Vorher / nachher

Natürlich würde ich gerne behaupten, dass ich Mahomes schon immer als #1 hatte. Doch weil schreibe, protokolliere ich. Und weil ich protokolliere, lässt sich Einschätzung mit Eingetroffenem recht gut miteinander vergleichen.

Vor dem Draft ist leicht stinken. Nach dem Draft ist leicht alles gewusst zu haben. Doch lass uns mal das Vorher und Nachher miteinander vergleichen. Nehmen wir zum Beispiel den NFL Draft 2011. Weiterlesen

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Denver Broncos in der Sezierstunde

Eigentlich war die Denver Broncos in der Saison 2013/14 alles perfekt gelaufen. Eigentlich hatten sie alle Offense-Rekorde pulverisiert, die es zu pulverisieren galt. Eigentlich hatte sich dann jeder auf das krönende Highlight Superbowl 2014 gefreut, aber das mutierte bekanntlich schon mit dem ersten Spielzug zum Fiasko, was dazu führte, dass eine eigentlich famose Saison im Rückspiegel mit einem Sternchen bewertet werden muss. Jetzt ist 2014. Jetzt geht es auf ein Neues.

OffCoord Adam Gase und QB Peyton Manning führen die Offense ein weiteres Jahr an. Das System Manning ist lange abgeluscht, aber noch einmal in Kurzform: Manning lebt nicht mehr von einem monströsen Wurfarm, der mit seinen 38 Lenzen nur noch zu den durchschnittlichen gehört. Das Erfolgsgeheimnis ist Mannings Kopf, seine Erfahrung, seine Intuition.

Überblick 2013

Record        13-3    SB
Enge Spiele    3-3
Pythagorean   12.1     2
Power Ranking  0.725   3
Pass-Offense   7.7     1
Pass-Defense   6.3    16
Turnovers    +/- 0

Management

Salary Cap 2014.

Es ist nicht mehr 100% die 3WR / 1TE / 1RB Aufstellung, die Manning spielen lässt, aber sie ist noch immer das Basiselement dieser Mannschaft: Better With Age. Entsprechend ausgerüstet sollte auch der Spielerkern in der Offense sein.

Die Einser-Offense dürfte passen. WR Demariyus Thomas und TE Julius Thomas sind beide Hünen und Matchup-Probleme, wenn auch beiden zum absoluten Superstar-Status noch ein Quäntchen Konsequenz fehlt. Der #2-Wide Receiver wurde mit Eric Decker zwar verloren, aber niemand geht davon aus, dass das ernsthaft ein Problem sein wird, zumal WR Andre Caldwell für billiges Geld gehalten wurde und mit WR Emmanuel Sanders ein grundsolider Ergänzungsspieler aus Pittsburgh geholt werden konnte. Sanders kostet wenig Geld; er konnte in Pittsburgh nicht alle in ihn gesteckte Erwartungen erfüllen, aber er war stets ein verlässlicher zweiter oder dritter Mann. Dazu Wes Welker als Slot-Sicherheitsoption. Viel mehr braucht Denvers Offense nicht.

Auf Running Back wird nach dem schmerzlosen Abgang von Knowshon Moreno (das Vertragsangebot der Broncos soll „lächerlich“ gewesen sein) vielleicht nachgebessert. Einen hohen Draftpick wird man wohl eher nicht investieren, aber einen dritten Mann hinter Montee Ball und Ronnie Hillman kannst du schon ergänzen. Einen Fokus wird man dabei auf die Pass-Block Qualitäten des eventuell neuen Backs legen.

Die Offense Line galt eigentlich trotz des Ausfalls von LT Ryan Clady als mehr als solide, wurde aber in der Superbowl zermalmt, dass es beim Zuschauen weh tat. Es ist vorstellbar, dass Denver in einer tief besetzten Tackle-Klasse auf Right Tackle aktiv wird: Franklin ist kein unterirdischer Mann, aber durchaus upgrade-würdig. Sollte zufällig das richtige Prospect auf dem Tablett liegen, würde ich über ein Zupacken nachdenken.

In der Free-Agency wurde außerdem Will Montgomery aus Washington eingekauft, eine Art Zwitter-Dings zwischen Center und Left Guard. Montgomery wird einen der beiden Plätze einnehmen, den anderen der bisherige Center Ramirez. Das Schreckgespenst eines Stammspielers Kuper in der Offensive Line scheint somit abgewendet.

Generell gilt: Eine Offense Line vor Peyton Manning muss nicht überragend aufgestellt sein. Aber mit dem Superbowl-Desaster im Hinterkopf war der Handlungsbedarf trotzdem durchaus berechtigt. Personell ist diese Offense nicht viel schlechter als letztes Jahr aufgestellt; Manning ist zwar ein weiteres Jahr gealtert, Decker ist zwar weg, aber dafür ist die Offense Line besser aufgestellt, und LT Clady kehrt auch zurück. Es müssen ja nicht mehr 55 Touchdowns in der Regular Season werden; einen eventuellen Produktivitätsverlust wird die verbesserte Defense auffangen.

Dort wurde ordentlich ausgemistet: Durchschnittsspieler wie DE Ayers, DE/OLB Shaun Phillips, CB Jammer, DE Mincey, S Adams, S Huff oder LB Woodyard wurden geschasst. CB Bailey wurde aus Alters- und Cap-Gründen ziehen gelassen. CB Rodgers-Cromartie bekam auch keine Vertragsverlängerung, aber seine Situation war etwas vertrackter als bloß „zu teuer“.

Um vorne zu beginnen: Die Front-Seven der Broncos liest sich nach der bisherigen Offseason schon recht mächtig. Das allerbeste an den meisten Spielern im Kader ist ihre Flexibilität: Ein Derek Wolfe zum Beispiel wurde einst als Tackle gedraftet, spielte – und überzeugte – dann aber vor allem in der Rolle des Ends. Ein Miller hat schon quasi alles gespielt. And so on. Wenn Head Coach John Fox und DefCoord Jack Del Rio mehr als 4-3 Defense spielen wollen, oder die 4-3 Defense variabel gestalten wollen, können Dutzende Formationen ausprobiert werden.

Wenn es um Passrush geht, hast du dank Kalibern wie dem Eigenbauprodukt OLB Von Miller (sensationelle 5.24 +EPA/Spiel trotz Verletzung) sowie dem aus Dallas eingekauften DE/OLB Demarcus Ware (Vertrag 3yrs/30 Mio) zwei epische Talente, die beide nicht auf eine Position fixiert sind. Miller übte ursprünglich eine sehr aggressive Version des 4-3 OLBs aus, aber minimum gleich effizient war er stets in seiner Arbeit als Defensive End in speziellen Nickel-Situationen. Miller ist überhaupt der große Schlüsselspieler, wenn er wieder fit ist: Er ist vielleicht der universellste Linebacker, den es gibt. Passrush, Deckung, Lauf-Defense: Der Mann kann alles.

Etwas eindimensionaler ist Ware, der recht stark auf seine Arbeit im Passrush festgenagelt werden kann, aber das machte Ware nun fast ein Jahrzehnt lang so gut wie kein oder kaum ein anderer. Ware ist in einer 3-4 Front als OLB einsetzbar, oder in einer 4-3 Front als Defensive End. Und für verrückte Situationen kannst du einen Ware auch in die Mitte stellen, als Tackle, der innen Passrush bringt.

Vorne drin kannst du deine vielen Line-Spieler in einer 4-3 Front aufstellen:

  • DT Knighton, DT Vickerson als Stamm
  • DT Williams, DT Unrein, DT Fua als Rotationsspieler
  • DE Ware, DE Wolfe als Stamm
  • DE Jackson, DE Smith für die Rotation

Ein Knighton ist mit seiner für seinen Körperfettanteil unglaublich beweglicher Spieler, ist auch vorstellbar in einer Rolle als Nose Tackle in einer 3-4 Defense. Diese könnte so aussehen:

  • NT Knighton, DT/DE Wolfe, DT Williams für die Line
  • OLBs Miller und Ware für den Passrush an den Flanken

Die Optionen stehen dir offen. Du hast zwei high end-Superstars in Ware und Miller, einen sehr, sehr guten Tackle in Knighton, der um einen neuen Vertrag spielt (Knightons extrem billiger Vertrag läuft 2015 aus), und eine Reihe an soliden, jungen Spielern, die alle mal in den frühen Runden gedraftet wurden. Kleine Fragezeichen gibt es doch noch: Wolfe hatte letztes Jahr fast schon chronisch anmutende Gesundheitsprobleme, Williams‘ Einstand als Rookie war eine Spur besorgniserregender als normalerweise Rookie-DTs, die in die NFL kommen.

In Mincey, Ayers und Phillips sind allerdings drei Rotationsspieler gegangen, in Ware nur einer gekommen. Die Frage ist: Kommen noch 1-2 Talente aus den mittleren Draftrunden?

Bei den Linebackers ein ähnliches Bild: Der bereits bekannte Miller killt die Strong-Side (SAM-Linebacker) quasi seit seinem ersten Tag als Profi wie der Weltmeister. Die anderen Stammspieler wie Trevathan (Weak-Side; zuständig für viele Tackles) oder Irving/Johnson (Middle-Linebacker) sind guter NFL-Durchschnitt, aber nicht mehr. Vor allem Irving ist nur gegen das Laufspiel gebräuchlich. Es ist nicht auszuschließen, dass Denver in der ersten oder zweiten Runde nach einem flexibleren Inside-Linebacker Ausschau hält.

In der Secondary schickte man Rodgers-Cromartie weg, der ein gutes Jahr hatte. Im Gegenzug wurde CB Aqib Talib aus New England geholt. Talib und Rodgers-Cromartie dürften spielerisch in etwa auf einem Level liegen, aber die Einstellung Talibs gibt trotzdem kleine Fragezeichen auf: Man schickte DRC (der Annahme nach) aus Gehaltsgründen fort, aber Talib mit seinem Sechsjahresvertrag über insgesamt 57 Mio. Dollar und massivem Handgeld (ca. 25 Mio.) ist sogar eher noch teurer. Dazu kommen Charakter-Bedenken bei Talib sowie eine Historie an Verletzungen in Schlüsselmomenten, die man sich in New England zum Kaffeeklatsch erzählt.

Slot-CB Chris Harris ist ein Guter und er kehrt zurück. Weil aber Bailey entlassen werden musste (zu alt, zu teuer), ist zumindest noch eine Position in der Stammformation auf Cornerback unbesetzt. Vielleicht ist das der größte Need der Broncos vor dem Draft.

Safety geht klar: Als Strong-Safety und extrem guter Run-Defender konnte T.J. Ward aus Cleveland losgeeist werden, und sein Nebenmann ist der mehr als zufriedenstellende FS Rahim Moore. In Summe muss man hier höchstens Angst haben, wenn sich beide schon in Woche 1 auf die IR verabschieden sollten – ein denkbar unwahrscheinlicher Fall.

Zusammenfassend kann man konstatieren, dass Denver gute Arbeit geleistet hat: Man opfert zwar die Zeit nach 2016 einer möglichen „Cap-Hölle“, aber dann ist QB Peyton Manning wohl eh weg, und ein Neuaufbau wird sowieso unumgänglich. Bis dahin hast du nun ein oder zwei Chancen, doch noch die Superbowl zu gewinnen.

Eklatant ersichtliche Needs gibt es nicht, aber wenn wir schon drüber schreiben müssen, bitte:

  • Cornerback (Stamm)
  • Inside Linebacker (Stamm)
  • Wide Receiver (Depth)
  • Safety (Depth)
  • Right Tackle (Upgrade)

Gestern die Patriots, heute die Broncos. Diese Offseason hatte etwas von Wettrüsten im Duell dieser beiden Franchises um die Vorherrschaft in der AFC. Den Patriots ist es gewiss gelungen, die Lücke etwas zu schließen, aber ganz gewaltiges Verletzungspech mal nicht betrachtet, stehen die Broncos möglicherweise noch einen Zacken über dem Rivalen. Man vergesse nicht, dass Denver 2013/14 mit seinen mickrigen 38% recoverten Fumbles nicht bloß ein erfolgreiches, sondern auch noch ein unglückliches Team waren!

In einer langen NFL-Saison kann so einiges passieren, aber es sieht schon vor dem Draft so aus, dass die AFC 2014 möglicherweise wieder Richtung Zweikampf hinausläuft.

Statt Pro Bowl – Das All-Pro Team 2012

In guter alter Tradition wird die Spaßveranstaltung heute abend hier geflissentlich ignoriert. Stattdessen kommt nach den Awards von Seminole und korsakoff heute mein All-Pro-Team mit den Spielern, die mir in der Saison 2012/13 am besten gefallen haben. (Das All-Pro Team 2011/12 gibts hier.)

Offense

QB – Tom Brady (Patriots): Brady hat 2012 noch einmal deutlich gemacht, warum man manchmal davon spricht, daß ein Quarterback seine Offense „orchestriert“. Der Golden Boy hat den Term „no-huddle Offense“ auf ein neues Niveau gehoben. Auch die vielen Verletzungen von Spielern wie Gronkowski, Hernandez, Edelman oder Woodhead konnten Brady nicht einbremsen.

RB – Adrian Peterson (Vikings): Es macht einfach Spaß, Purple Jesus laufen zu sehen. Am Ende hat er den Rekord zwar nicht gekriegt, aber mit seiner großen Saison nach einem Kreuzbandriß dafür gesorgt, daß RBs wieder Kandidaten für die MVP-Trophäe werden können.

LT – Trent Williams (Redskins): Williams war mal 4th overall pick. Und das ist erst drei Jahre her. Trotzdem ist er kaum bekannt. In seinen ersten beiden NFL-Jahren hatte er unter Verletzungen und Sperren zu leiden. Aber dieses Jahr konnte auch der gemeine Fernsehzuschauer sehen, was der Shanaclan in ihm gesehen hat, als sie ihn anno 2010 zu ihrem ersten Draftpick in Washington gemacht haben. Die Königsdisziplin für Offensive Tackles ist immer noch das pass blocking, aber wie Williams im Laufspiel mit so großer Sicherheit den richtigen Gegner zum blocken gefunden hat, schnell mit seinen Füßen da war und sein Opfer mal eben umgestellt hat wie ein paar Legosteine, läßt pass blocking-Maschinen wie Jake Long vergessen.

LG – Mike Iupati (49ers): Iupati bildet mit seinem Nebenmann Joe Staley die beste linke Seite der Liga. Einen derart athletischen Spieler mit seinen körperlichen Ausmaßen (1,97m, 150kg) findet man sonst nur in Baltimores Haloti Ngata.

C – N.N. Den Center in meinem Team muß ich weglassen, weil mir niemand besonders aufgefallen ist. Die meisten pundits sagen, daß Minnesota John Sullivan am stärksten war. Aber wer kann das bei einem Center schon ernsthaft vom Fernseher aus entscheiden? (Warum wird das All-Pro Team eigentlich nicht von den Coaches gewählt, sondern nur von Journalisten, deren Argumention zwischen „TebowOMFG“ und „AsomughaÍstDerBesteCornerbackDerWeltDasSchreibtSchließlichJederVonJedemAb“ oszilliert?)

RG – Alex Boone (49es): Ich hab keine Ahnung, wo dieser Boone plötzlich hergekommen ist. Aber er spielt, als hätte er nie etwas anderes getan als in einer sehr komplexen Laufoffense erfahrene Profis vom Kaliber eines Vince Wilfork oder 400kg-Typen wie B.J. Raji aus dem Weg zu räumen.

RT – Sebastian Vollmer (Patriots): Vollmer ist hier nicht, weil er Deutscher ist, sondern weil er tatsächlich der beste Right Tackle der Saison 2012. Er ist auch einer der wenigen Offensive Tackles, die sowohl im pass- als auch im run blocking überragend sind. Vollmer ist in diesem Sommer Free Agent und wird sich ein Konto suchen müssen, daß auch achtstellige Beträge zuläßt.

TE – Rob Gronkowski (Patriots): Über Gronkowski muß man nicht viel sagen. Er hat Tight End zur neuen „in“-Position gemacht. Nur werden die anderen Mannschaften merken, daß 2,00m-Typen, die blocken können wie ein Offensive Lineman und Pässe fangen können wie ein WR, nicht mal eben im Supermarkt zu kaufen sind.

WR – Calvin Johnson (Lions): No brainer. Mit Abstand das Beste, was man in Sachen Receiving im Football bewundern darf.

WR – Vincent Jackson (Buccaneers): Jackson hat in seiner ersten Saison in Tampa gezeigt, daß er einer der wenigen WRs, die mit jedem QB gut aussehen.

WR – Reggie Wayne (Colts): Reggie Wayne ist das Beste, was Andrew Luck jemals passieren konnte. Beeindrucken an Waynes Leistung 2012 war vor allem, daß er mit Mitte 30 nochmal eine ganz neue Rolle gelernt hat. Unter Peyton Manning war er immer an der Seitenlinie angekettet, nun wurde er von OC Bruce Arians über das gesamte Feld geschickt und sah rechts, links, im Slot und auch überall anders aus wie neugeboren.

Defense

DE – Cameron Wake (Dolphins): Wake ist ein wenig untergangen, weil Miami keine großen Spiele hatte und auch keine Storylines produzierte. Aber Cameron Wake, der 2009 aus der CFL kam, muß sich spätestens nach dieser Saison vor keinem anderen Defensive End mehr verstecken.

DT – J.J. Watt (Texans): Spätestens wenn Watt, wie zu erwarten steht, nicht MVP der Saison 2012 wird, ist dieser MVP-Titel absolut wertlos. Watt hat eine dermaßen einzigartige Saison in einer unglaublichen Konstanz gespielt, daß er nicht nur DPOY und MVP werden sollte, sondern Sportler des Jahres. Weltweit. Ich habe noch nie einen Verteidiger in der NFL so dominieren sehen wie Watt 2012.

DT – Geno Atkins (Bengals): In den meisten anderen Spielzeiten wäre Atkins klarer Favorit auf den Title DPOY. Dieses Jahr reicht es nur für einen Platz im All-Pro Team. Atkins sieht aus wie ein typischer Defensive Tackle, hat aber eine quickness in den Füßen (und im Kopf), die sonst eher Slot Receivers an den Tag legen.

DE – Calais Campbell (Cardinals): Arizonas Campbell wird manchmal als J.J. Watt für Arme bezeichnet. Das ist Quatsch. Richtiger wär es zu sagen, Watt ist unbezahlbar und Campbell der Watt für die Warren Buffets. Oder so ähnlich. Was Campbell in dieser Saison mit seinen Mitleid verdienenden Gegenspielern gemacht hat, erinnerte an Puppentheater, wobei er die Fäden zog. Der Anker der Cardinals-Linie ist der Spieler, der mit seiner Kombination aus purer Kraft, tänzermäßigen Füßen und perfekter Technik am ehesten an Watt heranreicht.

OLB – Von Miller (Broncos): Miller wäre wie auch Campbell und Atkins locker DPOY geworden, wenn nicht Watt seine Saison von einem anderen Stern gespielt hätte (und natürlich Atkins und Campbell selber nicht so überragend gewesen wären). Was Miller neben der spielerischen Stärke an sich auszeichnet, ist seine Vielseitigkeit. Er gibt einen erstklassigen 43-OLB in Denvers Base-D und er gibt einen ebenso erstklassigen Pass Rusher als DE in Nickel- und Dime-Formationen.

MLB – Daryl Washington (Cardinals): Während anderswo noch darüber diskutiert wird, ob Bowman oder Willis der beste Linebacker der NFL ist, hat Arizonas 34-ILB Daryl Washington gespielt, als würde er vor jedem Spiel zwei Kilo Koks ziehen und meistens trotzdem kühlen Kopf bewahren. Falls das möglich ist. Zeitweise sieht er mit seiner Explosivität und seiner Aggressivität aus wie Ray Lewis zu seinen besten Zeiten. Manchmal sieht er auch einfach aus wie ein Irrer und rennt mit 200km/h in das falsche Loch. Aber wenn er wie in 95% aller Plays den richtigen Riecher hat, dann: Hals- und Beinbruch!

LB – NaVorro Bowman/Patrick Willis (49ers): Sie sind beide überragend. Ich könnte mich nicht für einen entscheiden, wenn ich es müßte. Was Bowman und Willis vor allem auszeichnet, sind ihre Fähigkeiten in pass coverage. Sie sind zwei der wenigen Verteidiger, die es auch mit den „neuen“ Tight Ends aufnehmen können.

CB – Antonio Cromartie (Jets): Der großmäulige Störenfried Antonio Cromartie stand fürchterlich unter Druck nachdem Darelle Revis auf IR gewandert ist. Zur großen Überraschung hat er dann aber tatsächlich gespielt wie ein waschechter franchise corner. Er ist auch ein Grund dafür, daß Trottelgesicht Owner Woody Johnson gerne Revis traden würde.

CB – Richard Sherman (Seahawks): Aus dem Nichts kam letztes Jahr der 5th-rd pick auf die Bühne und hat die etablierten WRs respektlos gegängelt.Der größte Trash Talker, den Stanford je hervorgebracht hat, ist mit seinem großen massigen Körper und seinem extrem physischen Stil ein Unikat in der NFL. Seit dieser Saison kann er es mit Jedem aufnehmen und auch sein selbst gewählter Spitzname Optimus Prime paßt wie die Faust aufs Auge, nachdem er Megatron bei drei Catches halten konnte.

S – Earl Thomas (Seahawks): Während Sherman und sein Gegenüber Brandon Browner immer eng am Mann sind und Verfolgungsarbeiten übernehmen, zieht Thomas in der Tiefe des Feldes seine Kreise und schlägt blitzschnell und instinktsicher zu, wenn mal ein Ball tief geworfen wird. Ein echter Seeadler eben. Wenn Thomas sich so weiter entwickelt, könnte er der legitime Erbe der aktuellen großen Safety-Generation sein. Er sollte sich dann aber bitte weniger häufig verletzen als Ed Reed, Troy Polamalu und Bob Sanders.

S – Ryan Clark (Steelers): Während Troy Polamalu mal wieder ständig verletzt war, hat sein Nebenmann Clark die Führung der secondary übernommen. Der unscheinbare Safety macht Sonntag für Sonntag das, was ein Safety eben so machen sollte: für Sicherheit sorgen. Die Pass-D Pittsburgh war nach NY/A die Nr. 2 im Land und ein großer Grund dafür war Clark.

Es sind sicherlich einige Spieler rausgefallen, einfach weil ich sie nicht oft genug gesehen hab. Es kann durchaus sein, daß beispielsweise Clevelands CB Joe Haden, Buffalos Safety Jairus Byrd oder irgendwer von Kansas City auch herausragend gespielt hat. Das hab ich aber leider nicht oft genug gesehen, weil – wer guckt schon Spiele von Cleveland, Kansas City oder Buffalo?

Notizblock Divisional Playoffs: Ravens@Broncos

Zwei Elemente im Baltimores gameplan waren besonders augenfällig und haben auch ganz gut funktioniert.

In der Offense haben sie fast ausschließlich mit nur zwei WRs gespielt: Anquan Boldin und Torrey Smith. Darauf hat Denver ganz konventionell mit base personnel geantwortet. Dabei spielt Von Miller in der 4-3 Aufstellung OLB. Das heißt, er ist kein Pass Rusher, sondern verteidigt TEs und RBs auf ihren Paßrouten. Es gab nur vereinzelt Situationen, meist 3rd Downs, bei denen Miller auf den QB losgelassen wurde. Insgesamt hat die Offensive Line Baltimores Weiterlesen

Preview Divisional Playoffs – Ravens@Broncos

AFC Divisional Playoffs 2012/2013: (4) Baltimore Ravens (11-6) @ (1) Denver Broncos (13-3)

[Samstag 22.30Uhr auf ESPN America und Sport1+; kommentiert (über CBS) von Greg Gumbel und Dan Dierdorf]

[Jim Moras Stimme:] “Momentum?!? You talk about momentum!?!?”

Wenn die Baltimore Ravens überhaupt überhaupt jemanden schlagen können, dann dieses unbekannte Wesen Momentum. Weiterlesen

NFL Woche 11 – Notizblock Chargers @ Broncos

Zur allseits großen Überraschung sind die Chargers (4-5) 2012 mal gut in eine Saison gestartet. Nach drei Siegen in den ersten vier Spielen sind sie aber steil abgestürzt. Vier der letzten fünf Spiele gingen in die Hose. Am Sonntag versuchten sie wieder auf eine ausgeglichene Bilanz zu kommen und im Playoffrennen zu bleiben. Auf der anderen Seite wollten die Broncos (6-3) endgültig klarmachen, wer der Chef in der AFC West ist. Angeführt wird Denver von Neu-Bronco Peyton Manning. Nachdem Manning nach langer Verletzungspause zu Beginn der Saison noch als Mr. Noodle ob seines vermeintlich schwachen Armes verspottet wurde, ist er derzeit einer Favoriten auf die MVP-Trophäe. Ob er das nach dem Besuch der Chargers immer noch ist, after the jump.

Man lehnt sich spätestens nach diesem Sonntag nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man behauptet, daß Manning nicht mal der beste Spieler seiner eigenen Mannschaft ist. OLB/DE Von Miller hat mal wieder die Offensive Tackles der gegnerischen Offense zerstört. Mittlerweile ist er nicht nur auf Augenhöhe mit Houstons J.J. Watt um die Trophäe des Defensive Player of the Year, sonder auch ein ernsthafter Kandidat als MVP (was er natürlich niemals werden wird, da er kein QB ist und zu wenig Werbespots macht).

Stats & more

Gamebook

Die Opfer seiner drei Sacks und zwei verursachten Fumbles waren RT Jeromey Clary und LT Michael Harris, die beide kaum einen Stich sahen. Harris kann man dabei gar keinen Vorwurf machen. Er wurde im Frühjahr nicht gedraftet und machte erst seinen zweiten Start. Die Personalie Harris, der für den mal wieder verletzten Jared Gaither spielte, steht eher für das grundsätzliche Problem der Chargers, daß ihnen auf vielen wichtigen Positionen die nötige Kadertiefe fehlt.

Vor allem aufgrund der schlechten Offensive Line war San Diegos Offense in der ersten Halbzeit heillos überfordert. Entweder hatte QB Philip Rivers sofort Millers oder Elvis Dumervils Hände im Gesicht, oder die Coverage von Denver war stark oder die RBs Jackie Battle und der immer noch angeschlagene Ryan Matthews sind einfach in einen großen Klumpen Verteidiger gerannt – 11 Rushing Yards bei acht Versuchen in Hälfte eins (insgesamt 29 Plays für 54 Yards). Die Chargers machten zwei First Downs in den ersten beiden Vierteln, davon war eines auch noch durch Penalty. Die Ergebniss der neun Drives vor dem Pausenpfiff:

  • Punt, 3&out, 3&out, 3&out, INT, 3&out, 3&out, blocked Punt, 3&out.

Besser sah dagegen die Defense aus. Die Chargers sind eines der wenigen NFL-Teams, die hauptsächlich man coverage spielen. Gegen Manning und seine Broncos haben sie viel geblitzt, was eigentlich eine schlechte Idee gegen einen QB wie Manning ist. Aber sie haben es fast immer geschafft, Mannings hot read zu eliminieren. Vor allem Safety Eric Weddle hat das immer blitzschnell und sehr smart gemacht, nachdem er vor dem Snap geschickt so getan hat, als hätte er mit dem hot read überhaupt nichts zu tun. So – man coverage, blitz, Weddle ist blitzschnell bei dem WR, der Mannings hot read ist – ist auch die Interception in Denvers zweitem Drive entstanden. Zusätzlich zu Weddle bei dem WR hat auch noch regelmäßig ein OLB oder Nickelback in der passing lane gestanden, die Manning sich ausgeguckt hatte. Sehr schöner Gameplan und gut ausgeführt. Denver machte bei insgesamt 16 Drives nur 21 First Downs.

Die Defense San Diegos war auch gar nicht das Problem (2 Interceptions plus ein Safety). Entschieden hat das Spiel Denvers D und Special Teams. Durch eine Interception, einen Fumble und einen geblockten Punt gaben sie ihrer Offense dreimal den Ball tief in San Diegos Hälfte, einmal gar an der 8-Yard-Linie. Daraus hat Denver 17 Punkte gemacht, beim einem Endstand von 30-23 mehr als der kleine Unterschied.

Mit dieser Defense kann Peyton Manning ganz ruhig schlafen und sich schonmal auf die Bye-Week im Januar freuen. San Diego dagegen sollte schonmal Chip Kelly anrufen.

Glaskugel 2012: Denver Broncos

Selten hatte eine Mannschaft eine aufregendere Saison als die Denver Broncos 2011. Haufenweise knappe Siege, Herzschlagfinale, Comebacks, total verrückte Spielverläufe, ein scheinbarer Einbruch und dann doch tatsächlich ein Playoffsieg gegen die Pittsburgh Steelers. Und natürlich mittendrin: jeden Menge Teeeeeeeeeeeeebooooooooooooowww!

Insgesamt war das wohl für die beiden alten Johnnies Fox und Elway zuviel Aufregung und ihr Arzt hat ihnen mehr Ruhe verschrieben. Was liegt da näher, als den unquarterbackigsten Quarterback aller Zeiten gegen das Idealbild eines signal callers einzutauschen? Der Blutdruck sollte 2012 wieder deutlich sinken mit Mr. Cool, Calm and Collected himself: Peyton Manning.

Broncos Offense

Es gibt wohl niemanden in der NFL, der in den letzten Jahren mehr über offensiven Football gelernt hat als Mike McCoy. Der Offensive Coordinator der Denver Broncos wurde 2009 von Josh McDaniels nach Colorado geholt und mußte sich dessen System anpassen. Nach zwei Jahren kam sein alter Lehrmeister John Fox und er Angriff wurde umgebaut. Als dann Tim Tebow als Starter installiert wurde, hat McCoy Nachhilfe in Sachen (Spread-)Option-Offense genommen und ihm ein einigermaßen passendes „System“ zusammengeschustert. Jetzt hat Peyon Manning den Posten des OC übernommen und McCoy kann sich auf dem Beifahrersitz zurücklehnen und von einem der Besten lernen. Viel arbeiten muß er nicht, den Großteil der Arbeit übernimmt Peyton.

Über Peyton Manning müssen wir hier nicht mehr in epischer breiten Schreiben, zu ihm ist alles gesagt. Er ist einer der besten QBs aller Zeiten. Er sah in der Preseason fast aus wie der alte. Aber wie stark oder weniger stark sein Wurfarm noch beeinträchtigt ist, wird man erst im Laufe der Saison sehen. Um sein receiving corps muß man sich jedenfalls keine Sorgen machen. Wir haben hier schonmal beschrieben, warum er mit Eric Decker, Demariyus Thomas, Brandon Stokley und Jacob Tamme sehr gut zusammenarbeiten sollte. (In dem Artikel gibts auch einige Links, die das Peyton-Manning-/Tom-Moore-System erläutern.)

Auch die Offensive Line ist weniger wichtig, wenn man einen Peyton Manning hat. Er kann Defenses so gut lesen, daß er schon vor dem Snap immer weiß, was (beziehungsweise wer) auf ihn zukommen wird; er hat eine unglaubliche pocket awareness und er trifft so schnell Entscheidungen, daß es kaum möglich ist, ihn zu sacken. Seine Linie in Denver ist nicht großartig, aber mit ihr könnten auch schlechtere Quarterbacks ganz gut arbeiten. LT Ryan Clady muß sich in einer Liga, in der sehr gute Offensiv Tackles immer seltener werden, vor niemandem verstecken. Neben Clady stehen vier junge Typen, die alle talentiert sind und auch schon gute Leistungen gebracht haben. Chris Kuper, J.D. Walton, Zane Beadles und RT Orlando Franklin haben vor allem im Laufspiel phasenweise stark ausgehen.

Das wird in dieser Saison wohl etwas schwieriger, da sich keine Defense mehr Sorgen um die Laufkünste des Quarterbacks machen muß. Willis McGahee ist kein überragender RB. Daß er nur guter Druchschnitt ist, wurde 2011 von Tebow und dem System überdeckt. Knowshown Moreno, der vor vier Jahren in der ersten Runde gedraftet wurde, konnte bis heute nicht beweisen, warum. Zugegeben, er hatte viel mit Verletzungen zu kämpfen und mußte ständig neue Systeme lernen, aber von so einem talentierten Ballträger erwartet man mehr. Um ihm noch ein bißchen mehr Feuer unterm Hintern zu machen, hat Denver in dieser Draft Ronnie Hillman in der dritten Runden gezogen. Hillman soll ein wendiger, explosiver Typ sein. Da Defenses sich hauptsächlich auf das Paßspiel konzentrieren werden und Manning in der Regel das Spiel sehr breit macht, sollte Hillman einigen Platz bekommen, um diese Explosivität zu beweisen.

Broncos Defense

Die Defense hat 2011 insgesamt ganz anständig gespielt. Gegen die Packers und Patriots mehr als 300 Yards durch die Luft kassieren, ist kein Beinbruch. Problematischer war die Verteidigung gegen den Lauf. Nun ist ausgerechnet der beste Mann gegen den Lauf, DT Broderick Bunkley auch noch abgewandert. Ersetzt werden soll vom Langzeitverletzten Ty Warren. Der Ex-Patriot hat seit zwei Jahren nicht gespielt und soll nun mit dem 34-Jährigen Justin Bannan die Mitte dicht machen. Das hört sich nicht gut an. Immerhin ist aber DT die Position, auf der oftmals auch ältere und verletzungsanfällige Spieler noch auf einem hohen Level spielen können. Als Backups rotieren der solide Kevin Vickerson und der diesjährige 2nd-rd pick Derek Wolfe rein.

Schedule

Wk1 v PIT (SNF)
Wk2 @ ATL (MNF)
Wk3 v HOU
Wk4 v OAK
Wk5 @ NE
Wk6 @ SD (MNF)
Wk7 BYE
Wk8 v NO
Wk9 @ CIN
Wk10 @ CAR
Wk11 v SD
Wk12 @ KC
Wk13 v TB
Wk14 @ OAK (TNF)
Wk15 @ BAL
Wk16 v CLE
Wk17 v KC

Für die Außen haben die beiden Defensivfüchse John Fox und sein alter Buddy Jack Del Rio, den er sich jetzt als DC zurückgeholt hat, viel besseres Spielermaterial. Elvis Dumervil, obwohl den Lehrbüchern nach viel zu klein für die Position des Defensive Ends, ist genauso stark gegen den Lauf wie gegen den QB. Für die andere Seite stehen der talentierte Robert Ayers, der lange bei den Broncos die für ihn falsche Position OLB spielen mußte, und der sich gut entwickelnde Jason Hunter bereit. In sub packages kommt der DROY 2011 Von Miller in die Linie und macht so stark Druck auf den gegnerischen Passer, wie nur selten ein Rookie vor ihm.

In der Base-D spielt Miller OLB und hat auch dort seinen Status als Nr. 2 overall pick gerechtfertigt. Der andere OLB D.J. Williams ist ein unterschätzter Verteidiger, der nun aber für die ersten sechs Spiele der Saison gesperrt ist. Das ist ein großes Problem, einen fähigen Ersatz gibt es für ihn haben die Broncos nicht. Auch nicht stark ist MLB Joe Mays. Del Rio muß hoffen, daß einer der jungen Wesley Woodyard, Nate Irving und Mike Mohamed sich in der Offseason stark verbessert haben.

Einigermaßen wackelig könnte auch die Secondary werden. So lange CB Champ Bailey fit ist, ist alles OK. Bailey ist immer noch einer der besten cover guys, die man in der NFL findet. Auf der anderen Seite wird Neuzugang Tracy Porter spielen. Porter ist kein Superstar, aber viele bessere Nr.2 corners wird man nicht finden. Fälschlicherweise wird immer behauptet, Porter hätte außer seiner Peyton-Manning-Interception im Super Bowl 2009 nichts gerissen. Richtig ist dagegen, daß die Saints ihn liebend gerne behalten hätten, aber aufgrund ihrer Salary-Cap-Situation keince Chance hatten. Für Slot und Kadertiefe hat Denver Neuzugang Drayton Florence, den diesjährigen 4th-rd pick Omar Bolden und den nicht gedrafteten Chris Harris, der nach der einer guten Rookiesaison angeblich im Camp sehr beeindruckt haben soll.

Nach dem Abgang von Safety-Legende Brian Dawkins sind in der tiefen Mitte des Feldes erstmal die 2nd- und 4th-rd picks 2011, Rahim Moore und Quinton Carter als Starter vorgesehen. Diese beiden sind alles andere als vertauenserweckend. Wenn ich da was zu sagen hätten, würde ich meinen alten Liebling Jimmy Leonhard spielen lassen.

Broncos Ausblick

Solange sich der 34 Jahre alte Bailey nicht verletzt, ist das Defensive Backfield ganz gut aufgestellt. Das Linebacking-Corps ist ganz anständig, aber nicht überragend. In der Linie gibt es Fragezeichen in der Mitte. Diese Defense könnte richtig gut werden, die Defense könnte mit etwas Pech aber auch unterdurchschnittlich werden. Bei den erfahrenen Coaches Fox und Del Rio würde ich mein Geld aber auf „ziemlich gut“ setzen.

Auch in der Offense sollten Broncos-Fans zuversichtlich sein. Ich wette nicht mehr gegen einen Manning. Denver sollte auf jeden Fall um einen Platz in den Playoffs mitspielen. Und solange Peyton nicht gegen Rex Ryan spielt, muß er auch in den Playoffs vor keiner Defense Angst haben (immer vorausgesetzt, er ist tatsächlich gesund). Wobei es ja noch eine viel witzigere Storyline bei einem Aufeinandertreffen Jets-Broncos gäbe.

AFC Divisional Playoffs 2011/12 – Vorschau Broncos/Patriots

Denver Broncos (9-8) @ New England Patriots (13-3)

[Samstag/Sonntag 02.00Uhr auf ESPN America, Sport1+ und PULS4; kommentiert (über CBS) von Jim Nantz und Phil Simms]

Am 20. Januar 2008 haben die New England Patriots das letzte Mal ein Playoffspiel gewonnen. Das ist jetzt fast vier Jahre her. Wenn man sich vor Augen führt, daß die Pats das Team des letzten Jahrzehnts waren, drei Super Bowls gewannen, seit 2002 jedes Jahr mindestens 10 Siege in der Regular Season aufzuweisen haben, sogar mit Matt Cassel 11 Spiele gewannen und in Täglich-grüßt-das-Murmeltier-esker Weise jedes Jahr zu den Favoriten auf die Lombardi Trophy gehören, kann man das kaum glauben – Playoff-Bilanz in den letzten 1455 Tagen: Brady/Belichick/Patriots 0-3; Tebow 1-0. Weil es Aufeinandertreffen der Patriots der Broncos vor kurzem schon einmal gab (in Woche 15), verweisen wir hier faulerweise einfach auf diese Preview und geben im Anschluß noch kurz aktuelle Wasserstandsmeldungen über verletzte beziehungsweise wieder fitte Spieler wider.

In dem Spiel hat Denver die ersten 1,5 Viertel dominiert. Nicht nur geführt und ´n bißchen besser gepielt, sondern dominiert. Die Broncos haben allein im ersten Viertel fast 200 Yards gemacht und ihr Laufspiel war unstoppable. Dummerweise haben sie dann im zweiten Viertel drei Fumbles hergeschenkt, die New England allesamt in Punkte umwandeln konnte. Von dem 27-16 Halbzeit-Rückstand hat sich Denver nie mehr erholt, weil sie nicht dafür gebaut sind, Rückstände aufzuholen.

Im Gegensatz zum letzten Spiel ist auf New Englands Seite Safety Pat Chung wieder dabei. Chungs Rückkehr bringt HC Bill Belichick und DC Matt Patricia in die komfortable Lage, nicht wieder einen WR (Matt Slater) auf die Safety-Position stellen zu müssen. Ich gehe mal davon aus, daß neben Chung Devin McCourty den zweiten Safety geben wird, wie auch im letzten Regular Season Spiel. Außen spielen dann CB Kyle Arrington, der sich ordentlich gemacht und in dieser Saison schon sieben Interceptions eingesammelt hat, und Antwaun Molden. Der bis vor kurzem noch arbeitlose Nate Jones und WR/PR/QB/DB Julian Edelman werden sich als Nickelbacks abwechseln. Es fehlt dagegen DE Andre Carter, der beste Verteidiger, den die Pats in diesem Jahr hatten. Nicht nur war er ein erstklassiger Pass Rusher, er hat auch hervorragend gegen den Lauf gespielt. Diesen Ausfall wird nun eine Kombination aus Mark Anderson, Shaun Ellis und Brandon Deaderick versuchen aufzuwiegen. Gegenüber fehlt mit RG Chris Kuper der beste Offensive Lineman der Broncos. [Edit: Nach seiner Verletzung letzte Woche gegen Pittsburgh wird WR Eric Decker nicht spielen können.]

Auf der anderen Seite wird wahrscheinlich RT Sebastian Vollmer wieder spielen können. Je nachdem, wie fit er tatsächlich ist und wie viel Vertrauen ihm der Coaching Staff schenkt, wird er auch in der Startformation stehen. Rookie Nate Solder wird auf jeden Fall seine Spielzeit bekommen, wie schon die ganze Saison über als TE/extra-OT. Auf Denvers Seite wird Rookie DE/OLB Von Miller nicht mehr so gehandicapped spielen wie in Woche 15. Damals war seine Handverletzung noch frisch und er mußte mit Gips spielen, was ihn deutlich behindert hat. Am Samstag sollte deutlich mehr von ihm kommen und Brady unter mehr Druck stehen.

Hier geht´s noch mal zu der Vorschau von Woche 15.

Die Denver Broncos in der Abenddämmerung

2010/11 war für die Denver Broncos eine ziemlich üble Saison, mit einer komplett kollabierenden Defense, einer QB-Enteierung, mehreren wichtigen Verletzten und einem mitten in der Saison gefeuerten Head Coach Josh McDaniels. Dessen höchst unglückliche Zeit – auch auf diesem Blog wurde darüber intensiv diskutiert – am Steuer ist beendet, vom spektakulären Offensivgeist McDaniels geht es nun zurück zu den Wurzeln. Der neue Mann, dem in Denver vertraut wird, ist John Fox, der ehemalige Defensive Coordinator der Giants und Head Coach der Panthers, der mit Carolina einst das Unmögliche möglich machte und innerhalb von zwei Jahren von 1-15 zum unglücklichen Superbowl-Verlierer mutierte.

Fox, das Rebuilding-Genie. Trotzdem verwundert seine Verpflichtung: Mit Owner Pat Bowlen und dem sportlichen Leiter John Elway säßen eigentlich eher offensiv denkende Leute im Front Office – aber nach dem Stress mit McDaniels scheint man sich nach ruhigeren Zeiten zu sehnen.

Die Offense

Die Fox’sche Footballphilosophie in der Offense: Run the ball. Eine Philosophie, für die allerdings das Spielermaterial in Denver nicht optimal zu sein scheint. Die Offensive Line ist noch aus McDaniels’ Zeiten dafür gebaut, für das Passspiel zu blocken und besitzt mit LT Ryan Clady nur einen herausragenden Mann. Und dann ist da Running Back Knowshon Moreno, ein Mann, der 4.3yds/Carry macht, aber trotzdem nicht wie der Franchise-Back aussieht. Als Sicherheitsoption wurde erstmal RB Willis McGahee aus Baltimore eingekauft, ein nicht jünger werdender, aber vielseitiger Spieler, der Moreno entlasten soll.

Weil das Laufspiel vermeintlich noch nicht dominant genug sein wird, lastet der Druck vorerst eher auf dem Passspiel, das nach einem zeitweise unrühmlichen Theater wie erwartet auf QB Kyle Orton lastet, einem Mann, der wie die Faust aufs Auge auf eine Offense von John Fox passt: Säufer der alten Schule, Frisur aus den 60ern und ein Spiel, so blässlich und verlässlich wie Fox es nicht besser kriegen könnte. Ortons limitierte Fähigkeiten im Lesen von Abwehrschemen müssen allerdings mit simplifizierten Gameplans kaschiert werden.

Anspielstationen sind zur Genüge da: WR Brandon Lloyd hatte 2010/11 sein Coming Out und 18.8yds/Catch über 77 Catches (11 Touchdowns), dazu gesellt sich der solide WR Eddie Royal – und, erfreulich, womöglich irgendwann im Lauf der Saison auch WR Demaryius Thomas, dem hohen Pick von 2010, der nach einer schweren Achillessehnenverletzung überraschend von der PUP-Liste genommen wurde.

Ortons Backup wird vorerst der noch blassere Brady Quinn sein, während der eigentliche Superstar in dieser Mannschaft, QB #15 Tim Tebow, nach seiner famosen Karriere am College weiterhin ein Schattendasein fristet und trotz vehementer Fanproteste beim alteingesessenen Fox wohl über längere Sicht keine Chance auf den #1-Posten hat. Allerdings: Orton wird früher oder später Fehler machen, und dann geht das Theater wieder los.

Die Defense

Die Fox’sche Footballphilosophie in der Defense: Stop the run. Fox baute in Carolina innerhalb kürzester Zeit eine starke Defense um seine dominante Defensive Line auf. Tendenzen dazu gibt es auch in Denver und es sind Bestandteile da: DE Elvis Dumervil kehrt von einer schweren Verletzung zurück – sollte Dumervil an seine Form von 2009/10 anknüpfen können, ist der Pass Rush automatisch verstärkt. Der zweite Defensive End dürfte ein bislang gefloppter, gehypter ehemaliger hoher Draftpick sein: Robert Ayers oder der Neuzugang aus Jacksonville, Derrick Harvey, da DE Ty Warren erstmal mehrere Wochen, vielleicht Monate ausfallen wird. Der Ankermann der Defense dürfte der aus Philadelphia über bizarre Umwege gekommene DT Broderick Bunkley sein, eine händeringend benötigte Verstärkung auf der Innenseite.

Sollte die Line den Erwartungen halbwegs genügen, könnte Denver schneller als gedacht eine mehr als formidable Front Seven besitzen, denn die Linebackers lesen sich richtig gut: MLB wird der junge, hoch talentierte Joe Mays sein, die Outside Linebackers werden vom athletischen ehemaligen Miami Hurricane D.J. Williams und dem heuer an #2 gedrafteten Top-Pick Von Miller gebildet. Vor allem Miller ist ein Typ, dem man sehr viel Empathie entgegenbringen kann, ein großartiger Charakter und ein großartiger Athlet – und der vermeintliche neue Star-Pass Rusher der Broncos.

Der Trümmerhaufen der vergangenen Jahre war das Defensive Backfield, trotz zweier großer Namen. CB Champ Bailey ist einer der Spieler des Jahrzehnts, die ihre Karriere in mittelmäßigen Mannschaften verschwenden mussten, und Bailey gilt auch mit 33 noch als potenzieller Pro Bowler, der sich auf keiner tiefen Route verarschen lässt. Sämtliche weiteren Cornerback-Positionen sind allerdings so mau besetzt, dass sogar der aus New England in sehr unguter Erinnerung gebliebene Jonathan Wilhite ein möglicher Starter sein könnte.

Der zweite big name ist der feurige Leadertyp SS Brian Dawkins, ein mittlerweile auf die 40 zugehender knochenharter Hitter, dessen letztes Karriereziel sein dürfte, den Tutor für den jungen Free Safety von der University of California/Los Angeles, Rahim Moore, zu geben. Moore ist vom Drafttag in Erinnerung geblieben, als er mit literweise Tränen im Gesicht ein paar warme Worte für die Möglichkeit, an Dawkins’ Seite zu spielen, gab.

Ausblick

Bleibt nur noch abzuwarten, wie holprig die Umstellung von 3-4 auf 4-3 verlaufen wird, zumal große Teile der Defense noch sehr jung sind und über kaum NFL-Erfahrung verfügen – ein Problem, das in abgespeckter Version auch für die Offense gilt. Prinzipiell halte ich bekanntermaßen große Stücke auf Fox, und ich glaube an eine deutlich bessere Saison in Denver, irgendwo in der Region der .500, sollte der Sport und nicht die Debatte um Tebow im Fokus bleiben. Der Schedule hält in den ersten drei Wochen drei mögliche Siege bereit und auch danach wäre es nicht vermessen, an das eine oder andere Upset zu glauben.

Wk #1 vs Raiders (MNF)
Wk #2 vs Bengals
Wk #3 @Titans
Wk #4 @Packers
Wk #5 vs Chargers
Wk #6 BYE
Wk #7 @Dolphins
Wk #8 vs Lions
Wk #9 @Raiders
Wk #10 @Chiefs
Wk #11 vs Jets (Donnerstag)
Wk #12 @Chargers
Wk #13 @Vikings
Wk #14 vs Bears
Wk #15 vs Patriots
Wk #16 @Bills
Wk #17 vs Chiefs

Die AFC West ist eine interessante Division mit einem klaren Favoriten (San Diego) und einem IMHO völlig offenen Rennen um den zweiten Platz, eine mögliche Wildcard. Die Broncos müssen vermutlich aber sehr verletzungsfrei bleiben, um diese zu ergattern.

Das Zeiteisen verrät: 378 Minuten verbleiben. WordCount nach 21 Teams: 20293.

Denver Broncos in der Frischzellenkur

ÜBERBLICK

#2 OLB Von Miller (Texas A&M)
#45 S Rahim Moore (UCLA)
#46 OT Orlando Franklin (Miami)
#67 LB Nate Irving (NC State)
#108 S Quinton Carter (Oklahoma)
#129 TE Julius Thomas (Portland State)
#189 LB Mike Mohamed (Cal)
#204 TE Virgil Green (Nevada)
#247 LB Jeremy Beal (Oklahoma)

Die Draftklasse der Denver Broncos gehört für mich zu den sensationellsten des Jahres und ich frage mich ernsthaft, wie viel „John Elway“ und wie viel „John Fox“ hinter dieser Taktik stecken. VIER Linebacker, ZWEI Tight Ends (und was für welche!) und ZWEI Safetys, dafür KEIN Defense Liner.

Das Fox’sche Erfolgsrezept war stets: Defensive Line bauen. Diesmal holte sich Fox als erstes an #2 OLB Von Miller, einen fast eindimensionalen Pass Rusher. Die Idee ist wohl: Die OLBs Miller/Dumervil gen Quarterback zu schicken und D.J. Williams in der Coverage zu halten. Aber so viele Linebackers (#67 Irving, #189 Mohamed, #247 Beal)? Depht chart, anyone?

Die Safetys Rahim Moore/Quinton Carter sind mit dem zunehmenden Alter der aktuellen Starter erklärbar. Brian Dawkins wird in nicht allzu weiter Ferne die Vorwahl wechseln, und nein, nicht von „2“ auf „3“. Moore gilt als als passabler Free Safety, soll gegen den Lauf (!) aber nicht so brauchbar sein.

Sechsmal Defense, aber die ganz fetten D’oh!s sind in der Offense zu finden. Ich kenne TE Julius Thomas nicht, aber TE Virgil Green ist ein Athlet vor dem Herrn, ein Mann, mehr Sprinter denn Blocker. Ob John Fox dazugelernt hat oder nach zwei Tagen Party für Miller einfach nur danebengegriffen hat?

Summa summarum

Natürlich primär Defense in diesem Draft der Broncos, aber die Prioritäten verwundern, wenn man Fox’ Historie kennt und gesehen hat, wie Fox eine Mannschaft baut. Da freut man sich doch auf die Passrush-Formationen, die die Broncos in naher Zukunft auf die Offenses loslassen werden. Die Tight End-Picks kommen, weil sie needs sind, aber sie sind angesichts von Fox‘ Spielidee trotzdem überraschend, vor allem, weil Green ein nahezu eindimensionaler Ballfänger sein dürfte. Sowas hat es in Carolina über Jahrzehnte nicht gegeben.

Es wird viel an Tebow hängen und wie man Tebow einsetzen wird, aber für ganz ausgeschlossen halte ich Denvers Rückkehr in die AFC-West-Spitze schon 2011/12 nicht. Ein Fox, der ganz augenscheinlich den Gegner zwingen möchte, gegen Denver zu laufen. Großes Kino.

NFL Draft 2011 Countdown T-minus 3 – Linebacker und herzliche Geschichten

Dominiert wird die Position von einem Mann, der sicher nicht am Donnerstag und womöglich erst am Sonntag einberufen wird: Boston Colleges OLB Mark Herzlich, dessen heroischer Kampf gegen den Krebs für Schlucken gesorgt hat – und für Freudentränen. Herzlich ist ein Leadertyp, eine Inspiration und eine furchteinflößende Gestalt.

Die anderen Olbs

Der meistgehypte OLB der letzten Wochen ist Von Miller von Texas A&M. Miller macht den Eindruck eines Sympathen, mit dem du als Studienkollege gerne mal einen heben gehst, scheint aus gutem Haus zu kommen und nebenan eben aus Spaß mal ein paar Stunden Football spielt. Millers Hauptproblem: Er braucht intelligentes Coaching.

Am College hat Miller fast ausschließlich den gen Quarterback stürmenden Defensive End gegeben, oder besser: OLB. Als End kommt er in der NFL nicht in Frage (viel zu leichtgewichtig mit 107kg). Miller hat die Faxen, blind in Richtung Quarterback zu stürmen und dabei zu vergessen, dass ja auch Laufspiel nicht ausgeschlossen werden kann. Mit geduldigem und kreativem Coaching kann aus Miller sicher was werden – die Frage ist, ob ein Team volles Risiko geht und schon in den Top 5 Miller herauspickt.

Wenig beachtet wird Akeem Ayers von UCLA, ein aggressiver Spieler, der mit einiger Sicherheit eine Handvoll Fumbles provozieren wird. Zweifel sind da ob seiner Spielintelligenz, aber man traut ihm mit adäquatem Coaching durchaus die eine oder andere Pro Bowl zu.

Der Georgia Bulldog Justin Houston ist einer der schwereren Jungs mit 117kg, hat aber ein ähnliches Problem wie Miller: Wo auch immer man ihn einsetzt – er muss erst einmal eingelernt werden. Sozusagen ein Bachelor-Student in den ersten zehn Monaten an der neuen Arbeitsstelle. Kräftig, aber nicht der athletischste.

Arizonas Brooks Reed gilt als unheimlich schneller Pass Rusher, dem aber jegliche Spielintelligenz abgeht – mit draws soll er leicht zu verladen sein. Zudem sehr eindimensional auf seine Antrittsschnelligkeit vertrauend und katastrophal in der Deckung.

Damit zum obligatorischen UNC Tar Heel – Bruce Carter, der unheimlich schnell sein soll, sich aber nicht den Scouts stellen konnte, weil er eine Bänderverletzung gegen Saisonende erlitt. Man befürchtet, dass ihm sämtliche kräftigeren Running Backs bei seiner Tackle-„Technik“ durch die Hände flutschen werden.

„Unheimlich schnell“ ist genau das Stichwort für Nevadas Dontay Moch. Man muss sich das vorstellen: Moch wiegt 112kg und soll an der Universität die 40yds in 4,19sek gelaufen sein. In der Combine war Moch ein paar Zehntel langsamer, aber ein paar Scouts dürften ihre Unterhöschen bereits gewechselt haben. Man traut ihm nicht zu, jemals ein kompletter Spieler zu werden. Heißt: Er wird irgendwann am zweiten oder dritten Tag genommen werden und womöglich zu einem Spezialisten für 3rd downs gemacht werden.

Die Mikes

Mikes und Ilbs gelten diesmal als eher schwach besetzt. Abgesehen von der möglichen Inspiration für Mitspieler haben die Inside Linebackers IMHO aber im Vergleich zu vor vier-fünf Jahren etwas an Bedeutung verloren.

Illinois’ Martez Wilson ist groß gewachsen und für 113kg recht athletisch. Sorgen macht seine Ungestümheit, weswegen man ihm wohl ein paar Jahre Einlernzeit geben wird müssen.

Greg Jones ist ein Abgänger der Michigan State University. Die Spartans haben sich am Ende als deutlich überschätzt gezeigt, aber Jones hat mich überzeugt: Als sich die Spartans in der Capital One Bowl von Alabama abschlachten ließen, spielte Jones trotzdem deutlich erkennbar voll durch. Ich halte sowas für einen sehr positiven Charakterzug.

Casey Matthews ist der Bruder von Green Bays Clay und fällt mit einer ebenso wehenden blonden Mähne auf. Colin McCarthy von den Miami Hurricanes hatte Schulterprobleme und soll Probleme in der Deckung haben.

Um Abschluss der UNC-Beitrag für die Mikes: Quan Sturdivant. Laut Arbeitsprofil ein Liebhaber von Gras, aber ebenso ein guter Tackler, der mehr aus seinen Anlagen zu machen imstande ist als andere.