Wie bereiten sich Teams auf die NFL Free Agency vor?

Dieser Frage geht Robert Mays in seinem Podcast von gestern mit ESPN-Kommentator Louis Riddick nach.

Riddick ist ein ehemaliger Mitarbeiter im Staff des Roster-Managements der Washington Redskins und Philadelphia Eagles (von insgesamt 2001 bis 2013) und wird immer wieder als potenzieller Kandidat für GM-Posten genannt.

Riddick betont in dem Podcast vier spannende Punkte zu Free Agency und Team-Building.

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NFL Compensatory Picks: Wie man zwei Fliegen mit einer Klappe erschlägt

Nugget aus dem Down, Set Talk! Podcast von letzter Woche: Am morgigen Dienstag, 07.05. läuft die Periode der Free-Agency aus, in der Neuverpflichtungen gegen die (nicht vollumfänglich bekannte) Compensatory-Pick Formel zählen. Daher gab es in den letzten Tagen kaum Aktivität auf dem Transfermarkt. Das sollte sich in den nächsten Tagen ändern.

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Nach dem ersten Austoben – Free Agency 2019

[EDIT: Sektion Compensatory Picks hinzugefügt.]

Wer glaubt, dass nach dem Ausverkauf der größten Namen die Free Agency beendet ist, der irrt. Es ist vielmehr der große Buzz beendet. Was nun folgt, ist der Einstieg der Mannschaften, die den Transfermarkt nutzen um Kaderlücken zu stopfen – nicht um mit teuren Superstars die Stammelf umzubauen. Weiterlesen

Free Agency 2019 zum Wochenstart | Die ersten Winde haben bereits geweht

„Ruhe vor dem Sturm“ ist anders, nachdem es am Wochenende bereits eine Handvoll spektakulärer Moves gegeben hat. Ein Blick darauf. Wer heutzutage nicht innerhalb weniger Stunden einen ausführlichen Recap zu allen Transaktionen schreibt, ist sowieso zu spät, daher lass es uns mal kurz machen. Weiterlesen

NFL-Transfermarkt: Welche Typen von Free Agents gibt es?

NFL-Free Agents werden in mehrere Klassen mit unterschiedlicher „Freiheit“ auf dem Arbeitsmarkt eingeteilt: Nicht jeder Spieler hat das gleiche Recht auf freie Arbeitssuche. Weiterlesen

Startschuss zur NFL-Free Agency 2014

Am heutigen 11. März öffnet die NFL ihre Transferperiode (“Free Agency”) 2014. Die Free-Agency wurde Mitte der 90er Jahre gemeinsam mit der Salary-Cap eingeführt um für die Teams die Kosten unter Kontrolle zu halten und, vor allem, um relative Chancengleichheit zwischen den NFL-Franchises zu wahren. Von Spielerseite her ist sie zu vergleichen mit einem Bosman-Urteil im europäischen Fußball: Die Profis durften plötzlich nach Vertragsende dorthin wechseln wo ihnen das meiste Geld geboten wurde, nachdem sie in der Zeit vor der Free-Agency auch mit Vertragsende an ihren Club gebunden waren.

Die Parität der NFL gilt als Erfolgsmodell und verhalf der Liga in den letzten 20 Jahren zu einem fassungslosen Popularitätsgewinn. Seit mindestens 10-15 Jahren zweifelt niemand mehr daran, welche US-Sportliga die aktuell dominierende ist (die NFL natürlich). Es ist relativer Liga-Alltag , wenn jahrelange Mauerblümchen plötzlich um den Titel mitspielen.

Die Free-Agency ist aber nicht ohne Kniffe. Es hat sich immer wieder gezeigt, dass die erfolgreichsten Teams überwiegend via Draft gebaut werden, und die Free-Agency maximal als ergänzendes Beiwerk verwendet werden sollten. Nicht alle halten sich daran, und es gibt natürlich Ausnahmen, aber der Transfermarkt ist voll von alternden Routiniers, während via Draft junges, billigeres Frischblut nachgezogen werden kann. Der Transfermarkt ist fast eine Auktion. Darüber habe ich vor zwei Jahren in „Fluch des Gewinners“ geschrieben.

Es gibt darüber hinaus viele Terminologien abzuklären, und zum Glück haben wir in den letzten Jahren vieles davon schon hinter uns gebracht:

  • Wie sehen NFL-Verträge aus? Herrmann hat in diesem Artikel erklärt, wie ein Vertrag in der NFL aufgebaut ist und versucht, den komplizierten Wust zwischen Grundgehalt, Handgeld und Boni auseinanderzunehmen.
  • Wie errechnet sich die Salary Cap? Letztes Jahr habe ich detailliert beschrieben, wie die berühmte „Salary-Cap“ (Gehaltsobergrenze) der NFL zustande kommt, wie viel welche Gehälter gegen sie zählen und wie die Handgelder abgeschrieben werden.
  • Was ist der Salary-Cap Rollover? Teams können sich Gehalt “aufsparen” auf ein späteres Jahr. Mehr dazu habe ich letztes Jahr geschrieben.

Zu beachten ist, dass die Teams auch einen „Floor“ in ihrer Gehaltsstruktur berücksichtigen müssen: Um skandalöse Sparkurse wie in der MLB (man denke an die Miami Marlins) zu verhindern, schreibt das CBA der NFL vor, dass mindestens 89% der Salary-Cap ausgenutzt werden müssen, d.h. die Teams müssen zumindest ein Minimum an Gehältern auszahlen.

Die Salary-Cap für 2014 beträgt 133 Millionen Dollar – das ist viel höher als im letzten Jahr (123 Mio.) und der krasseste Anstieg innerhalb eines Jahres seit fast einem Jahrzehnt. Es war ein Produkt des „Lockouts“ vor zwei Jahren, dass die Salary-Cap nicht mehr in dem Maße stieg wie in den Jahren zuvor. Sie wird errechnet nach einer bestimmten, nicht gänzlich transparenten Formel, die an den Jahresumsatz der NFL gebunden ist.

Die „alte“ Formel von 2006 ermöglichte fast ungehindertes jährliches Wachstum der Salary-Cap, während nach der Neu-Definition im Zuge des Lockouts 2011 ein sehr viel Owner-freundlicherer Kompromiss gefunden wurde – ein Kompromiss, der bis heuer dreimal en suite stagnierende Salary-Cap bedeutet hatte. Es ist vielleicht zu krass zu behaupten, die Spielergewerkschaft NFLPA hat sich 2011 über den Tisch ziehen lassen, aber es ging zumindest in diese Richtung.

Anyhow. Es ist 2014. Es sind 133 Millionen pro Team zu vergeben, mehr als gedacht, und gut vor allem für einige Teams wie Pittsburgh, Dallas oder New Orleans, die deutlich weniger Spieler rauswerfen müssen um kompatibel mit der vorgeschriebenen Gehaltsstruktur zu sein.

Die Mechanismen werden wie immer die gleichen sein:

  • In der ersten Woche wird der Großteil der bekanntesten Namen im Visier der Franchises sein. Es werden die teuren Verträge ausgeschüttet, und vor allem die Mannschaften mit mittelmäßig bis viel Salary-Cap werden aktiv sein. Für die „zweite Reihe“ der Free-Agents sind diese ersten Verträge gute Richtwerte.
    Ebenso gängig sind letzte Entlassungen und Trade-Gerüchte: Manche Mannschaften müssen jeden Cent sparen und daher noch Spieler entlassen. Die Fans und Medien sind dann immer ganz entsetzt, warum New Orleans jetzt seinen Darren Sproles auf die Straße setzt, wo aber schon der erste Blick auf die Gehaltsstruktur sofort verrät: Es war ein dringender Cap-Move.
  • In der zweiten Woche kommt die zweite Garde der Free-Agents dran: Die zweitbesten Receiver, die zweitbesten Running Backs und Cornerbacks, und die besseren Spieler auf den weniger wichtigen Positionen. Dann steigen so Teams ein, die nur wenige Millionen ausgeben können, weil sie sonst die Salary-Cap überschreiten und/oder ihre Draft-Klassen nicht mehr unter die Cap bringen. Es ist die Zeit der Schnäppchenjäger.
  • In den späteren Wochen werden dann nicht selten noch bekanntere Spieler gefeuert bzw. die überraschenden Ladenhüter doch noch von Mannschaften für Einjahresverträge (bzw. kurze, eher billige Verträge) geholt. Es sind die Verträge, bei denen die Medien immer schreiben, „Spieler X wettet auf sich selbst“ – der bekannte Spieler, der enttäuschenderweise keinen Mega-Vertrag bekam, versucht, mit einem billigen Vertrag in einer Mannschaft unterzukommen um mit einem überragenden Jahr in zwölf Monaten wieder auf den Markt zu kommen und dann hoffentlich groß abzukassieren.
  • Ab spätestens Anfang bis Mitte April wird der Transfermarkt dann völlig von der Schlussphase des Draft-Scoutings in den Schatten gestellt.

Was passiert 2014?

Die Mechanismen sind die beschriebenen, und sie werden mit hoher Wahrscheinlichkeit auch diesmal so greifen. Alles weitere ist eine Lotterie. Es gibt zwar tausend Artikel im Netz, die die besten Free-Agents reihen und die logischsten Kombinationen „Spieler x für Team y“ herausarbeiten, aber es sind nichts weiter als Gedankenspiele. Nur selten stellen sich die besten Moves von heute als beste Moves im Rückspiegel in einem Jahr heraus. Nur relativ wenige der „logischen“ Moves werden in einer Woche zustande gekommen sein.

Die geschätzten Cap-Rooms für 2014 hat das Blog Over the Cap, eine Pflichtlektüre in diesen Tagen, aufgelistet: Estimated Cap-Space 2014. Der Grund, weswegen die Summe aus Cap, Dead-Money und Cap-Space längst nicht bei allen Teams = 133 Millionen ist, ist die oben beschriebene Cap-Rollover, das „Gesparte“ an Gehaltsplatz aus dem letzten Jahr.

Der Transfermarkt 2014 hat nur wenige ganz große Namen: Der vielleicht größte wurde gestern kurzfristig noch vom Markt genommen, DE Michael Bennett, der bei den Seahawks verlängert (Vierjahresvertrag). Bennett spielte letztes Jahr nur 57% der Snaps seiner Mannschaft, aber fabrizierte dabei wertvolle 8 Sacks, und er gilt als lehrbuchmäßiger Lauf-Verteidiger an den Flanken der Defense Line.

Wenn die Gerüchte stimmen, dann wird heute mit Darrelle Revis ein zweiter Mega-Name hinzustoßen. Gestern noch fröhlich über die schiere Möglichkeit spekuliert, tauchten heute Nacht die ersten Gerüchte auf, dass es die Buccs möglicherweise ernst meinen. Revis soll von den Buccs auf dem Tauschmarkt angeboten worden sein, aber er für jeden Trade sein Veto abgeben und seinen Wert auf dem offenen Transfermarkt testen (die Buccs wollen ihn entlassen, wenn ein Trade scheitert). Das Ding muss schnell über die Bühne gehen: Innerhalb der ersten zwei oder drei Tage könnten die Buccs einen höheren Draftpick rückwirkend an die Jets zahlen müssen, sollte Revis dann noch im Kader stehen.

Weitere bekannte Namen, die verbleiben (Auswahl; kein Anspruch auf 100%ige Aktualität):

  • CB Alterraun Verner (Titans): Ein relativ junger Spieler mit seinen 26 Jahren, ein ehemaliger 4th-Round Draftpick, der sich in den letzten zwei Jahren mit einer unheimlichen Serie an Big-Plays, aber auch mit durch die Bank guten Noten, einen Namen gemacht hat. Andere bekanntere Spieler sind:
  • DE Michael Johnson (bisher Cincinnati)
  • FS Jairus Byrd (Bills): Die Bills haben eigentlich viel Verhandlungsspielraum, aber es scheint überraschenderweise so, dass sie ihren besten Safety Byrd ziehen lassen.
  • S T.J. Ward (Browns): Ähnlich gelagerter Fall wie bei Byrd.
  • OT Branden Albert (Chiefs): Albert sollte eigentlich schon letztes Jahr die Chiefs verlassen; als seinen Nachfolger hat man letztes Jahr dort Eric Fisher mit dem #1-Pick gedraftet.
  • OT Jared Veldheer (Raiders)
  • CB Aqib Talib (Patriots): Talib gilt spielerisch als recht unbestrittenes Kaliber, aber er ist verletzungsanfällig und seine dramatischen Eskapaden aus seiner Zeit bei den Buccs geistern vielen noch durch den Hinterkopf.
  • CB Dominique Rodgers-Cromartie (Broncos): bei dem Platz, den die Broncos haben, wäre ich überrascht, wenn sie nicht versuchen würde, DRC zu halten.
  • WR Hakeem Nicks (Giants)
  • WR Eric Decker (Broncos): Einer dieser gefährlichen Free-Agents. Decker spielte in Denver als #2-WR in der Offense des Peyton Manning und lieferte starke Zahlen. Aber ist er mehr als ein #2-WR? Kann er auch mit einem gewöhnlichen Quarterback Monster-Stats liefern? Oder ist er Greg Jennings light?
  • WR Emmanuel Sanders (Steelers): Sanders ist vielleicht das Gegenstück zu einem Decker. Spielerisch nicht viel schlechter (oder sogar besser), aber viel weniger bekannt. Sanders wird fast sicher billiger als Decker und damit mit hoher Wahrscheinlichkeit besseres Preis/Leistungsverhältnis. In der richtigen Offense kann er aber ein echtes Schnäppchen werden.
  • LB Karlos Dansby (Cardinals): Letztes Jahr für einen Spottpreis von den Cardinals zurückgeholt, und nach einem starken Jahr plötzlich wieder heiße Ware. Dansby ist ein kompletter Spieler, sehr erfahren, aber kann er wirklich noch einmal in einem auswärtigen System Leistung bringen, oder ist er am besten „zuhause“ in Phoenix?
  • DT Henry Melton (Bears): Letztes Jahr wäre er heiße Ware gewesen, aber nach einer Verletzung verschwand er von den Bildfläche. Damit ist Melton der klassische Mann, der für ein schlaues Team für einen moderaten Preis (Begründung: „Sie sehen doch selbst, dass sie ein Glasknochen sind“) zu haben ist.
  • DT Jason Hatcher (Cowboys)
  • RB Ben Tate (Texans): Galt vor wenigen Jahren als Riesentalent, kam in Houston aber nicht an Arian Foster vorbei. Tates Vorteil: Er ist noch relativ unverbraucht und hat wenige Carries auf dem Buckel. Nachteil: Als Runningback hast du es in der NFL 2014 nicht einfach.
  • DE Willie Young (Lions): Wertvoller Rollenspieler für die Tiefe in einer Defensive Line. Möglicherweise wird er aber nur überteuert zu haben sein: Ein Team könnte ihn als Stammspieler sehen und einen hohen Preis dafür bezahlen.
  • CB Peanut Tillman (Bears): Die Bears-Fans sehen ihn als Packers-Freelance Safety in ihren Alpträumen bereits Jay-Cutler-Interceptions zu Touchdowns zurücktragen.
  • DL Justin Tuck (Giants): Vor zwei Jahren noch Weltklasse. Ist er tatsächlich schon komplett verbraucht?
  • QB Michael Vick (Eagles)
  • RB Maurice Jones-Drew (Jaguars): Versuchte jahrelang den Streik um einen besseren Vertrag, den er nie bekam. Dann verletzte er sich mit der Aussicht auf einen gescheiten Vertrag. Jones-Drew wird als bald 30jähriger keinen Monstervertrag mehr bekommen.
  • WR Julian Edelman (Patriots): Rollenspieler für eine 3WR-Offense.
  • DT B.J. Raji (Packers): Ein unbeständiger Spieler, der darüber hinaus als schwieriger Typ gilt.
  • TE Jermichael Finley (Packers): Viele Jahre lang als verschwendetes Talent bei den Packers gehandelt.
  • DE Jared Allen (Vikings): Der Sack-Master. Mittlerweile 32, und er gilt als sehr beherrschender Typ in der Umkleidekabine.
  • QB Josh Freeman (Vikings): Immer noch mein Lieblingsspieler, aber vermutlich nur noch mit Aussichten auf einen Backup-Posten.
  • OT Michael Oher (Ravens)
  • TE Brandon Pettigrew (Lions)
  • WR Santonio Holmes (Jets)

Und etliche mehr. Ein Julius Peppers dürfte in Chicago beispielweise noch entlassen werden (würde den Bears 10 Mio. Cap-Space sparen), vielleicht auch ein Demarcus Ware in Dallas. Teilweise gute und sehr gute Spieler, aber nur wenige Superstars. Aber den Wert eines Free-Agent Einkauf misst du nicht nur am Namen. Du misst ihn am Verhältnis von Spieler und Preis. Dieses muss stimmen. Daher sind die besten Free-Agents oft die Spieler, die gerade von einer kleinen Verletzung kamen oder ein enttäuschendes Jahr hinter sich haben, deshalb recht billig verhökert werden und dann im Herbst wundern sich wieder alle, was sie da für einen Diamanten im Kader haben.

Raiders und Jaguars haben den meisten Cap-Space. Aber es handelt sich bei diesen beiden Teams auch um diejenigen, die trotz allem die schlechtesten sportlichen Aussichten haben (bei den Raiders kommt ein Schrotthaufen von Stadion mit hinzu). Welcher ambitionierte Spieler in seiner Blütezeit möchte mit 26 nach Oakland gehen nur um zu wissen, dass es sowieso noch drei Jahre bis zur Relevanz braucht? Wie viel werden Raiders und Jaguars überbezahlen müssen, dass bekanntere Namen dorthin wechseln? Ist es überhaupt ratsam für die Mannschaften, Starspieler via Free-Agency zu holen?

133 Millionen

Die NFL hat die Gehaltsobergrenze („Salary Cap“) für die Saison 2014/15 überraschend hoch bei 133 Mio. Dollar angesetzt – eine Steigerung von sagenhaften 10 Mio. gegenüber dem letzten Jahr. Allgemein war nach mehreren Jahren der Stagnation auch für dieses Jahr eine Summe um die 123 bis 126 Mio. erwartet worden, u.a. auch, weil die massiven TV-Deals erst in einigen Jahren einsetzen werden. Vielleicht spielte der CBS-Deal mit rein (CBS wird dieses Jahr die Donnerstagsspiele produzieren und teilweise auch selbst übertragen).

Zur Vertiefung der Thematik: Mehr zur Salary Cap und Free-Agency habe ich letztes Jahr geschrieben.

Die hohe Salary Cap ist auch und vor allem für Mannschaften mit knappem Budget eine Erleichterung und viel Spielraum. Dabei ist vor allem an Mannschaften wie New Orleans, Detroit, Dallas oder Carolina zu denken. Vor allem die Lions könnten sich mit dem unverhofftem Spielraum nun einen der vielen potenziellen Free-Agent-WR greifen, um sich im Draft in den ersten Runden verstärkt auf andere Kaderpositionen wie die Secondary zu konzentrieren.

Albert Breer von NFL.com listet weiters die neuen Franchise-Tag und Transition-Tag Nummern. Die Franchise-Tag ist das Preisschildchen, mit dem NFL-Teams einen vertragsfreien Spieler aus dem eigenen Kader quasi gegen seinen Willen halten können; als Vertragsbasis wird dafür normalerweise das Durchschnittsgehalt der fünf bestbezahlten Spieler auf jeder Position verwendet (oder 120% vom Gehalt des Spielers im Vorjahr, je nachdem was höher ist).

Die Transition-Tag kommt im neuen CBA bei Rookies zum Tragen, die ab 2011 in den Top-10 gedraftet wurden. Diese Spieler bekamen seinerzeit Vierjahresverträge mit teamseitiger Option auf ein fünftes Jahr. Eben jenes fünfte Jahr kostet den Wert der Transition-Tag.

Also: Die Nummern von Albert Breer:

Pos   Franchise Tag    Transition Tag
QB    $16,912,000      $14,666,000
RB     $9,540,000       $8,033,000
WR    $12,312,000      $10,176,000
TE     $7,035,000       $6,106,000
OL    $11,654,000      $10,039,000
DE    $13,116,000      $10,633,000
DT     $9,645,000       $8,060,000
LB    $11,455,000       $9,754,000
CB    $11,834,000      $10,081,000
S      $8,433,000       $7,253,000
K/P    $3,556,000       $3,205,000

Der erste größere Streitfall könnte auch schon anstehen: Jimmy Graham wurde von den Saints mit der Franchise Tag geknebelt. Graham ist per offizieller Verlautbarung ein Tight End, aber das neue CBA („Collective Bargaining Agreement“) zwischen Liga und Spielergewerkschaft schreibt eigentlich recht eindeutig vor, dass der Spieler für die Position zu zahlen ist, wo er in der vorherigen Saison die meisten Snaps genommen hat – bei Graham ist das ziemlich eindeutig Wide Receiver. Das alles mit dem Wissen, dass Graham „logisch“ betrachtet auch dann noch ein TE bleibt, wenn er mehr Snaps als WR genommen hat, falls das Sinn machen sollte.