Sonntagsvorschauer 2019 – Woche 13

Memo to me: Ich habe beim Korrekturlesen bemerkt, dass ich wieder einmal „San Diego Chargers“ geschrieben habe. Werde ich es lernen, bevor wir bei „Mexico City Aztecs“ sind?

Damit zur kurzen Vorschau auf den heutigen Tag.

Frühschicht um 19h

  • Baltimore Ravens (9-2) – San Francisco 49ers (10-1)
  • Cincinnati Bengals (0-11) – New York Jets (4-7)
  • Indianapolis Colts (6-5) – Tennessee Titans (6-5)
  • Miami Dolphins (2-9) – Philadelphia Eagles (5-6)
  • New York Giants (2-9) – Green Bay Packers (8-3)
  • Pittsburgh Steelers (6-5) – Cleveland Browns (5-6)
  • Carolina Panthers (5-5) – Washington Redskins (2-9)
  • Jacksonville Jaguars (4-7) – Tampa Bay Buccaneers (3-8)

Das alles, nein: gar alles, überstrahlende Matchup ist das Re-Mactch von Superbowl 2012/13 sowie mögliche „Vorspiel“ von Superbowl 2019/20 Ravens vs. 49ers. Der atemberaubende Joe Flacco Lamar Jackson gegen die zweitbeste Defense der NFL-Saison. Das klingt wie ein super-Matchup, aber ich bin skeptisch, dass ausgerechnet San Francisco heute eine Blaupause liefert:

  1. Die Niners-Defense lebt von einem aggressiven Pass-Rush mit breiter Aufstellung (häufig Wide-9), was Baltimore mit seinen gefürchteten Inside-Zone Runs kontern könnte – oder mit designten QB-Runs über die Spielfeldmitte.
  2. Die zahlreichen starken Cornerbacks sind gegen den Ein-Mann WR-Corps Hollywood Brown relativ nutzlos, denn Baltimores Passspiel kommt häufig über die Tight Ends und Runningbacks.
  3. Die Linebacker sind nicht ultra-athletisch, was gegen den agilen Jackson ein Problem darstellt.

Dazu kommt das Thema „Westküstenteam zur frühen Sendezeit an der Ostküste“ sowie der Fakt, dass die Ravens-Defense ziemlich stark im Verhindern von größeren Yards-after-Catch Spielzügen ist – rein zufällig ist genau das die große Stärke im Play-Design der 49ers und QB Jimmy Garroppolo.

Man lässt sich ja gerne eines Besseren belehren, aber Jackson hat mit Patriots und Rams im November zwei Defenses ausgespielt, die auf dem Papier besser auf seine Talente gepasst hätten. Die Chance, dass diesmal nicht dem Superdome, sondern der Niners-Defense der Saft ausgeht, steht relativ hoch. Es wäre eine Überraschung, wenn die Niners Jackson unter, sagen wir, 20 oder 24 Punkten halten können.


Extrem wichtig fürs Playoff ist das AFC-North Derby Pittsburgh (6-5) vs. Cleveland (5-6) – ohne die Hauptprotagonisten des „Hinspiels“, Myles Garrett (denkt auf der Anklagebank über seinen Ausraster nach) und Mason Rudolph (nur noch Ersatz-QB). Dennoch dürfte es reichlich Animositäten zwischen diesen beiden Teams geben, die in der einen oder anderen Schlägerei ausarten könnten.

Die Referees dürften gefordert sein… dann kann ja nix mehr schief gehen.


Ähnlich wichtig: Colts (6-5) vs. Titans (6-5). Wie bei Steelers vs. Browns geht es dabei um einen Wildcard-Platz, der dafür qualifiziert, sich spätestens im Viertelfinale von Pats oder Ravens abschlachten zu lassen.

Indianapolis lieferte vor 10 Tagen einen nur halbherzigen Kampf bei den Texans, inklusive erneut sehr hoher Run-Quote. Ich kann mich täuschen, aber die Coaches vertrauen QB Jacoby Brissett nicht. Gemessen daran, dass Experten wie Andy Benoit in der Offseason einen 10 Mio. teuren Brissett über einen 28 Mio. teuren Russell Wilson („no question“) nehmen wollten, muss man Brissetts Saison als Enttäuschung werten.

Merke: Coaches sagen dir dadurch, was sie tun, viel mehr darüber, was sie über einen Spieler denken, als auf Pressekonferenzen udgl. Jetzt muss Brissett ohne seinen Lieblings-Receiver TY Hilton ran, der heute verletzt ausfällt.

Auf der Gegenseite spielt Tennessee mit QB Tannehill wesentlich effizienter als unter Vorgänger Mariota. Ist Tannehill doch noch der real deal? Werden die Titans weiterhin so play-Action lastig spielen und damit eventuell noch die Division im Sturm nehmen?

Spätschicht ab 22h

  • 22h05: Arizona Cardinals (3-7-1) – Los Angeles Rams (6-5)
  • 22h25: Denver Broncos (3-8) – Los Angeles Chargers (4-7)
  • 22h25: Kansas City Chiefs (7-4) – Oakland Raiders (6-5)

Mega-wichtiges AFC-West Duell zwischen Chiefs und Raiders: Kansas City kann Oaklands Hoffnungen auf den Divisionsgewinn mit einem Heimsieg quasi begraben – nach dem Auswärtssieg in Woche 2 hätte Kansas City dann zwei Spiele plus Tie-Breaker, also faktisch drei Spiele, Vorsprung auf die Raiders.

Die Chiefs sind haushoher Favorit. Nicht bloß hatten sie eine Woche mehr Vorbereitungszeit – nein: Ihre immer gesündere Hochgeschwindigkeitsoffense trifft auf eine lasche Passing-Defense ohne viel Pass-Rush oder Coverage-Qualitäten. Sie haben Heimvorteil. Und Oaklands Trend die letzten 2-3 Wochen ging nach einigen soliden Wochen wieder eindeutig nach unten.

Noch mehr: Die Chiefs haben die Raiders schon im „Hinspiel“ in Oakland auseinandergenommen ohne sich auch nur die Finger schmutzig zu machen: QB Mahomes reichte damals ein launiges zweites Viertel, in dem er 4 TD auflegte um 28-10 zu gewinnen und Oakland nicht den Hauch einer Chance zu lassen.

Nachtschicht ab 02h20

  • Houston Texans (7-4) – New England Patriots (10-1)

Abschluss des heutigen Spieltags mit dem Duell Texans vs. Patriots. Deshaun Watson hat schon einmal gegen die Pats gespielt – vor zwei Jahren in einem seiner ersten NFL-Einsätze, als er eine damals komplett neben sich stehenden Pats-Secondary in ihre Einzelteile zerlegte, was nur aufgrund von Bill O’Briens konservativer Weltsicht nicht in einem Überraschungssieg in Foxboro reichte.

Jetzt ist New Englands Defense nahezu episch. Sie würgten in den letzten zwei Spielen auch Carson Wentz und Dak Prescott ab. Watson wird heute eine grandiose Performance brauchen, will er den Trend brechen, denn New England hat einige gute Matchups:

  1. CB Gilmore als #1 Cornerback gegen die große tragende Säule WR Nuk Hopkins. Hopkins ist zwar eine gute Wette, auch gegen den dominanten Gilmore ein paar Contested-Catches zu machen. Aber er müsste das Duell schon total dominieren um die anderen Schwachstellen zu kompensieren.
  2. WR Fuller ist ein deep threat, aber die Pats-Defense ist wie keine andere dafür designt, nicht „over the top“ geschlagen zu werden. Es wäre eine Überraschung, wenn Fuller mehr als 1-2 tiefere Catches bekäme.
  3. Watsons Scrambling dürfte heute kein wirklicher Faktor sein. Er ist zwar mobil, aber kein Supersprinter wie Lamar Jackson oder Colin Kaepernick, mit denen die Pats in Vergangenheit ihre Probleme hatten. Auch ist das QB-Running im Houston-Gameplan nicht so ausgeprägt wie z.B. bei den Cam-Newton-Panthers, das Belichick ebenso vor knifflige Aufgaben gestellt hat.

In den Wettbüros eröffnete New England als 3 Punkte Favorit. „Nur“ 3 Punkte, wirst du denken. Aber es ist auswärts, gegen ein passables 7-4 Team. Auf neutralem Feld wäre es ein 6-Punkte-Favoritenstatus, was schon plausibel klingt.

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2 Kommentare zu “Sonntagsvorschauer 2019 – Woche 13

  1. Der spontane Gedanke der mir durch den Kopf ging bei der Vorschau auf Baltimore gegen die 49er war, ob QB Jackson die Partie verletzungsfrei übersteht.

  2. Pingback: NFL-Woche 13 im Liveblog: Baltimore Ravens – San Francisco 49ers | Sideline Reporter - Eier, wir brauchen Eier!

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