432ster und damit letzter Blogeintrag des Jahres – schließlich wird in den USA heute noch College Football gespielt. Und es gibt noch eine Trainerentlassung und mehrere Coaching-Posten aus der NFL zu diskutieren. Weiterlesen
Utah Utes
Pac-12 Conference Finale 2019 Preview: Utah Utes vs. Oregon Ducks
Heute Nacht beginnt das Championship-Wochenende im College Football. Das erste Spiel um 2h im ESPN-Player: #5 Utah Utes (11-1) vs. #13 Oregon Ducks (10-2). Auf dem Spiel steht der Gewinn der Pac-12 Conference, der mindestens zur Qualifikation für die prestigeträchtige Rose-Bowl steht – und im Falle eines Utah-Siegs könnte sogar noch eine Einladung ins College Football Playoff folgen. Weiterlesen
Black-Friday Preview 2019
Noch immer knapp bei Zeit. Muss Weihnachtsgeschenke kaufen!!! Weiterlesen
College Football 2019 Preview: Pac-12 Conference
Die Pac-12 Conference ist die am meisten übersehene Power-5 Conference im College Football: Weder versprüht sie den Glanz der SEC, noch kann sie mit Schwergewichten wie Clemson (ACC), Ohio State (Big Ten) oder Oklahoma (Big 12) aufwarten. Erschwerend kommt hinzu, dass die US-Westküste generell an der späten Zeitzone zu knabbern hat: Wenn am Pazifik Primetime ist, schlummert Max Mustermann im Osten schon längst in seinem Bett. Weiterlesen
Samstagsfootball am 19.12.2015 | Heiliger Krieg des College Football – in der Stadt der Sünden
Heute ist Start der Bowl-Season. Eine kleine Einführung nebst Übersicht der einzelnen Partien habe ich vor einigen Tagen zusammengestellt. Die Partien werden alle im ESPN-Player übertragen.
Um 20h New Mexico Bowl mit den New Mexico Lobos gegen die Arizona Wildcats.
Ab 21h30 „Holy War“ mit den beiden verhassten Rivalen #22 Utah Utes vs BYU Cougars. Utah und BYU eint innige Abneigung gegeneinander, und die Religion der Mormonen („Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“) spielt eine große Rolle.
Die Brigham Young University wird von der Mormonenkirche geführt. Für sie gelten strikte Grundsätze wie Verzicht auf Alkohol und Pornos, keine Schwulen und keine Waffen auf dem Campus, dafür vorgeschriebener Messebesuch und kein Vollbärte und ohrlanges Haar. Weiterlesen
Akademische Viertelstunde 2015, Week 6
Heute mal aus gegebenen Gründen eine Akademische Viertelstunde mit nur wenig SEC, dafür aber mit der Rückkehr des SRS, des Simple Ranking Systems, unserem Lieblings-Instrument beim Quervergleich von Mannschaften im College Football. Weiterlesen
Samstagsvorschauer 2015, Week 6
Woche 6 im College Football mit denn Penn State Nittany Lions, dem besten Runningback und dem besten Quarterback im College Football, sowie dem black’n’blue Duell zwischen der alten, neuen SEC-Macht Alabama und Arkansas. Weiterlesen
Pac-12 Conference | College Football 2015/16 Preview
Die Big Ten stellt den regierenden Landesmeister, die SEC gilt weiterhin als hochwertigste sportliche Liga im College Football, aber der heimliche Krösus ist die Pac-12 Conference aus dem Westen der Vereinigten Staaten. Die Pac-12 ist die Liga, die am stärksten nach oben strebt. Das liegt an den fetten TV-Verträgen, die in den letzten Jahren abgeschlossen wurden und dreistellige Millionensummen pro Jahr in die Programme pumpt. Das liegt aber auch an den vielen gelungenen Trainerverpflichtungen, die den Football an der Pazifik-Küste massiv vorangebracht hat. Du kannst alles Geld der Welt haben, aber du musst auch etwas daraus machen.
Pac-12 Football steht vor allem für schnellen, attraktiven Offensiv-Football. Kritiker aus den US-Südlanden bemängeln die fehlende Härte und verweisen darauf, dass selbst das Aushängeschild der Oregon Ducks mit ihrer einmaligen Offense an ihre Grenzen stößt, wenn sie gegen SEC-Defenses oder defacto-SEC Defenses wie Ohio State stößt.
Der Liga ist das wurscht. Ihre Stadien sind etwas kleiner als in der SEC, ihre Tradition etwas kürzer, ihre Defenses etwas schmächtiger und National-Title hat man seit einem Jahrzehnt keinen mehr gesehen, aber es besteht kein Zweifel, dass die Pac-12 nach oben strebt, und dass sie in absehbarer Zeit einen Landesmeistertitel holen wird – es geht gar nicht anders. Vielleicht dauert es drei Jahre, vielleicht noch fünf, vielleicht auch nur ein halbes, aber er wird kommen. Weiterlesen
College Football 2014, Week 10 Preview: Die Kracher kommen, wenn es finster wird
Die Warnung sei für das Wochenende vorausgeschickt: Heute Nacht wird in den Vereinigten Staaten mit der Umstellung auf die Winterzeit nachgezogen. Die College-Spiele von heute werden noch um eine Stunde früher angepfiffen als gewohnt (also um 17h, 20h30 usw.), aber ab morgen gelten wieder die sechs Stunden Zeitdifferenz zwischen MEZ und US-Ostküste.
Dafür ist heute ein sehr guter Tag für College-Football, auch bei SPORT1 US, das die wichtigsten Spiele im Programm hat. Um 14h30 wird mit einer Aufzeichnung vom Donnerstagsspiel Louisville Cardinals – #2 Florida State Seminoles begonnen. Es war ein Spiel, bei dem man nicht zur Pause ausschalten sollte. Weiterlesen
Die Akademische Viertelstunde, Woche 7: Das Vorbeben
Woche sieben im College Football ist gespielt, und passenderweise gingen am Wochenende sieben Top-25 Teams aus dem Poll der Associated Press baden: Georgia, Florida, Washington, Oklahoma, Michigan, Northwestern und Stanford. Ersteres Trio verlor zugegebenermaßen gegen jeweils ebenso gerankte Teams, aber das Quartett am Ende ging gegen jeweils nicht gerankte Teams baden.
Mit Georgia und Stanford sind dann auch gleich zwei der größten Titelfavoriten im Rennen um die National Championship betroffen, und somit haben wir eine Woche vor den ersten B.C.S. Rankings 2013 (letzte Woche hatte ich sie eine Woche zu früh angekündigt) schon mal ein kleines Vorbeben auf das, was vielleicht noch kommt.
Spiele der Woche
Auch spielerisch war es die bisher vielleicht hochklassigste Woche. Ein sehr spannendes Spiel gab es zum Beispiel in Athens, GA, wo die Heimmannschaft der Georgia Bulldogs ihren vielen Verletzungen Tribut zollen musste und gegen die Missouri Tigers überraschend mit 26:41 verlor. „Mizzou“ war nicht die bessere Mannschaft, aber wohl die tiefer besetzte, während bei den Bulldogs mehrere Starter in der Offense und Defense fehlten. Man merkte das.
Die „Red River Rivalry“ zwischen Texas und Oklahoma war zwar kein überragendes Spiel von der Qualität, aber es ist erstens immer eine der größten Ansetzungen, die der College-Sport hergibt, und zweitens endete sie in einer großen Überraschung: Texas gewann 36:20. Es war nicht einmal ein glücklicher Sieg, sondern die Mannen von Head Coach Mack Brown waren einfach besser. Sie machten nicht nur die schlechten Leistungen dieses Jahr wett, sondern polierten auch ihren Ruf mit einer mannschaftlich blitzsauberen Leistung auf. Mack Brown wird wohl trotzdem nicht zu halten sein und sein Abgang scheint trotz des Sieges unausweichlich, aber immerhin verabschiedet sich einer der erfolgreichsten Coaches des letzten Jahrzehnts mit einem Highlight von der University of Texas.
Ein Klassespiel gab es auch in Salt Lake City, wo die Utah Utes die in den Top-5 gerankten Stanford Cardinal mit 27:21 schlugen. Das Spiel war im ersten und vierten Quarter sehr wild. Nachdem Stanford mit einem sehr glücklichen Referee-Call den Anschluss-TD geschafft hatte, führte QB Kevin Hogan den allerletzten Drive mit Seelenruhe aus, verwertete alle schwierigen Third und Fourth Downs, ehe es 47 Sekunden vor dem Ende dann doch einer zuviel war: Der allerletzte Pass Hogans segelte knapp zu hoch durch die Endzone, und Stanford holte sich seine obligatorisch-überflüssige Pleite ab. Es ist noch nicht alles verloren für „The Farm“, denn man kann immer noch die Pac-12 North mit einem Heimsieg gegen Oregon im November gewinnen, aber die B.C.S.-Chancen werden durch diese Niederlage herb geschwächt. Für den einstigen B.C.S.-Buster Utah war es hingegen einer der größten Siege in der Uni-Geschichte.
Die Legende besagt, dass der Mythos des Johnny Manziel vor ziemlich genau einem Jahr gegen die Ole Miss Rebels geboren wurde, als Manziel ein Comeback im vierten Viertel zurücklegte. Genau gegen diese Rebels spielte Manziel mit den Texas A&M Aggies am Samstag erneut – auswärts. Manziel verdrehte sich gleich zu Spielbeginn eh schon angeschlagen das Knie, humpelte ein wenig an der Seitenlinie herum und kehrte dann ins Spielgeschehen zurück, um Ole Miss das Fürchten zu lehren.
Das Spiel entwickelte sich zum Schlagabtausch zwischen zwei genialen Offenses, und Manziel sammelte wieder weit über 350 Passing-Yards und über 100 Rushing-Yards. Trotzdem lagen die Aggies wenige Minuten vor dem Ende wieder 38:31, also einen TD, zurück. Manziel orchestrierte, Manziel improvisierte, und er drehte die Partie noch zum 41:38 Sieg. Der kleine Schmierfink machte auch auf sich aufmerksam, weil er bei seinen Scrambles ungefähr 40 Kilogramm schwerere Brocken abprallen ließ. Den entscheidenden Kick versenkte mit auslaufender Uhr übrigens Josh Lambo, ein ehemaliger Torwart beim F.C. Dallas (ein Team aus der Major League Soccer).
Das irrste Spiel mit der besten Stimmung im Stadion war aber wohl Penn State Nittany Lions gegen Michigan Wolverines, das die Lions 43:40 gewannen. Es war das erste Spiel in dieser Saison, das in die vierte Overtime ging. Gekennzeichnet war es, wie so viele Overtime-Spiele, von einem fehlerhaften Spielverlauf auf beiden Seiten, mit verkickten Field Goals und verpassten Chancen für die Kontrahenten. Erst ein „QB Sneak“ von Christian Hackenberg 27 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit brachte Penn State überhaupt in die Verlängerung, und dort gab es nur in zwei der vier Overtimes Punkte. Dabei schlug sogar das „Bad Karma“ vom auf diesem Blog bereits bekannten Kicker der Nittany Lions, Sam Ficken, wieder zu, aber es reichte am Ende trotzdem für Penn State.
Wer das Spiel und die Minuten direkt danach gesehen hat, der wird es nicht so schnell vergessen. 107.000 im Stadion sorgten für mehr als bloß Gänsehaut-Atmosphäre. Für Penn State war es der größte Höhepunkt der letzten Jahre, für Michigan die erste Saison-Pleite, eine Niederlage, die überfällig war, nachdem die Wolverines in den letzten Wochen mehrere wenig überzeugende Spiele nur mit Glück gewinnen konnten.
College-Football goes out of Bounds
- Ab nächster Saison wird es in der Bowl-Season ein Spiel auf den Bahamas geben: Die kleinen Ligen M.A.C., The American, Sunbelt, C-U.S.A. sowie Mountain West haben sich darauf geeinigt, in die Karibik auszuziehen. Die gleichen Ligen wollen untereinander auch rotierend Bowls in Miami und Boca Raton (nahe Miami) austragen.
- Wisconsin und Louisiana State vereinbarten für die 2016er Saison ein Spiel im legendären Lambeau Field der Green Bay Packers, das als eines der letzten Profi-Stadien noch so aussieht wie die klassischen College-Schüsseln.
- Die krasseste Idee verkündeten unter der Woche aber die Tennessee Volunteers und die Virginia Tech Hokies, die ebenso im nicht mehr so fernen Jahre 2016 tatsächlich eine Partie am 10. September ein Spiel im NASCAR-Speedway von Bristol (Tennessee) austragen. Das Oval bringt in der Spitze bis zu 160.000 Menschen unter – das wird ein einmaliges Ereignis und könnte den Rekord an Zuschauern brechen. Der wurde dieses Jahr aufgestellt, als bei Michigan gegen Notre Dame über 115.000 Stück im Stadion zusahen. Der Speedway sieht übrigens furchteinflößend eng aus.
Damit sei es für diese Woche belassen. Die Autorin zittert ohnehin schon dem Samstag entgegen, wenn der Schlager in der Atlantic Coast Conference ansteht: Die #3 Clemson Tigers empfangen in der Primetime im eigenen Stadion die #5 Florida State Seminoles. Beide sind ungeschlagen. Nur der Sieger hat wahrscheinlich noch Meisterschaftschancen in der A.C.C. sowie der Bowl Championship Series.
College Football 2012/13 vor Woche 4
Keine Zeit heute für große Previews. Notwendig ist es eigentlich auch nicht, denn der Schedule bei SPORT1 US (und wohl auch im ESPN-Player) kommt diesmal aus der unteren Schublade:
18h Georgia Tech - North Carolina 21h30 Wisconsin - Purdue 01h Alabama - Colorado State 04h15 Brigham Young - Utah
EUROSPORT2 bringt ab 21h30 Bewegtbilder von Penn State – Kent State aus State College, der Heimat des schönsten Footballstadions der Welt.
Der Spieltag gibt so wenig her, dass in den Vereinigten Staaten ESPN seinen berühmten College GameDay (Vorberichterstattung ab drei Stunden vor Kickoff der 18h-Spiele) diesmal von einer Uni aus der zweitklassigen FCS bringt: North Dakota State! Da weißt du, wie du dran bist.
Wer kein Anhäger irgendeiner der Unis ist, die um 18h spielt, wird sich schwer tun, sich anhand diesem Programm einen runterzuholen. #4 Ohio State gegen das unterklassige Florida A&M? #7 Louisville gegen FIU aus der Conference-USA? Okay, kannst du QB Bridgewater begutachten. FIU ist eine der schlechtesten Mannschaften in der FBS. Die ausgeglichenste Ansetzung sollte aus der ACC kommen und Georgia Tech – UNC sein, und auch die optisch beste: Georgia Tech spielt die mittlerweile fast ausgestorbene flexbone triple option-Offense, eines der letzten reinen Option-Systeme, das fast ausschließlich mit Laufspiel auskommt. Bei UNC gibt es einen QB Bryn Renner, der durchaus NFL-Potenzial hat.
Ein Problem von UNC seit vielen Jahren: Sie kriegen nie Zugriff auf die Offense von Georgia Tech, die nur mit extrem viel Disziplin zu schlagen ist. Das Problem ist allen bekannt, aber niemand in North Carolina konnte es bisher lösen.
Um 21h30 könnte #24 Wisconsin – Purdue aus der Big Ten Conference im Angebot sein. #24 Wisconsin muss sich von dem Schock der bizarren Pleite bei Arizona State erholen. Ob Joel Stave noch einmal in seiner Karriere abknien wird? Alternativ kann man die Zuschauer bei USC gegen Utah State per Handschlag begrüßen oder sich die dieses Jahr überraschend starken Maryland Terrapins gegen West Virginia geben. Penn State – Kent State kommt bei EUROSPORT2: Die Nittany Lions scheinen dieses Jahr spielerisch größere Probleme zu haben als in der überraschend guten Saison 2012. Vielmehr Brauchbares seh ich um die Zeit net.
Beim 1h-Spiel #1 Alabama vs Colorado State spielt Bama gegen seinen ehemaligen Offensive Coordinator, aber wenn das kein Blowout wird, weiß ich auch nicht. Ab 1h45 das Tigerduell #6 LSU – Auburn, beide noch ungeschlagen. Auburn hat mit dem QB-Neuling Nick Marshall sein Passspiel wieder gefunden, und wenn LSU dieses Jahr bisher eine kleine Defense-Schwäche angedeutet hat, ist es die Passabwehr. Trotzdem ist LSU haushoher Favorit.
Ab 2h möglicherweise im ESPN-Player (Spiel läuft in den Staaten bei ABC): Texas – Kansas State. Beide kommen dieses Jahr brutal schwer in die Gänge. K-State verlor sogar gegen ein FCS-Team (allerdings ein gutes, North Dakota State, wo heute besagter GameDay ausgesteahlt wird), Texas hat schon zwei Saisonpleiten, und beide Male über 40 Punkte kassiert.
Schließlich ab 4h15 der „Holy War“ BYU–Utah zwischen den beiden untereinander verfeindeten Mormonen-Universitäten aus dem Bundesstaate Utah. Das Spiel ist Teil der inoffiziellen Serie um den Beehive-Boot, den Bienenkorb, der Trophäe für die beste Mannschaft im Bundestaate. Das mögliche Knackpunkt ist die BYU-Offense, die brutal physisch spielt; bei Utah ist unter diesem Blickwinkel genau an der falschen Stelle der falsche Spieler abhanden gekommen – DT Star Lotulelei als Anker der Defense Line ging in die NFL.
Für Trüffelschweine
IMHO in Europa nicht über offizielle Wege zu sehen sind einige der namhafteren Ansetzungen heute: #19 Florida – Tennessee und #22 Notre Dame – Michigan State (die zweitwichtigste Rivalität für Notre Dame nach USC) ab jeweils 21h30, sowie das Duell der zweitbesten Pac-12 Mannschaften in ihren jeweiligen Divisionen #5 Stanford (aus dem Norden) gegen #23 Arizona State (aus dem Süden) ab 1h MEZ.
Dieses letzte Spiel ist auch soweit ich überblicken konnte, das einzige direkte Duell zweier im AP-Poll gerankter Teams. Stanford ist bisher etwas träge in die Saison gekommen, aber Stanford sieht im Augentest immer etwas lahmer aus als es wirklich ist. Man ist favorisiert, aber Vorsicht: Arizona State ist eine dieser Mannschaften, die zwar nicht ohne 3-4 Stolperer durch die Saison kommen, aber jederzeit das Potenzial abrufen können, um für ein Top-10 Team zum unerwarteten Stolperstein zu werden. Und man hat in DL #90 Will Sutton ein Kaliber, das möglicherweise nächstes Jahr im Draftprozess rauf und runter diskutiert wird. Dieses Kaliber reichte allerdings letzte Woche nicht, um nicht trotzdem 8.2yds/Lauf zu kassieren und von Wisconsin überlaufen zu werden. Stanford spielt ähnlich physisch…
Frühstückseier, 5.10.2012 – Was macht Jeremy Bloom?
Wer schon immer mal wissen will, was einer der großen Sportallrounder unserer Zeit seit einiger Zeit so treibt, wird beim Entrepreneur findig, der über die zweite, oder dritte, Karriere des Jeremy Bloom (und weiterer ehemaliger Footballer) schreibt. Zur Erinnerung: Bloom war Mitte des vergangenen Jahrzehnts im Herbst Wide Receiver der Colorado Buffaloes im College Football und im Winter mehrfacher Freestyle-Skiweltmeister gewesen.
Freestyle-Skiing? Für die NCAA ein klarer Fall von Profitum. Bloom wurde zwei Jahre vor Ablauf seiner vierjährigen College-Zeit vom NCAA-Spielbetrieb gesperrt, trainierte dann für die 2006er-Winterspiele in Turin. Zwei Tage nach diesen Spielen nahm Bloom in Indianapolis am NFL-Combine teil, wurde von den Eagles gedraftet. Scheiterte aufgrund von Verletzungen. Versuchte Jahre später in Pittsburgh ein Comeback. Scheiterte. Versuchte als Freestyle-Skifahrer ein Comeback. Scheiterte. Arbeitete für gemeinnützige Zwecke. Glückte. Kommentierte College Football. Glückte. Gründete mit Risikokapital ein Startup – auf dessen Spuren der Entrepreneur nun wandelt.
Über die Saison der New Orleans Saints hatte ich am Mittwoch einen kurzen Absatz geschrieben:
New Orleans Saints. Die anti-Eagles. Vier Niederlagen, und alle vier mit einem Score Differenz. Klingt nach positiver Zukunft? Vielleicht, denn bei allen Problemen mit der unterirdischen Pass-Defense (8.1 NY/A entspricht Rang 30) gibt es immer noch einen fantastischen Quarterback wie Drew Brees und eine insgesamt potenziell potente Offense, sodass auch mit diesem Start noch 7-9 oder 8-8 drin sein dürfte. Aber: Die Saints sind ohne Scheiß in meinem Ranking aktuell die #32 von 32 Mannschaften (#17 Pass-Offense, schlechte Lauf-Offense, schlechte Laufdefense, und nur der 28t-schwerste Schedule bisher).
Seither haben sich zwei mittlerweile renommierte US-Schreiber mit dem tiefen Loch der New Orleans Saints auseinandergesetzt: Josh Levin/Slate fragt sich, ob und wie viel der Schuld am horrenden 0-4 Start der Saints auf den suspendierten Head Coach Sean Payton zu schieben ist, während für den von mir auch wegen seiner Schreibe sehr geschätzten Bill Barnwell die Probleme eine Ebene tiefer zu suchen sind.
Drei TV-Termine bei ESPN America für den heutigen Tag: Um 11h aus der Canadian Football League Saskatchewan – BC Lions vom vergangenen Wochenende. BC ging mit 9-3 in die Partie, Saskatchewan mit 6-6. Die Roughriders bauten in den vergangenen Wochen weniger als in den letzten Jahren gewohnt auf QB Darian Durant, dafür viel mehr auf ein Laufspiel. Prunkstück ist aber die bärenstarke Pass-Abwehr, die gegen BCs mächtigen Luftangriff helfen könnte.
Um 16h bringt ESPNA die Aufzeichnung vom Kracher aus der Süddivision der Pac-12 Conference: Utah Utes vs. USC Trojans. Beide Teams bereits mit bitteren Niederlagen. Während die Utes dabei eine von Lokalkonkurrent Utah State gehauen bekamen, gingen die BCS-Titelträume der Trojans bereits früh in der Saison den Bach runter: Eine Schlappe bei Stanford, von der USC sich kaum mehr erholen dürfte. Bleibt der Trostpreis Pac-12. Um diesen weiter verfolgen zu können, müssen QB Barkley und diese vielen künftigen Top-Draftpicks gegen eine der dominantesten Front-Sevens im College Football bestehen. Im Spotlight auch: Utahs DT Star Lotulelei, einer der Top-Draftanwärter 2013.
Um 18h30 dann das Tape vom Donnerstagnachtspiel St Louis – Arizona.
College Football 2012/13, TV-Guideline für Woche 2: Einen Bienenkorb in Utah
Dieses Wochenende hat die NFL Priorität, daher nur kurz die Vorschau auf das Wochenende im College-Football.
Recap Week 1
Meine Top-5 Spiele vom Wochenende.
#1 Virginia Tech - Georgia Tech 20-17 OT #2 Penn State - Ohio 14-24 #3 Michigan State - Boise State 17-13 #4 Northwestern - Syracuse 42-41 #5 Alabama - Michigan 41-14
Es hatte was, mit welcher Coolness die Ohio Bobcats nach State College fuhren und dort die Nittany Lions nach 3-14 Rückstand noch rumbogen. Und ganz ehrlich: Ohio war das bessere, rundere Footballteam, vor allem mit dem tollen Offensivduo QB Tettleton/RB Blankenship.
Boise wehrte sich lange Zeit mit Händen und Füßen gegen die immer drückendere Überlegenheit der Spartans, musste letzten Endes dann aber die weißen Fahnen hissen. Das Gute: Boise hat weiterhin seit ewigen Jahren nicht mehr im September verloren.
Wie immer zu beobachten: Der Geschwindikeitsunterschied SEC/BigTen im Duell Alabama – Michigan, und wir haben da auch einen neuen Star in the making: RB T.J. Yeldon. Spiel der Woche war aber das Tech-Duell, mit einem famosen, famosen Schlussviertel. Wann hat Georgia Tech zum letzten Mal so oft geworfen? (gilt übrigens auch für die Navy)
Generell fällt beim Blick auf alle Ergebnisse auf: Die FBS hat sich gegen die FCS (zweite Kategorie) eher blamiert. Vier Niederlagen (Middle Tennessee State, Idaho, Pitt, Memphis) und ein paar haarscharfe Siege (u.a. Wisconsin nur mit einem TD gewonnen). Dazu putzte Texas State bei seinem Debüt in der FBS die arrivierten Houston Cougars klar und deutlich. Houston war letztes Jahr noch eine einzige Niederlage von einer BCS-Bowl entfernt.
Vor der Woche 2
ESPN America bringt folgendes Programm.
LIVE
6./ 7.9.2012 02h Pitt - Cincinnati 8.9.2012 15h College GameDay aus College Station 8.9.2012 18h Virginia - Penn State 8.9.2012 21h30 USC - Syracuse 8./ 9.9.2012 01h Louisiana State - Washington 8./ 9.9.2012 04h30 Arizona State - Illinois
Tapes
7.9.2012 13h Pitt - Cincinnati 8.9.2012 10h30 Utah State - Utah 9.9.2012 12h Louisiana State - Washington 9./10.9.2012 05h30 Michigan - Air Force 11.9.2012 14h30 Mizzou - Georgia
Mal schauen, wie sich Pitt von der katastrophalen Schlappe gegen die Underdogs von Youngstown State (FCS) erholt hat. Auch Penn State ist nach besagter Heimdemontage durch die kleinen Ohio Bobcats angeschlagen und steht schon leicht mit dem Rücken zur Wand.
USC überraschte letzte Woche mit starker Defense bei nur wackeliger Offense und sollte gegen Syracuse besser ins Rollen kommen. Syracuse seinerseits nach einem hochspannenden Spiel letzte Woche gegen die Northwestern Wildcats, das die Schwachstellen der Abwehr offen legte.
Spiel der Woche von den Namen ist sicherlich LSU – Washington im Tiger Stadium. LSU mit einem sehr smoothen Auftakt (41-14 daheim gegen North Texas), muss sich aber schon wieder mit dem ungeliebten Divisionskonkurrenten Alabama auseinandersetzen, die nach der beeindruckenden Auftaktvorstellung erstmal in der Gunst der Öffentlichkeit vorbeigezogen sind. Der große Name (und sportlich vor allem in der Defense arg verwundbare Gegner) Washington bietet eine Chance, im Ansehen „nachzubessern“.
Am Samstagvormittag kommt ein Tape vom Freitagnachtspiel: Utah State – Utah, The Battle of the Brothers aus der kuriosen und nicht immer leicht zu durchblickenden innerstaatlichen Serie an Utah-Derbys, bei der es um den Beehive Boot (Bienenkorb) geht, dem Preis für Utahs beste Footballmannschaft. Die Biene ist von den Mormonen als Symbol für Fleiß zum Staatssymbol erkoren worden.
Pac-12 Conference vor der Saison 2012/13: Die Southern Division
Ze Pac-12
Drei Jahre Dominanz der Oregon Ducks – wie lange wird das anhalten? Dieses Jahr ist Andrew Luck von dannen, aber die USC Trojans kehren dafür als massierte Wucht zurück ins Rennen einer Conference, die als eine der wenigen momentan sehr stabil ausschaut. Die Vorschau, als erstes, auf die Southern Division mit Teams aus Südkalifornien, Arizona und den Rocky Mountains.
Southern Division
Die USC Trojans gelten nicht bloß als klare Favoriten im Süden der Pac-12 Conference, sondern – wie wir bereits wissen – überhaupt als ganz heiße Kandidaten auf den Gewinn der BCS-Kristalltrophäe. Konkurrenz sollen sie in der Division keine haben, oder, wie ich sagen würde: Kaum.
Denn die Utah Utes aus Salt Lake City sind nicht komplett zu unterschätzen. Jahrelang einer der ganz starken Mid-Majors, haben die Utes 2011 in ihrem ersten Jahr in der großen Pac-12 ein paar Umbruchprobleme überstehen müssen, inklusive einer verheerenden Niederlage mit zig verschossenen Field Goals gegen Colorado, weswegen man das Endspiel um den Conference-Titel verpasste.
Trotzdem ist die Stimmung euphorisch. Das hat auch mit der unkonventionellen Entscheidung von Head Coach Kyle Wittingham zu tun, den erst 25jährigen Brian Johnson zum neuen OffCoord zu bestimmen. Brian Johnson, das ist ein Mann, den kenne ich noch vom Spielfeld. Vor dreieinhalb Jahren spielte der mit den Utes als Quarterback die Alabama Crimson Tide in der Sugar Bowl an die Wand. Johnson war schon damals nachgesagt worden, ein Peyton Manning, ein „Coach auf dem Spielfeld“ zu sein. Jetzt ist er nur mehr Coach und muss einen verunsicherten Angriff um den nicht immer überzeugenden QB Jordan Wynn wiederbeleben, und nach allem, was man so hört, scheint ihm das ganz gut zu gelingen.
Der wahren Grund für das Stimmungshoch ist aber die Defense, die sensationell druckvoll in der Front-7 spielt und auf einen der ganz großen Stars des NFL-Drafts 2013 bauen kann: DT Starlite „Star“ Lotulelei, dem kein OffCoord weniger als zwei Guards aufhalst und der nur wegen zu schlechter Noten andernorts überhaupt bei Utah untergekommen ist. Utah empfängt USC zuhause (4.10., vormerken!) und spielt auch ansonsten einen eher leichten Schedule. Sensation, hör ick da was trappsen?
Auch nicht zu unterschätzen: Die UCLA Bruins, die sich allenfalls einen etwas kuriosen Head Coach angelacht haben: Jim Mora jr., den Kreativkopf, der sich einst eine West Coast Offense für Michael Vick ausgedacht hatte. Mora jr. war in Los Angeles schon vom ersten Tag an eigentlich abgeschrieben, aber er scheint seine Sache überzeugend genug zu machen, dass man den Bruins mittlerweile wirklich zutraut, wenigstens acht Saisonsiege einzufahren (Schlagwort „intriguing“), und das mit einer ähnlichen Mannschaft wie jener furchtbar unkonstanten 2011er-Truppe. Der neue OffCoord ist Noel Mazzone, bei dem man gleich denkt „ah, Passfeuerwerk! No huddle!“. Kredenzien: Zuletzt den Angriff der Arizona State Sun Devils nach oben gecoacht; jetzt ist in L.A. gefragt, als vierter OffCoord in den letzten vier Jahren und mit einem unerfahrenen QB (Kevin Prince oder Richard Brehaut) zu arbeiten.
In der Defense ist auch ein neuer DefCoord da: Lou Spanos (ex-Washington Redskins), bei dem keine Sau weiß, was er vorhat, aber der Floskel auf Floskel abspult und wenigstens damit Leben in eine verwaiste Abwehr bringt.
Der Rest wird diesmal nicht viel reißen. Die Arizona Wildcats arbeiten das erste Jahr unter einem exzellenten Offensivgeist: Rich Rodriguez, den Head Coach, der nach verheerender Zeit bei Michigan nun wieder eine Chance kriegt. Rodriguez hat sich als Charakter erstmal in die Ecke gestellt, aber dass der Mann ein unkonventioneller Geist mit innovativen Ideen ist, hat sich gezeigt: Brutal breite „Spread“-Aufstellung, richtig viel Bewegung an der Anspiellinie, kaum Huddles – das war alles zu den Zeiten, als ich begann, College Football zu schauen, stilbildend. Es war Rich Rodriguez’ Stil, und er ist heute Usus, weil vielfach kopiert. Die Offense braucht allerdings eine lange Einlernzeit, und auch weil das Personal in der Defense völlig ungeeignet für die neue 3-3-5 Aufstellung sein soll, erwartet niemand von den Wildcats Wunderdinge. Was aber dank Rodriguez und seine exponierte Art bereits erreicht ist: Man nimmt Arizona landesweit wahr.
Das ist auch bei den Arizona State Sun Devils der Fall, die sich auch so einen Kotzbrocken als Chefcoach angelacht haben: Todd Graham, der in Pittsburgh auf unterste Schublade kündigte und nur mit Glück ohne Knochenbrüche die Wüste von Tempe/AZ erreichte. Graham ist ein Wandervogel, der wie Rodriguez aneckt und viel „Spread“ spielen lässt. Die Sun Devils haben allerdings nach haufenweise Abgängen (u.a. QB Osweiler) kaum verfügbares Spielermaterial, was es auf der anderen Seite für einen Egomanen wie Graham auch einfacher macht, kann er doch noch rücksichtsloser seine Ideen durchdrücken, ohne irgendwelchen Starspielern vor den Kopf zu stoßen. Einzig DE Junior Onyeali soll unangetastet bleiben, aber der passt charakterlich auch wunderbar zum Stinkstiefel Graham.
Nicht unlustig: Arizona State gehörte in der Vergangenheit zu den unbeherrschtesten Mannschaften mit den meisten Strafen. Ausgerechnet ein Graham muss die Jungs nun disziplinieren.
Schließlich die Colorado Buffaloes, wo wir letztes Jahr einen exzellenten Kommentar von Jens lesen durften. Tenor: Das Trainerduo Embree/Bieniemy sollte nach dem Desaster um Dan Hawkins eine Chance bekommen. Ein Jahr später liest sich das Ding ungefähr so: Jon Embree wird exzellente Recruiting-Arbeit nachgesagt, was auf der Geberseite halt auch bedeutet, dass der Kader extrem jung und unerfahren ist. 2011 war man nur 3-10, die Euphorie ist erstmal soweit gegangen, dass das Frühjahrscamp vor Geisterkulisse stattfand… Nun vermisst man auch noch das Arbeitstier in der Offense der letzten Jahre, RB Rod Stewart. Um ein bissl Hoffnung zu machen: Ein derartiges Verletzungspech wie letzten Herbst wird man diesmal wohl kaum mehr haben, und die Erwartungen sind diesmal so weit im Keller, dass man ein 3-10 im Sinne des Neuaufbaus gern in Anspruch nimmt. Okay, nicht gern, aber man würde es akzeptieren.
Später: Die Northern Division, die deutlich stärker einzuschätzen ist.
Silvester-Bowls im College Football 2011
Achtung: Dieses Jahr finden am morgigen Neujahrstag keine Bowls im College Football statt, da die NFL ihren letzten Spieltag des Grunddurchgangs abhält. Die traditionellen Neujahrsbowls diesmal am Montag, 2.1. Mit dem Appell, nicht verantwortungslos zu feiern, zu den heutigen Silvester-Bowls für die Partymuffel.
Meineke Car Care Bowl of Texas
Texas A&M Aggies – Northwestern Wildcats
Sa, 31.12. 18h LIVE im ESPN-Player
Tape: So, 1.1. 6h30 bei ESPNA
Da sind zwei Teams mit einer Saisonbilanz von 6-6, aber “6-6” fühlt sich bei beiden sehr unterschiedlich an. Texas A&M gehört bekanntlich zu den von mir immer noch hoch angesehenen Teams, ein Kaliber, das nur gegen Oklahoma höher verlor, ansonsten durch allerhand Freak-Einbrüche Führungen und an sich gute Vorstellungen wegwarf und sich seine letzte Saison in der Big 12 Conference zerschoss. HeadCoach Mike Sherman ist dann auch gefeuert worden, doch heute wird nicht der Nachfolger Kevin Sumlin (von Houston gekommen) coachen, sondern DefCoord Tim DeRuyter, der sich dann auch nach der Partie brav nach Fresno State verzieht, wo er der neue Mann am Steuer sein wird. Alles klar?
Die Aggies leben von einem sehr guten Angriff (496yds/Spiel) um QB Ryan Tannehill (3415yds, 28 TD, 14 INT) und den Top-WR Jeff Fuller, aber die beiden starken Running Backs Michael/Gray sind seit Wochen entweder außer Gefecht oder schwer angeschlagen unterwegs. Northwesterns Defense gilt jedoch immer noch nicht als stark genug, um aTm zu einzubremsen.
Texas A&Ms Defense gilt als ordentlich gegen den Lauf, aber anfällig gegen fliegende Bälle. Die Stärken der Northwestern Wildcats passen da dummerweise genau ins Profil: QB Dan Persa muss in Abwesenheit eines ernst zu nehmenden Laufspiels viel und oft werfen und gilt dann auch als sehr akkurater QB.
Excel spuckt die Aggies trotzdem als 15pts-Favorit aus, wobei noch Fragezeichen bezüglich der Motivation bei den Aggies bleiben. Inwiefern lässt sich der Kader nach dem enttäuschenden Saisonverlauf inklusive verheerender Derbyschlappe gegen Texas vom Interimscoach noch genügend motivieren, um sich ein letztes Mal aufzuraffen?
Hyundai Sun Bowl
Georgia Tech Yellow Jackets – Utah Utes
Sa, 31.12. 20h LIVE bei ESPN America
Billigalternative zum Silvester-Menü: Sun Bowl aus dem warmen New Mexico (Albuquerque). Utah war im ersten Jahr als BCS-Team eine dezente Enttäuschung mit 7-5 in der Pac-12, hatte in der Offense nach einigen Verletzungen nicht viel mehr als den RB John White (1404yds, 14 TD) zu bieten, was sich aber noch recht gut trifft, da Georgia Tech eine schwache Front Seven aufbietet.
Georgia Tech ist unter HeadCoach Paul Johnson mit seiner „flexbone-triple option“-Offense immer ein Hingucker, läuft 316,8yds/Spiel, was sich etwas weniger gut trifft, weil Utahs absolut größte Stärke die Lauf-Defense ist. Die Utes haben zwar heuer keine Option-Offense gesehen, jedoch in den vergangenen Jahren gegen Air Force verteidigt. Die Yellow Jackets gelten trotz aller Pitches und Options als eigenartig abhängig von den Wurfkünsten QB Tevin Washingtons, die in der zweiten Saisonhälfte eher ein nervöses Abzugshändchen waren.
IMHO eine der interessantesten Bowls, was Matchups und Aufeinandertreffen von Stärke und Schwäche angeht. Ich vertraue angesichts einer Unmasse an zu erwartenden Laufspielzügen dem Excel-Spread von 2pts zugunsten Utahs nicht wirklich und sage trotz völliger Unwissenheit über den Sieger kein Spiel voraus, das knapp enden wird.
AutoZone Liberty Bowl
Cincinnati Bearcats – Vanderbilt Commodores
Sa, 31.12. um 21h3o LIVE im ESPN-Player
Sa, 31.12. 23h30 LIVE bei ESPN America (Einstieg in die Endphase)
Wenn man über dieses Spiel ein paar Zeilen verliert, kommt man nicht drum herum, den Umschwung an der gebrandmarkten Verlierer-Universität Vanderbilt (aus Nashville/Tennessee) zu thematisieren: Jahrelang in der SEC verlacht und verspottet, aber seit letztem Winter sitzt dort der glatzköpfige Offensivgeist James Franklin am Ruder, der dann auch gleich in seiner Debütsaison mehr Siege holte als die letzten beiden Jahre zusammen. QB ist mit Jordan Rodgers der Bruder des großen Aaron, und Jordan fügte sich dann nach anfänglichen Problemen auch ordentlich ein, machte mit seiner Beweglichkeit viele Plays. Cincinnati (9-3) wird nun doch mit seinem in Rekordzeit wieder genesenen QB Zach Collaros antreten können, was essenziell sein könnte, da Vanderbilts Pass Rush zwar als aggressiv gilt, aber die Deckung viele Yards aufgibt – der unerfahrene Backup Munchie Legaux wäre hier vermutlich leichter verbrannt worden (Excel-Spread übrigens: 0,0 Punkte).
Kraft Fight Hunger Bowl
Illinois Fighting Illini – UCLA Bruins
So, 1.1. Tape um 9h30 bei ESPN America
Ein Spiel mit Potenzial zur schlechtesten College-Bowl seit Äonen: Illinois nach sechs Niederlagen en suite von 6-0 auf 6-6 gefallen und HeadCoach Ron Zook gefeuert, UCLA nach wechselhaftem Saisonverlauf 6-7 mit haushohen Klatschen gegen USC (null zu fuffzich) und Oregon (31-48) zum Abschluss, Head Coach Rick Neuheisl gefeuert und nur dank einer speziellen Klausel trotz negativer Saison überhaupt qualifiziert. Dazu kommt das ungeliebte Baseball-Stadion AT&T von San Francisco als Austragungsort, wo die beiden Teams an derselben Seitenlinie an der 50yds-Linie voneinander getrennt sein. Zum wenig begeisternden Stuff tragen auch die vielen angeschlagenen Running Backs in Illinois’ Angriff und der Zorn der UCLA-Fans auf den frisch eingestellten HeadCoach für 2012, Jim Mora jr., der heute allerdings noch nicht coachen wird, bei. Bei Illinois wird allerdings bereits die neue Fixlösung, Tim Beckman (von Toledo gekommen), die Spielleitung übernehmen.
Chick fil-A Bowl
#25 Auburn Tigers – Virginia Cavaliers
Sa/So, 31.12./1.1. 01h30 LIVE bei ESPN America
Tape: 1.1. um 12h30 bei ESPN America
Beim Noch-Titelträger Auburn herrscht schlechte Stimmung, weil die Saison in den letzten Wochen noch gegen die Wand gefahren wurde, die Coordinators mittlerweile entlassen oder an anderen Orten Chefcoaches geworden sind (OffCoord Malzahn soll noch dieses letzte Spiel leiten) und die einzige nennenswerte Offensiv-Waffe RB Michael Dyer aus nicht genannten Gründen intern für das Spiel gesperrt wurde. Da hätten wir dann auch gleich unser erstes essenzielles Matchup: Auburns an #104 gerankte Offense ohne seinen besten Mann gegen eine der besten Lauf-Defenses in der FBS.
Virginia, das kleine Virginia, erlebt unter dem leidenschaftlichen Head Coach im zweiten Jahr, Mike London (ein Schwarzer), einen Aufschwung, der sich in einer überraschend starken 8-4 Bilanz widerspiegelt. Im letzten Spiel der Regular Season wurde man zwar von Virginia Tech 38-0 in Grund und Boden gemäht, aber das soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass man hochzufrieden mit der Entwicklung ist. Stärke ist die Offensive Line, hinter der sich ein ordentliches Laufspiel und ein fehlerarmer QB Michael Rocco entfalten können und gegen die tackling-resistente Defense Auburns etliche Yards zurücklegen sollten.
Auburn geht als nur leichter Favorit in diese Bowl mit dem genialsten aller Sponsornamen – Chick fil-A – (3,1pts), aber ein Cavs-Sieg wäre alles andere als ein Upset.