mismatch aussieht: Die Packers-Offense marschiert zwar wohl ohne das Ballfänger-Trio Cobb/Finley/Jones auf, aber solange QB Aaron Rodgers eine dezimierte Vikings-Secondary vorgesetzt bekommt, nehme ich jedesmal Rodgers. Fraglich ist, ob Minnesota überhaupt die Punkte auf das Tableau kriegt, um die Partie länger als eine Halbzeit spannend zu gestalten: QB Freeman ist nach dem schwachen Debüt erstmal mit Gehirnerschütterung draußen, was The Return of the Ponder bedeutet, oder besser: Weiterhin anämische Vikings-Offense. Dass Green Bay ein Laufspiel ausschalten kann, hat man gegen San Francisco schon bewiesen, nur dass dort auch noch sowas wie Pass-Offense existierte; in Minnesota tut das nicht. Schade, denn es wären halbwegs gute Skill-Players da: WR Jennings, ein einstiger Rodgers-Buddy, der Rodgers in der Offseason arg kritisierte, WR Patterson und TE Rudolph sind allesamt Spieler, die mit akzeptablem Quarterback durchaus was reißen könnten.

Atlanta Falcons in der Sezierstunde

Stat Line 2012

Record        13-3    CF
Enge Spiele    7-2 
Pythagorean   11.2    (5)
Power Ranking   .557  (9)
Pass-Offense   7.0    (4)
Pass-Defense   6.7   (21)
Turnover       +13

Management

Salary Cap.
Free Agents.

Es gibt wenige Franchises, die sich besser für die Sezierstunden eignen als die Atlanta Falcons, die seit Jahren Moves im Grenzgebiet zwischen „logisch“ und „heikel“ machen. Hauptverantwortlich ist dafür der eine Mann: GM Thomas Dimitroff, ein Zögling aus der Belichick-Schule und einer der wenigen ehemaligen Belichick-Assistenten, die in anderen NFL-Städten eine richtig positive Duftmarke hinterlassen konnten.

Dimitroff baute gemeinsam mit dem so unscheinbaren Head Coach „thiry million Americans are named like me“ Mike Smith eine am Boden liegende Franchise auf, und ging dabei nach Reißbrett vor: 2008 wurde die Offense-Philosophie mit dem Kauf von RB Michael Turner und der Einberufung von QB Matt Ryan gebildet, 2009 und 2010 vor allem die Defense verstärkt, 2011 die Offensivstrategie um ein deep threat erweitert.

Wir sind mittlerweile im Jahre 2013, die Atlanta Falcons schafften eben den ersten Playoffsieg in einem beeindruckenden Krimi gegen Seattle und scheiterten nur denkbar knapp an ihrer zweiten Superbowl-Qualifikation ever. Dimitroff stand vor der Entscheidung, die Franchise auf Jahre auf solide Basis zu stellen oder auf 1-2 Jahre „all-in“ zu gehen. Dimitroff entschied sich klugerweise für ersteres.

Das lässt sich anhand der drei prominenten Entlassungen der letzten Wochen ablesen: DE John Abraham, RB Michael Turner und CB Dunta Robinson wurden entlassen. Die beiden Abwehrspieler hinterlassen echte Lücken, aber der gewonnene „Cap Space“ lässt die Falcons nun mit Fokus „3 bis 5 Jahre“ arbeiten (man hat nun 30 Mio. Platz für diese Offseason und große Freiräume um über 2014 hinaus zu basteln). Im Gegenzug verkleinerte man allerdings die Chancen, kurzfristig erneut auf die Lombardi Trophy zu gehen.

Die Offense

QB Matt Ryan dürfte nach dem Abstauben der Äffchen auffm Buckel auch in den amerikanischen Massenmedien in der Kategorie der angesehenen Star-Quarterbacks angekommen sein. Ryan legte eine MVP-reife Saison hin und bewies über viele Wochen, dass er eine größtenteils eindimensionale Angriffsmaschine im Alleingang tragen kann.

Die wichtigsten Anspielstationen der Falcons sind ohne Zweifel WR Julio Jones und WR Roddy White. Es gibt Experten, die Jones bereits in die absolute Eliteklasse mit reinrechnen und in White eher das ergänzende Element für einen kreativen OffCoord wie Dirk Koetter in Atlanta sehen. Beide sind auf Jahre an Atlanta gebunden, beide kosten – noch – keine verantwortungslose Summe.

Das dritte Kernelement ist der ewige TE Tony Gonzalez. Gonzalez ist mittlerweile im Spätherbst seiner Karriere angekommen und in wenigen Jahren sicherer Hall of Famer. Gonzalez wird ein weiteres „letztes“ Jahr NFL spielen.

Unterstützung könnte vom neuen RB-Arbeitstier Steven Jackson (für moderate Kohle aus St Louis gekommen) kommen. Rastamann Jackson ist einer meiner Lieblingsspieler, weil er über viele dunkle Jahre in St Louis versauerte ohne sich jemals öffentlich zu beklagen. Hoffentlich sieht Jackson mit den Falcons demnächst seine ersten Playoffs seit seinem Rookiejahr. Der physische, ja brachiale, Jackson sollte Stand heute ein Upgrade gegenüber dem zuletzt verbrauchten Michael Turner sein und formt gemeinsam mit dem wieselflinken Jaquizz Rodgers (Jackson und Rodgers kommen übrigens beide von derselben Uni: Oregon State) ein konzeptionell tolles RB-Duo.

Die Offense Line ist seit Jahren nicht mehr als solide, aber man verlängerte z.B. trotzdem mit dem eher ungeliebten LT Sam Baker. Mit dem Rücktritt von G McClure öffnete sich zudem eine weitere Minibaustelle. Atlanta wird den einen oder anderen Pick für die „trenches“ spendieren müssen.

Eine Position, die ebenso in Upgrade vertragen könnte: Slot-WR bzw. #3/#4-WR. Kein Spiel machte Atlantas Abhängigkeit von seinen Big-3 (White/Jones/Gonzalez) deutlicher als das knapp verlorene NFC-Finale gegen San Francisco. Entlastung wäre hoch willkommen.

Die Defense

Atlantas Abwehr wird vom bei mir hoch im Kurs stehenden DefCoord Mike Nolan gecoacht und zeichnet sich in Ermangelung von fantastischen Passrushern mit einer bend but don’t break-Mentalität aus: Yards aufgegeben ja, aber möglichst oft in den Pass springen und abfangen. Es ist keine „schlechte“ Defense, bloß eben auch keine furchterregende. Weil Atlanta in der Offense bis auf Slot-WR und OG ziemlich stark besetzt ist, und man zusätzlich zu den eigenen sieben Draftpicks noch vier „Compensatory“-Picks von der NFL spendiert bekam, dürften sich Nolan, Smith und GM Dimitroff im Draft auf die Defense konzentrieren.

Es ist die Chance zu einem neuerlichen Umbau, und man sollte bei Nolan nix ausschließen: Der Mann weiß, was er macht. Er weiß, wenn er probiert und testet – letztes Jahr war es mit einem Personal, das nicht „seines“ war (Nolan war erst im Jänner 2012 gekommen), ein wildes Mix aus 4-3, 3-4 und 3-3-5 Defense. Es gibt noch wenige Hinweise darauf, was Nolan nächstes Jahr zu machen gedenkt.

Viele erfahrene Recken wurden aus Alters- und Kostengründen gehen gelassen (CB Robinson, DE Abraham, wohl auch CB Grimes). Einige vielversprechende junge Leute ebenso (DT Walker, LB Sidburry). Mit den vielen Picks lässt sich ein Umbau angehen.

Ein vielleicht wichtiger Move wurde diese Woche in der Free Agency gemacht: DE Osi Umenyiora von New York eingekauft. Umenyiora ist ein von mir abgöttisch geliebter Mann, der einst eine Superbowl gegen eine übermächtige Patriots-Mannschaft quasi im Alleingang dominierte und über Jahre einer meiner Lieblings-Abwehrspieler war. Jetzt ist Umenyiora jenseits der 30 und wohl nicht mehr die Naturgewalt früherer Tage, aber wenn er als eine Art „jüngeren John Abraham“ geben kann, wäre das für Atlanta nur ein Gewinn.

Die Defensive Line braucht aber mit Sicherheit noch zumindest einen weiteren starken Passrusher auf Defensive End. Auf Tackle ist man mit Babineaux und Corey Peters noch halbwegs gut, aber längst nicht überragend besetzt. Dominanz strahlst du z.B. in einer 3-4 Defense nur mit mächtigem Nose Tackle aus – ich sehe in Atlanta keinen solchen, wenn nicht noch der schon als Flop abgestempelte DT Peria Jerry noch einen unvorhergesehenen Durchbruch schafft.

Vielleicht lässt sich auch mit diversen vielseitigen Schachfiguren wie LB Akeem Dent oder DL/LB Kroy Biermann arbeiten, aber vieles deutet drauf hin, dass die Chefs in diesen Jungs mehr role player sehen als echte Fixsterne. Was ist z.B. mit DE Jonathan Massaquoi? Der Mann spielte bei Troy alles in Grund und Boden; war halt leider nur die Sunbelt Conference.

Einiger dieser Leute könnten von Nolan aber auch auf Linebacker verschoben werden. Dort ist, egal welches Abwehrsystem gespielt wird, nur eines fix: Sean Weatherspoon hat seinen Platz in der Spielfeldmitte gewiss. Weatherspoon ist ein Leadertyp, ein Ankermann. Er strahlt nicht die Passrush-Wucht anderer Jungs auf, aber alles, was koordinative Aufgaben oder Tackling und Deckung angeht, hat Weatherspoon auf sehr gutem Niveau drauf. Der Kader wird dahinter (und hinter besprochenen Dent/Biermann) schnell dünn; LB Nichols gilt nicht als richtiges NFL-Kaliber.

Das Defensive Backfield sieht mit dem Glücksgriff CB Asante Samuel (ist aber auch schon jenseits der 30) und mit dem Safety-Duo DeCoud/William Moore drei mehr als verlässliche Kollegen, aber sofern nicht doch noch Grimes unter einen billigen Vertrag genommen werden kann, ist die Tiefe dahinter quasi nicht gegeben. Atlanta hat angesichts des zuletzt mauen Passrushs keine unterirdische Secondary und Samuel ist immer für eine Interception gut, aber mit dieser geringen Absicherung gegen z.B. Verletzungsausfälle oder Formkrisen kannst du nicht in den Herbst gehen. Es wird bestimmt noch nachgebessert.

Ausblick

Auch nach der nächsten 13-3 Saison und nach zwei fantastischen, engen Playoffspielen gegen die vielleicht beiden besten Mannschaften der abgelaufenen NFL-Saison tut man sich schwer, die Falcons für voll zu nehmen. Ein klein wenig zu blass ist der ganze Laden. Ich kann mich des Eindrucks trotz meines immensen Respekts auch nicht ganz verwehren, kann mich aber vorstellen, dass sich das abrupt ändert, sollte Atlanta eine Abrissbirne in der Front-7 finden – oder generell in der Lage sein, mit der Front-7 einen Schützengraben in den Würgegriff zu nehmen.

Dieses „softe“ Element bei den Falcons kann aber auch am Franchise-QB Ryan liegen, der, so konstant stark (und ohne Laufspiel-Entlastung stark!) er seit Jahren spielt, nicht den Wow-Faktor eines Aaron Rodgers versprüht. Mit dem Einkauf von RB Jackson ist zumindest auffm Papier anständiges Laufspiel besorgt.

Aber wie schon geschrieben: Atlanta muss seine Baustellen in der Abwehr – in der Reihenfolge DE, DT, CB – via Draft lösen, und wir haben einen weiterhin brandheißen NFC-Mitfavoriten, der auch gefühlsmäßig als solcher wahrgenommen wird.

Notizblock NFL Championship Games 2013/13

49ers @ Falcons

Nach seiner 180yd performance letzte Woche gegen Green Bay war das oberste Ziel der Falcons, QB Colin Kaepernick nicht laufen zu lassen. Das hat auch sehr gut geklappt, nur war das scheinbar das einzige Ziel von DC Mike Nolan.

Kaepernick eingebremst haben die Falcons mit einem ganz einfachen Mittel: Weiterlesen