Guten Morgen. Endlich mal wieder Zeit für ein paar vertiefte Gedanken zum Footballgeschehen in den USA.
WeiterlesenRG3
Mittwochs-Football-Vorschauer 2020
Es hat über Nacht zwei weitere positive Fälle bei den Baltimore Ravens gegeben, aber die Show muss weitergehen. Und so findet heute zur Europa-freundlichen Zeit um 21h40 dann wohl das AFC-North-Duell Pittsburgh Steelers (10-0) vs. Baltimore Ravens (6-4) statt. Das Spiel steht unter der Überschrift „2020“. Wie viel Wert das Duell sportlich hat, ist nicht ganz klar. Zu viele Ravens-Spieler fallen noch immer aus. Aber es ist nicht unspannend, wie es zu dem Spiel gekommen ist.
WeiterlesenMurmeltiertag: RG3 | Timeline in den Abgrund
Die Gerüchte hatten sich verdichtet, seit gestern ist klar: Die Washington Redskins gehen mit Kirk Cousins in die Saison. Das bedeutet auch: Die große Hoffnung der Franchise, QB Robert Griffin III, wird mal wieder auf die Bank gesetzt – höchstwahrscheinlich zum letzten Mal. Weiterlesen
Washington Redskins in der Sezierstunde
Dass bei den Washington Redskins ein neuer Wind weht, ist spätestens seit der Einstellung von Scot McCloughan als neuer General Manager bekannt. Dieser Einstellung habe ich im Jänner schon einen eigenen Eintrag spendiert, der versucht, die verschiedenen Perspektiven der Person McCloughan aufzuzeigen. Weiterlesen
Washington Redskins – Philadelphia Eagles | NFL 2014, Week 16
Ich mache dann mal hier oben zu, damit morgen niemand unnötig gespoilert wird. Weiterlesen
NFL Power Ranking 2014, Week 15
Nach einem spannenden Wochenende der Blick auf das Power-Ranking vor den letzten beiden Spieltagen der NFL-Saison. Weiterlesen
Liveblogging am 13ten Spieltag 2014/15 | Es ist 19 Uhr
[22h27] Endstand Baltimore Ravens 33, San Diego Chargers 34.
Spannendes Spiel am Ende, bei dem CB #24 Flowers den Ravens-WR gerade noch im Spielfeld tackelte, ansonsten hätte K Tucker mit einer Sekunde auf der Uhr den finalen Kick setzen können. Massiver Auswärtssieg der Chargers, die nicht nur auf 8-4 wandern, sondern für alle Zweifelsfälle auch noch den Tie-Breaker gegen die Ravens (jetzt 7-5) holen.
So nebenbei betrachtet war es auch für Cincinnati ein guter Spieltag, trotz blamabler eigener Leistung: Alle drei AFC North Teams Pittsburgh, Cleveland und Baltimore verloren. Damit 1.5 Spiele Vorsprung für Cincinnati (8-3-1) auf die Konkurrenz.
San Diego bleibt als zwischenzeitlich fast vergessener Player in der AFC West am Leben.
[22h25] Der Eintrag für Patriots @ Packers ist online. Ich bleibe noch einen Moment hier drauf.
[22h20] Baltimore 33, San Diego 34 | Q4 0:38. 8-Plays, 80yds Drive für Rivers. Die DPI gegen die Defense war eher grenzwertig. #11 Royal trabt ein Play später zum TD rein.
[22h18] Krasser Spielzug im letzten Drive der Chargers: Baltimore steht plötzlich mit fünf Mann allein vor Rivers, aber keiner macht einen Mucks. Kein Pass Rush. Rivers ist so verdattert, dass er den Ball zur Sicherheit in den Boden wirft. Ansonsten aber ein sehr guter Drive von Rivers, der zwei Plays später wegen DPI an der 1yds Line der Ravens steht.
[22h14] Endstand Jacksonville Jaguars 25, New York Giants 24. Die Jaguars waren nach Power-Ranking mit dem minimalsten Vorsprung von 0.4 Punkten favorisiert. Sie gewannen mit dem minimalst möglichen Vorsprung von 1 Punkt, nach 21pts-Rückstand im ersten Viertel.
[22h12] Endstand Tampa Bay 13, Cincinnati 14. Von der Schippe gesprungen.
[22h10] Baltimore 33, San Diego 27 | Q4 2:22. Baltimore mit einem 4th-und-4 an der SD 13, eine Situation, in der auch Ausspielen eine Option gewesen wäre. Zuerst wurde ein Fieldgoal-Fake versucht, in dem man TE #81 Daniels an der Seitenlinie aufstellte. Weil die Chargers im letzten Moment Wind davon bekamen, lässt Harbaugh kicken.
[22h08] Marv Lewis versucht sich innerhalb der 2min-Warning an einer Challenge, weil die Buccs mit 12 Mann auf dem Platz standen.
[22h05] Kein Johnny Fumble in Buffalo.
[22h00] 3:40 vor Toreschluss in Baltimore bringt QB Rivers die Chargers erneut heran: Nur noch 30-27 pro Ravens.
[21h59] Buffalo 23, Cleveland 10 | Q4 3:32. Zwei 3rd-Down Conversions, fünf Minuten verbrannt.
[21h46] Buffalo 20, Cleveland 10 | Q4 8:47. Manziel mit einem smoothen Drive, abgeschlossen höchstpersönlich mit einem Scramble-TD in einen Linebacker in die Endzone hinein springend. Plötzlich ist Leben in der Browns-Offense, und sogar die riskanten Manziel-Pässe in gute Deckung klappen.
[21h41] Johnny Football in Buffalo.
[21h38] Buffalo 20, Cleveland 3 | Q4 12:01. Wieder kein Stich der Bills-Offense und kein 1st-Down. Dafür das nächste Fieldgoal, three score game und mit hoher Wahrscheinlichkeit eine gewonnene Partie für die Bills.
[21h36] Vermutliche Vorentscheidung in Buffalo: Hoyer mit der zweiten INT gegen #25 Searcy. Searcy täuscht Manndeckung an, bleibt dann aber in der Zone und hat ein Leichtes, den Ball zu fangen. Hoyers fünfte INT in den letzten zwei Partien. Die Kameras in Buffalo schwingen nicht etwa auf Searcy, sondern auf den unvermeindlichen Johnny Manziel.
[21h34] Baltimore 23, San Diego 20. Die Chargers bleiben dran und scoren unglaublicherweise einen Run-TD über den gesundeten RB #24 Mathews, der sehr spritzig aussah.
[21h32] Die Jacksonville Jaguars sind das dritte Team nach Buffalo und Indianapolis mit der Kombination „OffenseTD + FumbleReturnTD“, stellen innerhalb von wenigen Minuten zuhause gegen die Giants auf 22-21 Führung. Beide 2pts-Conversions scheitern, aber Coach Bradley war richtig, beide Male zu versuchen.
[21h30] Buffalo 17, Cleveland 3 | Q4 13:41. 49yds-FG Carpenter.
[21h21] Indianapolis 35, Washington 17. Es sah nach zwei langen TD-Drives der Redskins um die Halbzeit herum so aus, als könnte McCoy ein ausgeglichenes Spiel gestalten, aber Indy hat das Spiel nun im Sack: TD-Drive für Luck und dann ein Fumble-Return TD zur Entscheidung.
[21h17] Saints erhöhen in Pittsburgh auf 28-13, weil WR #84 Kenny Stills heute kein Matchup für CB #23 Taylor ist: Taylor wird gekillt. Beim Touchdown wartet Stills sekundenlang frei gen Endzone laufend, bis ihm Brees nun endlich den Ball zukommen lässt. Stills mit 4 Catches für 144yds, 2 TD, eben einem 60yds-TD.
[21h12] Völlig neue Emotionswellen in Buffalo nun: Die Bills-Defense hintereinander mit einer Fast-INT und einem -2yds Tackle gegen #34 Crowell, erzwingt einen Punt und hat desillusionierte Browns momentan komplett im Sack.
[21h10] Trotz aller Sacks und Interceptions hat Andy Dalton im dritten Viertel erstmal die Partie gedreht. TB 10, CIN 14 nach einem langen TD-Drive.
[21h06] Buffalo 14, Cleveland 3 | Q3 7:54. Während ich verzweifelt versuche meinen lahmenden Hotspot zu reanimieren, drehen die Bills mit einem Doppelschlag innerhalb weniger Spielsekunden die Partie. Erst verteilt QB Orton bei einem 8-Play, 84yds Drive schön den Ball auf zirka all seine Receiver, abgeschlossen mit einem Kurzpass für WR #15 Hogan.
Dann reißt #55 Hughes dem Browns-RB #28 West den Ball aus der Hand und kriegt umzingelt von fünf Bills-Verteidigern auch noch die Zeit, den freien Ball seelenruhig zum TD zu returnieren.
[20h52] Die Bills-Defense kann den Schaden nicht bloß begrenzen, sondern sogar abwenden: Der famose DT #95 Kyle Williams im 3rd-Down mit einem 8yds-Sack gegen Hoyer, der Cleveland aus Fieldgoal-Reichweite bringt. Punt.
[20h49] Interception für Browns-CB #23 Haden, der sich in einem sehr physischen Duell mit WR #14 Watkins durchsetzt und den Slant abfängt. Starkes Play von Haden.
[20h47] An der Buccs-Defense ist schwierig zu erkennen ob ihre verbesserten Zahlen in den letzten Wochen mehr ihrem Fortschritt oder grottenschlechten Tagen von QBs wie Cutler oder heute Dalton zu verdanken sind. Auf alle Fälle heute wieder so ein Spiel, bei dem sich der Gegner brutal schwer tut.
[20h33] Halbzeit Buffalo Bills 0, Cleveland Browns 3
Die Partie geht mit einem geblockten Fieldgoal gegen #2 Dan Carpenter zu Ende. Die Partie ist insgesamt ausgeglichen mit leichten optischen Vorteilen für die Browns, die mehr Yards aus ihren Drives herausquetschten aber ein Fieldgoal verschossen, aber die Bills hatten im Gegenzug Pech mit einer Interception in der Endzone.
Erwähnenswert ist die gute Arbeit der Offense Line der Browns, die trotz zwei Holding-Strafen gegen LT #73 Thomas einen insgesamt sehr guten Job macht und Hoyer die mächtigste Defense Line der Liga vom Leib hält.
Hoyer hat insgesamt einen Tick mehr „Chemie“ mit seiner Ballfänger-Crew als es Orton bei den Bills hat. #12 Gordon macht trotz des INT-Spielzugs von eben einen ordentlichen Job bislang, ist gegen CB Gilmore mindestens auf Augenhöhe.
[20h28] Hoyer ist nun dreimal „geschlüpft“, aber beim vierten Mal passiert die Interception:Klassisches Missverständnis mit dem WR #12 Gordon, der keinen Cut nach innen macht. So wird S #25 Searcy direkt angespielt und kann nicht anders als den Ball abzufangen.
[20h23] New Orleans führt in Pittsburgh mittlerweile 14-6, und noch ärgerlicher für die Steelers ist das Timeout-Management von Head Coach Tomlin, das dazu geführt hat, dass Pittsburgh nun keinen Drive mehr vor der Pause bekommt. Saints kriegen nach der Halbzeit zuerst den Ball.
[20h19] Wieder Sack gegen Kyle Orton, und der nächste Stop gegen die mittlerweile schon enttäuschende Bills-Offense.
[20h12] Buffalo ist doch erst letzte Woche im Schnee komplett versunken. Bei den heutigen Blicken aus dem Stadion hinaus sieht man nur noch wenig Weiß.
[20h08] Nächster langer Drive der Colts, abgeschlossen mit TD. Colt McCoy dagegen mittlerweile bei negativen NY/A. IND 21, WAS 3.
[20h05] K #6 Cundiff semmelt ihn aus 37yds daneben! Davor wieder so ein Browns-Drive mit vielen Plays für jeweils wenig Raumgewinn. Es ist viel Krampf mit im Spiel, auch wegen etlicher Strafen.
[19h55] Interception gegen QB Andy Dalton in der Endzone. Ein schwacher Wurf von Dalton, der damit die 2-9 Buccaneers zurück ins Playoffrennen bringt (sic!). TB 10, CIN 0.
[19h51] Jetzt ist es Kyle Orton mit einem gefährlichen Ball in die Endzone, und Orton hat weniger Glück als vorhin Kollege Hoyer: S #30 Jim Leonhard tippt sich den Ball selbst an und fängt ihn im Nachfassen ab. Leaonhrd hatten wir auf diesem Blog schon einmal in der Rubrik „unterschätzte Spieler„.
[19h48] 49yds-Rush für Dan Herron, und die Colts erhöhen gegen Washington. IND 14, WAS 3.
[19h47] Ende Q1 in Buffalo. Intensives Spiel in Buffalo. Beide Offenses sind bisher noch nicht dazu gekommen, auch mal einen tieferen Ball zu versuchen, fighten sich durch die kurzen Plays.
[19h44] Rivers bringt die Chargers in Baltimore zurück ins Spiel, muss aber Play für Play die Angst vor dem großen Hit aushalten, weil die Ravens die Offense Line San Diegos zerbröseln. BAL 10, SD 7.
[19h42]
[19h33] Buffalo 0, Cleveland 3 | Q1 4:51. Ein langer Drive der Browns-Offense, der auf schnellen Kurzpässen aufgebaut ist, Receivern, die hinter blockenden Kollegen sich die Yards selbst erlaufen. Dazu ein mutiges Laufspiel über vor allem den Rookie #34 Crowell, der sich nach einigen Cuts durch die Defense kämpft. Am Ende muss man aber mit einem kurzen Fieldgoal vorlieb nehmen, weil QB Hoyer einen zu hohen, riskanten Ball für #19 Austin wirft.
Auffällig sind auch die Nickligkeiten in diesen ersten Minuten, in denen es schon zwei Personal-Fouls wegen Taunting (Verarsche des Gegners) gab, und mindestens zwei Rangeleien.
[19h29] Dritter Drive der Colts, und quick-Strike Luck mit 6-Plays, 83yds auf tiefen Routen. IND 7, WAS 3.
[19h25] Albtraum-Start für Andrew Luck gegen Washington: Zwei Drives, zwei Turnovers (Fumble, INT) in den ersten sechs Spielminuten. IND 0, WAS 3.
[19h18] Texans fräsen sich im ersten Drive für 14-Plays, 80yds durch die softe Titans-Defense und gehen in Führung. Es war ein Drive ohne Big-Plays, aber konstant die 6-8yds für Houston.
[19h08] Die ersten Beobachtungen bei Bills vs Browns beschränken sich auf die direkten Matchups in diesem Spiel: Cleveland muss ohne TE #80 Cameron spielen, für ihn läuft #82 Barnidge an. Das macht viel Druck für WR #12 Gordon als größte Waffe im Angriffsspiel. Gordon scheint in den ersten Plays von CB #24 Gilmore, einem Rohdiamanten, bewacht zu werden. Browns-Punt nach einem 1st-Down.
[18h43] Es gibt zwei große Themenblöcke vor dem heutigen Spieltag, die ich bislang unterschlagen habe:
- Indianapolis Colts gegen Washington Redskins findet heute statt – nicht als Duell der beiden 2012er-WunderQBs im Draft, denn RG3 wurde in Washington auf die Bank gesetzt. Der andere Texaner im Kader, Colt McCoy wird starten, und der Schluss liegt nahe, dass es das für RG3 bei den Redskins war, zumindest solange Jay Gruden dort Headcoach ist. Wie schnell RG3 von der Sensation zu einem Problemfall wurde, überrascht. Ob er noch einmal woanders eine Chance kriegt, bleibt erstmal abzuwarten. Trade-Value gilt als bestenfalls 2.-3. Runde Draftpick, nach „logischen“ Bietern würden Philadelphia oder – harhar – St Louis klingen.
- Ray Rice darf per Gerichtsbeschluss per sofort von einem NFL-Team eingestellt werden. Der Beschluss ist im Grunde der Todesstoß für Commissioner Roger Goodell, der Rice eigenmächtig seine Sperre verlängerte, aber erst, als die öffentliche Meinung sich voll gegen die NFL gewandelt hatte. Rice‘ Freundin/Frau Janay Palmer, die ihn trotzdem geheiratet hat, gab bei ESPN bemerkenswerte (um es neutral zu formulieren) Statements ab. Rice soll bei mehreren Teams auf dem Einkaufszettel stehen.
Gleich geht es los.
Redskins – Browns: Quarterbacks im Dreierpack
Nächstes Vorbereitungsspiel der NFL-Preseason heute Nacht ab 02h bei SPORT1: Washington Redskins vs Cleveland Browns. Bei den Redskins gibt es die Chance, erste Blicke auf den “neuen” Robert Griffin III zu werfen. Griffin soll nach der verhunzten 2013er-Saison, in der die Nachwirkungen seines Kreuzbandrisses doch deutlicher zu merken waren als angenommen, besser denn je in Schuss sein. RG3 soll sogar gelernt haben, in brenzligen Situationen lieber mal den Schritt ins Aus zu wagen, anstelle wie gewohnt in die 180kg-Bomber hineinzuspringen. Weiterlesen
Robert Griffin The Ram
Keine Woche ohne D’oh! in der NFL-Offseason. Erst Revis, dann DeSean Jackson und jetzt RG3: Gestern Abend gab es bei Twitter die ersten Gerüchte, und ehe man sich versah, flatterte die News zur Tür herein: Die Washington Redskins traden QB Robert Griffin III nach St Louis zu den Rams und erhalten im Gegenzug QB Sam Bradford und den #2-Draftpick overall im diesjährigen Draft. Damit wird Geschichte rückgängig gemacht: Genau dieser zweite Draftpick hätte eh den Redskins gehört, hätten sie ihn nicht schon vor zwei Jahren nach St Louis getradet – für die Rechte an RG3.
Damit haben wir den bis dato spektakulärsten Move der Offseason 2014. Es ist nur der Schlussstrich der Redskins unter das wilde Kapitel mit dem gefallenen Volkshelden RG3.
Schon im Lauf der letzten Woche drangen in den Redskins-Foren leise Gerüchte ob der angeblichen Missstimmung zwischen RG3 und dem neuen Head Coach und quasi-OffCoord Jay Gruden durch. Grudens Playbook soll mit seiner West-Coast artigen Offense nicht auf Griffins Talente zugeschnitten gewesen sein, und Griffin soll sich darüber laut bei Owner Dan Snyder ausgeheult haben. Gruden scheint den internen Machtkampf gewonnen zu haben.
Mit dem Trade bekommen die Redskins nun in Sam Bradford den Top-Draftpick 2010, der sich bisher nicht so recht in der NFL durchsetzen konnte. So ganz ohne Fähigkeiten wird Bradford aber nicht sein, und wenn Gruden eines kann, dann es ist das Coachen von mittelmäßig talentierten Quarterbacks (siehe: Dalton, Andy).
Die Redskins bekommen quasi gratis mitgeliefert den heiß ersehnten hohen Draftpick um die Defense zu verstärken. Was kommt da besser als die Chance, den nächsten potenziellen Heroen DE Jadeveon Clowney zu ziehen? Ein Clowney als das Monster in der Defensive Line, und Cousins gegen Bradford als Kampf um den Stamm-QB – die Skins sind schon wieder auf dem Weg nach oben.
Für die Rams ist der Move so logisch, dass man sich hinterher fragt: Warum nicht schon 2012? RG3 ist trotz aller Negativpresse der letzten 12 Monate noch immer ein entzückender Spieler, der feuchte Träume wahr werden lassen kann, und wenn nicht, dann ermöglicht er zumindest für die nächsten Monate feuchte Träume. Quarterback war die größte Lücke im Rams-Kader in diesem Jahr, und einen 1st-Rounder haben die Rams dieses Jahr noch immer.
Und das Allerbeste: St Louis spielt nicht auf einem Schlachtfeld, sondern in einer Halle – keine Gefahr mehr also für die Kreuzbänder bei RG3.
Griffin wird in St Louis die 1 tragen. Bradford in Washington die 4.
Washington Redskins in der Sezierstunde
Überblick 2013
Record 3-13 Enge Spiele 2-7 Pythagorean 4.6 30 Power Ranking 0.344 27 Pass-Offense 5.7 24 Pass-Defense 7.1 31 Turnovers -8
Management
Salary Cap 2014.
Das nächste Team in der Sezierstunde ist der größte Totalschaden der NFL-Saison 2013/14: Die Washington Redskins, die nicht bloß vom Divisionssieg zu einer 3-13 Saison kollabierten, ihren hohen Draftpick aber längst schon an die Rams verkauft hatten, sondern auch noch einen ulkigen Streitfall „Coach vs Owner“ um das Gesicht der Franchise zu bewältigen hatten: QB Robert Griffin III. Die Resultate: Shanahan und Shanahan wurden gefeuert, aber der Rest des Trainerstabs durfte bleiben. Als neuer Head Coach fungiert ein Mann mit großem Nachnamen, aber kleinem Vornamen: Jay Gruden, der kleine Bruder des Superbowl-Champs Jon.
Jay Gruden, zuletzt OffCoord in Cincinnati, ist kein Mann, der dem gemeinen NFL-Zuschauer geläufig ist. Er fällt nicht durch große Sprüche auf und hat keine großen Errungenschaften in seiner Trainerkarriere vorzuweisen. Trotzdem gibt es interessante Momente in seiner Vita, die ihn einst als Quarterback in die Arena Football League führte, später als Head Coach in die UFL und Assistenzcoach in die NFL. Jay Gruden wurde in seinem Leben trotz des berühmten Bruders nicht viel geschenkt. Er rackerte abseits des großen Lichts. Er hat Cheftrainer-Erfahrung aus der UFL, und assistierte jahrelang den Trainerstab in Tampa Bay. Er fungierte zuletzt als West Coast-Offense orientierter Coordinator bei den Bengals, wo er um den wurfschwachen Andy Dalton herum basteln musste – mit wechselndem Erfolg.
Grudens Mission in Washington klingt ganz simpel: Bieg RG3 zurecht! Dafür beförderte er den blutjungen OffCoord Sean McVay (27 Lenze) hoch vom TE-Coach zum OffCoord. Gruden kennt McVay aus gemeinsamen Zeiten in der UFL. Gruden bringt ähnlich wie früher Shanahan konzeptionell eine West Coast Offense mit nach Washington, die aber in etlichen Punkten von den Vorstellungen Shanahans abweicht.
Die größte Abweichung könnte ausgerechnet dort passieren, wo Washington zuletzt am besten war: In der Offensive Line. Shanahan hatte dort sein berühmtes „Zone Blocking“-System implementiert, während Gruden bisher fast ausschließlich die Power-Version vom Vorblocken spielen ließ. Es wird ein entscheidendes Detail sein, wie Gruden seine Line aufzustellen gedenkt.
Zumal es für RG3 und dessen Entwicklung nicht unwichtig sein dürfte. Man kann read option auch aus einer Power-Version spielen – die 49ers beweisen es jeden Tag – aber es ist eher unüblich. Oder gedenkt Jay, RG3 ein komplett neues Korsett überzustülpen? Das darf man für eher unwahrscheinlich halten.
RG3 selbst erlebte 2013, wie man vom Hero zum Zero und Problemfall heruntergeschrieben werden kann. Fabriziert er mit seinem Auftreten 30 Touchdowns und führt die Redskins in die Playoffs, ist er „voll von Selbstbewusstsein“. Kommt allerdings etwas hinten raus wie in der abgelaufenen Saison, zögerliches, ängstliches Werfen ins Niemandsland, so bist du schnell der schlecht erzogene Junge, der sich auf dem Schoß des Owners über den ach so bösen Headcoach Michael ausweint. Die Wahrheit dürfte irgendwo dazwischen liegen – hinter den Kulissen und auf dem Spiefeld.
Festzuhalten bleibt: RG3 ist weiterhin ein ganz famoses Einzeltalent. Chris Brown analysierte schon im Dezember bei Grantland.com, wie man Griffin spielerisch wieder in die Spur kriegen kann:
That kind of stare-down throw into coverage wasn’t Griffin’s biggest issue this season. Griffin’s footwork is what really got him off-kilter, though in fairness, this issue likely stemmed from his injuries and lost offseason. While much is rightfully made of a quarterback’s vision, a quarterback’s footwork is what tells him where his eyes should be in a well-designed passing attack. A quarterback’s every step should be tied to his receivers’ routes. “His feet are telling him when to move to no. 2 and no. 3” in his passing progression, explained current 49ers head coach Jim Harbaugh some years back. Mastering that has been a recurring problem for Griffin since his surgery.
Nicht vergessen: Es gibt Gründe, wieso nur der zum Jahrhunderttalent hochstilisiterte Andrew Luck höher eingeschätzt wurde als Griffin. Gruden muss Griffin soweit kriegen, intelligenter zu spielen. Du kannst scrambeln, aber du sollst nicht jedesmal volle Pulle mit 180 Sachen in den Linebacker krachen. Du sollst als Quarterback nicht vorblocken. Du sollst dich auf deine Core Competences konzentrieren. Es wäre gelacht, wenn Gruden, der aus einem Dalton einen durchschnittlichen Quarterback zu formen imstande war, nicht mit dem ungleich begabteren Griffin mindestens Selbiges zu tun imstande ist.
Was den Redskins allerdings fehlt: Ein erstklassiger Corp an Wide Receivers. Garcon fungierte letzte Saison mit 187 Anspielen (30% aller Redskins-Pässe) und davon 113 Catches quasi als Alleinunterhalter. Hinter Garcon duckmäusern sich Leute wie der Oldie Santana Moss oder junge Grünschnäbel wie Robinson, Hankerson oder Paul um 20-40 Catches. Prächtige Einzelspieler sieht anders aus. Einzig der junge TE Jordan Reed, der aber fast nur kurz angespielt wird (ganze 6.8% seiner Anspiele gingen weiter als 15yds), soll Potenzial für einen Status als Pro Bowler gezeigt haben.
Die Frage ist aber: Wieviel investiert Gruden in die Offense, wenn Fragezeichen hast, aber auf der anderen Seite in der Defense fast ausschließlich Ausrufezeichen. Nämlich hinten dran gestellt an HILFE! HILFE!
DefCoord Haslett ist keiner der ganz großen Sympathen unserer Zeit, aber er musste mit einem Torso arbeiten, das schlicht und ergreifend nicht mehr abwehren konnte als 7.1 NY/A Passspiel (#31 der Liga) und 56% der Läufe (#20 der NFL). Mit Bowen und Cofield gibt es nur zwei adäquate Starter in der Defensive Line, und auf den wichtigen OLB-Positionen ist der junge Ryan Kerrigan noch da, während Passrusher Brian Orakpo erstmal die Franchise-Tag übergestülpt wurde; Orakpo ist einer meiner Lieblings-Passrusher, aber er ist immer noch relativ eindimensional, und angeblich sind sich nicht alle in der Organisation einig, wie wertvoll Orakpo überhaupt ist. Washington hat Platz unter der Salary-Cap; ich verstehe nicht, warum man riskiert, eine weitere wirkliche Lücke in einen eh schon dünn besiedelten Depth-Chart zu reißen.
Auf Linebacker gibt es gar nichts mehr mit Rang und Namen und in der Secondary ist bis auf den jungen CB David Amerson nicht viel Material da, dem man entweder Potenzial oder NFL-Reife nachsagt. Ein Safety wie Bacarri Rambo soll beispielsweise ein so schlechtes Rookie-Jahr hinter sich haben, dass er jegliches Selbstvertrauen verloren hat.
Die Redskins haben keinen Draftpick in der ersten Runde, müssen sich also mit den mittleren und späten Runden helfen. Für eine Secondary, die so jung ist, ist aber eh oft wichtiger, sich via Free-Agency zumindest den einen oder anderen Routinier zu greifen. Geld ist da in Washington: Die Cap-Strafen sind ausgesessen, und man soll angeblich um die 30 Millionen haben um Orakpo zu behalten (also: „richtig“ zu behalten, nicht bloß Franchise-Tag) und den einen oder anderen ansprechenden Mann vom Markt zu holen. Man sollte bloß nicht wieder in alte Muster verfallen und sie überbezahlen – das rächt sich in einer NFL oft spätestens in zwei Jahren.
Und man hat noch einen weiteren Trumpf, sich Draftpicks zu klauben: Ein Trade von Backup-QB Kirk Cousins, der in seinen Einsätzen als Griffin-Ersatz zumindest ansatzweise recht gut ausgesehen hat. Die Frage ist bloß, was NFL-Teams für einen Cousins, dem viele „nur“ eine Karriere á la Dalton zutrauen, zu bezahlen bereit sind? Einen 4th-Rounder? Ein Green Bay wäre sicher froh gewesen, mit einem Cousins den November zu bestreiten – dann wäre es nicht auf eine quasi-Hail Mary und einen Lions-Kollaps angekommen um die Playoffs zu erreichen.
Bleibt festzuhalten: Angenommen, Gruden biegt RG3 soweit zurecht, dass er wieder in Sphären wie 2012 agiert, so liegen die meisten der Prioritäten in der Defense:
- Cornerback mal drei
- Safety
- Linebacker mal zwei
- Wide Receiver
- Defense Line
- Edge Rusher (nach dem Orakpo-Zwischendeal nur noch sechstgrößte Lücke statt größte)
In dem unruhigen medialen Umfeld um die US-Hauptstadt brauchst du Siege um deine tägliche Arbeit störungsfrei durchzuziehen. Du weißt, dass dein Arbeitgeber ein ungeduldiger ist. Du weißt, dass die Zeitungen nur darauf warten, dich auseinanderzunehmen. Du weißt, dass du dein QB-Talent zu verheizen drohst, wenn du weiterhin nicht gewinnst.
Gruden wird die Offense ohne allzu große personelle Verbesserungen zurecht biegen müssen. Von Spielerseite her muss er den Fokus wohl der Defense überlassen, die fast jeden Draftpick und jeden verfügbaren Free Agent gebrauchen kann um zumindest auf relativ gutem NFL-Terrain agieren zu können. Die Zukunft in Washington und damit zum Teil auch der Ruf eines Gruden und eines RG3 hängen zum nicht zu verachtenden Teil von der Performance der Abwehr zustande – jener Abwehr, die zuletzt nicht mehr verstärkt werden konnte, weil RG3 so viele Draftpicks kostete.
NFL-Power Ranking 2013, Week 14
Woche 14 war eine der aufregendsten dieses Jahr, und wir haben das schon recht ausführlich im Sofa-QB Podcast und bei SPORT1 FM am Montagabend besprochen. Es bleibt noch einmal festzuhalten, wie eng es in den meisten Matchups zuging, mit teilweise krassen Finishes in Baltimore, Pittsburgh oder New England.
Mittendrin waren wie so oft auch die Referees, von denen einige Crews immer stärker in den Fokus der Öffentlichkeit geraten, aber es ist wie so oft: Refs sind Teil des Spiels. Ob man will oder nicht, sie werden immer Spiele mit entscheiden. Dass in einem Sport mit so kompliziertem Regelwerk wie American Football die eine oder andere haarige Entscheidung zu treffen ist (Regelauslegungen! Pass Interference! Roughing the Passer! Kopfschutz!) und nicht jede davon korrekt oder nachvollziehbar ist, kann ich gut verstehen.
Das einzige, was auffällt, und möglicherweise einen berechtigten Angriffspunkt bietet: Mehrere Head-Refs haben die 60 überschritten. Zwar gehören Jungs wie Mike Carey oder Ed Hochuli zu den besseren, aber eine Verjüngung könnte bald fällig sein.
Zum Power-Ranking, das die Effizienz der Teams misst, und sich von der Schiedsrichterei weniger beeinflussen lässt als die Siegbilanz. Weiterlesen
The Countdown, T-minus 33: Baylor Bears
Paul Myerberg fragte im gestrigen Eintrag der Countdown-Serie: This program has three fewer wins since 2010 as it had from during a decade-long span from 1996-2005. Die Antwort ist Baylor. Der Countdown-Eintrag bei USA-Today wird erst im Laufe des Tages online gehen, aber auf Sideline Reporter wird es schonmal eine Preview dazu in deutscher Sprache geben.
Die private Baptistenuniversität Baylor aus dem texanischen Waco erlebt gerade unter dem Head Coach Art Briles einen nie da gewesenen Aufschwung: Das Footballteam, die Bears, war viele Jahrzehnte lang in Grund und Boden gespielt worden (siehe auch obige Frage), aber seit das Offensivgenie Briles übernahm, geht es kerzengerade Richtung oben, inklusive eines neuen Pracht-Stadions, und vor der anstehenden Footballsaison hypen manche die Baylor Bears schon zum dark horse in der Big 12 Conference (letztes Jahr: 8-5).
Der Hype ist erklärbar: Die Bears hatten letzte Saison eine der absolut besten Offenses im College-Football, direkt nach den Abgängen von QB Robert Griffin III und WR Kendall Wright, den beiden besten Offensivspielern, einem Heisman-Gewinner und größten Jungstar der Footballwelt. Wo andere Footballprogramme der Güteklasse Baylor jahrelang an solchen Verlusten zu knabbern haben, war Baylors Offense im Jahr eins danach minimum gleich gut als mit der Wunderknaben RG3.
Der Kopf hinter dem Erfolg ist Briles. Das Offensivsystem, das Briles spielen lässt, gehört zu den krassesten Dingen, die auf einem Footballfeld veranstaltet werden. Das ist eine s–p–r–e–a–d–o–f–f–e–n–s–e mit so viel Spppppppprrrrrrrrrrrrreaddddddd, dass die Bears aufpassen müssen, dass nicht versehentlich der zehnte und elfte Mann schon außerhalb der Seitenlinie stehen. Die Offensive Line ist bullig gebaut und schiebt alles, was nicht niet- und nagelfest ist, durch die Landschaft. Die Wide Receivers sind alles Jungs, die in der US-Staatsmeisterschaft über 100m im Finale mitlaufen können, und sie können auch halbswegs brauchbar Bälle fangen. Die Running Backs sind wieselflink. Die Quarterbacks in der post-RG3-Ära zwar keine Granaten, aber interessant genug anzuschauen, weil sie drauf gedrillt werden, ihre Options zu scannen und den richtigen Read zu machen (sorry für die Anglizismen).
Per Systemdesign wird jede Defense gezwungen, ihre Intentionen schon vor dem Snap durchzutelegraphieren: Soll geblitzt werden? Geht nicht, Weg vom Slot-WR zum Quarterback ist viel zu lang. Sollen überhaupt 5-6 Defensive Backs aufgestellt werden? Beschissene Idee, da RB Lache Seastrunk dann mit fünf 15yds-Läufen en masse antwortet. Soll die Mitte dicht gemacht werden? Dann kassierst du sieben 10yds-Pässe. Pick your poison.
Genug des Hypes. Es gibt vor dieser Saison einige Fragezeichen, die mich abschrecken: Nach RG3 letztes Jahr verabschiedete sich diesen Winter mit Nick Florence auch dessen Nachfolger auf QB, und der angedachte Starting-QB Bryce Petty wird zwar aufgrund seiner Spielintelligenz hymnisch besungen, hat aber letztes Jahr ganze 10 Pässe geworfen. Okay, sieben davon waren komplett für 91yds und ein TD, aber trotzdem. RB Seastrunk, der schon zum Heisman-Kandidat gejazzt wird, macht 7.7yds/Carry, aber es gibt hinter ihm kaum adäquaten Ersatz. Noch dünner sieht es in der Offense Line aus, wo selbst der Trainerstab zugibt, dass eventuelle Ausfälle ein kaum kompensierbares Loch reißen würden: Baylor braucht diese bullige Line, um im Zweifelsfall sein Laufspiel durchdrücken zu können, bzw. die Bedrohung durch das Laufspiel aufrecht zu erhalten.
Wenn die Offense „klickt“, hat die Defense ein leichtes: Sie ist zwar längst nicht überzeugend, aber DefCoord Phil Bennett lässt eine wahnsinnig aggressive Unit spielen, die nur Hopp-oder-Topp kennt: Wenn du mir ein Big Play einschenkst, bitte. Aber von 8 Drives mache ich dir zweimal die Interception und zweimal halte ich dich zum Field Goal, und weil meine Offense sowieso 40 Punkte scort, reicht das schon zum Sieg.
Es gibt aber durchaus Gründe, skeptisch zu sein. Baylors Defense wird hoch gelobt für eine Performance von sechs Sacks (!) in der Bowl-Season gegen UCLA. Aber Baylor hatte in den zwölf Spielen zuvor insgesamt nur 13 Sacks produziert. Das UCLA-Spiel ist Ausreißer galore, und es wird auch dieses Jahr Spiele geben, in denen Baylor 50 Punkte und mehr kassiert.
Diese Jungs bilden ein optisch attraktives Team, aber ein Conference-Gewinn würde mich schwer überraschen. Der Schedule ist fies (Oklahoma und Texas zuhause, aber Oklahoma State und TCU auswärts), aber in der diesjährigen Big 12 ist es aufgrund der Ausgeglichenheit vielleicht eh wurscht, wann du wo gegen wen spielst: Jedes Spiel ist ein potenzieller Sieg, jedes Spiel eine potenzielle Niederlage. Baylor ist nur zwei Verletzungen in der Offense davon entfernt, dass sie die riskante Abwehrstrategie verbrannt wird. Die Bears werden gut sein, aber wohl nicht gut genug um die höchsten Erwartungen (sprich: Conference-Sieg) zu erfüllen.
Washington Redskins in der Sezierstunde
Stat Line 2012
Record 10-6 WC Enge Spiele 6-5 Pythagorean 9.2 (12) Power Ranking .565 (8) Pass-Offense 7.2 (2) Pass-Defense 6.8 (24) Turnover +17
Management
Salary Cap. Free Agents.
Die Saison 2012/13 der Washington Redskins war eigentlich mit die beste dieser Franchise seit gut und gerne zwei Jahrzehnten. Der Trainerstab „Shanaclan“ ließ den schwarzen Volkshelden QB Robert Griffin III von der Leine und RG3 antwortete mit einer Rookiesaison für die Ewigkeit, führte die Redskins über den Divisionssieg bis in die Playoffs. Dort wurde Washington allerdings aus sämtlichen Träumen gerissen.
Ein Kreuzbandriss kann immer passieren, aber ich bin immer noch der Meinung, dass Mike Shanahan den völlig lädierten RG3 im Wildcard-Spiel gegen Seattle hätte schützen und runternehmen müssen. Es war abzusehen, dass ein zähnefletschender Griffin in der zweiten Halbzeit noch nicht das größte Übel gesehen hatte, und entsprechend folgerichtig knickte RG3 ein und es rissen mehrere Bänder.
Für RG3 folgten Operationen und nun die Reha mit der Hoffnung auf möglichst schnelle, vollständige Genesung. Gerissene Bänder im Knie sind heute medizinisch soweit unter Kontrolle, dass sie nicht mehr jede Karriere in Gefahr bringen, aber bei einem laufstarken QB wie Griffin (der schon vor drei Jahren Kreuzbänder kaputt hatte) kein Klacks. Dass RG3 als Megainvestment (u.a. drei Erstrundendraftpicks) der zentrale Baustein der Hauptstadtfranchise ist, macht die Sache nur noch schlimmer, selbst wenn man den offenbr „sensationell“ verlaufenden Heilungsprozess bei RG3 berücksichtigt.
Die Offense
Washingtons „East Coast Offense“ gehörte zu den ästhetischsten dieser Saison und wurde von den Shanahans komplett auf die einzigartigen Talente von RG3 zugeschnitten und gründete, wie ich schon im Jänner schrieb, auf vier Grundideen:
- Inside Zone-Read Option – nicht wie z.B. Houston eine lateral angelegte Offense, sondern Zonenblocking straight geradeaus, auf die Landschaft im Spielfeld scheißend.
- „Bluff“. Fullback blockt einen Linebacker, nicht den Defensive End und gibt seinem QB damit Zeit zum Lesen der Defense. Der Spielzug, der RG3s Gefahr als Scrambler am besten nutzt.
- Pistol-Offense, Fullback blockt den Defensive End, simpler Laufspielzug kann abgehandelt werden.
- Outside Zone – datt ist die Houston-Offense (bzw. einst in Denver entwickelt), wie ich das gestern beschrieben hatte.
RG3 war nicht bloß Spektakel, sondern auch extrem effizient. Er warf u.a. so wenige Interceptions, dass man künftig fast sicher vom Zuschlagen des Phänomens „Regression zur Mitte“ ausgehen muss. Auch Backup-QB Kirk Cousins, wie RG3 ein Rookie, zeigte helllichte Momente. Cousins könnte zum Saisonstart durchaus gefragt sein, sollte RG3 nicht schnell genug fit werden.
Ein dritter Offense-Rookie brachte so manchen Fantasy-Owner auf Touren: RB Alfred Morris, ein komplett unbekanntes Gesicht von Florida Atlantic, erwies sich mit seiner Geduld als optimaler Mann für die zonenorientierten Laufschemata der Redskins. Es bleibt abzuwarten, ob und wie weit sich diese großartige Maschine in Zukunft lässt weiterführen. Morris wurde auf 335 Carries geschickt und ist kein guter Ballfänger bei 3rd downs – weil die Backups Royster und Helu Verletzungsprobleme haben, könnte Shanahan hier auf die Suche nach einem Ergänzungsspieler sein.
Umso erstaunlicher ist die Produktivität der Offense, wenn man sich vor Augen führt, über welches Receiving-Material Washington verfügte: Gorden, Garcon, Robinson und wie sie heißen – allesamt Nonames ohne nennenswerte Vergangenheit oder physische Tools der Extraklasse. Sie fingen trotzdem ihre Bälle – alle. Man mag sich nicht ausdenken, was dieser Angriff mit einem veritablen Wide Receiver machen könnte.
Die Offense Line blieb in der abgelaufenen Saison für viele überraschend von Verletzungen verschont; das musste sie auch, denn die Tiefe ist unterirdisch.
Die Defense
Eine unterschätzte Storyline der Redskins 2012/13: DefCoord Jim Haslett bekam eine dezimierte Unit in der zweiten Saisonhälfte mit wirklich interessanten Plays in den Griff und war ein wichtiger Grund für den Sieglauf (7 Siege en suite). Gab die Abwehr in der ersten Saisonhälfte noch 7.3 NY/A im Passspiel auf, steigerte sich die Unit auf 6.2 NY/A über die zweite Hälfte. Das ist bemerkenswert, und angesichts der verbliebenen Spieler kann man auch Hasletts wilde Blitz-Strategien nachvollziehen.
Spieler, die weite oder komplette Teile der Saison verpassten, waren nicht rar: Mit OLB Brian Orakpo fehlte der wichtigste Baustein der kompletten Defense seit September, dazu war der Starke Lauf-Ankermann DE Carriker langzeitverletzt, FS Meriweather kam kaum zum Einsatz und S Tanard Jackson war noch in der Kiffersperre. Jede Defense hat extreme Probleme, wenn dein bester Passrusher und gleich beide Safetys fehlen.
Klar aufgezeigt wurde, dass DE/OLB Ryan Kerrigan noch nicht in der Lage ist, einen Orakpo-losen Laden zu führen – ein dritter guter Passrusher wäre demnach schon gefragt. Sollte der zeitlose LB London Fletcher doch irgendwann zurücktreten, wird auch ein Inside Linebacker gefragt sein.
Das größte Loch gibt es im Defensive Backfield, obwohl der boom or bust–CB Hall für relativ billiges Geld blieb; weitere Ergänzung wird über den Draft kommen müssen. Da ist es ungeschickt, dass man dieses und nächstes Jahr keine Erstrundenpicks mehr hat (RG3-Trade). Relativ gut dürfte im Verhältnis dazu die Defense Line um die Herren Bowen, Cofield und Jenkins aufgestellt werden.
Ausblick
Gibt durchaus einiges zu tun in Washington, trotz der für Redskins-Verhältnisse bärenstarken Saison 2012/13. Die Prioritätenliste liest sich in etwa so:
- Secondary (extrem wichtig)
- Tiefe im Passrush (wichtig)
- Wide Receiver (mittel)
- Backup-Runningback (mittel)
- Junger Nachfolger London Fletchers (mittel)
Seblst wenn RG3 fristgerecht fit wird, kann man nicht zwingend davon ausgehen, dass er erneut ein Feuerwerk wie letztes Jahr abbrennt, sicher nicht in Sachen Turnover-Quote und vielleicht auch nicht in Sachen Werfen und Scrambeln. Und da wäre die Offense schon entscheidend geschwächt, als dass man in der NFC East ohne starke Verbesserung der Defense ganz oben bleibt.
Wildcard Weekend 2013 – Nachklapp
Bevor es übermorgen mit den Divisional Playoffs weitergeht, noch eine Minirückschau auf ein paar Aspekte vom letzten Wochenende.
Nächste Playoff-Pleite für die Cincinnati Bengals, die auch im vierten Anlauf von Head Coach Marv Lewis ohne Sieg in der Post Season bleiben. Die Gründe für das schnelle Aus kann man wie letztes Jahr in der Offense suchen, wo die Combo Dalton/Green nicht wie gewohnt zündete (bzw. zu spät) und vor allem Dalton einen schlechten Eindruck hinterließ. Die Bengals verfügen aber immer noch über ein blutjunges Mannschaftsgerüst, und wenn man diverse Upgrades hinkriegt (Center/Right Guard, Pass Rusher/OLB, zweiter WR auf „außen“), darf man sich auf die Entwicklung freuen.
Unklar ist und bleibt, ob man den hoch geschätzten DefCoord Mike Zimmer halten kann, der sich zwar nicht laut in Position für einen der vielen offenen Cheftrainersessel bringt, aber oft als möglicher Interviewkandidat genannt wird. Eine steile These, die mich letzten Samstag tangierte: Bengals-Owner Mike Brown könnte erwägen, Marv Lewis zum GM zu befördern und Zimmer zum Bengals-Headcoach zu machen. Was im ersten Moment schräg klingt, hätte durchaus Reize: Der Stratege Lewis, Visionär, aber kein guter In-Game-Coach, könnte als General Manager eine ideale Besetzung sein, und noch wichtiger: Es würde einen weiteren Rückzug des Mike Brown aus dem Tagesgeschäft bedeuten (Brown hatte schon im Zuge der Vertragsverlängerung mit Lewis vor zwei Jahren wichtige Kompetenzen abgetreten).
Bei den Vikings dürften die Rufe nach dem „Play-Maker“ Joe Webb erstmal verstummt sein: Wer Webbs Pässe, vor allem die tiefen, am Wochenende bestaunen durfte, sah nicht wirklich NFL-Kaliber, und man fragt sich, warum die Coaches vor zwei Jahren Webb vom Wide Receiver zum Quarterback zurückschulten und was sie in der Zwischenzeit im Training so getrieben haben. Fazit: Webb dürfte als ernsthafte QB-Option verbrannt sein, was aber nicht heißt, dass der Stamm-QB Christian Ponder allzu sicher im Sattel sitzen sollte. Ponder ist noch jung, aber bei aller Lernfähigkeit, die man dem Herrn nachsagt: Die Entwicklung war zuletzt eher ernüchternd und dürfte bei „linearer Fortführung“ spätestens in einem Jahr für das Ende der Ära Ponder sorgen. Eigentlich sind die Vikings dazu verdammt, bereits diesen April einen Quarterback mit Fokus 2014 zu draften, oder man kauft sich einen ruhigen Altmeister als Notlösung ein.
Ebenso zeigte sich, wie aufgeschmissen eine Mannschaft sein kann, wenn sie rein auf den Lauf setzte. Die MVP-Wahl ist geschlagen und sie ist wohl pro Peterson geschlagen, aber dieses Spiel sollte eigentlich als Beweis dafür taugen, wie bizarr es ist, einem Running Back, und sei es der allerbeste wie Peterson, zum MVP zu küren.
Die Indianapolis Colts hatte ich bereits thematisiert:
Bei den Colts habe ich etwas Angst, dass diese Saison die Erwartungen für 2013 unrealistisch werden lässt: Diese Mannschaft war aus uns mittlerweile bekannten Gründen 3-4 Siege über ihrem Leistungsniveau und hätte eigentlich nicht in die Playoffs gehört. Wenn dann nächstes Jahr mehr kommt als der einfachste Schedule der Liga und die Siegbilanz einbricht, hoffentlich schieben die Pundits das nicht auf Pagano, der dieses Jahr nur nebenbei miterlebte.
Bei Washington regiert ob des Handlings mit QB Robert Griffin III immer noch die blanke Wut. Die entsetzlichen Bilder eines RG3 mit dem Griff zum verlorenen Fumble werde ich nicht vergessen. Da wurden bei mir Erinnerungen wach an die Geschichten, die man sich von Mike Shanahan erzählt, er habe im Superbowl 32 dem wegen Migräneattacken kurzzeitig fast blinden RB Terrell Davis im Spiel behalten, als „Ablenkungsmanöver“. Ebenso, wie ich nicht vergesse, dass dieser „heroische“ Move von Shanahan/Davis in über die Jahren zahllosen Einspielern während der NFL-Übertragungen abgefeiert wurde. Insofern sind die Reaktionen in etlichen großen und/oder renommierten US-Medien, auch von bekannten Kolumnisten ([King/SI.com] [Barnwell/Grantland]) nur begrüßenswert.
Kurz noch zu den Tipps: Das Wildcard-Wochenende war für mich wie für das Power-Ranking eine gute Woche: Vier Tipps, viermal ins Schwarze getroffen. Power-Ranking verbessert sich damit über die Saison auf 147-64 (69.7%). Für die Divisional Playoffs tippt Excel wie folgt:
HOME % AWAY % Denver 86 Baltimore 14 San Francisco 73 Green Bay 27 Atlanta 40 Seattle 60 New England 54 Houston 46
NFC-Wildcards 2012/13: Washington Redskins – Seattle Seahawks
Liveblog
[01h53] Wer unter Koffeinüberschuss oder sonstigen Nachwirkungen diverser Schmerzmittel leidet: Ab 3h folgt noch die GoDaddy.com Bowl, Arkansas State – Kent State. Kurzvorschau habe ich hier geschrieben.
[01h27] Endstand Washington Redskins 14, Seattle Seahawks 24.
Endstand spiegelt die drückende Überlegenheit der Seahawks seit Beginn des zweiten Viertels nicht adäquat wieder, weil die Hawks nicht den allerbesten Tag hatten und extrem viele Chancen liegen ließen. Die tollen Eindrücke der ersten Halbzeit wurden nach der Pause allerdings durch das Trauerspiel um RG3 getrübt, kulminierend in diesem Phantomschmerzen verursachenden verdrehten Knie. Bis hinein ins dritte Viertel konnte man den optischen Eindrücken nach noch nachvollziehen, weshalb hier RG3 noch spielte, aber ich glaube, spätestens nach dem Fast-Safety hätte man RG3 auswechseln müssen. Shanahan wird sich unangenehme Fragen gefallen lassen müssen, auch in Zusammenhang mit dem von Buck angesprochenen Statement eines Redskins-Arztes, dass RG3 schon gegen Baltimore aus ärztlicher Sicht nicht mehr hätte ins Spiel zurückkehren dürfen.
Fazit: Seahawks bestätigen alle „Vorurteile“ im positiven Sinne. Aber die Bilder im letzten Viertel sorgen dafür, dass ich mich nicht wirklich „freuen“ kann. Schade.
Next up in der NFC: #1 ATL – #5 SEA / #2 SF – #3 GB. Zwei super klingende Ansetzungen.
[01h22] Cousins wird nun auch gnadenlos abgeschossen und wir können die Veranstaltung glaube ich getrost für entschieden erklären. 4th down fällt zu Boden.
[01h15] WAS 14, SEA 24/Q4 5:32. 22yds-FG.
[01h11] RG3 steht wieder (unglaublich!), aber da wird morgen die Hölle los sein. Die letzten drei Drives sahen allesamt übel aus. Übrigens ein Fumble und Seattle kann von der 4yds Line den Sack zumachen. (selbst ein Field Goal hilft massiv)
[01h08] Da werden die Gesichter auf den Rängen plötzlich ganz blass. RG3 bleibt drin, wird niedergeschlagen und gesackt. Ein Play später wird der Snap gefumbelt und beim Versuch, den Ball aufzunehmen, wird das Knie fürchterlich durchgebogen. So schlimm, dass ich die zweite Wiederholung nicht anschauen kann.
[01h01] WAS 14, SEA 21/Q4 7:59. Nach zwei, drei ausgeglichenen Angriffsserien gegen Washingtons Defense zündet der Seahawks-Angriff nun wieder: TE #85 McCoy mit großem Raumgewinn, und den Rest erledigen Wilson und Lynch: Lynch wird per Option der Ball gegeben, läuft rechts raus und von hinten heizt mit 170 Sachen Wilson vorbei und blockt Lynch an der EndZone den Weg frei. Sensationeller TD, und die 2pts Conversion für TE #86 Miller auf einem Mini-Slant gelingt auch.
[00h58] Seattle muss bei aller Liebe schön langsam aber auch mal den Scheck einlösen und aus der drückenden Überlegenheit Zählbares machen.
[00h53] Schön langsam wird es unverantwortlich, RG3 im Spiel zu behalten: Der humpelnde Scramble von eben war schockierend und die Offense liegt drei Meter unter der Erde. Was ist die englische Vokabel für „verbrennen“?
[00h48] Nächste verschenkte Chance: Wilson lässt sich zum fünften (?) Mal fällen, Punt. RG3 bleibt im Spiel, die Leute rufen nach RG3. Die letzte „Serie“ sah schlimm aus, und diesmal eröffnet RG3 humpelnd mit einem 7yds Scramble, der Angst macht.
Drittes Viertel
[00h41] Die Redskins sind wanken nur noch: Seattle mischt die Offensive Line auch ohne den mittlerweile verletzt ausgeschiedenen besten DE Clemons auf und RG3 kann ohne Scrambles keine Akzente setzen. Punt aus der eigenen EndZone raus.
[00h37] Schwer in Worte zu fassen, was die Seahawks da für Chancen liegen lassen: Wilson mit einem optisch attraktiven Scramble für 28yds, aber 30m tiefer wäre Sidney Rice völlig alleingelassen in die EndZone gelaufen; zwei Würfe später war WR Baldwin allein in der EndZone (überworfen). Dann lässt sich Wilson für -8yds sacken, raus aus der FG-Reichweite. Eigentlich kaum zu glauben, dass Washington immer noch führt.
[00h30] Keine gute Serie für Washington, deren Offense nicht mehr in Gang kommt. RG3 spielt noch, aber der „Scrambler“ in RG3 scheint kaltgestellt. Der „Werfer“ in RG3 verfehlt im dritten Down einen offenen Mann.
[00h28] Kyle Shanahan ist ja noch ein Bub!
[00h18] Seattle kommt mal eben auf Feld und überrollt die Redskins-Defense in zirka dem Ausmaß, wie man zu Spielbeginn selbst niedergemacht wurde: Wohin Lynch auch läuft, es gibt Lücken und mitgeschleifte Verteidiger und sogar ein gewagter „Cross-County“-Pass für WR #19 Tate wird vom „richtigen“ Mann heruntergepflückt… und dann fumbelt RB Lynch an der GoalLine. Turnover. Seattle hatte nun vier Drives en suite mit mehr als 60-70yds Raumgewinn. Output: FG, TD, FG, Fumble. Das ist zu wenig.
[00h11] Sehr interessant: K Jay Feely zum Mittel, das sich Hauschka nun wohl hat spritzen lassen. H/T: dogfood.
Zweites Viertel
[00h01] Halbzeit Washington Redskins 14, Seattle Seahawks 13.
Japs. Die Qualität des Spiels kann man an mehreren Faktoren ablesen. Der Geschwindigkeitsunterschied zu den anderen Wildcardspielen. Diese famosen Quarterbacks. Die Pendelumschwünge. Punch und Gegenpunch, und auch die Schlägereien sind niedlich. Kurzum: Bestes, erwartet bestes, Spiel des Wochenendes bisher.
Seattle arbeitete sich aus dem mentalen Loch zu Beginn mit aggressivem Laufspiel heraus, hatte zwar etwas Glück, dass ein paar Plays in die richtige Richtung gingen, aber es hat schon was, nicht verzagt zu werden nach so einem Start – und Carroll war ja schon etwas blass ums Näschen gewesen.
Washingtons Offense fand im zweiten Viertel nicht mehr statt, und es bleibt in der Schwebe, ob und wie lange man mit dem schwer angeknockten RG3 weitermachen kann. Seattle hat sein eigenes „Drama“: K Hauschka hat einen angeknacksten Knöchel – kein Spaß bei längeren Field Goals, aber auch ein humpelnder Hauschka nagelte kurz vor der Pause einen 29yder rein.
[23h51] Huch, schon 2min-Warning? Luft, ich brauche Luft!
[23h48] Jetzt ein tiefer Ball ins Herz der Secondary und von „irgendwo“ fliegt der besprochen atemberaubende Safety #29 Earl Thomas rein und fängt das Ei ab.
[23h43] WAS 14, SEA 10/Q2 4:38. Tja, und dann haben wir ein Spiel. Verstecktes Big Play: #24 Lynch nahm eine gefumbelte Ballübergabe auf und machte draus 18yds Raumgewinn (also mal kein Fumble-Glück für WAS). Zudem auffällig: Washington reagiert sehr aggressiv in der Front-Seven auf die „read-option“, weswegen Kurzpässe in die Zonen hinter die Linebackers gut funktionieren; auch auffällig: QB Wilson gratscht volle Pulle mit Kopf voraus in die Tackles – für solche Plays wird RG3 verbal geprügelt.
[23h34] Die Redskins haben sich offenbar an einen Heizkörper angeschlossen und sich nun entladen. Diese dritte Serie sah schon sehr viel „normaler“ aus, Seattle bekam Zugriff und forcierte den Punt. Auffällig sind aber viele Nickligkeiten, schon zu Spielbeginn, und bis jetzt fortführend. CB Browner und WR Garcon balzen sich, da werden Erinnerungen an die Volksschulzeit wach.
[23h28] WAS 14, SEA 3/Q2 12:09. Ähhhh, was sachte ich grade? Kein reibungsloser Drive der Hawks, und auch kein fehlerfreier (Wilson war bei einem Scramble und bei einem gefährlichen Ball in die EndZone Kind des Glücks), aber mit viel Willen grooven sich die Hawks in Spiel zurück – u.a. dank eines fantastischen Catches von WR #18 Sidney Rice an der Seitenlinie, der auch eine Sternstunde für die Referees gewesen sein dürfte – der war gar nicht einfach, in Realzeit richtig entscheiden zu werden. (12 Plays, 66yds, 5:21min) Für Seattle wird es nun essenziell, die Lauf-Defense der Skins in den Griff zu bekommen.
Erstes Viertel
[23h17] Gewaltiger, im wahrsten Sinne des Wortes überwältigender Beginn der Redskins in dem Spiel. Da wird nicht lange gefackelt, da wird das emotionale Hoch, in dem die Jungs sich befinden, gegen aktuell etwas irritierte Seahawks gnadenlos ausgenutzt – vielleicht auch notwendig, denn die Hawks werden sich fangen, und RG3 sieht nicht zu gut aus…
[23h08] WAS 14, SEA 0/Q1 2:26. Testosterüberquillung in Washington: Redskins dominieren diese Anfangsphase nach Strich und Faden, obwohl die Offense relativ konservativ aussieht und RG3 bedenklich humpelt. Seattle Front-Seven kriegt bisher null Zugriff auf die Partie, weswegen Washington die Eier mit Leichtigkeit bewegt. Am Ende kassiert RG3 noch einen miesen Hit, für den ESPN bei Suh eine halbe Saison Sicherheitsverwahrung beantragen würde.
[22h58] Guter Start auch für Washingtons Defense: Im dritten Down kommen die Linebackers und jagen Russell Wilson über das Feld; LB Fletcher macht den Sack.
[22h53] WAS 7, SEA 0/Q1 9:57. Guter Start für RG3 und die Redskins: Das Laufspiel funktioniert insbesondere über die linke Seite und RB Morris, und im Passspiel scheint man erstmal CB Browner (ich glaube, der war jetzt einen Monat in Dopingsperre) als Schwachstelle identifiziert zu haben; TD machte RB #22 Royster. Wermutstropfen ist ein bereits verbranntes Field Goal Timeout.
[22h43] Im Vorfeld der Berichterstattung wird viel über den strömenden Regen und den fehlenden Grip im Spielfeld diskutiert – riecht nach schweren Standing für RG3 und Konsorten und zwei bis drei Fumbles im ersten Viertel.
[22h41] dogfood/Allesaussersport ist logisch auch wieder dabei.
[22h37] FOX heute mit gleich zwei Sideline Reportern: „Ü50“ Pam Oliver (das kann ich immer noch nicht fassen) und Erin Andrews ist auch wieder zurück. Informationsgehalt natürlich nahe null, aber was solls, so war früher College Football bei ESPN.
[22h34] Dass sich Joe Buck im US-Fernsehen noch namentlich vorstellen muss…
Preview
[22h27] Und weiter geht’s. Ich habe versucht, die wichtigsten Duelle bei Washington-Seattle halbwegs verständlich in einen Vorschau-Eintrag zu komprimieren. Bis gleich.