Notizblock Divisional Playoffs 2019

Ein wildes Sandwich Weekend liegt hinter uns. Oben und unten erwartbar, dazwischen ein unglücklicher Upset und ein vogelwildes Comeback. Der Notizblock wie immer mit Fokus auf die Verlierer. Die Verlierer waren diese Woche: unverschämt (Mike Zimmer); verdattert (Ravens); wehrlos (Texans); und lernresistent (Pete Carroll). Aber hey, Zitat Carroll: „I love close games“. Ja, na dann! Aber vorneweg erst mal die anderen Spiele, die waren nicht so knapp, aus unterschiedlichen Gründen. Weiterlesen

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Notizblock Wild Card Playoffs 2019

Das Wild Card Weekend 2019 im Notizblock. Wie immer dabei im Fokus: die Verlierer. Über die Sieger reden wir ab morgen dann wieder. Leider Schwerpunkt hier: schlechtes In-Game Management. Buffalo macht den Sack nicht zu, Belichick traut seiner Offense nichts zu, Zimmers Prevent-Everything wird rausgeboxt von Paytons Auszeiten-Prävention.

Anderer Schwerpunkt: Quarterbacks. Das Wochenende endete mit einem Ersatz-Quarterback, der auf sehr kämpferische und sympathische Weise alles gegeben hat, es war aber leider zu wenig. Es begann mit einem Quarterback, der vom Wahnsinn besessen alles gegeben hat, bei ihm war es aber zu viel von allem.

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Notizblock Super Bowl XLIX – Patriots v Seahawks

Was für ein Theater es dieses Mal gab! Wie so frisch verliebte Teenager, die auf Instagram ein Bild ihres Schwarms mit einem anderen entdecken. Verrat! Verschwörung! Du hast meinen Traum zerstört, Petey! Meine Güte… Letztes Jahr waren die Seahawks die deutlich bessere Mannschaft und haben sich die Lombardi Trophy einfach so genommen, als wär’s das Selbstverständlichste auf der Welt. Dieses Mal standen sie ein Yard davor. Ein letzter Notizblock für diese Saison, wie immer mit Fokus auf die Verlierer (und als Patriots-Fan etwas persönlicher als sonst). Es war die größte Bühne und das Publikum wurde nicht enttäuscht. Weiterlesen

Notizblock Divisional Playoffs 2014/15

Das offiziell Schönste Wochende des Jahres hat nicht enttäuscht. Es war alles dabei: Instant classic, der Favoritensieg, die Kontrovers und die große Überraschung. Schön war’s. Kurzer Rückblick auf die vier Spiele, damit wir nichts vergessen. Weiterlesen

NFL Playoffs 2014/15: Notizblock Wild-Card Weekend

Bevor wir uns mit den Divisional Playoffs dem schönsten Wochenende des Jahres zuwenden, werfen wir noch einen kurzen Blick zurück auf die Wildcardrunde. Der Fokus liegt dabei auf den Verlierern. Weiterlesen

Notizblock MNF New England Patriots @ Kansas City Chiefs | Woche 4, NFL 2014

Die New England Patriots (2-1) haben in vier Wochen drei prime time games. Gestern war das erste dieser Serie bei den Kansas City Chiefs (2-1), bevor sie nächsten Sonntag die ungeschlagenen Bengals empfangen und anschließend – nach einem Ausflug zu den Bills – den Erzfeind aus New York zum Thursday Night Football zu Gast haben. Nach diesem Monday Night Game im Arrowhead Stadium werden das noch viel spannendere drei Wochen als eh schon gedacht. Weiterlesen

Notizblock Giants @ Redskins – NFL 2014, Woche 4

Changing the perception. Prime time games verändern das „Bild“ eines Spielers oder einer Mannschaft in der Öffentlichkeit stärker als vier Spiele am Sonntag nachmittag, man frage nach bei Tony Romo. Dieses Spiel am Donnerstag in FedEx Field zwischen den New York Giants (1-2) und den Washington Redskins (1-2) könnte auch wieder zu Überreaktionen und knee jerk reactions führen, wie der Amerikaner so schön sagt. Colt McCoy wurde schon während des Spiels eingeblendet. Weiterlesen

Notizblock 49ers@Cardinals – NFL 2014, Woche 3

Die San Francisco 49ers (1-1) sind in den ersten beiden Wochen noch etwas unsicher rumgestolpert; in Woche 1 zu einem Sieg gegen Dallas, in Woche 2 haben sie einen großen Vorsprung gegen Chicago verloren. Die Arizona Cardinals (2-0) haben die ersten beiden Spiele knapp gewonnen, zur Saisoneröffnung einen coin flip gegen San Diego; letzte Woche haben ihnen die Giants mit ihren Dämlichkeiten den Sieg hinterhergeworfen. Weiterlesen

Notizblock Vikings @ Saints – NFL 2014, Woche 3

Die New Orleans Saints (0-2) waren nach zwei knappen Niederlagen in Atlanta und Cleveland schon im win-now modus. Zum home opener 2014 emfingen sie die Minnesota Vikings (1-1), die letzte Woche von New England plattgemacht wurden. Die Vikings suchen vor allem in der Offense ihre Identität, weil sie nach der Peterson-Geschichte nochmal neu anfangen müssen. Unerwartet und plötzlich könnten sie die jetzt gefunden haben. Weiterlesen

Notizblock Eagles @ Colts, NFL 2014, Woche 2

Pac10 feeling zum Abschluß von Woche 2: Stanfords Andrew Luck und Pep Hamilton gegen Oregons Chip Kelley. Die Frage war, ob die Verteidigungen hier nicht überrannt werden von zuviel Offensivpower. Und natürlich, ob Luck ESPN-Kommentator Jon Gruden nochmal zeigt, daß „Spider 2 Y Banana“ immer noch einer seiner Lieblingsspielzüge ist. Weiterlesen

Notizblock 49ers @ Cowboys – NFL 2014, Woche 1

Und bevor John Jim Harbaugh sich das erste Mal aufregen konnte, stand es schon 21-3 für San Francisco. Als gute Gastgeber haben die Cowboys den 49ers viele Geschenke gemacht und ihre Saison so begonnen, wie sie sonst ihre Saisons beenden. Weiterlesen

NFL Notizblock, Week 8: TNF Carolina Panthers @ Tampa Bay Buccaneers

Die Lage der Tampa Bay Buccaneers (0-6) hat korsakoff gestern bereits in der Vorschau ausführlich beleuchtet. Die Lage ist hoffnungslos und alle warten nur noch auf die Implosion. Damit waren die Carolina Panthers (3-3) in einer undankbaren Lage: sie mußten überzeugend gewinnen, andererseits wären sie bis Sonntag die Trottel vom Dienst gewesen, für die sogar ein sinkendes Schiff eine zu große Herausforderung darstellt; Wasser auf die Mühlen derer, die das recht patente Auftreten der Cardiac Cats in den letzten Wochen auf das ihnen zum Fraß vorgeworfene Fallobst schieben.

Aber schon im ersten Viertel hat Carolina deutlich gemacht, wer hier auf dem aufsteigenden und wer auf dem absteigenden Ast ist. Nachdem die Verteidigung Tampa nach drei snaps zum punten zwingt, marschiert der Angriff neun Minuten lang in aller Seelenruhe in die gegnerische Endzone. Was sofort auffiel, war die Kreativität Mike Shulas. Ich nörgel ja schon seit Jahren an dieser plumpen, ideenlosen pass-first offense rum. Gestern im ersten Drive Carolinas gab es so viele verschiedene Formationen und personnell groupings wie in den letzten drei Jahren und unter Shula und seinem Vorgänger als Offensive Coordinator Rob Chudzinski zusammen.

Stats / Gamebook

Gamebook Panthers@Buccaneers

Was gleichzeitig auffiel, war die Rolle, die Tampas coaching staff Darrelle Revis zugedacht hatte. Zugegeben: er verteidigte und verfolgte immer mal wieder WR Steve Smith in enger Manndeckung über das gesamte Spielfeld. Aber immer mal wieder stand er eben auch als Zonenverteidiger in der/die/das rechten flat (der Raum einige Yards hinter der Anspiellinie) rum und langweilte sich. So kam es auch gleich in der ersten Serie, daß Smith seinen längsten catch der Saison hatte (21 yards). Er lief unbewacht zur Mitte des Feldes, suchte sich ein lauschiges Plätzchen zwischen Linebackers und Safeties, winkte kurz Cam Newton zu und machte das first down – es war ein 3rd&9. Wenn nicht bei einem 3rd&long, wann denn sonst soll Revis Smith ausschalten? Völlig unverständlich. Zumal die anderen WRs, Brandon LaFell und Ted Ginn kaum eine Gefahr darstellen.

Es half natürlich auch nicht, daß Newton ohne blitzes nicht unter Druck gesetzt werden konnte. Aber gerade wenn ich mit meiner front four keinen pass rush bringe, dann kann ich doch keine simple Zonenverteidigung spielen! Es sei denn, ich habe einen Weltklassedeckungsspieler, der eine Sonderaufgabe bekommt und – äh, nee, das hatten wir ja gerade schon.

Die Bucs mit ihrem Milchbubi-QB Mike Glennon versuchten händeringend irgendwie im Spiel zu bleiben. Teilweise war das run blocking ganz gut, und manchmal machten Vincent Jackson oder Tiquan „Hightop“ Underwood starke Fänge, aber dann lagen sie eben schnell mit 14-3 hinten. Glennon spielte den typischen Rookie: viele Würfe weit daneben (meist zu hoch); zwei fumbled snaps (beide aber recovered, sonst wär das ein richtig häßlicher Abend geworden); und manchmal auch ein guter Wurf, bei dem er sein Talent aufblitzen läßt.

Den Touchdown zum besagten 14-3 machte RB DeAngelo Williams mit einem Lauf über 12 Yards und wie bereits vorher im selben Drive bei einem Lauf von Mike Tolbert über 24 Yards zeichneten sich LaFell und Ginn als gute blockers aus und Tampas Verteidiger durch missed tackles und bad angles. Auch Newton sammelte bei seinen scrambles fleißig Meilen. Die Drei zusammen benötigten in Q1&2 nur 11 Läufe für 75 Yards. So kann man mit vier Absätzen die erste Halbzeit (14-6 Carolina) zusammenfassen – danach passierte nichts mehr.

Tampas Offense machte im dritten Viertel ein First Down; Freaking´Ron Rivera läßt natürlich wieder einen 4th Down ausspielen – RIVERA!  because that´s just what he does, folks!  – und beim Stand von 21-6 fumblet ein gewisser Herr Page einen Punt und das Spiel ist vorbei.

Am interessantesten wird in den nächsten Wochen sein, wie Carolinas Angriff sich präsentiert, wenn sie mal unter Druck stehen, unbedingt Punkte machen zu müssen. In den letzten drei Wochen waren die Panthers von Anfang an in Führung und konnten dank ihrer Verteidigung auch ganz ruhig und unaufgeregt spielen. Wie entwickelt sich das playcalling, wenn Not am Mann ist;, wie reagiert Newton (der auch gestern wieder wirklich cool, calm and collected war) auf einen Rückstand, auf eine eklige aggressive Defense – sie werden in den nächsten Wochen wahrscheinlich oftmals auf diese Fragen Antworten finden müssen: vs Falcons; @49ers; vs Patriots (MNF); @Dolphins; Ruhepause gegen Bucs; @Saints; vs Jets; vs Saints; @Falcons. Ohne großen Sieg gegen ein großes Team bisher und mit diesem schedule sind die Panthers immer noch borderline Playoff-Kaliber und nicht mehr.

NFL Notizblock, Week 7: TNF Seattle Seahawks @ Arizona Cardinals

Es ist einfach eine Schande. Seit Jahren schon wird das viele individuelle Talent verschwendet, weil sie sich standhaft weigern, vernünftige Offensive Tackles und einen Quarterback zu verpflichten, der auch mal ein Spiel alleine gewinnen kann. Zu Beginn des siebten Spieltages empfingen diese Arizona Cardinals (3-3) zu Hause die Seattle Seahawks (5-1) und waren zwar Außenseiter, aber mit ihrer großartigen Defense und ein wenig Glück in den Special Teams können sie ihren Angriff gegen jeden Gegner bis zum Schluß im Spiel halten.

In der Offense sind es vor allem die WRs Michael Floyd und Larry Fitzgerald, die unter dem QB-Tackle-Mangel leiden. Beide mußten sich mit der „Legion of Boom“ herumschlagen, Fitzgerald zu allem Überfluß auch noch mit Muskelfaserproblemen. Er wurde dann zwar von Bruce Arians überall aufgestellt, außer an der rechten Seitenlinie, wo Richard Sherman wartet, aber trotzdem fing Fitz nur zwei Bälle. Floyd hatte mehr Erfolg mit sechs catches. Allerdings lief im Paßspiel nur etwas mit screen passes und crossing routes auf dem Level der Linebackers; das Arians-typische downfield passing game war abgemeldet.

Stats / Gamebook

Gamebook Seahawks@Cardinals

Das war der heillos überforderten Offensive Line geschuldet. Left Tackle Bradly Sowell wurde im pass blocking auf alle erdenklichen Weisen naß gemacht. Oft sind Cliff Avril oder Michael Bennett einfach mit speed an ihm vorbeigerannt, manchmal wurde er mit power regelrecht in Carson Palmer reingetragen – butt sack könnte man das vielleicht nennen. Gegen die Mitte der Linie machte ein gewisser Tony McDaniel mächtig Alarm und auf der rechten Seite wurde Tackle Eric Winston sogar mal von einem Defensive Back auf den Rücken geworfen bei einem Laufspielzug.

Überhaupt: das Laufspiel. Fehlanzeige. Die Front Seven der `Hawks ist viel zu stark für die Linie Arizonas. Wenn sie dann doch mal versuchten zu laufen, wurde Richard Mendenhall grün und blau geprügelt (13 Läufe, 22 Yards). Rookie Andre Ellington, der in den letzten Wochen ziemlich heiß aussah, bekam nur drei carries. So lief das den ganzen Abend: kein Laufspiel; keine langen Pässe; Palmer under pressure (sieben Sakcs und gefühlt hundert hits.) Und Palmer trifft schlechte Entscheidungen, wenn er Druck im Gesicht hat. Statt den Ball wegzuwerfen, versucht er in allerkleinste Fenster zu werfen. Er war noch recht glücklich, mit nur zwei Interceptions davonzukommen. Eine davon wurde von Brandon Browner bis an Arizonas 1-Yard-Linie zurückgetragen.

So eine Offense kann auch von einer erstklassigen Defense nicht rausgerissen werden. Schon gar nicht, wenn diese Defense einen schlechten Start hat. In den ersten beiden Drives wurde Arizonas Front Seven völlig auf dem falschen Fuß erwischt: 150 Yards und zwei Touchdown. Für den Rest des Spiels waren es nicht mal mehr 200 Yards, was eine mehr als respektable Leistung gegen einen Angriff von Seattles Kaliber ist.

Nach den ersten beiden Serien war es business as usual für die Cards-D: Calais Campbell hat sein Zelte direkt im Backfield der Offense aufgeschlagen; niemand wirft Richtung Patrick Peterson; und Daryl Washington explodiert in alle Richtungen gegen RBs und QBs. Neben diesen jungen Superstars spielen einige zuverlässige Veteranen wie Karlos Dansby, Darnell Dockett und John Abraham. Nimmt man noch die nicht voll entwickelten Top-Talente wie Tyrann Matthieu und Matt Shaughnessy dazu, hat man einen Kader wie aus dem Bilderbuch.

Die Abraham-Campbell-Shaughnessy pass rush combo hat schließlich noch Russell Wilson zwei Fumbles rausgeschlagen und einen Turnover on Downs produziert. Vorwerfen kann man Arizonas D einzig, wie schon gesagt, die ersten beiden schwachen Drives. Wenn Wilson nicht einige spektakuläre Läufe und Würfe bei eigentlich schon zusammengebrochenen Spielzügen gemacht hätte, wär das Ding auch bis zum Schluß ganz eng geblieben. Wilson hat sich zusammen mit Andrew Luck vorläufig recht deutlich von den anderen beiden QBs der „Big Four“, Colin Kaepernick und Robert Griffin, abgesetzt. Auch wenn er nicht immer die ganz starken Zahlen hat, so ist er doch ein hervorragender Quarterback, der seine Mannschaft bei 3rd Downs und in kritischen Situationen immer im Spiel halten kann.

So schade es vor allem um die Defense Arizonas ist: ich sehe nicht, wie man es mit dieser Offense in die Playoffs schaffen sollte. Schon gar nicht, wenn Bruce Arians dermaßen ängstlich ist: beim Stand von 31-13 an Seattles 3-Yard-Linie ein Field Goal schießen?!? Beim Stand von 34-16 im vierten Viertel punten?!? Verstand verloren? Dachschaden?!? So verdienen sie auch keine Playoffs.

NFL Notizblock, Week 6: SNF Washington Redskins @ Dallas Cowboys

Die Dallas Cowboys (2-3) empfingen mit der Motiviation des „moralischen Sieges“ im bisher wildesten shootout der Saison letzte Woche gegen Denver die Washington Redskins (1-3). Die Haupstädter erholten sich in ihrer bye week und konnten so regeneriert und frisch versuchen, den Anschluß an die Spitze der NFC East zu halten. Die Teams der NFC East zeichnen sich in dieser Spielzeit vor allem durch aufregende Konzepte (Eagles), aufregendes Unvermögen (Giants) und aufregende individuelle Talente (Skins, Cowboys) aus – aber weniger durch Siege. Hier nun mußte eine der Mannschaft der ehemaligen NFC Beast gewinnen.

Am Sonntag in Jerry´s World zeigte sich allerdings, wer wirklich das Talent hat – und wer nicht. Während die Cowboys gleich mehrere blue chippers in ihren Reihen wissen, haben die Redskins gerade mal zwei halbe. Diese zwei halben, Left Tackle Trent Williams und Quarterback Robert Griffin, konnten denn auch nichts ausrichten gegen die individuelle Klasse der `Boys.

Stats / Gamebook

Gamebook Redskins@Cowboys

Obwohl Dallas´ bester Verteidiger, OLB DeMarcus, auch weiterhin angeschlagenen nur so vor sich hin humpelt, kam Washington nie so recht voran. Das lag vor allem an drei Spielern. Sean Lee – der oft vergessen wird, wenn bei der Rede um die großartigen jungen Linebackers immer nur NaVorro Bowman, Luke Kuechly und Bobby Wagner genannt werden – ließ keinen Lauf am mid level vorbei. Falls die die Skins mit ihrer gefürchteten Laufmasche überhaupt mal bis dahin kam und nicht schon vorher von Jason Hatcher eingestampft wurde. Hatcher war der einzige topfitte etatmäßige Starter in einer arg dezimierten Defensive Line und hat seinen Nebenleuten das Leben enorm erleichtert. Rechnet man den überraschenden 45-yard-TD-Lauf von Alfred Morris heraus, blieben für diesen nur 36 Yards aus 15 Läufen. Wenn etwas am Boden ging, dann über die Beine Griffins, wenn er mal aus der pocket ausbrach.

Das Paßspiel kam auch nie so recht in Gang. Das lag vor allem an CB Brandon Carr, der WR Pierre Garcon ununterbrochen Kopfschmerzen bereitete. Das Blöde für Griffin ist, daß dieser Garcon der einzige vernünftige Receiver ist. Underneath hat Lee auch so einiges abgeräumt. Wenn etwas ging für Washington, dann gegen den fürchterlichen Barry Church. Ohne die Ausbrüche Griffins (9 Läufe für 77 Yards), sähe diese Offense aus wie die Jacksonvilles. Das Paßspiel funktioniert nur, wenn auch das Laufspiel funktioniert – funktioniert das Laufspiel nicht, sind Griffin und seine WRs überfordert.

Auf der anderen Seite hatte Dez Bryant zwar nicht seinen allerbesten Tag, aber trotzdem glaube ich mittlerweile, daß er der talentierteste Wide Receiver der NFL ist. Leider zeigt er das nur streckenweise und nicht konstant über mehrere Wochen. Würde er das mal, hätte QB Tony Romo jeden Sonntag  500 Yards auf der Uhr. Diese Woche wurde es ihm ziemlich schwer gemacht, vor allem weil Offensive Coordinator Bill Callahan nach der Verletzung von DeMarco Murray keine Laufspielzüge mehr angesagt hat und Washingtons DC Jim Haslett daraufhin geblitzt hat bis es knallt.

Aber langer Rede kurzer Sinn: am Ende werden knappe Spiele und Divisionsduelle immer von drei Dingen entschieden: Turnovers, Special Teams, Penalties. Penalties: Washington 12, Dallas 7. Return Yards: Washington 46, Dallas 222. Turnovers: Washington 3, Dallas 1.

Die Cowboys spielen nun nächste Woche um die alleinige Führung in der NFC East gegen die Philadelphia Eagles. Washington empfängt nächsten Sonntag Chicago und könnte mit einer Niederlage sogar hinter den FC Slapstick aus New York zurückfallen. Die Stühle des Shanaclans werden so langsam wärmer.

NFL Notizblock, Week 6: TNF New York Giants @ Chicago Bears

Es regnet, es stürmt und die abgefallenen Blätter liegen zum darauf Ausrutschen auf den glitschigen Bürgersteigen bereit: damit hat die Zeit begonnen, in der das uferlose Wissen Mike Mayocks über back up-safeties und street free agents nützlich wird. Die New York Giants (0-5) beispielsweise versuchen mit zwei lebenden Ersatzteillagern im Defensive Backfield und in der Offensive Line aus ihrem 0-5-Loch gerauszukraxeln. Auch wenn sich Big Blue teilweise anstellt wie ein dreifach dummer Esel, so sind es doch nur zwei Spiele Rückstand auf Platz Eins der NFC East. Bei den Chicago Bears (3-2) spielen zwei Leute von der Straße Defensive Tackle und Peanut Tillman konnte auch nur von der Seitenlinie aus zusehen. Aber auch ohne Tillman war die Frage vor dem Spiel: wo liegt das over/under für Turnovers der Giants-Offense? Fünf, sechs, sieben?

Und natürlich endet der erste Giants-Drive mit einer Interception. Und natürlich endet der zweite Drive der Giants mit einer zum Touchdown zurückgetragenen Interception. Danach lief es aber einigermaßen. Sogar das Laufspiel der Giants sah mal wieder NFL-tauglich aus (und ohne Fumbles!). Weil die jungen Running Backs entweder verletzt sind (David Wilson) oder aufgrund ihrer Fumbleitis kaum spielen dürfen (Da´relle Scott) war Brandon Jacobs der Nr. 1 RB. And guess what: das alte Schlachtroß holt mit 22 Läufen 106 Yards und 2 TDs. Auch sonst lief es eigentlich ganz gut für NY: die nächsten fünf drives führten dreimal in die Endzone.

Stats / Gamebook

Gamebook Giants/Bears

Fünf Minuten vor Schluß bekam Eli Manning beim Stand von 21-27 den Ball und damit die Chance, das Spiel zu gewinnen und die Saison irgendwie am Leben zu erhalten. Sie marschierten denn auch und marschierten – aber natürlich warf Eli in Chicagos Hälfte fünf Centimeter zu hoch für Tight End Brandon Myers und natürlich landetet der Ball direkt in den Händen von Chicagos Tim Jennings. Haste Scheiße am Schuh, haste Scheiße am Schuh! Game Over. (Die ersten beiden Interceptions sahen – mal wieder – so aus, als hätten WRs und QB jeweils etwas anderes gedacht. Das passiert natürlich, wenn man so viele option routes läuft wie die Offense von Kevin Gilbride, aber die miscommunications haben viel zu sehr Überhand genommen und die skill players sollten sich mal ein Wochenende auf einer einsamen Berghütte einsperren und endlich mal auf den selben Nenner kommen.)

Problematisch für die Giants-D war, daß sie vor allem in der zweiten Hälfte den Angriff um Jay Cutler nicht vom Feld bekommen haben. Ihre ersten drei drives in Hälfte zwo produzierten zwar nur ein Field Goal, aber sie kamen immer in die gegnerische Hälfte und die vielen First Downs (neun in den drei Serien) haben sehr viel Zeit gefressen, die Big Blues Angriff zum Comeback gefehlt hat.

Schlimm ist vor allem das linebacking corps, in dem Jon Beason jetzt der Chef ist. Man kann deutlich sehen, warum Carolina ihn ohne Weiteres hat ziehen lassen. Der beste LB ist noch Spencer Paysinger, der in den fundamentals sehr solide ist und durch seine Athletik auch mit vielen RBs und TEs mithalten kann. Daneben besonders schlimm zu sehen war Jason-Pierre Paul. Er ist regelmäßig der langsamste off the snap, während die anderen 21 Spieler sich schon bewegen, versucht er noch seinen kaputten Rücken gerade zu machen. Entweder ist seine Rückenverletzung schlimmer als gedacht oder er hat ein ernsthaftes Motivationsproblem. Ein großer Lichtblick bleibt aber weiterhin CB Prince Amukamara, der in dieser Saison loud and proud seinen Status als ehemaliger 1st-rd pick verteidigt, der einen großen Vertrag haben will.

Chicago war so wie immer. Die Defense ist ziemlich schwach, kann das aber durch Turnovers sehr gut kaschieren. Wenn die Bälle mal anders springen, können sie einpacken. Der Angriff lebt von den beiden großen und kräftigen WRs Brandon Marshall und Alshon Jeffery. RB Matt Forte ist nicht mehr der focus point dieser Offense – und seine Leistungen sind auch nicht danach (auch wenn die OLine nicht die allergrößten Löcher reißt). Das ist aber auch kein Beinbruch, denn mit einem slant oder einem back shoulder throw zu den dicken und großhändigen Marshall und Jeffery kann regelmäßig ein Third Down verwandelt werden.