Sideline Reporter NFL Draft-Grades 2024

Der NFL Draft 2024 ist geschlagen – Zeit für die alljährlichen Sideline Reporter Draftgrades.


Vorneweg: Es war ein besserer Draft als in den letzten Jahren. Meine Draft-Grades sind üblicherweise verglichen mit anderen Outlets weit strenger, weil ich versuche, an der reinen Summe der Prospects vorbeizuschauen und den Gesamteindruck zu bewerten – dass ich in Rene Bugners Gesamtübersichten ganz am Ende aufscheine, ist eine alljährliche Tradition geworden. 2020 war nicht anders als 2021, 2022 und 2023.

In allen diesen Jahren lag meine Bewertung grob zwischen 2.2 und 2.4, was in etwa einer Durchschnittsnote von C+ entspricht.

Liegt es an meinem fortschreitenden Alter und damit höherer Nachsicht, dass ich diesmal eine Durchschnittsnote von zirka 2.6 vergebe, also in etwa ein eine B- für die NFL?

Ich glaube nicht. Denn auch wenn es weiterhin wenige wirklich überzeugende Draftklassen gibt, bei denen ich den Teams auch abnehme, dass sie wissen, was sie tun und die guten Moves nicht einfach nur blanker Zufall sind, so waren die wirklich katastrophalen Bolzen diesmal eine Seltenheit.

Sogar den am meisten kritisierten Pick von allen (ihr wisst, wen ich meine: Michael Penix) sehe ich positiver als dreiviertel von Twitter. Dieser Pick, ein hoch gedrafteter Quarterback, ist einer der Moves, bei denen ich in den letzten Jahren am meisten umgedacht habe.

Wo 2020 den Chargers nicht einmal Justin Herbert langte, um mich von einer Note F abzuhalten, reichte letztes Jahr noch nicht einmal mehr der wahnwitzige Will-Anderson-Trade, um den Texans die Versetzung die verwehren – schließlich befand ich die QB-Upside für zu gut. So kommen auch diesmal die Falcons davon. Aber dazu weiter unten mehr.

Bewertungsmethode

Ich bin niemand, der Spieler besonders intensiv „scoutet“. Ich schaue mir die wichtigsten Prospects an. Ansonsten lese und verfolge ich gefiltert den Pre-Draft-Prozess und versuche mit ein möglichst rundes Bild der Klasse zu machen.

Es gibt genug Scouts, die in der Summe eine nachgewiesen gute Arbeit machen. Diesen nachfolgenden Grades liegen vor allem folgende Schwerpunkte zugrunde:

#1 Welche Positionen haben die Teams in den Runde 1+2+3 gedraftet? Positional Value ist erwiesenermaßen eins der wichtigsten Kriterien. Dabei geht es nicht allein darum, stupide wertvolle Positionen zu draften – ich schaue auch, auf welchen Positionen Stärken und Schwächen der Klasse liegen.

#2 Wie sieht die Netto-Trade-Bilanz aus? Besonders miese Trades werden besonders negativ bewertet. Teure Trade-Ups gewichte ich stärker als massive Trade-Downs, weil der Input üblicherweise eher vom „Käufer“ ausgeht. Alle Trades außer dem abstrusen Panthers/Colts-Runningback-Trade in Runde 2 sind in diesem Thread von Joseph Hefner gelistet.

#3 Wie sehen die Prospects gewichtet zu Arif Hasans letztem Consensus-Board aus? Ich cutte dabei nach 100-150 Picks, weil die späten Runden meistens vogelwild sind. Day 3 ist ehrlicherweise fast immer ein Schuss ins Blaue. „reaches“ gewichte ich deutlich negativer als ich „steals“ belohne – auch dafür gibt es Evidenz.

#4 „Vibes“: Wie ist der Gesamteindruck der Klasse? Patriots z.B. hatten etliche „reaches“, aber einem Rookie-QB-Pick viermal Offense folgen zu lassen, zeugt von guter Selbsteinschätzung. Bills haben erkannt, dass sie ein Trade-Down-Team sind, auch wenn es ihnen kein immenses Draftkapital gebracht hat. Lions strotzen vor Overconfidence und Overcorrection.

#5 Track-Record: Es gibt nicht viele Teams, denen ich glaube, dass ihr Draftergebnis kein Zufall ist. Aber manchen glaube ich es.

Ist die Methode „wissenschaftlich“? Nope. Interessiert sie sich dafür, ob der CB23 ein guter Fit für die Hintertux Berglöwen ist? Ebenso nope.

Aber es reicht, um einen Gesamteindruck zu bekommen, was sich die einzelnen Teams gedacht haben, wo sie sich sehen, welche Ideen ich gut und welche weniger gut fand. Es gibt nur ganze Noten. Vier „Tiers“ reichen, um den Draft 2024 zu beschreiben.

Note A

Chicago Bears
Cincinnati Bengals
Kansas City Chiefs
Los Angeles Chargers
Philadelphia Eagles

Die Bears sind der größte Gewinner dieses Drafts. Sie hatten es mit zwei Top-10-Picks nicht allzu schwer, aber sie haben ihre einmalige Chance nicht in den Sand gesetzt – und dafür gebührt ihnen mein Respekt.

Caleb Williams war der unbestrittene QB1. Rome Odunze war der richtige Pick an #9. Über den „Scheme-Fit“ und das, was inhaltlich von den Bears zu erwarten ist, werde ich noch schreiben. Offensive Tackle in Runde 3 nachzulegen war ganz okay, und auch wenn ein Punter-Pick in Runde 4 vielleicht etwas „rich“ erscheint: Caleb & Odunze allein reichen für das A.

Ich erwarte eine aufregende Mannschaft in 2024. Und so gut das Gerüst schon jetzt ist, könnten wir 2025 in Chicago über den NFC-Topfavoriten sprechen. Ich bin Lions-Fan, aber: Call me excited, wenn ich an die Zukunft der Bears denke.


Die Bengals mausern sich in den letzten Jahren klammheimlich zu einem der stabileren Draft-Teams. Ihre ersten Picks waren samt und sonders „Value-Picks“: Offensive Tackle (Amarius Mims), Defensive Tackle (Kris Jenkins) und ein Wide Receiver mit charakterlichen Problemen, aber hoher Upside (Jermaine Burton) in der Mitte von Runde 3. Das sind Picks, die ich von einem Team mit einem Franchise-QB auf dem zweiten Vertrag sehen möchte – und keine Trade-Ups mit Gewalt oder Linebacker-Picks, um „Needs“ zu adressieren.


Die Chargers sind das dritte überzeugende Team. Darüber, ob es richtig war, an #5 keinen Receiver zu draften, kann man diskutieren – aber eine Elite-Offense-Tackle-Prospect ist zu Beginn des Drafts immer guter „Value“, besonders in einer Klasse, die als besonders tief auf Wide Receiver galt. Joe Alt ist so ein Super-Prospect.

Der Receiver kam zu Beginn von Runde 2: Ladd McConkey. Der Trade-Up für McConkey kostete die Chargers fast nix. Runde 3 für einen Linebacker (Junior Colson) ist auch keine schlechte Range.

Den auf dem Präsentiertablett liegenden „Value“ mitgenommen, keine Dummheiten gemacht, Receiver mit Separation-Skills geholt: Das reicht in der NFL für die Höchstnote.


Chiefs und Eagles sind die Wackelkandidaten, aber ich hab sie trotzdem mit einem A belohnt, weil ich ihnen abnehme, dass sie grundsätzlich vernünftigen „Process“ haben.

Howie Roseman ist kein besonders guter „Drafter“, aber es ist ein exzellenter „wheeler & dealer“, und er holte den Eagles mit sieben Trade-Downs in insgesamt neun (!) Trades den Gesamtwert eines Mid 1st/Early 2nd Round Picks – darunter zwei zukünftige 3rd Rounder für heurige 4th Rounder.

Sind die Prospects alle überzeugend? Nein – EDGE Jalyx Hunt zum Ende von Runde 3 ist ein merkwürdiger Pick, ein Tweener, der nach „Consensus Board“ eher in der 5ten Runde gesehen worden war.

Dafür adressieren die Eagles in Quinyon Mitchell und Cooper DeJean zweimal Cornerback, und zahlen für DeJean nur einen minimalen Aufpreis, um zehn Spots von #50 auf #40 hochzukommen. Insbesondere Mitchell gilt sogar als super „Fit“ für DefCoord Vic Fangios Scheme – und immer, wenn die Eagles zusätzlich zu ihrem Gerüst in den „Trenches“ auch noch gute Cornerbacks hatten, waren sie Superbowl-Kandidaten (siehe: 2017/18 und 2022/23).

Mich würde interessieren, welchen Draftpick Roseman wert wäre für den hypothetischen Fall, in dem er selbst getradet würde. Howie ist kein besonders guter Scout – zahlreiche Eagles-Picks floppen. Seine Stärke ist das Handeln und Tauschen – aber das ist vielmehr „gutes Handwerk“ als „besondere Kunst“ – also eigentlich recht einfach replizierbar (nix gegen Handwerker).

Die meisten Leser dieses Blogs würden das hinkriegen, was Howie jahrein, jahraus tun. Aber kaum ein anderer NFL-GM tut ähnliche Dinge wie Howie – weil sich niemand traut. Was ist das wert? Einen 3rd Rounder? Oder doch gar einen 1st, weil einfach tun schon genug ist, und Howie ja einen 1st geholt hat?


Der Chiefs-Draft besteht im Wesentlichen aus nur zwei Picks: WR Xavier Worthy Ende Runde 1, OT Kingsley Suamataia Ende Runde 2. Für beide hat GM Brett Veach einen kleinen Trade-Up eingefädelt und dabei jeweils das Äquivalent eines späten 7th Rounders gezahlt (also quasi nix).

Beide Prospects sind bissi speziell: Worthy ist ein Speed-Irrwisch, Suamataia ein „Size-Outlier“. Aber dass die Chiefs mit ihren höchsten Picks die wertvollsten Positionen draften, zieht sich seit einigen Jahren durch Veaches Draftprozess, und dass sie wie gefordert auch jetzt wieder einen Wide Receiver ziehen, lege ich ihm besonders positiv aus und bin geneigt, an der ansonsten wegen nur zwei Picks in den ersten drei Runden etwas dünnen Klasse vorbeizuschauen.

Note B

Arizona Cardinals
Baltimore Ravens
Buffalo Bills
Dallas Cowboys
Houston Texans
Indianapolis Colts
New England Patriots
New York Giants
New York Jets
Pittsburgh Steelers
Seattle Seahawks
Washington Commanders

Arizona hatte zahllose Top-100-Picks (Sieben an der Zahl), und hat obendrauf noch Draftkapital dazugewonnen als verloren: Ein Resultat ihres massiven Umbruchs im letzten Jahr. Ihrer sehr guten 1ten Runde (keine Blödsinne gemacht) folgt ein Tag 2 mit etlichen „reaches“ (CB Max Melton, OG Isaiah Adams, TE Tip Reiman, CB Elijah Jones gingen gemessen am Consensus Board 25 bis 80 Picks früher als projected). Einzig Trey Benson ging in der erwarteten Range – und der ist ein Runningback.


Baltimore hat nichts Besonderes gemacht, aber insgesamt exzellenten Value mitgenommen. CB Nate Wiggins in Runde 1 mag ein spezieller Prospect sein, doch er ist guter Value. Danach folgten Offensive Tackle, Passrusher und Receiver – alles brauchbare Moves. Kein nutzloser Trade-Up. GM Eric DeCosta ist und bleibt der Chef im besten Front Office der NFL. Ich dachte sogar lange über eine Note A nach – dafür war der OT-Roger-Rosengarten-Pick am Ende aber einen Tick zu teuer (Consensus halbe Runde billiger). Also nur fast alles Roger.


Auch Buffalo hat nix Weltbewegendes gemacht, und ihr erster Pick, WR Keon Coleman, gilt mit dem ihm abgehenden Speed als recht „spezieller“ Pick. Ich weiß nicht, ob ein hoch aufgeschossener „Jump-Ball-Target-Receiver“ das Richtige für Josh Allen ist, weil er zu Würfen in enge Fenster und damit erhöhter Varianz für einen ohnehin ungestümen QB einlädt, aber sei’s drum: Die Bills haben zum Ende der 1ten Runde mit einem klaren „Need“ auf Receiver nicht überreagiert, sondern sind im Gegenteil sogar mehrfach nach unten gegangen.

Diese Trade-Downs mögen kein traumhaftes Draft-Kapital gebracht haben, aber allein das Bewusstsein, ein „Trade-Down-Team“ zu sein, obwohl alle Welt nach namhaften Receivern schrie, schreibe ich GM Brandon Beane positiv an. Dazu Safety und Center in einer Range gedraftet, wo man Safetys und Center draften kann (Ende Runde 2 bzw. in Runde 5) und Tiefe in der D-Line nachgelegt.


Dallas hat einen der besten Trade-Downs gemacht, als es von #24 auf #29 runtergegangen ist und den Lions das Äquivalent eines Late 3rd Rounders dafür abgeluchst hat. Dann liegen die Cowboys in OT und EDGE zwei Value-Positionen folgen. Auch wenn Passrusher Marshawn Kneeland als reiner Bull-Rusher etwas eindimensional sein mag: Late Round 2 kannste keine Wunder-Prospects mehr erwarten. Dazu in Cooper Beebe einen Center dort gedraftet, wo man Center draften darf (Runde 3). Wäre der wilde Reach für LB Marist Liufau nicht gewesen, ich hätte über eine Note = A nachdenken können.


Die Texans haben einen merkwürdigen Draft hinter sich. Der Trade-Down mit den Vikings raus aus der 1ten Runde war dank des 30% Aufschlags ein „no brainer“ – aber für ein Team, das sich nach dem geglückten C.J.-Stroud-Pick letztes Jahr im Win-Now-Modus sieht, nicht selbstverständlich. Ich rechne ihn GM Nick Caserio positiv an.

Im Draft selber haben die Texans dann recht „aggressiv“ gehandelt: Zwei doch relativ teure Trade-Ups, um Safety und Tight End zu ziehen, dazu lauter leichte bis mittlere „reaches“ wie die 2nd Round Picks CB Kamari Lassiter und OT Blake Fisher. Das war mir ein ganz klein wenig zu versteift aufs Hier und Jetzt, um dafür Note A zu vergeben.


Indy hatte zahllose Day-3-Picks und einen relativ krassen „reach“ für 3rd-Round-OT Matt Goncalves (Mid 6th Round aufgegeben, um einen Prospect zu draften, der am Consensus Board in der 5ten Runde aufschien).

Aber die Colts haben das drittmeiste Draft-Kapital „er-tradet“ ersten beiden Picks waren gut: EDGE Laiatu Latu an #15 war sehr guter Value, und WR Adonai Mitchell ist Mitte Runde 2 eine Kombination von Potenzial und „Need“. Überbewerten möchte ich Mitchell nicht, denn dafür gingen die Pre-Draft-Gerüchte zu eindeutig in die „falsche“ Richtung – aber das WR1-Potenzial ist genug, um den Pick Mitte Runde 2 bei allen Bedenken als guten Value durchgehen zu lassen.


Die Patriots haben in den runden 2-4 in WR Ja’Lynn Polk, OT Caedan Wallace und OG Layden Robinson m-a-s-s-i-v-e Reaches gedraftet, aber es gibt trotzdem eine sehr gute Note denn:

  • In Drake Maye einen sehr guten QB-Prospect gezogen, als der am Präsentiertablett lag.
  • Diesen Pick direkt mit vier aufeinanderfolgenden Offensiv-Prospects supportet.

So muss man direkt nach einem Rookie-QB-Pick agieren! Ich gestehe, ich war mir nicht sicher, ob der Braintrust um Eliot Wolf und Jerod Mayo (ein Defense-Headcoach) das auch so sehen würde.


Der Giants-Draft war total straight: Kein einziger Trade. WR Malik Nabers war ein no brainer, wenn wir einmal davon ausgehen, dass die Giants nur fünf Spiele nach dem dicken Daniel-Jones-Vertrag (den man weiter kritisieren muss) nie infrage für einen QB kamen. Safety Tyler Nubin war auch passabler Value in Runde 2 für ein Team, das Xavier McKinney in Free Agency verlor. Einzig der etwas aggressive Andru-Phillips-Pick zu Beginn der 3ten Runde trübt den ansonsten soliden Prozess.


Die Jets hatte ich lange auf Tendenz Note = A. Adrian Franke hat ihn mit seinen Argumenten im Chat in Richtung von Runde 2 geschubst. Let me explain.

OT Olu Fashanu war der richtige Pick an #11, und dass man kurz davor noch den Vikings einige Picks im Wert eines Early 4th Rounders aus den Rippen leiern konnte, um ohne irgendein Risiko einen Spot nach unten zu gehen, geht als nettes Goodie durch (nur fünf Teams holten nach Spielberger-Chart ein besseres Trade-Plus als die Jets).

RB Braelon Allen Ende von Runde 4 war nach einem Trade-Down auch ein vertretbarer Pick. Note A hab ich letztlich stecken lassen, weil die Einberufung vom WR-Gadget Malachi Corley in Runde 3 zwar nach Consensus-Board in einer angemessenen „Range“ kam, aber nur nach Trade-Up kam.

War es „Overconfidence“ bei GM Joe Douglas, der obendrauf trotz bis jetzt guter Offseason erstmal nicht den „benefit of doubt“ eines gewieften Taktikers und Draft-Meisters besitzt. Also sehr gutes B, würde ich Zwischen-Noten vergeben, wäre definitiv ein + angeflanscht.


THE STEELERS: Vin den ersten vier Picks viermal exzellente Qualität gemessen am Consensus-Board mitgenommen:

  • OL Troy Fautanu, #17 Consensus, an #20
  • iOL Zach Frazier, #40 Consensus, an #51
  • WR Roman Wilson, #55 Consensus, an #84
  • LB Payton Wilson, #44 Consensus, an #98

„Steals“ mögen überbewertet sein, weil die Prospects üblicherweise nicht ohne Grund tiefer fallen als gedacht – aber vier Spieler, die man vor dem Draft unter den besten 55 Prospects gesehen hatte, in den Top-100 zu bekommen, ist schon exzellent – und die Steelers verloren kein Draft-Kapital durch Trades!

Jetzt zum Aber: Der Positional Value, Baby. Ein Center in Runde ist nicht mal was für Rich-Kids, und wenn Fautanu wie häufig befürchtet nicht als Offensive Tackle funktioniert, sondern „nur“ als Guard, dann geht auch der Wert vom 1st Rounder flöten.

Wird Fautanu ein Tackle, korrigiere ich auf Note A. Wird er nur Inside-O-Liner, sind wir mit Guard & Center in den ersten zwei Runden schnell beim C. So laviere ich mich mit einem B raus.


Die Seahawks brauchen kein Wenn und kein Aber: Ihr Draft ist grundsolide in allen Belangen. DT Byron Murphy als 1st Rounder ist hervorragender „Value“ und an #16 auch am perfekten Ort gedraftet. Christian Haynes als 3rd-Round-Guard kannst du auch vertreten. Dazu das einen Late Äquivalent eines 4th im Trade mit den Broncos abgestaubt.


Washington. Eine dicke Klasse für die Commanders mit sechs Top-100-Picks. Die letzten drei davon waren gemessen am Consensus-Board deutliche „Overdrafts“ (30 bis 50 Spots zu hoch), aber der Positional Value passt: Tight End und Center kann man nach dem 50ten Pick durchaus schonmal draften – und dreimal Offense für einen Rookie-QB nachzulegen, ist auch okay.

Natürlich steht und fällt in Washington alles mit der Entwicklung von QB Jayden Daniels, der an #2 ging. Die meisten mir bekannten Analysten sehen Daniels im Vergleich zu Drake Maye, der auch am Board war, als den schwächeren Prospect. Daniels ist mit seinem schmalen Körper, seiner Tendenz, unnötig viele Sacks zu fressen, und seinem relativ hohen Alter ein nicht ungefährlicher Prospect – aber ich hab gelernt, dass die NFL auf der Quarterback-Position meistens gegenüber Twitter-Scouts Recht behält. Insofern verzichte ich darauf, den Commanders dafür einen Punktabzug zu geben.

DT Johnny Newton und CB Mike Sainristil in Runde 2 waren dagegen beides super-solide Picks nach Positional Value und Consensus-Board.

Was fehlt also zum A? Die Eier, einfach radikal alles auf die Karte Offense zu setzen, um dem jungen QB von Tag 1 an den maximalen Support-Cast zu geben.

Note C

Atlanta Falcons
Cleveland Browns
Denver Broncos
Detroit Lions
Green Bay Packers
Jacksonville Jaguars
Los Angeles Rams
Miami Dolphins
Minnesota Vikings
New Orleans Saints
San Francisco 49ers
Tampa Bay Buccaneers
Tennessee Titans

Michael Penix war der interessanteste singuläre Draftpicks der letzten Jahre. Ich tue mir noch immer schwer, diesen spektakulären Draftpick einzuordnen. Meine Gedanken dazu haben sich heute aber verfestigt – ich habe sie im Twitter-Thread unter diesem Tweet verfasst:

Wir können es drehen und wenden, wie wir wollen: Mit Kirk Cousins als Starting-QB ist der Divisionsgewinn das Höchste aller Gefühle – und selbst dabei haben wir zehn Jahre Evidenz, dass Cousins selbst im besten Alter und bei bester Fitness (beides ist nicht mehr der Fall) dazu tendiert, eher Zweiter als Erster zu werden. Keine Super-Defense, kein Justin Jefferson haben in Washington und Minnesota geholfen, um mit Cousins höhere Ambitionen zu hegen – und auch kein anderer Pick an #8 hätte geholfen, das zu ändern. Kein Rome Odunze. Und schon gar kein Passrusher.

Ich hasse es, sich in der NFL mit dem Divisionsgewinn zufrieden zu geben, so sehr ich verstehen kann, dass man in Atlanta nach Jahren des Siechtums und der unerfüllten Versprechen endlich mal wieder ansprechenden Football sehen will.

Penix ist kein Superstar-Prospect. Aber als #36 auf dem Consensus-Board ist er auch keine Graupe. Ich möchte ihn nicht mit Patrick Mahomes oder Josh Allen oder Jordan Love vergleichen – aber: Alle diese Prospect waren „pre draft“ auch in etwa in dieser Range eingestuft worden. Es ist also nicht ohne vorheriges Beispiel, dass ein solcher Quarterback als Top-10-Pick zündet.

Penix hat seine Lücken als Prospect. Er ist alt. Er hat eine Verletzungsgeschichte. Seine Accuracy steht massiv in Frage. Vielleicht war er nicht der QB, den Atlanta mit J.J. McCarthy am Board hätte ziehen sollen. Aber ich möchte nicht zu sehr am individuellen Prospect herumargumentieren (siehe Daniels/Maye im Abschnitt Washington).

Ich finde, die Cousins-Verpflichtung ist der Fehler, und nicht, QB an #8 zu draften. Selbst Cousins auf einem Vertrag, aus dem Atlanta nach einem Jahr rauskommt, wäre noch kein Problem gewesen. Aber weil Cousins mit seiner No-Trade-Klausel kaum vor 2026 wegzubringen ist, verzichten die Falcons a prior auf zwei der vier billigen Rookie-Vertragsjahre – das sind die Opportunitätskosten, die wirklich weh tun. Timo Riske hat das auf Twitter so beschrieben:

Loosely speaking, a QB pick has 3 outcomes:

1. He is bad.

2. He is an average guy. Good. You have a 4-year window on the rookie contract. Good luck capitalizing on it.

3. He is elite. Congrats, your 10-12 year window starts now. Don’t mess it up.

2) und 3) sind die positiven Outcomes – aber 2) ist das wahrscheinlichste, und wenn man 50% davon wegwirft, ist es insgesamt schlechter Denkprozess.

Wie Atlanta dazu kam, erst Cousins und dann Penix zu holen, ist nicht klar. Sollte man aber erst kürzlich auf Penix aufmerksam geworden sein, rechne ich den Falcons aber insgesamt positiv an, dass sie nicht auf den „sunk cost“-Bias hineingefallen sind und sich trotz allem zu erwartenden Gegenwind trotzdem den QB geschnappt haben, von dem sie überzeugt waren.

Der andere interessante Falcons-Pick war jener an #35 für den unaussprechlichen DT Ruke Orhorhoro: Atlanta zahlte in Essenz einen Mid 5th, um acht Spots hochzukommen. Zu Beginn von Runde 2 gingen nacheinander die WRs, CBs und DTs in Serie. Zu erraten, welche dieser Prospects in diesen Clustern zünden, und welche floppen, ist quasi unmöglich – und ich mag es nicht, wenn man dafür auch noch hochtradet – noch dazu, wenn Orhorhoro am Consens-Board nur die #69 war.


Für Denvers QB-Pick (Bo Nix an #12) gilt im Vakuum ähnliches wie für Penix: Am Consensus-Board als Early-2nd-Rounder geführt, mag er „zu früh“ vom Board gegangen sein und die Upside eines mittelmäßigen Starters haben. Wie die Falcons müssen die Broncos auf weite Teile des QB-Vertragsvorteils verzichten – aber auch sie sind nicht in die sunk cost Falle getappt. Sie haben den QB, der die Salary-Cap blockiert (Russell Wilson), halt schon gecuttet.

In den Runden danach haben die Broncos reihenweise guten Value gedraftet – auch einen WR Troy Franklin darf man in der 4ten Runde gern nehmen, auch wenn der Trade-Up-Preis eines 4th Rounders recht hoch war.


Lass uns gleich noch das dritte Team mit einem QB-Pick abhaken – die Vikings. Deren Draftklasse besteht trotz etlicher Day-3-Picks (u.a. ein KICKER, what the hell!) natürlich in erster, zweiter und dritter Linie aus dem, was in Runde 1 passiert ist:

  • QB J.J. McCarthy nach Trade von #11 hoch an #10 – Gegenwert: Early 4th Rounder für einen Draftspot
  • EDGE Dallas Turner nach Trade von #23 hoch an #17 – Gegenwert: Mid/Late 3rd Round Pick für sechs Spots

Insgesamt haben die Vikings, den Pre-Draft-Trade mit den Texans eingeschlossen, den Gegenwert eines 1st Rounders weggetradet, was natürlich alles andere als ideal ist.

Doch den pre-Draft-Trade lasse ich ihnen durchgehen. Er passiert sehr früh. Er war letztlich unnötig. Aber ich kann GM Kwesi Adofo-Mensah keinen Strick draus drehen, dass er die Ära Cousins hinter sich lassen wollte und Munition wie Sicherheiten brauchte, um an einen QB zu kommen.

Im Draft selber hat Kwesi einen seiner QBs bekommen, wenn auch nicht die erste Wahl Drake Maye. Der Trade hoch von #11 auf #10 war fast sicher ein Bieten gegen sich selbst, aber die QB-Position ist wichtig genug, um möglichst wenig anbrennen zu lassen.

Auch EDGE ist eine Premium-Position. Immerhin. Aber der Trade für Turner war grausam, und zieht das Gesamtbild des Vikings-Drafts deutlich nach unten. Eher wäre die gegensätzliche Herangehensweise anzuwenden gewesen: Der Versuch, nach unten zu traden und sich die Picks, die man im März nach Houston schickte, anderweitig wieder reinzuholen.

Dass rasch nach #17 noch andere Teams wie Rams oder Dolphins Passrusher drafteten, und Kwesi diesen Teams zuvorkommen wollte, lasse ich nicht als Entschuldigung durchgehen. Dieser Move war ein Musterbeispiel für Overconfidence, und die wird auf lange Sicht bestraft.


Browns: Grauer Draft. Keine Trades. DT und OG in den Runden 2 und 3. Beides leichte reaches. Aber viel wichtiger: Jetzt sind die Draftpicks für Deshaun Watson abbezahlt.


Green Bay hatte anders als Cleveland zahlreiche Picks, aber ähnlich wie Cleveland nichts, was in Erinnerung bleiben würde. Der beste Move von GM Brian Gutekunst war, das wilde Trade-Angebot der Saints anzunehmen und von #41 auf #45 runterzugehen und dabei im Gesamtwert einen 4th Rounder mitzunehmen.

Offensive Tackle in Runde 1 war klar und ist ein richtiger und guter Pick. Linebacker in Runde 2 mag an Value ausbaufähig sein, ist aber keine Katastrophe. Safety in Runde 3 ist vertretbar – sogar der Runningback-Pick zum Ende von Runde #3 geht in Ordnung, denn Josh Jacobs könnte schon nächste Offseason Geschichte sein.

Für mich ist das eine Draftklasse Marke C+.


Der Jaguars-Draft war Trent-Baalke-Masterclass: Zwei exzellente Moves in Runde 1 mit dem Trade-Down von #17 auf #23, der Minnesota den Gesamtwert eines 3rd Rounders abluchste (damit allein waren die Jags das Team mit der zweitbesten Nettobilanz durch Trades), und dann – ENDLICH! – ein 1st-Rounder-Receiver-Pick für den drei Jahre lang sträflich vernachlässigten QB Trevor Lawrence.

Alles danach war ziemlicher Schrott – sämtliche Picks ab Runde 2 waren massive reaches gemessen am Consensus-Board, oder noch schlimmer: Kicker. Kannste Value-technisch in die Tonne treten.


Der Rams-Draft war ganz okay – mit zwei krassen Ausnahmen, die ihn eine ganze Note runterpurzeln lassen:

  • Kicker-Pick in Runde 6, was ganz einfach ein verschenkter Pick ist, den man nicht schönreden kann.
  • Der monströse Trade-Up für DT Braden Fiske von #53 hoch an #39, der insgesamt einen 3rd Rounder kostete und zu diesem Preis schlicht und ergreifend nicht zu vertreten ist.

Der obligatorische Runningback-Pick in Runde 3 bei einem Team mit recht vielen Lücken ist auch nicht der Wahnsinn, der mich verleitet, an anderen Schwächen vorbeizuschauen.


Die Dolphins hatte ich mit soliden EDGE (Chop Robinson) und OT (Patrick Paul) Picks in den ersten beiden Runden erst höher, aber auch hier ließ ich mich wie bei den Jets vom besser informierten Kollegen Adrian Franke zum Downgrade anstiften – sein Argument: Den Move für Jaylen Wright kannst du nicht bringen. Und er hat Recht! Einen future 3rd rauszupulvern, um Mitte der 4ten Runde einen Runningback zu draften, ist das Markenzeichen einer schlecht geführten Franchise.


New Orleans hat an #14 das Erwartete gemacht (Offensive Tackle gedraftet, wenn auch einen, der vielleicht eher als Guard funktioniert) und in der 5ten Runde in Spencer Rattler einen QB mit exzellenten physischen (wenn auch mental fragwürdigen) Anlagen gedraftet. Aber dazwischen gab es im wilden Trade-Up für CB Kool-Aid McKinstrey einen dieser „Overconfidence-Moves“, die NFL-Teams wilde Aufschläge kosten: Ein Mid 4th Rounder für nur vier Spots. Not so nice – gerade nicht für ein Cap-belastetes Team wie die Saints, die eigentlich möglichst viele billige Draftpicks brauchen.


49ers? Insgesamt leicht negative Trade-Bilanz. WR Ricky Pearsoll war ein ziemlicher Reach an #31 (Consensus Board: #49), wie auch CB Renardo Green Ende der 2twn Runde (#104 am Consensus Board). Viel „Value“ haben die Niners nicht mitgenommen, und die Vertragssituation von Brandon Aiyuk (und Deebo Samuel) ist auch noch nicht geklärt.

Am Ende wird’s wohl wieder mal wurscht sein, weil GM John Lynch mit seinem goldenen Händchen bei all den Bolzen irgendwo einen fantastischen Late-Rounder als dem Hut zaubert, den sein Wunder-Coach Kyle Shanahan zu einem echten Leistungsträger formt. Manchmal kann’s ganz einfach sein.


Tampa Bay: Center in Runde 1 disqualifiziert alles, was höher ist als Note C. Trade-Wert hat man auch keinen reingeholt. Immerhin ist EDGE Chris Braswell in Runde 2 ein guter Value-Pick.


Bei den Titans sind die beiden ersten Picks suspekt: OT J.C. Latham in den Top-10 und DT T’Vondre Sweat zu Beginn von Runde 2. Beide sind ziemliche „reaches“.

Latham bekam zuletzt exzellente Presse und soll ein richtiger „mauler“ sein – wahrscheinlich wird er sich unter O-Line-Coach Bill Callahan auch gut entwickeln. Aber Latham war nur der OT4 am Consensus Board und wurde recht oft als Kandidat für eine Umschulung auf Guard genannt – das würde den Wert dieses #7 Overall Picks deutlich schmälern. Sweat galt als Kandidat für die 3te Runde und ging zu Beginn der 2ten Runde.

Also: Richtige Positionen, aber etwas fragwürdige Spieler.


Bleiben die Detroit Lions, deren Draft von zahlreichen Experten in den Himmel gelobt wird. CB Terrion Arnold in Runde 1 und CB Ennis Rakestraw in Runde 2 sind auf dem Papier auch gute Picks (beide waren am Consensus-Board deutlich höher) und erfüllen ohne Zweifel auch einen „Need“.

Aber Lions-GM Brad Holmes legt mit seinem Draft-Verhalten ein Verhalten an den Tag, das mir zunehmen schlechter schmeckt: Letztes Jahr waren es die grausamen „Value-Pick“ in den ersten zwei Runden, die Detroit noch weh tun werden. Diesmal waren es schreiende Overconfidence und Overcorrection.

Um Arnold an #24 draften zu können, verscherbelte Holmes mehrere Picks im Gesamtwert eines Late 3rd Rounders – ein horrender Preis zu einem Zeitpunkt, an dem noch zahlreiche Cornerback-Prospects am Tableau waren.

In der 4ten Runde zahlte Holmes gleich zweimal einen 2025er Pick, der eine Runde höher liegen wird als der 2024er Pick: Einen future 3rd, um den kanadischen OT-Prospect Giovanni Manu zu draften, und einen future 4th, um Runningback/Safety-Hybrid (WTF?) Sione Vaki zu draften, der nach weniger als 40 College-Carries offenbar als NFL-Runningback eingeplant ist.

Ich kann diesen Draft (und die gesamte Offseason) nicht anders interpretieren als den Versuch, endlich die Cornerback-Position zu fixen, um den „letzten Schritt“ in Richtung Superbowl zu nehmen. Das mag auf den ersten Blick logisch klingen – aber genau solche overcorrections von in Vergangenheit Versäumtem engen die Optionen im NFL Draft ohne Not ein.

Und das ist schlechter „Process“.

Hat Holmes bis jetzt einen guten Rebuilding-Job gemacht? Hell yeah – in Summe eindeutig! Viele von Holmes‘ Picks haben eingeschlagen. Aber historisch gesehen sind solche geglückten Drafts eher eine Glückssträhne als einzigartige Scouting-Fähigkeiten – es gibt also keinen Grund für mich zu glauben, dass Holmes die Weisheit mit Löffeln gefressen hat, und er in der Lage ist mit 100%iger Sicherheit zu wissen, dass seine gedrafteten Picks einschlagen (hätte er diese Sicherheit, wären die Trades freilich gerechtfertigt – aber Draften ist das Management von Unsicherheit).

Ich geb’s zu: Ich war nahe dran, die Lions eine Stufe runterzusetzen. Aber ich kann sie nicht auf eine Stufe mit den Raiders und schon gar nicht auf eine Stufe mit den Panthers setzen.

Note D

Las Vegas Raiders
Carolina Panthers

Der Raiders-Draft ist ein „Football Guy Draft“:

  • TE Brock Bowers hoch in der 1ten Runde
  • Center in der 2ten Runde
  • 80 Spots über Consensus-Board gedrafteter Pick in der 3ten Runde

Meine Damen und Herren, wir erleben hier alarmierende Missachtung des Konzepts von Positional-Value in Kombination mit dem Vibe, es eh besser zu wissen als alle anderen. Wir erleben GM Tom Telesco par excellence. Wer was anderes erwartet hatte, dem kann ich nicht helfen.

Im Ernst: Bowers ist kein schlechter Prospect (#7 am Consensus-Board, gute Playmaker-Fähigkeiten), aber wir können unsere Augen nicht davor verschließen, dass die NFL nicht gut darin ist, exzellente Tight-End-Prospects zu identifizieren, und diese Tight Ends obendrauf sehr langsam darin sind, in der NFL ihr volles Potenzial zu entfalten.

#13 bis #20 mag sogar der richtige Spot für Bowers gewesen sein – trotz der beiden genannten Bedenken. Aber dann bleiben noch immer die beiden darauf folgenden Picks.


Während die Raiders aber eindeutig versetzt werden und eher ein D+ erhalten, waren die Carolina Panthers einen Anruf vom berüchtigsten „fuck them picks“-GM unserer Zeit, Rams-GM Les Snead, davon entfernt, mit Note F glatt durchzufallen.

Snead ließ Picks im Gesamtwert eines 3rd Rounders an die Panthers rüberwachsen, um von #52 an #39 hochzugehen und DT Fiske zu draften. Die Panthers sagten Danke, aber weil sie nach Jahren des Mis-Managements gar nicht mehr wissen, wie man mit Draftpicks umgeht, feuerten sie nur wenige Minuten später dieses gesamte Kapital und mehr wieder raus, um von #52 sechs Spots hoch auf #46 zu gehen und einen verdammten Runningback zu draften!

In einem Kader, der kaum Waffen hat!

Mit einem QB, der jede einzelne Waffe im Passing-Game braucht.

Dieses „QB mit möglichst viel Laufspiel entlasten“-Gedöns ist typischer Old-School-GM-Müll. Trade-Up für Runningbacks ist so ziemlich die größte Sünde, die ein GM machen kann, und die Panthers ließen dafür den Gesamtwert eines Mid-3rd-Rounders draufgehen.

Und dann hab ich noch nicht berücksichtigt, dass Carolina zwar einen anderen Receiver hoch gedraftet hat (Xavier Legette), aber dafür Picks zahlte, um von #33 auf #32 hochzuspringen, und damit in die 1te Runde, die zur Option auf die 5th-Year-Tag berechtigt, die im neuen CBA aber kaum mehr etwas wert ist – und jener Receiver eher einer im „Deebo-Style“ ist, also was für noch mehr Screen&Swing-Gewichse als ernsthaftes Intermediate-Passing-Game.

Und ich lasse GM David Tepper das hier durchgehen, denn der Spott ist ihm ohnehin gewiss:

Ich drücke alle Augen zu und gebe den Panthers eine Note D mit zwei Minus, einfach, weil es in der NFL keine Relegation und kein Sitzenbleiben gibt, und hoffe einfach, dass Dave Canales trotz dieser Personalpolitik Mittel und Wege findet, um QB Bryce Young auf die Beine zu helfen und im Herbst vernünftige Offense zu spielen.

28 Kommentare zu “Sideline Reporter NFL Draft-Grades 2024

  1. zu den Steelers: der OT hat wohl für seine Körpergröße ziemlich lange Arme. Wohl länger als bei den meisten 6‘4 OTs – daher wird er wohl OT spielen.

    ein Center in der zweiten Runde sehe ich bei einem klaren Need als „ok“ an.

    gehe mit deiner Logik aber mit. Wenn er wider Erwarten doch OG wird, ist es egal wie gut er wird. Die Position fragtet man nicht in der ersten Runde.

  2. Bei Dane Brugler im „Beast“ war Fautanu allerdings schonmal gar nicht mehr unter OT gelistet, sondern der OG1.

    Kommentar:

    „Overall, Fautanu is explosive on the move and at contact with the foot quickness, body control and temperament to stack winsin both pass protection and as a run blocker in the NFL. While he has the talent to remain at tackle, his skill set also projects well to guard and center and he offers legitimate five-position potential at the next level.“

  3. daher Warten wir es mal ab. Wäre ja nicht das erste mal, dass sich ein Team verkalkuliert.

  4. Vielen Dank, da steckt sehr viel drin 🙂

    V.a. die Perspektive zu Penix ist spannend. Ich geh da trotzdem nicht mit, denn dass Penix 24 ist, mit 26 vmtl. zum ersten Mal startet (wenn alles gut geht) und Cousins durch den Pick verärgert wird, erscheint mir wichtig. Wie auch dass die Birds keine overarching Strategie zu haben scheinen.

    Für mich schon ganz klar einer der schwächsten Pick und ich hatte die Falcons in Kombination mit dem DT Uptrade auch ganz klar unter den D oder F Teams erwartet.

    Chiefs sind für mich ganz klar kein A. Worthy ist nie und nimmer der WR5.

    Lions haben mit Arnold schon einen top CB geholt, der einen kleinen Uptrade wert ist. Holmes hat bewiesen, dass er konstant überdurchschnittlich draftet, er hat mehr Credit verdient.

    Ansonsten fällt mir noch auf, dass die Draft viel aufregender ist, wenn es verrückte Picks wie 1. Round RB oder wilde Trades gibt, da ist die Content Maschinerie drum herum einfach so viel interessanter 😉

  5. Die einzigen Draftgrades neben PFF Moo, die zählen.

    Meine Takes zu den Categorys, sortiert nach denen Einschätzungen oben.

    A

    Bears: alles richtig gemacht, Passing Game matters, Odunze nicht zu nehmen wegen Keenan wäre verrückt, hoffentlich rocken er und Caleb die Liga, natürlich erst nach dem Lions SB Win nächstes Jahr 🙂

    Bengals: top Value, Higgins kann bleiben und Burton ein gutes Hedge als Nachfolger, Cincy hat ja lange Erfahrung mit schwierigen WR Typen

    Chiefs: minimal overconfident, Worthy ist im Best Case ein neuer D-Jax aber kein Tyreek Clone, kP warum sie dafür nach oben gehen mussten

    Bolts: Elite OT = guter Value, ich hätte trotzdem den WR genommen 🙂 Herbert wird eh nie gesacked, und mit Nabers Deep Bombs wäre das eine so geile Offense gewesen. A- für mich im besten Fall. Aber war klar, dass Harbaugh Power Run Game gehen würde.

    Eagles: Howie Masterclass. A+

    B

    Cards: viel verschwendetes Potenzial ab 3. Runde, und ich bin nicht einmal sicher, dass der 1. Round ED cooked. MHJ natürlich ein top Pick, aber sein Pick war easy. Picks werden viel spielen, aber für mich nur C.

    Ravens: eher B- als B, Tampa ist vielleicht ein besserer Fit und Pick als Wiggins, und kein Trade Value generiert.

    Bills: S + DT an Day 2 ist dünn, hätte mehr WR gesehen, und die Trades haben nicht viel eingebracht. Eher C als B.

    Cowboys: typischer JJ Draft, muss man nach den letzten 10 Jahren sagen. Solide, keine Dummheiten gemacht, im Gegenteil, Dummheiten anderer genutzt.

    Texans: ok Draft

    Colts: Panthers geraided, AD Mitchell als Crown Jewel Pick auch wenn natürlich risikobehaftet aber Chris Ballard muss einfach mal raus aus seiner Hundehütte.

    Pats: good Process, meh Players. Maye war alternativlos, außer die Vikings hätten einen Meltdown hingelegt, und danach Maye supportet aber mit out of Market Price Players.

    Giants: guter Process imo, Nabers ist besser als QB4, auch wenn niemand Lust haben kann auf 2 weitere Jahre Daniel Jones… 2025 soll die QB Class ja nur Mittelmaß sein.

    Jets: top Value mitgenommen und AR12 noch ein Zukkerl mitgegeben mit Corley fürs gute Gefühl. Sehr gute Offseason in Summe für Joe Douglas, endlich einmal!

    Steelers: alles was du geschrieben hast. Alles hängt von Fautanu ab. Niemand weiß, wie es ausgehen wird.

    Hawks: erwarteter erster Draft für einen Defense Minded HC. Murphy scheint ein genialer DT zu sein, Hawks D ist fast umgebaut, nächstes Jahr folgt die Offense.

    Commanders: siehe Cards. Mit vielen Picks natürlich viele gute Players, aber da war noch mehr drin. Viele Picks zu haben heißt nicht, dass man einzelne verschwenden darf! Eher C als B!

    C

    Falcons: Gute Erklärung zu deiner Sichtweise, aber Penix ist ein negative EV Bet, wenn wir nur auf den Draft schauen. Cousins gehört aber in die Perspektive rein (geht auch nicht anders), und dann ist nun einmal Fakt, dass Atlanta zwei Jahren QB window verschenkt. Plus der DT Trade in der 2. Runde. Für mich maximal C. Eher D+ (das Plus wegen der QB Upside).

    Ich geb aber gern zu, dass alle Anti Penix & anti Falcons Tweets schnell dumm ausschauen können, wenn Kirks Achilles zwickt und Penix mit den Falcons Weapons rockt.

    Browns: uninteressant, weil zu wenig Picks.

    Broncos: Nix ist so langweilig als Prospect, und QB6 im Draft ist keine sichere Wette. Payton weiß hoffentlich, was er tut. Gute Value Picks, aber negative EV Trade.

    Lions: Holmes, der neue Dave Gettleman? Ich kannst nicht erwarten, wenn BH nach dem SB2025 die Victory Lap läuft, aber unterschreibe alles, was du dieses + letztes Jahr zum Draft geschrieben hast.

    und @Vorredner: Holmes hat erst den vierten Draft gemacht. 2023 hat ein ganzes Jahr gespielt. 2022 sieht ein Pick gut aus (The Hutch), 2021 war mit McNeill und Amon-Ra natürlich super, Sewell hätte auch ein Kleinkind draften können. Executive Summary: da ist noch viel zu wenig Sample, um generelle Aussagen zu seinem Drafting zu machen.

    Cheeseheads: gutes Trading, Gutekunst sieht langsam wie ein echter Longterm Planner aus. Für mich C+.

    Jags: Baalke, am liebsten wärst du nach Day 1 ausgestiegen, dann sähst du wie ein Genius aus, zum ersten und einzigen Mal.

    Rams: Aaron-Donald-Legacy-Draft. Runden 1+2 stehen komplett im Zeichen der Erneuerung post Donald, aber der Fiske Trade war absoluter Schrott.

    Phins: guter Value, aber future 3rd für Wright ist not right. Maximal C, Adrian Franke hatte Recht 🙂

    Vikes: Ein 1st in Summe rausgeworfen für QB5 und EDGE2 ist ein hoher Preis, für den sich Analytics Kwesi erklären muss. Trotzdem ein besserer Outcome, als wenn sie den 1st für McCarthy im großen Trade hätten zahlen müssen.

    Anyway, billiger QB Contract war alternativlos, mit Kirk hätten sie niemals weitermachen können, andernfalls wäre entweder JJ oder Darrisaw nicht zu halten gewesen oder die Vikes in 2 Jahren in Cap Hell.

    Am Ende war Turner das Problem, das war nicht notwendig, Defense Personnel hin oder her.

    Saints: auch hier ein OT mit OG vibes. Mid 4 für 4 Spots ist als Preis skurril, aber Saints bleiben Saints und deswegen auch jedes Jahr 7-10 (oder ähnlich).

    Niners: alles was du schreibst. Natürlich darf der OG Reach nach Tradeup nicht fehlen. Lynch hat wieder einen Lucky Punch, Shany reißt alles raus, und dann interessiert keinen, dass weder Pearsoll noch Puni klappen. Aber Niners kommen langsam in Cap Hell, wenn Purdy 40M APY kassiert oder mehr, ist Ende im Gelände.

    Bucs: 1. Round Center, nuff said.

    Titans: Mike Vrabel Gedächtnisdraft. Ich verstehe nicht, was dieser ganze DT Run am Anfang der 2. Runde sollte, aber wen wundert’s dass TEN mittendrin war.

    D

    Raiders: Football Guy Draft ist die absolut perfekte Beschreibung. Bowers war ein Honeypot und Raiders rauschen natürlich voll rein.

    Panthers: Trade for RB + einfach random ein LB gezogen, weil 2 das Team verlassen haben: was soll man anderes erwarten von einer dummen Franchise. Kann man echt nur drauf hoffen, dass Canales die Engine hinter den Revivals von Geno und Baker war, und jetzt Young zum Breakout hilft, weil von diesen Picks wird der Rebuild nicht ausgehen.

    So, hoffe war nicht zu lang und cheers 🙂

    Gruß

    Karl

  6. @Lowe: Aber allein die Vorstellung: 3rd Down, Xavier Worthy wartet weit draußen auf den Snap, CB in Man Coverage und Press, Single high, Mahomes grinst … „hut!“ Das hat Potenzial für einige unterhaltsame Big-plays. (Wenn er auch nicht unbedingt WR5 war.)

    Und ja: das war ein sehr „vernünftiger“ Draft. Was sich auch in Korsakoff’s Grade-schnitt spiegelt. Ein paar von den üblichen Knucklehead-moves hätten content-technisch tatsächlich höheren Entertainmentfaktor gehabt. 😉 Aber hey, Atlanta ist ja eingesprungen.

    Wobei mir Atlantas größerer Fehler scheint, dass sie Captain Kirk nicht gesagt haben, er möge das Tampering nicht in jedes Mikro schreien. Wen stört, dass sie für ihren Firstrounder dieses Jahr „nur“ einen Rookie-QB bekommen, der sollte sich im Klaren sein, dass das pure Perfektion gewesen sein könnte im Vergleich zu dem, was mit ihrem nächsten Firstrounder passieren könnte. „You like that?!?“ I guess they don’t.

  7. Also Raiders haben einmal gereached für einen Swing Tackle in Runde 3 und ansonsten laut Brugler jedes Mal Value abgegriffen. Klares D – kein Zweifel.

  8. Du berufst dich auf deine eigenen Kriterien, befolgst sie aber noch nicht mal. Lies dir einfach mal, durch, was du zu Arizona geschrieben hast oder vergleiche die ersten Picks und deine Bewertung der Steelers mit denen der Raiders (positinal Value) und wenn du nicht dabei unkonzentriert bist, werden die deine eigenen Widersprüchlichkeit durchaus klar. Unabhängig davon, dass IOL gerade sehr gut bezahlt wird in der FA. Auch inabhängig davon, dass ein Bowers kein „ganz gutes“ Prospect, sondern gilt im Konsens als klarer bluechip Spieler Girl, der auch mehr ist als ein klassischer TE. Spätestens aber an deinem Take zu Telesco sieht man, dass du ihm einfach grundsätzlich nicht zutrauen würdest, einen guten Draft hinzulegen, weil du ihn für schlecht hältst. nicht die beste Ausgangslage für eine faire Bewertung oder? Und damit schließe ich dieses wunderschöne Thema für mich, Da ich nicht davon ausgehe, dass weder von dir konstruktives Feedback noch Einsicht kommt.

  9. Wer Telesco nach dem Jahrzehnt bei den Chargers noch irgendwas zutraut, dem ist nicht zu helfen.

    Raiders got Telesco’ed.

    Sorry für dich und alle Raiders-Fans.

  10. Nicht selber scouten, nach nicht mal 24 Stunden die Draftstrategie alle 32 Teams zu durchschauen und Grades vergeben, diese Selbstvertrauen möchte ich auch haben…(Oder ist es einfach nur Selbstüberschätzung…)

  11. Immer wieder eine der besten Tage des Jahres, die Tage nach dem Draft 😀

    „Du hast nicht monatelang gescoutet, wie kannst du da die Draft Strategy analysieren?“

    „Alle unterschätzen uns/durchschauen bloß nicht unseren genialen GM…“

    „Wie kann Team X so schlecht bewertet sein, ist ja schließlich mein Team und Chad Reuter hat A- gegeben!!1!1!!“

    Was unter den Tweets von Adrian und Thomas abgeht, schon wieder ganz großes Kino, danke dafür 🙂

  12. durchschauen bloß nicht unseren genialen GM… *der in elf Jahren als GM mit den QB’s Philip Rivers und Justin Herbert Teams gebaut hat, die DREIMAL die Playoffs erreicht haben und dabei insgesamt ZWEI Playoff Games gewinnen konnten.

    Wie kann man so einen anzweifeln?

  13. Ich mag den Schreibstil, ich mag die Analysen. Sie wirken auf mich fundiert und begründet.

    A++

    Weiter so Thomas. Freue mich schon über Jahre jedes Mal über einen neuen Beitrag.

  14. zu den Browns:

    Der Kader gehörte schon vor der Free Agency mit Ausnahme des Franchisequarterbacks (großes Fragenzeichen – oft Fremdkörper, letzte beiden Spiele aber gut – u.a. NFL.com) zu der absoluten Spitze der NFL (Quelle u.a. dazu PFF). Theoretisch hätte man auch vor den Draft in die Saison starten können.

    Daher hatte man wenig Lücken und die Frage war, wie man sich für die Zukunft aufstellt bzw. welche Spieler mit der begrenzten Draftmunition wirklich Sinn machen bzw. tatsächlich eine Verstärkung sind.

    Needs aus dieser Sicht:

    Ein weiterer Startinglinebacker eher Richtung Mauler (aufgrund der Klasse und des Positional Value aber schwer zu adressieren) Junior Colston hätte in der dritten Runde dennoch ein Fit sein können (ging ja aber früher zu den Chargers).

    Zweiter Tight End/ Runningback für die Zukunft:

    Bot sich nicht an. Da der Value in der vierten Runde lag und man dort keinen Pick hatte (Trades waren da teilweise sauteuer). Runningsbacks die schnell funktionieren findet man eh jedes Jahr.

    Wide Receiver für die Zukunft

    Oline Tiefe und Ersatz für langsam dort alt werdende Spieler

    Junge DT mit Passrushupside

    (Edge nur falls wirklich guter Value – war nicht da)

    Was man damit gemacht hat:

    Man hat in der zweiten Runde einen leicht Undersize (Aaron Donald war auch Undersize) aber sehr jungen DT (mit Topspeed mit der zweitbesten Passrushquote des ganzen Landes gedraftet (18,9 %). Ein Spieler, der den Browns in dieser Form gefehlt hat und sofort weiterhelfen und sich auch noch entwickeln kann. Leichter Reach laut Consens Board, aber Value Position und Need.

    In der dritten Runde hat man das wichtige Need junger Guard (Zak Zinter) adressiert. Leichter Reach, aber OG ist teuer geworden, die Produktion auf höchstem Niveau hat gestimmt (0 Sacks zugelassen) und absoluter Leader und Lockerroom Guy.

    In der fünften Runde hat man mit Jalani Thrash (geiler Name) ein Deep Threat gepickt, hat zumeist Outside gespielt, kann sicher aber auch Slot spielen, hatte gute Produktion, ist ein Chainmover (Steve Smith) und mancher hatte ihn sehr viel höher auf dem Board. Hier stimmt Value und Need sehr gut.

    In Runde 6 hat man sich einen Oldschoollinebacker (Nathaniel Watson) mit kleinen Charakterfragen geholt, der aber ein Supertackler ist (quasi kein Misstackle – 136 Tkl 2023) und eine super Produktion als Passrusher hatte (nach Turner die meisten Sacks 2023 (zehn) – All American), Sideline to Sideline Speed. Etwas alt und nicht so gut in Coverage, aber im schlimmsten Fall wahrscheinlich ein guter Special Teamer.

    In Runde 7 hat Andrew Berry mit Myles Harden seine obligatorischen DB gezogen. Ein feuriger Spieler, mit guter Beweglichkeit der in seinem Anforderungsprofil zu den Browns passt. Auch wenn es blöd klingt, SleeperDBs verpflichten kann Berr, wie kein anderer.

    Dazu kann als letzt Pick DT Jowonn Briggs. Faktisch eine kleine Kanonenkugel (6,1, 300) mit Mega Kraftwerten, der Teamkapitän bei Cinni war. Soll sicherlich die Konkurrenz auf DT verstärken (Siaki Ika u.a.), aber eher fürs practice squad.

    Wichtige UFA:

    Guard Javion Cohen, den einige in der vierten oder fünften Runde sahen und sich wohl mit OL Jalen Sundell (gute RAS Score, kann faktisch jede OLine Position spielen) um einen Platz im Kader duellieren könnte.

    TE Treyton Welch. War in den Browns wohl lieber als für einen TE nen Driurunder 2025 her zu geben oder sonst zu reachen. Guter Athlet und Passcatcher. Muss im Blocken noch besser werden.

    RB Aidan Robinson – bisschen Typ wie Derrick Henry – vor allem groß und kräftig

    Als Brownsfan bin ich mit den Draft zufrieden. Man hat mit dem geringen Kapital wichtige Needs adressiert und Spieler geholt die zum Team passen und sofort und in Zukunft helfen können. Hätte mir mehr Trades gewünscht, aber man hat dieses Jahr nicht so Recht was gefunden und wollte wohl lieber seine Picks für das nächste Jahr behalten. Finde die leichten Reaches ok (waren auf dem Brownsboard natürlich sicher höher). Würde den Browns nen B bis B- für den Draft geben.

  15. Wer meint, dass Korsakoff das falsch macht, soll doch die Welt mit einem eigenen Blog bereichern. Das wäre konsequent, konstruktiv und sicher interessant für denjenigen, mal die andere Perspektive zu erleben. Wer hier regelmäßig mitliest, kann erahnen, wie viel Zeit Korsakoff in diesen komplexen Content steckt, der auch in der Offseason ausgesprochen zahlreich erscheint. Gratis.

    Ganz nebenbei ein kleines Geheimnis: Die Draftgrades von niemandem sind objektiv. Und die aus den USA schon gar nicht. Aber das ist ok. Es ist ein Ballspiel. Es geht um Spaß.

  16. @Maverick: Mein Post richtete sich nicht an Dich sondern an die Wüstlinge etwas weiter oben.

    Den Browns kann man nur wünschen, dass sie ihren leidgeprüften Fans mal etwas Erfolg nach Hause bringen. Vielleicht klappt’s ja diese Saison. Sie können ja nicht immer nur Pech haben.

  17. @Karl

    Vorsicht damit einen Draft uninteressant zu nennen, nur weil er weniger Picks hat (eh Chicago hatte übrigens weniger als Cleveland, aber eben 2 TopTen Picks) oder die Firstrounder fehlen. Rams, aber auch z.B. haben Browns bewiesen, dass man mit guten Midroundern/ Lateroundern besser sein kann als mancher mit vollem Draftkapital. Wie meine Analyse zeigt ist z.B. die Draftclass der Browns durchaus interessant und es würde mich nicht wundern, wenn erneut Spieler in ein bis drei Jahren als klarer Steal angesehen werden.

    Grundsätzlich kann man aus meiner Sicht sogar sagen, dass hohes Draftkapital eher zu Fehlern in der Laterounds verleitet und zu weniger tiefen Analysen. Bspw. dieses Jahr der Punterpick von Chicago an einer Stelle an der noch richtig Value auf dem Board war.

  18. Übrigens eine sehr empfehlenswerte mathematische Analyse zum Faktor „luck“ in der NFL:

  19. Popcorn und Cola!!! Nach dem Draft ist vor den Beleidigungen, bzw. dem Schmollen.

    Um wirklich sagen zu können, ob und wie gedraftet wurde braucht es mMn ca 2-3 Jahre. Bei manchem Prospect sieht man es natürlich direkt, manch einer entfaltet sich erst nach Jahren, bzw. in einer anderen Franchise.

    Ich finde man kann nach dem Draft nur den reinen Prozess des Draft betrachten und das finde ich hier sehr gut gelöst und mit Argumenten erklärt. Nur weil der Konsens etwas so sieht, bzw beim anderen abschreibt, ist es noch lange nicht so.

    Adrian Franke und auch der Hausherr scheren des Öfteren aus der Konsensmeinung aus. Ist aber nicht schlimm, da sie ja etwas dazu sagen und ihre eigene Meinung vertreten und erklären! Aber auch das ist ja kein Evangelium. Ich darf mich selber informieren, bzw Tapes anschauen und mir eine Meinung bilden. Zur Not muss ich halt mehrere Analysen schauen, lesen.

    Lustig finde ich nur jedes Jahr, wie hier oder auf anderen Bords rumgezickt wird von Personen von denen ich noch nie eine Beteiligung an einer Diskussion verfolgt habe.

    Und wenn ich über den Teich schaue, da wird mir zuviel gelobt und tolle Noten verteilt. Guckt euch mal genau die NFL Draft Grades Tabelle von Rene Bugner an. Demnach müsste es ja jede Menge Contender geben.

    Dann lieber auch mal kritisch hinterfragen …

  20. Nein, um zu bewerten, wie gedraftet wurde, braucht es nicht zwei bis drei Jahre. Bewertet wird vernünftigerweise am Tag direkt nach dem Draft, weil der Prozess mit dem aktuellen Wissensstand der Teams bewertet wird.

    Nach zwei Jahren kann man bewerten, wie gut sich die Picks entwickelt haben und dann prächtig darüber diskutieren/sich streiten, wie viel davon am Drafttag vorhandene Anlage ist, wie viel Entwicklung durch das Team und wie viel einfach nur Glück. Man kann sich auch super über die Vielzahl eigener Hot Takes lustig machen, die total in die Hose gegangen sind. Aber mit der Bewertung eines Draft hat das halt nichts zu tun.

    Soll kein persönlicher Angriff sein. Ich lese das nur jedes Jahr nach dem Draft 500 mal und es rollt mir jedes Mal die Fußnägel hoch. 😄 (Auch wenn es verständlich ist, dass sich das hält. Process vs outcome wird ewig Diskussionsthema bleiben.)

  21. Ok, Korsakoffs Sorgen hinsichtlich des Goff-Vertrags sind wohl wahr geworden: 4 Jahre, 212 Mio. Hui, der knallt rein

  22. Der Vertrag ist hoch dotiert, das stimmt wohl. Mal schauen, wie die Details aussehen.

    Wobei ich nicht so recht weiss, welche sinnvolle Alternative es zu Goffs Verlängerung gab. Goff ist kein mieser QB und war im Conference Final nicht der Grund, dass Detroit ausgeschieden ist. Von daher musste man ihn nicht auf Biegen und Brechen loswerden.

    Wenn man Goff abgesägt hätte: wer hätte dann übernommen? Wenn nicht gerade Chicago, Washington oder Pats mit ihrem Firstrounder gewunken hätten, wäre der nächste Starter Hendon Hooker gewesen. Meh. Deutliche Upgrades zu Goff habe ich auch im Free Agent Pool nicht wahrgenommen. Und ein Team, dass seinen superbowl-fähigen Starting QB abgibt? Wohl eher selten.

    Letzte Saison Lamar Jackson. Das wäre interessant gewesen. Aber die letzten Wochen bin ich nicht sicher, wie Detroit auf QB hätte upgraden sollen. Von daher war dieser Vertrag wohl kaum zu vermeiden.

    (Sollten die Lions doch noch die Lombardi-trophy holen, würde dieser Vertrag allerdings als strahlendes Meisterwerk dastehen… 😉 )

  23. Mit rund 50 Mio $ im Jahr war zu rechnen. Problematischer sind die rund 170 Mio $ Garantie. Die Lions sind jetzt im Win-Now-Modus.

  24. Ich drücke den Lions die Daumen, dass sie mit Goff doch noch den großen Wurf packen und die SB holen können. Allerdings stimmen mich meine 8 jährige Viewing Experience von Goff doch etwas skeptisch ob er der richtige QB für so ein Unterfangen ist. Wir werden sehen, ob mein Pessimismus Lügen gestraft wird oder ob Dan the Man und seinem Buddy Brad Holmes der Laden in den nächsten 2-3 Jahren um die Ohren fliegt.

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