Bowl Season 2012/13 Preview: New Mexico Bowl und Famous Idaho Potato (watt?) Bowl

Das fröhliche Bowlen um die Weihnachts- und Neujahrszeit geht wieder los! Bowl Season ist eine meiner favorisierten Zeiten im Sportjahr, weil wir es hier mit so vielen verschiedenen Spielauffassungen zu tun bekommen, mit oft unbekannten Universitätsmannschaften, die sich mehr oder weniger motiviert in einem halbleeren fremden Stadion um eine artifizielle Trophäe aus der Retorte prügeln. Bowl Season ist aber immer noch das, wofür viele der Jungs College Football spielen – man merke sich: Der überwiegende Teil beendet nach der Studienzeit seine sportliche Karriere; in die NFL schaffen es die wenigsten.

Los geht’s heute mit zwei Spielen.

New Mexico Bowl

Arizona Wildcats – Nevada Wolfpack

19h LIVE bei ESPN America

Die größten Namen stehen an den Seitenlinien: Arizonas neuer Head Coach Rich Rodriguez, auf Wiedergutmachungstrip nach einem desaströsen Arbeitsverhältnis mit Michigan, und Nevadas Chris Ault, ergraut, schrullig, Hall of Famer, Erfinder der legendären Pistol-Offense. Es sind zwei Coaches, die für innovative Offensivsysteme stehen: Rodriguez lässt eine Zone-Read Spread-Option spielen, die heutzutage überall eingesetzt wird, aber seinerseit (Mitte der 2000er) bahnbrechend war. Aults Pistol-Offense ward 2004/2005 geboren, nachdem Ault nach zehn Jahren Auszeit in Nevada bereits als Hall of Famer wieder an die alte Wirkungsstätte zurückgekehrt war. Pistol-Offense wird heute auf allen Levels gespielt, u.a. auch zeitweise in der NFL.

Beide waren heuer 7-5: Arizona eher als die wilde Hopp-oder-Topp-Truppe (USC und Oklahoma State geschlagen, Oregon State und Stanford am Rand einer Niederlage gehabt, aber von Oregon und UCLA mit ca. 50 Punkten Differenz abgeschossen), Nevada hatte eine schwache Phase Ende Oktober (3 Niederlagen en suite).

Arizonas Saison war nicht ohne Kontroversen. Rodriguez brachte die Wildcats zurück auf die Landkarte des College Football. Auf der anderen Seite gab es auch Momente, in denen der Hirnriss nicht weit ist, z.B. als QB Matt Scott gegen USC mit klaren Gehirnerschütterungssymptomen (drei, viermal Brechen auf dem Spielfeld) nur widerwillig aus dem Spiel genommen wurde.

Excel favorisiert Arizona mit 12.5 Punkten.

Famous Idaho Potato Bowl

Tja. Gibt es einen besseren Bowl-Namen als diesen? Für die Erdapfel-Industrie von Idaho scheint das Sponsoring aber tatsächlich bloß Peanuts zu sein. Und nebenbei noch den Gönner vor dem Herrn gegeben.

#22 Utah State Aggies – Toledo Rockets

22h30 LIVE bei ESPN America

Vom knallblauen Spielfeld in Boise/ID ist ja jedes Footballspiel ein Hingucker. Diesmal sind die #22 Utah State Aggies, die letzten Champions der zerbrochenen WAC, mit dabei, jahrelang das Schlachtopfer auf der Bank, aber dieses Jahr mit 10-2 Bilanz sogar in den BCS-Rankings vertreten (SRS hat die Aggies auf #23, also kein Zufall!). So sehr wie USU dies’ Jahr die WAC in Grund und Boden spielte, hatte das vor Jahren nur Boise State geschafft.

Auch die einzigen zwei Niederlagen lesen sich nicht verheerend: 16-14 gegen Wisconsin und 6-3 gegen BYU verloren, dafür u.a. Utah geschlagen. QB/RB Chuckie Keeton spielt fehlerarm und effizient und ist ein guter Scrambler, wenn es nötig ist.

Toledo aus der Mid-American Conference kam mit neuem Head Coach Matt Campbell (32 Jahre alt) und 9-3 auch nicht schwach durch die Saison, verlor aber mit seiner absurd schwachen Defense in der Endphase der Saison mal wieder die entscheidenden Partien und flog hohekant aus dem MAC-Titelkampf. Die Rockets 2012 unterscheiden sich von früheren Rockets-Truppen insofern, dass sie nicht mehr auf ein QB-Duo setzen, sondern diesmal tatsächlich konsequent mit Terrance Owens durch die Saison gingen.

Excel favorisiert Utah State mit 13.5 Punkten.

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Mountain West Conference 2012/13 Preview: Boise State und der Reload-Button

Nächste Conference im Change-Modus. Die Mountain West Conference sieht dieser Tage alle Jahre neu aus und wird nach dem Verlust der einstigen Zugpferde TCU, Utah und BYU nach der Saison 2012/13 auch den Mid-Major schlechthin, die Boise State Broncos, verlieren. Und dann steht die Wertigkeit dieser Liga wieder zur Diskussion…

Boise State Broncos

Wenn Universitäten wie Nebraska oder Michigan mit Jahrtausenden an Tradition aufmarschieren, kommen die kleinen Boise State Broncos aus dem Nirgendwo in Idaho wie die pubertären Jungs des Weges, auf alles an Geschichte scheißend und mit dem stechend blauen Spielfeld in Boise als markantestem Merkmal. Aber Boise State hat auch sportlich einiges drauf.

Boise State, das ist in den letzten sechs, sieben Jahren der Schrecken der Arrivierten schlechthin geworden, eine junge Universität ohne große Geschichte und mit limitierten Ressourcen, die Jahr für Jahr für große BCS-Debatten zu sorgen vermochte. Das ging vom absolut fantastischen Fiesta Bowl-Sieg über Oklahoma hin über die letzten vier Jahren, in denen drei Spiele verloren wurden: Zweimal mit einem Punkt, einmal in der Overtime.

Nun ist der Kern der ganz großen Boise-Ära abhanden gekommen: Der langjährige Heisman-Kandidat QB Kellen Moore, RB Doug Martin, die beiden besten Passfänger Shoemaker und Efaw, die besten Offense Liner OT Solder und C Byrd, die drei besten Defensive Liner McClellin, Crawford und Winn sowie der leading tackler Byron Hout und LB Tevis bis hin zum S George Iloka sind nicht mehr spielberechtigt. Das Material, das die Broncos heuer in den NFL-Draft entsendeten, können Unis wie Alabama nicht alle Jahre schicken. Und trotzdem besteht für einen beinharten Boise-Fan Grund zur Hoffnung. Das beginnt beim Head Coach Chris Petersen, einem Pokerface mit nachgewiesen zentnerschweren Eiern.

Petersen hat den Broncos eine ganz eigenartige und trotzdem wunderschöne Offense verpasst, deren allermarkantestes Wahrzeichen das gesellige Treiben an der Anspiellinie ist: Kein Spielzug ohne fünf bis sechs Motions, dann der Snap und eine change of direction oder ein end around im Laufspiel oder ein schneller Pass zu einem der dutzenden Wide Receivers. Boise States Angriff pflegt, ohne Anzeichen von Nervosität seinen Stiefel runterzuspielen und notfalls immer wieder den einen oder anderen Trickspielzug einzustreuen, um die einschlummernde Defense aufzuwecken. Diese underdogaffine Angriffsstrategie wird gnadenlos durchgezogen, und selbst gegen eklatant unterlegene Gegner wird nie mit Nachdruck der Dolchstoß gesucht.

Damit fuhren die Broncos im vergangenen Jahr über Georgia wie ein Dampfhammer drüber, würgten damit einen Gegner, der dieses Jahr in den Top-10 eröffnet, komplett ab und mussten ihre BCS-Träume erst gegen eine wiedererstarkte TCU-Mannschaft im November begraben. TCU, das ist auch das Vorbild der Broncos für diese Saison: Nach etlichen Abgängen waren die Frogs 2011 anfangs ein eher wackeliges Team, steigerten sich dann im Verlauf der Saison und gehörten zum Ende des Jahres mit Gewissheit zu den besten sieben, acht Mannschaften im College Football. Die Blaupause für Boise 2012?

Wir werden sehen. Im Angriff hat Petersen eine Entscheidung zwischen dem scrambelnden QB Grant Hedrick und Backup Joe Southwick zu treffen, während im Hintergrund mit Nick Patti schon der Nachfolger bereitsteht. Der Top-RB dürfte der verletzungsanfällige, aber spektakuläre D.J. Harper sein und bei den Wide Receivers gefällt mir der junge Matt Miller extrem gut.

Auch der heimliche Star, die Defense, sieht sich vielen Änderungen bevorstehend. Die Defensive Line sieht sich erstmal der meisten Qualität und Quantität beraubt, was dem Schwachpunkt der vergangenen Saison, der Secondary, nicht helfen dürfte. Einzig der neue DE Demarcus Lawrence soll allerhöchsten Ansprüchen genügen.

Die angesprochene Secondary dürfte dagegen von etlichen rekonvaleszenten Spielern profitieren: Die großartigen CB Jerrell Gavins und CB Jamar Taylor sind ebenso wieder da wie die vielen hochgelobten Safetys – womit im Prinzip alle wichtigen Positionen geklärt werden. Außer dem Kicker natürlich…

Boise State hat einen recht einfachen Schedule. Die Saisoneröffnung am 31.8. bei Michigan State ist der härteste Brocken, danach folgen bessere Sparringspartner, weswegen eine 11-1 oder 10-2 Saison für die Broncos durchaus trotz des Aderlasses nicht ausgeschlossen ist.

Die Verfolger

Durchaus eine attraktive Mannschaft stellt das Nevada Wolfpack vom Hall of Fame-Coach Chris Ault – eine von nur zwei Mannschaften, die in den letzten vier Jahren die Boise State Broncos schlagen konnten (die andere ist TCU). Ault ist der Erfinder der mittlerweile auch hierzulande praktizierten Pistol Offense, und Ault gilt zudem auch auf seine alten Tage noch als Mann, der die jungen Hüpfer in seiner Truppe mit seiner Begeisterung für den Sport erreichen kann, obwohl der Mann im TV stets dreinschaut wie drei Wochen Regenwetter. In diesem Jahr steht Ault mit WR Brandon Wimberley ein exzellentes Motivationsinstrument wieder zur Verfügung: Wimberley wurde im Juni 2011 böse niedergeschossen, und obwohl anfangs niemand daran glaubte, dass Wimberley sich noch einmal ohne Rollstuhl fortbewegen könnte, stand der Mann im Frühjahrstraining in der Startaufstellung und wirkte fit und spritzig als wäre nichts gewesen.

Spannend wird davon ab die Offense, wo in der letzten Saison der wirklich herausragende Scrambler QB Cody Fajardo massiv aufgezeigt hat. Fajardo ist allerdings aus Glasknochen gebaut und wenn Nevada einen richtigen Schwachpunkt im Kader hat, dann ist es die fehlende Tiefe bei den Backup-Quarterbacks…

Markant ist auch die mutmaßliche Nummer 3 der Conference, die Air Force, mit ihrer extrem lauflastigen Offense. Die Falcons spielen nicht aus der Flexbone-Aufstellung wie etwa Georgia Tech, aber es ist eine triple option offense mit vielen verschiedenen Gesichtern, aus denen heraus die fünf, sechs eingelernten Spielzüge ausgespielt werden. Die Air Force hat ein ähnliches Problem wie Boise, muss zirka fünfundzwanzig Starter in der Offense und dreiundzwanzig Starter in der Defense ersetzen – wie viel von dem Aderlass durch das glänzend funktionierende Schema F an Offensivsystem aufgefangen werden kann, bleibt abzuwarten.

Weniger ein klares Schema, dafür abhängig von großartigen Einzelspielern sind die San Diego State Aztecs vom beliebten Head Coach Rocky Long. Dumm ist da allenfalls, dass diese großartigen Einzelspieler jüngst in die NFL gewechselt sind (QB Lindley, RB Hillman). Der Fünfkampf um die QB-Position bleibt ein offenes Rennen, auch wenn vieles darauf hindeutet, dass der Mann mit dem monströsen Wurfarm, Ryan Katz, das Rennen machen wird, da er auf die sehr vertikal angelegte Offense am besten passen dürfte. Fragezeichen bleiben in der Offensive Line, aber als Sicherheitsziel gibt es den TE Gavin Escobar, der sich athletisch in eine Reihe mit den Herren Gronkowski und Graham einordnen lässt.

Was San Diego State interessant machen könnte: Long kündigte letzte Woche an, in dieser Saison in des Gegners Platzhälfte jedes 4th down ausspielen zu wollen! Ich bin noch skeptisch, ob und wie lange Long sich das nach der ersten Medienschelte wegen eines Scheiterns trauen wird, aber allein der Gedanke: Sensationell.

Das Mittelfeld

Neben Nevada sind auch noch Fresno State und Hawaii in die MWC rübergewechselt. Vor allem letztere Uni dürfte der Conference Mehrwert bringen, da die Hawaii Warriors mit ihrem attraktiven Gebiet reinstes Recruiting-Gold bedeuten. Zudem haben sie heuer einen neuen, altbekannten Head Coach: Norm Chow. Und immer, wenn „Norm Chow“ fällt, ist der abgedroschene Terminus „pro-style-offense“ nicht weit weg. Chow tut sich gemäß dem Motto „mit 66 Jahren fängt das Leben erst an“ noch den Stress an, zum ersten Mal in seiner Karriere einen auf Head Coach zu machen, und wir dürfen nach all den Passfeuerwerken in den letzten 15 Jahren zum ersten Mal eine wenigstens etwas balancierte Offense erwarten.

Auch die Fresno State Bulldogs haben einen neuen Head Coach: Tim DeRuyter von Texas A&M, dem man exzellente Qualitäten nachsagt. Die wird es auch brauchen, da Fresno mit Derek Carr (Bruder von David Carr) zwar einen guten Quarterback besitzt, aber die Defense als äußerst porös und somit hauptschuldig für die enttäuschende 4-9 Bilanz im letzten Jahr gilt.

Die Wyoming Cowboys waren eines der Teams mit der größten Diskrepanz zwischen Siegbilanz (8-5) und statistischem Hintergrund (#102 auf meiner Excel-Liste). Ein Erklärungsansatz: Wyoming putzt den Bodensatz, ist aber nicht in der Lage, durchschnittliche Teams zu schlagen – und wenn, dann sind es knappe Siege. 2011 war man 5-0 in Spielen mit einem Score Differenz. Das schreit nach Regression zur Mitte. Immerhin: Dieses Jahr kehrt mit MLB Oliver Schober jener Deutsche ins Team zurück, der im letzten Jahr verletzt ausgefallen war. Das sollte der wirklich schwachen Lauf-Defense helfen.

Ich nehme dann noch die Colorado State Rams aus Fort Collins mit rein, die nach der schwer enttäuschenden Zeit unter HC Fairchield nun mit Jim McElwain (ehemals OffCoord von Alabama) einen neuen, jungen dynamischen Cheftrainer bekommen. McElwain führte sich mit Suspensionen gegen zwei seiner besten Abwehrspieler ein, nachdem diese „unzivilisiertes Verhalten“ gegen neu an der Uni eingeschriebene Studenten (Studentinnen?) an den Tag gelegt hatten.

Die Rams besitzen eigentlich gute Ingredienzien in der Offense: RB ist mit Chris Nwoke ein recht spektakulärer Mann, dazu gesellt sich der Superzwerg unter den Wide Receivers, Thomas Coffmann, als deep threat. Problematisch ist vor allem die Lauf-Defense, die aufgrund der häufigen Rückstände der Rams meistens hart geprüft wird, und oft genug nicht hält. Das droht die Stimmung in den Keller zu ziehen – außer natürlich, man gewinnt das Saisoneröffnungsspiel in Denver gegen den Lokalrivalen Colorado. Am allerbesten wäre es natürlich, wenn es McElwain gelingen würde, dieses Jahr als Aufbaujahr für 2013 zu verkaufen. Dann nämlich sähe es nach einem Abgang von Boise State hinsichtlich Conference-Führerschaft gar nicht so übel aus…

Bodensatz

Die UNLV Rebels erlebten seit 2000 keine Saison mit positiver Bilanz und schmierten auch 2011 böse ab und nach nur vier Siegen in zwei Jahren gerät Head Coach Bobby Hauck schön langsam ins Visier der Kritiker. Bisher konnte Hauck auf die Entwicklung junger Talente verweisen, und auch 2012 wird der Kader sehr unerfahren sein, aber man erwartet nun Ergebnisse.

Bei den New Mexico Lobos dagegen ist man schon froh, die unselige Zeit unter Mike Locksley hinter sich gebracht zu haben. Locksley hatte als Cheftrainer kein Fettnäpfchen ausgelassen, von Schlägereien gegen Assistenztrainer über Beleidigungen von Journalisten hin zu Sufffahrten seiner Spieler im Auto seiner Tochter war alles dabei, was sich ein Vorgesetzter eines Footballprogramms nicht leisten sollte. Der Neue ist mit Bob Davie ein ehemaliger Trainer von Notre Dame. Das war dann allerdings vor über einem Jahrzehnt und seitdem hatte Davie sich nur als Pundit im Fernsehen verdingt – kein Mensch vermag zu sagen, welche Offense denn installiert wird. Nicht unwichtig ist aber: Man wird abseits des Feldes ruhigere Zeiten erleben und besser auftreten als unter Locksley.

College Football 2011/12, Woche 5 TV-Guideline: Ohne Gewähr

College Football ist von den MLB-Playoffs deutlich stärker geschädigt als dieses NFL-Wochenende und könnte dieses Wochenende bei ESPN America gänzlich in Sachen LIVE-Übertragungen ignoriert werden. Die einzigen TV-Livebilder (*) aus der Football Bowl Subdivision gibt es am Sonntag um 19h30, wenn Eurosport 2 bei Michigan – Minnesota einsteigt.

(*) Stand Fr/1h30. Dieser Tage bastelt ESPN America täglich bzw. stündlich am Sendeplan, weswegen ich nicht ausschießen möchte, dass heute um 18h eine Partie  (oder auch nur deren Einstieg) gezeigt wird. Für 18h sind MLB-Playofs eingetragen, die jedoch erst um 14h EST/20h MESZ beginnen – könnte sich also noch was tun.


Aufstellung für Woche 5

Der Sendeplan sieht Stand Freitag, 30.9./18h30 wie folgt aus:

ESPNPlayer

(kostenpflichtig/Sendeplan via Allesaussersport)

18h00 Temple – Toledo, Arkansas – Texas A&M, Indiana – Penn State (hey, diesmal spielen die Lions wirklich gegen Indiana!), Lousiana State – Kentucky, Syracuse – Rutgers, Georgia – Mississippi State, Illinois – Northwestern

19h00 Miami/Ohio -Cincinnati

21h00 Wofford – Appalachian State (zweimal FCS)

21h30 Maryland – Towson, Virginia – Idaho, NC State – Georgia Tech, Connecticut – Western Michigan, Kansas State – Baylor, Miami/FL – Bethune/Cookman, Louisville – Marshall, Central Michigan – Northern Illinois, Ohio State – Michigan State

22h00 Southeast Louisiana – Lamar (zweimal FCS), Western Kentucky -ArkansasState (zweimal FBS mit FCS-Niveau)

00h00 Virginia Tech – Clemson

01h00 Florida International – Duke, Middle Tennessee State – Memphis, Louisiana Tech – Hawaii, ULL – Florida Atlantic

02h00 Purdue – Notre Dame,Wisconsin -Nebraska

03h15 FresnoState – Ole Miss

ESPN America

Sa/1.10. College GameDay (15h LIVE aus Madison/Wisconsin)

So/2.10. Wisconsin – Nebraska (Tape 9h30), Florida – Alabama (Tape 12h)

Mi/5.10. Brigham Young – Utah State (Tape 13h)

Do/6.10. Navy – Air Force (Tape 11h), South Carolina – Auburn (Tape 13h30), Purdue – Notre Dame (Tape 16h)

Fr/7.10.Arkansas -Texas A&M (Tape 11h),OhioState -MichiganState (Tape 13h30)

Eurosport 2

Sa/1.10. Michigan – Minnesota (LIVE-Einstieg um 19h30)

So/2.10. Michigan – Minnesota (Tape 19h30)

Do/6.10. Michigan -Minnesota (Tape 11h30)


 Kommentatoren-Teams gibt es bei Awful Announcing


Sonntagvormittag bei ESPN America

#12 Florida Gators – #3 Alabama Crimson Tide aus dem Ben Hill Griffin Stadium mit einer klitzekleinen Portion Upset-Potenzial, weil Floridas neuer OffCoord Charlie Weis das Laufspiel um RB Chris Rainey und RB Jeff Demps revitalisiert hat. Allerdings wird Laufen allein gegen Nick Sabans Defense nicht reichen, was im Umkehrschluss heißt: Wir werden sehen, wie weit die Entwicklung von QB John „Statue“ Brantley fortgeschritten ist (letztes Jahr war’s ein furchtbares Mismatch).

Auf der anderen Seite mal wieder Trent-Richardson-Watch: Eine Woche nach der dominanten Vorstellung gegen Arkansas erwartet jeder, dass Richardson sich mit einer weiteren Topleistung ins Gespräch um die Heisman Trophy bringen wird.

Der zweite Kracher des Wochenende findet in Madison/Wisconsin statt, wo die beiden favorisierten Teams der einzelnen Divisisons der Big Ten Conference aufeinander treffen: #7 Wisconsin Badgers (Leaders Division) – #8 Nebraska Cornhuskers (Legends Division).

Für Nebraska ist es das erste Conference-Spiel in der Big Ten und die Spielansetzung will, dass es gleich mit dem größtmöglichen Brocken losgeht: Wisconsin (4-0), bei denen noch kein Mensch zu sagen vermag, wie gut die Mannschaft denn nun ist, nachdem es durchwegs Siege gegen offensivschwache Mannschaften waren. Auf alle Fälle deutete sich an, dass die Badgers nicht allzu aggressiv in der Defense zu Werke gehen und sich beim Versuch zu tackeln schon mal einen Running Back durch die Hände flutschen lassen. Dabei befindet man sich auf Augenhöhe mit den Huskers, deren Bollwerk gegen das Laufspiel viel fragiler ist als angenommen.

Nun kommt der bislang potenteste Gegner mit exzellentem Ground Game des Weges, wo sich mit QB Russell Wilson ein laufstarker, leiser Heisman-Favorit zum Power-Duo RB James White/Montee Ball gesellt. Würde ich wetten, würde ich meine Jetons eindeutig auf Wisconsin setzen – ein ausgeglichenes Spiel sieht dagegen Paul Myerberg/Pre Snap Read in seiner ausführlichen Vorschau kommen.

N’paar weitere Spiele im Anriss

Auch Ohio State vs. Michigan State ist von Bedeutung für die Big Ten Conference. Beide Unis durchlebten die erwarteten Anlaufschwierigkeiten. Die Buckeyes sind nach diversen Pleiten zum ersten Mal seit der Entdeckung des amerikanischen Kontinents nicht in den Top-25 gerankt und auch die Spartans sind schneller aus den Rankings gefallen als sie „Top-25“ hätten aussprechen können. Es ist auch die Auseinandersetzung zweier Angriffsformationen, die noch unentschlossen sind, welches Bild sie denn nun auf den Betrachter abgeben wollen, und insbesondere die Halbwertszeit von Ohio States Interimscoach Luke Fickell dürfte bald ablaufen.

Gewisser Reiz geht auch vom Militärduell NavyAir Force aus, bei dem wir vermutlich zirka zweitausend Rushing Yards erleben werden. Bei #19 Michigan – Minnesota geht es für die Wolverines darum, auf die jüngst okaye Defensivleistung aufzubauen und in der Offense QB Denard Robinson mal ernsthaft werfen zu lassen. Robinson bringt bisher keine 50% der Pässe an den Mann, scrambelt aber in jedem Spiel in der 200yds-Region und wird dadurch auch als Außenseiter im Heisman-Rennen betrachtet (ich meine: long shot).

Das wöchentliche Notre Dame-Spiel ist diesmal ein Pflichtsieg in Purdue, wo QB Tommy Rees nach zuletzt üblen Vorstellungen Selbstvertrauen für das Navy-Spiel tanken muss. „Notre Dame West“ B.Y.U. hat bereits heute Nacht gespielt – die Partie gegen Utah State wird bei ESPN America am Mittwoch aufgezeichnet.

Bei #18 Arkansas Razorbacks#14 Texas A&M Aggies können letztere gegen den alten Rivalen Arkansas schonmal etwas SEC-Feeling einholen. Beide lecken noch ihre Wunden von bitteren Niederlagen am vergangenen Samstag.

„Richtige“ SEC-Stimmung dagegen bei #10 South Carolina – Auburn, der Neuauflage des SEC-Finals 2010, als die Gamecocks von Cam Newtons Tigers bitterböse verbrannt wurden. Diesmal ist es ein Aufeinandertreffen zweier nicht überzeugender Mannschaften. Während Auburn große Abwehrprobleme (v.a. Tackling, Pass Rush) hat, wird in South Carolina ein eklatantes QB-Problem verortet. Weil die Gamecocks aber just gegen eine schwache Laufabwehr den überragenden RB Marcus Lattimore aufwarten können, dürfte das Pendel diesmal gen Gamecocks ausschlagen. Sprich: Endspielrevanche.

Abseits der TV-Bilder

#4 Boise State – Nevada (Sa/20h30, nicht auf legalem Weg zu empfangen): Ein Spiel um 11h30 Ortszeit, und es wird erwartet, dass die Broncos bittere Rache an der verheerenden Niederlage im letzten November nehmen werden, als die Broncos in Reno von Nevadas Kaepernick/Taua überlaufen wurden, eine klare Führung verspielten, K Kyle Brotzman in der Crunch Time Kick um Kick daneben setzte, und Boise State 31-34/OT sowie die sicher geglaubte Teilnahme an der Rose Bowl verlor. Für ein Jahr ist es diesmal ein out of conference game, ehe die beiden nächsten Herbst in der MWC wiedervereint sein werden.

Kansas State – #15 Baylor (Sa/21h30, nur ESPNPlayer): Die Statistik des Tages liefert Baylors QB Robert Griffin III, der in den ersten Wochen mehr Touchdowns (13) als Incompletions (sic!) warf: 70/82 vollständige Pässe.

#13 Virginia Tech – #11 Clemson (Sa/So 00h, nur ESPNPlayer): Clemson dürfte nach zwei prestigeträchtigen Siegen über Auburn und Florida State erst heute aus dem Partyrausch wieder aufgewacht sein. Die Offense spielt phasenweise inspirierend, der Freshman-WR Sammy Watkins ist eine Granate bei tiefen Bällen. Allein: Zu oft hat Clemson solche Situationen bereits erlebt, zu oft folgte auf den Rausch eine bittere Pleite. Diesmal ist eine Niederlage im Hokie-Land zu befürchten, da Frank Beamers Teams für durchaus knackige Defense stets zu haben sind. In der Offense kommt der hochgejazzte QB Logan Thomas allerdings bisher nicht so wirklich auf Toren.

New Mexico – New Mexico State (Sa/So 02h, nicht legal zu sehen): Für New Mexico ist es das erste Spiel nach der “Ära” Mike Locksley, der vor wenigen Tagen gefeuert wurde. Locksleys Bilanz in zweieinviertel Jahren: 2-26. Das war nicht der Punkt. Locksleys Amtszeit ist von anderen Dingen geprägt, unter anderem Vorwürfe sexueller Belästigung minderjähriger Mädchen, Prügelattacken gegen Assistenztrainer, Einschüchterungsversuche gegen Lokalreporter und Sauf-Fahrten seiner Spieler in Locksleys Privatautos. Pädagogik scheint in Locksleys Studienplan nicht integriert gewesen zu sein.

Der Mann ist Schwarzer. Vermutlich haben die Lobos aus Angst vor Rassismusvorwürfen so lange mit dem Rausschmiss des Skandalcoaches gewartet.

College Football Preview 2011/12: Western Athletic Conference (WAC)

Teil 4 der College-Vorschau 2011/12. Die WAC feiert 2012 ihren 50. Geburtstag, und wenn kein Wunder passiert, wird es eine Feier mit nur wenigen Geladenen – oder ein Begräbnis. Die WAC war schon mehrmals in Bedrängnis, aber nach dem Abgang von Boise State in diesem Sommer werden jene von Hawaii, Fresno State und Nevada folgen, was nichts anderes bedeutet als die Bedeutungslosigkeit. Mit der University of Dallas ist immerhin ein ambitioniertes Neumitglied für 2012 angekündigt.

Paul Myerberg hat die verzwickte Situation der WAC auf den Punkt gebracht. Was neben Auflösungserscheinungen bleibt: Eine breit gestreute Conference hinsichtlich Geographie (schlappe 7000km von Louisiana bis Hawaii) und sportlicher Künste (5 Touchdowns von Fresno State bis New Mexico State).

Das Favoriten-Trio

Zum ersten wäre das Nevada Wolfpack zu nennen, das in der abgelaufenen Saison eine sensationelle 13-1 Bilanz eingefahren hat. Nevada wird von Chris Ault gecoacht, einem Hall of Famer und Erfinder der spektakulären Pistol-Offense. In dieser Saison müssen allerdings die Hauptprotagonisten der vergangenen Jahre ersetzt werden: QB Colin Kaepernick und RB Vai Taua – dazu auch noch der WR Brandon Wimberly, der in der Offseason so böse angeschossen wurde, dass er nie wieder wird Football spielen können. Ault möchte offenbar Tyler Lantrip als neuen Quarterback installieren, was verwundert, da Lantrip eher ein Typ aus der Schublade „hüftsteif“ ist. Wie sowas mit der Pistol-Offense kombiniert werden kann, bleib schleierhaft.

Defensiv macht die Passverteidigung Sorgen: Seit Jahren gibt es in dieser Hinsicht leichte Verbesserungen, was sich 2010 aber immer noch so liest: #98 FBS-weit. Und mit OLB Dontay Moch ist der beste Pass Rusher gegangen. Mit Fresno State und Hawaii sind die beiden ärgsten Konkurrenten um den WAC-Titel ganz zufällig sehr passgewaltig. Was in diesem Herbst für Nevada erschwerend hinzu kommt: Der Schedule, der brutal eröffnet wird mit @Oregon, @San Jose State, @Texas Tech und @Boise State. Wenn es dumm läuft, marschiert man mit einer gepflegten 0-4 Bilanz in die conference-interne Saison.

Ebenso einen brutalen out of conference-Schedule haben die Fresno State Bulldogs aus Kalifornien, deren einziges Ziel allerdings der WAC-Titelgewinn sein kann. Gegen die härteren Kaliber verliert man ohnehin immer, weswegen auch niemand die Mannschaft ernst nimmt. Quarterback ist Derek Carr, der Bruder von David Carr, der einst in Fresno State so aufgeigte, dass er zum #1-Pick in der NFL wurde. Coach damals wie heute: Pat Hill. Das größte Problem der letzten Jahre wurde für 2011/12 beseitigt: Die pickelharte Unterlage im eigenen Footballstadion, der der Großteil der unglaublichen Verletzungsserien in den letzten Jahren zugeschrieben wurde.

Persönlich würde ich auf einen WAC-Champion Hawaii tippen. Die Warriors müssen zwar personell schweren Aderlass verkraften, aber eine Konstante bleibt in Honolulu, seit ich denken kann: Rohe Passgewalt, die einst von June Jones dorthin gebracht wurde und seither nicht wieder verschwunden ist. Der neueste QB-Hit nennt sich Bryant Moniz, ein Rastamann von stattlicher Statur in futuristischem Outfit, und ein Gunslinger vor dem Herrn: 5040yds und 39 Touchdowns in der abgelaufenen Saison. Nun fallen die beiden Top-Receiver und der beste Running Back weg, dazu muss die komplette Offensive Line neu gebaut werden, aber Moniz spielte – bis auf den fatalen Hawaii-Bowlauftritt – so relaxt, dass ich nicht an einen Kollaps glaube. Dazu eine Defense mit extrem vielen Turnovers (38).

Der Bodensatz

Hawaii ist das westliche Ende, Louisiana Tech das östliche. Eine Uni, die wohl über kurz oder lang in der C-USA landen wird. Das Footballprogramm nennt sich wie jenes von Fresno State „Bulldogs“ und die Sage, wie es dazu kam, ist recht nett:

Einst, vor über 110 Jahren, kehrten ein paar Studenten nach einer durchzechten Nacht nach Hause, fütterten unterwegs eine alte, streunende Bulldogge, die sich prompt mit den Alumni auf den Heimweg machte. In der Nacht brannte plötzlich die Hütte, die Bulldogge weckte die neu gewonnen Freunde, starb dann aber an Rauchgasvergiftung in einer hinteren Ecke des Hauses. Die Studenten begruben die Bulldogge auf dem Campus und deckten das Grab mit zwei Jacken zu: Eine rot, die andere blau. Die Farben der Universität.

Sportlich hat man ein durchaus durchschlagskräftiges Laufspiel rund um RB Lennon Creer, aber die Defense ist ein Schwachpunkt. Head Coach Sonny Dykes hat unter Mike Leach gelernt, für seine Air Raid-Offense aber noch keinen passenden Quarterback gefunden. Der Schedule ist insofern machbar, als dass sechs Siege für die Bowl-Qualifikation durchaus drin sein dürften.

An der magischen .500-Bilanz wird der Rest der WAC hart zu knabbern haben.

Die Utah State Aggies haben sich zwar mit Gary Andersen einen exzellenten Recruiter als Coach geholt, um gegen die hochkarätige Konkurrenz im Land der Mormonen wenigstens ein paar der Talente abzuschöpfen, aber es hakt an der Umsetzung auf dem Feld. Die Offense kollabiert immer wieder unerklärlich, während die Defense zuletzt so schwach war, dass Andersen sich selbst zum DefCoord befördert hat. Anker der Defense ist der massiv gebaute NT Evan Huahulu.

Die Idaho Vandals aus Moscow/Idaho hatten jahrelang unter der verhassten innerstaatlichen Dominanz von Boise State zu leiden. Head Coach ist der sehr beliebte Robb Akey, der sich im Nordwesten ein akzeptables Recruiting-Netzwerk aufgebaut hat, bei dem aber viele fürchten, dass er bei einem Angebot der ums Ecke liegenden Washington State University womöglich abschieben könnte. Sportlich müssen in dieser Saison QB Nathan Enderle (Bears) und DT S Shiloh Keo (Panthers Texans) ersetzt werden.

Zu den landesweit katastrophalsten FBS-Programmen zählt San Jose State, das vor einem Jahr mal eben sechs Touchdowns IN EINER HALBZEIT von Boise State eingeschenkt bekommen hat, bzw. 640yds von Hawaii. Eine 1-11 Bilanz ist nie ein gutes Zeichen, besonders nicht, wenn der einzige Sieg ein Krimi gegen ein viertklassiges Team war, aber immerhin spielten die Spartans 2010/11 in den letzten Wochen leidenschaftlich trotz Misere.

Probleme, die die New Mexico State Aggies gerne hätten. Head Coach Dewayne Walker droht alle drei Monate wegen fehlender Unterstützung mit dem Abgang, soll aber trotz nur fünf Siegen in zwei Saisons weiter Zeit bekommen. Walker galt zu UCLA-Zeiten als Defensivgenie, aber in der Wüste hat sich kaum etwas davon bemerkbar gemacht und der Abgang von CB Davon House (ging in die NFL) dürfte ein weiterer Schlag ins Gesicht sein. Walker könnte auch wegen des QB-Faktors unter Beschuss kommen: Der mit viel Aufwand aus Hawaii (!) geholte QB Andrew Manley spielte eine horrende erste Saison. Dass 2011/12 der dritte OffCoord in drei Saisons unter Walker am Werkeln sein wird, dürfte ebenso wenig hilfreich sein.

Der fünfte Teil wird sich heute Nachmittag mit einer offensivgewaltigen Conference befassen, deren vermeintlicher Topfavorit die einzige Defensiv-Macht ist.