Gestern haben wir auf einige Charaktere bei den Kansas City Chiefs geschaut. Heute wiederholen wir selbiges mit den Tampa Bay Buccaneers – und ich schwöre: Tom Brady kriegt nur einen kurzen Abschnitt.
WeiterlesenRob Gronkowski
Warum George Kittle nicht wie ein Elite-Receiver bezahlt wurde
(Und warum das richtig so ist)
Taufrisch: George Kittle von den San Francisco 49ers bekommt eine 5-Jahresverlängerung seines Vertrags für 75 Mio. Dollar, according to Adam Schefter. Er sprengt damit den Tight-End-Markt. Aber er erreicht nicht die Regionen der absoluten Receiver-Elite. Weiterlesen
New England Patriots in der Sezierstunde
Sezierstunde-Abschluss mit dem Champion der letzten Saison, den New England Patriots. Weiterlesen
New England Patriots Mailbag, Teil 2: Offense
Zweiter Teil des Patriots-Mailbags mit Alexander Herrmann – heute mit den zentralen Fragen zur Offense in New England: Die Rolle von OffCoord Josh McDaniels, die Zeit post-Gronkowski und die kleinen Helden in Foxboro – und die große Sollbruchstelle.
Wer es noch nicht gelesen hat: Teil 1 mit dem allgemeinen Blick auf die Unternehmenskultur sowie Belichick und Brady gab es am letzten Mittwoch. Weiterlesen
Gronkowski tanzt nicht mehr
Rob Gronkowski hat heute seinen Rücktritt erklärt. Die Hommagen an den Patriots-Tight End klingen so uniform als würden sie von der immergleichen Person geschrieben: „Bester Tight End aller Zeiten“. Weiterlesen
Gedanken zum Schutz gefährdeter Gehirne
Patriots-TE Rob Gronkowski leistete sich gestern im Spiel gegen die Buffalo Bills einen hirntoten Aussetzer, als er den am Boden liegenden Bills-CB #27 Tre’Devious White mit dem Ellbogen gegen den Kopf attackierte. Die Aktion kann man sich hier noch einmal anschauen: Weiterlesen
Montagsvorschauer 2015, Week 11: New England Patriots – Buffalo Bills
Divisionsduell in der AFC East zwischen den ungeschlagenen New England Patriots (9-0) und den Wildcard-Kandidaten Buffalo Bills (5-4). Um kein Ergebnis von gestern zu spoilern, bleibe ich mal direkt bei der Ansetzung. Das „Hinspiel“ zwischen Bills und Patriots hatten wir schon in Woche 2 im September. Es endete 40-32 pro New England, aber das Ergebnis war knapper als der tatsächliche Spielverlauf: New England führte nach drei Vierteln mit gewaltigem Vorsprung und ließ die Bills hernach im Schlussviertel sukzessive wieder herankommen, ohne jedoch jemals wirklich den Sieg in Gefahr zu sehen. Weiterlesen
Die Gesichter von Super Bowl 2015
Superbowl Sunday steht vor der Tür, und nachdem die Kollegen bereits über Coach Evil Belichick geschrieben haben beziehungsweise noch über die taktischen Vorzüge des Endspiels referieren werden, werfen wir mal einen Blick auf die Köpfe, die sich am Sonntag hinter den Helmen verstecken werden. Weiterlesen
Statt Pro Bowl – Das All-Pro Team 2012
In guter alter Tradition wird die Spaßveranstaltung heute abend hier geflissentlich ignoriert. Stattdessen kommt nach den Awards von Seminole und korsakoff heute mein All-Pro-Team mit den Spielern, die mir in der Saison 2012/13 am besten gefallen haben. (Das All-Pro Team 2011/12 gibts hier.)
Offense
QB – Tom Brady (Patriots): Brady hat 2012 noch einmal deutlich gemacht, warum man manchmal davon spricht, daß ein Quarterback seine Offense „orchestriert“. Der Golden Boy hat den Term „no-huddle Offense“ auf ein neues Niveau gehoben. Auch die vielen Verletzungen von Spielern wie Gronkowski, Hernandez, Edelman oder Woodhead konnten Brady nicht einbremsen.
RB – Adrian Peterson (Vikings): Es macht einfach Spaß, Purple Jesus laufen zu sehen. Am Ende hat er den Rekord zwar nicht gekriegt, aber mit seiner großen Saison nach einem Kreuzbandriß dafür gesorgt, daß RBs wieder Kandidaten für die MVP-Trophäe werden können.
LT – Trent Williams (Redskins): Williams war mal 4th overall pick. Und das ist erst drei Jahre her. Trotzdem ist er kaum bekannt. In seinen ersten beiden NFL-Jahren hatte er unter Verletzungen und Sperren zu leiden. Aber dieses Jahr konnte auch der gemeine Fernsehzuschauer sehen, was der Shanaclan in ihm gesehen hat, als sie ihn anno 2010 zu ihrem ersten Draftpick in Washington gemacht haben. Die Königsdisziplin für Offensive Tackles ist immer noch das pass blocking, aber wie Williams im Laufspiel mit so großer Sicherheit den richtigen Gegner zum blocken gefunden hat, schnell mit seinen Füßen da war und sein Opfer mal eben umgestellt hat wie ein paar Legosteine, läßt pass blocking-Maschinen wie Jake Long vergessen.
LG – Mike Iupati (49ers): Iupati bildet mit seinem Nebenmann Joe Staley die beste linke Seite der Liga. Einen derart athletischen Spieler mit seinen körperlichen Ausmaßen (1,97m, 150kg) findet man sonst nur in Baltimores Haloti Ngata.
C – N.N. Den Center in meinem Team muß ich weglassen, weil mir niemand besonders aufgefallen ist. Die meisten pundits sagen, daß Minnesota John Sullivan am stärksten war. Aber wer kann das bei einem Center schon ernsthaft vom Fernseher aus entscheiden? (Warum wird das All-Pro Team eigentlich nicht von den Coaches gewählt, sondern nur von Journalisten, deren Argumention zwischen „TebowOMFG“ und „AsomughaÍstDerBesteCornerbackDerWeltDasSchreibtSchließlichJederVonJedemAb“ oszilliert?)
RG – Alex Boone (49es): Ich hab keine Ahnung, wo dieser Boone plötzlich hergekommen ist. Aber er spielt, als hätte er nie etwas anderes getan als in einer sehr komplexen Laufoffense erfahrene Profis vom Kaliber eines Vince Wilfork oder 400kg-Typen wie B.J. Raji aus dem Weg zu räumen.
RT – Sebastian Vollmer (Patriots): Vollmer ist hier nicht, weil er Deutscher ist, sondern weil er tatsächlich der beste Right Tackle der Saison 2012. Er ist auch einer der wenigen Offensive Tackles, die sowohl im pass- als auch im run blocking überragend sind. Vollmer ist in diesem Sommer Free Agent und wird sich ein Konto suchen müssen, daß auch achtstellige Beträge zuläßt.
TE – Rob Gronkowski (Patriots): Über Gronkowski muß man nicht viel sagen. Er hat Tight End zur neuen „in“-Position gemacht. Nur werden die anderen Mannschaften merken, daß 2,00m-Typen, die blocken können wie ein Offensive Lineman und Pässe fangen können wie ein WR, nicht mal eben im Supermarkt zu kaufen sind.
WR – Calvin Johnson (Lions): No brainer. Mit Abstand das Beste, was man in Sachen Receiving im Football bewundern darf.
WR – Vincent Jackson (Buccaneers): Jackson hat in seiner ersten Saison in Tampa gezeigt, daß er einer der wenigen WRs, die mit jedem QB gut aussehen.
WR – Reggie Wayne (Colts): Reggie Wayne ist das Beste, was Andrew Luck jemals passieren konnte. Beeindrucken an Waynes Leistung 2012 war vor allem, daß er mit Mitte 30 nochmal eine ganz neue Rolle gelernt hat. Unter Peyton Manning war er immer an der Seitenlinie angekettet, nun wurde er von OC Bruce Arians über das gesamte Feld geschickt und sah rechts, links, im Slot und auch überall anders aus wie neugeboren.
Defense
DE – Cameron Wake (Dolphins): Wake ist ein wenig untergangen, weil Miami keine großen Spiele hatte und auch keine Storylines produzierte. Aber Cameron Wake, der 2009 aus der CFL kam, muß sich spätestens nach dieser Saison vor keinem anderen Defensive End mehr verstecken.
DT – J.J. Watt (Texans): Spätestens wenn Watt, wie zu erwarten steht, nicht MVP der Saison 2012 wird, ist dieser MVP-Titel absolut wertlos. Watt hat eine dermaßen einzigartige Saison in einer unglaublichen Konstanz gespielt, daß er nicht nur DPOY und MVP werden sollte, sondern Sportler des Jahres. Weltweit. Ich habe noch nie einen Verteidiger in der NFL so dominieren sehen wie Watt 2012.
DT – Geno Atkins (Bengals): In den meisten anderen Spielzeiten wäre Atkins klarer Favorit auf den Title DPOY. Dieses Jahr reicht es nur für einen Platz im All-Pro Team. Atkins sieht aus wie ein typischer Defensive Tackle, hat aber eine quickness in den Füßen (und im Kopf), die sonst eher Slot Receivers an den Tag legen.
DE – Calais Campbell (Cardinals): Arizonas Campbell wird manchmal als J.J. Watt für Arme bezeichnet. Das ist Quatsch. Richtiger wär es zu sagen, Watt ist unbezahlbar und Campbell der Watt für die Warren Buffets. Oder so ähnlich. Was Campbell in dieser Saison mit seinen Mitleid verdienenden Gegenspielern gemacht hat, erinnerte an Puppentheater, wobei er die Fäden zog. Der Anker der Cardinals-Linie ist der Spieler, der mit seiner Kombination aus purer Kraft, tänzermäßigen Füßen und perfekter Technik am ehesten an Watt heranreicht.
OLB – Von Miller (Broncos): Miller wäre wie auch Campbell und Atkins locker DPOY geworden, wenn nicht Watt seine Saison von einem anderen Stern gespielt hätte (und natürlich Atkins und Campbell selber nicht so überragend gewesen wären). Was Miller neben der spielerischen Stärke an sich auszeichnet, ist seine Vielseitigkeit. Er gibt einen erstklassigen 43-OLB in Denvers Base-D und er gibt einen ebenso erstklassigen Pass Rusher als DE in Nickel- und Dime-Formationen.
MLB – Daryl Washington (Cardinals): Während anderswo noch darüber diskutiert wird, ob Bowman oder Willis der beste Linebacker der NFL ist, hat Arizonas 34-ILB Daryl Washington gespielt, als würde er vor jedem Spiel zwei Kilo Koks ziehen und meistens trotzdem kühlen Kopf bewahren. Falls das möglich ist. Zeitweise sieht er mit seiner Explosivität und seiner Aggressivität aus wie Ray Lewis zu seinen besten Zeiten. Manchmal sieht er auch einfach aus wie ein Irrer und rennt mit 200km/h in das falsche Loch. Aber wenn er wie in 95% aller Plays den richtigen Riecher hat, dann: Hals- und Beinbruch!
LB – NaVorro Bowman/Patrick Willis (49ers): Sie sind beide überragend. Ich könnte mich nicht für einen entscheiden, wenn ich es müßte. Was Bowman und Willis vor allem auszeichnet, sind ihre Fähigkeiten in pass coverage. Sie sind zwei der wenigen Verteidiger, die es auch mit den „neuen“ Tight Ends aufnehmen können.
CB – Antonio Cromartie (Jets): Der großmäulige Störenfried Antonio Cromartie stand fürchterlich unter Druck nachdem Darelle Revis auf IR gewandert ist. Zur großen Überraschung hat er dann aber tatsächlich gespielt wie ein waschechter franchise corner. Er ist auch ein Grund dafür, daß Trottelgesicht Owner Woody Johnson gerne Revis traden würde.
CB – Richard Sherman (Seahawks): Aus dem Nichts kam letztes Jahr der 5th-rd pick auf die Bühne und hat die etablierten WRs respektlos gegängelt.Der größte Trash Talker, den Stanford je hervorgebracht hat, ist mit seinem großen massigen Körper und seinem extrem physischen Stil ein Unikat in der NFL. Seit dieser Saison kann er es mit Jedem aufnehmen und auch sein selbst gewählter Spitzname Optimus Prime paßt wie die Faust aufs Auge, nachdem er Megatron bei drei Catches halten konnte.
S – Earl Thomas (Seahawks): Während Sherman und sein Gegenüber Brandon Browner immer eng am Mann sind und Verfolgungsarbeiten übernehmen, zieht Thomas in der Tiefe des Feldes seine Kreise und schlägt blitzschnell und instinktsicher zu, wenn mal ein Ball tief geworfen wird. Ein echter Seeadler eben. Wenn Thomas sich so weiter entwickelt, könnte er der legitime Erbe der aktuellen großen Safety-Generation sein. Er sollte sich dann aber bitte weniger häufig verletzen als Ed Reed, Troy Polamalu und Bob Sanders.
S – Ryan Clark (Steelers): Während Troy Polamalu mal wieder ständig verletzt war, hat sein Nebenmann Clark die Führung der secondary übernommen. Der unscheinbare Safety macht Sonntag für Sonntag das, was ein Safety eben so machen sollte: für Sicherheit sorgen. Die Pass-D Pittsburgh war nach NY/A die Nr. 2 im Land und ein großer Grund dafür war Clark.
Es sind sicherlich einige Spieler rausgefallen, einfach weil ich sie nicht oft genug gesehen hab. Es kann durchaus sein, daß beispielsweise Clevelands CB Joe Haden, Buffalos Safety Jairus Byrd oder irgendwer von Kansas City auch herausragend gespielt hat. Das hab ich aber leider nicht oft genug gesehen, weil – wer guckt schon Spiele von Cleveland, Kansas City oder Buffalo?
Pfingst-Trilogie: Die Bühne gehört erneut der Klasse von 2010, Part 3
Die erste Runde ist meistens – wie man erwarten würde – die Runde, in der das meiste Star-Potenzial schlummert (siehe hier und hier). Aber auch später gibt es den einen oder anderen Volltreffer. Ein Blick auf die späteren Runden des Drafts 2010 nach zwei Spielzeiten.
Die zweite Runde
Es ist eine Runde, die mit bekannten und interessanten Namen gespickt ist, aber nur zwei von ihnen schaffte Stand heute wirklich den Durchbruch: Der eine ist TE Rob Gronkowski (#42/NE), der sich anschickt, in New England sämtliche bestehenden Rekorde für Tight Ends zu pulverisieren, und noch viel bedeutender: Gronkowski hat fürs erste dafür gesorgt, dass Verteidigungen ihre Spielweise umstellen mussten – seinentwegen. Solche Spieler gibt es ganz selten.
Der andere ist DE Carlos Dunlap (#54), ein bloß situativ eingesetzter Pass Rusher, dessen Effizienz aber Mäuler mit ungläubigem Speichel füllen soll. Ein dritter potenzieller Star ist Philadelphias Safety Nate Allen (#37), dessen Verletzung die abgelaufene Saison verkürzte, der jedoch als Rookie hinreichend Potenzial angedeutet zu haben scheint. Ähnlich geht es LB Brandon Spikes (#62/NE), dessen gute Leistungen sich mit allzu vielen Verletzungen abwechseln.
Nach durchwachsenen Rookie-Saisons sollen Spieler wie RB Toby Gerhart (#51/MIN), DT Terrance Cody (#57/BAL) oder RB Ben Tate (#58/HOU) deutliche Aufwärtstrends gezeigt haben. Zu den überzeugenden Spielern gehören weiters der als sehr komplett geltende Cowboy LB Sean Lee (#55), Miamis DE Koa Misi (#40), DT Lamarr Houston (#44/OAK), der als Allzweckwaffe eingesetzte RB/WR/KR Dexter McCluster (#36/KC) oder der durchaus nicht hüftsteife LB Daryl Washington (#47/ARI).
LT Rodger Saffold (#33/STL) soll ein durchwachsenes und trotzdem überhyptes Rookie-Jahr mit einem furchterregend schlechten zweiten Jahr beantwortet haben. Der bekannteste Name ist aber QB Jimmy Claussen (#48/CAR), einem als Grund-Unsympathen verschrieenen ehemaligen Notre-Dame-Quarterback, dessen Situation als Rookie nicht schlechter hätte sein können: Ein Chefcoach ohne Liebe zu Quarterbacks, keine Receiver, kein Laufspiel. Claussens Pech ist nun freilich, dass QB Cameron Newton das Ruder mehr als 180° herumgerissen hat und damit erstmal auf weiteres unantastbar sein wird.
Die dritte Runde
Der Volltreffer der dritten Runde ist in San Francisco zu finden, wo ILB NaVorro Bowman (Pick #91) ein unglaubliches Jahr 2011/12 nachgesagt wurde: Wenn sich alle Experten einig sind, dass du Willis vergessen machen könntest, dann musst du was können. Bowman soll Potenzial zum All-Pro angedeutet haben.
Ein zweiter Superstar ist in New Orleans zu finden, wo TE Jimmy Graham zuletzt weit über 1300yds aus der Luft pflückte, und das als 95ter Pick. Graham ist analog zu Gronkowksi so einer dieser 2,50m großen Athleten mit fangsicheren Händen, und er hat das Glück, in einem ausgereiften Corp an Ballfängern und mit einem Quarterback wie Drew Brees zu spielen. Auch TE Tony Moeaki (#93/KC) gilt durchaus als ein Artist vor dem Herrn, fiel allerdings die komplette zweite Saison aus und schleppt schon vom College Historien an Operationen mit sich.
Weitere bekannte Namen: WR Emmanuel Sanders (#82/PIT), WR Jordan Shipley (#84/CIN) und WR Eric Decker (#87/DEN), alle drei wertvolle Ergänzungen für die WR-Corps in ihren Teams, aber alle drei nicht über alle Zweifel erhaben und im Falle Deckers mit einer schweren Verletzung, und LT Jared Veldheer (#69/OAK), dessen Tendenzen in der abgelaufenen Saison massiv nach oben gezeigt haben sollen.
QB Colt McCoy (#85/CLE) dürfte nach zwei durchwachsenen Jahren alle Höllen der NFL durchgemacht haben, von Sklaventreibern als Head Coaches über inkompetente medizinische Abteilungen hin zu nonexistenten Wide Receivers, und soll ab sofort durch den um einige Jahre älteren Rookie Brandon Weeden ersetzt werden. McCoy verfügt über einen zu schwachen Wurfarm, um in der NFL ernsthaft als Franchise-QB für 15 Jahre dienen zu können, aber man hätte ihm nur zu gerne noch eine Chance gegeben.
Die vierte Runde
Auch hier haben wie zwei absolute Superstars: Über TE Aaron Hernandez (#113/NE) brauchen wir keine Worte mehr zu verlieren, der Mann ist ein kompletter Spieler und vermutlich die noch gefährlichere Allzweckwaffe im Vergleich zu Teamkollege Gronkowski. Hernandez ist allenfalls nicht der über alle hinausragende Ballfänger. Der zweite Superstar ist DT Geno Atkins (#120/CIN), den einige Pundits für besser befinden als Ndamukong Suh aus demselben Draft.
Eine sehr gute Rookie-Saison soll WR Mike Williams (#101/TB) gehabt haben, dieser aber eine eher schwache zweite folgen lassen haben. Mittlerweile steht mit Vince Jackson ein ähnlicher Spielertyp im Kader – abwarten, was dies für Williams’ Karriere bedeutet.
Ein weiterer Gewinner dürfte CB Alterraun Verner (#104/TEN) sein, der sich wunderbar in die jüngste Reihe an starken Titan-Cornerbacks aus den späteren Draftrunden einreiht.
Die fünfte Runde
Ein Kaliber für die Pro Bowl auch hier: S Kam Chancellor (#133/SEA), im Vergleich zum spektakuläreren Teamkollegen Earl Thomas aus der ersten Runde der solidere, zuverlässigere Safety. Ein zweiter bekannter Name ist jener von New Englands Punter Zoltan Mesko (#150), wobei man Punter nicht nach zwei Jahren bewerten sollte, nachdem Punt-Leistungen zu stark zu schwanken drohen.
„Schwanken“ ist auch ein Stichwort, wenn es um Interceptions bei Quarterbacks geht. Arizonas QB John Skelton hat aber im zweiten Jahr eine absurde Rate vorzuweisen: 5.1% der Würfe in des Gegners Arme. Hülft nix: Weil der Mann notgedrungen über zwei Jahre elfmal starten musste und dabei siebenmal gewann, glauben einige an Skeltons „Winner-Gen“.
Die sechste Runde
Keine Runde ohne Pro-Bowler. Der Kandidat aus der sechsten Runde ist Pittsburghs WR Antonio Brown (#195/PIT), eine Allzweckwaffe mit mehr als 1000yds via Luft und Returns in seiner zweiten Saison. Ein famoser Spieler soll auch DE Greg Hardy (#175/CAR) sein, dem manche zutrauen, der Einser-Passrusher der jungen Panther-Mannschaft werden zu können. Weitere bekannte Spieler: RB James Starks (#193/Superbowl-Sieger mit Green Bay mit einer ordentlichen Playoffleistung) und QB Joe Webb (#199/MIN), Backup von Favre und Ponder, dessen athletische Spielweise durchaus ansprechend für die Optik ist.
Eine besondere Story war im Draft-Vorfeld jene des Safetys Myron Rolle (#207/TEN) von der Florida State University gewesen. Myron Rolle hatte als Superhirn gegolten und aufgrund fabelhafter Noten und entsprechendem Auftretens eines von den wenigen Rhodes-Stipendien erhalten. Weil Rolle dafür ein Jahr nach England gegangen war und vom Football ausgesetzt hatte, hatten sich die Teams im Vorfeld des Drafts einen Wettstreit um die dümmsten Fragen geliefert („Wie fühlst du dich nun, nachdem du deine Teamkameraden im Stich gelassen hast?“). Rolle war mitnichten ein unbeschriebenes Blatt. Man sagte ihm Potenzial für einen Erstrundenpick nach. Rolle, der sich angenehm vom Klischee des IQ80-Footballer abgehoben hatte, ging in Runde sechs, ist heute von der NFL-Bildfläche verschwunden, gilt dafür in Bildungskreisen bereits als Celebrity.
Die siebte Runde
Der Pro Bowler ist KR Marc Mariani (#222/TEN), der DE Willie Young (#213/DET) gehört als bereits spezialisierter Pass-Rusher erstmal ebenso zu den Gewinnern der siebten Runde. Der Bekannteste Siebtrundenpick ist aber P Matt Dodge (#221/NYG) aus bereits legendären zweiten Meadowlands-Miracle. Der „Mr. Irrelevant“, WR Tim Toone (#255/DET), ist schon längere Zeit auf der Straße.
Die Ungedrafteten
Es gab da einen Glücklichen, der im Nordosten der Vereinigen Staaten durch die Lande tourte und verzweifelt hoffte, dass sein Footballtraum wenigstens noch bis zum Sommer 2010 dauern würde, bis er nach den Trainingslagern gecuttet werden würde. Frisch von der kleinen University of Massachusetts (FCS) gekommen und mit 1,83m kein Gardemaß, biss sich er sich durch und spielte dann gar eine respektable PreSeason. Er schaffte gar den Cut und begann, an sich zu glauben. Dann knatschen die Leisten und der Traum vom Profifootballer war ausgeträumt – fast. Eineinhalb Jahre sprechen wir über den Vereinsrekordler in Sachen Wide Receivers in einer der ältesten Franchises in der NFL. Wir sprechen über einen Superbowl-Champ. Wir sprechen über WR Victor Cruz.
Die Giants hatten noch einen ungedrafteten, soliden Mann gefunden: TE Jake Ballard, bis zu seiner Bänderverletzung im Superbowl ein ordentlicher Leistungsträger. Der Saints-RB Chris Ivory hält sich trotz vielfältiger Konkurrenz auch weiterhin im Kader und gehört als change-of-pace Running Back zum Inventar einer fulminanten Offense. WR Brandon Banks ist in Washington ein sehr guter Kickreturner geworden. LB Frank Zombo zwar kein allzu überragender Mann, aber aufgrund des fehlenden Pass Rushes so was wie ein Synonym für die plötzliche Abwehrschwäche der Green Bay Packers – das Leben kann unfair sein. Und dann ist da noch RB LeGarrette Blount, der Schläger von Boise, der in Tampa Bay aktuell wegen seiner Erkrankung an Fumblitis therapiert werden soll, der mit seinem brachialen Laufstil – lieber zwei Abwehrspielern einen blauen Flecken mitgeben, als ein Gratis-Yard zu nehmen – bereits jetzt nur noch drei Jahren von ausgebrannt entfernt ist.
Zwischenfazit
Wie ich schon am Freitag schrieb: Diese Draftklasse schaut nach zwei Jahren sehr hoffnungsvoll aus. Kaum wirkliche Busts, dafür in jeder Runde, auch in den späteren, eine Handvoll bereits erwiesenermaßen sehr guter Spieler, und mit Leuten wie Suh, Pierre-Paul, Gronkowski, Hernandez, Atkins oder Cruz mit Spielern, die potenziell die Art des gespielten Football – Taktiken, Matchup-Strategien – zu ändern imstande sind. Die Klasse sieht viel besser als es der vor zwei Jahren eher lauwarme „Hype“ hätte erwarten lassen.
Super Bowl 2012, T-minus 2: Taktische Analyse New England Patriots v New York Giants
Die unzähligen Storylines rund um diesen Super Bowl spielen in diesem Artikel keine Rolle. Dazu gibt es morgen und übermorgen mehr hier und auf den anderen bekannten Seiten die volle Dröhnung. Jetzt steht nur der taktische Aspekt im Fokus. In medias res.
Patriots Offense / Giants Defense
Das Herzstück der Giants-D ist ohne Frage der Pass Rush. Mit Justin Tuck, Osi Umenyiora und dem “Haitian Freak” Jason Pierre-Paul haben sie drei mehr sehr starke Pass Rusher. Zusätzlich haben sie in OLB/DE Matthias Kiwanuka und DT/DE Dave Tollefson zwei Leute, die auch auf den Quarterback gehen können und damit den Großen Drei so viele Pausen geben können, daß sie auch im vierten Viertel noch topfit sind.
Wie viel Angst New England vor dem Pass Rush hat, war sehr gut im Spiel der Woche 9 zu sehen, als die Patriots 23 Snaps mit sechs oder gar sieben Offensive Linemen gespielt haben. Der sechste O-Liner war dabei in der Regel Rookie Nate Solder. Sebastian Vollmer hat dabei auf seiner angestammten Right Tackle Position gespielt und soll höchstwahrscheinlich auch für den Super Bowl fit sein. Ob er startet und Solder nur den Big-TE/Extra-OL spielt oder Solder startet und Vollmer reinkommt, wenn Solder auf TE geht, kann man bei den Geheimniskrämern und Überraschungskünstlern Belichick/Dante Scarnecchia (OLine-Coach) nicht seriös vorhersagen.
Neben dem Mittel Personnel wird die zweite Variante, um den Pass Rush einzubremsen, wohl wieder TE Rob Gronkowski mit “Chips” gegen die DEs sein. Dabei gibt er dem gegenüberstehenden Verteidiger erst mal einen kräftigen Schubser mit, bevor er seine Route läuft. Das hat schon gegen Terrell Suggs im AFC Championship Game sehr gut funktioniert. Als Special kann Gronkowski auch bei einigen Spielzügen überhaupt keine Passroute laufen, sondern nur mit einem Offensive Tackle einen Defensive End doppeln, um dann ein paar Spielzüge später genau das anzutäuschen und nach längerer Zeit sich doch noch frei machen, in der Hoffnung, daß die Verteidiger sich um alle anderen kümmern, ihn aber außer acht lassen.
Die G-Men werden höchstwahrscheinlich durchgängig Nickel-D spielen. Je nach Down und Personnel meistens mit den drei Safeties Kenny Philipps (tief als Free Safety) und Deon Grant sowie Antrel Rolle als Strong Safety oder in einer Linebacker-Position. Wenn die Pats bei langen dritten Versuchen nicht mit ihrem gewohnten 2WR-set mit Wes Welker und Deion Branch spielen, könnte auch Rookie Prince Amukamara einige Snaps als Nickelback bekommen. Der hat zwar bisher alles andere als überzeugt, aber für einen schnellen Mann wie Chad Ochocinco, Matt Slater oder Hightop Underwood sind die Safeties zu langsam.
Der Gameplan der Giants-Defense sollte so aufgebaut sein, daß er die Outside-WR der Patriots zwingt, sie zu schlagen. Als Blaupause dient einerseits die Strategie von Rex Ryan und Jets-DC im letztjährigen Spiel und andererseits die Strategie von Cowboys und Steelers in dieser Saison. Das läuft darauf hinaus, daß der mittige Teil des Feldes hinter der Line of Scrimmage von mehr Verteidigern zugestellt wird als gewöhnlich. Kenny Philipps sollte der einzige Safety sein, der sich um die “Tiefe des Feldes” kümmert, Rolle und Grant dagegen relativ nah an der LOS agieren. Da die Patriots meistens in ihrem 2WR/2TE/1RB-Set spielen und weder der RB noch das dreiköpfige Monster Wes Gronkandez sich allzu weit von ihrem Quarterback entfernen, ist “die Mitte vollstellen” ein probates Mittel.
Zwei Dinge gibt es bei dieser Strategie zu beachten. Einerseits Tackling und andererseits tiefe Bälle. Wes Gronkandez dürften dieses Jahr die Rekorde für Broken Tackles und Yards after the Catch mindestens verdoppelt haben. Selbst wenn sie einen Ball nur zwei oder drei Yards hinter der Line of Scrimmage fangen, machen sie oft trotzdem noch 12 Yards draus. Nun sind die LBs und Safeties der G-Men gute Leute, aber lange kein so diszipliniertes und “technically sound” Kaliber wie Baltimore oder San Francisco. Einige Big Plays vom großen bösen Gronk und Aaron “YAC” Hernandez nach broken tackles sollten drin sein.
Der andere Punkt ist der tiefe Ball. Wenn man so massiv die Mitte zustellt und außen 1-gegen-1 spielt mit nur einem tiefen Safety spielt, gibt es immer wieder Möglichkeiten für die lange Bombe. Corey Webster, heimlich zu einem der besten Cover Corners der Liga avanciert, dürfte sich exklusiv um Wes Welker kümmern. Das heißt, die Herren Branch/Ochocinco/Underwood/Slater spielen gegen Aaron Ross. Auch ein fähiger Mann, aber niemand, nach dem man eine Insel benennen würde. Wenn ich wetten müßte, würde ich ein paar Taler auf einen TD von Mr. Ochocino setzen. Oder auf einen TD von Solder in der Redzone, wenn sich alles auf die drei üblichen Verdächtigen konzentriert.
Das Laufspiel wird auch eine Rolle spielen, aber keine besonders große, wenn die Giants die Box zustellen. Die größten Möglichkeiten wird es geben, wenn Big Blue mit ihrem Nascar-Package (3 oder 4 DEs in der Linie) aufläuft. Nur sollte sich New York nicht zu sehr auf das Paßspiel konzentrieren, denn dass die Patriots auch ganz patent laufen können, wenn überhall nur Defensive Backs rumstehen, haben sie immer wieder gezeigt.
Giants Offense / Patriots Defense
Die Giants brauchen sich gar keinen besonderen Gameplan zusammenbasteln. Für sie geht es nur um Execution, Execution, Execution. Mit ihren drei starken WRs Hakeem Nicks, Mario Manningham und Victor Cruz sollte sie gegen die Patchwork-Secondary der Patriots immer wieder gute Möglichkeiten bekommen. Nicks ist zu stark für jeden CB, den New England gegen ihn stellen könnte, sei es nun Kyle Arrington, Sterling Moore oder Devin McCourty.
Der beste unter den Dreien dürfte derzeit sogar noch Arrington sein. Das könnte ein spaßiger Abend für Manningham und Cruz werden, wenn sie als Gegner Moore oder gar Julian Edelman haben. Zumal gerade Cruz sich im Laufe der Saison von einem “ab-und-zu-mal-ein-big-play-WR” zu einem sehr konstanten und zuverlässigen Ballempfänger entwickelt hat. In den ersten Wochen der Saison hatte er immer wieder ganz furchtbare Drops und Fumbles, die seine guten Plays oftmals wettgemacht haben. Das passiert ihm jetzt kaum noch.
Neben den Großen Drei sind auch die Tight Ends Jake Ballard und Travis Beckum Männer mit sicheren Händen. Nur sollten die, noch mehr als die Tight Ends der Patriots, mit Hilfe in Pass Protection beschäftigt sein. Auch wenn Eli Manning einer der besten QBs under pressure ist, so sollte doch alles dafür getan werden, daß er nicht so böse vermöbelt wird wie gegen die 49ers im NFC Championship Game.
Die größten Schwachstellen in der Protection sind LT David Diehl und RT Kareem McKenzie. Beide sind nur noch ein Schatten ihrer früheren selbst. Diehl war auch schon auf die LG-Position abgeschoben worden, nur musste er zurück, nachdem sich Will Beatty verletzt hat. Beide leiden vor allem unter ihrem Alter und ihrer nachlassenden Athletik. Glücklicherweise für die G-Men haben die Patriots nichts die besten Outside Rusher der Liga. Der mit Abstand beste, Andre Carter, hat sich vor einigen Wochen auf IR verabschiedet. Die beiden noch verbliebenen, Mark Anderson und Rob Ninkovich haben immer wieder gezeigt, vor allem in den letzten Woche, daß sie gegen Schwache Gegner zwar nicht dominieren, aber immer wieder Zeichen setzen können.
Wichtiger noch werden die Matchups in der Mitte der Linie. Dort spielen die drei schwachen Kevin Booth, David Baas und der geradeso durchschnittliche Chris Snee gegen New Englands 1-tönnige Havoc Crew Vince Wilfork, Kyle Love und Brandon Deaderick. Die haben seit Ende November ihr Spiel auf ein ganz neues Level gehoben und haben mit Gerrard Warren und Shaun Ellis auch erfahrene Backups. Wenn diese dicken Jungs so auftrumpfen wie gegen Baltimore, als vor allem Wilfork gespielt hat wie ein junger Gott, sollte Eli Manning in große Schwierigkeiten geraten. Denn pressure up the gut ist für einen QB viel unangenehmer als Druck von den Außen, dem man meistens mit ein, zwei Schritten nach vorne entgegenwirken kann.
Die Defensive Line in Verbindung mit dem starken Linebacking-Corps um Jerod Mayo, Brandon Spikes und Ninkovich sollte auch in der Lage sein, daß Laufspiel der Giants abzuwürgen. Big Blues Groundgame ist zwar schon seit Wochen nicht mehr so schwach, wie die Zahlen der Regular Season behaupten, aber wenn New Englands Front Seven das nicht in den Griff bekommt, siehts düster aus.
Am Ende wird es auf dieser Seite des Balles so oder so in Elis Händen liegen. Früher, im Super Bowl XLII, war es noch eine Überraschung, daß der “kleine Manning” so gut unter Druck gespielt hat. Heute erwartet man es schon fast von ihm. Er, der allein in dieser Saison sechs (!) 4th-Quarter-Comebacks angeführt hat; der den Rekord für die meisten TD-Pässe im vierten Viertel (15) aufgestellt hat; er, der die Giants in fünf aufeinanderfolgenden Do-or-die-Spielen zu fünf Siegen getrieben hat, vier davon mit zweistelligem Vorsprung, insgesamt mit einem kumulierten Score von 141-67. Wenn Eli das am Sonntag reißt, ist er ohne Frage in der Tom-Brady-Klasse angekommen.
Gewinnt New England, kann man diskutieren, ob Brady Joe Montana als besten Quarterback aller Zeiten überflügelt hat. Nicht mehr zu diskutieren braucht man dann, ob Belichick der beste Coach aller Zeiten ist. Die Giants haben leichte Vorteile, aber am Ende wird das Spiel wohl wie immer beim Aufeinandertreffen von zwei ähnlich starken Teams entschieden werden durch 1) Turnovers, 2) Penalties und 3) Special Teams.
NFL Notizblock Woche 14: Patriots/Redskins; Bears/Broncos
New England Patriots (9-3) @ Washington Redskins (4-8)
– Pats-D beginnt (und spielt dann schließlich das auch so weiter) mit 3-4-D; mit Kyle Love als NT und Wilfork als DE; ST/WR Matt Slater beginnt wieder als Safety und wechselt sich da mit Nate Jones ab; der andere Safety Ihedigbo spielt durch; Julian Edelman spielt wieder NB und der lange verletzte Dane Fletcher spielt neben Jerod Mayo ILB
– beim ersten Punt-Return haben die Skins 12 Mann auf dem Feld – wie zur Hölle kann sowas in Woche 14 passieren?
– im zweiten Drive sieht QB Rex Grossman nicht durch und fumblet nach Andre-Carter-Sack in der Endzone, den sich Wilfork zum TD sichert
– nach Big Play von WR Stallworth gegen CB Devin McCourty kommt WAS bis an NE1, von da: Run für 0, Run für 0, False Start, Incompletion – so geht das bei NEs Defense in diesem Jahr ständig: 80 Yards abgegeben, aber nur 3 Punkte
– anschließend geht der Kickoff ins Aus – wie schlecht können Special Teams sein? nächster Spielzug: TE Gronkowski hat nach kurzem Paß drei Verteidiger ans sich dranhängen, schleift die einfach ein paar Meter mit, läßt sie dann liegen wie unnötigen Ballast und läuft bis in die Redzone; das ist natürlich einerseits ganz stark vom Gronk, aber Washingtons D sieht dabei auch furchtbar peinlich aus; natürlich fängt Gronk im nächsten Spielzug den TD zum 14-3 (Q1/5:49)
– nach viel RB Roy Helu und ein wenig Play-Action kommen die Redskins dann nach 84-Yd-Drive doch noch endlich in die Endzone; 14-10 NE (Q1/1:20)
– nach dem furchtbaren Start im ersten Viertel zeigt Washington, daß doch noch Leben in dieser Mannschaft ist: WR Brandon Banks wirft nach Fake-Endaround einen TD zum WR Sanatana Moss, der einfach von niemandem verteidigt wird, 17-14 WAS (Q2/14:49)
– Rookie Marcus Cannon, der mit dem Tumor, spielt RT wenn Rookie Nate Solder wie so oft in den letzten Wochen TE/H-Back spielt; Solder ersetzt als RT Sebastian Vollmer, der immer noch verletzt ist
– Hernandez dropped einen TD-Paß – FG; Washington ist wieder in Redzone, reicht auch nur zum FG; 20-17 WAS (Q2/2:13); nach noch einem FG ist der Halbzeitstand 20-20
– Washingtons D sah in der ersten Hälfte ganz gut aus – bis auf die zwei Big Plays von Gronkowski, die beide Male zu Punkten geführt haben
– im ersten Drive der zweiten Hälfte bekommt CB DeAngelo Hall im selben Spielzug eine 5-Yard-Holding und eine 15-Unsportsmanlinke-Conduct-Strafe; Washington präsentiert sich hier dümmer und undisziplinierter als die Detroit Lions
– Q3/12:05: Gronk schleppt OLB Ryan Kerrigan einige Yards mit bevor er ihn abschüttelt wie eine lästige Fliege und zum 27-20 in die EZ marschiert
– Q3/6:58: die Pats-D spielt so schlecht wie nie; schlecht gegen den Lauf, schlecht gegen Play-Action, 27-27
– Q3/4:26: jetzt wirds ein wilder Shoot-out: Bradys No-Huddle-Offense ist zu viel für Washington und es steht 34-27
– dann merkt New Englands Verteidigung, daß schon viertes Viertel ist und provoziert zwei ganz schnelle 3&outs
– Q4/6:30: CB Josh Wilson mit ganz starker INT in der Endzone nach schlechter Entscheidung von Brady; das hat ihm wohl auch OC Bill O`Brien gesagt, der ihm vor allen Kameras einen fürchterlichen Fön verpaßt, was Brady sich nicht gefallen lassen will und zurückblöckt, woraufhin beide fast handgreiflich werden, von Assistenten getrennt werden müssen, bis schließlich auch noch HC Belichick kommt und beiden ein Ohr voll mitgibt
– Q4/2:00: WAS mit 1st&Goal von NE 9; OPI WR Santana Moss führt zu 2nd&Goal von NE 15 und beim dritten Versuch und Goal to go intercepted ILB Jerod Mayo einen abgefälschten Ball – game over. Was hat New England nur für eine komische Verteidigung. Erst lassen sie mehr als 400 Yards zu und dann machen sie im vierten Viertel (oder vorher schon in der Redzone) die wichtigen Plays und die Patriots gewinnen. Und so geht das schon seit Wochen: schlecht und schlechter die meiste Zeit, bevor sie die wichtigen Ballverluste provozieren und in der Redzone immer halten.
Chicago Bears (7-5) @ Denver Broncos (7-5)
– jeder Einzelne der Broncos Verteidiger spielt mit einer Intensität als wären sie in die Ray-Lewis-Schule gegangen
– auch die Bears-D und Broncos-O spielen alle, als würde es um ihr Leben gehen, das hat ein bißchen was von Playoff-Atmosphäre
– nachdem Denver nach zwei 3&outs mal ein paar First Downs gesammelt haben, macht CB Charles Tillman eine großartige tip-toeing-Interception an der Seitenlinie
– Tebow macht immer wieder plays: under pressure scrambelt er rum, kauft Zeit und findet einen WR und bei einem 3rd&15 läuft er gar durch dreit Tackles zum 1st Down
– die Broncos laufen zwar immer noch option-plays, Endarounds und ihre komische Aufstellung mit 4 WRs auf einer Seite, aber insgesamt wird das eine immer „normalere“ Offense
– Tebows accuracy ist bei manchen Pässen immer noch furchtbar, aber das ist auch nicht öfter als bei einem Sanchez oder Newton (was aber zugegebenermaßen kein großes Kompliment ist)
– Q2/7:22: Denver kommt mit dem vierten Drive in die Redzone, aber der FG-Versuch wird von Idonije und Peppers geblockt
– beide Verteidigungsreihen spielen das sehr gut, vor allem Chicagos Angriff bekommt bein Bein auf die Erde, Drives in der ersten Hälfte: 3&out, Punt, Punt, 3&out, Punt; 0/5 3rd Downs; Denver konnte wenigstens ab und zu mal den Ball bewegen, Drives: 3&out, 3&out, INT (an CHI 21), FG blocked, Punt, End of half; Tebow hatte auch das Problem, daß, wenn er mal gute Bälle geworfen hat, die WR Thomas und Decker drei oder vier einfache Bälle gedropped haben
– 1st Drive Denver in der zweiten Hälfte: WR Thomas mit sicherem TD nach guten Tebow-Paß, aber er fängt ihn einfach nicht, was ist denn mit den WR der Broncos heute los?
– Q3/8:34: Devin Hester macht dann, was Devin Hester eben so macht: aus dem Nichts trägt er einen Punt bis an DEN 42 zurück und verschafft seinem Angriff gute Field Position; RB Marion Barber sieht jetzt plötzlich so aus, als wär eer ein richtiger Playmaker und ist nach einigen guten Läufen in der EZ zum 7-0 (Q3/5:19)
– Q4/14:55: K Robbie Gould beginnt das vierte Viertel mit 57-Yard-FG; 10-0 Bears
– Denver beginnt die zweite Halbzeit mit vier 3&outs – das Ergebnis guter Run-D und doppes Passes; Chicago verteidigt das wirklich sehr gut
– Q4/8:53: Tebow sammelt einige 1st Downs, aber eiert dann unnötig rum, fumblet und Chicago hat den Ball an der eigenen 45; dummerweise laufen die Bears dann dreimal in die Bears-Mauer und müssen gleich wiededr punten
– Q4/5:50: Denvers zweite Hälfte bis jetzt: 3&out, 3&out, 3&out, 3&out, Punt, Punt
– nach 3&out der Bears bekommem die Broncos mit 4:34 auf der Uhr nochmal die Chance für Tebowmagic; beide Mannschaften haben keine Auszeiten mehr
– Q4/2:08: nach gutem Onside Kick und einigen Bounces bekommen die Bears glücklich den Ball an CHI 49
– Q4/1:55: nach der 2-min-warning läuft der Trottel Marion Barber ins Aus und hält die Uhr an!! Ich glaubs nicht!; 3rd&5: Barber ohne Raumgewinn, Punt Chicago – 1st Down Denver an der eigenen 19 mit 56 Sekunden aber ohne Timeouts (K Matt Prater hat im Warmup aus 70 Yards versenkt)
– zwei Pässe, nach denen die WR ins Aus laufen und die Uhr anhalten, Denvers Ball nach kurzem Tebow-Run an CHI 41
– mit 2 Sekunden auf der Uhr schießt Prater ein 59-Yd-FG direkt in die Mitte; Unfaßbar! Mile High steht Kopf! Nach 12 (!) Drives ohne Punkten macht Denver in den letzten viereinhalb Minuten ohne Auszeiten (!) 10 Punkte und wir sehen die Verlängerung; Sprachlosigkeit allerorten
– Chicago gewinnt den Toss und beginnt die Overtime mit dem Ball
– Barber versucht seinen dummen Fehler wieder gutzumachen und fängt ganz schwierigen Ball an DEN 41, bevor er – nein das ist kein Disney-Movie hier – den Ball verliert an DEN 34
– beim dritten Versuch hat dann auch WR Thomas seine Hände wieder gefunden und fängt den Ball zum 1st Down an DEN 46 bevor er einen schwierigen Ball zum 1st Down an der CHI 40 macht, dann läuft Tebwo auch noch zur 34 – das geht doch alles nicht mit rechten Dingen zu
– OT/8:34: Prater mit dem 50-Yard-Gamewinner: das Stadion explodiert, im Himmel ist Jahrmarkt und vor allen Apotheken stehen kotzende Pferden – nach 12 Drives ohne Punkte machen die Broncos in den letzten drei Drives 13 Punkte und gewinnen; unglaublich, ohne Worte; Tebow in den ersten drei Vierteln 3/16, 45yds, 1Int; Tebow im vierten Viertel und OT: 18/24, 191yds, 1TD, 0Int
Notizblock NFL Woche 13 Colts/Patriots; Bengals/Steelers
Indianapolis Colts (0-11) @ New England Patriots (8-3) [Gamecenter] [Gamebook]
Jeopardy:
– „weiche“ Tampa-2 Defense, ohne Schnörkel, ohne Abwechslung, die CBs und LBs beim Snap mindestens 10 Yards von der Line of Scrimmage entfernt.
Antwort 1) die Lieblingsdefense von Brady, gegen die er so sicher 30 Punkte macht, so lange ein Footballfeld nicht quadratisch ist
Antwort 2) der Gameplan des neuen DC Mike Murphy und HC Jim Caldwell gegen Brady und seine Patriots.
Beides richtig.
Das war wirklich unfaßbar anzusehen, wofür werden diese Leute bezahlt? Ich hab seit 2006 jedes Patriots-Spiel gesehen und noch nie hat eine Mannschaft einen derart lächerlichen Gameplan aufgeboten. Man wußte vorher immer schon was passieren wird und Color Commentator Rich Gannon hat das dann auch öfter mal gemacht. Es war entweder Welker „underneath“ zwischen zwei Linebackers, Branch mit 8-Yd-Curl an der Seitenlinie oder Hernandez mit Catch auf der Höhe zwischen LBs und Safeties. Und in der Redzone immer Gronkowski, der drei kinderleichte Touchdowns gemacht hat. So ein Gameplan ist Arbeitsverweigerung! Da kann man auch den Spielern gar kein Vorwurf machen, das geht alles auf die Kappe von DC Murphy und HC Jim Caldwell. So war es dann ein leichtes für Wes Welker in drei Vierteln 11 Bälle für 114 Yards zu fangen (bei 11 Targets), für Gronk drei Touchdowns zu machen und für die gesamte Offense 31 Punkte zu machen. (Die Offense hat übrigens ohne Center Nr. 1, 2 und 3 gespielt. Dafür kam jemand mit dem Namen Nick McDonald aus der Practice Squad in die OLine und ist nicht mal negativ aufgefallen. RT Sebastian Vollmer war inactive wegen seiner Rückenverletzung, was unsere Befürchtungen der letzten Wochen bestätigt.)
Daß Indy dann im viertel Viertel nach 3-31 noch drei Touchdowns gemacht hat – geschenkt. Da haben die Backups von Koutouvides, Slater und Jones gespielt. Ja, diese drei Herren kamen diese Woche aus Bill Belichicks Zauberkugel um das Spiel in der Defense zu beginnen. Matt Slater, im normalen Leben Special Teams Captain und Backup-WR, war der sechste Starting Safety in dieser Saison; Niko Koutouvides, normalerweise in der Practice Squad und manchmal Special Teamer, war der neunte (!) Starting OLB und Nate Jones, der bis Mittwoch noch arbeitslos war, hat am Sonntag die Rolle von Julian Edelman als Nickelback übernommen. Am Ende hat die Defense nicht besonders gut gespielt, aber mit guter Redzone Defense und auch wieder einer starken Interception (Jerod Mayo) hat Indy nicht mehr als 3 Punkte in drei Vierteln aufs Scoreboard gebracht. Die wenigen Punkte sind auch das Einzige, was Dan Orlovskys Leistung vom Label „Offenbarung der Saison“ fernhält: 30/37, 353yds, 2TDs, 1INT.
Glück im Unglück für Indy: mit 0-12 läuft man immer noch volle Kraft voraus Richtung Andrew Luck. (Wann beginnt eigentlich die Diskussion „Sooooo gut ist Luck jetzt auch wieder nicht. Es sollte eigentlich Spieler X Nr.1 Pick werden, mit dem gewinnen die Colts dann auch wieder den Super Bowl“?) New England kämpft mit Baltimore, Pittsburgh und Houston, die auch alle 9 Siege auf dem Konto haben, um den Nr.1-seed in der AFC und tut das mit relativ leichtem Schedule: @Washington, @Denver, vs Miami, vs Buffalo.
Cincinnati Bengals (7-4) @ Pittsburgh Steelers (8-3) [Gamcenter] [Gamebook]
Auch beim Spiel Cincinnati @ Pittsburgh können wir uns den ausführlichen Notizblock sparen. Die Bengals-Offense fängt ganz gut an, bewegt im ersten Viertel den Ball ganz ordentlich, aber durch Strafen und Dummheiten springen keine Punkte dabei raus. Mit 10:12 im 2nd Quarter stehts nach zwei Big Plays von WR Wallace und Brown plötzlich 14-0. Man mag das manchmal gar nicht glauben und es geht auch oft im GB/NO/NE-Hype unter, aber Pittsburghs Offense ist tatsächlich eine der explosivsten der Liga. QB Roethlisberger kann immer wieder Sacks entkommen und mit dem Duo Mike Wallace/Antonio Brown haben die Steelers zwei der schnellsten Spieler der NFL.
Den Kickoff nach dem zweiten Touchdown fumblet Brandon Tate und Wallace macht das 21-0 (Q2/8:33). Die Steelers haben drei Touchdowns in weniger als viereinhalb Minuten gemacht. Damit ist an dieser Stelle das Spiel vorbei, denn niemand holt gegen eine Steelers Defense in Pittsburgh 21 Punkte auf – bei allen Verletzungen und (vermeintlichen) Formschwächen. A.J. Green beweist dann zwar noch, daß er einer der besten WR der Liga ist und auch in die Rookie-of-the-Year-Diskussion gehört und macht auch kurz vor Halbzeit noch das 7-21. Da wollen die Steelers aber gar keine Zweifel aufkommen lassen und Antonio Brown trägt den Punt nach völlig verunglücktem 2-min-Drive über 60 Yards direkt zurück in die Endzone.
In der zweiten Hälfte will dann die Verteidigung auch noch mal auf sich aufmerksam machen und reißt QB Dalton immer immer wieder zu Boden und läßt ihn wie einen Rookie aussehen. Zu Beginn des vierten Viertels hat er so viel eingesteckt, daß er verletzt raus muß und Backup-QB Gradkowski die Schläge einsteckt.
Die Bengals müssen sich trotzdem nicht grämen. Sie haben gegen eines der besten Teams der NFL in deren Stadion verloren. Und sie sind mit 7-5 auch noch voll im Wild-Card-Race mit den Jets, Titans, Raiders und Broncos, die auch alle sieben Siege auf dem Konto haben. Schedule ist nicht einfach, aber drei Siege sind machbar: vs Houston, @St. Louis, vs Arizona, vs Baltimore. Pittsburgh kämpft mit Baltimore um die AFC-North-Krone und muß am Donnerstag gegen Cleveland ran, dann ein Monday Night Game in San Francisco, gegen St. Louis und zum Schluß in Cleveland.
Notizblock NFL Woche 12: Patriots@Eagles, Giants@Saints
New England Patriots (7-3) @ Philadelphia Eagles (4-6) [Gamecenter][Gamebook]
Komprimierte nachträgliche Betrachtungen zum Spiel:
Julian Edelman ist jetzt ganz offiziell der Nachfolger von Troy Brown. Er startete wieder als Nickel-Corner, spielt WR in der Offense und Punt Returner. Das größte Problem für die Eagles war die Mitte der Verteidigung. Beinahe jeden Paß hat Brady zu Welker/Gronk/Branch/Hernandez geworfen, wenn sie von einem LB oder Safety verteidigt wurden. Es fehlt natürlich das individuelle Talent auf diesen Positionen, aber individuelle Schwächen kann man immer mit taktischen Mitteln ausgleichen; aus irgendeinem Grund sind die Eagles dazu nicht willens oder in der Lage, das trifft den DC Juan Castillo genauso wie HC Andy Reid (dessen Kopf von den Fans schon im Stadion gefordert wurde). CB Nnamdi Asomugha hat nicht mal jeden zweiten Snap gespielt (angeschlagen) und dann meistens im Slot gegen Gronkowski. Bei den Patriots hat mit Ryan Wendell jetzt schon der 3rd-string Center gespielt (nach Koppen ist jetzt auch Connolly verletzt) und in der zweiten Hälfte hat Nate Solder als RT Sebastian Vollmer ersetzt, der – mal wieder – viel schwächer gespielt hat als letztes Jahr. Das wird aber wahrscheinlich mit seinen Rückenproblemen zusammenhängen. Später, als das Spiel gelaufen war, hat auch Rookie Marcus Cannon (der mit dem Tumor) als RT gespielt und Solder auf links.
Auf der anderen Seite hatte Vince Young zwar am Ende irgendwie für 400 Yards gepaßt, aber trotzdem ein schlechtes Spiel gemacht. In einigen Situationen hatte WR Jackson seinen Verteidiger klar geschlagen, aber durch furchtbare Pässe wurde das nicht ausgenutzt und führte in einem Fall sogar zu einer Interception, in einem anderen zu einem FG statt TD. Die Interception hatte Antwaun Molden, der mit CB Kyle Arrington, DB Julian Edelman, S Sterling Moore und S James Ihedigbo das bildete, was bei anderen Teams die Secondary ist. Die Verteidigung der Patriots scheint unter der Woche nichts anderes zu trainieren als 3rd-Down- und Red-Zone-Defense. „Between the 20s“ könnten sie wahrscheinlich nicht mal ein Lingerie Football Team stoppen, aber irgendwie schaffen sie es immer wieder keine Punkte zuzulassen. Nur zehn Teams in der ganzen NFL haben weniger Punkte zugelassen als New England. Really. Völlig unverständlich war, daß RB McCoy nur zehn Carries bekommen hat. Angeblich kam es an der Seitenlinie dann auch zu einer Auseinandersetzung zwischen OC Marty Mornhinweg und DL-Coach Jim Washburn, der ersteren gefragt hat, ob er noch ganz dicht ist (sinngemaß), dann gabs wohl ´ne kleine Kabbelei und die beiden mußten getrennt werden.
New York Giants (6-4) @ New Orleans Saints (7-3) [Gamecenter] [Gamebook]
[inactives: RB Bradshaw, WR Manningham, LT Beatty, LB Boley; RB Ivory, LB Vilma]
– erster Drive Saints: Fake-FG-Versuch; der Paß von QB Chase Daniel kommt zwar an, reicht aber nicht für ein 1st Down, weil zu viele Giants aufmerksam genug waren
– erster Drive Giants: Eli Manning führt NY recht problemlos das Feld runter, aber in der Endzone macht Backup-LB Will Herring eine großartige Interception gegen TE Jake Ballard
– die Giants-D hat mit NOs Pass Attack alle Hände voll zu tun und vergißt darüber, die RBs zu verteidigen; 2nd Drive: TD Lance Moore
– auch der zweite Giants-Drive ist lang und zeitfressend, aber bis jetzt sind nur 3 Punkte dabei rausgesprungen; beide Verteidigungsreihen finden kein Mittel gegen die starken Angriffe
– NO spielt in der ersten Hälfte fast ausschließlich (außer in Nickel-/Dime-Situationen) ihre 3-4-Base-Defense; nicht, daß man das noch nie gesehen hätte, aber komisch, weil sie in den Spielen, die ich bis jetzt gesehen habe, immer locker durchgewechselt haben zwischen 3-4 und 4-3
– Q2/2:21: im vierten Drive macht NO den zweiten TD; NY findet kein Mittel gegen Brees und RB Daren Sproles
– Q2/0:35: TD Lance Moore, dritter TD von Brees; am Ende zählen nur die Punkte auf dem Scoreboard: die Saints hatten vier gute Drives und 21 Punkte; Giants kamen mit allen fünf Drives bis in New Orleans´ Hälfte und haben nur 3 Punkte
2nd Half
– Q3/10:49: Eli spielt jetzt auch noch ohne WR Nicks (Manningham vor schon vorher raus); das macht ihm aber gar nichts und schon in der ersten Serie der zweiten Hälfte kommt NY nochmal ran auf 10-21
– die Giants-D ist völlig hilflos: die Safeties können nicht tacklen, die LBs können Pässe über die Mitte/kurz hinter die LOS nicht verteidigen und die DL kann Brees nicht unter Druck setzen; nach dem Anschlußtouchdown von NY marschiert Brees mit seiner Offense genauso problemlos wie in der ersten Hälfte übers Feld zum TD (Q2/5:48)
– direkt im Anschluß daran fumblet Backup-RB Scott bei einem 3rd&1; Coughlin challenges, but play stands; sah aber in der Wiederholung nach einer Fehlentscheidung aus, weil Scotts linker Ellenbogen down war; wie auch immer: zwei Spielzüge später stehts 35-10 – game over.
Notizblock NFL Woche 11 – MNF Chiefs/Patriots
Kansas City Chiefs (4-5) @ New England Patriots (6-3) [Gamecenter] [Gamebook]
[inactives: DE Glenn Dorsey; S Pat Chung, CB Devin McCourtey, LB Brandon Spikes]
– wie jede Woche hat Belichick seine Secondary durch die Zauberkugel geschickt und diesesmal kommen als Starter aufs Feld: Julian Edelman (Really. Als Nickelback), CB Kyle Arrington, CB Antwaun Molden, S James Ihedigbo, S Sterling Moore
– QB Tyler Palko macht mit 28 Jahren seinen ersten NFL start; er hat 30 NFL Snaps und wurde sogar in der UFL und CFL gecuttet
– als im zweiten Drive auch noch S Ihedgibo verletzt an der Seite steht, laufen die Chiefs No-Huddle-Offense und die Pats wissen gar nicht, wo sie stehen sollen
– Q1/1:30: nach einem mit Wildcat- und QB-Draw garnierten No-Huddle-Drive machen die Chiefs mit einem FG die ersten Punkte 3-0
– und im Anschluß versuchen die Chiefs einen Onside Kick, der aber nicht erfolgreich ist
– Nate Solder spielt wie schon so oft in dieser Saison als TE und FB
– Q2/14:49 Wallace Gilberry sackt Brady von hinten, der sich komischerweise sicher fühlte, KC sichert den Fumble; das ist das vierte Spiel in Folge mit einem Fumble von Brady
– Q2/10:07 der dritte Sack gegen Brady; diesesmal läuft Tamba Hali problemlos an Vollmer vorbei; die OLine sieht bis jetzt richtig schlecht aus, vor allem RT Vollmer, C Conolly und LG Mankins
– DE Andre Carter macht bis jetzt schon wieder ein unglaubliches Spiel gegen Paß und Lauf
– Tyler Palko ist ziemlich mutig und die Chiefs haben auch Vertrauen in ihn, er hat offensichtlich einen „richtigen“ Gameplan und das volle Playbook; nicht nur Screens und andere kurze Pässe, wie man es sonst bei unerfahrenen QBs sieht
– Q2/7:36: DB Edelman gets off a block und macht einen wichtigen Tackle on 3rd Down
– Q2/4:18: aus irgendeinem Grund verteidigt niemand TE Gronkowski und diese Woche müssen die Pats nicht mal in die Redzone, damit Gronk seinen obligatorischen TD macht; das ist wirklich dumm von den Chiefs, sie haben das bis jetzt sehr gut verteidigt, machen aber diesen einen Risenfehler und liegen 3-7 hinten; 52-Yd-TD; in der Wiederholung siehts aus, als hätte LB Johnson ihn einfach aus den Augen verloren, was ziemlich schwierig ist, wenn man jemanden verteidigen soll, der fast 2 Meter groß und ligaweit als Go-to-guy bekannt ist
– Q2/2:01: nach mehreren guten Pässen von Palko wirft er einen etwas ungenauen Ball, den WR Breaston nicht fetshalten kann und von Arrington intercepted wird
– im folgenden Pats-Drive sitzt auch noch Backup Dan Conolly verletzt draußen und Ryan Wendell spielt Center
– RB Woodhead mit viel Raumgewinn bei zwei Läufen und einem Paß, FG NE 10-3 kurz vor dem Pfiff zur Halbzeit
– Kansas City hat tatsächlich besser als New England gespielt, aber wegen zwei dummen Fehler (Gronk-TD und INT) liegen sie 3-10 hinten
Zweite Halbzeit
– zu Beginn der zweiten Hälfte spielt New Englands OLine viel besser, vor allem im Laufspiel; NE läuft und läuft und läuft und dann in der Redzone ignoriert Gronkowski einfach zwei Tackleversuche und springt in die Endzone 17-3 Q3/10:27
– Q3/9:24 WR/CB/PR Edelman macht aus dem Punt nach KCs 3&out einen Devin-Hester-Erlebnis und ganz plötzlich steht es 24-3
– Q3/4:47: Arrington fängt schon wieder einen abgefälschten Ball ab und führt die NFL jetzt mit 7 INT an- game over
– in der zweiten Halbzeit laufen die Patriots nur noch; meistens aus ihrem 2-TE-set mit Gronkowski und Solder; ab und zu wird mal ein play-action Paß eingestreut und zum Ende des dritten Viertels stehts nach Ghostkowskis zweiten FG 27-3
– die DEs Andre Carter und Mark Anderson machen mal wieder ganz starke Spiele
– Q4/10:50: Palko hat ganz anständig gespielt und auch in diesem Drive KC wieder in die RZ geführt und dann passiert wieder einer dieser Fehler mit total überflüssiger Interception zu Phillip Adams in der Endzone
– WR Deion Branch ist bis jetzt der einzige Pats-WR der einen Ball gefangen hat, 0 Catches für Welker, Price, Edelman und Ochocinco
– Rookie OT Marcus Cannon macht sein erstes Spiel in dieser Saison nach seiner Chemotherapie, nachdem Matt Light verletzt rausgeht
– Rookie RB Shane Vereen darf im vierten Viertel auch endlich mal spielen, aber warum zur Hölle ist Tom Brady noch im Spiel?
Letztendlich haben sich die Chiefs das Spiel selber kaputt gemacht. Erst Strafen in der Redzone, dann zwei dumme Fehler, die zu zehn Punkte geführt haben und als Highlight der Beginn der zweiten Hälfte: erst überrannt von New England und dann den Punt Return. Ganz gut gespielt, Ergebnis 3-24. Das ist Clever&Smart gegen Dumm&Dümmer. Wie auch schon letzte Woche gegen die Jets ist New Englands Ergebnis viel zu hoch ausgefallen und täuscht über die vielen Schwächen in der Defense und auch in der Offense (!) hinweg.