College-Football-Alternativprogramm

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Winterwunderland

Buffalo erstickt derzeit dezent unter einer meterhohen Schneedecke. Die Bills suchen derzeit nach freiwilligen Helfern um ihr komplett eingeschneites Ralph Wilson Stadium bis zum Sonntag (vs Jets) spielfertig zu bekommen.

Freiwillige Helfer können sich in den Kommentaren bewerben.

March Madness – Das Bracket 2014

In wenigen Minuten starten die Übertragungen für die March Madness 2014 – heuer bei SPORT1 US und im ESPN-Player. Die genauen Sendepläne übernehme man bitte täglich bei Allesaussersport. Ich habe noch kurz mein Bracket ausgefüllt und mich ein klein wenig eingegroovt nach einer Saison, in der ich sehr, sehr wenig College-Hoops gesehen habe. Ich bin zuversichtlich, dass es für das Perfect-Bracket reicht. Ab nächstem Monat kann ich dann ausgesorgt dem Leben als Vollzeitblogger nachgehen.

NCAA March Madness Bracket 2014 (korsakoff Edition)

NCAA March Madness Bracket 2014 (korsakoff Edition)

Region South – Es gibt hier einen turmhohen Favoriten in den Florida Gators, die mit 32-2 Siegen durch die Regular Season marschiert sind. Die Gators sind nach SRS das viertbeste Team des Jahres im Lande, und sie profitieren von einem vergleichsweise „einfachen“ Bracket, wo der größte Konkurrent Kansas auf seinen wichtigsten Spieler (Joel Embiid) verzichten muss – Embiid gilt als sehr gutes NBA-Prospect.

Das South-Bracket halte ich nach Studium des Simple Ranking Systems für relativ klar strukturiert: Viele Überraschungen sollte es eigentlich nicht geben; die Top-6 nach Setzliste sind auch die Top-6 nach Simple-Ranking System:

SRS TEAM        WERT
#3  Kansas      21.2
#4  Florida     20.8
#12 UCLA        18.9
#15 Ohio State  18.5
#21 Syracuse    16.2
#30 VCU         15.0

Einer meiner ästhetischen Favoriten ist in diesem Bracket zuhause: Die VCU Rams mit ihrer fantastisch quicken Defense. Allein: VCU muss relativ schnell gegen Florida ran…

Die Ohio State Buckeyes kommen diesmal mit einem eher ungewöhnlichen Mann im Kader daher, Aaron Craft, den π-Mann:


Region East – Der Top-Seed dieser Gruppe ist mit den Virginia Cavaliers ein Überraschungsteam, das irgendwie niemand so richtig ernst nimmt. Das liegt natürlich unter anderem daran, dass die Cavs fast nie was im Basketball reißen. Gerade aber der Coach der Cavs ist in Tony Bennett ein Mann, dem ich durchaus die Daumen drücken würde.

Virginia wird aber große Konkurrenz haben: Das nach SRS beste Team der Gruppe ist Villanova (20.1 über Durchschnitt), das zweitbeste die Michigan State Spartans (20.0 über Durchschnitt) mit ihrem legendären Coach Tom Izzo, jenem ulkigen Mann, dessen Mannschaften den Ruf genießen, immer in der Post Season voll da zu sein.

Der Big-Ten Champ Michigan State ist überraschenderweise nur an #4 gereiht, hätte mindestens einen oder zwei Seed höher verdient gehabt. Für die Spartans zählt auch, dass der Kader so fit wie nie dieses Jahr in das Meisterschaftsturnier geht.


Region West – Die Arizona Wildcats gelten als klassischer underachiever, aber in den letzten Jahren rührte sich etwas: Seit der Einstellung von Coach Sean Miller ist da ein Landesmeister in spe unterwegs. Miller ist ein sehr gewinnender Typ, der notfalls auch bis fünf Uhr morgens durchmacht um auch noch die letzten Vorteile im Gameplanning zu finden. Er ist in seinem fünften Jahr an der Uni und hat mehr als drei Viertel der Spiele gewonnen – zuletzt war man in der Pac-12 das beste Team des Grunddurchgangs, verpasste aber den Conference-Titel. Es gibt einige sehr attraktive NBA-Prospects wie Aaron Gordon, also wer schonmal für die Profis scouten will…

Arizona ist nach SRS das zweitbeste Team im Lande (24.1 Punkte über Durchschnitt) und hat einen relativ soften Durchmarsch vor sich: Weber State und OSU dürften keine Probleme bereiten. In der dritten Runde könnte San Diego State warten – ein Team aus dem quasi-Nichts. Die Aztecs gelten als große sentimentale Geschichte mit ihrem leidenden Coach Steve Fisher, der San Diego State innerhalb kurzer Zeit nach oben brachte, der aber ausgerechnet jetzt miterleben muss wie sich sein Sohn mit einer Nervenerkrankung quält.

Schließlich noch eines meiner absoluten Lieblingsteams: Creighton, der kleine Riese aus der Big East Conference (mit 19.8 Punkten über Durchschnitt vielleicht der größte Konkurrent für Arizona in dieser Staffel). Die Bluejays überstrapazieren ihre Vater-Sohn Geschichte mit Coach Greg McDermott und Sohnemann Doug, aber dann kommt der Doug doch immer wieder im Interview wie ein Clown rüber, der sich selbst auf den Arm zu nehmen imstande ist – und alles ist wieder gut.

Arizona ist mein Favorit, aber Creighton ist nie zu verachten.


Region Midwest – Die #1 Wichita State ist eine kleine Uni aus der Missouri Valley Conference. Die Shockers kamen ungeschlagen durch die Saison, aber sie sind irgendwo der kleine Mid-Major, den keiner so recht ernst nimmt. Das hohe Seeding löste alte Beißreflexe aus, und viele wollen Wichita State fallen sehen – eben weil sie Streber sind, und auch wegen des eigenartig-schrulligen Coaches Gregg Marshall.

Wichita State ist nach SRS keine Top-10 Mannschaft landesweit, und nicht bloß deswegen sehe ich sie nicht durchmarschieren. Es gibt komplettere Teams. Duke, diese von vielen so gehasste versnobte Privatuni aus der ACC, zum Beispiel ist immer für die Final-Four gut (heuer: 20.3 Punkte über Durchschnitt, landesweit #5 nach SRS).

Die beste Geschichte für mich sind immer die Saint Louis Billikens, diese No-Name Truppe  aus der Atlantic-10 Conference. Diese Mannschaft musste vor nunmehr zwei Jahren mitten in der Saison Abschied nehmen von ihrem kultigen Head Coach Rick Majerus, einem ehemaligen TV-Pundit, der diese kleine Uni als Coach auf seine alten Tage groß gemacht hatte. Jener Majerus verstarb im Dezember 2012 nach wochenlangen Gerüchten um seine Gesundheit an Krebs, aber dieses Team ist noch immer nach seinem Ebenbild gebaut: Zeckige Defense, die jedem Gegner irgendwann den Nerv zu rauben imstande sind.

Für mich sind aber die Louisville Cardinals der Favorit im Midwest-Bracket. Ja, langweiliger Tipp. Louisville ist der Titelverteidiger, und gewann auch heuer die American Athletic Conference. Diese AAC gilt aber im Football wie im Basketball als mittlerweile zu schwach um richtig ernst genommen zu werden, sprich: Viele werfen Louisville vor, seine 29-5 Bilanz nur dank einfacher Gegner hinzubekommen haben. Auf der anderen Seite sehen alle Advanced-Metrics die Cards unter den drei besten Teams des Landes – das SRS sieht sie als allerbestes (25.3 Punkte über Schnitt).

Nur wenige würden es dem unbeliebten (weil so erfolgreichen und geradlinigen) Coach Rick Pitino vergönnen, aber hier könnte tatsächlich zum ersten Mal seit Jahren ein Team die Titelverteidigung schaffen.

Was von Olympia 2014 an Eindrücken übrig bleibt

Das Eishockeyfinale der Herren (heute 13h MESZ) zwischen Kanada und Schweden steht noch als letzter Höhepunkt der Olympischen Winterspiele 2014 aus – eine Ansetzung, mit der man durchaus rechnen konnte. Beide schlichen sich recht unauffällig durch das Turnier. Kanada würgte Finnland mit einer starken Abwehrleistung nieder und schlug die USA in einem sehr temporeichen, intensiven Spiel. Die Schweden sind extrem spielstark, hatten aber gegen die Finnen mit zunehmender Spieldauer einige Probleme. Am Ende erwies sich der schwedische Abwehrblock aber als extrem souverän und ließ trotz etlicher Strafminuten die finnische Offensive überhaupt nie mehr sowas wie aufkommen. Beide Teams kommen trotz famoser Einzelspieler vor allem über Kollektiv. Ingrendienzien für ein Super-Finale sind gegeben.

Wenn das Herren-Endspiel annähernd das bringt, was das Frauen-Finale USA vs Kanada geliefert hat, wird es automatisch ein instant classic. Was die Frauen lieferten, war ganz beeindruckender Sport. Dieses Tempo und diese Intensität haben mich überrascht. Das war schon extrem ansprechend, ohne all die Spannungsbögen zu berücksichtigen.

Ich wusste natürlich, dass der Zwischenstand +2 pro US-Girls über den wahren Spielverlauf hinweg täuschte und dass er auch die Kommentatoren im TV blendete. Ich weiß um die Zufälligkeit des Spieles „Eishockey“. Das Schussverhältnis zwischen beiden Teams war ausgeglichen. Trotzdem hatte es irgendwo nicht mehr den Anschein, dass den kanadischen Mädels noch eine solche Schlussphase glücken würde… unterstützt natürlich von einem US-Pfostenschuss auf ein leeres kanadisches Tor… zustande gekommen durch eine Schiedsrichterbehinderung einer Kanadierin… du brauchst nicht weiter zu schreiben. Wir haben die Message verstanden.

Von denen, die zusammen gewinnen und verlieren zu denen, die so allein sind wie niemand anderes: Die Eiskunstläufer.

Eiskunstlaufen… ich habe durchaus ein Herz für die Ästhetik dieser Sportart. Dieses sanfte Gleiten zu dramatischer, ruhiger oder flotter Musik hat etwas Erwärmendes. Keine Sportart ist extremer, was diese Kombination aus „allein auf glattem Untergrund vor einer Menschenmasse“ angeht. Bei den Frauen noch krasser als bei den Männern. Es kommt nicht von irgendwo her, dass sie alle nach Ende der Show weinend zusammenbrechen.

Auf der anderen Seite habe ich tief in mir drin innigste Abneigung gegen alle Sportarten, die auf Bewertungsschemata fußen.

Ich habe trotzdem während des Hockeyfinals der Frauen immer wieder rübergeschaltet zur Kür der Damen – Carolina Kostner und dem Betteln meiner Liebsten zuhause sei Dank. Ich gestehe, die letzten Kürläufe waren fantastisch. Sie haben meine Aufmerksamkeit von einem Mannschaftssport (von Hockey!) weg geleitet. Der Daumen zum Wegschalten am Knopf, aber ich konnte nicht.

Und dann sah ich die Entscheidung, und ich wusste wieder, warum ich mir die Eis-Show ganz gerne Freitagnacht gebe, aber bei Olympia sonst nie hinein schalte. Was für eine Verarsche. Ich wusste es. Ich wusste es.

Trotzdem: Kudos für die Koreanerin Kim. Ihre Kür war einer der faszinierendsten Momente dieser Spiele. Ich liebe diesen Sport so sehr wie ich ihn verabscheue. Und ich befürchte, dass ich beim nächsten Mal wieder zuschauen werde.


Bobfahren ist für mich auch immer eines der Highlights bei Olympischen Winterspielen. Nicht, weil ich Cool Runnings gesehen habe, aber Bobfahren ist mit seinen urigen Typen noch ein richtig bodenständiger Sport. Und sie scheinen sich den Erfolg gegenseitig zu gönnen. Ich hab schon wieder den Namen des Siegers vergessen und könnte nur noch sagen, dass der Schweizer Medaillengewinner den Vornamen „Beat“ trug, aber beim Männerbob bereue ich hinterher niemals auch nur eine Sekunde, die ich zugeschaut habe.

Dass auch das Steuern durch den Eiskanal durchaus schwierig ist, siehst du bei den Frauen, die doch deutlich öfter gegen die Banden knallen und im 45°-Winkel dahersegeln. Das Frauenrennen bot die interessante Facette, dass Athletinnen wie die Hürdensprinterin Lolo Jones oder die ehemalige 100m-Weltmeisterin Williams als Anschieberinnen fungierten – eine recht originelle Idee, wie ich fand, auch wenn vor allem der Einsatz der Lolo – durch ihr Bekenntnis zur Jungfräulichkeit zu einem Sexsymbol geworden – in den Staaten durchaus auch kritische Stimmen hervorrief.

Die Heldinnen für mich waren aber die holländischen Bobpilotinnen: Vor dem letzten Lauf Fünfte, holten sie noch einen Platz auf und wurden am Ende Vierte. Die Steuerfrau, eine Ärztin, freute sich wie Bolle drüber. Ihre schwarze Anschieberin lag ihr heulend und schluchzend vor Freude im Arm. Wer sich so freut über einen vierten Platz bei Olympia, ist mit sich selbst bestimmt im Reinen, dass es ein Traum ist.

„Olympischer Moment“ ist auch Freude, und die Kombination aus der spannenden Entscheidung und dem Jubelknäuel der deutschen Mannschafts-Skispringer war diesbezüglich durchaus einer der besten Momente. Skispringen ist durch seine Unübersichtlichkeit und sein undurchsichtiges Bewertungssystem immer mehr unwatchable geworden, aber die Mannschaftsentscheidung fesselte mich an den Schirm bis zum Ende.

Dass Mario Matt den Slalom gewinnen konnte, freut mich ungemein. Ich habe Matt stets als echten Sportmann wahrgenommen, der irgendwie nicht in diese ORF-Hypemaschine passte. Dass Matt mit Hirscher einen meiner anderen Favoriten (Stichwort Preisgeld-Spende für Erdrutschopfer in Südtirol 2012) schlug – geschenkt. Hirscher wird noch Chancen bekommen. Matt ist mit 35 Lenze am Ende der Fahnenstange angekommen.

Ach ja, Tina Maze. Jahrelang das Symbol der unglücklichen Verliererin, die nahezu jede Weltmeisterschaft mit vier Hundertstelsekunden Rückstand auf dem Silberplatz beendet, waren diesmal die Hundertstel auf ihrer Seite: Ex-aequo Sieger in der Abfahrt, sieben Hundertstel im Riesenslalom ins Ziel gerettet. Glück und Pech gleichen sich im Leben aus, wenn man es nur lange genug versucht – zumindest meistens.


Was bleibt sonst?

Neue Sportarten, die ich gut finde. Skicross ist etwas, das ich mich aus blanker Angst nicht mehr aktiv auszuüben traue, aber die Crosser in Sochi hatten was. Da ist viel mehr Action drin als im x-ten Kombinationswettbewerb bei den Alpinen. Wo kann man die 17384m-Distanz im Eisschnelllauf rauswählen für mehr Skicross-Bewerbe?

Skicross > Slopestyle. Slopestyle lebt ähnlich wie der Eiskunstlauf von einer willkürlichen Siegerentscheidung, aber man hatte bei den Beteiligten wenigstens nicht das Gefühl, dass es ihnen mit Nachdruck um eine Medaille ging. Ich hab den 720 backflip Grabb gemacht, was kümmert mich die Silbrige? Vor allem bei den Herren war das atemberaubend und X-Games würdig.

Mein letzter Star ist das russische Publikum, vor allem in der Eishockey-Arena. Das Turnier endete für die Russen in einer kolossalen, aber nicht komplett unvorbereiteten, Enttäuschung, aber diese Stimmung in den ersten Tagen im Hockey-Stadion werde ich nicht vergessen. Es lief nicht alles rund für die Sbornaja, aber ein Publikum, das so bedingungslos hinter seiner Mannschaft steht ohne auch nur den leisesten Mucks obwohl es sportlich haperte, ist man als Hardcore-Konsument der amerikanischen Profiligen (booooooooooooooooooooo) oder der immer weicher gekochten Fußball-Atmosphäre im Spitzensport fast nicht mehr gewohnt. Der amerikanische College-Sport kommt noch nahe hin, aber danke, liebe Russen.

Das finale Ranking vor dem Finale

  1. Holländischer Damen-Bob.
  2. Kim Yu-na.
  3. T.J. Oshie und Russland vs USA
  4. Short-Track 500m Herren (Victor An)
  5. Damenfinale Hockey.
  6. Ski-Cross across the board.
  7. Snowboard-Slopestyle Herren
  8. Mannschafts-Skispringen Herren
  9. Michaela Shiffrin (Slalom Damen)
  10. Mario Matt (Slalom Herren)

Rein von der Unterhaltung waren es durchaus unterhaltsame Spiele… oder so.

Die Wüstenmuschi

Zaha Hadid wird morgen den Entwurf für eines der WM-Stadien für Katar 2022 vorstellen, die Arena von Al Wakrah. Die Designvorlage für das spektakuläre Dach ist laut Architektenbüro ein traditionelles katarsches Boot. Man kann darin auch eine Muschel erkennen. Und die ganz Kreativen erkennen darin eine Muschi.

Der Entrüstungssturm auf Twitter und im Boulevard („It is not clear whether or not all their stadiums will be shaped like ladies’ private parts.”) ließ natürlich nicht lange auf sich warten. Es wird minütlich darauf gewartet, dass die nächste millionenstarke Anti-Kampagne auf Facebook gegründet wird.

Wort zum Sonntag: Karam hat gewonnen

Nachdem ich mich häufig genug über das Footballteam der Memphis Tigers (AAC) lustig gemacht habe, heute mal eine Geschichte der anderen Sorte. Freilich geht es weniger um Football selbst, sondern um die Freizeitaktivitäten von QB Jacob Karam. Diese Woche kam raus, dass Karam, ein Halb-Libanese, gerne mal eine lokale von einem Libanesen gegründete Kinderklinik besucht. Nicht als übliche offizielle „Team-Activity“, sondern ganz leise ohne Tamtam seit Jahren in der Freizeit. Das nachfolgende Video zeigt Karam als Klavierspieler mit einem 11jährigen krebskranken Mädchen:

Die Tigers selbst spielen dieses Jahr ihre erste Saison in der neuen American Athletic Conference, der Nachfolgerin der Big East Conference. Es gibt Gründe zur Hoffnung: Der Head Coach der Tigers ist Justin Fuente, der ehemalige OffCoord der TCU Horned Frogs. Ich halte Fuente seit einigen Jahren für einen der absolut besten Footballköpfe, weil er stets eine Sahne-Offense spielen ließ, die alle vorhandenen Talente maximierte und er einen meisterhaften Job macht, die bekannten Probleme zu kaschieren. Das ist für mich „Coaching“ im Reinsten.

Jacob Karam war bisher der Starting-QB, aber er riskiert übrigens diesen Sommer, von Fuente auf die Bank gesetzt zu werden. Fuente will gewinnen. Karam hat schon gewonnen.

It’s my job now to, I hope, be a light who inspires others

Die US-amerikanische Basketballspielerin Brittney Griner von der Baylor University hat ein exzellentes Essay über die Anfeindungen und Diskriminierungen gegenüber Homosexuellen für die New York Times geschrieben. Griner gilt als eine der besten Basketballspielerinnen aller Zeiten und war in der jüngsten Draft für die Frauen-Basketball Profiliga WNBA der erste Draftpick. Sie ist in die Geschichte des College Basketballs der Frauen aber nicht nur als beste, sondern auch als eine der tragischsten Figuren eingegangen, weil Baylor immer und immer wieder viel zu früh scheiterte und nur einen großen Titel holte.

Und Brittney Griner ist lesbisch.

It’s taken me a long time to figure out exactly where I fit. During that journey, I realized that everyone has a unique place in this world. I also discovered that the more open I was with my family and friends, the more I embraced others, and the more committed I became to doing the things I love, like basketball, skating and, of course, eating bacon (the greatest food of all time), the more love and confidence I received in return.

„Just as basketball doesn’t define who I am, neither does being gay.“

Only God Can Judge

Unter der Woche outete sich der NBA-Center Jason Collins als erster aktiver Sportler in den Big-4 der Profiligen als homosexuell. Die Versuche der Amerikaner, mit diesem Coming Out umzugehen, gestalten sich nicht einfach und wirken stark verklemmt. Zwar unterstützt die Mehrzahl der Prominenten Collins‘ Entscheidung in der Öffentlichkeit (es gibt Ausnahmen), aber draußen in den kleinen Ortschaften sieht das anders aus. Ein Beispiel: Der ehemalige NFL-Safety Leroy Butler (Green Bay Packers) sollte eine Rede in seiner Kirchengemeinde halten. Aber lesen Sie selbst:

Rimski-Edition: Der Korsakow mit dem „W“

Keine Aprilscherze dieses Jahr, dafür ein Mini-Ausflug in die Musik: Das zuletzt leicht eingebremste Pensum auf diesem Blog ist darauf zurückzuführen, dass ich seit der Conference-Finalzeit in einem zweiten Blasorchester mitspiele. Am Samstag vor zeh Tagen war das Frühjahrskonzert, und wir haben nicht nur einmal, sondern gleich zweimal Korsakow gespielt. Rimski-Korsakow, um genau zu sein: Nicolai Rimski-Korsakow.

Das erste Werk, ein Posaunen-Solo: Concert Pour Trombone. Solist ist mein Bruder. Das zweite der berühmte Hummelflug. Dass Hummeln nach den Gesetzen der Physik nicht fliegen können dürften, stimmt nicht. Dass Klarinetten den Hummelflug nicht hinkriegen, natürlich auch nicht. Selbst für einen Klarinettisten (wie mich) ein Stück, das man schon einmal gespielt haben sollte.

Vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen Leser:

Hummelflug

Concert Pour Posaune

Vor der March Madness 2013

Heute geht der Wahnsinn wieder los: March Madness im College Basketball. Die Grundzüge des College-Basketballs habe ich schon im November versucht zu erklären. Die „March Madness“ ist das, was dem College Football schon seit vielen Jahren abgeht: Eine aufregende Post Season mit haufenweise Action. Wer wissen will, was es mit der March Madness auf sich hat, für den verweise ich auf einen sieben Jahre alten Eintrag bei Allesaussersport, der aber bis auf kleine Details (mittlerweile 68 statt 64 Teams) noch immer vollste Gültigkeit hat:

Selection Sunday haben wir bereits hinter uns, wie auch die erste Runde (wo das Feld von 68 auf 64 verkleinert wurde), wo Boise State gestern z.B. gegen LaSalle gespielt hat (bitte nicht spoilern!).

Was in der NFL der „Mock Draft“ ist, ist im College-Basketball die Bracketology. Es handelt sich hierbei um fröhliches Tippen der einzelnen Partien bis durch zu den Final Four. Faustregel: Setze in der ersten Runde niemals gegen einen Top-Seed. Du wirst haufenweise Punkte im späteren Verlauf verlieren. Ansonsten werfe man die Münzen. Der Präsident hat übrigens auch schon getippt: Barack-etology.

Ich lasse mich auch nie lumpen und habe bei ESPNs Tournament Challenge in der allesaussersport-Gruppe mitgemacht und folgendes völlig unanalytisches Bracket bis hin zu den Final-Four in Atlanta erstellt:

korsakoffs Bracket der March Madness 2013: Nachmachen auf eigene Gefahr

korsakoffs Bracket der March Madness 2013: Nachmachen auf eigene Gefahr

Die Tipps beruhen für einmal nicht auf Zahlenmaterial, sondern in erster Linie auf dem (wenigen) Gesehenen und natürlich der Liebe für die Underdogs. Die Erklärungen im Folgenden.

Midwest – Die Erben von Majerus

Die Story dieser Region sind die St Louis Billikens aus der Atlantic-10 Conference. St Louis stellt eine Mannschaft voll von Außenseitern, die nirgends eine Chance bekamen. Im letzten Jahr besiegte man mit fleißiger Defense den hohen Favoriten Memphis in einem Spiel, das als Meisterstück des Head Coaches Rick Majerus, einem ehemaligen TV-Pundit, gefeiert wurde. Majerus wird dieser Wochen nur in Form seines Geistes mit von der Partie sein, denn der Mann verstarb Anfang Dezember nach wochenlangen Gerüchten um dessen sich verschlechternden Gesundheitszustand. St Louis spielte die vielleicht beste Saison seiner Geschichte. Majerus’ Geist lebt weiter: Die Billikens spielen eine Pracht von Defense: Zeckig, nie aufgebend, nervtötend.

Leider ist St Louis in der vielleicht härtesten Region gelandet: Mit Louisville, Michigan State und Duke spielen drei Turnierfavoriten und bestimmt vier der besten zehn Teams overall in diesem Bracket.

Ich fürchte, es setzt für St Louis ein frühes Aus gegen die alle überragenden Louisville Cardinals. Das offensivstarke Creighton ist mein Upset-Tipp, und es ist ein reiner Sympathie-Tipp.

West – Deutschmann

Es ist die Region mit den Gonzaga Bulldogs aus Spokane im US-Bundesstaat Washington, einer Art „Boise State Broncos des College-Basketballs“. Zumindest ist Gonzaga ein Mid-Major, der seit Jahren die March Madness aufwühlt. Auf der anderen Seite betreibt die Uni einen extremen Aufwand in Sachen Recruiting weit über die Landesgrenzen hinaus, dass man von jenem klassischen Mid-Major-Underdog sprechen mag. Die Uni ist Heimat eines Deutschen (Elias Harris) und dieses Jahr in fast allen landesweiten Polls an #1 oder #2 gerankt. Und trotzdem wird Gonzaga nicht komplett für voll genommen, da man gerne mal sehen würde, wie die Jungs auf knackige Defense reagieren.

Solche Defenses warten gleich zwei in Runde 2 und 3: Pittsburgh und Kansas State. Gonzaga-Pitt dürfte ein populärer Upset-Pick sein (ich verwehre mich mal störrisch). Ich fürchte aber, spätestens gegen Kansas State ist Endstation. K-State ist selbst einer meiner Lieblinge, spielt eine freche Defense und besitzt über einen erfahrenen Mannschaftskern. Man gilt eigentlich immer als Mitfavorit, scheitert aber häufig an den eigenen Nerven. Da ist gut, dass die Nemesis, die Kansas Jayhawks, in eine andere Region eingeteilt wurden.

Ich kann durchaus sehen, wie Kansas State trotz dumpfer Vorahnungen das Halbfinalticket löst. Ohio State jagt mir den Schauer übern Buckel, aber hey, wenn New Mexico für einmal gegen gute Defense einen guten Tag erwischt… K-State im Halbfinale gegen New Mexico? Nehm’ ich.

South – Widder den Erwartungen

Meine Fresse: Kansas, Georgetown, Michigan und Florida in ein und derselben Region? Die Gators halte ich für die insgesamt beste Mannschaft dieser Staffel, simpel, weil ich die Offense der Kansas Jayhawks für zu schwach halte, bei Michigan der Defense völlig misstraue und Georgetown… naja, pure Angriffswucht ist datt nicht. Florida dagegen ist rundum eine komplette Mannschaft, der allerdings stets der Ruf voraus ging, unter Druck häufig zu kollabieren. Dieses Jahr wurde man allerdings von haufenweise knappen Siegen durch die Saison getragen.

Die Glückssträhe endet spätestens in den Elite Eight: Die VCU Rams prügeln Florida mit ihrer furchterregenden Defense aus dem Turnier und ziehen als X-Faktor mit Pauken und Trompeten zum Final-Four nach Atlanta.

East – Butler lacht sich ins Fäustchen

Die Miami Hurricanes spielten heuer eine starke Basketball-Saison, was insofern interessant ist, weil die Canes noch nie ein gutes Basketballprogramm hatten. „The U“ ist Football – und momentan nicht mal das. Dieses Jahr spielten sie in der wachsweichen ACC eine erstaunlich gute Saison und sorgten angeblich für ziemliche Begeisterung in Südflorida.

Trotzdem sehe ich keinen Durchmarsch in die Elite-Eight, denn es gibt einen extrem abgewichsten „soon-to-be-ex-Mid-Major“ in den Butler Bulldogs. Die Jungs von Brad Stevens dürften sich einen Arsch ablachen: Kriegen nach mäßiger Saison nur einen #6-Seed, aber ein Losglück vor dem Herrn: Marquette traut so gar niemand richtig, und Miami/FL – da hat Butler ne Chance.

Die obere Tableau-Hälfte sieht die Indiana Hoosiers, gegen die mein Misstrauen kaum größer sein könnte. Indiana könnte spätestens gegen die UNLV Rebels fällig sein. UNLV sagte man ein enttäuschendes Jahr nach, aber Achtung: Ich hab die Jungs zweimal gesehen und es waren mannschaftlich geschlossene Leistungen – mit dem einen herausragenden Mann Bennett, der das Team tragen kann.

Final Four

Bei aller Liebe für die Kleinen: Den Pokal staubt eine arrivierte Mannschaft ab. Louisville ist dies’ Jahr das Team, das es zu schlagen gibt. Aber bis Atlanta ist noch ein langer Weg.

Inhaltsreichere Begleitung, Sendepläne von ESPN America und dem ESPN-Player sowie vielleicht auch noch eine gesonderte Vorschau am heutigen Tag gibt es mit Sicherheit wieder bei Allesaussersport.