Die Superbowl-Vorschau von Herrmann gibt es hier.
Bei Allesaussersport groovt sich dogfood ebenso in die Superbowl-Nacht.
[23h20] Nachdem ich mich nun für die Uni als ausreichend vorbereitet betrachte und alles glaube, die interessanteren Storylines durchgebracht zu haben, werde ich ein Stockwerk tiefer wechseln, von wo ich bereits Stimmen vernehme, und in Kürze den Blogeintrag zum Spiel aufmachen.
Gratulation dem Superbowl-Champ!
[21h23] Hehe, da scheinen ganze Regionen vor Selbstvertrauen zu strotzen. Die Giants haben heute Nacht sich bereits auf ihrer Homepage als Superbowl-Champ feiern lassen, während beim NBA-Spiel zwischen Boston und Memphis anscheinend ein Werbespot, der den Patriots zum Superbowl-Sieg gratulierte, eineinhalb Mal ausgestrahlt wurde. Dann wurde der Spot schließlich beim zweiten Mal auf halber Länge abgebrochen. Der Spot ist bei Deadspin zu sehen!
EA Sports Madden-Simulation
[21h12] Geht es nach Madden NFL 2012, wird Superbowl XLVI ein hochspannendes Spiel. Madden lag beim Siegertipp in den letzten Jahren nur 2010/11 (Packers/Steelers) und *tadaaaa* 2007/08 (Giants/Patriots) daneben. Zum Spielvideo geht es hier entlang.
Brady und die schnelle Offense
[19h49] Der famose Chris Brown (Smart Football) ist mal wieder fremd gegangen und erklärt in einem wunderbaren Artikel für Slates „NFL-Roundtable“ die schnelle No-Huddle-Offense der New England Patriots, die Brady so meisterhaft beherrscht und die für einen konventionellen Quarterback schon aufgrund der schieren Länge der Spielzug-Bezeichnungen problematisch wären. Außerdem hervorgehoben: Die Variabilität der einzelnen Schachfiguren der Patriots-Offense, die man nichtmal mehr mit Schachfiguren vergleichen sollte, weil es sich abseits der Line und Brady um lauter Allrounder handelt. Schlussfazit:
If the Giants win the Super Bowl, they’ll have earned their rings.
Okay, Platitüde, aber: Sehr, sehr lesenswert das ganze.
AFC und NFC
[19h33] Wenn man sich die Superbowls der letzten Jahre durchschaut, dann brechen die New York Giants heuer einen Trend in der NFC, der damals 2002 begonnen hatte: Seit die Giants 2001 die Superbowl verloren hatten, war jedes Jahr ein anderes Team aus der NFC im Endspiel:
2002 Rams 2003 Buccaneers 2004 Panthers 2005 Eagles 2006 Seahawks 2007 Bears 2008 Giants 2009 Cardinals 2010 Saints 2011 Packers 2012 Giants
Eigentlich bizarr, denn man hatte nie das Gefühl, dass die Giants eine besonders dominante Mannschaft gestellt hätten. Eher die Sekundengenies, denn die Dynastien. Völlig konträr das Bild in der AFC:
2002 Patriots 2003 Raiders 2004 Patriots 2005 Patriots 2006 Steelers 2007 Colts 2008 Patriots 2009 Steelers 2010 Colts 2011 Steelers 2012 Patriots
Mit dem Ausreißer Raiders sind hier seit Jahren die Großen Drei unter sich: Patriots (5. Superbowl in 11 Jahren), Steelers (3), Colts (2).
Dit’n’dat-Superbowl
[18h17] Zur Superbowl-Geschichte gehören nicht nur Punkte, Touchdowns und Trophäen, sondern aufgrund des schieren Festtagscharakters in den Vereinigten Staaten („Superbowl Sunday, National Holiday“) auch unzählige Rundumerscheinungen, die wir zum Teil in dieser Woche schon angesprochen haben. Grantland hat die zehn denkwürdigsten Superbowls in Sachen „Trivia“ (Wissenswertes) zusammengestellt – von Nipplegate bis Purple Rain ist alles dabei, was an Randgeschichten zum Superbowl-Mythos gehört.
Super Bowl XLVI Prognose
[16h54] Selten habe ich mir so schwer getan, das NFL-Endspiel zu zerlegen. Es gibt zu viele Variablen vor dieser Partie, dass es fast schon einer Lotterie gleicht. Die Giants-Unkonstanz ist nur eine davon. Ich hatte vor dem NFC-Finale die Behauptung aufgestellt, dass die Leistungsexplosion nur schwer zu halten sein wird, und prompt flog Big Blue gegen einen nicht furchterregenden Gegner fast raus. Die Patriots sind ebenso ein Faszinosum, wirken phasenweise sehr leicht verwundbar, nur um im nächsten Moment über den Gegner drüberzufahren. Oder sie würgen sich gegen einen eigentlich besseren Gegner wie die Ravens durch.
Dazu kommt die Komponente Gronkowski. Ich habe mir gestern die Szene mit der Knöchelverletzung noch einmal angeschaut, das heißt: Ich musste wegschauen und kann mir kaum vorstellen, dass die Bänder halbwegs verheilt sind. Auf der anderen Seite war, als die Schwere der Verletzung von dessen Vater in den Zeitungen publik gemacht wurde, mein erster Gedanke: Bluff. Dass die Sache mit „high ankle sprain“ mir nichts, dir nichts so nebenbei in die Welt geplaudert wird, müffelt. Ohne eine Verschwörungstheorie anzetteln zu wollen, aber Belichick lässt es normalerweise nicht zu, dass über solche Internas geplaudert wird. Kann Gronkowski also den Erwartungen zum Trotz heute Nacht zu großer Form auflaufen? Ich würde angesichts der Bilder eher dagegen setzen, aber nichts ausschließen.
Wenn man sich durch die großen und kleinen Medien klickt, fällt völlig überraschend auf: Den anderen geht es mit ihrer Unsicherheit ähnlich. Eine Auswahl an starken Vorschautexten mit unterschiedlichen Prioritäten sei an der Stelle verlinkt:
- Grantlands Megapreview von Bill Barnwell.
- Statistikvorschau von Football Outsiders.
- Andy Benoits Vorschau bei NFL-Touchdown.
- Positionsvergleich bei Spox.
- Taktik-Vorschau von Herrmann.
Die Ungewissheit geht sogar soweit, dass die Football-Outsiders trotz klarer „Beweislage“ pro Patriots eher zu den Giants tendieren. Bei Spox tippen beide Experten auf die Giants. Benoit tippt auf die Giants. ORF-Amerikakorrispondent und NFL-Tippgenie Hanno Settele sagt gar einen Blowout pro Giants voraus. Nur Barnwell springt nach einem Hin und Her im letzten Moment auf den Patriots-Zug auf.
Mir geht es ähnlich. Eigentlich sind die Giants die insgesamt etwas komplettere Mannschaft. Eigentlich waren die Giants und sogar der blässliche QB Eli Manning in den letzten Wochen einen Tick besser in Schuss. Eigentlich sagt das Bauchgefühl New York. Aber in einer Partie, in der keine klaren Unterschiede zwischen beiden Kontrahenten auszumachen sind und die zumindest in der Erwartung auf den einen zusätzlichen Ballbesitz ankommen könnte, fällt es mir schwer, gegen meinen ursprünglichen Tipp aus dem Sommer zu setzen.
Patriots mit 7.
Drinking Game outgesourct
[16h00] Dieses Jahr hat Sideline Reporter leider kein Drinking Game zu bieten (der Betreiber wird morgen früh an der Uni mündlich geprüft), deshalb empfehle ich für die erfahrenen Trinker unter den Durstigen auf das offizielle Trinkspiel von Living With The Balls, immer mit der Bitte versehen, die eigenen Grenzen nicht aus den Augen zu verlieren.
[14h33] Info bei Allesaussersport aufgeklaubt: Die Kommentierung des World Feed wird nicht mit Nessler/Mayock passieren, sondern mit Kenny Albert und wie ich schon irgendwo gemutmaßt hatte mit Joe „really nice play“ Theisman. Damit bleibt uns verborgen, wie sich der Freak Mike Mayock in einer Laienkommentierung gemacht hätte, aber das Ringen um World Feed oder nicht World Feed gucken bleibt uns erspart.
Phantom mal zwei
[14h26] Dass Belichick etwas anders tickt, wissen wir. Dass Belichick nicht an erster Stelle im Kleider-Ranking steht, ist auch nichts Neues. Unbestritten sind auch seine großen Leistungen als Head Coach in der NFL – etwas umstrittener seine Methoden. Wer aber nach massiven Verlusten seiner Coordinators und vieler wichtiger Spieler über ein Jahrzehnt immer um den Titel mitspielt, gegen den hast du keine Argumente.
Nun haben Yahoo Sports und die New York Times diese Woche zwei Männer durchleuchtet, die im Gegensatz zu Weis, Crennel, Pioli, McDaniels und Mangini dem Fuchs Belichick stets treu geblieben sind. Die Männer heißen Ernie Adams (Stellenbeschreibung „Football Researcher“) und Berj Najarian (Stellenbeschreibung: N/A).
Zweimal eine lesenswerte Geschichte über zwei Männer, bei denen selbst die Patriots-Spieler rätseln, was sie denn so treiben.
Reißbrettplanung
[13h18] Eine Freundin hat im vergangenen Frühjahr mehrere Monate in Bloomington/Indiana gearbeitet (dort, wo der Hauptcampus der Indiana University steht). Der Eintagesreisebericht über Indianapolis sorgt nicht für glänzende Augen.
Indianapolis ist eine am Reißbrett geplante Stadt, Anfang der 1820er aus der Notwendigkeit einer zentralen Hauptstadt für den Bundestaat Indiana entstanden – und man sieht es an der Karte in der Wikipedia: „Zentral“ ist dabei durchaus wörtlich zu nehmen. Keine US-Bundeshauptstadt liegt so haargenau im Herzen wie Indianapolis.
Kernpunkt der Stadt ist der „Monument-Circle“, ein Straßenring um ein Denkmal zu Ehren der Gefallenen im amerikanischen Bürgerkrieg, und sämtliche Avenues rundherum sind in quadratischer Form 1A vom Inventor abgezeichnet aufgezogen worden. Die Endspielhalle von heute Nacht, das im Retrostyle gebaute Lucas Oil Stadium mit seinen sich öffnenden Glasfassaden hinter den EndZonen, steht downtown, nur wenige hundert Meter und einige Avenues vom Monument entfernt und ist als Stadion in der Innenstadt eine Anomalie in Zeiten, in denen die NFL Arenen mit riesigen Auslaufzonen in der Peripherie bevorzugt.
Wer übrigens mit Klugscheißerei glänzen will: Der Indy-Speedway steht nicht in Indianapolis, sondern in Speedway (harhar), einer Enklave in Indianapolis. Wäre das auch geklärt.
Das Geschacher um die Tickets
[11h54] Jack Bechta, ein NFL-Spieleragent, hat bei Nationalfootballpost über das Treiben von Teambesitzern, Managern, Coaches und Spielern und mit ihren Superbowl-Tickets geschrieben. Das Geschäft läuft so: Jede Franchise, die nicht am Endspiel teilnimmt und nicht Gastgeber ist, erhält ca. 1% der Eintrittskarten. Jede Franchise muss jedem Manager, Coach oder Spieler wenigstens 1-2 Karten zum Nennpreis (ca. $900) überlassen. Manche Owner binden die Verteilung der Karten aber an gewisse Bedingungen (Spieler muss am Tag X in Stadt Y sein, um die Karte abzuholen) mit der Hoffnung, dass es diesem zu viele Scherereien seien. Wer auch immer die Karte abholt oder nicht: Für den, der sie in den Tagen vor der Superbowl in den Händen hält, beginnt das ganz große Schachern, das Vertreiben der Superbowl-Tickets allein oder über Mittelmänner. Bei $ 6000 Schwarzmarktpreis für Superbowl-Eintrittskarten natürlich ein lukratives Geschäft, bei dem Owner, Spieler, Coaches und/oder Mittelmänner für mehrere Monate aussorgen können.
Vor Jahren ist Mike Tice (damals Vikes-HeadCoach) mal aufgeflogen – ich kann mich erinnern, dass es ein ziemliches Boohay gab und Tice eine zeitlang gebrandmarkt war. Schaut in der Retrospektive so aus, als sei Tice ein Bauernopfer gewesen. Laut Bechta geht das Treiben munter weiter, wird zwar nicht gern gesehen, aber gebilligt. Bechtas Tipp: Wer in die Superbowl will, nimmt einen schönen Scheck mit und treibt sich in diesen Tagen in den Hotel-Lobbys um das Endspielstadion herum. Die Chance auf ein Ticket ist definitiv gegeben.
MVP 2011/12
[09h32] Ebenso heute Nacht verliehen: Die individuellen Awards für die besten Spieler der Regular Season. Die Sieger:
MVP: Aaron Rodgers/Packers
Offensivspieler des Jahres: Drew Brees/Saints
Defensivspieler des Jahres: Terrell Suggs/Ravens
Rookie des Jahres, Offense: Cameron Newton/Panthers
Rookie des Jahres, Defense: Von Miller/Broncos
Comebackspieler des Jahres: Matthew Stafford/Lions
Coach des Jahres: Jim Harbaugh/49ers
Könnte man die Footballliga gleich auf zwei Positionen kürzen: Quarterbacks und Outside Linebackers. Übrigens sind zum zweiten Mal in Serie die ersten beiden Draftpicks auch gleich zu denn Rookies des Jahres gekürt worden (letztes Jahr Bradford/Suh). Weitere Kuriosität: Brees ist zum zweiten Mal Offensivspieler des Jahres, ohne in dem Jahr MVP geworden zu sein (2008/09 kratzte er Marinos Passrekord, den er heuer pulverisierte), eine Rarität, besonders für einen Quarterback.
Hall of Fame
[09h04] Die Wahl für die Hall of Fame brachte mal wieder einige Überraschungen und wäre es nicht so wurscht, könnte man sich darüber echauffieren. Mal sehen, wer drin ist: LT Willie Roaf (Chiefs), RB Curtis Martin (Patriots, Jets), LB Chris Doleman (Vikes, Falcons, 49ers), Cortez Kennedy (Seahawks), C Dermotti Dawson (Steelers), CB Jack Butler (Steelers). Martin hat eine ziemlich turbulente Lebensgeschichte, aber so wirklich als aufregenden Spieler hab‘ ich den nicht in Erinnerung.
Interessanter sind die Leute, die draußen bleiben mussten: Bill Parcells zum Beispiel, der HeadCoach, der von Team zu Team zog und jedes schlagartig verbesserte, mit den Giants zweimal die Superbowl gewann, mit dem ewigen Looser New England einmal verlor, die Jets wiederaufbaute, die Cowboys wiederaufbaute, den Dolphins einen kurzzeitigen Schub gab. Parcells‘ großes Problem: Er war ungeduldig. Ging meist zu einem Team, um zwei, drei Jahre vor Vertragsende zu kündigen oder sich zum GM zu befördern, ehe er kurz darauf wieder verschwand.
Andere, die draußen bleiben mussten: WR Cris Carter, ein sich jährlich wiederholendes Thema für den Mann mit den großartigen Zahlen, WR Tim Brown, der ein paar Jahrhunderte lang NFL spielte und Pässe von 21 (!) Quarterbacks fing, WR Andre Reed, RB Jerome Bettis, ein Sympathieträger, LB Kevin Greene, ein sehr „lauter“ Abwehrspieler und einstiger Walk-on bei Auburn, DL Charles Haley und DB Aeneas Williams.
Anm. In den Kommentaren wird zurecht angemerkt, dass LT Roaf vor allem aufgrund seiner Zeit in New Orleans als Hall of Famer gilt.
[07h10] Die NFL hat dieser Tage offiziell gemacht, was seit etlicher Zeit gemunkelt wurde: Ab kommender Saison gibt es noch mehr Donnerstagsspiele. Nach dem Season Opener folgenden ab Woche 2 bis Woche 15 Thursday Night Games im NFL Network, mit Ausnahme des Thanksgiving-Spieltags, das bei NBC kommt. Jede NFL-Franchise soll damit wenigstens ein Spiel pro Saison im landesweiten TV bekommen – keine schlechte Idee, wenn man sieht, wie vor allem zu Monday Night Football zuletzt hirnrissige Partien übertragen wurden, während grundsolide Teams leer ausgingen. Quelle: NFL.com
[07h01] Guten Morgen an einem frischen Sonntagmorgen. Meine Heimwetterstation spuckte zum Frühsport -22.3°C aus. Playoffwetter für die NFL, doch leider findet die Superbowl heute Nacht indoors, also in einer Halle, statt. Das soll uns die Freude nicht verderben, und so gibt es heute sachtes Eingrooven bis in die Abendstunden.