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NFL Power Ranking 2017 – Woche 16

NFL Power-Ranking 2017 nach Woche 16.

Wenig Bewegung diese Woche bei den Spitzenmannschaften, wenn wir vielleicht die aufsteigenden Los Angeles Rams kurz ausklammern. Interessant an den Rams: Sie klettern just in der Woche, in der sie in Tennessee bei einem eigentlich durchschnittlichen Gegner mehr Probleme hatten als man vielleicht erwartet hatte. Aber die exzellente Vorstellung von RB Todd Gurley half der SR% im Laufspiel – und das reicht dann um in einem engen Feld ein paar Plätze zu klettern. Gurley scheint sich in der allgemeinen Wahrnehmung mit der Performance in Tennessee sogar in die Reihen der MVP-Anwärter gespielt zu haben.


Generell fällt auf, dass es in dieser Saison kaum Freak-Playoffteams zu geben scheint. Tennessee auf #20 hat noch Wildcard-Chancen, ist neben Buffalo (auf #28) das einzige unterdurchschnittliche Playoffteam weit und breit – und Buffalo hat so gut wie keine Chance mehr.

2016 hatten wir #24 Miami, #25 Detroit und #26 Houston in den Playoffs. 2015 war es #19 Washington, das lange Zeit im Schlussviertel des Rankings verbracht hatte. 2014 war es #23 „Ryan Lindley“ Arizona. 2013 war es #19 Kansas City. 2012 hatten wir #19 Baltimore (das anschließend die Super Bowl gewann!), #23 Indianapolis in Lucks Rookiejahr und #24 Minnesota (Chris Ponder Jahr, anschließend Joe-Webb Playoffspiel).

Dass die Titans es in die Post Season schaffen, ist noch keine Gewissheit, auch wenn Tennessee den Einzug aus eigener Kraft schaffen kann und dabei sogar gegen ein vermutlich uninteressiertes Jacksonville antritt, das nicht nur Spieler schonen wird, sondern sich im Idealfall sogar aussuchen kann, gegen wen es als #3 in der Wildcard-Runde antreten will: Tennessee oder die Chargers (auf #8 gerankt).

Oder natürlich die Bills, die aber wohl zu viel Hilfe brauchen und das schlechteste Playoffteam seit Seattle 2010/11 wären: In jenem Jahr habe ich das Power-Ranking noch nicht auf diesem Blog veröffentlicht, aber Seattle schloss als #29 ab. Es war das Seahawks-Team, das als 7-9 Team in der Wildcardrunde dank Beast-Quake Run Titelverteidiger New Orleans eliminierte.


Für die meiste Bewegung im Ranking 2017 sorgen derzeit die San Francisco 49ers, die nach 1-10 Start in die Saison ihre letzten vier Spiele gewonnen haben. Drei der vier Siege kamen gegen Chicago, Houston und Tennessee, also nicht gegen NFL-Elite. Aber am Sonntag wurde Jacksonville mit seiner famosen Pass-Defense abgeschossen: Der 44-33 spiegelt die Dominanz der 49ers noch nichtmal wieder, denn die meisten Yards und Punkte machte Garbage-Time King QB Bortles erst als die Partie seit Stunden entschieden war.

QB Jimmy Garroppolo bekommt seit Jahren viel Hype als verstecker neuer Star-QB. Er wurde von Headcoach Kyle Shanahan vor exakt vier Wochen von der Leine gelassen und hat seither die Offense komplett umgekrempelt: Wo seine Vorgänger Beathard und Hoyer ganze 5.2 NY/A an den Mann brachten (#28 der Liga), macht Garroppolo seit seinem Einstand 8.0 NY/A. Die Stichprobe ist mit vier Spielen natürlich zu klein um ernsthafte Schlüsse zu ziehen, aber 8.0 NY/A wäre bei weitem der Bestwert der Liga und wird über eine ganze Saison nur selten erzielt. Gegen Jacksonville machte Garroppolo am Sonntag 7.7 NY/A – die Jaguars gaben in der Saison bis dahin 4.5 NY/A auf – oder anders: Sie ließen den gegnerischen Quarterback im Schnitt wie Tebow aussehen.

Garroppolo birgt natürlich Fragezeichen: Taufrische Quarterbacks gelten immer als schwierig für den Gegner, weil es kaum Game-Film zum Einstellen gibt. Aber jeder, wirklich jeder, schrieb nach dem Einkauf Garroppolos darüber, wie schwierig der Einstand in der Kyle-Shanahan Offense denn sei und dass auch ein QB Matt Ryan in Atlanta mit viel besserem Spielermaterial ein Jahr brauchte um sich einzugrooven. Insofern kommt der Erfolg Garroppolos doch etwas überraschend. Oder ist zumindest ein Punkt, an dem sich 49ers-Fans mit Blick auf die Zukunft hochziehen können.


Zum Jahr allgemein: 2017 wird nicht als Passfeuerwerk in die Geschichte eingehen. Ich schrieb schon vor einigen Ausgaben mal drüber, dass 2017 ein Trend-Stopper ist nach vielen Jahren, in denen die NFL auf Teufel komm raus Pass-Rekorde aufgestellt hat. Letztes Jahr z.B. machte die NFL 6.5 NY/A im Passspiel über die ganze Saison. In dieser Saison sind es bislang nur 6.2 NY/A.

Diese Differenz kannst du dir so vorstellen, dass bei durchschnittlich 33 Pässen pro Spiel pro Mannschaft jedem Team rund 10 Passing-Yards pro Spiel fehlen. Macht 160 Pass-Yards über die Saison. Oder bei einem Schnitt von 225 Pass-Yards/Spiel rund 70% eines ganzen Spiels. Oder über alle 32 Teams: 5068 Passing-Yards. Ein ganzer Andrew Luck.

Auch über NY/A hinaus ist es ein Jahr des Rückschritts für die Quarterbacks:

Ein weiterer Trend: 4th Downs werden häufiger als in Vergangenheit ausgespielt, was zu mehr akzeptierten Penaltys in 3rd-Down Situationen führt, um ja nicht dem Gegner ein kurzes 4th Down zu geben.

Damit zu den Ranking-Tabellen.

NFL Power Ranking 2017 - Woche 16.png

Und so liest sich das ganze: Die erste Sektion (WP | E16) beschreibt die Stärke der jeweiligen Mannschaft. WP entspricht der Siegchance der jeweiligen Franchise gegen eine standardisierte, durchschnittliche NFL-Franchise, E16 ist WP hochgerechnet auf 16 Spiele (WP*16 = E16). Die zweite Sektion (SOS | Rs) beschreibt die Stärke des Schedules und die Platzierung des Schedules. OFF ist die Platzierung der Offense, DEF die Platzierung der Defense. LW ist die Platzierung der entsprechenden Mannschaften in der letzten Woche. Bereits für die Playoffs qualifizierte Teams sind fettgedruckt.

Effizienz-Tabellen

Nachfolgend noch die weiteren Effizienz-Tabellen. Eine detailliertere Einführung „wie lese ich diese ganzen Tabellen“ hab ich letztes Jahr gegeben.

Sieg-Wahrscheinlichkeiten für Woche 17

Auch in der Sektion der Sieg-Wahrscheinlichkeiten zeigt sich, dass 2017 sich in der zweiten Saisonhälfte sehr „konform“ verhalten hat und es nur wenige Upsets gab. Nachdem wir uns noch Mitte Oktober gewundert hatten über ein Jahr, in dem nichts so zu sein schien wie man dachte, hat das Power-Ranking diese Saison nun eine Gesamtbilanz von 99-35 korrekten Tipps, was 74% Genauigkeit entspricht. Damit ist das Ranking in den Top-3 der mir bekannten Predictive-Rankings. In Woche 16 war es wieder 12-4.

Gegen den Spread war es letzte Woche 10-6. Über die Saison steht es damit bei 81-48-5, was 62.3% entspricht. Nun kommt Woche 17, die immer schwierig vorherzusagen ist, da etliche Teams ihre Starter schonen bzw. die eine Woche eventuell wirklich mit Blick auf den Draft tanken. Das Ranking missachtet all diese Vorgänge und sieht folgende Wahrscheinlichkeiten:

Wahrscheinlichkeiten für Woche 17

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